Energiewirtschaft im Nordwesten Energy industry in North-West … · ENERGIEWIRTSCHAFT IM...

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Energiewirtschaft im Nordwesten Energy industry in North-West Germany überarbeitete Auflage / revised edition 2015 Mit umfassendem Unternehmensverzeichnis With comprehensive business directory

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  • Energiewirtschaft im NordwestenEnergy industry in North-West Germanyüberarbeitete Auflage / revised edition 2015

    Mit umfassendem UnternehmensverzeichnisWith comprehensive business directory

  • Energiewirtschaft im NordwestenEnergy industry in North-West Germanyüberarbeitete Auflage / revised edition 2015

  • INHALT I CONTENTS2

    VORWORTFOREWORDDer Nordwesten als Motor der Energiewende 4

    The Northwest as a driver of change in the energy turnaround

    Olaf LiesNiedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Minister for Economics, Labour and Transport in Lower Saxony

    ENERGIEWIRTSCHAFT IM NORDWESTENENERGY INDUSTRY IN THE NORTH-WESTFrischer Wind von oben links 8

    A fresh breeze from top left

    Die Suche nach dem Konsens 22

    Searching for consensus

    PORTRÄT DER REGIONPORTRAIT OF THE REGIONEine Region voller Energie 26

    A region brimming with energy

    ONSHORE-WINDENERGIEONSHORE WIND ENERGYWechselnde Winde 38

    Changing winds

    OFFSHORE-WINDENERGIEOFFSHORE WIND ENERGYDevise: Auftrieb statt Gegenwind 46

    The plan: uplift, not headwind

    Schnelle Notfallhilfe auf hoher See 58

    Rapid emergency assistance on the high seas

    INTERV IEWOffshore als tragende Säule der Energieversorgung 64

    Offshore as a mainstay in providing energy

    Andreas WagnerGeschäftsführer Stiftung Offshore-WindenergieManaging Director at Foundation Offshore Wind Energy

    ENERGIE UNTER DER ERDEUNDERGROUND ENERGY Energie von ganz tief unten 66

    Energy from the depths

    Schwarzes Gold aus grüner Landschaft 70

    Black gold from a green landscape

    GEOTHERMIE – WÄRME AUS DER ERDE GEOTHERMAL ENERGY – HEAT FROM THE EARTHDie Superlative der Erdwärme 76

    Superlative system for heat from beneath the ground

    SOLAR, B IOMASSE UND MEERSOLAR, BIOMASS AND THE SEA„Energie ernten“: mit Sonne, Biomasse und Turbinen im Meer 80

    “Harvesting energy“ with the sun, biomass and turbines in the sea

    8 46

  • INHALT I CONTENTS 3

    GRÜNER STROM AUS WASSERKRAFT GREEN ELECTRICITY FROM HYDROELECTRIC POWERDie unversiegbare (Strom-)Quelle? 90

    The eternal (electricity) source?

    NETZE , VERTE ILUNG UND SPE ICHERGRIDS, DISTRIBUTION AND STORAGEDie Energie einfangen 94

    Reining in energy

    INTELL IGENTE ENERGIEVERSORGUNGINTELLIGENT ENERGY SUPPLYSmart in die Zukunft 102

    The future is smart

    Testphase: Intelligente Technik im Kindergarten 106

    Test phase: Intelligent technology in the kindergarten

    Ohne Brennstoffzelle keine erfolgreiche Energiewende 110

    The energy turnaround will not succeed without fuel cells

    ENERGIEEFF IZ IENZENERGY EFFICIENCYEffizienz sichert die Existenz 114

    Efficiency protects livelihoods

    Doppelt gewärmt hält besser 124

    Heating twice keeps for longer

    GREEN SH IPP INGGREEN SHIPPINGKurs voraus Richtung Green Shipping 126

    Green shipping – full steam ahead

    NACHHALT IGE MOBIL ITÄTSUSTAINABLE MOBILITYDie Mischung macht’s 132

    It all comes down to the mix

    VERNETZUNG ALS KONZEPTTHE CONCEPT OF NETWORKINGGemeinsam stärker denn je 138

    Stronger as a whole

    INTERV IEWFührende Rolle auch in Zukunft 144

    A leading role in future, also

    Dr. Christina Benita WilkeLeiterin der Bremer Niederlassung des Welt-Wirtschafts-Institutes(HWWI), HamburgDirector at the Bremen centre of the Institute of International Economics (HWWI), Hamburg

    AUSBILDUNG UND KARRIEREEDUCATION AND CAREERDer Jobmotor läuft weiterhin! 148

    The job engine keeps on running!

    Unternehmensverzeichnis / List of companies 158

    Inserentenverzeichnis / List of advertisers 171

    Bildquellen / Picture sources 172

    80 102 148

  • VORWORT I FOREWORD

    Die Energiewende in Deutschland ist einegesamtgesellschaftliche Aufgabe vonhöchster Priorität – und der Nordwestenträgt daran einen großen Anteil. Der damitverbundene Ausbau der erneuerbarenEnergien ermöglicht den Menschen in derRegion zwischen Weser und Ems, Nordseeund Osnabrücker Land enorme Zukunfts -chancen. Hochschulen, Institute und Unter-nehmen liefern seit längerer Zeit hervor -ragende Ideen, entwickeln neue Tech -nologien und erbringen Wertschöpfung vorOrt.

    Energiepolitik ist vor allem auch Wirtschafts-politik, schließlich geht es dabei um Arbeits-plätze, Infrastruktur und Netze. LangfristigesZiel der niedersächsischen Landesregierungist deshalb der Ausbau der erneuerbarenEnergien auf 100 Prozent. Dabei sind für dieSicherstellung der deutschen Wirtschaft dieEnergiekosten von elementarer Bedeutung.Für ein Land, das auf den Import von Roh-stoffen zur Energiegewinnung angewiesenist, ist es essenziell, in Fragen der Energie -versorgung unabhängig zu werden. Diessichert dauerhaft den WirtschaftsstandortDeutschland, und ich sehe gerade in derWindenergie in Zukunft einen Garanten fürdie unabhängige Energiegewinnung in unserem Land. Daran arbeiten wir ohneUnterlass. Als Region an der Küste spielt die Windenergie naturgemäß eine heraus -ragende Rolle. Wertschöpfungsintensive Be -reiche wie die On- und Offshore-Industrie sind gleichzeitig ein Umsatzmotor in denHäfen und im Hinterland. Die Entwicklung der niedersäch sischen Seehäfen steht damitauch in direktem Zusammenhang mit der Entwicklung der erneuerbaren Energien.

    The energy turnaround in Germany is atask facing all of society, and its signifi -cance is paramount – the Northwest willhave a lot to contribute here. The expan-sion of renewable energies this ventureinvolves will bring tremendous opportuni-ties to the people living in the region be -tween the rivers Weser and Ems, the NorthSea and Osnabrück Land. For some timenow, universities, institutes and com -panies have delivered a stream of out -standing ideas, new technologies and realadded value for the region.

    In essence, energy policies are also eco -nomic policies. Ultimately it is a question ofjobs, infrastructure and grids. This is why thestate government in Lower Saxony has setitself the long-term goal of expanding re -newable energies to 100 percent. Here,though, the costs of energy are elementaryin safeguarding the German economy. It isessential that a country dependent on theimport of raw materials to produce energybecomes independent in questions of energy supply. This will permanently guaran-tee the security of Germany’s economy. Per-sonally I believe that wind power will be -come a mainstay of independent energyproduction within our country. We are work -ing tirelessly to achieve this goal. It goeswithout saying that, as a region situatedalong the coast, wind power will feature pro-minently. Areas such as the on and offshoreindustry, which provide substantial valueadded, act equally as revenue drivers for theports and the regions located further inland.Hence, development of seaports in LowerSaxony goes hand-in-hand with the pro -motion of renewable energies.

    O L A F L I E S

    Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

    Minister for Economics, Labour andTransport in Lower Saxony

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    Der Nordwesten als Motor der EnergiewendeThe Northwest as a driver of change in the energy turnaround

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    Niedersachsen plant langfristig den Ausbau dererneuerbaren Energien auf 100 Prozent. Dabeispielt in der Region an der Küste die Windenergienaturgemäß eine herausragende Rolle.

    In the long-term, Lower Saxony plans to expandrenewable energies to 100 percent. Wind energynaturally plays a prominent role in this coastalregion.

  • VORWORT I FOREWORD

    Auf uns alle warten in den kommenden Jah-ren große technische und gesellschaftlicheHerausforderungen, vor allem in den Berei-chen Energie und Mobilität sowie im Hinblickauf den demografischen Wandel. Um diesenAnforderungen gerecht werden zu können,sind innovative Ideen und Technologien not-wendig. Dass der Nordwesten dazu in derLage ist, zeigen die ersten Forschungsergeb-nisse und Anwendungen im Bereich „SmarteZukunft“.

    Innovationen sind für eine prosperierendeWirtschaft von hoher Bedeutung, hierüberbesteht ein breites Einvernehmen. Dies zeigtsich auch daran, dass die Europäische Kommission der Förderung von innovativenIdeen und Produkten in der Förderperiode2014–2020 eine herausgehobene Stellungeinräumt. Auch für die wirtschaftliche Ent-wicklung Niedersachsens sind Innovationen in den letzten Jahren immer wichtiger ge -worden.

    Die niedersächsische Wirtschaft ist weitge-hend von kleinen und mittleren Betriebengeprägt. Statistisch gesehen gehören mehrals 90 Prozent der Unternehmen in unseremBundesland dem Mittelstand an und sinddaher ein wesentlicher Motor für die Wettbe-werbs- und Zukunftsfähigkeit Niedersach-sens. Gerade mittelständische Unternehmenstellt das rasante Tempo in vielen wissen-schaftlichen Disziplinen aber vor Schwierigkei-ten; sie verfügen in den seltensten Fällenüber Entwicklungsabteilungen und könnenauf die neuesten Forschungsergebnisse oft-mals nicht zeitnah reagieren. Hier geht es umSynergien, die in Netzwerken und Branchen-verbünden weiterentwickelt und genutzt wer-den müssen. Dabei ist unsere volle Unter-stützung gefragt.

    Die Neuauflage des Buches „Energiewirt-schaft im Nordwesten“ leistet dazu einenwichtigen Beitrag und liefert viele gute Im -pulse. Ich wünsche Ihnen eine anregendeLektüre.

    Ihr

    In the coming years we will all be faced withsubstantial technical and social challenges,especially in the areas of energy and mo bil -ity, also demographic transformation. Inno-vative ideas and technologies will be neededto find adequate answers to these chal -lenges. And initial research results and applications in the fields of “smart future”deliver ample evidence that the Northwestis equipped to meet this task.

    There is widespread agreement that an economy cannot prosper without innovation.This special status is evident, among others,in efforts that the European Commission willundertake to nurture innovative ideas andproducts in the subsidy period 2014–2020.Indeed, innovation has become increasinglyimportant in recent years to promote eco -nomic development in Lower Saxony.

    Small to medium-sized enterprises definethe economy in Lower Saxony. In statisticalterms, over 90 percent of companies oper -ating in our federal state fall within the bracket of SMEs. They play an essential role,therefore, as engines in keeping LowerSaxony competitive and fit for the future.Nevertheless, the breakneck speed across alarge number of scientific disciplines posesmakes life particularly difficult for small tomedium-sized enterprises; very few canmaintain their own development depart-ments and are frequently unable to respondquickly to the latest results of research. Theanswer must be to introduce synergy, fos -tered and developed in networks and indus-try associations. We will be need to provideunwavering support.

    The new edition of “Energy industry inNorthwest Germany“ makes an importantcon tribution here and will deliver a plethoraof positive impulses. I wish you a stimu -lating read.

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  • VORWORT I FOREWORD 7

    Die künftigen technischen und ge -sellschaftlichen Herausforderungensind groß: Der Nordwesten hat sichlängst auf den Weg gemacht undzeigt die ersten erfolgreichen For-schungsergebnisse und Anwendun-gen im Bereich „Smarte Zukunft“.

    There are substantial technical andsocial challenges waiting in the future: But the Northwest got started some time ago and candemonstrate initial success of research and applications for a“smart future“.

  • ENERGIEWIRTSCHAFT IM NORDWESTEN I ENERGY INDUSTRY IN THE NORTH-WEST

    Die Abkehr von konventionellen, bewähr-ten Energieträgern bedeutet den grund -legenden Umbau der Energieversorgungin Deutschland. Der Nordwesten gilt alsKeimzelle der Energiewende, auch wenndie Entwicklung gerade im Bereich Off -shore-Windenergie etwas zu stockenscheint. Doch Forschung und Industrie ent-lang der niedersächsischen Nordseeküstebereiten schon den nächsten Schritt vor.

    Drei Dinge werden landläufig den Menschen„oben links“ nachgesagt: Erdverbundenheit,Standfestigkeit und frisches Denken. Dassdiese Charaktereigenschaften alle auch mitWind zu tun haben, kommt nicht von unge-fähr. Hier oben kann aus einem lauen Lüft-chen ganz schnell eine steife Brise werden,die dann gleichzeitig zahllose Windkraftanla-gen an Land und auf dem Wasser antreibt.Einen langen Atem zu haben, lautete deshalbdie zentrale Botschaft des 2. Symposiums„energy 2050“ des Energieforschungs -verbundes ENERiO (Energy Research inOldenburg). Mehr als 120 Wissenschaftlerund Wirtschaftsexperten diskutierten überChancen, Optionen und Herausforderungenbeim Umbau unseres Energiesystems. „Wirmüssen langfristig denken. Deshalb habenwir den Zeithorizont bis ins Jahr 2050gewählt“, sagte Vorstand Prof. Dr. CarstenAgert, Institutsleiter von NEXT ENERGY,EWE-Forschungszentrum für Energietechno-logie, und hob den besonderen Wert derTagung hervor: „Interdisziplinäre Gespräche

    Phasing out conventional, establishedsources of energy will bring fundamentaltransformation to Germany’s power sup-ply. And even if the development of off -shore wind power in particular appears tobe stalling, the Northwest is still con -sidered a breeding ground within the energy turnaround. The research andindustrial sectors along the North Seacoast of Lower Saxony are already pre -paring the next step.

    Three things are commonly said about thepeople from ‘top left’: love of the land, steadfastness and a fresh approach. It is nocoincidence that all of these characteristicscould also be attributed to the wind. Uphere, it doesn’t take much for a few wafts ofair to turn into a stiff breeze, which in turndrives countless wind turbines on land andoffshore. The central message of the 2ndsymposium energy 2050, organised by ENERiO (Energy Research in Oldenburg),was therefore to keep the hub of ideas turn -ing. Over 120 scientists and economicexperts discussed the opportunities, optionsand challenges involved in reshaping theenergy system. “Our thinking has to be long-term. This is why we picked the timeframeextending to the year 2050”, said Prof. Dr. Carsten Agert, Institute Director at NEXTENERGY, EWE Research Centre for EnergyTechnol ogy, emphasising the particular signi-ficance of the conference: “Interdisciplinarydiscussions such as these are important to

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    Frischer Wind von oben linksA fresh breeze from top left

  • ENERGIEWIRTSCHAFT IM NORDWESTEN I ENERGY INDUSTRY IN THE NORTH-WEST 9

    wie diese sind wichtig, um Ideen über dieeigene Kernkompetenz hinaus zu entwickeln.“

    Problemlöser und Ideenlieferant

    Der Nordwesten scheint dafür der richtigePlatz. Denn ein viertes Wesensmerkmal derMenschen hierzulande drückt ihre besondereFähigkeit aus, sich zu vernetzen und schwie -rige Aufgaben gemeinsam anzupacken. Ob imKompetenzzentrum Energie der Wachstums-region Ems-Achse, in der Windenergie-Agen-tur Bremen/Bremerhaven (WAB), im Olden-burger Energiecluster (OLEC), im Zentrum fürWindenergieforschung (ForWind) der Univer-sitäten Oldenburg, Bremen und Hannover,beim Offshore-Stammtisch von der Hoch-schule Emden/Leer und der IHK für Ostfries-land und Papenburg, im KompetenzzentrumEnergie der Hochschule Osnabrück und derStadt werke Osnabrück oder dem Hansa

    develop our own core excellence beyond thestage of ideas."

    Troubleshooter and supplier of ideas

    It seems that the Northwest is just the rightplace here. After all, people in the regionhave a fourth distinct ability, namely to forgenetworks and join in tackling difficult tasks.Whether it is in the excellence centre forenergy within Wachstumsregion Ems-Achse, in the wind power agency Bre-men/Bremerhaven (WAB), in the Oldenburgenergy cluster (OLEC), in the centre for windpower research (ForWind) at the universitiesof Oldenburg, Bremen and Hannover, at theround table network Offshore-Stammtischby the Emden-Leer University of AppliedSciences and the COC of East Frisia andPapenburg, in the excel lence centre forenergy at the Uni ver sity of Osna brück Uni-

    Grenzübergreifendes Interesse: Der niederländische König Willem-Alexander und Königin Maximahaben sich am 26. Mai 2014gemeinsam mit dem Nieder -sächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil von Dr. AlexanderDyck, Be reichsleiter Brennstoff -zellen bei NEXT ENERGY, (vonlinks), u. a. die Vorteile der Brenn-stoffzellentechnologie erläutern lassen.

    Cross-border interest: The DutchKing Willem-Alexander and QueenMaxima joined Lower Saxony’sPrime Minister Stephan Weil on 26 May 2014 as Dr. AlexanderDyck, head of the fuel cells depart-ment at NEXT ENERGY (from left),ex plained the benefits of fuel celltechnology and others.

  • ENERGIEWIRTSCHAFT IM NORDWESTEN I ENERGY INDUSTRY IN THE NORTH-WEST

    Energy Corridor (HEC) als grenzüberschrei -tende Ini tiative mit den Niederlanden – überallbündeln Unternehmen, Institutionen und For-schungseinrichtungen ihre Kräfte, auch zumNutzen der Menschen in der Region. Dass dieEnergiewende allerdings eine nationale Auf-gabe ist, scheint im Rest der Republik längstnoch nicht bei allen angekommen zu sein.„Von der Windkraft profitiert nicht nur der Norden. Mehr als 40 Prozent der Beschäf -tigten der Offshore-Energiebranche arbeitenin Nord rhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg“, sagt beispielsweise BremensWirtschaftssenator Martin Günthner.

    Gleichzeitig fällt auf, dass der Endverbraucherin den Fokus des Interesses von Forschungund Energiewirtschaft rückt. Es ist zu be -obachten, dass Photovoltaik zu dramatischgünstigeren Preisen angeboten und dadurchder Solarstrom-Eigenverbrauch so lukrativwird, dass immer mehr Hausbesitzer undUnternehmen ihre eigene Energiewendegestalten. Mitmachen ist dringend er -wünscht. So können Menschen im Nord-westen beim „Forum Energiewende“ vonEWE ihre Ideen und Vorstellungen einbringen,

    versity of Applied Sciences or in the muni -cipal utilities com pany Stadt werke Osna -brück and at Hansa Energy Corridor (HEC) –a cross-border ini tiative with the Nether-lands – wherever we look there are com -panies, institutions and research facil ities joining forces, also to the benefit of the people in the region. But the rest of theRepublic does not appear to have noticedthat the energy turnaround will be a nationalchallenge. “It’s not just the North that bene-fits from wind power. Over 40 percent ofemployees in the offshore energy industrywork in North Rhine-Westphalia, Bavaria andBaden-Württemberg”, says Martin Günthner,Senator for Economic Affairs in Bremen.

    It is noticeable at the same time how in -terest within research and the energy sectoris becoming increasingly focused on endconsumers, also that photovoltaic systemsare being offered at dramatically cheaper prices. As a result, it has become so lucra -tive for homeowners and companies to usesolar power that they are engaging in theirown personal energy turnaround. Active participation is extremely welcome. Now

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    Tragstrukturen für Windenergie -anlagen sind durch Wind- und Wellenbelastung sowie Lasten ausAnlagenbetrieb hochdynamischbeansprucht. An der Verbesserung ihrer Lebensdauer wird derzeitgeforscht.

    The load-bearing structures in wind energy systems are exposedto highly dynamic stress due towind and waves. Research intoimproving their service lives is currently ongoing.

  • ENERGIEWIRTSCHAFT IM NORDWESTEN I ENERGY INDUSTRY IN THE NORTH-WEST 11

    wie die Zukunft in ihrem Lebens- und Arbeits-umfeld gestaltet und weiterent wickelt wer-den kann. Dem Einfallsreichtum sind keineGrenzen gesetzt, jede Idee ist willkommen.„Wir wollen auch als Problemlöser wahrge-nommen werden“, sagt Aiko Holstein, der sichbei der EWE AG mit den Bereichen Energie,Markt und Politik beschäftigt. „Wir könnenhier unser komplettes Know-how einbringen.“

    Schlüsselelemente der Versorgung

    Bewegung ist in allen Institutionen und Initia-tiven zwischen der Nordseeküste und Osna -brück, zwischen Emden und Bremen spürbar.Elektroautos werden in Nutzung und Designzunehmend marktfähiger, Brennstoffzellen-Heizungen sind mittlerweile kommerziell ver-fügbar. Wesentliche Teile der Stromerzeugungverlagern sich von großen Kraftwerken auf dieDächer und in die Keller der Häuser. Infolge-dessen werden private und gewerbliche Ge -bäude nicht nur immer energiesparender,sondern entwickeln sich parallel zu aktivenSchlüsselelementen der künftigen Energie-versorgung. Vor diesem Hintergrund wurdedie inhaltliche Ausrichtung des Forschungs-

    people living in the Northwest can submitpersonal ideas and perceptions of how theirliving and working environment should bestructured and developed to the energy turnaround forum at EWE. There are nolimits placed on the ingenuity involved, andevery idea is welcome. “We want to beseen as people who solve the issues, also”,says Aiko Holstein, responsible at EWE AGfor the areas of energy, market and politics.“Here we are able to apply our entire ex -pertise.”

    Key elements in supply

    It is perfectly evident that things are on themove in all institutions and initiatives be -tween the North Sea coast and Osnabrück,between Emden and Bremen. The uses anddesigns of electric cars are becoming in -creasingly marketable, and fuel cell heatingsystems are now commercially available.Substantial parts of generating electricity arerelocating from large-scale power plants andonto roofs and into cellars, making privateand commercial buildings ever more energy-efficient and, at the same time, active, key

    Das Institut für Windenergie an derHochschule Bremerhaven betreibtangewandte Forschung auf demGebiet der Windenergietechnik inenger Zusammenarbeit mit demBachelorstudiengang Maritime Tech-nologien.

    The Institute of Wind Energy at theBremerhaven University of AppliedSciences engages in practical re -search into wind energy technol -ogy, cooperating closely with thebachelor degree course in maritimetechnologies.

    Fortsetzung Seite 14 Continued on page 14

  • UNTERNEHMENSPORTRÄT I COMPANY PORTRAIT12

    EWE – Energie für morgen

    Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile: MitEnergie, Telekomunikation und Informationstechnologiebündelt die EWE-Unternehmensgruppe die Schlüssel-kompetenzen für die Energieversorgung der Zukunft. EWE hat sich bereits früh auf die Herausforderungender Energiewende eingestellt. Energie ist eine Schlüssel -branche der Zukunft, und EWE vereint die Grundpfeilerder nachhaltigen und intelligenten Energieversorgungvon morgen unter einem Konzerndach. Dazu gehören langjährige Erfahrung und Kompetenz im sicheren Netzbetrieb, sowie in den Bereichen er -neuerbare Energien, Telekommunikation und IT. Pionierarbeit hat EWE mit dem Bau des ersten deut-schen Offshore-Windparks alpha ventus (vor Borkum)geleistet, der 2010 eröffnet wurde. 2013 folgte mit Riff-gat ein weiterer Offshore-Windpark. Für zukunftsweisende Projekte setzt EWE auf Wissen-schaft und Forschung und arbeitet dafür eng mit Hoch-schulen und Institutionen der Region zusammen. Unter

    EWE – Energy for tomorrow

    The whole is always more than the sum of its constitu -ent parts: The EWE Group is engaged in energy, tele-communications and information technology, and hencebrings together the key areas of expertise needed inthe future world of power supply. EWE faced up to the challenges posed by the energyturnaround at an early date. Energy is a key industry forthe future, and EWE brings together under one corpo -rate roof the cornerstones needed for a sustainable andintelligent power supply in tomorrow’s world. These aspects include long-standing experience andexpertise in safe grid operations, also in the fields ofrenewable energies, telecommunications and IT. EWE provided true pioneering work in constructing alphaventus, the first German offshore wind park (off theisland of Borkum), which was opened in 2010. Riffgat,another offshore wind park, followed in 2013. In tackling its projects to shape the future, EWE placesits trust in science and research, engaging in close

    An zahlreichen Standorten in der Region berät EWE Kunden vorOrt rund um Energie und Telekommunikation.

    EWE offers personal energy and telecommunications advice tocustomers at several locations in the region.

    Im Offshore-Windpark Riffgat liefern 30 Windmühlen Strom füretwa 100 000 Haushalte.

    30 wind turbines in the Riffgat offshore wind park deliver elec -tricity for approximately 100,000 households.

  • UNTERNEHMENSPORTRÄT I COMPANY PORTRAIT 13

    anderem entwickeln Wissenschaftler des OldenburgerEWE-Forschungszentrums NEXT ENERGY Methoden,um erneuerbare Energiequellen effektiver zu nutzen undregenerative Energien zu speichern.

    Die Unternehmensgruppe EWE

    EWE beschäftigt etwa 9000 Mitarbeiterinnen und Mit -arbeiter – darunter etwa 500 Auszubildende – und ge -hört mit einem Jahresumsatz von etwa 9 Mrd. Euro zu den großen Energieversorgungsunternehmen inDeutsch land. 74 Prozent der Anteile gehören kommuna-len Anteilseignern, EWE ist damit auch einer der größ-ten kommunalen Arbeitgeber Deutschlands. AußerhalbDeutschlands ist EWE in Polen und der Türkei erfolg-reich tätig. Die Konzernunternehmen beliefern zusammen rund 1,4 Millionen Kunden mit Strom, 1,6 Millionen Kundenmit Erdgas und 700 000 mit Telekommunikationsdienst-leistungen.

    cooperation with universities and institutions in theregion. Among others, scientists at the Oldenburg EWEresearch centre NEXT ENERGY are developing meth -ods to introduce greater efficiency in the use of renew -able sources of energy and to store regenerative en -ergy itself.

    The EWE Group

    EWE occupies a workforce of around 9,000 – including500 trainees – and with its annual revenue of approxi-mately 9 billion Euro is among Germany’s largest powersupply companies. 74 percent of the shares are in thehands of municipal stakeholders, making EWE one ofthe largest municipal employers in Germany. Outside ofthe country, EWE maintains successful operations inPoland and Turkey. Together the group subsidiaries supply electricity toroughly 1.4 million customers, natural gas to 1.6 millionand telecommunication services to 700,000.

    Im Einsatz für den Breitbandausbau – EWE sorgt für schnellesInternet.

    In the field, expanding the broadband network – EWE makesthe Internet faster.

    EWE Aktiengesellschaft26123 Oldenburg · www.ewe.de

  • ENERGIEWIRTSCHAFT IM NORDWESTEN I ENERGY INDUSTRY IN THE NORTH-WEST

    zentrums NEXT ENERGY weiterentwickelt.Der Schwerpunkt liegt nunmehr auf neuar -tigen Gebäude- und Quartierlösungen sowieauf Smart Cities und Smart Regions.

    Bereits seit vielen Jahren werden bei OFFIS,dem Oldenburger Forschungs- und Entwick-lungsinstitut für Informatik, IKT-basierte Kon-zepte und prototypische Systeme für dieEnergiewirtschaft und Energieeffizienz er -forscht und entwickelt. Im Vordergrund allertechnologischen Arbeiten steht der Beitrag zuden gesellschaftlichen und wirtschaftlichenHerausforderungen von morgen. Bei alleninterdisziplinären Fragestellungen werden dasNetzwerk von Partnern aus anderen wissen-schaftlichen Disziplinen sowie die langjährigenKooperationen mit Herstellern und Anwen-dern genutzt.

    Operation am offenen Herzen

    Erste Ergebnisse zeigt hier die Zusammen -arbeit zwischen OFFIS und dem Institut fürRohrleitungsbau (iro) an der Jade Hochschule.Anfang Oktober 2014 wurde auf dem iro-Gelände in der Lesumstraße ein Anlagen -container aufgestellt. Mit dem Container wirdnicht nur die energetische Versorgung der Forschungshalle optimiert. Die technischeAusrüstung erlaubt im Zusammenspiel mitden Möglichkeiten am OFFIS zukünftige, lokale Hybridnetze in Form Energetischer Nachbarschaften in Realumgebung zu testenund zu evaluieren. „Die Kooperation mit demiro bekommt nun eine neue Qualität. Insofernpasst der Begriff Energetische Nachbarschaftauf das Verhältnis der Institute, die ja sogar in den 1990er-Jahren gemeinsam in einemGebäude saßen“, sagt OFFIS-Vorstand Pro -fessor Dr. Dr. h.c. Hans-Jürgen Appelrath.

    Die Arbeit an der Energiewende gleicht derOperation am offenen Herzen. Der Weg ineine klimafreundliche Zukunft setzt auf er -neuerbare Energien. Wind, Sonne und Biogasverändern die Architektur der Energieversor-gung: Statt weniger Großkraftwerke speisenviele kleine, dezentrale Anlagen Energie ein –von der Biogasanlage auf dem Feld bis zurBrennstoffzelle im Keller. Und wo konventio-nelle Kraftwerke rund um die Uhr gleichmäßigStrom und Wärme liefern, schwanken Windund Sonne in ihrer Verfügbarkeit.

    elements in future power supply. The strate-gic focus at the research centre NEXTENERGY was adapted to suit this develop-ment. Now the main concern is to createinnovative building and district solutions,also Smart Cities and Smart Regions.

    OFFIS, the Oldenburg Institute for Informa-tion Technology, has researched and devel -oped ICT-based concepts and prototypicalsystems for the energy sector and to serveenergy efficiency for many years now. Themain focus in all technological work is tocontribute to social and economic chal -lenges in tomorrow’s world. The network ofpartners from other scientific fields, alsolong-standing cooperation with manufac -turers and users, are key elements in allinterdisciplinary questions.

    Open-heart surgery

    Here the initial results of cooperation be -tween OFFIS and the Institute for PipelineConstruction (iro) at the Jade University ofApplied Sciences are apparent. A systemcontainer was set up on the iro groundsalong Lesumstraße at the start of October2014. Not only does the container optimiseenergy supply to the research hall, the tech-nical equipment also permits – together withthe facilities that OFFIS provides – the testing and evaluation of future, local hybridgrids in the form of Energetic Neighbour-hoods. “Now the cooperation with iro canbe taken to an entirely new level. You couldsay that the term ‘Energetic Neighbour-hoods describes the relationship betweenthe institutes, which even shared a buildingin the 1990s”, says OFFIS Director Prof. Dr.Dr. h.c. Hans-Jürgen Appelrath.

    Working on the energy turnaround is a bitlike open-heart surgery. The journey into aclimate-friendly future demands renewableenergies. Wind, sun and biogas change thearchitecture of power supply: now a host ofsmall, non-central systems introduce energyin place of the small number of large powerplants – from greenfield biogas systems tofuel cells in the basement. But unlike tradi-tional power plants, which provide constantpower and heat 24/7, the availability of windand sun fluctuates.

    S T A T E M E N T

    Dr. Werner Brinker

    Vorstandsvorsitzender der EWE AG

    Chief Executive at EWE AG

    „Die Energiewirtschaft im Nord -westen verfügt über großes Poten -zial, weil . . .

    . . . der Anteil an erneuerbaren Ener-gien in unseren Netzen schon jetztso hoch ist, wie es die Bundes -regierung deutschlandweit für dasJahr 2040 vorsieht. Wir treten alsobereits heute Herausforderungengegenüber, deren Bewältigung vonentscheidender Bedeutung für denErfolg der Energiewende ist. Wennwir diesen Erfahrungsvorsprung nut-zen, weiter in die für unsere Regionerfolgversprechenden Erzeugungs -arten und in den Ausbau intelligen-ter Netze investieren, blicken wireiner erfolgreichen Zukunft ent -gegen.“

    “The energy sector in the North-west is brimming with potentialbecause . . .. . . the quota of renewable energiesin our grids already matches the target set by the federal govern-ment for 2040. Hence we are al -ready facing up to challenges thatwill prove key to the success of theenergy turnaround. We can look for-ward to a successful future, as longas we exploit this head start inex -perience and continue to invest inthose production forms that offerour region the greatest benefits,also in expanding smart grids.“

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    Fortsetzung Seite 18

    Continued on page 18

  • UNTERNEHMENSPORTRÄT I COMPANY PORTRAIT 15

    Advising peopleMenschen beraten

    BTC Business Technology Consulting AG

    Die BTC Business Technology Consulting AG ist einesder führenden IT-Consulting-Unternehmen in Deutsch -land mit Niederlassungen in der Schweiz, der Türkei,Polen und Japan. Das Unternehmen mit mehr als 1500Mitarbeitern und Hauptsitz in Oldenburg ist Partner vonSAP und Microsoft. BTC erzielte in 2013 einen Umsatzvon 195,2 Mio. Euro.BTC hat ein ganzheitliches, auf Branchen ausgerichtetesIT-Beratungsangebot und damit eine führende Position in den Bereichen Energie, Telekommunikation, Industrieund Dienstleister sowie Öffentlicher Sektor. Das Dienst -leistungsangebot umfasst Beratung, Systemintegrationsowie Application & Systemmanagement. Ein wei tererFokus liegt auf energienahen Softwareprodukten.Seit der Gründung im Jahre 2000 hat die BTC AG eindichtes Netz an Geschäftsstellen aufgebaut, um IT-Consulting kundennah erbringen zu können (Oldenburg, Berlin, Bremen, Gütersloh, Hamburg, Leipzig, Mainz,Münster, Neckarsulm, Zürich, Posen, Istanbul, Tokio).

    BTC Business Technology Consulting AG

    BTC Business Technology Consulting AG is an IT consul -tancy and a leading provider of SAP outsourcing services.The company is based in Oldenburg, Germany, and isrepresented in locations in Germany, Switzerland, Turkey,Poland, Japan. BTC meets the requirements of custom -ers in utilities, telecommunications, industry and serviceprovider and public services.With over 1,500 employees, the BTC Group achieved aturnover of 195,2 Mio. Euro in 2013. Since it was foundedin 2000 BTC Business Technology Consulting AG hasbuilt up a dense network with the objective of providingthe customers of its IT and management consultancyserv ices with local support (Oldenburg, Berlin, Bremen,Gütersloh, Hamburg, Leipzig, Mainz, Münster, Neckar-sulm, Istanbul/Turkey, Poznań/Poland, Tokyo/Japan andZürich/Switzerland). Regional expansion runs in tandemwith focussing on specific industries. The range of cus -tomer services available extends from process consul -tancy to systems launch and integration right up to oper -ating IT systems as a provider of outsourcing services.

    BTC Business Technology Consulting AG26121 Oldenburg · www.btc-ag.com

  • UNTERNEHMENSPORTRÄT I COMPANY PORTRAIT16

    Gebündelte Kompetenz für Lösungen nach Maß

    Im Norden des Oldenburger Münsterlandes wächstbei Sedelsberg-Friesoythe ein interkommunaler Indus-triepark mit Binnenhafen. Der c-Port mit seiner direk-ten Lage am Küstenkanal sowie gut ausgebaute Ver-kehrswege bieten eine ideale Plattform zur Ansiedlungvon Handels- und Industrieunternehmen. Auf insge-samt 280 Hektar Fläche finden Betriebe unterschied-lichster Branchen passende Ansiedlungsbedingungen.

    „Ebenfalls geeignet sind die Grundstücke für energie-intensive Ansiedlungen sowie Kraftwerke und dieEnergieerzeugung (z. B. aus Biomasse)“, erläutert c-Port-Geschäftsführer Martin Kropp. „Hier steht vielPlatz zur Verfügung sowie eine direkte Anbindung fürden maßgeschneiderten Transportservice.“ Der vonRhenus Logistics betriebene hochmoderne Hafen istauf den Umschlag von Schütt-, Massen- und Schwer-gütern sowie Containern und Stückgut ausgerichtet.

    Pooled competence for customised solutions

    An inter-communal industrial park with inland port isgrowing in the north of the Oldenburger Münsterlandregion, near Sedelsberg-Friesoythe. Situated directly on the coastal canal, and offering well-developed transport routes, the c-Port is the ideal platform forattracting commercial and industrial companies to theregion. Business from a wide variety of industries areoffered suitable conditions for establishing themselveshere over a total area spanning 280 hectares.

    “The land is also suitable for energy-intensive opera-tions, as well as power plants and energy generation(e. g. from biomass)”, explains c-Port CEO Martin Kropp. “We’ve got a lot of space, as well as direct connections to the customised transport service.” The state-of-the-art port, run by Rhenus Logistics is geared around the handling of bulk materials and heavy cargo, as well as containers and generalcargo.

    Bedeutender Industrie- und Hafenstandort am Küstenkanal bei Sedelsberg-Friesoythe

    A prominent industrial and port location by the coastal canal near Sedelsberg-Friesoythe

    c-Port cargo & industrie am küstenkanal26683 Saterland · www.c-port-kuestenkanal.de

  • UNTERNEHMENSPORTRÄT I COMPANY PORTRAIT 17

    „Arbeit erleben“ im ecopark

    “Feel work” in the ecopark

    Ideales Umfeld für gute Arbeit

    Beim Wettbewerb der Betriebe um Arbeitnehmer reichtallein ein faires Gehalt längst nicht mehr aus. Heutegeht es um „employer branding“ – entwickeln sichArbeit geber zur Marke mit klaren Leistungsversprechen.Die Verantwortlichen des Gewerbeparks ecopark an derHansalinie A 1 im Landkreis Cloppenburg unterstützendaher die Firmen am Standort im wichtigen Bereich derMitarbeiterorientierung.

    Gut 20 Unternehmen haben sich im ecopark am Kreu-zungspunkt von A 1 und E 233 angesiedelt – aus demBereich der Energiewirtschaft unter anderem die SEVAEnergie AG und das ZentrumZukunft der EWE.

    Der sehr aufwendig gestaltete ecopark umfasst 300Hektar. Der Osten ist kleinteilig strukturiert und fast voll-ständig vergeben, der neu erschlossene Westen bietetals GI-Gebiet auch Platz für Industrie und Logistik. DieGrundstücke kosten 34 Euro pro Quadratmeter.

    An ideal environment for outstanding work

    The days in which a fair salary would be sufficient forcompanies to prevail in the competition for employeerecruitment are long gone. Today it is all about employerbranding – in which employers develop to becomebrands with a clear unique selling proposition. This iswhy those in charge in the commercial estate ecoparkalong Hansalinie A 1 in the district of Cloppenburg lendtheir support to companies in the important area ofemployee orientation.

    A good 20 companies have come together in the eco-park located at the point of intersection between theA 1 and the E 233 motorways – among them SEVAEnergie AG and ZentrumZukunft, an EWE subsidiary,from the energy sector.

    ecopark is a very sophisticated complex comprising 300 hectare. The eastern section is divided into smallplots and is almost entirely occupied, while the newwestern section with its industrial zoning also offersspace for industry and logistics. The plot prices are 34 euro per square metre.

    Zweckverband ecopark49685 Emstek · www.ecopark.de

  • ENERGIEWIRTSCHAFT IM NORDWESTEN I ENERGY INDUSTRY IN THE NORTH-WEST

    Ein traditioneller Knotenpunkt der deutschenStromversorgung und wichtiger Wirtschafts-faktor für die Region ist der Standort Lingen.Neben dem Kernkraftwerk Emsland mit 1400MW Leistung betreibt der RWE-Konzern das2011 modernisierte Erdgaskraftwerk sowieein neues Gas- und Dampfturbinenkraftwerk,eine nach eigenen Angaben 887-MW-Anlagemit besonders hohem Wirkungsgrad.

    Neue wirtschaftliche Perspektiven

    Als Vorreiter bei erneuerbaren Energien undintelligenten Netzen möchte EWE einen konstruktiven Beitrag zur Debatte leisten undhat zentrale Ansatzpunkte für eine Reform der Energiemärkte erarbeitet. Im Zentrumstehen mehr Spielraum zur besseren Netz-auslastung, eine gerechtere Verteilung derKosten und eine konsequente Marktinte -gration der erneuerbaren Energien. „Mit 70Prozent erneuerbaren Energien im EWE-Stromnetz hat die Region schon heute dieZiele der Bundesregierung für 2050 erreicht.Das Netz aber gelangt dadurch zunehmendan seine Auslastungsgrenzen“, erläutert Dr. Werner Brinker, Vorstandsvorsitzender der EWE AG.

    Damit stets genug Strom im Netz ist und sowenig Brennstoff wie möglich verbraucht

    Lingen is a traditional hub in German powersupply and an important economic factor inthe region. Besides the Emsland nuclearpower plant with 1,400 MW capacity, theRWE Group operates a natural gas powerplant, modernised in 2011, and a new gasand steam turbine power plant with a ca -pacity of 887 MW that the company claims is particularly efficient.

    New economic perspectives

    A pioneer in renewable energy and intelli-gent grids, EWE seeks to make a construc -tive contribution to the debate and has de -veloped key strategies to reform the energymarkets. They focus on greater leeway inimproving grid utilisation, a fairer distributionof costs and more consistent market in -tegration for renewable energy. “The EWEelectricity grid integrates 70 percent re -newable energies, and so even now theregion has reached the targets the federalgovernment defined for 2050. But thismeans the grid is increasingly approachingthe limits of its capacity”, explains Dr. WernerBrinker, Chief Executive at EWE AG.

    Many systems at different locations arecoordinated to ensure their complementaryoperation, safeguarding the provision of suf-

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    Erdgas als Kraftstoff und Elektro-mobilität sind die alternativen An -triebe für eine nachhaltige Mobi-lität. EWE hat dies schon früherkannt und bietet heute u. a. dasbeste Netz an Strom- und Erdgas-tankstellen in ganz Nordwest-Niedersachen.

    Natural gas as a fuel, also electro-mobility, are alternative drive sys-tems for sustainable mobility. EWE recognised the writing on the wall some time ago and nowoperates the best network of elec-tricity and natural gas fuel stationsin the northwest of Lower Saxony,among others.

  • ENERGIEWIRTSCHAFT IM NORDWESTEN I ENERGY INDUSTRY IN THE NORTH-WEST 19

    wird, werden viele Anlagen an unterschied-lichen Orten so koordiniert, dass sie einanderoptimal ergänzen. Für diese Aufgaben sollendie Stromnetze „denkfähig“ werden: Manmuss zu jeder Zeit wissen, wie viel Strom woeingespeist und benötigt wird, um schnell aufVeränderungen reagieren zu können. Zugleichmüssen die angeschlossenen Erzeuger undVerbraucher – von der Photovoltaikanlage biszur Heizung – lernen, wann es sich lohnt,Energie bereitzustellen und zu nutzen. DieEnergiewelt von morgen braucht dafür schnelles Internet als „Nervenbahnen“ undeine moderne IT-Infrastruktur als „Gehirn".

    ficient electricity in the grid while using as little fuel as possible. The power gridsneed to be “smart” to meet these chal -lenges: it is imperative to know at all timeshow much electricity is introduced where in order to respond quickly to changes.Equally, the connected generators and con -sumers – from photovoltaic systems to heating – must learn where it is profitable to provide and use energy. This energy worldof tomorrow needs fast Internet as “nervepathways” and a modern IT infrastructure asa “brain”.

    Elektroauto mit Solarstrombetrieb:In Deutschland sollte man aller-dings darauf achten, zusätzlicheinen Anschluss an das Stromnetzzu haben, um auch bei geringerSonneneinstrahlung die Möglichkeitzu haben, das Elektroauto aufzu -laden.

    Electric car with solar power drive:It is important in Germany that drivers make sure they also haveadditional access to the power gridto charge their electric vehicleswhen the sun doesn’t put in astrong appearance.

  • ENERGIEWIRTSCHAFT IM NORDWESTEN I ENERGY INDUSTRY IN THE NORTH-WEST

    Der nachhaltige Umbau der Energieversor-gung will nicht nur den Herausforderungendes Klimawandels begegnen, sondern auchneue wirtschaftliche Perspektiven fürDeutschland eröffnen. Dennoch wurde zuletztnur noch über steigende Kosten, Verzögerun-gen und die ungenügende Verzahnung derverschiedenen Komponenten diskutiert. Umdie Energiewende nicht auszubremsen, giltes, die Rahmenbedingungen der Energie -versorgung zu reformieren – darin sind sichbeinahe alle Akteure in Politik und Wirtschafteinig. Offen ist jedoch die Frage, wie eine solche Reform aussehen könnte.

    Sustained modification of power supply willnot merely meet the challenges of climatechange, but also open up new economicperspectives for Germany. Recent debateshave centred solely on rising costs, delaysand inadequate coordination between thevarious components. So it is necessary, toavoid the energy turnaround becoming bogged down, to reform the conditionsunder which energy is provided – here,almost all actors in business and politicsconcur. All that remains to be done now is to define what this reform might look like.

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    Erfolgreiche Zusammen arbeit zwi-schen OFFIS und dem Institut fürRohrleitungsbau (iro) an der JadeHochschule: Mit dem Anlagen -container auf dem iro-Gelände willOFFIS zukünftige, lokale Hybrid -netze in Form Energetischer Nach-barschaften in Realumgebung tes-ten und evaluieren.

    Successful cooperation betweenOFFIS and the Institute of PipelineConstruction (iro) at the Jade University of Applied Sciences: In future, OFFIS intends to test and evaluate local hybrid grids inthe form of “energetic neighbour-hoods“ in a real environment simu-lated in the system containers onthe iro grounds.

  • UNTERNEHMENSPORTRÄT I COMPANY PORTRAIT 21

    Stadtwerke Emden – Energie ist grün

    Seit über 20 Jahren gestalten die Stadtwerke die nach-haltige Energieversorgung der Zukunft mit. Im WindparkLarrelter Polder werden bereits heute 80 Prozent desStrombedarfs aller Emder Haushalte produziert. Derkon sequente Ausbau der Windenergie wird auch künftigeines der Hauptanliegen der Stadtwerke sein. Ebensodie Investition in ein stabiles, zukunftsfähiges Netz: Es bildet die Basis der sicheren Versorgung Emdens.Thermische Solaranlagen, Photovoltaikanlagen, Nah -wärme und Mikro-BHKW tragen ebenfalls zur nach -haltigen Energieversorgung bei. Neue Wege gehen die Stadtwerke im Projekt „Power to Gas“. Dabei wirdWindstrom zu synthetischem Erdgas konvertiert unddamit im Erdgasnetz speicherbar. Faire Tarife und die solide wirtschaftliche Ausrichtungunterstreichen die Verbundenheit mit der Region. DieStadtwerke verstehen sich als verlässlicher Versorgerund Dienstleister – und als wichtiger Arbeitgeber, Aus -bildungsbetrieb und Auftraggeber für die Region.

    Stadtwerke Emden – Energy is green

    Stadtwerke – the public utilities companies – have played an active role in providing sustainable energy ofthe future for 20 years now. The Larrelter Polder WindFarm already generates 80 percent of the electricityrequired to power households in Emden. In future, also,Stadtwerke will remain unflinchingly committed to theirprimary concern of consistently expanding wind power.Investing in a stable grid, fit for the future, will be equal-ly important: This is the foundation upon which securesupply for Emden will be established.Solar thermal systems, solar local heating and micro-CHP units also contribute to sustainable energy supply.Stadtwerke are taking a new approach in the „Power toGas“ project. It involves the conversion of wind powerinto synthetic natural gas, meaning it can be stored inthe natural gas grid. Fair rates and a strategy of economic resilience under -line the sense of regional affiliation. Stadtwerke seetheir role as that of a reliable supplier and service pro -vider, also as an important employer, training firm andsource of business in the region.

    Stadtwerke Emden GmbH26725 Emden · www.stadtwerke-emden.de

  • ENERGIEWIRTSCHAFT IM NORDWESTEN I ENERGY INDUSTRY IN THE NORTH-WEST

    Bürgerbeteiligung – dieses Schlagwort istspätestens seit dem Debakel um „Stuttgart21“ in aller Munde. Lange Jahre von Politikund Verwaltung als lästige Entwicklungs-bremse verschmäht, gilt die Mitsprache inPlanungsprozessen heute als zentralesInstrument, um Projekte mit größtmög-licher Akzeptanz der Bevölkerung reali -sieren zu können. In der EnergieregionNordwest gibt es Unternehmen, die dieseVerfahren steuern.

    Die Energiewende wird wohl kaum irgendwoin Deutschland auf mehr Zuspruch stoßen alsim Nordwesten. In einer Region, die überJahrhunderte ein ganz spezielles Verhältnis zuWind und Wetter entwickelt hat, liegt derensinnvolle Nutzung auf der Hand. Schon zuBeginn der 1950er-Jahre wurde hier überGezeitenkraftwerke diskutiert, bereits 1989entstand im ostfriesischen Pilsum der damalsgrößte Windpark der Republik. Fest steht: Dieerneuerbaren Energien sind hier voll und ganzakzeptiert.

    Dennoch birgt das Thema Konfliktpotenzial. Ineinem Beitrag für den Geschäftsbericht 2013der EWE AG hat Prof. Dr. Patrizia Nanz dazuStellung genommen. Unter der Überschrift„Bürgerbeteiligung und Energiewende“kommt die Politikwissenschaftlerin an derUniversität Bremen und Leiterin des For-schungsschwerpunktes Partizipationskulturam Kulturwissenschaftlichen Institut Essen zu

    Civic initiatives – this buzzword has beenthe talk of the town, at least since thedebacle around “Stuttgart 21“. Treated con-temptuously for many years by politicsand administration as an annoying ob -stacle to development, participation inplanning processes is now considered keyto completing projects with the greatestpossible civic acceptance. There are com-panies that control these processes withinthe Energy Region Northwest.

    It is barely imaginable that the energy turn -around will be greeted quite as favourablyelsewhere in Germany as it is in the North-west. It appears self-evident that a regionthat for many centuries has maintained aspecial relationship to wind and the weatherwill seek to put them to good use. Tidalpower plants were tabled as far back as the 1950s, and what at the time was theRepublic’s largest wind park was built in Pilsum, East Frisia, in 1989. One thing is cer-tain: renewable energies are welcome here.

    But still the topic may be contentious. Prof.Dr. Patrizia Nanz wrote on this topic in anarticle for the 2013 Annual Report of EWEAG. Entitled “Civic participation and the energy turnaround”, the political scientist atthe University of Bremen and head of theresearch project on the culture of par -ticipation at the Institute for Advanced Studies in the Humanities in Essen comes

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    Die Suche nachdem KonsensSearching for

    consensus

  • ENERGIEWIRTSCHAFT IM NORDWESTEN I ENERGY INDUSTRY IN THE NORTH-WEST 23

    dem Schluss, dass es sich stets lohnt, recht-zeitig das Gespräch zu suchen. „Dialogorien-tierte Verfahren bieten Bürgern die Möglich-keit, aktiv gesellschaftliche Transformationenmitzugestalten, und verschaffen Unterneh-men die Chance, die Wünsche und Bedürf-nisse der Bürger besser kennenzulernen,innovative Ideen und aktuelle gesellschaftlicheTrends frühzeitig zu erkennen.“ Dort, wogegenseitiges Verständnis herrsche, könntenÄngste abgebaut und auch die Lasten undRisiken der Energiewende besser verteiltwerden.

    EWE selbst hat im rheiderländischen Jem-gum Erfahrungen mit verunsicherten Bürgerngesammelt. Gemeinsam mit der astoraGmbH & Co. KG errichtete sie hier in unter -irdischen Salzstöcken Deutschlands zweit-größten Erdgasspeicher. Wie zu erwarten,gab es im Vorfeld nicht nur Zustimmung.Durch eine offensive Informationspolitik –etwa Gesprächsabende und ein Bürgerbüro –konnte den Kritikern indes viel Wind aus denSegeln genommen werden. Der parteiloseBürgermeister Johann Tempel war damitmehr als zufrieden: „Zahlreiche Forderungender Bürger und der Gemeinde wurden erfüllt.“Auf aktive Beteiligung der Bürger setzt EWEbei der Energiewende. Der Energieversorgerhat sein Projekt unter das Motto „Der Nordenpackt’s an“ gestellt und lädt Interessierte ein,ihre Ideen und Anregungen zu ressourcen-schonenden Maßnahmen einzubringen.

    to the conclusion that it is good to seek dia-logue early on. “Processes built on dialogueallow citizens to play an active role in socialtransformation, while giving companies thechance to become familiar with what citi-zens want and wish for, to recognise earlyon the innovative ideas and current socialtrends.” Fear is dispelled where there ismutual trust, while burdens and risks of theenergy transformation may be distributedwith greater fairness.

    EWE encountered concerned citizens inJemgum, Rheiderland, where it joined withastora GmbH & Co. KG to construct Ger -many’s second-largest natural gas storagefacility in underground salt domes. Therewere not just approving voices in the run-up,as was expected. However, a policy of proactive information – with town hall meetings and a citizens’ advice office –deflated some criticism. Johann Tempel,independent Mayor, was more than satisfiedwith the outcome: “Numerous demands raised by the citizens and the municipalityitself were fulfilled.” EWE is concerned tofoster civic participation in the energy turn -around, also. The energy provider chose themotto “Der Norden packt’s an” – the Northwill get it done – for its project, and is in -viting interested parties to submit ideas and suggestions for measures that will help preserve resources.

    Im Kavernen-InformationszentrumEtzel der IVG erhalten Interessierteu. a. Hintergrundinformationen zuKavernen, die Beschaffenheit desSalzstocks in Etzel und Energie -speichern. Zudem werden aktuelleBaumaßnahmen der IVG Cavernsund der Stand der Planungen vor-gestellt.

    The Cavern Information CentreEtzel at IVG provides interested per-sons with background informationon caverns, the properties of thesalt domes in Etzel and their usesto store energy, among otherthings. There is also a presen tationof the current work by IVG Cavernsand the present state of planning.

  • ENERGIEWIRTSCHAFT IM NORDWESTEN I ENERGY INDUSTRY IN THE NORTH-WEST

    Dass es nichts bringt, ohne die Betroffenen zuplanen, hat man im Nordwesten längsterkannt und daraus die richtigen Schlüssegezogen. „Alles auf den Tisch, alle an denTisch!“ – dieser Spruch von Heiner Geißler,dem Schlichter im Streitfall „Stuttgart 21“,gelte mehr denn je, sagt die Sozialwissen-schaftlerin Melanie Pust. Sie ist beim Bera-tungsunternehmen TECSOL PR in Friedeburgseit langer Zeit als Leiterin des BereichsAkzeptanzkommunikation tätig und weiß,dass ein umfassendes Verständnis der Konfliktsituation Ausgangspunkt der strate -gischen Planung einer professionellen Pro-jektkommunikation ist, die Vertrauen schafftund Widerstände verringert. Ziel müsse esstets sein, eine Lösung im Umgang mit konträren Interessen zu finden: „Wichtig istein respektvoller Austausch auf Augenhöhe.“Gestaltungsspielräume helfen, die Nachbarndes Vorhabens auf dem Weg der Entwicklungmitzunehmen.

    Die Kommunikation darf mit der Inbetrieb -nahme einer Anlage nicht enden. Es ist gut,einen Dialogprozess in die Wege zu leiten, dieGespräche dürfen aber später nicht enden.Die IVG Caverns GmbH hat das anlässlich einiger Schadensfälle im friesischen Etzel verpasst und sich dadurch viel Kritik ein -gehandelt. Unternehmenssprecher ArminGarbe räumte deshalb im Frühjahr 2014 ein:„Wir müssen uns bewegen. Es ist ein Mehran Kommunikation und Transparenz ge -fordert.“

    Die Kommunikationsexpertin Melanie Pustund die Bremer Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Patrizia Nanz sehen darin den einziggangbaren Weg, Krisensituationen zu bewäl -tigen. Beide betonen zudem, dass Einzel -interessen zurückstehen müssten, wenn imVorfeld in den Beratungen – selbstverständ-lich er gebnis offen – um eine gemeinschaft -liche, gemeinwohlorientierte Problemlösungge rungen werde. Letztlich dürfe nicht ver -gessen werden, dass es bei der Einbindungvon Bürgerinnen und Bürgern um etwas sehrWesentliches gehe: um den Zusammenhaltder Gesellschaft.

    Everyone involved in the Northwest has longsince realised that it is pointless to planwithout those affected. They have drawn theright conclusions, too. “Put everything onthe table, get everyone round the table!” –This quote by Heiner Geißler – mediator inthe “Stuttgart 21“ conflict – is truer thanever before, says social scientist MelaniePust. She is long-standing head of theacceptance communication department atthe con sultancy firm TECSOL PR in Friede-burg and knows all too well that compre-hensive understanding of a conflict situationis the starting point for strategic planning inprofessional project communication, andthat this method creates trust and reducesre sistance. The aim when handling opposinginterests is always to find a solution: “A re -spectful approach, in which all those in -volved are treated as equals, is important.” A certain structural leeway also encouragesthose affected by the project to becomemore enthusiastic as work progresses.

    Communication must not end once the sys-tem is in operation. It is certainly worth whileto initiate discussion, but also advisable toallow debate to continue. This is an aspectthat IVG Caverns GmbH neglected whenfaced with a number of accidents in Etzel,Frisia, and it reaped a whirlwind in response,prompting company spokesman ArminGarbe to concede in spring 2014: “We needto get moving. This will require greater com-munication and transparency.”

    The communication expert Melanie Pustand the political scientist Prof. Dr. PatriziaNanz from Bremen see in this the only feasible means of overcoming crisis situ -ations. They emphasise also that individualinterests cannot take centre stage whiletense negotiations – without bias – to find amu tual solution to the benefit of everyoneinvolved remain ongoing. After all, there is akey aspect at the heart of civic involvement: fostering cohesion throughout society.

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  • ENERGIEWIRTSCHAFT IM NORDWESTEN I ENERGY INDUSTRY IN THE NORTH-WEST 25

    Günstiger Standort für den Kavernenbau: Seit2007 entwickelt sich die IVG Kavernenanlage vomRohölspeicher zu einem der größten Gasspeicher-plätze Europas. Etzel ist an das internationalePipelinenetz für Öl und Gas eingebunden undwichtige Energiedrehscheibe im Nordwesten.

    Favourable location to construct caverns: Since2007, the IVG cavern system has gradually devel -oped from a storage facility for crude oil to be -come one of Europe’s largest natural gas storagelocations. Etzel is connected to the internationalpipeline network for oil and gas and is an impor-tant hub of energy in the Northwest.

  • PORTRÄT DER REGION I PORTRAIT OF THE REGION

    Anders als etwa Baden-Württemberg oderBayern galt der Nordwesten Deutschlandslange Jahre als eher strukturschwach undvergleichsweise rückständig. Das hat sichgründlich geändert, speziell durch die Konzentration auf die Energiewirtschaft.Längst zählt die Region zu jenen, die dieHerausforderungen der Energiewendebesonders gut angenommen und dadurchein neues Selbstbewusstsein entwickelthaben.

    Es sind im Wesentlichen drei Schwerpunkte,die der Energiewirtschaft zwischen Ems undWeser Kontur geben: Der erste liegt in derGewinnung, Förderung und Weiterverar -beitung von Energieressourcen. Zum zweitengebührt dem Bereich der erneuerbaren Ener-gien besondere Aufmerksamkeit. So stam-men bereits rund 13 Prozent des in Deutsch-land erzeugten Windstroms aus dem Nord-westen. Und zum dritten nimmt die Regionauch bei der Energiedurchleitung und -vertei-lung eine zentrale Position im Energieversor-gungssystem ein.

    Energie-Drehscheibe schon seit vielen Jahren

    Die Energiewirtschaft ist hauptverantwortlichfür den Aufschwung im Nordwesten. Dasbelegen eindrucksvoll die Ergebnisse der großangelegten „Potenzialstudie EnergieregionNordwest“. Die vom Oldenburger Energieclus-

    Unlike Baden-Württemberg or Bavaria, forinstance, the Northwest of Germany waslong considered structurally weaker andcomparatively underdeveloped. But thisperception has been turned on its head,due in no small part to concentration onthe energy sector. The region has longsince advanced to become one of thosemost equipped to usher in the energy turn -around, developing a new and confidentdemeanour in the process.

    By and large there are three principal char -acteristics that shape the energy sector be -tween the rivers Ems and Weser: the first isproducing, mining and processing energyresources. The second area, that of renew -able energies, deserves special attention.For instance, roughly 13 percent of windpower produced in Germany hails from theNorthwest. Thirdly, the region holds a pivotalposition in energy transit and distributionwithin the supply system as a whole.

    Already a long-standing hub of energy

    The energy sector is mainly responsible forthe economic upswing in the Northwest.This truth has confirmed impressively in theresults of a major ”Study on the potential ofthe energy region Northwest”. This study,jointly commissioned by the Oldenburgenergy cluster OLEC e. V. and Wachstums -region Ems-Achse, trains its eye on the fu -

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    Eine Region voller EnergieA region brimming with energy

  • PORTRÄT DER REGION I PORTRAIT OF THE REGION 27

  • PORTRÄT DER REGION I PORTRAIT OF THE REGION

    ter OLEC e. V. und der WachstumsregionEms-Achse gemeinsam in Auftrag gegebeneUntersuchung richtet den Fokus auf dieZukunft und macht – gerade weil sie zusätz-lich Handlungsempfehlungen für die wesent-lichen Akteure vor Ort ausspricht – das wei -tere Potenzial deutlich. Zugleich bildet sie eineder Grundlagen für die Arbeit des im Frühjahr2013 von 17 Städten und Landkreisen inWeser-Ems gegründeten regionalen Strate-gierats Energie, dessen Mitglieder unteranderem Entwicklungsszenarien und Hand-lungsempfehlungen für Wirtschaft und Politikerarbeiten wollen.

    ture and, in doing so, clearly shows whichpotential remains untapped, especially as itprovides additional recommendations andguidance for the key players involved. At thesame time it provides a foundation for thework of the regional strategy council for theenergy sector, established in spring 2013 by17 towns and districts in Weser-Ems, whosemembers are tasked with creating develop-ment scenarios and proposing action forbusiness and politics, also other relevantactivities.

    However: it is not entirely new that theNorthwest should concentrate on the energy sector. The region has long been considered a hub in the field of fossil fuels.For instance, roughly one third of Germany’snatural gas reaches the country’s shores

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    S T A T E M E N T

    Detlef Breitzke

    Geschäftsführer ChancenregionJadeBay

    Managing Director ChancenregionJadeBay

    „Die Energiewirtschaft im Nord-westen verfügt über großes Poten -zial, weil . . .

    . . . die Lagegunst den Wettbe-werbsvorteil naturgegeben be -stimmt. Die Küste als Produktions-und Ser vicestandort für die Wind -energielieferanten in der Nordseeunterstützen die UnabhängigkeitDeutschlands in der autarkenEnergiever sorgung und nutzengleichzeitig die natürliche Energiedes Windes. Für die Technologie -entwicklung sind Forschungen, Entwicklungen und Innovationen die wichtigen Grund lagen. Darinmuss investiert werden.“

    “The energy sector in the North-west is brimming with potentialbecause . . .. . . it has such a favourable locationand has precisely the weather itneeds. As a production and servicescentre for wind energy providers inthe North Sea, the coastal areashelp make Germany independentand energy-autonomous and benefitfrom the natural energy that windprovides. Research, developmentand innovation are the mainstays oftechnological development. And thisis where we need.“

    Allerdings: Vollkommen neu ist die Konzen-tration des Nordwestens auf die Energiewirt-schaft nicht. Die Region gilt im Bereich derfossilen Energieträger schon seit langem alsDrehscheibe. So gelangt etwa ein Drittel desErdgases in Deutschland durch Nordsee-Pipelines von Norwegen über die Krumm-hörn und Dornum ins Land. NiederländischesErdgas wird über Bunde ins deutsche Netzeingespeist. Und auch zwischen Ems undWeser werden Erdgas und Erdöl gefördertund in entlang der Pipelines gelegenen unter-irdischen Kavernen gespeichert.

    Den großen Sprung verdankt der Standortaber tatsächlich der Stromerzeugung. ImNordwesten haben „mittlerweile regenera -tive Energieanlagen die traditionellen fossilenKraftwerke an Erzeugungskapazität über -flügelt“, heißt es in der Studie. Damit seienbereits jetzt die bundesweiten Ziele der Ener-giewende für 2050 erreicht. Alles in allemsind hier heute mehr als 59 000 Anlageninstalliert, die Strom aus erneuerbaren Quel-len ins Netz einspeisen. Das Gros machen

    via North Sea pipelines extending from Nor-way to Krummhörn and Dornum. Naturalgas from the Netherlands is pumped intothe German grid at Bunde. Lastly, too, natural gas and crude oil are extracted between the rivers Ems and Weser and stored in the underground caverns dottedalong the pipelines.

    The region owes its largest boost to gene-rating electricity, though. This study showsthat “. . . regenerative energy systems [inthe Northwest] have since outstripped tra -ditional fossil power plants in their capacityto generate.” In other words: the nationalobjectives defined in the energy turnaround

    eTelligence erforscht u. a. Stromverbrauch, Kostenund CO2-Emmision.

    Among other things, eTelligence conducts re -search into electricity consumption, costs and CO2 emissions.

    Der Anteil an „grüner“ Energie, die in Photovol-taik-, Windenergie- und Biogasanlagen erzeugtwird, steigt.

    The proportion of “green“ energy produced inphotovoltaic, wind energy and biogas systems is set to rise.

    Fortsetzung Seite 34 Continued on page 34

  • PORTRÄT DER REGION I PORTRAIT OF THE REGION 29

    Energie auf Vorrat: Im niedersäch -sischen Jemgum entwickeln dieEWE GASSPEICHER GmbH ausOldenburg und die europäischeErdgasspeichergesellschaft astoraGmbH & Co. KG gemeinsamDeutschlands zweitgrößten Erdgas-speicher.

    Energy in stock EWE GASSPEI-CHER GmbH from Oldenburg andthe European natural gas storagecompany astora GmbH & Co. KGhave come together in Jemgum in Lower Saxony to develop Ger -many’s second largest natural gasstorage facility.

  • UNTERNEHMENSPORTRÄT I COMPANY PORTRAIT30

    Beispiele aus der Materialforschung bei NEXT ENERGY

    Material research at NEXT ENERGY

    NEXT ENERGY – Forschung für die Energie von morgen

    Für die stärkere Nutzung erneuerbarer Energien und einebessere Energieeffizienz werden Ideen, Innovationen undintelligente Systeme benötigt. Das EWE-Forschungs zen -trum NEXT ENERGY gestaltet diesen Wandlungsprozesskonzeptionell und technologisch aktiv mit. Mit den Berei-chen Photovoltaik, Brennstoffzellen und Energiespeicherbearbeitet NEXT ENERGY drei Schlüsseltechnologien fürdie dezentrale Energieversorgung. In der Schnittmengedieser Themen bilden die Optimierung des Gebäude-Ener-giemanagements sowie die Modellierung und Analysekünftiger Stromversorgungssysteme weitere Forschungs-schwerpunkte. NEXT ENERGY ist ein An-Institut der Carlvon Ossietzky Universität Oldenburg und mit seinen rund110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unter dem Dachdes gemeinnützigen Vereins „EWE-Forschungszentrum fürEnergietechnologie e. V.“ organisiert. Diesem gehörenunter anderem die EWE AG, die Universität Oldenburgund das Land Niedersachsen an.

    NEXT ENERGY – Energy Research for the Future

    Ideas, innovations and intelligent systems are neededfor greater use of renewable energies and better energyefficiency. The EWE Research Centre NEXT ENERGY isplaying an active role in shaping the conceptual andtechnological aspects of this transformation process. With its Photovoltaics, Fuel Cells and Energy Storagedivisions, NEXT ENERGY is working on three key tech-nologies for decentralised energy supply. Other im -portant research topics in the areas where these fieldsoverlap are the optimisation of energy management forbuildings and the modelling and analysis of future elec-tricity supply systems. NEXT ENERGY is an affiliateinstitute of the University of Oldenburg. It has about 110 staff members and is organised under the auspicesof the non-profit association “EWE-Forschungszentrumfür Energietechnologie e. V.“. Other members of the as sociation include EWE AG, the University of Olden-burg and the Federal State of Lower Saxony.

    NEXT ENERGY · EWE-Forschungszentrum für Energietechnologie e. V.26129 Oldenburg · www.next-energy.de

  • UNTERNEHMENSPORTRÄT I COMPANY PORTRAIT 31

    Ihre Ansprechpartner vor Ort / Your contacts in the field: Jan Kästner, Geschäftsführer der / CEO of the KEHAG Energie-handel GmbH (links / left) und Dr. Thorsten Jöhnk, Vorstand der /chairman of the KEHAG Holding AG

    Erneuerbare Energien: die Basis der zukünftigen Energie -versorgung

    Renewable energies: building blocks in future energy supply

    KEHAG Unternehmensgruppe –Ihr zuverlässiger und unabhängiger Energiepartner

    Die KEHAG Unternehmensgruppe ist der Partner für dieöffentliche Hand und Unternehmen, insbesondere fürden Mittelstand, rund um das Thema Energieversorgung.Über verschiedene Gesellschaften deckt die Unter neh -mensgruppe bundesweit die Bereiche Versorgung vonGewerbekunden mit Strom und Gas, Planung, Errichtungund Betrieb von Anlagen zur Strom- und Wärmeproduk-tion vor Ort, Direktvermarktung von elektrischer Energieaus Windkraft- und Solaranlagen nach EEG sowie syste-matische, vollständige und zeitnahe Erfassung der Strom-und Gasverbräuche – als ein wesentlicher Baustein fürein funktionsfähiges Energiemanagementsystem – ab. Durch die Kombination dieser unterschiedlichen Bereichekönnen individuelle Versorgungskonzepte für die Kundenentwickelt werden. Der Kunde profitiert dabei von sin-kenden Energiekosten, einer höheren Versorgungssicher-heit und leistet einen aktiven Beitrag zur Erhöhung derEnergieeffizienz.

    The KEHAG Group – your reliable and independent energy partner

    The KEHAG Group is the partner of choice for the publicsector and for companies, medium-sized enterprises inparticular, when it comes to energy supply. Operatingnationwide, a variety of companies within the group provide services relating to the supply of commercialcustomers with electricity and gas, the planning, con-struction and operation of systems for local production of electricity and thermal energy, the direct marketing ofelectrical energy generated by wind power and photo -voltaic systems based on the Renewable Energies Act(EEG) and also systematic, complete and prompt meter -ing of electricity and gas consumption – as an essentialelement in ensuring an operable energy managementsystem. Combining these different areas enables theprovision of tailored supply concepts to meet customerneeds. Customers benefit from a fall in energy costs andgreater supply security, while making an active contribu-tion to boosting energy efficiency.

    KEHAG Unternehmensgruppe26129 Oldenburg · www.kehag.de

  • UNTERNEHMENSPORTRÄT I COMPANY PORTRAIT32

    Bremer Energiehaus-Genossenschaft eG

    Die Bremer Energiehaus-Genossenschaft, kurz Benergie,ist ein Zusammenschluss von Verbraucherinnen und Verbrauchern zum Einkauf von Energie. Sie ist aus einerBürgerinitiative entstanden und wurde im Zuge der Diskussion um steigende Gaspreise gegründet. Im Jahr2005 hatten um die 17 000 Bremerinnen und Bremer Widerspruch gegen die erhöhten und undurchschaubarenGaspreise eingelegt. Etliche von uns schlossen sich in der „Bürgerinitiative gegen Gaspreiserhöhung” (BIGAS)zusammen und gründeten später, im März 2006, die Bremer Energiehaus-Genossenschaft mit dem Ziel, dieEnergieversorgung fortan in die eigene Hand zu nehmen.

    Unser originäres und vorrangiges Ziel ist es, alle Mitglie-der und Kunden mit Gas und Strom zu fairen Preisen zuversorgen. Das stellt uns vor ökonomische wie ökolo -gische Herausforderungen, die wir – als Genossenschaft– gemeinsam meistern. Mitglieder der Bremer Energie -haus-Genossenschaft bestimmen mit über die Politik und Ausrichtung ihres Unternehmens. Sie wählen den Auf -sichts rat, der ihre Interessen gegenüber dem Vorstandwahrnimmt, und sie entscheiden in der Generalver-sammlung über die Verwendung entstandener Gewinne.

    Bremer Energiehaus-Genossenschaft eG

    Bremer Energiehaus-Genossenschaft – Bremen EnergyHouse Cooperative – known for short as Benergie, is a consumer cooperative involved in buying energy. Itemerged from a civic group, founded as the debate on rising gas prices progressed. In 2005, roughly 17,000 citizens of Bremen lodged official appeals againstthe ex aggerated and confusing gas prices. Many of uscame together to form „Bürgerinitiative gegen Gas-preiserhöhung”(BIGAS) (Citizens Against Gas Price Incre-ases) and later on, in March 2006, founded the BremenEnergy House Cooperative, aimed at taking con trol ofour own supply of energy.Our original and overriding goal is to provide all mem-bers and customers with gas and electricity at fair prices.In this we face economic and ecological challenges thatwe – as a cooperative – master together. Members ofthe Bremen Energy House Cooperative help determinethe policies and strategies that their organisationapplies. They elect the advisory board, which looks aftertheir interests in dealings with the executive board, andat the General Meeting they also have a say on howprofits are used. The electricity and gas prices are calcu -lated in such a way as to compensate sudden price fluc-tuation. We do not use the dubious, dumped prices that

    Das Benergie-Team The Benergie Team

    Benergie-E-MobilBenergie E mobile

  • UNTERNEHMENSPORTRÄT I COMPANY PORTRAIT 33

    Die Strom- und Gaspreise werden so kalkuliert, dassplötzliche Preisschwankungen aufgefangen werden. Unseriöse Dumpingpreise, wie in der Vergangenheit amMarkt zu erleben, gibt es bei uns nicht. Die Benergie gehört zu keinem Konzern, sie ist ausschließlich dem Nutzen ihrer Genossen verpflichtet. Die Energie-Einkäufesind nicht über Kreditzusagen be sichert, sondern durchdie Einlagen der Genossen. Damit agiert die Benergiebankenunabhängig am Energiemarkt. Von Beginn an liefern wir Strom aus 100 Prozent erneuerbaren Quellen –seit 2012 ausschließlich. Wir fördern und unterstützeninnovative Ansätze, wie etwa die Forschung an Elektro-Autos mit dem Fraunhofer-Institut Bremen, Kleinwind -anlagen in Wohn- und Vereinsgebiet-Bereichen, Wind -forscher-Projekte an Schulen, z. B. der IGS Oyten. UnserHan deln ist transparent und öffentlich. Wir kommunizierenunsere Aktionen mit unseren Mitgliedern und Kunden, diskutieren neue Vorhaben auf den Regional- und General-versammlungen. Unser Ziel ist die sichere Belieferungunserer Mit glie der und Kunden mit Strom und Gas, derverant wortungsvolle Umgang mit den zur Verfügung stehenden Energieressourcen und der Wertschöpfung der Genossenschaft.

    have already been a feature of the market. Benergiedoes not belong to any corporation, and hence is entire-ly dedicated to delivering benefits to members of thecooperative. Energy purchased is not collateralisedusing debt capital, and instead through deposits madeby cooperative members. This means that Benergieoperates on the energy market without being dependenton banks. From our very inception we have deliveredelectricity from 100 percent renewable sources, andhave applied this strategy exclusively since 2012. Wepromote and support innovative approaches, amongthem research into electric cars, conducted with Fraun-hofer Institute Bremen, small-scale wind turbines inresidential areas and properties owned by clubs andsocieties and wind research projects at schools, forexample IGS Oyten. We behave transparently and publi-cly. We communicate our actions to our members andcustomers and discuss new projects at the Regionaland General Meetings. Our aim is to ensure the safesupply of our members and customers with electricityand gas, to handle energy resources at our disposal in aresponsible manner and to ensure the commercial viabi-lity of the cooperative itself.

    Geschwindigkeits- und Richtungsmesser an der Messstation

    Speed and direction gauge at the measurement station

    Die Projektpartner erläutern den Schülerinnen und Schülern die Funktion der 15 Meter hohen Messstation.

    The project partners explain to the students how the 15 metremeasurement station works.

    Bremer Energiehaus-Genossenschaft eG28195 Bremen · www.benergie.de

  • PORTRÄT DER REGION I PORTRAIT OF THE REGION

    dabei die rund 56 000 kleinen Photovoltaik -anlagen aus. Aussagekräftiger ist der Wert anstabiler Leistung aus erneuerbaren Energien,der mit knapp sechs Gigawatt den der fossi-len Großkraftwerke (ca. 4,6 GW) bereits über-steigt. Führend ist dabei die Windenergie mitrund 3,8 GW, anschließend folgen Photovol-taik (ca. 1,6 GW) und Biomasse (ca. 0,5 GW).

    Stellenwert der Energiewirtschaft konstant hoch

    Die Bedeutung der Energiewirtschaft für denNordwesten zeigt sich insbesondere bei einergenauen Analyse der von der regio GmbH –Institut für Regionalentwicklung und Informa-tionssysteme – und der Arbeitsgruppe fürregionale Struktur- und UmweltforschungGmbH (ARSU) ermittelten Beschäftigtenzah-len. Zuletzt hat es hier etliche Rückschlägegegeben. Insbesondere die Offshore-Krisehat zu einem Abbau an Arbeitsplätzen ge -führt. Renommierte Unternehmen muss tenMitarbeiter entlassen oder sogar ihren Be -trieb einstellen. Andere konnten ihre Pläneaufgrund der politischen Unklarheiten nichtaufrecht erhalten. So legte beispielsweise die zur chinesischen Hantong Gruppe ge -hörende JADE Werke GmbH ihr Vorhaben aufEis, in Wilhelmshaven Montagehallen für rund 50 Mio. Euro zu errichten.

    Dass sich dennoch die Gesamtzahl derBeschäftigten nach Angaben der „Potenzial-studie Energieregion Nordwest“ sogar leichterhöht hat, liegt an der Erweiterung des Erhe-bungsgebiets um die Region Osnabrück. Lagsie laut der ersten Auflage aus dem Mai 2013noch bei 30 500, sind es nunmehr rund31 500. An der Spitze finden sich die Zuliefer-betriebe für den Anlagenbau mit etwa 6500.Es folgen rund 5900 Beschäftigte direkt imEnergieanlagenbau und 5800 in der Elektri-zitäts- und Gasversorgung. In der regionalenVerteilung führt die Stadt Oldenburg knappvor dem Landkreis Aurich und dem LandkreisEmsland.

    Deutlich wird: Die Energiewirtschaft bleibteine der wichtigsten Branchen im Nord -westen. Dazu trägt maßgeblich auch dieZufriedenheit der Unternehmen bei. Lauteiner Studie der IHK Nord geben lediglich halbso viele wie im Bund (IHK Nord: fünf Prozent,

    for 2050 have already been reached. In total,over 59,000 systems are installed, feedingelectricity gained from renewable sourcesinto the grid. Here, the roughly 56,000 small-scale photovoltaic systems account for thelion’s share. The value attributable to stablecapacity acquired from renewable energies,which at just shy of 6 gigawatts already sur-passes the output produced by large-scalefossil fuel power plants (around 4.6 GW), is more meaningful. Wind power is domi-nant here, accounting for roughly 3.8 GW,fol lowed by photovoltaic systems (approx.1.6 GW) and biomass (approx. 0.5 GW).

    Status of the energy sector remains on a constant high

    A precise analysis conducted by regio GmbH– institute for regional development andinformation systems – and the employmentfigures calculated by Arbeitsgruppe fürregionale Struktur- und UmweltforschungGmbH (ARSU) show just how significant theenergy sector is in the Northwest. Mostrecently, though, this area has been plaguedby numerous setbacks. The offshore crisis inparticular has led to a cut in jobs. Prominentcompanies were forced to launch redun -dancy programmes or even to discontinueoperations. Others, faced with politicaluncertainty, were unable to develop as planned. JADE Werke GmbH, for instance, acompany within the Hantong Group fromChina, shelved its project to constructassembly facilities in Wilhelmshaven at acost of roughly 50 million Euro.

    But extending the survey area to include theregion of Osnabrück has slightly increasedthe number of employees detailed in the“Study on the potential of the energy regionNorthwest”. While the first edition from May2013 listed 30,500 jobs, the number hassince grown to 31,500. Supplier firms forsystems construction – with a workforce ofroughly 6,500 – take the top spot here. Inthe following places we find the roughly5,900 employees directly involved in sys-tems construction and 5,800 in electricityand gas supply. The city of Oldenburgremains slightly ahead of the Aurich andEmsland districts in terms of regional dis -tribution.

    S T A T E M E N T

    Dr. Stephan Barth

    Leiter ForWind – Zentrum für Windenergieforschung

    Leiter ForWind – Zentrum für Windenergieforschung

    „Die Energiewirtschaft im Nord -westen verfügt über großes Poten -zial, weil . . .

    . . . hier innovative Unternehmengemeinsam mit anerkannten For-schungseinrichtungen an unseremEnergiesystem der Zukunft arbeiten.Erneuerbare Energien sowie intelli-gente Netze und Speichertechnolo-gien werden hier nicht nur als Ideenangepriesen, sondern bereits groß-maßstäblich genutzt bzw. in kon -kreten Vorhaben entwickelt underprobt.“

    “The energy sector in the North-west is brimming with potentialbecause . . .. . . here we find innovative com -panies joining with respected re -search institutions to work on theenergy system of the future. We donot merely praise renewable ener-gies, also smart grids and storagetechnologies, as wonderful ideas.Instead we develop and test themon a large scale or in actual pro-jects.“

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  • PORTRÄT DER REGION I PORTRAIT OF THE REGION 35

    Bund: neun Prozent) an, ihre Aktivitäten ange-sichts der Veränderungen in der Energiewirt-schaft und -politik ins Ausland zu verlagernoder ihre Produktion einzuschränken bzw.haben dies bereits geplant oder realisiert.Nach wie vor zählen etwa die in Aurich ansäs-sige ENERCON Gruppe und die in Oldenburgbeheimatete EWE AG niedersachsenweit zuden größten Arbeitgebern der Branche. Letz-tere ist nicht nur fünftgrößter Energiever -sorger in Deutschland, sie lässt auch immerwieder mit innovativen Entwicklungen wiedem Offshore-Windpark „Riffgat“ oder demErdgasspeicher Jemgum aufhorchen. DerName EWE fällt häufig ebenso im Zu sam -menhang mit einer weiteren, vielleicht sogarentscheidenden Kompetenz im Nordwesten:der Energieforschung. Sie hat nicht nur zurModernisierung der Region beigetragen, sondern sich auch als bedeutender Standort-faktor erwiesen. Insgesamt sind hier rund800 Menschen in diesem Bereich beschäftigt.

    It is evident: The energy sector is still one ofthe most important industries in the North-west. The generally buoyant mood amongcompanies is a contributing factor here,also. A study conducted by IHK Nord –Chamber of Industry and Commerce – indi-cates that only around half as many as in anationwide comparison (IHK Nord: five per-cent, nationwide: nine percent) intend torelocate activities abroad due to changes inthe energy sector and policies, limit theirproduction or have planned or initiated plansto do so. The Aurich-based ENERCON Groupand EWE AG from Oldenburg remain amongthe industry’s largest employers in LowerSaxony. And the latter, as if being Ger many’sfifth-largest energy provider were notenough, is making waves with innovativedevelopments such as the Riffgat offshorewind park or the Jemgum natural gas storage facility. The name EWE is also mentioned frequently in connection with

    Die Photovoltaikanlage des „EnergyLab“ der Universität Oldenburg mit ihren 336 Modulen ist eine der ältesten funktionstüchtigenAnlagen Deutschlands. Ziel ist es,die Photovoltaik zu einer wett -bewerbs fähigen Energiequelle zuent wickeln.

    The photovoltaic system by “Energy Lab“ at the University ofOldenburg comprises 336 modulesand is one of Germany's oldest systems still in operation. The aimis to develop photovoltaic tech -nology to become a competitivesource of energy.

  • PORTRÄT DER REGION I PORTRAIT OF THE REGION

    Energieforschung – ein Thema seit den 1980er-Jahren

    Keimzelle vieler Forschungseinrichtungen istdie Universität Oldenburg, an der sich Wis-senschaftler schon seit den 1980er-Jahren mitEnergiethemen beschäftigen. Heute geht eshier unter anderem um die Grundlagen derUmwandlung erneuerbarer Energien, die Ent-wicklung von Technologien und Verfahrenzukünftiger erneuerbarer Energiesystemesowie die Transformation des Energiever -sorgungssystems. Zwischen Forschung undLehre besteht ein enger Austausch, insbe-sondere über die Studiengänge „EngineeringPhysics – Renewable Energies“, „Postgra d -uate Program Renewable Energy“ und „Euro-pean MSc in Renewable Energy“.

    Beispiel NEXT ENERGY: Das 2009 gegrün -dete EWE-Forschungszentrum für Energie-technologie entwickelt anwendungsorien -tierte Technologielösungen für die effektiveund umweltfreundliche Energieversorgungvon morgen. Mit den ForschungsbereichenDünnschicht-Photovoltaik, Brennstoffzellenund Energiespeicher verfügt das An-Institutder Universität Oldenburg über Kompetenzenin drei Schlüsseltechnologien, die beim Wandel zur dezentralen Energieversorgungzunehmend von Bedeutung sind. In Emstekim Landkreis Cloppenburg betreibt die EWE AG das Haus der Zukunft. In seinerEnergiezentrale und dem dreigeschossigenWohn bereich werden verschiedene zukunfts-weisende Technologien vorgestellt.

    Über großes Renommee verfügen ferner dasgemeinsam mit den Universitäten Bremenund Hannover betriebene Zentrum für Wind-energieforschung ForWind und das OFFISInstitut für Informatik. Hier werden aufErkenntnissen der Informations- und Kommu-nikationstechnik basierende Konzepte undprototypische Systeme entwickelt. Dabeischenken die OFFIS-Wissenschaftler ins -besondere drei Ansätzen Beachtung: demEinsatz erneuerbarer Energieträger, der Ener-gieeinsparung und der Steigerung derEnergie effizienz.

    Die Jade Hochschule mit ihren drei Stand -orten Wilhelmshaven, Elsfleth und Oldenburgsowie die Hochschule Emden/Leer haben sich

    another, perhaps decisive, area of expertisein the Northwest: energy research. Not onlyhas this contributed to modernising theregion, it has also given the area a clear competitive edge. This segment employs atotal workforce of around 800.

    Energy research – on the table since the 1980s

    Many research institutions originated at theUniversity of Oldenburg, where scientistshave focused on topics of energy since the1980s. Here the current topics include trans-forming renewable energies, developingtechnologies and methods for future renew -able energy systems and revolutionising theenergy supply system. Research and teaching engage in close cooperation, espe-cially in the degree courses: EngineeringPhysics – Renewable Energies, Postgra d -uate Program Renewable Energy and Euro-pean MSc in Renewable Energy.

    And then there is NEXT ENERGY: the EWEresearch centre for energy technology, founded 2009, develops practical technologysolutions for effective and green energy supply in tomorrow’s world. Uniting theresearch fields of thin-layer photovoltaic systems, fuel cells and energy storage, theassociated institute at the University ofOldenburg possesses expertise in three keytechnologies that are increasingly importantas the market transforms to exhibit non- central energy supply. EWE AG runs theFuture House in Emstek, Cloppenburg dis-trict. A variety of trendsetting technologiesare presented in its energy centre and thethree-storey living areas.

    ForWind, a centre for wind power research,and the OFFIS institute for information tech-nology, operated in cooperation with uni -versities of Bremen and Hannover, alsoenjoy an excellent reputation. Their purposeis to use insight acquired in information andcommunications technology to develop concepts and prototypical systems. In this,the OFFIS scientists are particularly inte r -ested in three approaches: the use of re -newable energy sources, energy savingsand boosting energy efficiency.

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  • PORTRÄT DER REGION I PORTRAIT OF THE REGION 37

    ebenfalls der Energieforschung verschrieben.Bei ersterer zählt der Bereich Energie zu densechs relevanten Zukunftsthemen. Erforschtwerden etwa die Möglichkeiten und Grenzender energetischen Dachsanierung. In Ostfries-land ist Energieeffizienz das große Thema.Neue Wege wurden an der HochschuleEmden/Leer mit dem Projekt „Power to gas“beschritten, in dem überschüssige Wind -energie in speicherbares Erdgas umgewan-delt und anschließend das im Faulturm einesKlärwerks anfallende Kohlendioxid genutztwird. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in derOff