LAURA PAUSINI MAMI UND MEGASTAR - ticketcorner.ch · DITA VON TEESE HELP! Di 23.10.18, Theater 11...

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WINNETOU IN ENGELBERG ADEL TAWIL NICKLESS BAUM BABA SHRIMPS Nr. 4, Juli / August 2018 | CHF 4.– NOCH BESSER ALS DAMALS | LAURA PAUSINI | | LAURA PAUSINI | MAMI UND MEGASTAR MAMI UND MEGASTAR 9 772234 948007 04

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WINNETOU IN ENGELBERGADEL TAWIL

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4.–

NOCH BESSER ALS DAMALS

|LAURA PAUSINI||LAURA PAUSINI|

MAMI UND MEGASTAR

MAMI UND MEGASTAR

9 772234 948007

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event. 3|

5 NEWSROOM Saurier & Legenden 6 ACTS & FACTS Da ist was los 22 STARRADAR Idole von morgen28 ADEL TAWIL singt auf Deutsch30 MØ ist das Spice Girl 2.032 80S SPECIAL Verdamp lang her 46 TIPPS & MERCH Neue Must-Haves

51 5 FACTS ÜBER Rag’n’Bone Man 52 AUSBLICK Termine zum Vormerken60 LIVE CLUB Verlockende Angebote64 BABA SHRIMPS unterwegs nach Rom66 AUSGEFRAGT haben wir Barbara Hutzenlaub über ihre «Lizenz zum Flöten»

Der Basler Ex-Radio- und TV-Mann spielt Tennis mit Timea und rockt: Bald als Support von Liam Gallagher.

Exklusiv-Gespräch mit der italieni-schen Sängerin, die zum Weltstar wurde. Sie erklärte uns, warum sie sich wünscht, dass ihre Tochter Paola niemals in ihre Fussstapfen treten wird.

Die finnischen Romantik-Metaller und ihre Königin Floor Jansen kommen auf

ihrer Jubiläums-Welttournee bei uns vorbei.

12 LAURA PAUSINI

Indianer-Romanze in Engelberg: In der zweiten Produktion der Karl May Festspiele in Engelberg hat auch die Liebe eine Hauptrolle.

18 WINNETOU II

56 BAUM

Nickless liess sich für sein zweites Album in abbruchreifen Häusern inspirieren – wir haben den Schweizer Senkrechtstarter getroffen.

48 NICKLESS

44 NIGHTWISH

ZEITREISELiebe Leserin, lieber Leser

Damals, in den Achtzigern. Samstagabends gingen wir ins Kino, um «Flashdance» zu sehen. Dann ging es in die Disco, wir tanz-ten – mit Vokuhila-Schnitt und Dauerwelle – zu Kim Wilde, Depeche Mode und natürlich Michael Jackson. Wer’s härter mochte, hörte auf Iron Maiden.

Drei Jahrzehnte später. Die Zeit maschine, wie sie Marty McFly anno 1985 in «Back to the Future» benutzte, ist zwar noch immer nicht erfunden. Vielmehr scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Kim Wilde, Depeche Mode und Iron Maiden füllen wie früher (oder noch grös sere) Hallen mit ihren Live-Konzerten. «Flash dance», «Footloose» und «Dirty Dancing», damals nur auf der Leinwand, können jetzt als Live-Musicals erlebt werden. Michael Jack-son schaut vom Pop-Olymp auf seine Jünger hinab, die ihn auf Erden in Tribute-Shows würdig vertreten. Wir haben den Eighties und ihren Stars eine grosse Story (ab Seite 32) gewidmet – damit Sie sehen, wo die Vergangenheit heute gegenwärtiger ist als damals. Tribute- und Revival-Shows – und nicht zuletzt die immer noch tourenden Stars machen den Zeitmaschinen-Trip in die Achtziger überflüssig.

Herzlichst

Christoph SoltmannowskiChefredaktor

MSF18_INS_EventMagazin_210x280mm.indd 1 02.05.18 10:24

ZAHLEN ■ DATEN ■ FAKTEN

event. 5|

460’000Zuschauer liessen sich schon von Mickey

& Co mit «Disney on Ice» begeistern. (18.bis 21.10.18, Hallenstadion Zürich)

45

cm ist die Körpergrösse Charles Aznavour, dem man anfangs keine grosse Karriere zutraute. Er verkaufte 200 Mio. Platten. (22.12.18, Hallenstadion Zürich)

Jahre alt sind die vier Mitglieder der Rolling Stones (Charlie Watts, Keith Richards, Ron Wood und Mick Jagger) zusammen.

Mehr News und Infos im BlogTicketcorner Event-Infos und -News gibt es neu auch digital und online.Unter blog.ticketcorner.ch erfahren Sie aktuell in Wort, Bild und Videos mehr aus Entertainment, Kultur und Sport.

Seit Jahren ist der Liliensternus ausgestorben. In der Show «Walking With Dinosaurs» keh- ren er und seine Kumpel für kurze Zeit zu- rück. (12. bis 16.9.18, Hallenstadion Zürich)

SHORT NEWS

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ABBA AUF ALLEN KANÄLEN

Spätestens 2020 wird das ABBA-Fieber wieder ausbrechen – auf dann ist die «Vir-tual Tour» ange-setzt», bei der sich die Original-musiker aber von virtuellen «Abba-

stars» vertreten lassen werden. In London ist zudem die Ausstellung «ABBA: Super Troupers» geplant, welche die Höhepunkte der Karriere von Agnetha, Anni-Frid, Björn und Benny beleuchten wird – unter ande-rem wird die Suite des Brighton Grand Hotel nachgebaut, in der die glorreichen vier bei ihrem Eurovisions-Sieg 1974 residierten. Im Dezember erscheinen zwei neue Songs der 1982 aufgelösten Gruppe.

INXS-MUSICAL GEPLANT

Schon seit drei Jahren ist das Musical über die australische Rockband INXS im Gespräch – endlich wird das Projekt konkreter: Giles Martin, Sohn des Beatles-Produzenten George Martin, wurde von INXS-Rechteverwalter Chris Murphy zur Umsetzung engagiert. Die Band (grösster Hit: «Suicide Blonde», 1990) hatte sich 2012 definitiv aufgelöst. 1997 war ihr Sänger Michael Hutchence auf tragische Weise ums Leben gekommen. Dessen Tod solle aber nicht Mittelpunkt des Musicals wer-den, jedoch werde die Show «sexy und dra-matisch» sein.

Jahre ist es her, seit Pink Floyd ihr Album «The Dark Side of the Moon» veröffentlichten. Jetzt live zu erleben: Brit Floyd, ab 31.10.18, div. Orte.

event., Riedmatt-Center, 8153 Rümlang (Schweiz). [email protected] · event. ist ein Magazin von Ticketcorner, erstellt von Soltmannowski Kommunikation GmbH · CHEFREDAKTION

Christoph Soltmannowski (solt), [email protected], [email protected] · Tel. +41 79 405 57 64 · REDAKTION Benedikt Lachenmeier (lcb), Sidonia Maurer (aus) · REDAKTIONELLE MITARBEIT Carlotta Henggeler (che), Monika Linder (mli) LOS ANGELES Caroline Jaden Stussi, 7985 Santa Monica Blvd. #101-108, Los Angeles, CA 90046, USA · GRAFISCHES KONZEPT UND GESTALTUNG Sera Fratto, www.fc-cpm.ch · BILD-BEARBEITUNG Ringier Redaktions-Services · FOTOGRAFEN Nicolas Y. Aebi, René Tanner · FOTOS Cover: imago, Getty Images, RDB, keystone AG, Corbis, Opus One, Obrasso Concerts, Carré Event AG, Culture Com-munication GmbH, abc Production AG, Showhouse AG, SonyMusic, Good News, Universal Music, Musikver-trieb, Warner Music, FBM, act entertainment, allblues u. a. · KORREKTORAT Ringier AG, Redaktions-Services · ANZEIGEN/VERTRIEB Carmen Schaffner, [email protected], Ticket corner, Tel. +41 44 818 33 58, Christoph Soltmannowski, Soltmannowski Kommunikation GmbH, [email protected], Tel. +41 79 405 57 64.· WEMF-BEGLAUBIGTE AUFLAGE 150 171, event. wird in einer Teilauflage von 120 000 Exem plaren dem SonntagsBlick beigelegt (Abo) und ist an Bahnhöfen, Ticketcorner-Vorverkaufsstellen und an diversen Kios-ken erhältlich. Erscheinungsweise: 6-mal jährlich · DRUCK Swissprinters AG, 4800 Zofingen · ADRESSÄNDE-RUNGEN (MEMBER-ABOS) event.magazin@ticket corner.ch · www.ticketcorner.ch/event-magazin · Nachdruck nur mit ausdrücklicher Genehmigung.

IMPRESSUM

208’000’000

|6 event.

Do 1.11.18, Jazznojazz 18, Gessnerallee Zürich; Fr 2.11.18, Jazz Classics Genève, Victoria Hall, Genf

«ICH WAR IM KRIEG»LISA SIMONE

Es war nicht leicht, die Tochter einer manisch-depressiven Jazz-Diva zu sein», sagt Lisa Simone (56). Lange litt sie un-ter dem Schatten und den Launen ihrer berühmten Mutter Nina (1933–2003).

«Ich habe lange gebraucht, um mich selbst zu finden», sagt Lisa Simone heute. «Ich habe mehrere Leben gelebt – eines Tages schreibe ich ein Buch darüber.» Erst sucht sie ihr Glück bei der Armee und geht als Flugzeugmechanikerin in den Irak. «Ja, ich bin Veteranin des Ersten Golfkriegs», sagt sie. Später ist Simone für die Air Force in Frankfurt (D) stationiert.

Unter der Woche ist sie Soldatin, am Wochenende tritt sie mit der Formation Liquid Soul in Clubs auf. «Musik war immer

mein Ding», sagt sie. «Schon als kleines Mädchen habe ich mei-ner Mutter Melodien vorgesummt.» Die extravagante Diva hat-te dafür allerdings wenig Gehör und fand nur: «Willst du als Erwachsene so blöd enden wie ich?» 1993 verlässt Nina Simone die Armee und wird Musicaldarstellerin am Broadway. Ihrer Mutter Nina hat Lisa inzwischen verziehen. «Lange habe ich mich nur Simone genannt», sagt sie. «Ich wollte nichts mehr mit Lisa zu tun haben, dem Mädchen, das von zu Hause weggelau-fen ist.» Erst 2013 habe sie sich nach langer Meditation wieder selbst gefunden. Seither ist sie wieder Lisa – und unter diesem Namen weltweit erfolgreich. Ihr Album «My World» zeigt: Sie hat endgültig ihre eigene Stimme gefunden. Mit der ist sie jetzt unterwegs und auch wieder in der Schweiz zu hören. solt

DIE BÜGELEISEN-BAND

NEUSTART ZU ZWEIT

ZEAL & ARDOR

MORCHEEBA

Do 5.7.18, Montreux Jazz Festival (mit Igorr und Gojira)

Mi 8.8.18, Magic Night Heitere Zofingen

Zeal & Ardor gehen unter die Haut. Wortwörtlich. Acht Leute waren bisher damit einverstanden, sich mit einem Bügeleisen brandmarken zu lassen. Das Band-Logo auf die Haut zu brennen, ist spannender, als Stickers zu ver-kaufen, findet Manuel Gagneux. Mit seiner Musik hinterlässt der schweizerisch-amerikanische Musiker ebenfalls einen bleibenden Eindruck. Seine Songs sind eine Mischung aus Gospel und Black Metal. Das Rezept gelingt dem Sohn einer Jazz-Sängerin ziemlich gut. In den vergangenen zwei Jahren haben Zeal & Ar-dor in allen Ecken von Europa gespielt und waren für einen Swiss Music Award nominiert. Stilistisch geht die Reise mit der neuen Platte nun in Richtung Blues weiter. Dem Bügeleisen aber bleibt die Band treu. lcb

Der Ausstieg vom Gründungsmitglied Paul Godfrey zog nicht nur rechtliche Fragen nach sich, sondern veranlasste Sängerin Skye Ed-wards und Gitarrist Ross Godfrey schliesslich zu ihrem Duo-Album «Skye&Ross». Ihr Bandname besteht aus den Wörtern «MOR» («midd-le-of-the-road») und «Cheeba», einem englischen Slangwort für Marihua-na. Somit klingt Morcheeba wie «More Cheeba!» – Mehr Gras! Mit ihrem neuen Album «Blaze Away» verspricht Morcheeba einen Neuanfang. «Tiefgründig, düster und Dub» waren die drei Schlagwörter, an denen sich Skye beim Schreiben des Albums orientieren wollte. Es ist aber klar, dass bei diesem unbeschwerten Sound davon nicht viel zu hören ist. aus

In der TV-Serie «One Tree Hill» spielten sich Kate Voegele und Tyler Hilton gleich selbst. Seit ein paar Jahren stehen die beiden Musiker und Schauspieler auch im richtigen Leben zusam-men auf der Bühne. Je eine Gitarre umgeschnallt, singen Kate und Tyler Country-Pop-Songs aus der eigenen Feder und Covers, die sie lieben. Als har-monisches Duo präsentieren sie das Beste aus zwei Welten. Ihre geballte Power begeistert.

KATE VOEGELE & TYLER HILTON

DAS BESTE AUS ZWEI WELTEN

Fr 13.7.18, Dynamo Zürich

|8 event.

ACTS & FACTS

Sind sie es oder sind sie es nicht? Die vier der Beatles-Tribute-Band Help! gleichen John, Paul, Ringo und George aufs Haar. Das ist wörtlich gemeint. Die Frisuren sitzen perfekt, das Outfit auch. Die Bewegungen der Fab Four haben die Kanadier genaustens einstudiert. Kaum eine andere Beatles-Coverband imitiert die berühmten Pilzköpfe so gut. Legen die vier Musiker los, fühlen sich Fans gleich in die Zeit der 60s zurückversetzt. Das ist nicht selbstverständlich. Schliesslich gibt es Tausende Tribute-Bands, die den Job nicht halb so gut machen wie die Kanadier. Diese heissen mehr oder weniger originell zum Beispiel Justbeatles, The Beats oder The Daytrippers. Help! wissen: Es kommt nicht nur aufs Outfit an. Auch stimmlich muss es passen. Für den unverkennbaren Sound der Beatles setzt die Band Originalinstrumente und -Verstärker ein. Echt bedeutet auch, dass Help! nebst Klassi-kern wie «Yesterday», «Can’t Buy Me Love» oder «Hey Jude» auch unbekannte Songs aus dem Repertoire spielen – ein Zückerchen für wahre Kenner der Beatles. Seit 19 Jahren existiert die Band. Heute touren Help! regelmässig durch 13 verschiedene Länder in ganz Europa. Und machen auch in der Schweiz halt. Immer wieder bewegen sich die Musiker auf den Pfaden ihrer Vorbilder. So traten Help! bereits mehrmals im legendären Cavern Club in Liverpool auf. Dort, wo die Erfolgsgeschichte der Beatles ihren Anfang nahm. lcb

Sa 1.12.18, Kulturfabrik Kofmehl Solothurn, Sa 6.4.19, Z7 Konzertfabrik Pratteln

RENDEZ-VOUS MITEINER STIL-IKONE

AUF DEN PFADEN IHRER IDOLE

DITA VON TEESE

HELP!

Di 23.10.18, Theater 11 Zürich, Do 1.11.18, Théâtre du Léman Genf

Die Frauen bewundern Dita von Teese für ihre ge-schmackvollen Outfits, die Männer lieben die Burlesque-Queen für ihre verführerische Art. Die neue Show «The Art Of The Teese» verbindet beides. Dita von Teese verkör-pert, was sie selbst fasziniert: das goldene Zeitalter Hollywoods in den legendären Fifties. Allerdings reicht es der 45-Jährigen für ihre neue Show nicht, sich im übergrossen Martini-Glas zu räkeln oder sich in unfassbar engen Korsetts zu zeigen. Mit «The Art Of The Teese» will die Königin des New Burlesque mehr. Sie hofft, anderen jungen Frauen ein Vorbild zu sein, indem sie mit den traditionellen Vorstellungen von Schönheit bricht. Dita von Teese ist eine Stil-Ikone. Diese Tatsache bringt die schöne Amerikanerin bei ihren Shows, auf dem roten Tep-pich, als Model oder als Modedesignerin zum Ausdruck. lcb

Sa/So 4./5.8.18, Autobahnkreisel Betzholz Hinwil ZH | swiss-ducati-day.ch

Der Swiss Ducati Day lässt nicht nur die Herzen von Zweirad-Fans in einen höheren Gang schalten. Hier ist viel Action, Spass und auch etwas für die Fans von U2 und Zucchero dabei. Die Besucher finden auf dem Autobahnkreisel Betzholz einen Offroad Park für Multistrada und Scrambler, einen Fun Park, und sie erleben die Mons-ter-FMX Show von Da Boot, das Slow Race, den e-Performance Energy Bike Testdrive und die Big-Bike Freestyle Show von Micha Threin. Auf dem Gelände gibt es Ducati Stores, einen Leistungsprüfstand für Motorräder, Testfahrten und eine Occasionsbörse. Kids vergnügen sich beim Piccolo Race. Für Unterhaltung sorgen auch die U2-Tribute Band Velvet Dress aus Italien und die Zucchero-Tribute Show von Sugarfive. solt

SWISS DUCATI DAY

ACTION AUF DEM AUTOBAHNKREISEL

|10 event.

ACTS & FACTS

ADIEU PUNK, HALLO POPDELILAHS

Fr 20.7.18, Kulturfestival St. Gallen

Die Zeiten des Krachs sind vorbei. Wenigstens auf dem neuen Album «Ideal». Die Delilahs bekennen sich noch mehr zum Pop. Nicht dass Frontfrau Muriel Rhyner nicht schon vorher wusste, wie man eingängige Melodien schreibt. Aber es geht nun wie auf dem Vorgängeralbum nochmals mit sanfteren Klängen weiter. Die frische Prise Pop tut dem Rock-Quartett gut. «Wir sind Punk-rocker, die mit Pop experimentieren», lautet dennoch das Statement. Die punkige Attitüde bleibt nach 13 Jahren Bandgeschichte erhalten. Mit dem Album hinterfragen die Delilahs die Ideale. Die gesellschaftskritischen Texte stehen im Vordergrund, die Punk-Attitüde ist da und dort auch in den Sounds zu hören. Die Spielfreude der Damen und Herren aus Zug ist definitiv geblieben. lcb

Mo 9.7.18, Montreux Jazz Festival; Do 12.7.18, Gurtenfestival

Jacob Banks ist Sänger. Seine Songs sind TV-Stars. Sie wer-den immer wieder zu Soundtracks internationaler Serien. Sein Motown-Song «Worthy» schaffte es in die Anwalts-Serie «Suits», die Ballade «Unholy War» war Teil der Serien «The Blacklist» und «Black Lightning». Meistens zieht ein langsamer Groove durch die R’n’B- und Soul-Nummern. Und wenn der Sänger und Songwriter aufdreht, ist ein angenehmes Kratzen in der Stimme zu hören. Seit 2012 ist Jacob Banks im Geschäft. Um einen Auftritt bei BBC Radio 1 zu ergattern, brauchte er damals nicht mal einen Plattenvertrag. Im Gegensatz zu all seinen Vor-gängern. Wo der Soul-Star wohl als Nächstes auftaucht? lcb

JACOB BANKS

HEIMLICHER SOUL-STAR

event. 11|

Ex-Lunik-Sängerin Jaël (38) tritt 2018 nur einmal in der Schweiz auf – aber wie! Begleitet von einem Orchester singt die Bernerin am 7. Juli am Montreux Jazz Festival. Jaël, freust du dich auf dein Konzert in Montreux?Aber natürlich! Montreux war immer ein Traum. Mit dem litauischen Orchester Klaipédos Kamerinis Orkestras bin ich letztes Jahr im Juni am Festival «Klangantrisch» erstmals zusammengekommen. Das hat von Anfang an «giget und gfägt». Wir spielten Songs, die in 20 Jahren Karriere teils in Kollaborationen, teils mit meinen ehemaligen Bands Lunik und MiNa oder für mein erstes Soloalbum entstanden – die Liveaufnahme des Konzerts gibt es als Album «Orkestra».Und wie kam das Engagement in Montreux zustande?Eine Westschweizer Journalistin hatte die Idee. Als sie das «Orkestra»-Album hörte, fand sie, das wäre doch was für Mont-reux Jazz. Gute Idee, fand ich, und habe mich beworben. Und dann hat Montreux zugesagt.Ihr werdet im Juli aber auch in Litauen spielen. Ja, auch darauf freue ich mich sehr – das Orchester hat mich eingeladen. Wir spielen zwei Konzerte, in der Hauptstadt Vil-nius und in Klaipéda, wo das Orchester herkommt. Ich war noch nie dort und bin sehr gespannt.Ist es anders, von einem Orchester begleitet zu werden als von einer Band?Es hat etwas unmittelbar Nahes, Akustisches, eine Wärme. Meine Stimme wird vom Orchester so wunderbar ummantelt. Es ist, als ob ich mich auf einen Teppich setzen würde.Seit fünf Monaten bist du Mami – interessiert sich dein Sohn Eliah schon für Musik?Immer wenn die Orchester-CD läuft, und das ist derzeit oft, weil ich ja die Songs üben muss, hört er sehr aufmerksam zu. Er merkt auch, dass ich es bin, die da singt. wenn er nicht ein-schlafen kann, spiele ich ihm das Album vor. solt

«MIT MONTREUX WIRD EIN TRAUM VON MIR WAHR»

PROMI-TALK MIT JAËL MALLI SÄNGERIN

Mi 12.9.18, Theater 11 Zürich

Mi 22.8.18, Dynamo Zürich

Schon in jungen Jahren hat sie viel erreicht: Dionne War-wick erhielt 1969 als erste afroamerikanische Sängerin nach Ella Fitzgerald einen Grammy. Ausserdem landete sie Hits wie «Heartbreaker» oder «Do You Know the Way to San Jose?». Das Leben der Cousine von Whitney Houston bleibt auch mit bald 78 Jahren spannend: Anfang 2018 erhielt Dionne den «Living Legend Award». Nebenbei spielte sie eine Rolle im Film «Armed» und arbeitet an einem neuen Album. Nun feiert sie ihre 50-Jahre-Jubiläumstour – und besucht alle Kontinente und Län-der, in denen sie während ihrer Karriere gesungen hat. aus

Bei The Used wechseln sich Geschrei und Gesang ab. Post-Hardcore nennen Fans diesen Musikstil liebevoll. Beim Mainstream sind die Amis eher unbekannt, in ihrem Genre aber ziemlich angesagt. Für alle, die The Used nicht kennen: Die Band wird oft in einem Atemzug mit Fall Out Boy und My Che-mical Romance genannt. Trotzdem: Sänger Bert McCracken und seine Jungs sind mutiger mit Sound-Experimenten und ris-kieren, nicht allen zu gefallen. Die Fans danken mit Treue. lcb

DIONNE WARWICK

THE USED

WELTTOURNEE-STOP IN ZÜRICH

MAINSTREAM? NEIN, DANKE!

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IM GESPRÄCH MIT ...

Laura Pausini zählt zu den bekanntesten Italo-Sänge-rinnen. Für ihre Karriere lebt sie auf zwei Kontinen-ten, zwischen Rom und Mi-ami. event. erzählt die Hit-paraden-Königin, warum sie sich für ihre kleine Paola keine Musikerkarri-ere wünscht. Interview: Carlotta Heng-

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RLaura Pausini empfing event.-Mit-arbeiterin Carlotta Henggeler zum Exklusiv-Interview.

event. 13|

Eigentlich keine Zeit für Dolcefarniente: Laura ist mit ihrem neuen Album «Fatti sentire» auf Welttournee.

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Fashionista: Designer wie Cavalli oder Armani haben die Sängerin

schon eingekleidet.

Laura Pausini hat die italienische Musik in ihrer DNA. Schon als achtjährige Schülerin zieht sie mit Papa Fabrizio durch die Pianobars von Ravenna, in der

Emilia Romagna. Schon als Teenager singt sie auf Italienisch, Englisch, Spa-nisch und Französisch. Den Gästen gefällt das spezielle Tochter-Vater-Gespann. Laura ist schüchtern, fällt aber durch ihre Stimme auf. Mit knapp 19 Jahren gewinnt sie 1993 mit «La Solitudine» (Die Einsamkeit) in der Nachwuchs-Kategorie das Festival della canzone italiana di San-remo. Italiens renommiertester Singwett-bewerb. Nur ein Jahr später tritt sie bei den Stars an und wird mit «Strani amori» (seltsame Liebschaften) Dritte. Es ist der Startschuss zu einer kometenhaften Kar-riere. Heute zählt die sprachbegabte und modebewusste Romagnola zu den wich-tigsten Italo-Popgrössen. Mit Eros Ramazzotti, Jovanotti und Nek geniesst sie Weltruf. Mit ihrem langjährigen Lebenspartner Paolo Carta (54) und Tochter Paola (5) lebt sie abwechslungs-weise in Rom und Miami. Sie hat 70 Mil-lionen Tonträger verkauft und ist die erste Italienerin, welche je einen Grammy erhielt. Jetzt touren die Pausinis wieder durch die Welt, mit Halt in Zürich. Ausserdem arbeitet Laura an einer neuen TV-Show in ihrer Heimat, die noch 2018 stattfinden soll.

Die mehrsprachige Laura ist auch in Südamerika, Lateinamerika und Brasilien ein Superstar. Sie singt auch auf Spanisch, Katala-nisch und Portugiesisch –  und ist Jurorin an diversen Castingshows von Nordamerika bis Mexiko, zurzeit bei «X Factor» in Spanien.

SO EROBERTE LAURA PAUSINI DIE WELT

Erste Schritte international

In diesem Jahr erscheint ihr Album «Laura», in Spanisch erscheint die CD «Laura Pausini», mit Hits aus ihren ersten beiden Werken. 1995 kommt «Laura» auch für den englischsprachi-gen Markt heraus.

1994

event. 15|

IM GESPRÄCH MIT ...

Kleines grosses Glück: Der Name von Tochter Paola setzt sich aus den Vornamen der Eltern zusammen.

Familienidyll: Mit Partner Paolo ist Laura seit 2005 liiert. «Er hat das schönste Lächeln der Welt», schrieb Laura kürzlich auf Instagram zum 13. Beziehungs-Jubi-läum.

«WER DAS HÖRT, SOLL SICH MUTIG FÜHLEN»event.: Dein neues Album «Fatti sentire» ist deine 13. Platte. In gewissen Ländern glaubt man, die Zahl bringe Unglück. Glaubst du das auch?Laura Pausini: Dieses Jahr habe ich in Spanien einen Numerologen kennen-gelernt, und es war interessant. Die Dreizehn spielt für mich keine Rolle, nur die Neun mag ich nicht. Wieso?Ich habe an einem Neunten erstmals eine Person aus meinem Familienkreis verloren. Ich war erst sieben, aber ich habe damals begonnen, gewisse Sachen zu verstehen. Am Morgen weckte mich meine Mutter und sagte, mein Opa sei in den Himmel gegangen. Es war der 9. Januar, und diese Zahl blieb für mich für immer die schrecklichste. Keiner meiner Alben sollte je an einem Neunten erscheinen. Als einmal eine CD in Ame-rika doch am Neunten erschien, lief sie grottenschlecht.Dein Albumtitel «Fatti sentire» (deutsch: «Verschaffe dir Gehör») sei bei den Aufnahmen dein Mantra gewesen.Ja, und es wird mein Leben lang mein Mantra bleiben. Ich möchte, dass auch meine Tochter, wenn sie älter wird, dessen Bedeutung versteht.Erkläre uns bitte die Bedeutung.«Lass dich hören» ist eine Einladung an

mich, aber auch an jene, die meine Lieder hören, sich mutig zu fühlen. Sie sollen keine Angst haben, ihre Persön-lichkeit zu zeigen. Es ist schon komisch, dass wir 2018 noch immer darüber reden. Aber je mehr Jahre vergehen, desto deutlicher zeigt es sich: die Leute möchten immer allen gefallen. Das ging mir auch so. Oft versteckte ich meine Verletzlichkeit. Und das ist falsch. Jetzt, mit 43 Jahren, ist es nicht mehr so. Du warst eine angepasste Person? Als ich jünger war, machten sich meine Mitschüler darüber lustig, dass ich nicht in die Disco ging. Stattdessen war ich mit Papa in Pianobars unterwegs und habe dort gesungen. Auch für meinen späteren Verlobten habe ich alles getan, um so zu sein, wie er es wollte. Doch mit meinem jetzigen Freund, mit dem ich seit 13 Jahren zusammen bin, fühle ich mich wohl, so wie ich bin. Ich muss mich nicht verstecken. Oh, schon wieder die 13! Vielleicht sollte ich diese Zahl im Lotto spielen. Du bist wieder auf Tour, deine Tochter Paola ist 5 Jahre alt. Kommt sie mit?Ja, sie und ihr Papa Paolo sind heute in Zürich. Paolo ist mein Produzent und Gitarrist. Ich habe mich auf der Bühne in ihn verliebt. Als er neben mir Gitarre spielte, habe ich gedacht, der ist ein Leckerbissen! Wenn Paola mit uns reist, ist ihr Tagesablauf der eines Rockstars. Doch wenn sie zur Schule geht, dann muss auch sie früh aus den Federn, wie alle Kinder der Welt.Du lebst in Italien und Miami? Ich bin nach Miami gezogen, weil ich es körperlich nicht mehr schaffte, für

WEITER VORWÄRTS

Das neue Werk «Le cose che vivi» gibt es auch auf Spa-nisch als «Las Cosas Que Vives».

AUF TOUR DIE WELT EROBERT

Ihre erste «World Wide Tour» führt Laura Pausini bis nach Brasilien, Mexiko und in die USA. Sie nimmt an der Veranstaltung «Christ-mas at the Vatican» teil und singt für den Papst.

ERSTMALS MEHRSPRACHIG

«La mia risposta» erscheint erstmals am gleichen Tag in zwei Sprachen, auf Italie-nisch und Spanisch («Mi Rispuesta»). Sie singt an Barbra Streisands Hochzeit.

1996

1997

1998

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IM GESPRÄCH MIT ...

LAURA PAUSINI LIVE■ Mi 24.10.18

Hallenstadion Zürich

DOPPELTER RELEASE

2002 erscheint in den USA das Album «From the In-side», ein Jahr später kommt es auch in Italien auf den Markt. Sie performt am «Lu-ciano Pavarotti & Friends»-Konzert.

GROSSES HERZ

«Tra te e il mare/Entre Tu y Mil Mares» wird veröffent-licht, darauf ist der Song «Per vivere» («Vivere»). Geschrieben für brasiliani-sche Street-Kids.

ITALIENISCHER SUPERSTAR

Das Album «Resta in as-colto/Escucha» kommt auf der ganzen Welt her-aus. 2005 startet die «Laura Pausini World Tour».

2002

2000

2004

Promotionszwecke immer wieder nach Amerika oder Südamerika zu fliegen. Als Paola auf die Welt kam, dachten wir uns, es könnte für sie von Vorteil sein, den Kindergarten in Englisch und Italienisch zu machen, Kleinkinder saugen Spra-chen auf wie Schwämme. Wir beobach-teten, ob sie sich in einer anderen Kultur wohlfühlt. Wenn du Paola heute fragst, wo sie am liebsten leben möchte, sagt sie: In Miami. Möchte Paola auch Sängerin werden?Sie stammt aus einer Künstlerfamilie. Ich bin auch diplomierte Keramikkünst-lerin. Sagen wir so: Wir werden ihr helfen das zu tun, was sie möchte. Aber

ich hoffe, dass sie keine Gesangskarriere anstreben wird.Warum nicht?Nehmen wir eine Künstlerin als Beispiel, die in der Schweiz lebt: Mina. Ihre Kinder Massimiliano und Benedetta haben es auch probiert und wurden in Italien stark kritisiert. Italiener sind in dieser Hinsicht grausam. Ich möchte nicht, dass Paola in der Zeitung lesen muss, sie singe nicht so gut wie ihre Mutter. Momentan will sie ohnehin Modedesignerin werden. Das kann sich noch tausend Mal ändern (lacht laut).Du bist momentan Jurorin bei «X Factor» in Spanien. Hast du

noch weitere Projekte in petto?Ich bereite mit Maria de Filippi (ital. Moderatorin) eine Show vor. Sie sollte Ende des Jahres stattfinden. In meinem Heimatland war ich noch nie Casting-Jurorin, weil ich eigene Produk-tionen machen konnte. Ich wurde auch von Rai 1 für eine neue Variété-Sendung im Stile der 60er- und 70er-Jahre angefragt, mit Tanz und Gesprächen. Doch mit meinem Terminplan ist das schwierig. Schade, ich würde das gerne machen. ■

«Ich hoffe, dass meine Tochter Paola nicht auch eine Gesangskarriere anstreben wird.»

Laura gibt Konzerte auf der ganzen Welt:Bald auch wieder im Hallenstadion Zürich.

Foto

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|18 event.

REPORTAGE

WENN SICH INDIANER IN ENGELBERG VERLIEBEN

|KARL MAY FREILICHTSPIELE|

Seit letztem Jahr ist Winnetou auch in Engelberg zu Hause – bald erleben wir dort sein neustes Abenteuer. An den Proben der Karl-May-Freilichtspiele haben wir ihn getroffen – und auch die hübsche Häuptlingstocher, in die sich der heldenhafte Indianer verlieben wird. Text und Interview: Christoph Soltmannowski, Fotos: Silvain Bucher

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Die Bergkulisse strahlt im Son-nenschein, ganz oben grüssen die schneebedeckten Gipfel, Schulklassen wandern die Strasse lang, und oben

schwebt die Gondel der Fürenalpbahn vorbei, von der Felswand plätschert der Tätschbachfall. Da kommt Winnetou angeritten – und auch eine Indianerin schwingt sich aufs Pferd. Wir sind an den Proben zum neuen Winnetou-Abenteuer der Karl-May-Freilichtspiele im obwald-nerischen Engelberg und treffen hier Winnetou-Darsteller und Produzent Tom Volkers sowie die Luzerner Schauspiele-rin Giusy Bringold – sie wird dieses Jahr im Abenteuer «Winnetou II» die weibli-che Hauptrolle spielen. Erstmals stehen die beiden heute in Kostüm und Maske hoch zu Ross auf dem Gelände – für eine exklusive Vorab-Fotosession für event. In wenigen Wochen startet das Spektakel – letztes Jahr fand es erstmals statt und lockte im Sommer über 24’000 Besucher aufs Gelände beim Wasserfall.

Interview auf der folgenden Seite ›

Zum ersten Mal gemeinsam hoch zu Ross in Engelberg: «Ribanna» Giusy Bringold und «Winnetou» und Tom Volkers.

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event.: Wir sind alle sehr gespannt. Was erwartet uns in Winnetou II?Tom Volkers: Die Story wird weniger durchschaubar sein als der erste Teil. Christoph Wettstein, den man aus «Ewigi Liebi» kennt, wird mein Gegenspieler sein – und die Leute werden am Anfang der Story nicht genau wissen, welche Auf- gabe er in der Geschichte hat. Wir wollen keine Kunstfiguren zeigen, sondern echte Menschen mit Ecken und Kanten. Zu- dem habe ich versucht, etwas Swissness in die Story zu bringen. Es wird ein Schweizer Auswanderer namens Urs Aschwanden mit von der Partie sein. Wie eng haben Sie sich in der Ge-schichte am Original von Karl May orientiert?Tom Volkers: Ich wollte so nahe an

Karl Mays Büchern bleiben wie nur möglich. Natürlich ist das auch subjektiv, ich habe die Weisheit nicht für mich gepachtet. Was Karl May in diesen scheinbar oberflächlichen Geschichten transportiert, hat eben doch Tiefgang. Da er in jedem Buch Werte beschreibt, echte Freundschaft, die nicht auf Mate- riellem oder Geld basiert, Zusammenar-beit, Integration verschiedener Kulturen und Denkweisen. Auch Werte wie das Übernehmen von Verantwortung sind so aktuell wie schon lange nicht mehr. Aber auch die Lovestory ist zentral.Giusy Bringold, was gefällt Ihnen an der Rolle?Giusy Bringold: Indianer haben mich schon als kleines Mädchen immer faszi- niert. Natürlich habe ich mich damals

auch in Winnetou verliebt. So war es gleich sonnenklar, dass ich die Rolle der Ribanna annehmen würde. Ein Freilicht-spiel ist eine ganz neue Erfahrung für mich: Spielen unter freiem Himmel, die Zusammenarbeit mit Pferden – so viele neue Komponenten im Vergleich zu einem Bühnenstück oder Film.Mussten Sie Reitstunden nehmen?Bringold: Reiten kann ich schon, aber ich habe wieder Stunden genommen, um meinen Stil zu verbessern. Weil ich ein paar Jahre nicht mehr geritten bin, wollte ich einfach auf Nummer sicher gehen.Verstehen Sie sich mit dem Pferd gut?Bringold: Es ist noch ein wenig unsicher, aber das wird sich schon ergeben – wir haben bereits in München zusammen trainiert. Es funktioniert immer besser.

«SCHON ALS KLEINES MÄDCHEN WAR ICH IN WINNETOU VERLIEBT»

So flirten Indianer: Ribanna (Giusy Bringold) und Winnetou (Tom Volkers).

REPORTAGE

event. 21|

Wie haben Sie sich auf die Rolle vorbereitet? Bringold: Ich lese die Winnetou-Bücher von Karl May, um besser zu verstehen, was er wirklich vermitteln wollte. Tom kann das zwar gut erklären, aber es war mir wichtig, die Storys auch selber zu lesen. Die Story spielt vor weit mehr als über 100 Jahren – ist das damals gängige Frauenbild noch aktuell?

Bringold: Liebe wird auch in hundert Jahren noch so funktionieren wie heute – oder wie schon damals war. Es ist so einfach und so kompliziert zugleich, und genau das ist es ja, einfach und eben doch komplex und schwierig. Sie sucht sich aber ihre Liebe selber aus und entscheidet selber, wem sie ihre Liebe

schenken will. Sie ist eine starke Frau, die sich nicht unterkriegen lässt.Was schätzen Sie an der Zusammen­arbeit mit Tom Volkers am meisten? Bringold: Dass ich absolut ehrlich sein kann. Er nimmt Kritik an, ich muss mich nicht verstellen oder die Faust im Sack machen. Ich habe keine Angst, mich einzubringen – obwohl er der Produzent ist und mich gecastet hat – und jederzeit aus der Produktion feuern könnte. Tom Volkers, was schätzen Sie an Giusy Bringold?Volkers: Dass sie sich etwas traut. Sie ist eine Macherin, fordert viel von sich selber, ist erfolgsorientiert, ehrgeizig und streng mit sich selber. Aber jetzt wirds interessant: Wir probten gestern eine Szene, bei der plötzlich alles in eine grosse Sensibilität kippte. Wir hatten bei dieser Szene alle Tränen in den Augen, sogar der Regisseur. Da habe ich in ihren Händen erstmals eine Unsicherheit gespürt. Das ist schön, weil Schwäche zuzugeben, menschliche Grösse ist. Genau dieser Perfektionismus und die Disziplin sind in diesem Moment gekippt, als ich dachte: Lass los, lass dich führen!Bringold: Kontrolle abgeben …Volkers: … genau, die Kontrolle abgeben und vertrauen.Das tönt gut, Sie erleben hier auch ein eigenes Abenteuer. Offensichtlich ist ganz viel Herzblut mit im Spiel. Was wollen Sie den Freilichtspiel­besuchern mit auf den Weg geben? Volkers: Ich hoffe, dass die Besucher, die zum zweiten Mal kommen, finden:

«Hey, das war so schön! Hoffentlich bringen sie im nächs-ten Jahr eine weitere Geschichte.» Und dass die Zuschauer, die zum

ersten Mal kommen, bereuen, beim ersten Mal nicht mit dabei gewesen zu sein. Ich wünsche mir, dass sie die ganze Klaviatur an Persönlichkeiten ins Herz schliessen. Dass sie gemeinsam mit uns in diese Welt eintauchen können – dass sie die Geschichte mit sich nehmen und diese noch einige Tage nachschwingt. ■

«Die Zuschauer sollen mit uns in diese Welt eintauchen und die Geschichte mit sich nehmen.»

WINNETOU IIKarl May Freilichtspiele 2018

■ 6.7. bis 12.8.18 Wasserfall, Engelberg

WINNETOU-ABENTEUER MITBERGKULISSEAm 6. Juli ist Premiere von «Winnetou II – Ribanna und das Kriegsbeil der Poncas» bei den Karl­May­Freilicht spielen in Engelberg. Regie: Jean Grädel

Die Besetzung: Als Winnetou wird wie­derum Tom Volkers auf der Bühne ste­hen, der zusammen mit Florian Niffeler als Produzent agiert und das Buch ver­fasst hat. Wie letztes Jahr dabei sind Christoph Kottenkamp als Old Shatter­hand und Eva Holzapfel als «Taube des Westens». Neu dabei sind neben Giusy Bringold in der weiblichen Hauptrolle der Ribanna auch Peter Pfändler – der bekannte Komiker wird hier einen Böse­wicht mimen – sowie Christoph Wett­stein als Winnetous Gegenspieler Parranoh. Wettstein kennt man unter anderem aus dem Schweizer Erfolgs­musical «Ewigi Liebi», bei dem er nicht minder als 752 Mal auf der Bühne stand

Die Handlung: Ribanna, Häuptlingstoch­ter der Assiniboins wird von den Kriegern der Poncas bedrängt. Winnetou kann sie retten, und schon bald verlieben sich die beiden ineinander. Für Zweisamkeit bleibt aber nicht viel Zeit, denn der finstere Häuptling der Poncas, Parranoh, schmie­det Pläne, einen Treck zu überfallen.

Die Vorstellungen: Vom 6. Juli bis 12. August 2018 sind 33 Aufführungen ge­plant – die beiden Tribünen bieten 2000 grösstenteils gedeckte Sitzplätze.

Raue Gesellen, rohe Sitten, spannende Abenteuer: In Engelberg wird der Wilde Westen wieder lebendig.

Würdevolle Ureinwohner: Die Story von Tom Volkers orientiert sich stark an Karl Mays Romanvorlagen.

Natürlich gibt es auch harte Kämpfe und viel Action: Manchmal stehen dafür sogar Stuntmen im Einsatz.

event. 23|

Die helle Stimme von Eva bahnt sich ihren Weg durch die elektrisieren-den Synthiesounds von Philipp. Bei Hundreds sind Geschwister am Werk. Das hört man. Bei den Milners sind die Rollen klar verteilt. Sie singt und schreibt Texte, er greift in Tasten und tüftelt an Sounds herum. Eine Har-monie, die so wohl nur Geschwister hinbekommen. Von der minimalistischen Atmosphäre entwickelte sich die Musik von Hundreds in den letzten Jahren immer mehr in Richtung grosser Pop. Das Elektropop-affine Publikum liebt die Hamburger. Inzwischen spielt das Geschwisterpaar Konzerte in ganz Europa. Eva und Philipp Milner wagen aber auch Soundexperimente. So liessen sie Anfang Jahr ihren Elektropop in klassische Klänge einfliessen – beim gemein-samen Konzert mit dem hr-Sinfonieorchester. Das letzte Lebenszeichen auf der Platte war das sphärische Album «Wilderness». Es bleibt spannend. lcb

Es ist winzig klein und doch hat es eine grosse Bedeutung: Das Semikolon. Menschen mit men-talen Problemen lassen sich dieses Motiv stechen und werden vom «Semicolon Project» unterstützt. Das Zeichen repräsentiert einen Satz, den der Au-tor zwar beenden könnte, sich aber dazu entschei-det, es nicht zu tun. Carshey hat sich diesem Thema für sein Album aus persönlichen Gründen ange-nommen. Daraus sind zehn wunderschöne Songs entstanden. Der Schweizer Künstler scheut weder das Stigma noch unbequemen Fragen. Dies macht ihn als Musiker nicht nur interessant, sondern auch wichtig. Carshey ist einer der vielversprechendsten Stimmen der Schweizer Musikszene. mli

Irgendwo im Universum entstehen Klangland-schaften, die sich in der Atmosphäre ausbrei-ten. Etwa so abstrakt tönt der Sound von Monu-mental Men. Das Berner Trio schafft mit seinen Tracks fantastische Stimmungen. Organisch und elektronisch, echt und künstlich zugleich. Songs für laue Sommerabende auf der Wiese oder auf dem Dancefloor. Entstanden ist die Band aus den Elek-tro-Projekten Round Table Knights und Mercury. Roman Bühlmann von der Folk-Pop-Band Patrick Bishop ist der richtige Mann, um den Tracks die nötige Prise Pop einzuhauchen. So wird der Sound seinem Namen Monumental Men gerecht. lcb

Die Harmonie derElektro-Geschwister

In der Weite des Elektro-Pop-Universums

Der Künstler und das Stigma

MONUMENTAL MEN

TOBIAS CARSHEY

HUNDREDS

So 8.7.18, Kulturfestival St. Gallen29.6. Open Air SG; 12.7. Gurtenfestival; 17.8. Gampel und andere

radicalis.ch/monumentalmen

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Sarah Lesch spielt handgemachte Mu-sik aus der Küche, die direkt ins Herz trifft. Die deutsche Liedermacherin ist eine Frau der klaren Worte. Den Mund lässt sie sich nicht verbieten. Im Ge-genteil.

Die deutsche Liedermacherei ist eine Männerdomäne. Früher waren es Rein-hard Mey und Konstantin Wecker, die den Ton angaben. Heute sind es Clueso oder Tim Bendzko. Mit Sarah Lesch mel-det sich endlich auch eine Frau zu Wort. Mit persönlichen Geschichten. Toleranz, Menschlichkeit, Freiheit und Freundschaft sind ihre Themen. Die Lieder entstehen in der Küche. Die 32-Jährige setzt sich auf ihren Lieblingsstuhl und nimmt Stift, Block und Gitarre oder Ukulele zur Hand.

Ein Exempel statuiert hat die Mutter eines kleinen Sohnes mit dem Lied «Testa-ment». Eine Hymne, um die nachfolgende Generation auf die Welt voller Doppel-moral vorzubereiten. Damit schlug die Musikerin im Internet hohe Wellen. Zu ihrem Unmut auch in rechten Kreisen. Mit politischen Statements hat Sarah Lesch keine Probleme. «Ich finde, dass alles politisch ist. Die Politik ist doch nichts, was von uns abgetrennt ist. Wir machen sie», sagt sie selbstbewusst. «Da draussen» heisst die aktuelle Platte. Dort wird die Liedermacherin mit den Dread-locks noch auf viel Gehör stossen. lcb

Sie hat den Mut, den Mund aufzumachen

SARAH LESCH

Fr 7.9.18, Kulturfabrik Kofmehl Solothurn

|24 event.

STARRADAR

«Wenn es die anderen können, kann ich es auch», lautet das Motto von Peggy Gou. Die Koreanerin hatte den grossen Traum, einmal im berühmten Berliner Club Berghain als DJ aufzule-gen. Das hat sie geschafft. Und noch viel mehr. Über 100 Gigs spielte Peggy Gou vergangenes Jahr – von den USA über Holland bis nach Serbien und zurück. Von jeder Stadt nimmt die DJ eine Giraf-fenfigur als Souvenir mit. «Sie helfen mir herunter-zufahren. Giraffen sind die friedlichsten Tiere der Welt.» Bei den Fans zeigt der prickelnde Club House von Peggy Gou dieselbe Wirkung. Die Mu-sik löst eine entspannte und gleichzeitig angeregte Stimmung aus. lcb

So tönen Giraffen aufKoreanisch

PEGGY GOU

Sa 14.7.18, Montreux Jazz Festival

Der Heiligenschein trügt. Ein Engel ist Angèle bestimmt nicht. Eher et-was frech und auch etwas verrückt. Aber vor allem eines: talentiert. Mit ihren ersten beiden eigenen Songs schafft die Belgierin innerhalb von Mo-naten, was andere in einem ganzen Musikerleben nicht hinbekommen haben. Bei den Singles «La Loi de Murphy» und «Je veux tes yeux» haben gleich mehrere Millionen Leute «like» gedrückt. Es sind die gekonnten Wechsel zwi-schen Rap und Gesang und die coole Mischung aus englischen und französi-schen Lyrics, die so gut ankommen. In den Videos präsentiert sich Angèle als tanzende Schalknudel. Live überzeugt sie auch als Jazz-Sängerin. Und süss anzuschauen ist die 22-Jährige obendrein auch noch. Woher sie das Aussehen und die Talente hat? Ihre hübsche Mutter ist Comedian, ihr Vater Musiker. Ihr Bruder ist Rapper Roméo Elvis und in ganz Belgien bekannt. Schlau, wie sie ist, pickt die an der Jazzschule ausgebildete Musikerin das Beste für sich her-aus. Die Tour führt nun durch Frankreich, Belgien und die Schweiz. lcb

Fr 13.7.18, Montreux Jazz Festival (zusammen mit Flèche Love und Lomepal)

Die grosse Karriere vor Augen ANGÈLE

Als Kind gabs Unterricht in klassischem Klavier. Doch jetzt feiert der junge Belgier Tamino als Singer/Songwriter Erfolge. Wie das kam? «Als ich 14 war, schrieb ich ein Lied für ein Girl.» Hat sie sich in ihn verliebt? «Nein. Der Song war grottenschlecht. Doch ab dann gab mir Musik Sinn.» Montreux setzt auf Tamino – und liess den Newcomer mit sanft-ge-heimnisvoller Stimme schon im April für die Presse-konferenz des Festivals einfliegen. Im Video zu «Cigar» raucht ein Skelett genüsslich eine Zigarre, geht ins Bordell und klaut ein Auto. «Es ist für einen Extra-Tag zum Leben erwacht und tut alles noch mal, was man eigentlich nicht tun sollte. Es bereut nichts.» Lebensmotto eines 21-Jährigen, der viel vorhat. solt

Er singt das Lied vom fröhlichen Skelett

TAMINO

Fr 6.7.18, Montreux Jazz Festival

0900 800 800CHF 1,19/MIN.

Newsletter und alle Events: www.abc-production.ch

PROUDLY PRESENTS:

PER GESSLE’S ROXETTE Fr, 19.10.2018, 20 Uhr Halle 622 Zürich

STATUS QUO Sa, 06.10.2018, 20 Uhr Hallenstadion Zürich

CHIPPENDALESDo – Sa, 04 – 06.10.201820 UhrVolkshaus Zürich

DON MCLEANDo, 04.10.2018, 20 Uhr Theater 11 Zürich

WALKING WITH DINOSAURSMi – So, 12 – 16.09.2018Hallenstadion Zürich

GÖLÄSa/So ,01 /02.12.2018Hallenstadion Zürich

LAURA PAUSINIMi, 24.10.2018, 20 Uhr Hallenstadion Zürich

BILLY IDOLFr, 06.07.2018, 20 Uhr Hallenstadion Zürich

KONSTANTIN WECKER TRIOMo, 19.11.2018, 20 Uhr Volkshaus Zürich

JETHRO TULLSa, 08.12.2018, 20 Uhr Samsung Hall Zürich

HERBERT GRÖNEMEYERSo, 17.03.2019, 19 Uhr Hallenstadion Zürich

2018

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2018DEZEMBER01/02

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06

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Die musikalische Kraft der Natur

VERONIKA’S NDIIGO

Veronika Stalder ist überall auf der Welt zu Hause. Mit ihrer Band Veronika’s Ndiigo lässt sie World Music und Folk miteinander ver-schmelzen. Das neue Album «Fly» nimmt die Zuhörer mit auf eine inspirie-rende Reise. Es verschafft einen Einblick ins Leben von Sängerin Veronika. Sie verbringt viel Zeit in Wäldern. Die Natur spendet der Musikerin Kraft und trägt Ideen an sie heran. Vor drei Jahren lebte sie kurze Zeit mit den Lakota-Indianern zusammen. «Wenn ich diese Verbindung spüre, brauche ich all die Dinge des modernen Lebens nicht, um zufrieden zu sein», sagt die entfernt von Zigeunern abstammende Luzernerin. Veronika’s Ndiigo funktionieren als Organismus, als stimmige Einheit. Die Band besteht aus gefragten Schweizer Musikern, die schon zusammen mit Seven oder Trummer auf der Bühne stan-den. Als Vertreter der World Music ist Prince Moussa Cissoko mit von der Partie. Der Senegalese lässt bei Veronika’s Ngiido die 22-saitige Laute Kora erklingen. Die Sängerin und Multiinstrumentalistin ist ansonsten erfolgreich mit der Ethno-Jazz-Band Authentic Light Orchestra unterwegs. Auf «Fly» bleibt sie ihrem Stil treu, hat sich aber ein gutes Stück weiterentwickelt. lcb

veronikastalder.ch

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STARRADAR

Kalifornien, Italien, Schweiz. So international wie seine Herkunft ist auch der Sound von Ta-tum Rush. Seit seinem Bachelor in Performance Art in Genf ist der Musiker aus San Diego Wahl-Schweizer. Doch eilig bewegt sich Tatum Rush zwi-schen der neuen Heimatstadt sowie Lausanne, Ber-lin, Paris und Mailand hin und her. Um Songs zu schreiben und Videos zu produzieren. Das Resultat ist die Ruhe selbst. Die Musik ist mal funky, mal im RnB-Groove, aber immer im lockeren Flow. Und eher amerikanisch als schweizerisch. «Gotta Good Chance» heisst sein neuster Wurf. Ja, gute Chan-cen hat Tatum Rush definitiv. lcb

An Vielfältigkeit und beeindruckenden Arran-gements ist diese Boygroup kaum zu überbie-ten. Arte Diversa sind in vielen Genres zu Hause: Ihr Repertoire reicht von klassischer Musik über eigene Kompositionen bis hin zu Jazz, Pop und Weltmusik. Das virtuose Ensemble überzeugt mit ihren Improvisations-Fähigkeiten und ihrem hu-morvollen Auftreten. Der Funke springt gleich über – mit ihrer Freude am Zusammenspiel rei-ssen Stefan Buga, István Bertok, Eric Hasala und Emil Hasala jeden Zuschauer mit. aus

Diese Boygroup sprengt Grenzen

Gute Chancen aufinternationalen Erfolg

ARTE DIVERSA

TATUM RUSH

Flake zeigen, wie echt Synthiepop sein kann. Statt auf hundert Samples setzen die Berner auf sieben Livemusiker. Bei Flake sind ehemalige Jazz-studenten und begnadete Musiker am Werk. Das Spektrum innerhalb ihres Genres ist breit. Vom girliehaften Song wie «Hipster Girl» bis zum reduzierten Elektropopsong wie der aktuellen Single «All the Things You Love» scheint alles möglich. Jedes Lied berührt auf seine Weise. Das hat nicht zuletzt auch mit der etwas zerbrechlichen und gleichzeitig durchdringenden Stimme von Sängerin Isabelle Ritter zu tun. Sie, die selbst nebenher noch fünf weitere Musikprojekte am Laufen hat. Der Fokus liegt wohl aber bei dieser Band. Mit ihr erobert die Frontfrau von Flake zurzeit im Sturm die Schweizer Radiosta-tionen. Das Schöne am Sound des Septetts: Die Songs funktionieren am Nach-mittag beim Aufräumen zu Hause als auch nachts im Club beim Feiern. lcb

Magische Musik für jeden Moment

FLAKE

flake-music.com

Sa 7.7.18, Montreux Jazz Festival (Lisztomania)

www.artediversa.com

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Moon & Stars

Miss Saigon

Rock the Ring

Miss SaigonDisney on IceDisney on IceDisney on Ice

Stars in Town

Summerstage Festival

Circus Knie

Let it be

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IM GESPRÄCH MIT ...

event.: Wieso singst du auf Deutsch?Adel Tawil: Meine ersten Songs schrieb ich mit elf, zwölf Jahren. Auf Englisch, da ich als Jugendlicher amerikanische Vorbilder hatte. Nach meiner ersten Band Boys, bei der ich nur deutschsprachige Songs sang, wurde mir klar, dass deutsche Songtexte besser für mich sind. Meine Stimme hat mir auch zum ersten Mal richtig gefallen. Weil es aus meinem Inneren, aus meiner Seele heraus kam. Vorher war ich immer sehr skeptisch. Auf Deutsch wurde alles wahrhaftig.Vermisst du Ich + Ich?Ich vermisse Annette Humpe. Die hab ich lange nicht gesehen. Und natürlich die Momente, die wir zusammen hatten. Ich freue mich auch, dass ich jetzt unterwegs bin und mein eigenes Ding hab. Aber nach wie vor verbindet Annette und mich etwas ganz Besonderes – eine tiefe Freundschaft.Inwiefern lebst du dein Leben nach dem Unfall anders?Ich lebe deutlich bewusster und hab auch einen Gang runtergeschaltet. Ich muss nicht mehr alles ausprobie-

ren, und das Bewusstsein für das eigene Leben und die Familie ist schon grösser. Ich habe auch meine Motocross-Maschine verkauft, das muss ich mir nicht mehr geben.Was tust du denn konkret, um bewusster zu leben?Bewusster lebt man, indem man seinen Körper bewusster wahr-nimmt. Nicht immer dieses Fast Food oder verarbeitete Lebensmittel. Morgens steht man auf und macht Sport. Yoga. Entschleunigung pur. In Hawaii, an einem Ort ohne Radio- und Handyempfang, hast du an Songs geschrieben. Wo genau warst du? Auf Big Island, der grössten Insel Hawaiis. Da gibts einfach nichts mehr, und die Menschen, die dort

wohnen, wollen das auch nicht. Sie leben sehr bewusst und sind mit der Natur verbunden. Sie möchten eins sein mit dem Meer und dem Vulkan. Natürlich gibts da auch ein paar Freaks, was auch total schön und lustig ist. Der absolute Gegensatz zu Berlin. Welche Hauptnachricht möchtest du deinem Publikum mitgeben?Ich freue mich, dass ich gesund bin und dass ich wieder auf Tour gehen kann. Ich würde mich freuen, die Menschen wieder an den Konzerten zu sehen. Das ist, was mich glücklich macht. Das ist bei mir viel bewusster geworden: allein auf der Bühne zu stehen und das Privileg zu haben, Musik zu machen. Das mit den Leuten zu leben, ist das, was einfach geil ist.Wie hast du deine Scheidung überwunden? Ich bin sehr loyal und jemand, der Sachen nicht aus Spass macht. Was dies angeht, schon konservativ. Das ist dann eine persönliche Niederlage. Aber das Leben geht weiter. Und das verpackt man dann in Lieder – so mach ich das zumindest. Ich glaube, dass die Dinge nicht ohne Grund passieren. Wie siehst du das Thema Musik-Streaming: Chance oder Ruin?Definitiv eine Chance. Man merkt das ja selber an seinem eigenen

«AUF DEUTSCH WURDE ALLES WAHRHAFTIG»

|ADEL TAWIL|

Nach einem lebensgefährlichen Unfall und einer persönlichen Niederlage lebt der deutsche Musiker Adel Tawil bewusster. Auf Hawaii, ohne Radio-und Handyempfang, schrieb Adel an neuen Songs. Interview: Sidonia Maurer

«Ich freue mich, dass ich gesund bin und wieder auf Tour

gehen kann.»

Verhalten: Man kommt jederzeit und an jedem Ort an das Lied, welches ich gerade hören will. Das ist ein absoluter Luxus, der vor ein paar Jahren unvorstellbar war. Über die Vergütung der Künstler muss man nach wie vor dranbleiben und dafür kämpfen, dass alle vernünftig bezahlt werden. Ich besitze noch zig CDs und Schallplatten. Die werde ich auch nicht hergeben. Da ist viel Nostalgie und Romantik dabei.War es schwierig für dich, im deutschen Musikmarkt Fuss zu fassen?Es war eine ganz andere Zeit. Der Markt hat sich verändert. Früher war es so, dass man an eine Plattenfirma selbst ran musste. Die Bosse waren die Mächtigen – man hat alles probiert als junger Künstler. Ich bin dankbar, dass das so geklappt hat. Ich glaube, dass es jetzt super ist, dass es diese anderen Möglichkeiten gibt, bekannt zu werden – sei das via Facebook, Instagram oder Youtube. Das Internet hat seine Schattenseiten sowie gute Seiten, um was aufzu-bauen. Das sieht man auch an den vielen Youtube-Stars. Du kommst bald in die Schweiz. Wie gefällt dir unser Land? Ich mag die Menschen und die Lebensart. Gerade in Zürich. Natürlich ist Luzern auch sehr schön. In Berlin gibt es auch ein paar schöne Ecken, aber in der Schweiz gibt es viel weniger schlechte Ecken. Ich bin sehr gerne da. Zwischenzeit-lich habe ich sogar mit dem Gedan-ken gespielt, ein Jahr lang in Zürich zu bleiben. ■

ADEL TAWIL LIVE■ Fr 10.8.18, Stars In Town

Schaffhausen■ Fr 20.7.18, Moon & Stars

Locarno

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PORTRÄT

DANK DEN SPICE GIRLS UND PUNK ZUM POP

Die Dänin Mø feierte bereits mit 25 Jahren ihren ersten Welterfolg und gibt weiterhin Vollgas. Wie sie dank den Spice Girls zur Musik kam – und dank ihren Punk-Wurzeln das Loslassen lernte. Text: Sidonia Maurer

Dass viele Leute ihren Namen falsch aussprechen, stört Mø nicht, wie sie event. letztes Jahr vor ihrem Auftritt am Montreux Jazz Festival erzählte: «Ich kann sehr gut verstehen, weshalb es schwierig ist, meinen Namen auszusprechen. Wie auch immer

man ihn sagt: «Mo», oder «Moe» oder «Mö» – alles ist ok.» Mø ist eine Kurzform von Mario Ørsted – so hiess ihr Grossvater, ein Kunstmaler, der seine Gemälde so signierte. Auf Deutsch bedeutet Mø so viel wie «junge Frau» oder «Mädchen». Karen Marie Ørsted, wie die Dänin Mø mit gebürtigem Namen heisst, wuchs in Ubberud auf, einer lieblichen 2656-Seelen-Gemeinde auf der Insel Fünen in der Nähe von Odense. Das Video zu Møs neuem Song nimmt auf ihre Kindheit Bezug und ist daher sehr persönlich. «Es zeigt ein kleines Stück meiner Geschichte», sagt Mø. «Mein Zimmer im Haus meiner Eltern, wo ich meinen ersten Song schrieb. Strassen, auf denen ich mit meinen Freunden bikte, der Wald, in dem ich verträumt spa-zierte, und meine alte Highschool, wo ich das erste Mal Herz-schmerz hatte.» Schon mit acht Jahren interessierte sie sich für Musik. Schuld daran waren die Spice Girls. «Ich war eine Sporty Spice – ich trug immer Trainer und war sportlich», erinnert sie sich. Mø lernte Klavier spielen und gründete mit ihrer Freundin Josefine die Punkband Mor, mit der sie zwei EPs veröffentlichte – wie Fans in der Møpedia nachlesen können. Und live ihre ersten Erfahrungen auf der Bühne sammelte. «Ich hatte anfangs grosse Angst davor, auf die Bühne zu gehen, und die einzige Möglich-keit, um die Angst und den Horror loszulassen, war, ganz ver-rückt zu sein – was an Punkkonzerten okay war. Es ist ja für viele erleichternd, Leuten beim Loslassen zuzusehen. Und in dieser Szene ist es egal, wenn sich jemand das ganze Bier über die Hose schüttet.» Parallel zum Punk und überaus strebsam widmete sich Mø aber auch brav ihrem Studium, das sie 2013 an der Kunst-akademie Odense abschloss. Im selben Jahr startete Mø dann in der Popwelt durch. Erstmals Aufmerksamkeit erhielt Mø im Jahr 2013 als Stimme auf von Aviciis Song «Dear Boy». Auf ihrem ersten eigenen Album «No Mythologies to Follow» folgte

schliesslich die Zusammenarbeit mit Major Lazer. In dieser Kol-laboration entstand im Jahr 2015 der Track «Lean On» – damals der meistgestreamte Song. Dieser Zusammenschluss verhalf Mø schlussendlich zum Weltruhm. Ein Jahr später entstand mit Major Lazer und Justin Bieber der Song «Cold Water».

«Falls ich in eine Midlife-Crisis gerate, mache ich wieder Punk!»

Was nun? Gefangen in der «Lean On»-Bubble und einem Stück Welterfolg suchte Mø nach einem geeigneten Weg, um sich selber auszudrücken. Sie veröffentlichte ab und zu Singles, bis sie schliess-lich vor einem Jahr ihre EP «When I Was Young» publizierte.

Schon lange sehnlichst erwartet wird seit Jahren ein neues Mø-Album – die Sängerin will sich aber Zeit lassen. «Ich möchte, dass die Geschichte vollständig ist. Es ist, wie ein Buch zu ver-öffentlichen. Es muss Sinn ergeben. Deshalb dauert es so lange. Aber es wird 2018 mein grosses Ding sein», sagt sie. Ein Erschei-nungsdatum ist aber nicht bekannt.

Auf Überraschungen dürfen wir bei Mø gespannt sein. «Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich, wenn ich in meinen Dreissigern bin, wieder in einer Punkband spielen werde. Ich kann mir vor-stellen, so etwas wie eine Midlife-Crisis zu haben und zu den Wurzeln zurückkehren zu wollen.» Vorerst aber fühlt sich Mø in der Popszene wohl. An ihren persönlich grössten Karriere-moment erinnert sie sich gerne: an ihr Konzert im Londoner Roundhouse «Say You’ll Be There» sang – und zwar im Duett mit ihrem Kindheitsidol, der «echten» Sporty Spice Melanie C. ■

MØ LIVE■ Sa 14.7.2018, Gurtenfestival Gurten Bern■ So 18.11.2018, X-Tra Zürich

|MØ|

event. 31|

Pop-Durchstarterin Sängerin Mø (30) gibt sich

natürlich und offen – auch in ihren Songs und Videoclips.

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Bis heute prägt die Dekade von 1980 bis 1989 unsere Kultur. Trends sind zu Genres, Hits zu Evergreens geworden, ihre Stars sind immer noch da – oder wieder zurück. Film-Hits von damals kehren als Bühnen-Musicals zurück. Die Acht-zigerjahre sind heute lebendiger denn je. Text: Christoph Soltmannowski

Im Jahr 1985 reist Marty McFly alias Michael J. Fox im Film «Back to the Future» um 30 Jahre in die Vergangenheit. Dreissig Jahre reisen wir in Martys Zeit – und brauchen dazu nicht mal in eine Zeitmaschine zu steigen. Denn die Achtzigerjahre sind heute noch so gegenwärtig wie damals. Die Stars aus den Anfangszeiten

von Synthpop und Thrash Metal, die Pop-Idole von damals stehen wieder auf der Bühne. Die Filmhits von damals begeistern als Bühnen-musicals, verstorbene Legenden wie Michael Jackson werden in Tribute Shows zu neuem Leben erweckt. Eine Reise in die Zeiten von Neon-Leggings, Schulterpolstern, Vokuhila-Frisen und pixeligen Computerspielen. Musik wurde noch auf Kassetten ausgetauscht, CDs waren der letzte Schrei, Mobiltelefone kiloweise schwer und unerschwinglich teuer, vom Internet hatte noch keiner etwas gehört. Im TV lief «Dallas», «Denver» und MTV –mit Clips zu Hits, die heute als Klassiker gelten. Wer damals dabei war, verbindet damit Erinnerungen, für jüngere Musik- und Showfans erschliessen sich bis-lang unentdeckte Welten. Auf den Konzert- und Musical-Bühnen sind die Achtziger und ihre Stars noch lange nicht Geschichte, sondern quicklebendig.

WAS IN DEN ACHTZIGERN BEWEGTE REAGAN, KRAWALLE UND LENNONS TODWas für eine Epoche: Die Welt war in Bewegung, die Wirtschaft boomte, Yuppies übernahmen das Szepter. Katastrophen wie der Challenger-Absturz und Tschernobyl brachten technologi-sche Rückschläge, mit dem Waldsterben und Aids sah sich die Menschheit mit neuen Gefahren konfrontiert. Gorbatschow und der Mauerfall läuteten das Ende des Kalten Kriegs ein.

Die Sowjetunion marschiert in Afghanistan ein. Bob Marley gibt sein letztes Konzert. Opernhauskrawalle in Zürich. Ronald Reagan wird zum US-Präsidenten gewählt (4. 11.), John Lennon wird am 8. 12. in New York auf offener Strasse erschossen. Grösste Hits: AC/DC: «Highway to Hell», Pink Floyd: «Another Brick in the Wall», Queen: «Another One Bites the Dust».

1980

Kim Wilde, blond-blauäuige Brigitte Bardot des Achtzigerpops, ist seit ihrem ersten Album von 1981 (Cover links)kaum gealtert.

MICHAEL JACKSON: FÜR IMMER «KING OF POP»

AEROBIC-TREND, DIANA-FIEBER UND DALLAS-EUPHORIEBob Marley stirbt. Prinz Charles heiratet Diana. In den USA startet die TV-Serie «Dynasty» mit Linda Evans und Joan Collins. Damit erhalten der Fiesling J. R. Ewing und seine Sippe aus der Serie «Dallas» Konkurrenz. Jane Fonda lanciert ihr erstes Aerobic-Video und löst damit einen Fitness-Trend aus, der sich auch in der Mode manifestiert, mit Stulpen, Leggings und engem Body. Start von MTV.

Kein anderer Popstar prägte die Achtzigerjahre so wie er: Michael Jackson sorgte erst mit den Hits

des Albums «Thriller» für Charterfolge, dann 1987 mit «Bad» der absolute Abräumer der Achtziger. Sein extravagan-

ter Lebensstil, spektakuläre und aufwendige Videoclips, kreative Dance-Moves wie der berühmte «Moonwalk» haben den «King of

Pop» schon zu Lebzeiten zur Legende gemacht. Doch nach seinem Tod 2009 ist das Jackson-Fieber erst so richtig ausgebrochen. So

werden bald gleich drei Tribute-Shows zu sehen sein.

Michael Jackson Tribute Show, 5.9. bis 9.9.18, div. Orte Michael Jackson – The Symphony Experience,

Do 29.11.18, Hallenstadion Zürich Beat It – Das Musical über den King of Pop,

Di 26.2. und Mi 27.2.19, Halle 622 Zürich-Oerlikon und So 21.4.19, Musical Theater Basel

Hits wie «Kids in America» und «Cambodia»

katapultierten die wasserstoffblonde Kim Wilde aus West-London ab 1981 in die Hitparaden. Ihr

Poster hing in jedem Teenie-Zimmer. In den Neunzi-gern zog sie sich ins Privatleben zurück, wurde Mami von Sohn Harry Tristan (1998) und Tochter Elisabeth (2000).

Dann moderierte sie Gartensendungen. Im Duett mit Pop-Kollegin Nena schaffte sie es im Frühjahr 2003 mit dem Song «Anyplace, Anywhere, Anytime» erneut auf

die vordersten Chartplätze. 2006 folgte der Hit «You Came». Bis heute beweist die mittlerweile

57-Jährige, dass sie ihren Pop-Groove nie verloren hat.

Mi 3.10.18, Volkshaus Zürich

KIM WILDE : DIE BLONDE, DIE BLIEB

1981

Oftmals kaum vom Original (unten) zu unterscheiden: Darsteller (links) der beliebten Michael Jackson Tribute Show.

Weils damals weder Handy noch Internet

gab, vertrieb man sich mit dem Rubik’s Cube die Zeit.

|34 event.

SCHULTERPOLSTER EROBERN DIE WELTDie monegassische Fürstengemahlin und ehemalige Schauspielerin Grace Kelly stirbt bei einem Autounfall. Schulterpolster kommen in Mode. Im Radio laufen Hits wie: Joan Jett: «I Love Rock ’n’ Roll», BAP: «Kristall-nacht», «Verdamp lang her», Toto: «Africa», Soft Cell: «Tainted Love», Al Bano & Romina Power: «Felicità» und Culture Club: «Do You Really Want to Hurt Me».

1982

1983

FLASHDANCE : FRISCH GEDUSCHT ALS MUSICAL

Der Tanzfilm von 1983 mit Jennifer Beals ist uns mit der (oft kopierten) Wasserszene und mit

dem akrobatischen Tanzfinale für immer in Erinne-rung geblieben. Songs wie «Maniac» und «What a

Feeling» sind an jeder Eigthiesparty Pflicht. Jennifer Beals wurde mit dem Film zum Star, obwohl sie in den legendären

Tanzszene von Marin Jahan und in der Schlussszene sogar von einem Mann, dem Akrobaten Richard Colon, gedoubelt wurde.

«Flashdance» gibt es seit 2008 auch als Bühnenmusical. In Zürich wird bald die englische Originalversion zu sehen sein

– die Story ist im Musical sogar etwas tiefgründiger angelegt als in der recht simpel gestrickten Film-Handlung. Auch songmässig bietet das Musical mehr, mit Hits wie Joan

Jetts «I Love Rock ’n’ Roll» und Umberto Tozzis «Gloria».

19.9. bis 7.10.18, Maag Halle Zürich

Die Duschszene mit Stuhl wirkt nach wie vor frisch – der Kinohit war in den frühen Achtzigern auch als VHS-Videokassette ein Verkaufsschlager.

Barbie zeigt den Achtziger-Look: Neon-Pastellfarben, Stirnband, Stulpen.

APPLES ERSTER COMPUTERFALSCHE TAGEBÜCHER UND DAS ERSTE HANDYApple bringt den ersten Macintosh auf den Markt. Breakdance aus den USA kommt als Trend nach Europa. Auf den Hitlisten ganz oben stehen: Alphaville: «Big in Japan», Depeche Mode: «People Are People», Frankie Goes to Hollywood: «Relax», Prince: «Purple Rain», Billy Idol: «Flesh for Fantasy», Murray Head: «One Night in Bangkok».

Gefälschte Hitlertagebücher im deutschen «Stern» sorgen für einen Presse-Skandal. Mit dem Motorola DynaTAC 8000X kommt in den USA das erste Mobiltelefon auf den Markt. Es wiegt 800 Gramm. Die Chart-Abräumer des Jahres sind: Nena: «99 Luftballons», Peter Schilling: «Major Tom», Phil Collins: «You Can’t Hurry Love», Eurythmics: «Sweet Dreams» und Righeira: «Vamos a la playa».

1984

William Michael Albert Broad leitete seinen Künstlernamen eigentlich von «idle» (deutsch: träge)

ab, weil er dies in der Schule im englischen Stanmore oft gewesen sei. Aber tatsächlich wurde er in den Achtzigern zum Idol. Erst tobte er sich in der Londoner Punkszene aus – dann

siedelte er in die USA über, wo ihm Kiss-Manager Bill Aucoin ein hartes Image mit blonder Stachelfrise verpasste und ihn in eine

enge Lederhose steckte. Es folgte Hit um Hit – wie «Dancing with Myself», «Rebel Yell», «Flesh for Fantasy» und «White Wedding». Nach einem üblen Motorradunfall 1990 wurde es

ruhiger um ihn, doch ab 2005 gelang ihm ein grandioses Comeback.

Do 5.7.18, Montreux Jazz FestivalFr 6.7.18, Hallenstadion Zürich

Der Song «The Final Countdown» brachte Europe 1986 an die Starspitze –und Sonnyboy Joey Tempest wurde zum

Schwarm aller Teenie-Girls. Doch die Hardrock-Front wandte sich von den Schweden immer mehr ab. Europe löste sich 1992 auf – und fand erst 2003

wieder zusammen. Das Synthie-Riff ihrer Hymne «The Final Countdown» wurde 1986 vom Schweizer

Keyboarder Kurt Baebi programmiert und in den Powerplay-Studios in Maur ZH aufgenommen. Wohl auch deshalb kommen sie auch diesen Herbst wieder gerne in die Schweiz zurück.

Mo 1.10.18, Komplex 457 Zürich

BILLY IDOL : VOM PUNK ZUM POP

EUROPE: NIE ENDET IHR COUNTDOWN

Der Wilde der Achtziger wurde nie gezähmt – wie

2009 kommt Billy Idol auch dieses Jahr wieder

nach Montreux.

Ihre Haare ist sind nicht mehr ganz so füllig wie in den 80ern (unten) – aber der Sound von Europe ist geblieben.

event. 37|

GORBI, MADONNAS DESSOUS UND DIE ZEITREISE IM KINODie Zeitreisekomödie «Back to the Future» kommt ins Kino. Michail Gorbatschow wird Generalsekretär der KPdSU. Das Wrack der 1912 gesunkenen Titanic wird gefunden. Leggings und Dessous werden mit Madonna zu wichtigen Modeaccessoires. Im indischen Bhopal kommt es zu einer Giftkatastrophe. Im Radio werden folgende Song rauf und runter gespielt: Opus «Live Is Life», Falco: «Rock Me Amadeus», Sandra: «Maria Magdalena», Modern Talking: «You’re My Heart You’re My Soul »; Tina Turner: «We Don’t Need Another Hero» und a-ha: «Take on Me».

1985

Wie Metallica, Megadeth und Anthrax fügten auch Slayer dem Heavy Metal einige

Härtegrade hinzu – sie gelten als Mitbegründer des Thrash Metals. Kerry King und Jeff Hannemann

(der 2013 verstarb) gründeten die Band 1981 im kalifornischen Huntington Park. Die Anfänge waren

harzig, erst 1985 spielte Slayer in Europa. Mit «Reign in Blood» schufen sie 1986 ihren Klassiker. Ihr Kultstatus

wird durch den sogenannten «Slayer!»-Ruf bestätigt, den man an Festival oft hört. Nach ihrer «Final World Tour»,

die Slayer auch in die Schweiz führen wird, soll nach über 37 Jahren Schluss sein, wie die Band am

22. Januar auf Facebook bekannt gab.

Mi 21.11.18, Halle 622 Zürich-Oerlikon

SLAYER: DER ABSCHIED DER TRASH-GÖTTER

1987 strömen auch in der Schweiz Teenies und Twens in Scharen in die

Kinos. Um zu erleben, wie sich die 17-jährige Frances (Jennifer Grey) in den Tanzlehrer Johnny

(Patrick Swayze) verliebt. Für die Tanzszenen liess sich Choreograf Kenny Ortega von Latino-Rhythmen inspirieren – da schwingt eine gehörige Prise Erotik mit. Hits wie «I’ve Had the Time of My Life» wurden

zu Klassikern und kommen natürlich auch im Musical vor, das seit 2004 um die Welt tourt und

mit 51 Songs und weiteren Tanzszenen mehr bietet als der Film.

22. bis 28.1.19, Theater 11 Zürich

DIRTY DANCING: GETANZTE ROMANZE

Getreu dem Motto ihres Debüt-Albums «Show No Mercy» von 1983 (unten) zeigen Slayer bis heute keine Gnade, wenn es um unverfälschten Thrash Metal geht.

Der See, in dem diese Filmszene entstand, ist 2008 ausgetrocknet – doch die getanzte Lovestory lebt als leidenschaftliches Bühnenmusical weiter.

Kassetten – so speicherte man in

den Achtzigern Musik.

TSCHERNOBYL UND CHALLENGER-CRASH UNWETTER, BÖRSENCRASH, SABRINADie US-Raumfähre Challenger bricht beim Start auseinander. In der Ukraine explodiert ein Reaktor des Kernkraftwerks Tschernobyl und setzt viel radioaktive Strahlung frei. Den Soundtrack zum Jahr liefern: Europe: «The Final Countdown», Pet Shop Boys: «West End Girls», Falco: «Jeanny», Status Quo: «In the Army Now» und Prince: «Kiss».

Sommer-Unwetter in der Schweiz, Börsencrash im Oktober. Gorbatschow und Reagan verpflichten sich zum Verzicht auf Mittelstreckenwaffen. Siegeszug der Jeansjacke. In den Hitparaden räumen ab: Sabrina: «Boys, Boys, Boys», EAV: «Küss’ die Hand schöne Frau» und die Bangles mit «Walk Like an Egyptian».

1986

1987

DEPECHE MODE: AGILE IDOLE DES SYNTHPOP

Vier Schüler aus dem englischen Städtchen Basildon beschlossen 1980, ganz ohne Gitarren und

nur mit Synthesizern aufzutreten. Das gefiel Daniel Miller, dem Gründer des Labels Mute Records, er liess Dave Gahan,

Andrew Fletcher, Martin Gore und Vince Clarke in London auftreten und produziert mit ihnen 1981 das Debüt-Album

«Speak & Spell». Depeche Mode schafften es, sich vom Image der Teenie-Pop-Band schnell zu lösen – mit härteren, innovativen und trotzdem eingängig-melodiösen Kompositionen. So bauten sie eine breite und treue Fangemeinde auf. Der weltweite Erfolg

brachte in den Neunzigern persönliche Krisen mit sich (Dave Gahan war 1995 nach einem Suizidversuch zwei Minuten

klinisch tot) – mit dem Album «Ultra» ging es ab 1997 wieder steil bergauf.

Sa 30.6.18, Openair St. Gallen; Di 17.7.18, Paléo Nyon

1981 noch eine Milchbüebli-Band: Wer hätte damals geahnt, dass die Jungs aus dem britischen Basildon zu Rockikonen reifen würden?

event. 39|

BONJOUR M. MITTERRAND, ADIEU FRAU KOPPMitterrand wird französischer Präsident. In Lockerbie stürzt eine Boeing ab, 270 Tote. Bundesrätin Elisabeth Kopp gibt am 12. 12. ihren Rücktritt bekannt. Auf dem Walkman wird gehört: «Milli Vanilli - Girl You Know It’s True», Kim Wilde: «You Came», Whitney Houston: «One Moment in Time», Kylie Minogue: «I Should Be So Lucky», Bobby McFerrin und «Don’t Worry, Be Happy».

1988

In der Tat ist es «Verdamp lang her», seit

BAP mit dem gleichnamigen Song 1981 weit über die kölsche Sprachgrenze hinaus einen Hit landeten. 1976 hatten sich einige Amateurmusiker im Köln-Bon-ner Raum zu Jam-Sessions zusammengefunden, «um

einen Kasten Bier leerzuproben». Mit dem dritten Album «Für usszeschnigge!» startete die Band um Wolfgang

Niedecken durch – auch im benachbarten Ausland: Der Erfolg reisst nicht ab: Bis heute erschienen 23 Alben, 19 davon erreichten die Top Ten, 11 wurden Nummer 1. Ende Mai 2018 ist Niedeckens BAP/Stroossekööter-

Tour-gestartet.

Di 23.10.18, Musical-Theater Basel; Mi 24.10.18, Volkshaus

Zürich

BAP: «VERDAMP LANG HER» – ABER NACH WIE VOR GUT

Als sich die Band Ende der Siebzigerjahre zusammenfand, waren die Aussichten für Ruhm und Erfolg im Bereich Hardrock und Heavy Metal

ungünstig. Man riet Steve Harris und seinen Musiker-kollegen, es doch besser mit Punk zu versuchen. Doch

ihr Debüt-Album «Iron Maiden» wurde 1980 zum Erfolg. Mit Sänger Bruce Dickinson und dem Album «The Number of the Beast» gelang 1982 der weltweite

Durchbruch. 1989 stieg Gitarrist Adrian Smith aus, 1992 auch Dickinson, beide kehrten 1999 zur Band

zurück –ebenso der Erfolg.

Di 26.6.18, Arena Genève; Di 10.7.18, Hallenstadion Zürich

IRON MAIDEN: EISERN WIE SCHON IMMER

Mit dem Album «Für usszeschnigge!» gelang

1981 der Durchbruch. Wolfgang Niedecken

(links) und die kölschen Jungs wurden auch im

Ausland zu Stars.

Der zombieartige Eddie ist seit ihrem ersten Album von 1980 (unten) Markenzeichen und Maskottchen von Iron Maiden – er ziert bis heute fast jedes Cover der Band.

1989 bringt Nintendo den Game Boy auf den Markt – für Tetris und

andere süchtig machende Games.

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IN BERLIN FÄLLT DIE MAUERAm 9. November fällt die Berliner Mauer, die SED muss in der DDR auf Druck einer friedlichen Revolution durch die eigene Bevölkerung abdanken. Neu auch auf CD gibt es jetzt die Hits des Jahres von : Roxette: «The Look», Madonna: «Like a Prayer», New Kids on the Block: «Hangin’ Tough», David Hasselhoff: «Looking for Freedom», Kaoma: «Lambada», Tina Turner: «The Best», Tanita Tikaram: «Twist in My Sobriety» und Depeche Mode: «Personal Jesus».

1989

In den Zeiten von David Bowie und von Kraftwerk inspiriertem Elektroniksound

trat Gary Numan mit bleichem im Emo-Look als Vorläufer von New Wave und Synthiepoppern

wie Depeche Mode die Szene. Bis heute berufen sich Bands und Musiker auf ihn: Dave Grohl von den Foo

Fighters, Billy Corgan von den Smashing Pumpkins – zu seinem Auftritt in Montreux werden alte und neue Fans aus der New Wave und Gothic-Szene erwartet sowie seine engsten Anhänger, die «Numanoids».

Numans Sound ist bis heute richtig schön tiefgekühlt geblieben.

Mo 9.7.18, Montreux Jazz Festival

GARY NUMAN: FRISCH AUS DEM TIEFKÜHLER

Mit dem Schmerzensgeld aus einer Schlägerei finanzierte Alistar «Ali» Ian

Campbell die Instrumente für die Reggae-Pop-Band UB40. «Red Red Wine», ihr grosser Hit von

1983, ist eigentlich ein Cover von Neil Diamond, wird bis heute aber mehr mit UB40 assoziiert – einer Band,

die ihren Namen von einem Formular hat, mit dem man sich in Grossbritannien als Arbeitsloser anmeldet.

Beschäftigt waren die Briten aber auch in den folgenden Jahrzehnten immer, 20 Alben haben sie veröffentlicht und touren fleissig, wenn auch ohne

Gründer Ali.

So 9.12.18, Kaufleuten ZürichMo 10.12.18, Théâtre du Léman

Genf

UB40: GEREIFT WIE IHR «RED RED WINE»

Mit «Cars» schuf Gary Numan eine Hymne des neonkühlen Synthpops. Der Ur-New-Waver wird bald am Montreux Jazz Festival aufgetaut.

Musik für unterwegs und überall: Das machte erst der Sony Walkman möglich.

Mit dem Debüt-Album «Signing Off» (links) von 1980 und danach machten UB40 den Reggae ab 1980 so populär wie sonst nur Bob Marley. Und die Briten machen weiter.

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Christoph Soltmannowski2
Christoph Soltmannowski2
1989

|42 event.

ROXETTE: PER MACHT ALLEINE WEITER

Neben «Flashdance» war «Footloose» ein weiterer Kino-Tanz-Knüller der

Achtzigerjahre. Im Film von 1984 mit Kevin Bacon und Lori Singer spielt in einer spiessigen

Kleinstadt, in der Rockmusik, Tanzen und Alkohol verboten sind. Klar, dass sich rebellische Teenager dagegen auflehnen – und es letztlich dann doch zu

einem grossen Tanzfinale kommt. Das Bühnenmusical ist mittlerweile seit 20 Jahren unterwegs – mit Hits wie Bonnie Tylers «Holding Out for a Hero», Deniece

Williams «Let’s Hear It for the Boy» und natürlich Kenny Loggins’ «Footloose».

3.1.19 Bern, 4.1. Basel, 5.1. Chur, 6.1. Hochdorf, und weitere

Orte.

FOOTLOOSE: KINO-KNÜLLER LIVE

Oberflächlich werden die Lieder der Ersten Allgemeinen Verunsicherung, kurz EAV, als

Spasslieder verstanden. Wer sich mit den Liedtexten näher auseinandersetzt, entdeckt dahinter bissige

Satire. Ohrwürmer wie «Ba-Ba-Banküberfall», «Märchenprinz», «Küss’ die Hand, schöne Frau», führten schon zu Radioboykotten und Politikerklagen. Bis heute haben die Songs von Thomas Spitzer, Klaus Eberhartin-ger und Co. nichts von ihrer kritischen Brisanz verloren.

Wir vermuten: Nach der «1000 Jahre Abschiedstour» ist noch lange nicht Schluss.

Sa 9.2.19, Z7 Konzertfabrik Pratteln;

Sa 2.3.19, Theater 11 Zürich

Ab 1986 sorgten Per Gessle und Marie Fredriksson als Roxette für Furore. Ihre

Hits, darunter «The Look», «Listen to Your Heart» und «Joyride», verkauften sich insgesamt

über 55 Million Mal. Das schwedische Duo wurden auch in Australien, Südamerika und Asien gefeiert. 2002 erkrankte Sängerin Marie an einem Hirntumor und zwang die band zur Pause. Im April 2016 rieten

ihr die Ärzte dann nachdrücklich, nicht weiter auf Tour zu gehen – Songwriter Per Gessle ist nun als

«Per Gessle’s Roxette» – mit Maries Segen – ohne sie unterwegs.

Fr 19.10.18, Halle 622 Zürich

EAV: ÖSTERREICHER AUF «ABSCHIEDSTOUR»

Die Gesundheit zwang Roxette-Sängerin Marie Fredriksson zum Ausstieg: Per Gessle tourt nun ohne sie.

Fast noch heftiger als im Film von 1984 (oben) wird im Musical «Footloose» (links) das Tanzbein geschwungen.

Comic-Cover und klamaukige Auftritte gehörten bei der EAV schon immer dazu.

1982 kam der Commodore 64 auf den Markt: 30 Mio. Mal wurde der Ur-Heim-PC verkauft.

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|44 event.

PORTRÄT

Es war am 6. Juli 1996. Dieses Datum steht im Gästebuch des elterlichen Sommerhauses von Songwriter und Leader Tuomas Holopainen. Gemüt­lich sass man am Lagerfeuer, als die Entscheidung fiel: Eine dreiköpfige Band soll gegründet werden, die atmosphärische Musik spielt, geführt von einer weiblichen Stimme.

15 Monate später stand das Debüt­album von Nightwish in den Rega­len. Der Rest ist Geschichte. Wie keine andere Band zuvor haben sich die Finnen dem Symphonic Metal verschrieben – und seit Jahren schwingen sie in der Sparte des Romance Metal das Zepter – das sie wohl noch länger behalten dürfen.

«Die endlose Freiheit und die Mög­lichkeiten, die mir das Songwriting damals zu offenbaren begann, haben mir direkt ein Zuhause gegeben,» erinnert sich Tuomas Holopainen. «Einen Platz, an dem ich völlig frei sein und meine Zeit sinnvoll nutzen konnte. So ging diese Achterbahn­fahrt los, auf allen Seiten des Spekt­rums standen uns Abenteuer bevor. Nun legen wir im Hier und Jetzt einen Zwischenstopp ein, um auf dieses Reise zurückzublicken. Sie war schlichtweg spektakulär.» Mehr als 20 Jahre sind seither vergangen – die Finnen sind wieder unterwegs. Und neben den bekannten Nummern haben sie ihr allererstes Demo, das der Band auch ihren Namen gab, mit im Gepäck. Das Album endet mit diesem seltenen, nackten Demo des

Songs, der mit über 20 Jahren eine faszinierende Momentaufnahme des Weges der Gruppe liefert.

Noch nie Nightwish gehört? «Deca­des» ist ein perfekter Einstieg, um die Bank kennen und schätzen zu lernen. Die 21 Tracks zeugen davon, dass es sich bei Nightwish um ambitionierte Songwriter und technisch brillante Musiker handelt, die von ihrem eige­nen Power Metal überzeugt sind. Auch auf der Bühne gelingt es ihnen, dieses Niveau zu halten.

Die prominenten Singles wie «Amaranth», «Nemo» und «Wish I Had an Angel» geben der Doppel­Album­Veröffentlichung ein starkes Rückgrat, während das betörende «The Poet and the Pendulum» und «Ghost Love Score» ein wenig Aus­gewogenheit bieten und die 10­Minu­ten­Grenze sprengen. Auf diesem Album führt die Band gekonnt durch ihr eigenes Labyrinth von Wendun­gen. Es lohnt sich, den Jungs und ihrer charismatischen Frontfrau tief in den Kaninchenbau zu folgen.

Für hartgesottene Fans gibt es nicht allzu viel Neues, was aber nicht wei­ter schlimm ist, da man die Band und auch die Szene sowieso am liebsten live feiert – das Potpourri aus Power­

KÖNIGIN FLOOR & DIE FINNISCHEN METAL-GÖTTER

|NIGHTWISH|

Seit gut zwei Jahrzehnten sind die symphonischen Metal- Götter aus Finnland unterwegs. Für die Jungs um die Sängerin Floor Jansen ein Grund zum Feiern, für ein Best-of-Album – und für eine ausgedehnte Welt-Tournee. Text: Monika Linder

Viel Charisma, starke Stimme: Nightwish-Frontfrau Floor Jansen hat auch Opern- und Musical-Erfahrung.

balladen und mystischen Klängen ist bei ihnen immer willkommen.

Nightwish haben sich in den zwei Dekaden ihres Bestehens aber auch gewandelt: Die ursprüngliche Sänge-rin Tarja Turunen, die schon als «Bandmarke» galt, ist nach einer tur-

bulenten Trennung im Jahr 2005 solo unterwegs, ihre Nachfolgerin Anette Olzon war gerade nur fünf Jahre im Einsatz. Seit 2012 steht die stimmge-waltige Floor Jansen am Mikrofon, die zuvor bei After Forever sang. Die Niederländerin mit Opern- und Musical-Ausbildung wurde direkt aus dem Vorprogramm der Nightwish-Tour zum neuen Gesicht der Band erkoren – und musste ihre Stimmge-walt dann auch gleich auf einem Live-Album unter Beweis stellen. Der Weg führte mit Floor Jansen weg von der Oper – hin zu einem verspielte-

ren Gesang. Der Marke Nightwish hat das nur gutgetan. Auch das erste Studioalbum «Endless Forms Most Beautiful» wurde zum vollen Erfolg. Floor Jansen hat ihren Platz in der Band gefunden. Mit Bravour setzt sie die Passagen ihrer Vorgängerinnen live um. Was bei alten und wie auch bei neuen Fans gleichermassen gut ankommt.

«Wir sehen uns schon bald, es wird wunderbarer als jemals zuvor», freut sich Tuomas Holopainen. ■

Von links nach rechts: Troy Donockley, Marco Hietala, Kai Hahto, Floor Jansen, Tuomas Holopainen und Emppu Vuorinenstis.

NIGHTWISH LIVE

■ Di 7.8.18, Stars in Town Schaffhausen

■ So 11.11.18, Arena Genève■ Do 22.11.18, Hallenstadion Zürich

Foto

: Mar

kus

Felix

ALBEN BÜCHER

SINGLES / EPS

|46 event.

TIPPS

GORILLAZ › THE NOW NOW

HÄRZ › AIFACHI LIABI

ALTERNATIVE

POPSCHLAGER

Für Überraschungen sind die Gorillaz immer gut. Auf dem neuen Album mischt Jazz-Koryphäe George Benson mit, und den Song «Lake Zurich» haben sie doch tatsächlich dem Zürichsee gewidmet.

Sympathisch gibt sich die Mami-Girl-Group aus der Hitmill-Küche in diesem «härz»-igen Song. Es gibt auch ein ganzes Album.

Ungeschminkt gibt sich Christina Aguilera wohl auf dem Cover ihres neuen Albums wie auch in den Songs. Natürlichkeit, die grosse Chancen für ein Comeback bringt.

JOE HAGAN › STICKY FINGERS

UWE SCHÜTTE (HRSG.) › MENSCH MASCHINEN MUSIK

SACHBUCH

SACHBUCH

Joe Hagan will wissen, wie es damals wirk-lich war – er durchforstete das Archiv des Gründers des «Rolling Stone»-Magazines und sprach mit Mick Jagger, Paul McCartney, Bruce Springsteen und anderen. Erhellende Einblicke.

Mehrere Autoren beleuchten das Phänomen Kraftwerk aus allen erdenklichen Perspekti-ven – nach 366 Seiten bleibt ausser Frage, warum die deutsche Elektronikband wegwei-send für die moderne Musikgeschichte ist.

Auf ihrem vierten Album zeigt sich Florence Welch reifer, aber auch verletzlicher. «Zwi-schen Freude und Verzweiflung» sei es entstan-den, sagt die Sängerin und gibt damit zum Aus-druck, dass sie diesmal recht viel von sich preisgibt. Erst zog sie sich dafür im heimischen Südlondon ins Studio zurück, dann ging es in L. A. weiter – wo Kamasi Washington, Sampha, Kelsey Lu und andere mitmischten. In den Songs geht es um Beziehungen, ihre Jugend – und eben Gefühle. «In diesem Album steckt viel Liebe, aber auch Einsamkeit», verrät sie. Ein persönliches Album.

Wo sonst treffen klassische Harfen-klänge auf eine jazzige Trompete? Die Eyebrows of Death mischen Pop, Folk, Blues und Country, ohne mit der Wimper zu zucken. Auf ihrer jüngsten EP «Moonlight» beweisen die Schweizer Todesaugenbrauen, jetzt zu sechst unterwegs, sodass ihre Genre-

Mischung aufgeht. Zu mitsingbaren Melodien geht es um Schlüsselmomente im Leben und um das Streben nach Vollkommenheit. Zu geniessen im lauschigen Mondeslicht (wie der Name der EP empfiehlt) – durchaus aber auch ein passender Soundtrack für warme, gemütliche Sommertage.

FLORENCE + THE MACHINE › HIGH AS HOPE

EYEBROWS OF DEATH › MOONLIGHT

POP

ALTERNATIVE FOLK-POP

CHRISTINA AGUILERA › LIBERATIONPOP

Für alle, die alles und noch mehr über die konzertierfreudigste deutsche Band wissen wollen. Hier wird mit knackigen Fakten

auf gewartet. Zum Beispiel dass 200 Fans dafür sorgten, dass die Hosen seit 2012 Ehrenbürger von Buenos Aires sind. Dass 123 unbekleidete Frauen mit den nackten Hosen aufs Cover von «Reich & sexy» durften. Oder dass Campino und Co. für ihr Konzert im Schlachthof Bremen am 1982 irrtümlicherweise als «Die Toten Hasen» angekündigt wurden. Vor lauter Zahlen und Fakten ein wichtiges Datum nicht vergessen: Am Samstag, 25. 8. spielen die Hosen auf der Luzerner Allmend.

PETER WOECKEL › 100 X DIE TOTEN HOSEN IN ZAHLEN

SACHBUCH

FILME

event. 47|

40 Jahre nach dem Tod von Elvis Presley: Der Dokumen-tarfilmer Eugene Jarecki reist während des US-Präsident-schaftswahlkampfes 2016 im alten Rolls-Royce des Kings von New York über Las Vegas bis in den tiefen US-Süden, um das Land an einem Wendepunkt seiner Geschichte zu erle-ben. Seit 21. Juni im Kino

THE KING – MIT ELVIS DURCH AMERIKA

DOKU

MAMMA MIA – HERE WE GO AGAIN

LOVE, SIMON

MUSICAL

DRAMÖDIE

Nebst der Originalbesetzung aus Teil 1 und vielen neuen alten ABBA-Songs gibt sich Cher als Sophies Grossmutter Ruby Sheridan die Ehre. Ab 19. Juli.

Der Bleachers-Frontmann Jack Antonoff war von diesem LGBT-Liebesfilm so angetan, dass er gleich mehrere originale Songs schrieb. Einfach wunderbar. Kinostart: 19. Juli.

… ist schliesslich ein Erkennungszeichen für Fans. Die Abkürzung BFMV stehen für «Bullet for My Valentine». Am 30. 10. spielt die Metal-core-Band in der Samsung Hall – Mütze auf!

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FANS TRAGEN DIE MÜTZE AUCH IM SOMMER …

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Zum Anbeissen: Wie der Name sagt, kommt

der «Brighton Rock» aus der Heimatstadt

von «Human»-Sänger Rory Graham.

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Zum Aufbewahren vom Schreibutensilien, als Pflanzentopf oder als Blumenvase. Burlesque-Queen Dita von Teese verkauft sich in ihrem Webshop selbst als nützliches und dekoratives Porzellangefäss.

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event.: Dein letztes Album drehte sich um deine Freundin. Was ist das Thema beim neusten Werk? Nickless: Das erste Album behandelte meine Jugendzeit im Alter von 16 bis 20. Und jetzt geht es mehr um Geschichten. Das klingt jetzt nach Märchen, aber eigentlich sind es Geschichten aus dem Leben, die mir, meinen Freunden oder anderen passieren.Du warst in abbruchreifen Häusern, um Musik zu schreiben. Warum?Ich hatte keinen Proberaum und suchte einen Ort, an dem ich mich zurückzie-hen konnte. Ein guter Freund unserer Familie ist Architekt und konnte mir

WERKELN IMABBRUCHHAUS

|NICKLESS|

Nickless hatte mit seinem Debütalbum «4 Years» die Schweizer Musiklandschaft im Nu erobert. Jetzt folgt mit «Chapters» das

nächste Werk. Dafür hat er sich einen ganz besonderen Platz für die Produktion ausgesucht. Wir sprachen mit Nickless über das

neue Album, seine Auszeit, Promis und die Liebe. Interview: Michel Imhof

Senkrechtstarter: Für seine Debütsingle «Waiting» gewann Nickless einen Swiss Music Award.

«Mir ist wichtig, dass ich den Spass nicht verliere. Darum war es auch wichtig, dass ich im letzten Jahr reduziert aufgetreten bin und mir Zeit ge-nommen habe, Songs zu schreiben.»

event. 49|

IM GESPRÄCH MIT ...

leer stehende Einfamilienhäuser vermitteln, die kurz vor dem Abbruch stehen. Irgendwie wie eine Villa Kunterbunt, das Gras draussen wucherte, und trotzdem war es schön am Zürichsee gelegen. Ich habe dort ein Studio eingebaut und sogar manchmal ein Feuer gemacht, wenn es kalt war. Es war mir wichtig, nach der aufregenden Zeit mich auf die Musik zu konzentrie-ren und nicht mehr ständig um so viele Leute herum zu sein.Hast du alles selbst eingespielt?Ziemlich, ja. Ich habe zuerst alles bei mir im Studio eingespielt und vorproduziert und ging mit dem Material dann zu meinem Produzenten Thomas Fessler, der mittlerweile schon so etwas wie ein ‹Musik-Papi› zu mir ist. Ich habe ja damals auch bei ihm im Studio als Assistent angefangen.Wie viel vom Album hast du selbst eingespielt?Über die Hälfte. Ich spiele ja Gitarre, Klavier und Schlagzeug. Aber auf einigen Songs auf dem Album habe ich noch Bass gespielt. Was war dir wichtig?Beim zweiten Album wollte ich das Musi-kalische noch mehr rüberbringen. Es hat mehr Ecken und Kanten und ist nicht so aufgeräumt wie mein Debütalbum. Es hat eine Gitarre, die nicht perfekt gestimmt ist und ein Schlagzeug, das irgendwie trashig klingt. Und diesen Klang wollte ich rüberbringen.Wie gehst du mit dem Druck um? Den Druck macht man sich oft selbst, auch wenn er von aussen kommt. Mir ist wichtig, dass ich den Spass nicht verliere. Darum war es auch wichtig, dass ich im letzten Jahr reduziert aufgetreten bin und mir Zeit genommen habe, Songs zu schreiben. Du hast dich von deiner Band getrennt. Wie hart war das?Mein bester Freund, Franky, ist immer noch mein Gitarrist. Von den anderen beiden musste ich mich im März 2017 trennen, aber im Guten. Das war ein Wechsel, den es brauchte. Irgendwann stimmt es einfach nicht mehr.

Wieso hast du ein Jahr Pause gemacht?Das war ja keine wirkliche Pause. Ich lag ja nicht auf Hawaii am Strand. Ich fand es wichtig, wieder Kräfte zu sammeln und mich voll und ganz auf das Album konzentrieren zu können. Klar hatte ich auch vorher auf der Tournee Ideen für neue Songs, aber trotzdem ist es wichtig, nicht immer präsent zu sein.Wie siehst du den Frauenmangel in der Schweizer Musikszene?Ein schwieriges Thema. Es gibt sehr viel gute Schweizer Musikerinnen. Mir ist der Mangel an Künstlerinnen beim Swiss Music Award nicht wirklich aufgefallen, da viele Künstlerinnen im letzten Jahr einfach kein Album heraus-gebracht haben. Du hast Zara Larsson an der One-FM-Star-Nacht getroffen. Wie war das?Ja, das war etwas peinlich für mich. Wir hatten schon gespielt, und ich habe beim Essen das Geschehen verfolgt und dachte, sie sei gerade auf der Bühne. Und nachher habe ich ihr Komplimente für die gute Show gemacht. Sie liess sich nichts anmerken, aber später sah ich dann, dass sie noch gar nicht aufgetre-ten war.Welcher Star hat dich besonders überrascht?Justin Timberlake. Er kam damals zu uns ins Studio in Zürich, um den gemeinsa-men Song mit Michael Jackson aufzu-nehmen. Er war total entspannt, obwohl sie anfangs alles abriegeln wollten, weil sie einen Fanauflauf befürchteten. Irgendwann merkten sie, dass das in der Schweiz anders läuft und niemand zum Studio kommt. Es hat mich fasziniert, wie er im Studio gearbeitet hat und wie talentiert er ist.Welchen Tipp gibst du jungen Musikern? Hartnäckig sein und dranbleiben. Und das Wichtigste: sich nicht beirren lassen. Es gibt keine Regeln, man soll sein Ding durchziehen. Es gibt viele Leute, die es besser wissen wollen, aber man soll einfach das machen, was man will. Isst du immer noch vegan?Ja, obwohl ich mich nicht als Veganer

bezeichnen würde. Ab und zu esse ich zudem Honig, verzichte aber komplett auf Fleisch und Milchprodukte. Ich zelebriere das aber nicht, das mache ich einfach für mich. Ich habe generell sehr viel Energie, darum konnte ich auch nie Cola oder Red Bull trinken. Das hat bei mir das Gegenteil bewirkt. Seit ich mich vegan ernähre, fühle ich mich gesunder und werde auch weniger krank. Ist das nicht schwierig auf Tour?Ja, schon. Wir informieren aber immer vorher, und meine Leute wissen ja, was ich esse. Wenn ich auf Promo bin, nehme ich immer ein Esspaket mit und bereite das Essen entsprechend vor. Was wurde dir mal auf die Bühne geschmissen?Ein Bier. Aber nicht für mich, die waren einfach betrunken und hatten keinen Durchblick mehr. Da musste ich dann schon bestimmt sein und meine Meinung durchgeben, dass wir hier eine gute Show spielen wollen. Ich schämte mich ein bisschen, später taten sie mir ein bisschen leid. Sonst hatte ich nur gute Erlebnisse.Wie hat sich die Beziehung zu deiner Freundin seit dem Erfolg verändert?Eigentlich nicht gross. Sie gibt mir grossen Halt, da ich für sie ja Nicola und nicht Nickless bin und sie mir eine neutrale Meinung gibt. Sie hält sich lieber im Hintergrund, da ihr die ganze Aufmerksamkeit etwas zu viel ist. Aber sie kommt immer gern an Konzerte. Da sind ja auch viele Frauen im Publikum. Wie eifersüchtig ist Sarah? Ich muss sie wirklich loben. Ich stelle mir manchmal vor, wie es andersrum wäre: Wenn sie Musikerin wäre und ihr so viele Männer zuschauen würden. Ich könnte damit nicht so gut umgehen wie sie. Sie macht das super. ■

NICKLESS LIVE■ Mi 11.7.18, Montreux

Jazz Festival■ Sa 20.10.18, Kulturfabrik

Kofmehl Solothurn

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RAG’N’BONE MANAls Rag’n’Bone Man erobert Rory Graham weltweit die Herzen und die Charts. Bald ist der «Human»-Sänger mit der kräftigen Stimmeauch wieder bei uns unterwegs. Text: Christoph Soltmannowski

Jugendsünden. In Uckfield beim eng­lischen Brighton, wo Rory Graham am 29. Januar 1985 in Uckfield geboren wurde, sei nie viel los gewesen. Seine Freunde und er spielten im Wald, manchmal gabs Ärger. «Fussbälle in Fensterscheiben, Graffiti – regelmäs­sig klingelte der Dorfpolizist.»

Am Anfang war der Hip-Hop. Zehn Jahre lang galt Rory als feste Grösse in der Hip­Hop­Szene von Brighton. Später, als Erwachsener, arbeitete Graham vier Jahre lang als Betreuer für Asperger­Patienten.

Das Wunder im Pub. Ermutigt von sei­nem Vater sang Rory mit 19 in einem Pub – und entdeckt dabei seine Soul­stimme. Der Erfolg liess allerdings auf sich warten. An seine ersten Konzerte kamen manchmal nur neun Leute.

Geschichtensammler. «Rag n bone man» heisst Lumpensammler. Warum der Name? Rory: «Ich klaube die Sto­rys auf, die mir wildfremde Menschen erzählen. Wie ein Lumpen­ und Alt­metallsammler.» Die Inspiration zum Hit «Human» kam von einem Freund. «Er hatte mir eine Frage gestellt, die ich nicht beantworten konnte. Ich sagte: Ich bin doch kein Messias. Ich habe keine Antworten.» Nachwuchs. Im September 2017 wurde Rory Vater des kleinen Reuben, dessen Mutter Beth Rouy ist seit acht Jahren Rorys Freundin. ■

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5RAG’N’BONE MAN LIVE ■ So 1.7.18, Montreux Jazz Festival■ Mi 8.8.18, Stars in Town Schaffhausen■ Fr 10.8.18, Heitere Open Air Zofingen

Der ehemalige Psychiatrie-pfleger Rory Graham (33) ist

trotz seines durchschlagenden Erfolgs auf dem Boden der Bescheidenheit geblieben.

«Ich bin doch kein Prophet oder Messias»

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Von den amphibischen Ursprüngen bis zum Traum vom Fliegen – «Totem» von Cirque du Soleil zeigt in einem bunten Spektakel die Evolutionsgeschichte des Lebens. Amphibien kriechen über die Bühne, Affen fliegen durch die Luft, jonglierende, orientalische Damen zeigen ihre Künste auf dem Einrad. «Totem» ist eine Reise durch die Entstehung der Menschen und die kulturelle Vielfalt von früheren bis zu heutigen Zeiten. Die Bühne erinnert an eine riesige Schildkröte. In vielen Kulturen ist sie ein Symbol für den Ursprung des Lebens. Wie immer beim Cirque du Soleil dürfen die Zuschauer über die körperliche Geschicklichkeit der Akrobaten staunen. Ein Team aus 46 Artisten, Sängern und Musikern überrascht mit einer farbenfrohen Show, die gleichzeitig spannend, berührend und sinnlich ist. lcb

AUSBLICK ...Events, die man nicht verpassen sollte. Termine, die man sich merken muss. Unsere Tipps für die kommenden Wochen und Monate.

Hardturm Areal – Under the White Grand Chapiteau, Zürich

CIRQUE DU SOLEIL «TOTEM»: EVOLUTION

ALS SPANNENDE SHOW

SEPTEMBER OKTOBER BIS5. 14.

event. 53|

Popcore? Progressiverock? Emorock? Biffy Clyro lassen sich nicht einordnen. Genau das macht die Schotten so speziell. Und jetzt beweist das Trio: Wir können auch soft und leise. Auf dem neusten Album «MTV Unplugged» interpretieren die Musiker ihre Lieblingslieder aus dem Biffy-Clyro-Katalog neu. Aufgenommen haben sie diese im Roundhouse in London. Mit den alten Songs im neuen Kleid tourt die schottische Band nun durch ganz Europa. lcb

Tash Sultana reicht eine Loopstation, um die Bühne zu rocken. Die australisch-maltesische Musikerin hat die Energie einer ganzen Band. Mit der Live-Performance im Wohnzimmer zum Song «Jungle» löste Tash Sultana auf Youtube einen Hype aus. Das Loop Pedal und der clevere Mix aus R’n’B, Pop und halsbrecherischen Gitarrenriffs hat die 23-Jährige zu ihrem Markenzeichen gemacht. Die Multiinstrumentalistin hat nicht nur flinke Finger wie Carlos Santana, sondern auch eine Stimme wie Beyoncé. lcb

BIFFY CLYRO: ALTE SONGS IN NEUEM KLEID

TASH SULTANA: MEISTERIN DER LOOPSTATION

2.OKTOBERTheater 11 Zürich

Vor fünf Jahren waren The War On Drugs noch ein Geheimtipp. Dann haben die vier Herren aus Philadelphia die Spitze erklommen. Der Americana-Sound kommt unaufgeregt daher. Vielleicht berührt die Musik gerade deswegen. Die Mischung aus Tradition und Moderne geht ans Herz. Dem 85-jährigen Vater von Sänger Adam Granduciel (Bild unten) gefällt die Band so gut, dass er sie als Gast auf der Welttour begleitete. Und fürs Album «A Deeper Understanding» erhielten The War On Drugs einen Grammy. lcb.

THE WAR ON DRUGS: UNAUFGEREGTER AUFSTIEG AUF LEISEN SOHLEN

thewarondrugs.net

FR 28.Samsunghall Zürich

SEPTEMBER

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AUSBLICK

Open Air St. Gallen28.6.–1.7.18 Sittertobel St. Gallen

Montreux Jazz Festival 29.6-14.7.18 Montreux

Hollywood Vampires 3.7.18 Samsung Hall Zürich

Stars of Sounds Murten 5.-7.7.18 Murten

Moon&Stars13.-21.7.18 Piazza Grande, Locarno

Basel Tattoo20.-28.7.18 Kaserne, Basel

Coop Open Air Cinema Uster 23.7.-21.8.18 Uster

Flumserberg Open Air28.–31.7.18 Flumserberg

Ed Sheeran3.–4.8.18 Letzigrund Zürich

Stars in Town 7.-11.8.18 Schaffhausen

Magic Night 8.8.18 Heitere Platz, Zofingen

Heitere Open Air10.-12.8.18 Zofingen

Rock Oz’Arènes15.-18.8.18 Avenches Justin Timberlake

SummerDays24.-25.8.18 Arbon

Seaside Festival 24.-26.8.18 Spiez

Die Toten Hosen25.8.18 Allmend Luzern

Riverside Open Air30.8-2.9.18 Aarburg

Status Quo6.10.18 Hallenstadion Zürich

Jason Derulo11.10.18 Hallenstadion Zürich

Die Amigos 21.10.18 Kursaal-Arena Bern 3.11.18 Hochdorf Luzern

Die grosse Schlagerparty Live9.11.18 Hallenstadion Zürich

SHORT-GUIDEWeitere grosse Events dernächsten Wochen und Monate

Die Toten Hosen: Campino & Co. rocken die Luzerner Allmend.

Lustig, scharfsinnig, speziell. Die Swiss Comedy Awards ehren auch dieses Jahr die besten Schweizer Comedians für ihre tolle Unterhaltung. Neu vergibt die Organisation fünf statt drei Preise. Wer diese gewinnt, entscheidet allein das Publikum. Wieder dabei als Moderator der Show ist Stefan Büsser. Und nebst dem deutschen Comedian Markus Krebs darf sich das Publikum auf den geradlinigen und manchmal makabren Humor von Kolumnistin und Comedian Yonni Meyer alias Pony M. (Bild oben) freuen. lcb

Gold- und Platinauszeichnungen in grossen Mengen schmücken das Studio des Kanadiers Gino Vannelli. Seit seinem Debüt mit «Crazy Life» im Jahr 1973 ging es mit seiner Karriere steil bergauf. Seine virtuose Stimme und seine Mähne sind sein Markenzeichen. Ganze 19 Alben hat der 65-Jährige herausgebracht, der sich im Rock-, Jazz-, Soul- und sogar im Klassik- Genre wohlfühlt. Der Komponist, Texter, Produzent, Arrangeur und Bandleader kommt für ein einziges Konzert in die Schweiz. che

GINO VANNELLI:GOLDJUNGE MITLÖWENMÄHNE

DO 18.Xtra Zürich

OKTOBER

SWISS COMEDY AWARD: BELOHNUNG FÜR HUMORVOLLE UNTERHALTUNG

11. Comedy Haus ZürichSEPTEMBER

event. 55|

Die Premiere des Tennis-Frauen-Turniers gewann vor zwei Jahren eine Einheimische, Viktorija Golubic. Obwohl die Vorjahressiegerin, die schwedische Sandplatzspezialistin Kiki Bertens, diesen Sommer zurückkehrt, rechnen sich die starken Schweizerinnen Timea Bacsinszky (Bild), Viktorija Golubic und Stefanie Voegele Chancen auf die Rückeroberung der Gstaader Trophäe aus. Doch die Konkurrenz ist namhaft: Mit der Französin Alizé Cornet und der ehemaligen Grand-Slam-Siegerin Samantha Stosur hegen zwei weitere namhafte Spielerinnen Ambitionen, um den Pokal in die Gstaader Höhenluft zu stemmen.

Die Goth-Metal-Stars Within Temptation verbinden die Gitarren getriebene Kraft des Hardrock mit dem Schwung und der Grösse der symphonischen Musik. Die Ergebnisse haben sie zu einer der beliebtesten Bands in den Niederlanden gemacht. Der Frontmann Robert Westerholt und die Sängerin Sharon den Adel, die sowohl auf der Bühne wie auch privat Partner sind, gründeten die Band im Jahr 1996. Nach einer längeren Pause und einem Soloprojekt von Sharon 2017 mit dem Titel «My Indigo» ist sie nun innerlich gestärkt zurück – und die Band geht wieder gemeinsam auf Tour. mli

SA 18.

Open Air Gampel

AUGUST

LADIES CHAMPIONSHIP GSTAAD: STARKE SCHWEIZERINNEN MIT CHANCEN

GOTH-METAL-STARS MIT NEUEM SCHWUNG ZURÜCK

14. 22.BIS JULIGstaad

DJ Roger Martin aus Berikon AG hat es geschafft: Seine Single «Found Love» startet international durch. Der britische Sender ITV2 verwendet den Dance-Kracher in der Werbekampagne des Reality-TV-Renners «Love Island», was ihn in viele Playlists katapul-tierte und auf die Dance Charts ganz nach oben brachte. In Italien und England wird der Sommertrack von über 50 Stationen gespielt. Roger sorgt auch live für Liebesinsel-Sound: zum Beispiel am Gampel.

ROGER MARTIN: SOMMER-SOUND FÜR DIE LIEBESINSEL

MI 21. SAMSUNG HALLNOVEMBER

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AUSBLICK

SHORT-GUIDEWeitere grosse Events dernächsten Wochen und Monate

Vance Joy9.11.18 Komplex 457 Zürich

James Gruntz10.11.18 Presswerk Arbon

Philipp Fankhauser 9.11.18 Wil St.Gallen 13.12.18 Weinfelden

Katie Melua feat. The Gori Women’s Choir 10.11.18 Halle 622 Zürich Oerlikon 11.12.18 Théatre du Léman Genf

Cro22.11.18 Samsung Hall Zürich

Trauffer23.11.18 Hallenstadion Zürich

Andreas Gabalier 7.12.18 St. Jakobshalle Basel 8.12.18 Bernexpo Bern

257ers8.12.18 Bierhübeli Bern

Angelo Kelly & Family 11.12.18 Musical Theater Basel 12.12.18 Halle 622 Zürich

Die Fantastischen Vier6.1.19 Hallenstadion Zürich

The best of Ennio Morricone6.1.19 Tonhalle Maag

Andrea Bocelli 19.1.19 St. Jakobshalle Basel

Yamato – The Drummers Of Japan22.-27.1.19 Musical Theater Basel 29.1.–3.2. Theater 11 Zürich

Anna Netrebko & Yusif Eyvazov 4.2.19 Hallenstadion Zürich

Game of Thrones – The Concert Show 16.2.19 Musical Theater Basel 25.2.19 Tonhalle Maag

ABBAMANIA – The Show10.3.2019 Hallenstadion Zürich

Heino – Abschiedstournee 201914.3.2019 Volkshaus Zürich

Andrea Berg24.3.2019 Messe Luzern

Traumpaar der Klassik: Yusif Eyvazov, Anna Netrebko.

Feurige Rhythmen, leidenschaftlicher Gesang, temperamentvoller Tanz: Aus der berühmten Oper «Carmen» von Georges Bizet wird das Musical «Carmen La Cubana». Sobald die 14-köpfige Latin-Big-Band einsetzt, befinden sich die Zuschauer mitten im bunten Treiben von Havanna. Das Musical verwandelt die Geschichte und die bekannten Melodien aus der berühmten Oper in eine flirrende Atmosphäre. Zwischen Sommerglut und Revolution erleben die stolze Carmen und der Soldat José eine unheilvolle Liebe. Die Handlung bleibt. Durch den neuen Schauplatz Kuba und den Verzicht auf das klassische Orchester wird «Carmen La Cubana» aber zu einem noch intensiveren Ereignis als die ursprüngliche Oper «Carmen». Das Musical bringt die verführerische Karibik vor die Haustür. Das sorgt für fidele Freude. lcb

30. 11.OKTOBER BISNOVEMBER

Theater 11 Zürich

CARMEN LA CUBANA: VERFÜHRERISCHFEURIGES REVOLUZZER-DRAMA

Seaside FestivalAb 24.08.2018 Spiezer Bucht

Magic Night08.08.2018 Heitere-Platz Zofingen

Basel TattooAb 20.07.2018 Kaserne Basel

52. Montreux Jazz FestivalAb 29.06.2018 Montreux

SummerDays FestivalAb 24.08.2018 Quaianlagen Arbon

GurtenfestivalAb 11.07.2018 Gurten Bern

Iron Maiden10.07.2018 Hallenstadion Zürich

Stars in TownAb 07.08.2018 Altstadt Schaffhausen

OpenAir GampelAb 16.08.2018 Festivalgelände Gampel

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PORTRÄT

ZURÜCK ZU ROCKIGEN WURZELN

|BAUM|

Als Singer-Songwriter war Christoph Baumgartner alias BAUM bestens unterwegs: Doch jetzt entdeckte der Basler die härteren Klänge zurück – und steht wieder mit E-Gi-tarre und Rockband auf der Bühne, auch als Support von Liam Gallagher. Text: Christoph Soltmannowski

Baums Stimme ist markant – manche kennen sie von Songs wie «Home One Day», mit denen der Basler die Charts und Radioplaylists eroberte – andere aus dem Radio, wo er früher bei DRS3 moderierte – später war der ausgebildete Journalist auch TV-

Moderator der Sendung «Schweiz aktuell». Doch das alles hängte er 2002 an den Nagel, um sich fortan schwerpunktmässig der Musik zu widmen. «Eigentlich mache ich Musik schon län-ger als andere in meinem Leben. Ich spiele Gitarre, seit ich 11 bin. Meine erste Band hatte ich mit 12, wir waren die Blackbirds aus Bottmingen», erinnert sich der heute 48-Jährige. Später spielte er im Basler Rocktrio Outland. Als Baum dann nach New York reiste, hatte er nur seine akustische Gitarre dabei. «Weil das einfacher ist – die ersten sechs Jahre war ich nur solo unterwegs.» Und das mit Erfolg: So war er mit Van Morrison und dem John Butler Trio auf Tournee, gab Konzerte in Irland und den USA.

Doch dann die Veränderung: Auf seinem neusten Album «King-dom of the Upright Man» schlägt Baum deutlich rockigere Töne an. Warum die Veränderung? Baum erklärt: «Mir wurde bewusst: In der Schublade folkig – lustig – radiofreundlich zu bleiben wäre wirtschaftlich ein guter Entscheid gewesen. Aber es hätte nicht mehr dem entsprochen, was ich in mir höre. Deshalb habe ich diesen Wechsel nun abrupt verzogen. Ich habe gemerkt, dass ich einen anderen Energiehaushalt habe, es muss lauter und schneller sein. Ich wollte die E-Gitarre wieder für mich entde-cken.» Wie kam der Stilwechsel bei seinem Publikum an? «Interessan-terweise ist mein Publikum jünger geworden», sagt Baum, «und auch beim männlichen Publikum kommt das besser an. Männer

finden introvertierte Singer-Songwriter in der Regel offensicht-lich nicht so spannend. Sie sind empfänglicher, wenn sie merken, dass jemand Rock macht und das auch ernst meint.»

Auch das neue Album ist wieder weitgehend in New York ent-standen. Jetzt ist Baum – mit neuer Band – wieder in der Schweiz unterwegs. Auch auf grösseren Bühnen. Besonders freut er sich darauf, am Stimmen-Festival Oasis-Legende Liam Gallagher zu unterstützen. «Liam ist eine Lichtgestalt», sagt Baum. «Er ist eine der besten Frontmänner, die es in der Musikgeschichte je gegeben hat. Und ich freue mich darauf, wieder auf einer gros-

BAUM LIVE■ Mo 30.7.18, Z7 Konzertfabrik (mit The Hooters) ■ Mi 25.7.18, Stimmen-Festival Lörrach

(mit Liam Gallagher)

event. 59|

Christoph Baumgartner alias Baum schlägt jetzt

härtere Töne an.

STIMMEN-FESTIVAL LÖRRACHDas Stimmen-Festival ist ein Musikfestival, das seit 1994 im Juli – in Lörrach (D) und umliegenden Orten im Dreiländereck Deutschland-Österreich-Schweiz – rund 34 000 Besucher anlockt. Dieses Jahr vom 8. Juli bis 5. August: Diesmal mit Robert Plant & The Sensational

Space Shifters, Liam Gallagher (Support: Baum), Dendemann, Editors, Dweezil Zappa, The New Power Generation, Rufus Wain-wright, Fat Freddy’s Drop, Fink, Jeff Cascaro, Songhoy Blues, Käptn Peng & Die Tentakel von Delphi und weiteren. stimmen.com

sen Bühne zu spielen – das ist eine andere Sportart als in den Clubs.» Apropos Sportart: In seinem neusten Video spielt Baum Tennis – und zwar tritt er mit seiner ganzen Band gegen Top-Spielerin Timea Baczsinsky an. «Das hat grossen Spass gemacht – aber wir hatten gegen sie keine Chance. Sogar mit der Brat-pfanne als Schläger war sie besser als wir zu viert. Und was auch gut ist: Ich besitze jetzt eine Bratpfanne, mit der die berühmte Timea Tennis gespielt hat. So etwas hat nicht jeder.» ■

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FORMIDABLE FRAUENPOWER AUS DER SCHWEIZHereinspaziert! Mit dem Programm «Formidable» holt der Circus Knie auf der Tournee 2018 mit den Komikerinnen Helga Schneider und Marie-Thérèse Porchet Frauenpower aus der Schweiz ins Zirkuszelt. Ein weiteres Highlight sind die Luftakrobatiknummern. Die Skokov- Truppe verzaubert mit der russischen Schaukel. Das Duo 2-zen-O versetzt das Publikum mit waghalsiger Akrobatik ins Staunen. Aleksandr Batuev überzeugt mit seiner unglaublichen Beweglichkeit. Laura Miller vereint in ihrer Show Luft und Wasser. Und die Familie Franco Knie Junior sorgt für eine Überraschung.

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event. 61|

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SO SCHÖN KANN SCHRÄG KLINGENKein Grummeln eines Bärs, keine scharfen Krallen. Grizzly Bear haben nichts gemeinsam mit ihrem Na-men. Müssen sie auch nicht. Die Indieband aus Brook-lyn überzeugt mit süffigen Melodien in schrägen, aber schlau arrangierten Songs. Zuerst war Grizzly Bear ein Soloprojekt von Sänger Ed Droste. Zehn Jahre später schaffte er mit seiner Band 2009 mit dem Album «Veckatimest» den kommerziellen Durchbruch. Inzwi-schen sind Grizzly Bear auch in Europa unterwegs. Nach 2013 kehren die Jungs ins Kaufleuten zurück.

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WILDWEST-ROMANTIK IN DER SCHWEIZWinnetou kehrt zurück nach Engelberg. Der Erfolg der ersten Ausgabe war so gross, dass die Karl-May-Freilichtspiele in die zweite Runde gehen. Produzent und Winnetou-Hauptdarsteller Tom Volkers schrieb «Winnetou II – Ribanna und das Kriegsbeil der Poncas» extra für die Schweiz. Es handelt sich um eine Story rund um Old Firehand und die Häuptlingstochter Ribanna, die sich in Winnetou verliebt – und Peter Pfändler mimt den Bösewicht Rollins. Für das Stück stehen rund 100 Personen auf der Bühne. Wildwest- Romantik, Action und Humor sind garantiert.

MAGISCHE MUSIKMOMENTE DES FILMS«Lion King», «The Dark Knight Rises», «Pirates of the Caribbean» – die Liste der Soundtracks von Hans Zimmer ist lang. «The World of Hans Zimmer – A Symphonic Celebration» feiert das Schaffen des deutschen Filmkomponisten. Dirigent Gavin Greenaway bringt die Soundtracks mit einem Symphonieorchester und Filmsequenzen auf die Bühne. Eine Tour, begleitet von langjährigen Freunden und Kollegen des Rockstars der Filmkomponisten, für die Hans Zimmer als Kurator und musikalischer Leiter steht, auch wenn er bei diesen Konzerten nicht persönlich auftritt.

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IM GESPRÄCH MIT ...

AUF DEM WEG NACH ROM – UND ZUM RUHM

|BABA SHRIMPS|

Seit einem Jahr sammeln Baba Shrimps Meilen auf der «Road to Rome» – getreu dem Titel ihres neusten Albums. Die Reise auf nicht ganz direktem Weg nach Rom führte Adrian, Luca und Moritz im Winter ins Olympiadorf von Pyeongchang – und bald kommen die Popstars an mehrere grössere Schweizer Festivals. Interview: Monika Linder und Christoph Soltmannowski. Foto: Nicolas Aebi

BABA SHRIMPS LIVE■ Sa 14.7.18

Summerstage Basel■ Fr 10.8.18 Heitere

Open Air Zofingen■ Fr 26.10.18 Presswerk

Arbon … und weitere

event.: Könnt ihr euer Road-To-Rome-Projekt näher erklären? Wie viele Meilen habt ihr schon – und wann kommt ihr endlich in Rom an?Adrian: 22’676 Meilen haben wir schon zurückgelegt. Unsere Südkorea-Reise hat die Meilenzahl natürlich fast verdoppelt. Wir zählen immer von unserer Studiotür bis zum Auftrittsort, dann zum nächsten Ort und wieder zurück ins Studio. Ein Ziel zu haben, etwas hinter sich zu lassen und anzukommen – diese Thematik kommt in mehreren Songs des Albums vor.War der Titelsong «Road to Rome» der Auslöser für das Album?Adrian: Der Song hiess anfangs gar nicht «Road to Rome», sondern «Coming Home». (lacht) Luca: Die Songs sind alle im selben Mood, in derselben Ära entstanden, deshalb passt auch alles zusammen. Vieles auf unserem ersten Album «Neon» hat mit Kindheitsträumen zu tun und mit Geschichten, die man als Jugendlicher erlebt. «Road to Rome» ist anders. Bewusst wollten wir kein Kon-zeptalbum aufnehmen, aber intuitiv ist eines daraus geworden.Ihr habt das Album bei Star-Produ-

zent David Kosten in England aufge-nommen – aber werdet ihr Zürich als Standort treu bleiben?Adrian: Gerne spielen wir auch im Ausland, wie letztes Jahr mehrmals in England. Wir haben in Brighton auch am Great Escape Festival gespielt und mit Veronica Fusaro eine Minitour bestritten. Ein anderer Schwerpunkt ist Deutsch-land. Wir versuchen, dort Kontakte zu knüpfen und bekannter zu werden.Aber seht ihr euch als Schweizer Band? Luca: Ja, als Schweizer Band mit offenem Blick. Woher wir kommen, ist für uns nicht so wichtig, aber im Ausland ist unsere Schweizer Herkunft immer ein Thema. Dies betrachten wir aber auch nicht als Hindernis.Was beeinflusst euer Songwriting? Adrian: Das Leben und Gefühle, negative wie positive. Was einen emotio-nal bewegt, ist immer ein guter Nährbo-den für einen Song. Ob das nun persönli-che Erlebnisse sind oder eine Geschichte, die uns anspricht, spielt keine Rolle. Was werdet ihr denn in Rom tun, wenn ihr dort angekommen seid? Adrian: Das klären wir im Moment

gerade ab. Die Idee ist, dass wir noch diesen Herbst in Rom spielen. Dort werden wir bestimmt auch ein Video drehen, wie wir es auf vielen unserer Stationen unplugged auch schon getan haben, zum Beispiel in Brighton und in Hamburg. Der Weg ist das Ziel – hier gilt wohl dieses alte Sprichwort?Adrian: Das ist schon die Idee, die hinter dem Ganzen steht. Das ist ja das

event. 65|

Keyboarder Luca Burkhalter, Sänger/Gitarrist Adrian Kübler und Drummer

Moritz Vontobel sind unterwegs.

Schöne an dem Album. Du bringst es vor ein Publikum und weisst nicht genau, wohin der Weg dich führen wird. Eine Station ergibt die nächste – und dann die übernächste. Unter anderem hat euch eure Reise ja sogar an die Olympischen Winterspie-len nach Pyeongchang geführt, wo ihr mit «Hurry Hurry» die offizielle Schweizer Hymne beisteuern durftet. Wie war das?

Adrian: Sehr eindrücklich, die Grösse der Spiele und die Atmosphäre im Schweizer Team. Hattet ihr Kontakt mit Koreanern?Luca: Ja, sie waren sehr gastfreundlich. Wir haben mit Tänzern spontan ein Video realisiert –im K-Pop-Stil. Sie waren unglaublich motiviert.Ihr seid sehr erfolgreich. Könnt ihr mittlerweile von eurer Musik leben? Luca: Ja.

Adrian: Seit der Road-To-Rome-Ära ist für uns alles viel intensiver geworden. Wir spielen mehr, wir sind viel mehr involviert, auch in Sachen wie Social Media und Merchandising. Wir machen viele Sachen, die nicht direkt mit Musik zu tun haben. Auch unsere Merch ist handgemacht – das braucht viel Zeit und Liebe zum Detail. Aber es steigert den In- und Output – und so wird es besser und authentischer. ■

SCHAMLOS

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Aufgepasst! Barbara Hutzenlaub hat die «Lizenz zum Flöten» – und macht davon nicht nur auf

der Bühne Gebrauch.Die Fragen stellt Christoph Soltmannowski

das letzte Mal fremdgeschämt? Über dieses sprechende Toupet in Amerika. Ich kann auch nicht verstehen, dass es so vielen Menschen total egal ist, wenn sie ständig angelogen werden. Ist auch irgendwie ganz

schön peinlich.Womit kann man Sie zu Tränen rühren?Wenn ein Mann wegen mir in der ersten Reihe ohn-mächtig wird. Gut, ist leider noch nie passiert, aber ich bin in guter Hoffnung.Wofür würden Sie Ihr letztes Geld hergeben?

Taschen! Ich bin ja eine leidenschaftliche Taschensammlerin, ich sammle wie wild, und das schon seit vielen Jahren. Ich kanns nicht lassen, ich bin mittlerweile ein richtiger Handtaschen-Messie! Ich habe schon ganze drei Stück.Wann haben Sie von Ihrer «Lizenz zum Flöten» zum letzten Mal Ge-brauch gemacht?Mach ich täglich. Schon mit den Acapickels gingen wir ja mit der Flöte im Anschlag auf Demonstrationen, um für Frieden zu kämpfen.

Welches ist Ihr intimstes Geheimnis, das Sie von sich zuletzt preisgeben würden?Also gut, es liegen zwei Stofflagen unter meinem Jupe. Wer es sehen will, muss in die Show kommen. Manchmal lasse ich dann den Tiger raus.Was ist das Letzte, das Sie vor dem

Zubettgehen tun? Flöten.

Welches ist die Pointe, die Sie sich für Ihren letzten Auftritt

aufsparen würden? Eine zum Totlachen. ■

event.: Wann haben Sie sich zuletzt sexy gefühlt?Beim Stricken. Da gehen mir immer ganz verwegene Gedanken durch den Kopf.Womit raubt man Ihnen den letzten Nerv?Mit Menschen, die sich ärgern, wenn der Zug sieben Minuten Verspä-tung hat. Die wissennicht, wie schlampig und unpünktlich die Schwäbische Eisen-bahn ist.Was bewahren Sie eigentlich in Ihrer Handtasche auf?Sicher immer ein bis zwei Blockflöten. Damit ich in Krisenmomenten immer allzeit bereit bin für ein «FFF» – Flöten Für den Frieden. Ich organisiere gerade einen «FFF» Friedens-Flöten-Flashmob.Wann werden Sie rot? Wenn ich wütend bin. Wenn ich z. B. höre, dass Frauen immer noch weniger verdienen als Männer. Das ist doch eine hodenlose – äh – bodenlose Sauerei!Wann und über wen haben Sie sich

«MANCHMALLASSE ICH DEN TIGER

RAUS!»

HUTZENLAUB LIVE«Lizenz zum Flöten»

■ ab 13.6.18, in «DAS ZELT Comedy Club», div. Orte und u. a.

■ Do 22.11.18, Casinotheater Winterthur

Barbara Hutzenlaub alias Fritz Bisenz erflötet sich derzeit flötend die Herzen des Comedy-Publikums.

BARBARA HUTZENLAUB

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