Outspoken Ausgabe 3

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Im Gespräch SHIPWRECK & SOUL CONTROL Shows BREAK THE CHAIN FEST III PRESSURE FEST 2008

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Shipwreck, Soul Control, RBS und jede Menge mehr

Transcript of Outspoken Ausgabe 3

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H A R DCORE M AGAZIN E

Im Gespräch

SHIPWRECK & SOUL CONTROL

Shows

BREAK THE CHAIN FEST IIIPRESSURE FEST 2008

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JOIN THE CROWDbesucht uns online auf outspoken-magazine.comIMPRESSUM

RedaktionDario Dumancic, Jessica Lausen, Kim Klausing, Marcel Szabo, Nadine Franco Gellhaus, Nikos Manolopoulos, Robin Siegert, Susanne Breithaupt

Grefik&Layout Coverfoto LogoSaskia Gebauer, Steffi Fuchs facetheshow.com Erwin Pauls

Kontakt & Anzeigenschaltung Herausgeber & V.i.S.d.P.Henning Jäger, Ferdinandstr. 17, 40599 Düsseldorf Henning Jäger0177/6121802 [email protected]

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Inhalt

EIN BLICK IN DIE VERGANGENHEITFirst Reissue

Da kommt man sich etwas vor wie bei Star Wars, man weiß schon wie alles endet und dann wollen die Leute, dass man die alten Kamellen noch irgendwie spannend aufbereitet.

Ganz so ist dann ja zum Glück doch nicht. Diese Aus-gabe 3 ist eine Neuauflage, die Euch vielleicht schon etwas bekannt vorkommt, da wir einen kleinen Aus-schnitt bereits schonmal als Teaser gedruckt hatten. Damals war noch nicht so klar, wie es mit dem Outs-poken weitergehen würde und eine Printausgabe stand noch in den Sternen.

Mittlerweile hat mich unser Wachstum aber doch mehr als zuversichtlich werden lassen und nach dem erfolg-reichen Druck von Ausgabe 4,5 und 6 beginnt nun mit dieser Reissue auch der Druck unserer alten Ausgaben. Es ist für mich unglaublich erfreulich, dass auch unsere ersten Ausgaben für Sammler interessant geworden sind und daher werden nun auch im Anschluss bald Ausgabe 2 und Ausgabe 1 gedruckt erhältlich sein.

Unsere Layoutdamen haben ganze Arbeit geleistet, so dass sich auch diese ältere Ausgabe nicht vor aktuel-len verstecken braucht. Inhaltlich hat mir das erneute Lesen das ein oder andere Schmunzeln beschert, da sich inzwischen doch einige Dinge stark verändert ha-ben: Als bestes Beispiel das Pressure Fest, dass im letz-ten Jahr alles andere als seiner Tradition Ehre machen konnte. Zumindest hier bei unserer kleinen Zeitreise können wir noch von besseren Tagen berichten.

Viel Spaß beim ersten oder auch zweiten Lesen!

Henning Jäger [email protected]

Interviews

RBS 2 Shipwreck & Soul Control 4

Shows

Pressure Fest 2008 7Break The Chain Fest III 8

Features

City Sleeps 10Winds Of Plague 11Marla Turns Pale 12Too Pure To Die 12

My Hero 13

Reviewsu.a. mit

108 14Backfire 14Harlots 15

Sick City 16This Is Hell 17

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2 Interviews

Da wir immer wieder mit Fragen bezüglich der RBS und den dahinterstehenden Absichten konfrontiert werden wollen wir uns in dieser Ausgabe des Out-spoken Magazines mal etwas bemühen Euch das Thema näher zu bringen, indem wir hier nun Rede und Antwort zu vielen der häufigen Fragen stehen werden.

Was ist die RBS und wo liegen die Ziele der Crew?Die RBS ist ein internationales Netzwerk von Freunden, die seit Jahren, teilweise sogar län-ger als ein Jahrzehnt in der Hardcoreszene ak-tive Arbeit leisten, sei es als Musiker, als Pro-moter, mit einem eigenen Label, Distro oder Fanzine. Das Ziel ist es durch Support der Bands, der Labels und der Konzerte deren Arbeit zu ver-einfachen, damit die Szene intakt zu halten und eventuell sogar zu verbessern. RBS Boo-ker buchen RBS Bands, die auf RBS Labels ihre Releases haben und RBS-Mitglieder besuchen diese Konzerte. Ein in sich geschlossener Kreis von Leuten, die Spass an der Musik haben.

Sagt uns mal was zur Geschichte der Crew!Also gegründet wurde die RBS durch ein paar Leuten in und um Copykill im Jahre 1999. Das Ganze war aber mehr oder weniger eine Clique, die sich auf Shows traf.

Leider hielt es nicht lang und schlief sehr schnell wieder ein. 2006 haben dann zwei alte Mitglieder wieder alles zum Leben erweckt, mit dem Vorsatz, die Szene wieder zu beleben.

Was heisst RBS? Ragin´Bollo Squad,Raw Busty Squad...usw. Na-men gibt es zu genüge dafür, der Name ist al-lerdings das unwichtigste an der ganzen Sache. Wir präsentieren natürlich gerne, dass wir ein Teil dieser großartigen Sache sind u.a. mit un-seren Crewshirts.

Was haltet Ihr von dem Vorurteil nur eine wei-tere Schlägertruppe, die nur Stress auf Kon-zertensucht und meisstens auch findet, zu sein? Juckt uns nicht die Bohne, auch wenn das Vorur-teil so nicht haltbar ist, da wir wie gesagt auch alle unseren produktiven Teil zur Szene besteu-ern und auch alle Mitglieder auf die eine oder andere Art durch das Netzwerk profitieren. Wir sorgen auf unseren Konzerten für Ordnung und greifen durch wenn was schief geht.

Stichpunkt Violent Dancing/ Mosh, wie steht ihr dazu?Hardcore und Beatdown sind eine sehr harte Musikrichtung zu der man auch sehr hart tanzt. Das bringt die ganze Sache mit sich. Nicht um-

RBSOUTSPOKEN ERKLÄRT:

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RBS 3

sonst sind die RBS Shows in den Duisburger Proberäumen als die härtesten in ganz Europa bekannt und wir sorgen dafür, dass es auch so bleibt. Jeder der diese Konzerte besucht weiss was auf ihn zukommt. Zu harter Musik wird halt hart getanzt, wer da kein Bock drauf hat soll rausgehen oder wird eventuell später rausge-tragen werden müssen.

Wer sind die Leute in der RBS ?Es sind mittlerweile 30-40 Mann in Deutschland, Belgien und der Niederlande.

Hanzer und Pieter aus Ieper, Belgien, die DHM Records machen, Axel von Filled with Hate Re-cordings, Rico 17 Stitches, der bis voriges Jahr noch das Maximum Destruction Festival organi-siert hat, Duncan, der die niederländische Onli-necommunity Asice.nl gegruendet hat, Henning und Marcel von Imosh (HcFlirt, Outspoken Ma-gazine usw.), Samis und Matthias von Massive Bloodshed Records in Bochum nur um mal ein paar Namen genannt zu haben.

Wie wird man Mitglied ?Du musst mit uns eine zeitlang abhängen und beim Aufnahmeritual wird man dann von drei Mitgliedern verprügelt. Nein, Quatsch! Wir kommen auf Leute zu, die unser Repertoire bereichern würden, die die Sa-che unterstützen und fragen diese ob sie nicht Teil des Netzwerkes sein wollen.

Welche Bands und Labels gehören zur RBS?Bands:

Bloodshot, Brothers in Crime, Clobberin Time, Embraced by Hatred, Fallbrawl, In Blood We Trust, Moker, Nasty, Outcast, R.A.P., Reduction, SMA, Sin of Despair, Superior, The Boss, The Ice, Tough 2 Realize, Whatever it Takes ...

Labels:

DHM Records, Filled with Hate Records, Massive Bloodshed Records

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4 Interviews

Auf der einen Seite denke ich das Soul Control sehr stark durch Bands wie Burn, Quicksand und ältere Snapcase beeinflusst sind, während der Sound von Shipwreck einen eher an Bands wie Integrity und Merauder denken lässt. Wie seht ihr das?Jim: Hm, generell sind die Einglüsse vorhan-den und es handelt sich generell um großarti-ge Bands. Dennoch versuchen wir immer noch unserer Musik einen eigenen Stempel aufzudrü-cken. Wir versuchen mit jedem Album anders zu klingen.

Shawn: Integrity und Merauder stellen zwei Bands dar, die ganz allgemein harte Musik auf ein neues Level gehoben haben, aber wir sind alle von anderen Bands, verschiedenen Musik-stilen beeinflusst worden. Auf unserem Album

„Abyss“ hört man, dass 5 Menschen ihre Ein-flüsse mit eingebaut haben und viele Parts sind letztendlich das Gegenteil von dem, was Integri-ty oder Merauder gemacht haben.

Was denkt ihr, als Teil einer Community die stark auf Werte wie Freundschaft und Zusammenhalt aufbaut, über File-Sharing?Alex: So lange es einen bekannter macht und die Kids einen hören können, ist es okay. Natürlich sind Merchandise-Verkäufe für uns profitabler als CD-Verkäufe, oder als die Gagen die wir bei Kon-zerten bekommen, aber wenn es die Leute nicht hören könnten, würden wir gar nicht in der Lage sein zu touren und das Merch zuverkaufen, was uns letzten Endes auch nur die Benzin-Rechnung bezahlt. Ich lade selber Musik runter und gebe zu, dass ich schuldig bin, aber auf der anderen Seite versuche ich Bands mit einem Konzertbe-such und dem Lauf eines Shirts und ähnlichem zu unterstützen.

Jim: Es ist schwierig zu sagen, dass Filesharing in der HC-Szene eigentlich nicht sein dürfte. Ich mein, bevor es MP3s gab, haben die Kids sich Tapes aufgenommen und die gehandelt. Ich lade auch Musik runter, aber ich gehe genauso in Lä-

Shipwreck und Soul Control haben beide auf ihre Art und Weise ein Ausrufezeichen in der HC-Szene hinterlassen. Allen voran Shipwreck haben mit ihrem stark von Integrity beeinflussten Sound, Erinne-rungen an frühere Tage bei manch einem Anhänger des Clevo-Sounds geweckt. Vor kurzem durfte man beide Bands auf Tour mit Blacklisted in Deutschland erleben und wir nutzten die Gelegenheit für ein kleines Gespräch mit den Herrn.

SHIPWRECK & SOUL CONTROL

DOPPELDATE

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Shipwreck & Soul Control 5

den, um mir das zu kaufen, was mir wirklich ge-fällt. Mir fällt auch oft auf, dass viele noch lieber sich Alben auf Vinyl kaufen und dann das Album runterladen um es auf ihrem I-Pod zu hören, damit man es auch überall hören kann. Wenn jemand lieber ein Shirt kaufen will, soll er das machen. Wir schreiben ja niemanden vor, was er zu kauen hat. Beides hilft uns auf die eigene Art und Weise.

Nick: Ich glaube der Großteil interessiert sich gar nicht mehr für die Musik an sich, als viel-mehr für die Größe ihres I-Pods…(lacht)

Jim: (lacht) Ich kann mich noch daran erinnern wie ich einen Discman kaufen wollte und ein-fach keinen mehr bekommen habe. Ich musste quasi sechs Jahre in der Zeit zurückreisen um einen zu bekommen…

Shawn: Ein CD-Player ist mittlerweile Old-School, man dass ist wirklich abgefuckt…(lacht)

Themenwechsel: Ihr spielt in zwei Bands, die eine ernst zu nehmende Message in ihren Songs vertreten und zum Teil auch recht düs-ter seid. Darf Hardcore in euren Augen lustig sein?Eric: Hardcore darf lustig sein, aber Good Clean Fun gehören verboten! (lacht) Das ist mit Ab-stand die schlimmste HC-Bands, die jemals existiert hat. Bitte nimm ein Foto von mir und pack das Statement drunter, da stehe ich zu (lacht)!

Warum?Eric: Ich habe die Band so oft live gesehen und einfach alles ist an ihnen schlecht. Ihre Shows, die Ansagen, die Alben, einfach alles! Murphys Law sind zum Beispiel der Beweis, dass es auch lustige Bands geben kann, die wirklich lustig sind. Ich mochte auch No Redeeming Social Value in den 90er. Also, Bands dürfen lustig sein, aber solange sie dabei echt rüberkommen. Good Clean Fun sind nicht witzig, die würden es gerne sein, aber sie sind einfach langweilig.

Nick: Generell sind wir abseits der Bühne auch lustige Jungs und haben immer was zu lachen. Wir sind auf Tour mit zwei weiteren Bands und da ist es doch klar, dass es immer was zu la-chen gibt. Aber wenn man eine Bühne betritt und die Musik, die man geschrieben hat, wirk-lich jemanden etwas bedeutet, sowohl in musi-kalischer, wie auch lyrischer Sicht, dann sollte man das ernst nehmen.

Shawn: Es gibt so viele Bands, die ihre Musik zu Ernst nehmen, oder den Anschein wahren möchten, aber sich dann als lächerlich preisge-

ben. Das ist auch nicht das Wahre. Im Grunde soll eigentlich jeder das machen, was er für rich-tig hält, darum geht es ihm Hardcore ja auch.

Glaubt ihr das man in Europa als Band eher bes-ser behandelt wird, als in Amerika? Wie sind eure Erfahrung nach drei Wochen Tour?Nick: Das hängt immer davon ab, wo man sich gerade aufhält. Meistens sind die Leute nett zu einem und versorgen einen gut. Es ist aber sehr stark davon abhängig, wo man sich zum Bei-spiel in Amerika aufhält. In Massachusetts gibt es Momentan sehr viele Shows, teilweise drei an einem Abend und die Kids suchen sich natürlich immer das aus, was am nächsten ist. Da kann es oft passieren, dass niemand so wirklich weiß, wer da gerade spielt. So etwas passiert hier nicht, die Kids kommen wirklich wegen dieser Show in den Club und nicht weil sie nicht wuss-ten wo sie sonst hin sollten.

Jim: Ich denke in Europa interessieren sich mehr Leute für die Musik an sich. Man hört oft Kids, die einem direkt sagen, was sie mögen und was sie nicht mögen. Wenn dir jemand sagt, dass er in einem Song den Riff dämlich fand, weiß man das die Person sich auch wirklich mit der Musik auseinander gesetzt hat.

Soul Control und Shipwreck kommen beide aus Regionen, in denen sehr viele HC-Bands ihren Ursprung haben. Hilft euch das weiter, wenn ihr Shows, Proberäume oder ähnliches sucht?

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6 Interviews

Alex: Proberäume sind zum Beispiel extrem teuer und da helfen einem Kontakte immer weiter.

Eric: Für Konzerte sind Communities immer gut, aber die nützen einem auch nichts, wenn man nicht rumkommt. Wenn man immer an der gleichen Stel-le tourt und auftritt, haben die Kids gar keine Lust einen zu sehen und man verliert selbst den Spaß am spielen. Lokale Shows sind okay, aber man soll-te es nicht zu oft machen. Wir spielen mit Soul Con-trol vielleicht ein- bis zweimal im Jahr in unserem Heimatort.

Nick: Providence ist aber auch ganz anders als zum Beispiel Boston…

Eric: Ja, definitiv!

Jim: In Providence gibt es keine HC-Szene, dass in-teressiert nicht so viele dort

Das hätte ich nicht gedacht, wenn ich zum Beispiel an eine Band wie Verse denke.Jim: Verse spielen in Europa vor knapp 300 Men-schen, während in Providence vielleicht 30 Kids auftauchen würden. Jede Grunge-Band zieht mehr Leute an (lacht), nur um ein Beispiel zu nennen.

Eric: Ich muss nur an Silvester dieses Jahr denken. Wir haben in Rosswein gespielt und da waren 300-400 Kids, die alle gefeiert haben. Es war unglaub-lich, aber drei Wochen zuvor haben Verse noch vor 40 Leuten in Providence gespielt.

Jim: Das Problem an Providence ist, dass die Leu-te schnell das Interesse an Bands verlieren. Verse sind eine große Band, aber sie sind, genauso wie wir, nicht mehr cool genug (lacht).

Eric: Ich bin immer richtig neidisch auf Bands wie Shipwreck oder Have Heart. Die gehen für Monate auf Tour und dann spielen sie diese riesigen Home-coming-Shows und alle Freunde, Fans und was weiß ich, tauchen auf und es ist einfach verrückt. Bands aus Providence könnten das Gleiche machen, aber es würden trotzdem die gleichen 50 Leute auftau-chen, die bei der vorherigen Show bereits da waren (alle lachen). Verbal Assault könnten vielleicht 40 Kids ziehen, aber das wäre schon richtig groß…

Jim: Providence hatte mal eine Szene, aber Boston, die Region um Boston läuft uns den Rang ab. Da ist es super, aber mal schauen was bei der Jubiläums-show von Verse gehen wird.

Shipwreck sind ein offizieller Teil von Deathwish Records. Im Prinzip sind Deathwish ein kleines Label, aber trotzdem hat man seitdem oft gehört, dass sich eine Band wie Shipwreck „verkauft“ hat. Was denkt ihr darüber?

Shawn: Deathwish Records ist ein respektables Label, dass einfach einen unglaublich guten Job leistet. Die Leute, die für Deathwish arbeiten, sind alle auf der Erde geblieben. Meine Güte, dieses Label hat uns noch nicht mal einen Vertrag auf-getischt, sondern einfach Lust gehabt mit uns zu arbeiten. Wer wäre ernsthaft bereit, eine solche Op-tion auszuschlagen?

Alex: Deathwish ist einfach ein großartiges Label und ich bin stolz ein Teil davon zu sein. Das sind großartige Leute und wenn jemand wirklich denkt, dass Jack Bannon nur damit Geld verdienen will, verkennt das er immer noch in einer Hardcore-Band spielt und den Großteil seines Lebens auf der Straße verbringt.

Wie steht es mit dem Geschäftsverhältnis von Ri-valry Records und Soul Control aus?Jim: Wir sind sehr zufrieden mit dem Label, denn es macht für uns einen guten Job. Man kann unse-re CDs annähernd überall kaufen und wir werden gut behandelt. Mehr können wir gar nicht erwarten, denn allein der Fakt, dass sich jemand um unsere Distribution kümmert, macht uns das Leben leich-ter. In der Hinsicht können wir uns nicht beklagen, vor allem weil wieder ein Teil der Bands sich aufge-löst hat und uns so einen höheren Aufmerksamkeit besorgt.

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DER SAMSTAG

Pünktlich um 16 Uhr gaben die Essener von BREATHE´N STOP den Auftakt des Samstagspro-gramms. Schade eigentlich, dass das Show-Debüt dieser Band bedingt durch die frühe Uhrzeit von nur verhältnismäßig wenigen Zuschauern gese-hen wurde.

Auch SAID AND DONE aus den Niederlanden hat-ten ein wenig mit dem Loch vor der Bühne zu kämpfen. Spätestens bei CITIZENS PATROL waren dann aber auch die Spätaufsteher anwesend. Mit ihrer übersprudelnden Energie machten die Nie-derländer müde Festivalbesucher munter und schafften die besten Voraussetzungen für die kölschen Jungs von KINGDOM, die sowohl humo-ristisch als auch musikalisch eine 1A-Show ablie-ferten.

Bei WITHIN WALLS aus Österreich war die Wind-mühlen- und Pogo-Saison endgültig eröffnet. Es folgten MILES TO GO aus’m Ruhrpott, die ordent-lich die Hütte abfackelten. Danach spielten die Krefelder Jungs von NOTHING TO HIDE ihre ultima-tiv letzte Show. Betrachtet man die großartige Per-formance der Band, dann ist ihre Auflösung umso tragischer.

AGAINST YOUR SOCIETY aus Mönchengladbach ließen den Zuschauern aber keine Zeit für Trä-nen. Die flossen allerhöchstens, wenn man im Ei-fer des Gefechts im Moshpit einen auf die Nase bekam. Der Sänger von EMPTY VISION konnte im Anschluss daran beweisen, dass sich eine gute Hardcore-Show durchaus mit Stand-Up-Comedy verbinden lässt, wenn dem Gitarristen mal ne Sai-te reißt.

Zudem erreichte die Band dank seiner unermüd-lichen Aufforderungen die wohl höchste Crowd-surfing-Dichte des gesamten Festivals. Es schien fast undenkbar, ein solches Level bis zum Ende durchzuhalten. Doch weder auf noch vor der Bühne waren Anzeichen von Müdigkeit zu entde-cken. Trotz der fast nicht zu unüberbietenden Energie von EMPTY VISION bewiesen JUST WENT BLACK aus Hamburg, dass in Sachen Leidenschaft und Intensität noch Stei-gerungen möglich sind. Mosh’n Pogo wurde dabei weitgehend vernachlässigt. Vielmehr stürmten und drangen die Zuschauer nach vorn und schrien sich voller Inbrunst und jede Silbe auskostend die Seele aus dem Leib.

Last But Not Least: BLACK FRIDAY 29. Überflüs-sig zu erwähnen, dass es kein Halten mehr gab, dass Bühne und Zuschauerraum miteinander ver-schwammen. Der Sänger landete mehrfach im

Zuschauerraum und wurde von der Menge vergra-ben, bevor er wie ein Phönix aus der Asche wie-der emporgerissen wurde. Ein Wunder, dass ihm nichts passiert ist, aber im Hardcore wird man ja zum Glück immer wieder aufgehoben und auf die Füße gestellt.

Abschließend sei bemerkt, dass ein so kleiner Be-richt - die wenigen Buchstaben, Worte und Sätze - sicherlich den 2 Tagen, 14 Stunden und 17 Bands nicht gerecht werden kann. Also seid beim nächs-ten Mal gefälligst dabei, denn es lohnt sich!!

Lyla Nanerendij

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10 Features

Fast 5 Jahre waren die Jungs von City Sleeps mehr damit beschäftigt sich mit Plattenfirmen herum zu ärgern bis sie nun endlich ihr Debutalbum „Not an Angel“ auf Trustkill in den Verkauf werfen konnten.

City Sleeps gleiten auf der Emowelle nahtlos hi-nein ins Geschehen und zaubern ein durchweg stimmiges Album in die Läden, das mit Sicherheit auf große Zustimmung treffen wird. Songs wie „Just another Day“, „Sleep with me“ etc. sollten nicht lange um Aufmerksamkeit betteln müssen.

Auch wenn das komplette Album Hand in Hand mit radiotauglichen Klängen geht, so büßt es keinerlei Qualität ein. Refrains die sich direkt im Ohr festsetzen, Musik, die auf die Tanzflä-che einläd ist eben das, was die Masse hören will.

Man darf mehr als gespannt sein wie lange die Fangemeinde von gepflegten und unge-schminkten Emo-Klängen noch Augen und Oh-ren verschlossen halten kann bis City Sleeps endgültig die Läden stürmen.

CITY SLEEPSSCHLAFLOS IN ATLANTA

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City Sleeps & Winds of Plague

„Decimate the Weak“ heißt der aktuelle Long-player, der auf Century Media erschienen, ame-rikanischen Schweden-Death-Combo „Winds of Plague“.

Böse Stimmen aus dem (Death) Metalbereich deklarieren die sechs definitiv talentierten Jungs des öfteren als „IKEA“ Metal. Ob es nun an ihren hörbaren Einflüssen aus dem Hardcore-Sektor oder am Straight Edge Image liegt ist eine an-dere Frage.

Das Cover der CD kommt düster und mit Samu-rai-Krieger verziert daher. Auch Album hat dank

intelligent eingesetztem Keyboard eine herrlich nordische Note. Andererseits bringen Double-bass-Gewitter sowie die schon genannten HC-Einflüsse eine gelungene Abwechslung mit auf die Scheibe.

Besonders der Track „Angels auf Debauchery“ sorgt dafür, das auch einige kurzhaarige Trai-ningshosenträger Spaß haben beim hören haben werden. Ganz zu schweigen von „Reloaded“, der eigentlich komplett Hardcore ist.

Fazit: Ein SXE-Thor-Hammerschlag mitten ins Ge-sicht, und das nicht einmal aus Europa!

ALLES ANDERE ALS EINE QUAL

WINDS OF PLAGUE

City Sleeps & Winds Of Plague 11

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12 Features

Vergleiche hinken und stinken. Daher gleich zum Wesentlichen: „Marla Turns Pale“ aus Münster sind was ganz Besonderes. Die Songs bewegen sich zwi-schen Indie, Postrock und Emo(core). Musikalisch wird es zwischendurch auch mal experimentell.

Die Frontfrau überzeugt durch eine wunderschöne Stimme, der Gitarrist sorgt für’s Geschrei und die Band beweist insgesamt ein Gespür für schöne Me-lodien. Hört einfach rein: http://www.myspace.com/marlaturnspale. Lyra Nanerendij

MARLA TURNS PALE

Too Pure to Die haben ihrem Debutalbum „Con-fidence and Consequence“ (2006) in ihrer neu-en Besetzung mit Paul Zurlo (Beyond all Reason) neues Leben eingehaucht. Der neue Song auf der Scheibe reißt vom Hocker und bereitet mit der ganzen Platte einen hammer Einstieg bei Trustkill. Geiler Metalcore mit toug-

hen Hardcore-Elementen, geilen Lyrics, viel Gitar-re und einer durchdringenden Stimme machen die Scheibe unverzichtbar und katapultieren die Band aus Iowa auf den Hardcore-Olymp. Auf der aktuellen Tour mit HIMSA haben sie live ebenso zu überzeugen gewusst, wie Ihr Euch im Video selbst ansehen könnt.

TOO PURE TO DIE

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Marla Turns Pale, My Hero & 11

BANDVORSTELLUNG - MY HERODeutschland kann doch was – My Hero. Auch wenn die deutschsprachigen Texte von Peter, Da-niel, Tony und Cornelius aus dem Saarland erst mal gewöhnungsbedürftig sind und man durch den musikalischen Stil aus seichtem Rock und eher gesprochenem Gesang, schnell dazu neigt sie direkt in die Schublade mit der Aufschrift

„Sporties“ zu sortieren, so können „My Hero“ defi-nitiv mehr.

Songs wie „30 Grad im Schatten“ regen zum hinhö-ren und mitschunkeln an. Im Großen und Ganzen eine Band von der man sicherlich noch einiges hö-ren wird. Vielleicht schlägt ihr Debut nicht direkt ein wie eine Bombe, was primär an der Vielseitigkeit liegen dürfte, die der deutsche Musik-Markt mittler-weise aufzuweisen hat, aber die Jungs haben das Potenzial ihren Weg zu gehen - man darf gespannt sein.

Marla Turns Pale, Too Pure To Die, My Hero 13

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14 Reviews

108 - A New Beat From A Dead HeartDeathwish/Indigo

Nach gut 10 Jahren des Herzstillstandes ist es dem Vierer um Vic Di-Cara (ex-Inside Out) im Juni 2007 mit Veröffent-lichung ihrer ebenso

lebendigen wie wütenden Wiederbelebungs-maßnahme „A New Beat From A Dead Heart“ gelungen, der Vergangenheit neues Leben ein-zuhauchen.

108 präsentieren sich auf dem lang ersehnten neuen Album musikalisch gereift, ohne ihre Wur-zeln dabei zu verraten. Stilistisch eher ein Pot-pourri, vereint „A New Beat From A Dead Heart“ die für 108 typischen HC-Elemente, die für viele Bands im letzten Jahrzehnt richtungsweisend waren, mit diversen schleppenden Doompassa-gen und Noise-Einlagen, die dem Album eine ge-wisse Schwere und Sperrigkeit verpassen, ohne dass es ihm dabei an Angriffslust und Bissigkeit mangelt. In klassischer Rage Against The Machi-ne-Manier steht die Gitarrenarbeit mit eingängi-gem Riffing im Vordergrund.

Das Songwriting ist durchaus abwechslungsreich ausgefallen, so dass das Album auf die zugege-benermaßen recht knapp bemessene, aber für den Hardcore nicht ungewöhnliche Dauer von 34 Minuten zu keinem Moment langweilig wird. Po-litisch und auch religiös sind 108 ihrer Linie treu geblieben und firmieren weiterhin unter dem Genreeintrag „Krishna-Core“. Mit Deathwish hat die Band für dieses Release definitiv das richtige Zuhause gefunden, so dass mit den Worten des Deathwish-Labelbosses und Converge-Sängers Jakob Bannon nur noch eins zum Album zu sa-gen bleibt: “This is for the hearts still beating.“ (Converge)

Jessica Lausen

Airway - Faded Lights

Der nichtsahnende Hö-rer sei gewarnt, denn diese Musik wirkt nach: „Faded Lights“ reißt ei-ner ganzen Generati-on auf der Suche nach Sinn und Glück das ge-brochene Herz heraus.

Der Protagonist erzählt eine Geschichte über gescheiterte Liebe, über Schmerz und Hoffnung, über Melancholie und Aufbruch. Jeder Song des Albums ist eine eigene kleine Welt und bleibt zugleich wichtiger Teil des Ganzen. Der Wechsel zwischen Euphorie und Verzweiflung, zwischen Besonnenheit und Wut, zwischen Lebensfreu-de und Todessehnsucht gelingt reibungslos, ohne glatt zu wirken. Die Verbindung aus rotzi-gen Shouts und leicht näselndem Emo-Gesang ist nicht nur unfassbar mitreißend und unbe-schreiblich intensiv, sondern verleiht „Airway“ auch den nötigen Wiedererkennungswert. Der erste Longplayer der in ihrem Heimatland Italien bereits bekannten Combo erfindet den Emocore zwar nicht neu, aber er setzt definitiv Maßstäbe.

Nadine Franco Gellhaus

Awaken Demon - From Heaven To Hell

“Demons, awaken! Time has come. Demons, awaken! To purify this world!”

Dies bekommt man zu hören sobald man die

10 Song CD der „awaken demons“ aus dem son-nigen Italien einlegt. Und genau das ist es, glas-klarer Hardcore mit einer hörbaren Prise Metal. Doublebass Gewitter wechseln sich mit flotten 2step Parts und krachenden Moshparts ab.

Textlich dreht sich auf der „from heaven to hell“ alles um Freundschaft, Straight Edge Mentalität und Loyalität. Ein Grundsolides Album von (ex)Membern von Reprisal, Sentence und Violent Su-tura, jedoch fehlt der CD der gewisse hauch In-dividualität um es aus der Masse von Hard- und Metalcore Alben heraus zu heben.

Robin Siegert

Backfire - In Harms Way

Hardcore Urgestein Backfire nach 5 jähri-ger Pause mal wieder ein Album raus! Über 30 Minuten lang und voll gepackt mit ihrem typisch prolligem Arbei-

terklasse- Hardcore der alten Schule. Der Klang

REV IEWS

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108, Airway, Feet First, Heaven Shall Burn 15

wirkt deutlich professioneller und fetter als bei den alten Alben, dennoch kann es nicht ganz mit der Hammerscheibe „Still Dedicated“ mit-halten. Trots allem sind Songs wie „Screaming for Silence“ und „How do you like me now“ ganz großes Tennis. Highlight der Platte ist sicherlich “This thing we have” das mit den Worten „This is what we are, HARDCORE and nothing more“ beendet wird und ein unmissverständlich boden-ständiges Statement abgibt. Als Bonustrack gibt es ein Integrity Coversong “Systems Overload” der nichts zu wünschen übrig lässt.

Robin Siegert

Bury My Sins - King Of All Fears

Auch wenn das Rad nich neu erfunden wur-de, bringen Bury My Sins mit ihrem neuen Album einen saftigen Nachfolger zu ihrem vorhergehenden Album

„Todays Black Death“ und können rein spielerisch locker auch mit der internationalen Konkurrenz mithalten

Seit ihrem Debut Album hat sich nich viel verän-dert, auch wenn man beim neuen Album von Cir-culation Records zu Guildeline Records wechsel-te, bleiben sich die 5 Thüringer Jungs mit fetten Drums, fließenden Riffs und grölendem Gesang treu. Produziert wurde die Scheibe mal wieder im Rape Of Harmonies Studio in Triptis und ge-gen den Trend wurde, weg von überarbeiteten Gesang und aufgesetzten Drums, hin zu Authen-tizität gezielt .Das Album kommt brutaler und rauer als sein Vorgänger und bedient mit den neun wuchtigen Tracks jedes Metalcore Herz.

Was fehlt is dennoch ganz klar die Vielfalt und der erhoffte Brecher, wirkt das neue Album lei-der etwas berechnet und nich ganz so melodisch wie sein Vorgänger. Es fehlen die Tracks die ins Ohr gehen und nich nur das Gehör sondern viel-mehr auch die Seele erreichen. Sehr schade und vielleicht etwas enttäuschend für alle die, die gerade das an der alten Scheibe lieben.

Am Ende aber dennoch ein gutes Teil was zum Abgehen auffordert auch wenn der ein oder andere Track einfach an einem vorbeigeht. Zu hoffen is, dass das Fünfer Gespann aus dem Os-ten der Republik im nächsten Album die beiden

vorherigen kombiniert und die brutalen Sounds wieder mehr mit melodischen und eindringli-chen Riffs vereint.

Susanne Breithaupt

Feet First

Feet First? Füße vor-raus! Und das gleich doppeldeutig. Das Art-work und die düstere Stimmung die diese CD verbreitet wirken verdächtig böse nach Leichenschauhaus. An-

dererseits haben so manche Kickbox-Halunken, sicherlich beim hören der 7 Track (inkl. Intro) kurzen Disc, nur noch Fee-First-Stagedives im Sinn. Leider geht diese CD im momentanen Be-atdown- und Moshboom völlig unter. Sobald das Grusel-Intro vorbei ist kommt ein echt gelunge-ner kurzer Instrumental-Track der auf das folgen-de einstimmt. Ist auch dieses vor rüber warten noch ganze 11:11min Doublebass-lastiger und von Crew-Shouts aufgelockerter Beatdown auf den Hörer. Die Lyrics sind gemischt, Deutsch und Englisch und sind eher Gesellschaftskritisch und nicht annähernd so stumpf wie der Sound dieser Platte weiß machen will. Eine solide Scheibe zur falschen Zeit.

Robin Siegert

Harlots – Betrayer

Mit HALROTS aus haben sich Lifeforce Records erneut eine chaotisch-dissonante werkelnde Combo an Bord geholt, die in bester The Dil-linger Escape Plan- und Converge-Manier das

wüste Chaos zelebriert.

Doch trotz der brillanten technischen Darbietung auf dem dritten Longplayer namens „Betrayer“ fehlt ein wenig die Seele und das gewisse Et-was in den Songs, dass andere Bands, wie eben die genannten TDEP, aus der breiten Masse he-rausstechen lässt. Dennoch dürften Freunde der dissonanten Klänge mit HARLOTS ohne Umwege ihren Spaß haben.

Dario Dumancic

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16 Reviews

Heaven Shall Burn – Iconoclast

Ikonoklasten sind Got-teskrieger, welche ur-sprünglich Götzenbil-der und falsche Götter richten sollten, letzt-endlich aber nur gewillt sind, den Tod Gottes

zu rächen. Diese kleine Geschichte bildet den Aufhänger des neuen HSB Albums, welches be-reits 1, 5 Jahre nach dem letzten Album“ Deaf To Our Prayers „ hinterher geschoben wurde.

Ein- und Ausgeleitet wird die Scheibe, wie schon bei den Vorgängern, durch sanfte Gei-genklänge und beruhigende Klaviereinlagen des isländischen Komponitsen Olafur Arnalds, welcher mit seiner sanften Atmosphäre einen schönen Kontrast zum eher brutalem Rest bil-det .Nicht nur auf den ersten Blick steht die Scheibe seinem Vorgänger in nichts nach. Har-ter, brachialer Sound gepaart mit einem Hauch verträumter Details, welche oft erst beim mehrmaligen Hören zu Tage treten.

Nicht nur musikalisch eine anspruchsvolle Scheibe, sondern auch textlich bleiben sich HSB treu und anstatt sich der quantitativen Masse hinzugeben kommt auch auf dieser Plat-te die politische- und gesellschaftskritische Haltung der Jungs zum Ausdruck.

Von Vorn bis Hinten eine konstant gute Platte, bei der meiner Meinung nach ,aber der Überra-schungseffekt fehlt. Sonst aber sehr gelungen und lässt böse Vorahnungen auf den Nachfol-ger hegen, welcher sicher nicht lang auf sich warten lassen wird.

Susanne Breithaupt

My American Heart – Hiding inside the horrible Weather

My American Heart veröffentlichten in 2007 mit „Hiding in-side the horrible wea-ther“ ihren zweiten Longplayer nach „The

Meaning in Makeup“. Die 4 Jungs aus San Die-go präsentieren uns hier durchaus eher etwas aus der Schublade „Leichte Kost“, dennoch

definitiv nichts verkehrtes. Musikalisch wie stimmlich ist eine klare Weiterentwicklung zu erkennen und auch am Stil haben die Herren etwas gefeilt.

Alles in Allem sind sie kompatibler geworden. Die wenigen Shouts wurden raussubtrahiert, die Stimme von Larry Solimann noch ein wenig kindlicher und zerbrechlicher getrimmt und musikalisch ein größer Einklang geschaffen.

Das Album hat prinzipiell für jeden was zu bieten. Gefühlvolle Balladen wie „Tired and Unispired“ und der sehr schön gewählte Al-bum-Abschluss mit „All my Friends“ treffen auf ebenso schlagfertige Songs wie „Boys grab your Guns“.

Klingt also wie ein Album dieses Genres klin-gen muss.

Kim Klausing

Sick City – Nightlife

I don’t think we can do this – I can’t do this. Oh doch, du kannst! Man glaube es kaum aber mit Sick City drängt tatsächlich mal wieder eine Band ans Tageslicht, deren Zu-

taten nicht komplett durch die großen Bands bestimmt werden. Man erkennt zwar deutliche Parallelen zu Bands wie Fall out Boy oder Ta-king Back Sunday und dennoch hat das Debut-Album „Nightlife“ noch etwas Eigenes.

Die 5 Kanadier aus Winnipeg klingen ein we-nig erwachsener als ihre Kollegen. Könnte an der groben Singstimme von Sänger Josh liegen oder daran, dass man ihnen noch anmerkt, dass der Überbegriff des ganzen mal Punk war. Auch wenn die Jungs diese Einflüsse sehr pop-pig zum Ausdruck bringen, sind sie kaum zu überhören. Und Pop hindert sie kein Stück dar-an, musikalisch nach vorne zu gehen. Wahrscheinlich ist es die Kombination daraus die Sick City aus der Reihe tanzen lassen und genau das ist der Grund, warum sie beim zu-hören ebensoviel Spaß machen wie TBS oder FOB. Kim Klausing

REV IEWS

Page 19: Outspoken Ausgabe 3

My American Heart, Sick City, This Is Hell, 17

The Great Deceiver - Life Is Wasted On The Living

Was Tomas Lindberg anpackt kann eigent-lich nicht schief gehen. Eigentlich, denn THE GREAT DECEIVER sind leider der Beweis das

auch der ehemalige Sänger von At The Gates und The Crown mal mit einem Projekt mehr oder minder ins Klo greifen kann.

Dabei war die Ausgangsposition mehr als gut, denn was passt besser zusammen als melodi-scher New School-Hardcore gepaart mit dem räudigen Gesangsorgan des Herrn Lindberg? Eben! Leider sind die Songs auf dem nun er-schienenen Album „Life Is Wasted On The Li-ving“ eher durchschnittlich und leider bleibt trotz guter Produktion und angepisster Ge-sangsstimme kaum was hängen.

Schade, den THE GREAT DECEIVER hätte man eigentlich mehr zu trauen können. So erhält man mit „Life Is Wasted On The Living“ nur ein durchschnittliches Album, dass es nicht leicht haben wird aus em großen Schatten der Vor-gängerbands Lindbergs herauszutreten.

Dario Dumancic

This is Hell – Misfortunes

Zwei Jahre mussten die Fans des This is Hell Albums „Sundow-ning“ bis zur Veröf-fentlichung der neuen Scheibe „Misfortunes“ warten. Aber das War-

ten hat sich gelohnt, und zwar für alle die auf dicken Auf- die –Fresse – Hardcore stehen.

Vom ersten bis zum letzten Track lässt uns die Platte keine Zeit zum Atem holen. Treiben-de, wuchtige Hardcore- Sounds umschmiegt von dezent eingesetzten Melodiebögen. In 13 Tracks schreit sich der Shouter Travis Reilly die Seele aus dem Leib, aufgelockert durch Gangshouts die gerade Live zum Mitschreien auffordern. Leider kommt bei all dem harten und aggressiven Treiben der melodische As-pekt etwas zu kurz, auch wenn man ab und an

(zum Beispiel in „End of an Era“ oder Fearless Vampires“)ein paar einprägsame Melodiever-läufe vernimmt.

Doch wenn man drauf steht,wenns richtig scheppert und das von vorn bis hinten, dann wird man mit diesem Album keinesfalls ent-täuscht!

Susanne Breithaupt

Wolf Cell Solid

Wolf Cell Solid sind die alternative für den Bling-Bling-Bitch-Car „HipHop“ den man dank AGGRO Berlin und Konsorten ständig durch alle Medien auf die Ohren bekommt.

Musikalisch hängen sie ihren wenig aussagen-den Konkurrenten jedoch in nichts nach. Roh, brutal und ehrlich. Vegan Straight Edge ver-packt in Bass lastigem HipHop. Die CD ist vom Intro bis zum Bonustrack durchgehend eingän-gig und nicht nur einmal hörbar. Jeder Track unterscheidet sich deutlich von den anderen ohne, dass das Gesamtkonzept zerrissen wird.

Im Song „Apocalypse Now“ sind sogar eher Hardcoretypische Shouts zu genießen wo hin-gegen in „You betta Axe somebody“ schon fast hymnenartigen Gesang angewandt wird.

Einziger Contrapunkt, im zwei Seiten Cover sind Leider keine Lyrics abgedruckt. Stattdes-sen gibt es jedoch eine art „How-To“ für Vegan SXE Kids.

Robin Siegert

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