Arlberg Freeride Fibel 2013/14

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1 Was bedeutet FREERIDEN?

2 Freeride Technik 2.1 Grundtechnik 2.2 Die Kernbewegung in den Schwungphasen 2.3 Beim Freeriden kommen zwei Hauptbewe- gungen zur Geltung

3 Weitere Faktoren der Freeride Technik 3.1 Kondition 3.2 Persönlichkeit 3.3 Koordination 3.4 Material

4 Die sechs Grundtechniken 4.1 Paralleles Skisteuern 4.2 Carven 4.3 Steilabfahrten 4.4 Buckelpisten Technik 4.5 Freeridetechnik 4.6 RPT © – der Rough Pow Turn

5 Übungen zur Koordination und Fehlhaltungen 5.1 Koordination 5.2 Übungen bei falscher alpiner Grundposition

6 Powder Express

7 Tourenempfehlungen

8 Risikomanagement 8.1 Beurteilung von Lawinen 8.2 Gefahrenzeichen: Neuschnee 8.3 Stop or Go 8.4 Der Lawinenlagebericht ist die wichtigste Informationsquelle zur aktuellen Lawinen- situation

9 Freerider/innen & ihr optimales Material 9.1 Der ideale Freerideski 9.2 Der ideale Freeride Skischuh 9.3 Bekleidung 9.4 „Sicherheit„-Notfallausrüstung

10 Kamtschatka – Freeriden am anderen Ende der Welt

11 Arlberg Alpin im Portrait

12 Heliskiing am Arlberg

13 Freerideclub Arlberg

14 Preise

15 Sommer am Arlberg

16 Sailing Active

Inhalt

Bilder von Sepp Mallaun, Ski- und SportfotographTel. +43 664 420 68 68 | [email protected]

www.fotomallaun.at

Impressum Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich:

Arlberg Alpin, Alpin & Freeridecenter,A-6762 Stuben am Arlberg Nr. 58Tel.: +43 664 320 35 06Email: [email protected]

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Vorwort1 Was bedeutet FREERIDEN?Freeriden kann als die Urform des Skifahrens angesehen werden. Zu Beginn des Skifahrens gab es keine präparierten Pisten. Jeder Schüler musste nach einigen Tagen im Tiefschnee, wohl oder übel, irgendwie zurecht kommen.

In der Gegenwart sind die Pisten überfüllt. Der Drang nach Freiheit, Natur, und modernen Abenteuern sowie Entwicklungen beim Material, das es einem immer leichter macht abseits der Pisten Ski zu fahren, bringt immer mehr Leute zum Freeriden.

WARUM stelle ich mich dieser Herausforderung? Der Mensch strebt nach einem Gleichgewicht zwischen seinen Fähigkeiten und den ihm gestellten Aufgaben. Wenn die Aufgabe geringer ist als die eigene Fähig-keit, entsteht Langeweile.

Übersteigt die Anforderung die Fähigkeit, kommt es zu Überforderung und in weiterer Folge zu Angst. Halten sich beide Komponenten die Waage entsteht dabei ein Gefühl, das durch ein Verschmelzen von Handeln und Bewusstsein so-wie Konzentration und Hingabe gekennzeichnet ist. Dieses Gefühl nennt man „FLOW„. Dieser Gefühlszustand hat einerseits einen positiven Effekt auf die Le-benseinstellung und andererseits kann er dazu führen, sich in einen begrenzten Bereich zurück zu ziehen.

Aus Sicht der Psychologen bietet Freeriden eine Möglichkeit dem Alltag zu ent-fliehen, dabei sich selbst, die Umwelt und die Probleme hinter sich zu lassen und den Gefühlszustand „FLOW„ zu erreichen.

Freeriden ist zum Unterschied des herkömmlichen Tiefschneefahrens ein dem Gelände und dem Fahrkönnen angepasstes Skifahren. In seiner Perfektion wird zwischen großen und kleinen Radien, verschiedenen Tempi, Sprüngen und Tricks sowie unterschiedlichen Techniken wie „Hochentlastung und Tiefentlas-tung„ gewählt, wodurch eine Mischform von unterschiedlichen Radien und Tech-niken entsteht.

Mit dieser Fülle an Anforderungen in Kombination mit der intensiven Wahrneh-mung der Natur bietet Freeriden jedem eine Herausforderung. Bei richtiger Tech-nik- und Geländewahl ist Freeriden auch bei schlechtem Schnee durchaus spaßig.

In diesem Sinne wünsche ich einen „flowigen„ Winter und eine sichere und erfül-lende Zeit im Schnee, Ihr

Lohninger Harry

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2 Freeride TechnikDie Freeride Technik ist nichts neues, sondern ergibt sich aus Persönlichkeit – Psyche – Wahrnehmung – Kondition – Schnelligkeit – Koordination – Mate-rial und Grundtechniken des alpinen Skifahrens.

2.1 Grundtechnik Kernbewegung – Belasten/Entlasten, Kippen/Pendeln, Drehen

2.2 Die Kernbewegung in den Schwungphasen

Vorbereitung Alpines GrundverhaltenAuslösephase Kippen (Hochgehen – Kippen – Drehen)Steuerphase Passives Steuern (Orientieren – Hineinlegen)Aktives Steuern Vertikalbewegung – Grundverhalten

2.3 Beim Freeriden kommen zwei Hauptbewegungen zur Geltung

1. Hochentlasten – Hochgehen-Kippen-Drehen-Beugen (Anwendung in je-dem Gelände). Beim Kippen wird der Körperschwerpunkt über die Kanten gebracht (Um- & Aufkanten).

2. Tiefentlasten – Beugen-Drehen-Strecken (Anwendung in Buckeln, Car-ven, Powder).

Je nach Gelände ergeben sich oft Mischformen zwischen Hoch- und Tiefent-lasten. Je nach persönlichem Können werden die verschiedenen Bewegungs-formen eingesetzt. Ziel eines Freeriders ist der Flow und der dem Gelände angepasste Bewegungsablauf (Mischform).

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3 Weitere Faktoren der Freeride Technik

3.1 Kondition Die Kondition spielt in der Perfektion des Freeridens eine primä-re Rolle. Sie ist entscheidend für die Ausdauer – Beweglichkeit – Kraft – Schnelligkeit.

3.2 Persönlichkeit

Wichtige Elemente sind+ kognitive Werte Taktisches Verhalten, situationsbe- dingte Anpassung. + Wahrnehmung Das Gefühl bei einer Ausübung der Bewegung.+ Psychische Qualitäten Wille, Bereitschaft, Motivation und Engagement.

3.3 Koordination

Anpassungsfähigkeit Fähigkeit sich an unterschiedliche Situationen anzupassen.Umstellungsfähigkeit Fähigkeit sich rasch und effizient auf neue Situationen einzustellen.Kombinationsfähigkeit Fähigkeit mehrere Bewegungsab- läufe hintereinander zu kombinieren.Steuerungsfähigkeit Zielgerechte Steuerung aller Kör- perteile um eine Bewegung zu produzieren (Schlagzeuger).Orientierungsfähigkeit Fähigkeit die Stellung des Körpers im Raum festzustellen.Gleichgewichtsvermögen Halten des Körpers in einer stabilen Position. Wendigkeit Fähigkeit Richtungsänderungen und Ausweichbewegungen schnell und sicher auszuführen.

3.4 Material Auf Grund der neuen Technologien wird es immer leichter von der Piste ins Gelände zu wechseln. Speziell die Rocker Techno-logie macht es einem sehr einfach. Jedoch sollte der Ski und Ski-schuh auf die Person angepasst sein und auch für den gewünsch-ten Einsatz optimiert sein.

4 Die sechs Grundtechniken beim FreeridenDer österreichische Skilehrplan hat ein paar der Schwungformen definiert und beschrieben. Sie bilden die Grundlagen auf denen wir aufbauen können und auch sollten.

Je nach Gelände, Material und Schneebeschaffenheit kommen auch immer wieder neue Schwungformen auf. Richtig oder falsch gibt es nicht, sondern nur Dinge die funktionieren oder nicht. Ziel ist es, mit möglichst wenig Bewegungsaufwand ein Maximum an Effektivität zu erzielen. „Nicht so viel wie möglich – sondern so viel wie nötig“.

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Bewegungsbeschreibung – Lange Radien:Das Auslösen erfolgt durch eine VOR-HOCH-EINWÄRTSBEWEGUNG mit gleichzeitigem flach Stellen der Ski. Die Einwärtsbewegung wird unterstützt, indem bei der Hochbewegung ein verstärkter Abdruck vom Berg-Ski erfolgt. Nach dem Belastungswechsel auf den Außen-Ski werden die Ski aus der Falllinie gesteuert. In der Steuerphase kommt es zu einem kontinuierlichen Druckaufbau durch stärkeres Aufkanten des Skis.

Übungen:- Auslösen aus dem Rückwärtsrutschen- Auslösen aus dem Seitrutschen- Auslösen aus dem Rutschen in der Falllinie- Auslösegirlande (Eindriften in Richtung Falllinie – steuern zum Hang – aneinanderreihen)- Einzelkurve- Stockeinsatz situationsgerecht einbauen (Dreh – Umkanten – Rhythmushilfe) - Gelände, Radien und Tempo variieren

Bewegungsbeschreibung – Kurze Radien:Gleichzeitiges Umkanten und rhythmisches Pendeln der Beine unter dem Oberkörper führt zum parallelen Skisteuern in kurzen Ra-dien. Eine ausgeprägte Vertikalbewegung nach Oben (hoch-tief) hilft beim Auslösen der Richtungsänderungen. Der Stockeinsatz un-terstützt Paralleles Skisteuern in kurzen Radien als Taktgeber.

Übungen:- Paralleles Skisteuern wiederholen und Radien verkürzen- Drehen mit übertriebenem Hoch – Tiefentlasten- Hockeystopp- Kurze Radien aneinanderreihen- Kurze Radien synchron trainieren

4.1 Paralleles Skisteuern

Lernziel:Gleichzeitiges paralleles Umkanten, Drehen und Steuern der Ski.

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Bewegungsbeschreibung – Lange Radien:Beide Ski gleiten auf den bergseitigen Kanten, die aufgekanteten Ski lassen in der Kurve Steuerdruck entstehen. Eine Vor-Hoch-Bewegung mit Umkanten durch Einwärtskippen leitet die Richtungsänderung ein. In der Steuerphase übernimmt der Außen-Ski die Führungsrolle, der Innen-Ski wird situationsgerecht mitbelastet.

Übungen:- Schnelles Kniewippen während der Schussfahrt- Schnelle kleine Sprünge während der Schussfahrt- Hände auf die Knie, Drücken der Knie von rechts nach links usw.- Carven zum Hang

Bewegungsbeschreibung – Kurze Radien:Rhythmisches Umkanten führt zum Carven nahe der Falllinie. Die Beine pendeln unter dem Körper hin und her. Der kurze aber starke Steuerdruck erfordert rasches Reagieren für eine zentrale Position des Körperschwerpunktes über den Skiern. Körperspannung und Elastizität des Materials ergeben beim Setzen der Kanten einen Abdruckeffekt und führen so zur Entlastung beim Richtungswechsel.

Übungen:- Carven – Radien verkürzen- Eineinhalbkurve beidseitig- Radien aneinanderreihen- Hochbewegung abbauen- Variationen von Radien, Gelände und Tempo

4.2 Carven

Lernziel:Dynamischer Richtungswechsel aus dem Steuerdruck, situa-tionsgerechte Skiführung, sportliches, vorausschauendes Ski-fahren mit sicherer Skisteuerung in mittellangen und langen Radien.

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Bewegungsbeschreibung: Vor der Schwungauslösung wird der Druckaufbau durch Tiefgehen eingeleitet. Aufkanten der Ski und gleichzeitiger Stockeinsatz, sowie beidbeiniger Absprung durch Streckung in den Sprung- Knie- und Hüftgelenken.

Umkanten und Andrehen der Ski. Nach der Landung Steuern aus der Falllinie und Aufbau des alpinen Grundverhaltens.

Übungen:- Standübung – beidbeiniger Kantenabstoß- Girlande- Rutschtreppe- Schrägfahrt mit Hockeystopp- Schrägfahrt mit Hockeystopp, Stockeinsatz – Hochspringen – Aneinanderreihen- Rhythmisches Carven mit Kantenabstoß zur Kurveneinleitung

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4.3 Steilabfahrten

Lernziel:Beidbeiniger Kantenabstoß zum Umkanten und Andrehen der Ski im steilen Gelände.

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Bewegungsbeschreibung:Aktives beugendes und streckendes Ausgleichen der Buckel in den Gelenken in Kombination mit Drehen, Kanten und Steuern der Ski.

Beim Umfahren der Buckel – Beugen der Beine, Stöcke über den Buckel platzieren. Umkanten und Andrehen der Ski am Buckelrü-cken. Drehen und Strecken der Beine ins Buckeltal.

Um den Steuerdruck so schnell wie möglich aufbauen zu können, werden die Skispitzen unmittelbar nach dem Überfahren des Bu-ckels mittels Knie- und Sprunggelenk in das Buckeltal hinunter gedrückt. Dieser Steuerdruck wird benötigt, um überhaupt eine Rich-tungsänderung vollführen zu können, bevor der nächste Buckel da ist.

Für den Erhalt des Gleichgewichtes bei wachsender Geschwindigkeit gewinnt das (schnelle) Beugen und Strecken der Beine zuneh-mend an Bedeutung.

Der Stockeinsatz dient, neben seiner Funktion als Dreh- und Rhythmushilfe, hauptsächlich zum Erhalt des Gleichgewichtes. Die Stö-cke sollten in vorderer Position geführt werden und nicht zu lange sein.

Übungen:- Schussfahren oder Schrägfahren über Buckel – aktives und passives Beugen und Strecken der Beine- Standübung – Start am Buckel und steuern in das Buckeltal- Kurve zum Hang über einen einzelnen Buckel- So oft wie möglich einen Buckel überspringen- Radiuswechsel- Befahren der Buckel ohne Stöcke- Befahren einer Wellenbahn mit geschlossenen Augen (langsam)- Mit Schwung in die Buckel einfahren – Tempokontrolle

UNSER TIPP: Immer eine eher enge Skiführung. Stöcke bei den Skispitzen platzieren. Vorausschauend und Bewe-gungsbereit fahren, aktiven Ski – Schneekontakt halten.

Diese Technik eignet sich auch ideal als Tiefschneetechnik mit hohen Geschwindigkeiten und steilem Gelände.

4.4 Buckelpisten-Technik

Lernziel:Befahren der Buckel durch beugendes und streckendes Drehen. Die Ski eng führen, sowie mit ständigem Schneekontakt. Kompakte und zentrale Körperposition – auf keinen Fall Rücklage. Entscheidend ist die Führung der Stöcke, sie sollten sich immer vor dem Körper befin-den. Experten sollten kürzere Stöcke fahren.

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Bewegungsbeschreibung: Durch Hoch- oder Tiefentlasten oder in Mischformen, Befahren von unterschiedlichen Geländeformen oder Schnee-Beschaffenheit. Man fährt nach wie vor hauptsächlich aufrecht unter mehrheitlicher Belastung des Talskis. Kleine Körperrotationen helfen bei der Schwungauslösung. Die früher geschulte geschlossene Skiführung und das Zusammendrücken der Knie ist komplett OUT. Auch der Hüftknick kommt nur noch in vereinzelten Fällen zum Tragen. Dadurch wird das Ganze viel lockerer, sicherer und weniger ermüdend.

Übungen:- Bei Schuss- oder Schrägfahrt Pendeln zwischen Vor-, Mittel- und Rücklage- Pedalieren- Kniewippen- In sanft geneigten Gelände und ca. 10 - 20 cm Tiefschnee (ideal mit harten Untergrund) ein paar Mal Wippen, dann übergehen in Leichte, rhythmische Richtungsänderungen- Variieren zwischen offener und geschlossener Skiführung- Fahren mit übertriebener Vertikalbewegung- Beuge- Streckdrehen auf der Piste in mittellangen Radien

Grundsätzlich gibt es zwei unterschiedliche Tiefschneetechniken. Große weite Schwünge, sogenannte Big Mountain, oder Kurz-schwünge. Die fährt man mit etwas weniger Tempo. Bei der Anfahrt aber soviel Tempo aufnehmen, dass sich die Skispitzen aus dem Schnee heben. Dann rhythmisch leicht vom Boden abstoßen. In Verbindung mit der Spannung der Ski wirkt der Neuschnee beinahe wie ein Trampolin und katapultiert den Ski an die Schneeoberfläche. Im Moment der maximalen Entlastung (höchster Punkt) den Ski drehen. Je schwerer der Schnee, desto stärker fällt die Hoch-Tiefbewegung aus. Bei höheren Tempo und im Steilgelände Hoch- und Tiefbewegungen reduzieren und Belastung gefühlvoll wechseln.

4.5 Freeride-Technik

Lernziel:Freies kontrolliertes Fahren, verbunden mit großem Spaßfaktor. Spielerisches Skifahren unter optimaler Ausnützung des Geländes, sowie Aneinanderreihen von Mischformen – ein Gefühl des Schwe-bens erleben.

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Da wir nicht immer den schönsten Powder finden und trotzdem gerne ins Gelände möchten, entwickelte Arlberg Alpin einen eigenen Freerideturn, der das Fahren im Schlechtschnee leichter macht!

Bewegungsbeschreibung: Die Ski werden breit gefahren. Vor der Schwungauslösung wird der Druckaufbau durch Tiefgehen eingeleitet. Stockeinsatz und gleich-zeitig eine Vor-, Hochbewegung über das Bergbein. Der Talski wird dabei leicht nach vorne geschoben, sodass man die alpine Grund-position, welche eigentlich nachdem Schwung eingenommen wird, einnimmt. Der Körper wird nun talseitig je nach Tempo gekippt und dabei in die neue Fahrtrichtung leicht angedreht. Durch die leichte Rotation, das Hochgehen über das Bergbein und Einnahme der neuen Grundposition vor dem Schwung ist eine Einleitung einer Kurve auch bei Schlechtschnee relativ einfach und kraftsparend. Die Ski folgen nun dem Körper. Am Ende des Schwunges kann zur Perfektion noch die Talhand leicht nach vorne geschwungen wer-den um einen rhythmischen Übergang zur nächsten Schwungauslösung einleiten zu können.

Übungen:- Auf der Piste Bewegungsablauf während der Schrägfahrt koordinieren- Einzelschwung mit bewusstem Tiefgehen nach dem Schwung und Steuern der Ski zum Berg bis zum Stillstand- Schwünge aneinanderreihen- Radien wechseln- Versuche im leichten Gelände mit Schlechtschnee

UNSER TIPP: Mit etwas mehr Geschwindigkeit und Mut lässt sich Harsch besser befahren.

www . tagwerk - gra f i k . at

4.6 RPT © – der Rough Pow Turn

Lernziel:Freies Skifahren abseits der Pisten bei Harsch oder Schlechtschnee.

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5 Übungen zur Koordination & Fehlhaltungen

5.1 Koordination Übungen zur Koordination, speziell am Anfang der Saison, sind immer lustig und wichtig für die Skitechnik. Beim Free-riden sollten immer drei bis vier Schwünge vorausschauend gefahren werden, um die Geländeformen oder Schneesituati-onen besser einschätzen zu können. Dabei bedarf es einer ge-wissen Fähigkeit an Koordination. Um diese zu steigern und dabei auch Fehlerquellen in der alpinen Grundposition auszu-bessern, geben wir euch einige Tipps zum trainieren.

Übungen mit dem Seil:Die Übungen werden ohne Skistöcke und mit einer ca. 6 m langen Reep-Schnur durchgeführt.- Auf der Piste sportliche rhythmische Kurzschwünge, Hände

nach vorne und in einer Hand ein Seil schwingen- Sportliche kurze Schwünge, Arme nach vorne und dabei mit dem Seil schwingen, so dass das Bild einer Brezel oder eine

liegende Acht erkennbar wird- Sportliche kurze Schwünge und die Arme nach oben und

das Seil schwingen- Sportliche kurze Schwünge und dabei variieren zwischen den

Übungen z.B. 5 Schwünge Hände oben, 5 Schwünge Hände vorne usw.

- Handwechsel- Sportliche kurze Schwünge auf leicht geneigter Piste, Arme

nach vorne und dabei mit dem Seil jonglieren - Langsames Kurzschwingen, synchron mit Partner und ein

Seil hin und her werfen- Sportliches Kurzschwingen und das Seil zwischen den Bei-

nen hin und her reichen- Lange schnelle Radien – Seil wie einen Fahrradlenker halten

- Lange schnelle Radien – Seil in den Nacken- Lange schnelle Radien – Seil in den Rücken- Zwei Seile aneinander knoten – Römisches Wagenrennen:

Vordermann legt das Seil um den Bauch, Hintermann hält die Seilenden wie das Geschirr einer Kutsche. Nun fährt der Vordermann aufrecht in Schuss los. Der hintere Fahrer bremst den Vordermann durch schnelles Kurzschwingen von Kante zu Kante. Anfangen im leichten Gelände und spä-ter ins steilere. Achtung auf andere Skifahrer.

- Zwei Seile aneinander knoten auf leicht geneigter Piste – Spiel mit der Fliehkraft: Innerer Skifahrer hält das Seil wie-der wie das Geschirr von einer Kutsche. Der äußere Mann hält das Seil am anderen Ende. Nun starten beide parallel. Der Innere leitet eine Kurve ein. Der Äußere wird durch die Fliehkraft beschleunigt (Wasserski). Der Innere muss nun durch starkes Aufkanten der Fliehkraft entgegen wirken.

ACHTUNG auf andere Skifahrer. Hierbei erreicht man hohe Geschwindigkeiten.

5.2 Übungen bei falscher alpiner Grundposition Zu viel Rücklage: Zu viel Vorlage:- Kürzere Skistöcke - Längere Stöcke- Kurzschwingen mit Vorhalten der - Seilübungen Stöcke - Kurzschwingen Hände nach vorne - Offene Skischuhe und Stöcke auf die Handgelenke legen - Kurzschwingen mit offenen - Stöcke in den Rücken Skischuhen - Buckel - Stöcke in den Nacken- Stangen- Römisches Wagenrennen

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7 Tourenempfehlungen Vom Flexen nach Stuben über die NADEL

Exposition: SW

Lifte: Trittkopf-Gondelbahn

Schwierigkeit: schwer

Höhenunterschied: 1.020 m

Distanz: 3,7 km

Beschreibung: Über den Ziehweg der Piste Nr. 7 bis zum gro-ßen Kar. Hier geradeaus die Piste verlassen und weiter bis auf einen Rücken direkt unterhalb der Felsen. Erst über eine Steil-stufe ein paar Meter hinab und gleich links haltend mit leich-tem Anstieg hinausqueren, über einen sanften Rücken hinweg und weiter bis zum Ochsenbodenkopf. Nun über traumhafte Hänge bis zur direkten Einfahrt in die Nadel. Anfangs steil und schmal hinab und gleich nach links zu einem markanten

6 Powder ExpressAls neuen Service haben wir für unsere Gäste einen eige-nen Shuttle Service von und zum Hotel, sowie von Run zu Run eingerichtet. Pauschalierte Preise – Bezahlung am Ende des Tages oder der Woche.

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Felsturm, nun unschwierig über die weiten Hänge des „GAFRI„ nach links hinausqueren. Weiter über eine schöne Mulde und über das Dach der Flexengalerie hinab bis nach Stuben in Richtung Schlepp-lift. Endstation direkt neben der Piste ins Arlberg Stuben bei Sandra zu einer gemütlichen Jause.

Charakter: Ziemlich steile und anspruchsvolle Einfahrt, nur bei si-chersten Verhältnissen zu empfehlen. Landschaftlich ein sehr ein-drucksvolles Erlebnis.

Zielpunkt: Stuben am Arlberg

Flexenmulde

Exposition: SW

Lifte: Trittkopfbahn

Schwierigkeit: mittel

Höhenunterschied: 700 m

Distanz: 2,3 km

Beschreibung: Über den Ziehweg der Piste Nr.7 bis zum großen Kar, hier geradeaus, abseits der Piste auf einen Rücken. Erst über eine Steilstufe kurz hinab und über mittelsteile Hänge in die sanf-ten Ochsenböden. An ihrem linken Rand hinab bis zur Einfahrt der Flexenmulde (Blick nach Stuben) Entweder gleich rechts haltend über westseitige Rinnen oder die nach unten hin weiter werdenden, südwestseitigen und unschwierigen Hänge der Flexenmulde bis zur Bushaltestelle Flexengalerie.

Charakter: Landschaftlich sehr schöne Abfahrt mit Blick nach Stu-ben und auf den Erzberg. Im Spätwinter jedoch intensiver Sonnen-einstrahlung ausgesetzt.

Ziepunkt: Bushaltestelle zwischen Flexenpass – Straßengalerie

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8 Risikomanagement

Ein Einschätzen einer Tour ist manchmal sehr schwierig und erfordert viel Routine. Im Zweifel ent-scheidet man sich für die konservativere Variante. Unnötige Risiken eingehen kann im freien Gelände schwere Folgen mit sich bringen. Denke immer dar-an, in erster Linie bist Du allein und bis eine Rettung kommt vergeht viel Zeit. Die ersten 15 Min. sind entscheidend bei einem Lawinenunfall. D.h. die Kameraden-Rettung ist noch immer die schnellste Rettung. Außerdem sollten die Routenwahl und die beste Linie gut eingeprägt sein. Vorsicht bei Nebel – Absturzgefahr und Orientierungslosigkeit. Schon die besten haben sich im Nebel verlaufen.

Wähle die Tour nach Deinem Fahrkönnen und Grö-ße der Gruppe. Plane sichere Wartepunkte und Verhaltensregeln im Ernstfall und studiere den La-winenlagebericht – aber Achtung, dieser ist meist global und kann stark je nach Gebiet abweichen. Am besten informiere Dich im ansässigen Bergführ-erbüro über die Entwicklung des Winters.

8.1 Beurteilung von Lawinen Das Beurteilen von Lawinen ist eine schwierige und heikle Sache. Zum Einem braucht man viel Erfah-rung und zum anderen sollte man das Gebiet sehr gut kennen. Beides ist meist schwierig. Daher sollte man seine Touren sehr konservativ planen und nicht zu stolz sein, Auskünfte von heimischen Bergfüh-rern oder Skilehrern einzuholen.

Man erkennt die Lawinengefahr nicht so einfach. Es hilft nur, die Lawinensituation anhand des La-winenlageberichtes einzuschätzen. Trotzdem bleibt noch ein gewisses Restrisiko. Grobe Einschät-zungen, die man auf jeden Lawinenkurs lernt, hel-fen bis zu einem gewissen Grad weiter, jedoch sollte man sich nicht 100%ig darauf verlassen. Je mehr man über Lawinen weiß, desto mehr wird man ver-unsichert. Es gibt mittlerweile so viele Lehrmetho-den wie man Lawinen einschätzen und beurteilen kann. Jeder der Erfinder glaubt ein neues Heilmit-tel gegen Lawinen gefunden zu haben, jedoch in Wahrheit ist und bleibt es ein unergründliches The-ma. Nur viel Erfahrung und konservatives Verhalten schützt. Jedoch auch nicht zu 100 %. Auch die bes-ten können verschüttet werden.

Ausbilden und Fortbilden in Sachen Lawinen macht Sinn aber man sollte sich auf eine Methode einigen und nicht verrückt machen lassen von den vielen unterschiedlichen Methoden.

Arlberg Alpin hat sich auf die Methode „STOP OR GO„ geeinigt, welche auch vom Österreichischen Alpenverein gelehrt wird.

8.2 Gefahrenzeichen Neuschnee

Kritische Neuschneemenge? Gefährlich für mich?Frischer Triebschnee ist weich aber gebunden und sehr störanfällig!

Frischer Tiefschnee ist für uns Freerider ein Traum und lässt einem das Herz höher schlagen. Jedoch bedenke – es kann zur Todesfalle werden. Entschei-dend ist die Temperatur und Windgeschwindigkeit während des Schneefalles und wie viel Mengen in bestimmter Zeit.

Außerdem ist zu bedenken, wo fahren wir am liebs-ten. In Schattenhängen, in Mulden und in Hängen zwischen 30 - 35° Hangneigung. Das sind die idealen Voraussetzungen bei frischem Schnee.

Dennoch auch die möglichen Fallen, da gerade die-se bevorzugten Abfahrten auch die gefährlichsten sind.

Wir könnten hier noch viele Erklärungen abgeben, jedoch sollte sich jeder Einzelne ein Bild erstellen, was sein persönliches Ziel im Freeridesport ist und sich dementsprechend aus- bzw. fortbilden.

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Check 1 Limits und GeltungsbereichJe höher die Gefahrenstufe, desto stärker der Verzicht auf Steilhänge!

Check 2 Wahrnehmen (Gefahrenzeichen) – Beurteilen (Gefährlich für mich?) – Handeln, Ausweichen oder Abwarten

8.3 Stop or Go Stop or Go ist ein strategisches Konzept zum Planen und Handeln vor und während der Tour.

8.4 Der Lawinenlagebericht ist die wichtigste Informationsquelle zur aktuellen Lawinensituation.

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9 Freerider/innen & ihr optimales Material

9.1 Der ideale Freerideski

Die Freerideski oder Allmountain-Carver unterscheiden sich zum herkömmlichen Pistenski im Speziellen an der Schaufel. Die Schau-fel (Spitze) ist weicher als die vom Pistenski, wodurch ein Tiefschneefahren um vieles leichter wird. Eine harte Schaufel wie bei einem Race-Carver hat zur Folge, dass sich der Ski im Tiefschnee leichter eingräbt und ein Sturz die Folge sein kann.

Weiters sind die heutigen Freeride-Ski (75 mm bis 100 mm in der Mitte des Skis) im Gesamten breiter als Pistenskier, wodurch ein besserer Auftrieb im Tiefschnee entsteht. Auch die Längen der Ski sollten an die Körpergröße angepasst sein. Eine weichere Schaufel genehmigt einen längeren Ski. Eine relative harte Schaufel einen kürzeren. In der Regel werden die Freeride-Ski Körpergröße bis max. 10 cm darüber gefahren.

Richtig breite Ski (bis 130 mm in der Skimitte) sind nicht nur für Freaks geeignet, sondern auch für den Anfänger. Umso breiter der Ski umso leichter und schneller erlernt man die Tiefschneetechnik. Außerdem ersparen sie viel Kraft und fördern den Spaßfaktor.

Die Rocker-Technologie ist ein Quantensprung in der Veränderung der Vorspannung, d.h. der Wölbung unter dem Ski. Jeder Ski hat eine Vorspannung, die für ein sicheres Fahrverhalten sorgt. Bei einem Rocker-Modell sind die Schaufel und teilweise die Skienden aufgebogen. Diese Form lässt den Ski im Tiefschnee aufschwimmen. Je stärker ein Ski aufgebogen ist desto besser im Tiefschnee.

Bitte beachte, dass Tiefschneeski bedingt tauglich auf der Piste sind. Ein Gespräch mit einem Fachberater sorgt für Klarheit, welche Modelle für Deinen Einsatzbereich geeignet sind. Dabei ist die Frage, wie oft der Ski im Gelände oder auf der Piste gefahren wird, ein entscheidendes Kriterium. 60 % Gelände und 40 % Piste ist eine klassische ARLBERG-Variante.

Stöckli Stormrider 95

Sicherlich der ARLBERG-Ski schlechthin. Der überarbeitete Stormrider 95 hat einen leichten Powder Rocker bekommen. Er ist deut-lich leichter, denn es wurde der neue stabile LIGHT CORDE (Holz-Kombi aus Fuma & Esche) benutzt und das Top-Titanal kreuzge-schliffen und direkt sublimiert. Mit seinem Racing Graphite Belag ist er auch schneller geworden. Auch im Radius wurde an dem Ski gearbeitet. Statt 22,2 hat er jetzt 16,9 m Radius und lässt sich deshalb noch leichter auf den Pisten bewegen. Wir geben ihm deshalb 10 Schneeflocken im Powder und 6 Schneeflocken auf der Piste.

Kästle BMX 118

Die junge Freeride Linie von KÄSTLE. Eine innovative Konstruktion mit modernem Freeride Sidecut. Der Early Rise Rocker beschleu-nigt den Auftrieb und bietet unvergleichliche Stabilität in jedem Schneetyp & Gelände.

Der BMX 118 ist ein leichter, wendiger und dennoch stabiler Big-Mountain Ski. Mit Dual Hollowtech, Early Rise Rocker Technologie und geringer Vorspannung bietet dieser Ski ideale Powder-Eigenschaften. 118 mm Skibreite ermöglicht im Tiefschnee ein hervorragendes Fahrverhalten. Die Gleitfläche nimmt gegenüber einem klassischen Pistenski um ca. 78 % zu. Der dual radius Big-Mountain beweist mit einem größeren Radius im Vorderski herausragende Stabilität und Fehler verzeihendes Fahrverhalten. Der vordere Radius ver-lässt vor dem Auflagepunkt seine Laufbahn und läuft geradlinig in die Schaufelgeometrie über.

Verfügbare Längen 168, 183 cm

Side Cut: 139 | 118 | 128

Radius 33 m (Länge 183 cm)

Unser Partner in allen Material-Fragen ist

A-6580 St. Anton am Arlberg/Austria | Dorfstraße 2 | Tel +43 5446 28 30 - 15 (Jeff Swanson)[email protected] | www.sport-jennewein.com | www.sport2000rent.at

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9.2 Der ideale Freeride Skischuh

Der Skischuh sollte in erster Linie optimal passen. Er ist das wichtigste Instrument beim Skifahren.

UNSER TIPP: Geschäumte FREERIDE-Innenschuhe vom Fachmann bieten eine höhere Passform und Stabilität des Innenschuhs. Ihr Schaum ist nicht so hart wie der eines Race-Foam-Boots. Wichtig ist auch die geschäumte Zunge, um bei Sprüngen die Schienbeine bestmöglich zu schützen. Herkömmliche Innenskischuhe verlieren leider mit der Zeit die optimale Passform, wodurch die direkte Kraftübertragung auf den Ski gestört wird. Man sollte genau wissen wofür der Schuh eingesetzt wird. Z.B: Freeride, Race, gemütlicher Pistenfahrer, sportlicher Fahrer oder Tourengeher. All diese Komponenten sind wichtig um den passenden Schuh zu finden. Der Flex (Steifigkeit des Schuhs) sollte je nach Anspruch, Höhe des Schwerpunkts und Gewicht des Fahrers angepasst sein.

Es gibt die unterschiedlichsten Modelle. Der Schuh sollte für das Freeriden einen Ski/Walk-Mechanis-mus aufweisen. Die Sohle sollte für Aufstiege rutschfest sein. Ein Power-Band wird oft als fünfte

Schnalle eingesetzt, um noch gezielteren Druck auf den Ski geben zu können.

UNSER TIPP: Leichtbauweise ist oft sehr angenehm beim Auf-stieg – aber wirklich zählen tut die Abfahrt – hierauf sollte der Schuh ausgelegt sein.

Head Venture 130

Mit diesem SKI UTILITY BOOT setzt Head neue Maßstäbe im Freeride Bereich. Der Schuh zeichnet sich durch Leichtbau

bei gleichzeitiger kompromisslos sportlichen Ausrichtung aus. Seine SPINEFLEX-ALU-Schnallen sind robust und gleichzeitig mikro-ver-

stellbar. Stoßdämpfer und Vibram-Sole zeigen seine Freeride-Natur. Das poppige Outfit passt sich toll in die Bekleidungs-

und Skidesigns ein. Es gibt Tourensohlen optional.

Der JENNEWEIN 3F-Schaum Innenschuh ist die perfekte Ergänzung zu diesem Schuh. Mit dem Freeride-Foam-Fit erleben Sie die individuellste Passform in einem Freeride Schuh.

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9.3 Bekleidung

Eine funktionstüchtige Bekleidung (Zwiebelsystem) ist von Vorteil, da man sehr sportlich fährt und manchmal kurze Aufstiege be-wältigen will oder muss. Die Oberbekleidung sollte leicht und atmungsaktiv sein. Ein zweilagiges Goretex Membran reicht, besser ist natürlich ein dreilagiges.

Die Handschuhe sollten wasserdicht oder besser noch mit Goretex Material versehen sein. Die Enden der Handschuhe sollten hoch den Ärmel rauf gehen, damit der Schnee nicht sofort ins Innere gelangt. Wir haben mit der Marke HESTRA sehr gute Erfahrungen gemacht.

Ideal sind Hosen mit hohen Bund, damit der Rücken und Nierenbereich gut bedeckt sind. Durch Stürze oder Druck vom Rucksack rutschen kurz geschnittene Hosen gerne nach unten und der Rücken wird frei. Das kann sehr unangenehm im kalten Schnee sein.

Der Helm ist ein MUSS bei Freeridern. Die Frage welcher? Das ist im Prinzip egal, Hauptsa-che er passt, drückt nicht und hat kein eingeschränktes Sichtfeld.

Sonnenbrille oder Skibrille? Eine Skibrille hat einen besseren Sitz bei Helmen und zum Un-terschied der Sonnenbrille kann kein Schnee zwischen Augen und Brille kommen. Auch tränen die Augen bei schnellerer Fahrt nicht. UNSER TIPP: Helm & Brille beim Kauf aufeinander abstimmen. Achtet auch darauf, dass es oben zwischen Skibrille und Helm keine Lücke gibt. Eure Neben- und Stirnhöhlen werden es Euch danken.

Skibrillen mit Tausch-Scheiben: Sonne und bedeckter Himmel oder gar Nebel bringen ganz unterschied-liche Anforderungen an Skibrillen-Scheiben mit sich. Moderne Brillen haben ein rasches und einfach zu handhabendes Wechselsystem für Scheiben.

UNSER TIPP: Habt immer 2 Scheiben mit dabei. Eine für Sonnenschein (eher dunkel) und eine für schlechte Sichtverhältnisse (gelb, oran-ge, rot hat sich hier sehr be-währt). Bei einem Sturz kann eine Scheibe auch einmal zu Bruch gehen. Umso bes-ser wenn Ihr direkt E r s a t z d a b e i habt.

Nadine Wallner in New Zealand© by Stefan Schlumpf

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9.4 „Sicherheit„-Notfallausrüstung

Das Wort „Sicherheit„ sollte man für Lawinen-Notfallausrüstungen nicht verwenden. Es verführt allzu leicht zur Annah-me, wenn man sich dies oder jenes kauft, ist man sicher. Es gibt keine Ausrüstung mit der sich Lawinenunfälle ver-

hindern lassen. Jede Lawine, egal wie gut man ausgerüstet ist, kann zur Lebensgefahr werden. Es gibt zwei Aus-rüstungsbereiche, die unterschiedlich die Überlebenschancen bei einem Lawinenunfall vergrößern können.

Das ist zum einen der Lawinenairbag als einzig aktives Rettungsgerät, mit dem das Lawinenopfer selbst die eigene Verschüttung verhindern kann. Die meisten Lawinenopfer kommen ums Leben, weil sie in den

Schneemassen verschüttet werden und nicht rechtzeitig gefunden und ausgegraben werden können.

Zum anderen sind es die Geräte der Kameradenhilfe, das LVS in Verbindung mit Schaufel und Sonde, die ein absolutes Muss sind. Mit diesen kann man die eigene Verschüttung nicht verhindern, man

hat aber eine Chance, durch eine schnelle Kameradenrettung gerettet werden zu können. Gerade die ersten 15 Minuten nach der Verschüttung sind entscheidend.

Das LVS Gerät muss die internationale Frequenz 457 khz haben. Am idealsten ist ein 3 Antennen Gerät. Damit wird das Suchergebnis um einiges schneller und genauer. Der Umgang – speziell das Suchen – sollte auch zu Hause, bei speziellen Lawinenkursen oder bei Freeri-

decamps immer wieder geübt werden.

Die Schaufel sollte leicht und kompakt sein, jedoch soll das Schaufelblatt ausrei-

chend stabil sein um bei hartem La-winenschnee auch zu funktionieren. Wichtig ist ein Teleskop-Stiel. Der Griff muss Dir gut und angenehm in der Hand liegen.

Die Sonde sollte mindestens eine Länge von 240 cm haben und stabil sein. Die neue PIEPS Probe ist eine Revolution und sicherlich eine wei-tere Hilfe im Lawineneinsatz.

Oben bleiben bedeutet am Le-ben bleiben: der ABS-Ruck-sack. Es gibt unterschiedliche Systeme wie Lawinenball, Schnorchel u.v.m. doch unsere Bergführer schwören auf den ABS-Rucksack. Ein kurzer Zug am Auslösegriff aktiviert das System. Zwei Airbags blasen sich jeweils seitlich entlang des Körpers auf und halten das Lawinenopfer so in einer ho-rizontalen Lage auf der Lawi-

nenoberfläche. Diese horizonta-le Lage ist für den gefährlichsten

Teil der Lawine, den Auslauf der Schneemassen, von entscheidender

Bedeutung. Nur wenn man möglichst flach an der Oberfläche liegt wird man

von den sich schichtweise ablagernden Schneemassen nicht festgehalten und ent-

geht so der Verschüttung durch nachfließen-den Lawinenschnee. Zudem stabilisieren die beiden

seitlichen Airbags das Lawinenopfer während des Absturzes und verhindern so häufig Sturzverletzungen.

Durch das Vario-„Wechselsystem„ können an die Trageeinheit mit dem integrierten ABS-System, der sogenannten Base Unit, wechsel-

weise Packsäcke mit unterschiedlichen Volumen angezippt werden. Das ist sehr praktisch, da man für jeden Einsatz den passenden Packsack anzippen oder bei

dessen Verschleiß diesen schnell und preiswert ersetzen kann.

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10 Kamtschatka – Freeriden am anderen Ende der Welt mit Arlberg Alpin

Wenn man das Wort Kamtschatka hört, würde man es nicht unbedingt mit einem Freeride Paradies in Verbindung setzen! Wenn einem die-ses Wort, dieser Landstrich oder diese Region überhaupt einmal im Wortschatz untergekommen ist dann wohl eher in dem Zusammenhang einer enormen Bären-Population, dem Lachsfischen, der 29 verbliebenden aktiven Vulkane oder einfach der unberührten Natur. Wie wir feststellen mussten hat Kamtschatka aber mehr, deutlich mehr, als das zu bieten.

Nach dem wohl längsten Inlandsflug der Welt, mit 10 Stunden Flugzeit, erreicht man die riesige Halbinsel. Gelegen zwischen der Beringsee, dem Nordpazifik und dem Ochotskischen Meer, am östlichsten Ende von Sibirien und ca. 1.000 km nördlich von Japan, erstreckt sich die russische Halbinsel auf einer Länge von 1.300 km. Bevölkert wird diese Halbinsel, die von der Fläche vergleichbar ist mit der Größe von Ös-terreich und Deutschland zusammen, lediglich von 350.000 Menschen.

Die ersten Eindrücke am Flughafen von Petropavlovsk-Kamchatsky machen unmissverständlich klar: Wir sind am Ende der Welt! Nach dem Ausstieg aus dem Airbus A 320 werden wir wenige Meter weit mit einem Bus von dem Rollfeld gefahren und erreichen nach dem Austritt durch ein Gartentor einen Parkplatz, auf dem wir in eisigen Temperaturen auf das Gepäck warten. Die schneebedeckten kleinen Hügel rings-herum lassen zumindest schon mal vom besten Pulverschnee träumen.

Die einstündige Fahrt zur Lodge vergeht wie im Flug. Trotz Müdigkeit sind alle Augen wegen der vielen Eindrücke weit aufgerissen. Vorbei an langen Schneefeldern, heruntergekommenen Plattenbauten und mindestens 3,5 m hohen Schneemassen entlang der Straße, erreichen wir unsere Unterkunft. Nach ausführlichen Sicherheitseinweisungen und -übungen am Nachmittag und den ersten Kostproben russischer

Mahlzeiten, fallen wir, voller Vorfreude auf den nächsten Tag, ins Bett.

Bei einer Zeitumstellung von 12 Stunden ist es wahrscheinlich normal, dass der Sonnenaufgang herbeigesehnt wird und man sich entgegen aller Gewohnheiten bei dem Blick auf die Uhr schon weit vor der „Weckerzeit„ auf das Aufstehen freut. Über Nacht hat es ein wenig geschneit und der Himmel ist grau und verhangen. Wetter, naja. Aber am Ersten Tag können wir es dennoch kaum erwarten, nach dem Frühstück die Ansagen der morgendlichen Guide-Besprechung zu erhalten. Auf Grund der schlechten Wetterlage und dem starken Wind wird unser erster „Run„ verschoben. Die Laune unserer Truppe sinkt plötzlich auf einen bisher noch nicht dagewesenen Tiefpunkt. Die Guides, aber vor allem die Wetterlage, haben nach einigen Stunden ein Einsehen mit uns. Zwar werden wir nicht mehr viele Hö-henmeter am ersten Tag schaffen, aber zumindest dürfen wir das erste Mal auf die Bretter. Auf Grund der schlechten Sicht sind lediglich 500-600 Höhenmeter „Runs„ im „Tree Skiing„ Gebiet zwischen den Birken angesagt. Beim ersten Einstieg in den Heli, welcher uns die ganze Woche begleiten wird, ist neben der Vorfreude natür-lich auch ein bisschen Nervosität in der Truppe zu spüren. 16 Gäste und 3 Guides befinden sich in einem Heli. Also ein Guide pro 8er Gruppe und ein Guide, der als

letzter den Berg betritt und auch verlässt. Die vorher so oft ausgemalte Situation, aus dem in der Luft stehenden Heli in Windeseile heraus springen zu müssen, wird nun, nach 48 Stunden Anreise, endlich Wirklichkeit. Laut schellende Rotoren, ein verstärktes Wackeln im Heli und ein deutlich erhöhter Herzschlag beim Landeanflug mit offener Seitentür beglei-ten die lautstarken und hektischeren An-weisungen der Guides: „GO, GO, GO, GO„.

Nach dem schnellen Absprung aus dem noch rotierenden Heli, dem extremen Windaufkommen, dem Wegducken im Schnee und dem Abflug des Helis, erkennen wir, dass der Heli auf einer Tennisplatz gro-ßen, ebenen Fläche mit Rädern im Schnee landete und wir mit einem großen Schritt von 15 cm gemütlich aussteigen hätten können. Naja, aller Anfang ist schwer!

Die ersten Runs im eisig gefrorenen und vom Wind verpressten Schnee lassen noch keine herausragenden Schwungerlebnisse erahnen. Aber die Verhältnisse werden von Run zu Run besser, ein Hauch von „Free-ride feeling„ liegt beim Durchqueren der dichten Birkenabhänge schon einmal in der Luft. Dennoch, mehr als ein Aufwärmen und den 2.590 geschafften Höhenmetern, können wir diesem ersten Tag in den Ber-

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gen von Kamtschatka nicht entnehmen. Zumindest wird langsam der Flug und der Ausstieg aus dem riesigen Helikopter ein bisschen zur Gewohnheit. Den Tag können wir dann im Außenpool, mit heißem Quellwasser gefüllt, in unserer Lodge und der Hoffnung auf Wahrheit der uns berichteten Erlebnisse aus den Vorjahren, ausklingen lassen.

Für die verbleibenden 6 Tage ist Kaiserwetter vorhergesagt: Blauer Himmel, kein Wind und Sonne satt. Schnee ist ja mit bis zu 6 m im April, ohnehin genügend da. Das Freeride Erlebnis kann also beginnen!!!

Die zu befahrende Gebirgskette hat etwa die Größe der Schweiz und es sind nur einige wenige Helis zum Alpinski unterwegs. Die meisten „Drop offs„ finden auf den Vulkanlandschaften zwischen 2.000 m und 2.500 m statt. Anders als in den Alpen, wo die Einheimischen jeden Grat oder Mulde mit Namen kennen, gibt es dort Berge die mit Skiern wahrscheinlich noch nie befahren worden sind. Die Auswahl der Spots erfolgt nach Absprachen zwischen den Guides vor den jeweiligen Abfahrten.

Die folgenden Tage zeigten uns dann, warum diese Landschaft für Freerider als einzigartig erachtet wird.

Neben der unberührten Natur, die wir an diesen Tagen wahrscheinlich lediglich mit einigen Bären im Winterschlaf teilen, ist vor allem die große Abwechslung in den einzelnen Turns das absolute Highlight. Wir erleben Pulverschnee-Verhältnisse, die dem „Champagner Powder„ wahrscheinlich in nichts nachstehen, in einer Kulisse die man zumindest in Europa nicht finden wird! Spektakuläre „drop offs„ auf spitzen Bergkuppen gehören fortan genauso wie steilste Gipfelabfahrten zu unserer Tagesaufgabe. Wir befahren aktive Vulkane, an denen wir nur wenige Meter entfernt vom Krater abschwingen und den strengen Gasgeruch einatmen können. In ca. 9 Turns pro Tag und bis zu 2.500

Preis jährliche Saisonabschlussreise Kamtschatka Heliskiing

€ 5.500,– pro Person, max. 6 Personen

Fotos Kamtschatka© by Harry Lohninger

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Höhenmeter langen Abfahrten durchqueren wir einzigartige Gebirgslandschaften, denen wir in unserem kompletten Blickfeld nichts als Schnee und Berge entnehmen. Nach einigen absolut herausfordernden Turns verlangt unser Körper nach einer Pause, die wir uns jeden Mittag aufs Neue verdienen. Beim Picknick im Schnee mit frischem Lachs oder gegrillten Jakobsmuscheln inmitten der alpinen Tallagen sammeln wir täglich Kräfte für die Nachmittagsstunden. Zur Regeneration der Muskeln können wir auf dem Heimweg mit dem Heli ein-kehren, um in heißen natürlichen Quellen einzutauchen. Die Abende sind anders als vorher vermutet, auch im Land der Wodkatradition, kurz. Beim Kartenspielen werden zumeist die Tageserlebnisse noch einmal verarbeitet um dann mit viel Schlaf den Körper auf die nächsten Tagestouren vorzubereiten.

Es gibt keinen Tag, an dem wir auch nur ältere Schwungspuren in den Hängen entdecken können, geschweige denn irgendwelche Menschen außer unsere Gruppe in dem Gebirge sehen. Ein absolutes Highlight dieser Reise sind die Turns mit Meerblick. Wir fahren einige sensationel-le Abfahrten, bei denen wir einen freien Blick auf die Beringsee genießen. Mit Long Turns durch herrlichen Tiefschnee, um den Strand und den wartenden Helikopter zu erreichen, wo kann man das schon erleben?

Nach fünf Tagen sportlicher Anstrengung bei der Bewältigung von 33.000 Höhenmeter, 11 Flugstunden und 42 Runs, mit vielen herausra-genden Eindrücken, kehren wir schlussendlich alle ohne Verletzung in unseren Alltag zurück.

Hoffentlich bleiben diese Erlebnisse für uns nicht einzigartig!!!

Dennis Scholz, langjähriger Stammgast und Teilnehmer in Kamtschatka 2013

Check out Video!

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11 Arlberg Alpin im Portrait – Nadine Wallner aus Klösterle/Arlberg – Freeride-World-Champion 2013Arlberg Alpin durfte ein Gespräch mit Nadine über das Freeriden füh-ren. Wenn man ihr so gegenüber sitzt, denkt man nicht, dass man es mit einer sich tollkühn von einem Wahnsinns-Berg wild herab-stürzenden Rennläuferin zu tun hat. Im Gegenteil, man hat eine sehr hübsche, selbstbewusste und zierliche junge Frau vor sich.

Lieblingsskigebiet:

Der Arlberg. Hier bin ich zu Hause, hier kenne ich mich aus. Mit meinem Vater, der erfahrener Berg- und Skifüh-rer am Arlberg ist, befuhr ich mit 6 Jahren meine erste Fre-erideroute, die über die Valluga/Westgrat nach Zürs führte. Das war sehr beeindruckend für mich, als so kleiner Knirps.

Nadine, wie lange fährst du schon Ski?

Ich habe mit drei Jahren angefangen Ski zu fahren. Da mein Vater viel am Arlberg führt, nahm er mich auf unzählige Touren mit. Bis zu meinem 16. Lebensjahr nahm ich aktiv im Skirennsport teil. Lei-der musste ich verletzungsbedingt meine Rennkarriere früh-zeitig an den Nagel hängen und absolvierte daraufhin die Prüfung zum staatlichen Diplom-Skilehrer und Skiführer.

Wie bist Du zum Freeriden gekommen?

Nach meiner Verletzung suchte ich Herausforderun-gen und ich war rebellisch, wie alle Jugendlichen in der Pubertät. Das ist Freeriden auch – rebel-lisch, frei und ungezwungen. Das faszinierte mich, und mit einem der besten Spots di-rekt vor meiner Haustüre, blieb mir nichts anderes übrig!

Wie bereitest Du Dich auf das Freeriden vor, und wie kann man den Unterschied zum Training zum klassischen Alpinsport sehen?

Im Winter viele Kilometer auf den Skiern und Sprünge im Funpark trainieren. Im Sommer viele Bergläufe, Biken und Klettern. Ich bin gerade von Neuseeland gekommen und nahm an einem Qualifier teil, bei dem ich leider gestürzt bin, aber auch diese Erfahrung ge-hört dazu und ist sehr wichtig.

Ich glaube der Unterschied zum klassischen Training des Alpinrenn-laufs liegt darin, dass wir noch ein bisschen freier in der Gestaltung und Ausführung unseres Trainings sind. Du entscheidest, wie du dich vorbereitest. Dazu gehört sicher eine gute Kraftausdauer, die ich durch Bergläufe und Hochtouren erlange, aber auch ein Verletzun-gen vorbeugendes Krafttraining ist unumgänglich und sehr wichtig.

Das klingt ja wie ein Fulltimejob? Wie finanzierst Du Dir das und wie geht das mit Deinem Studium?

Na ja, das ist eine gute Frage. Es braucht viel Idealismus und Willen dazu. Mittlerweile habe ich gute Sponsorenverträge und Preisgel-der, die den größten Teil abdecken. Aber gerade am Anfang muss-te ich viel selbst finanzieren. Für das Studium habe ich viele gute Freunde, die mich unterstützen. Sie bauen mich auf, wenn ich ein Tief habe oder sie erinnern mich an Prüfungstermine und halten mich am Laufenden, wenn ich bei den Rennen oder im Training bin. Es ist nicht so leicht, das alles unter einen Hut zu bringen, doch mit Hilfe von meinen Liebsten ist es zu schaffen.

Du bist 2013 Freeride-World-Champion in Verbier geworden, wie war Dein Weg bis dorthin?

Es gibt insgesamt 5 FWT Stopps, der 5. Stop ist bereits das Finale in Verbier/Schweiz. Für das Finale muss man sich über die 4 Stopps im Vorfeld qualifizieren. Das fordert einen, denn am Anfang sind es fast doppelt so viel und nur knapp die Hälfte qualifiziert sich für das Finale in Verbier.

Ich qualifizierte mich 2012 über die Freeride World Qualifier Serie mit dem 3. Rang für die Freeride World Tour 2013.

FWT 20131. Rennen FWT Revelstoke/Kanada 2013 – 2. Platz2. Rennen FWT Chamonix/FR 2013 – 2. Platz3. Rennen FWT Kirkhood/USA 2013 – 5. Platz4. Rennen FWT Fieberbrunn/AUT 2013 – 1. Platz5. Rennen FWT Verbier/CH 2013 – 3. PlatzGesamt bei der Freeride-World-Tour 2013: Platz 1.

Du bist selbst aktive Skiführerin und Skilehrerin, und kennst einige Spots, an denen die Rennen ausgetragen werden, speziell Verbier ist berühmt, berüchtigt und gefährlich.

Ja, der Bec de Rosses ist berüchtigt! Extrem steil, ausgesetzt – ein richtiger Big Mountain. Da ist nicht viel Platz für Freestyle. Eiserne Konzentration ist gefordert, damit man nicht stürzt und ernsthaft verletzt wird. Dieses Rennen ist immer wieder eine Herausforde-rung und verlangt alles von einem Athleten.

Was heißt Freestyle – Saltos oder so?

Ja genau, du solltest während deinem Run möglichst viele spekta-kuläre Sprünge einbauen, die auch bewertet werden. Die Landung muss aber immer sauber gestanden sein, sonst bekommst du Punk-teabzüge. Also kein Wahnsinns-Sprung ohne gute Landung.

Wie wird so ein Run bewertet?

In erste Linie werden die Lines (Routenwahl), die Geschwindigkeit und Flüssigkeit, die Sprünge und vor allem die Landungen, und zum Schluss der Gesamteindruck bewertet.

Das klingt für mich als Bergführer nach ein bisschen viel für einen Run, den du vorher ja nicht fahren darfst?

Ja richtig, ich kann mir die Line nur vom gegenüberliegenden Hang aus ansehen und mir die Route und Sprünge so gut als möglich ein-prägen. Im Run selbst habe ich nur Millisekunden Zeit, eine Ent-scheidung zu treffen, welchen Sprung ich mache und wo ich lande, beziehungsweise wie ich weiterfahre. Aber gerade das ist das Faszi-nierende an diesem Sport!

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Wir haben einen Eindruck über das Leben eines Freeride-Athleten bekommen und müssen größten Respekt vor diesen jungen Leuten zeigen. Mit wenig Geld, manchmal nur für ein Paar Skier, und viel Enthusiasmus stürzen sich die Mädels und Burschen den Berg herunter. Spektakuläre Sprünge, an Stellen, wo sie vorher noch nie gesprungen sind, steile Abfahrten und irre Geschwindigkeiten.

Für all diese Mühen werden Sie nur mit wenig belohnt, da die Lobby dieses Sports den Stellenwert des klassischen Alpinsports noch nicht erreicht hat. Ich bin der Meinung, sie verdienen weit mehr Anerkennung und Respekt.

Wenn ich mir das so überlege, würde ich mir dabei wahrscheinlich alle Knochen brechen, wann ist bei Euch Schluss? Gibt es ein Al-terslimit?

Nein, das ist das Tolle am Freeriden, da gibt es keine Begrenzungen. Es ist auch vielmehr ein Lebensstil. Derjenige, der es leben möchte, tut es einfach, ganz egal wie alt oder woher er ist! Solange du dich fit fühlst und dein Kopf frei ist, bist du dabei.

So, wie die Freeridelegende Seb Michaud. Der auch noch mit seinen 40 Jahren Rückwärtssaltos und waghalsige Abfahrten macht. Er hat sich jedoch dieses Jahr in Verbier entschlossen seine Contest Karrie-

re zu beenden. Ich glaube aber, dass er privat sicher noch weiterma-chen wird – it´s his passion.

Was kannst Du jungen Freeridern als Tipp mitgeben?

Reize deine Grenzen aus und push deine Limits. Jedoch überschreite sie nicht zu oft, denn irgendwann ist das Säckchen voll Glück, dass wir alle mit uns tragen, leer.

Was ist dein Lebensmotto?

Zieh dein Ding durch – bleibe aber trotzdem auf dem rechten Pfad.

HAVE FUN OUT THERE IN THE MOUNTAINS!

Wallner NadineDorf 716754 Klösterle am Arlberghttps://www.facebook.com/nadi.wallner

Nadine WallnerGeboren am 15.05.1989,

wohnhaft in Klösterle.

Studiert nebenbei Sportmanage-ment und Wirtschaft.

Hobbys: Skifahren, Bergsteigen, Klettern, Paragleiten, Surfen etc. und alles was Spaß

in den Bergen macht!

Sponsoren: Red Bull, Mammut-Barryvox und Snowpulse, Marker/Völkl, Bergbahnen Stuben, TVB

Klösterle, Leki, Sony, Tecnica, ScherelosigKite, SmS Multimedia headphones

Nadine in New Zealand© by Stefan Schlumpf

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12 Heliskiing am ArlbergJedem Freerider läuft beim Gedanken an Heliskiing das Wasser im Mund zusammen und es ist für viele ein Traum. Heliskiing am Arlberg ist ein einzigartiges Skiabenteuer in Österreich. Je nach Schneeverhältnissen und dem fahrtechnischen Können der Gruppe entscheidet der Guide von Arlberg Alpin, ob der 2.652 m hohe Mehlsack oder das Schneetäli (2.450 m) angeflogen werden. Nach einem spektakulären Ausstieg aus dem Heli wartet eine perfekt geneigte, schier endlose 1.100 Höhenmeter-Abfahrt ins Zuger Täli.

Doch der Tag ist noch nicht vorbei. Mit dem Zugerberg Skilift geht es zurück in das Skigebiet Lech. Bei einem gemeinsamen Mittages-sen (nicht inkl.) kann die bereits strapazierte Skimuskulatur kurz entspannen. Der Guide entscheidet je nach den Schneeverhältnissen über die besten Powderabfahrten zurück zum gemeinsamen Ausklang des Tages. Bei einem Getränk können die Bilder und kleinen Movies betrachtet und ausgetauscht werden und über die erlebten Geschichten des Tages gelacht werden.

Preis: € 260,– pro Person bei 3 Personen € 385,– pro Person bei 2 Personen

Inkludierte Leistungen:

- Staatlich geprüfter Berg- und Schiführer für den gesamten Tag (ca. 5 Stunden) - Heliflug je nach Verhältnisse auf den Mehlsack oder ins Schneetäli- Transport zum Heliport Zürs mit dem Arlberg Alpin Powder Taxi- Ein einzigartiges Skiabenteuer in Österreich mit besonderem Flair und – Freeridestammtisch- Helmkamera Verleih für die Gruppe – gemeinsame Bilder und kleine Movies - optionaler Freerideskiverleih direkt im Büro in Stuben (42,– Euro pro Tag)

Treffpunkt und Dauer:

8:30 Uhr bei uns im Büro in Stuben am Arlberg. Nach kurzem Ausrüstungscheck gemeinsamer Transport zum Heliport in Zürs (Fle-xenhüsle – Restaurant). Alternative Treffpunktmöglichkeit für Gäste aus Lech und Zürs um 9:00 Uhr direkt beim Heliport in Zürs oder durch Abholung unseres Powder Express. Da wir Powder-Junkies sind, heißt es bei uns früh aufstehen, damit wir eine der ersten Ski-gruppen am Berg sind und den Tag voll und ganz auskosten können.

www.wucher-helicopter.at

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Telefon +43 5583 22 06-0 | [email protected]

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13 Freerideclub ArlbergUnser angeschlossener Freerideclub ermöglicht Tiefschneefreaks, ihr Hobby unter Gleichgesinnten auszuüben. Speziell für Kinder und Jugendliche ab 6 Jahren haben wir jeden Sonntag am Sonnenkopf Trainingstage. Betreut werden die Mitglieder von Bergführern und Skitrainern, sowie von unserem Freerideprofi Simon Wohlgenannt. Simon hat Platz 12 bei der Freeride World Qualifier Tour 2012 erreicht.

Freeride-Camps:03. - 05.01.2014 am Sonnenkopf | 12. - 14.02.2014 am Sonnenkopf | 14. - 16.04.2014 am Sonnenkopf

Preis pro Kind inkl. Mittagessen € 75,–

14 Preise Bergführer/Skilehrer:

pro Tag (für eine Person) € 290,–je weitere Person € 25,–Freeridetag € 70,–Big Mountain Day € 95,–Skitourentag € 80,–Winterklettersteig € 290,–Heliskiing Arlberg (pro Person) € 260,–Schneeschuhwandern € 50,–Max. 7 Personen pro Gruppe; Kursdauer ca. 5 StundenVerleih von Safety-Equipment und Freerideski auf Anfrage(Airbag, Schaufel, Sonde und LVS-Gerät)

Freeridecamps ab € 250,–Wir bieten 3- oder 5-tägige Camps für Jugendliche und Erwachsene an. Für Tiefschneeanfänger bis zum Experten.

Näheres unter www.arlbergalpin.at.

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15 Sommer am ArlbergErleben Sie mit Arlberg Alpin Bergsport & Outdoorcenter Abenteuer rund um den Arlberg. Wir sind spezialisiert auf Klettern, Canyoning, Wandern, Kanutouren, Standuppaddling, Biken, Bogenschießen, Tauchen und Kinderabenteuercamps am Arlberg.

Unser Team besteht aus staatl. gepr. Berg- und Skiführer, Wanderfüh-rer, Canyoningführer, Pädagogen, Tauchlehrer, Bikeguides,Trainer zum Bogenschießen, sowie Kanuguides.

Unser Wochenprogramm, das wir vom 20.06.2014 bis 05.10.2014 durchführen, ist für jedermann buchbar. Bitte beachten Sie die Min-dest- und Maximalteilnehmerzahl des jeweiligen Programmes.

www.tagwerk-grafik.at

Hotel Restaurant | Tel. +43 5583 21 [email protected] | www. sonnenburg.at

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Sailing Active wurde von Harry Lohninger nach 25 jäh-riger Erfahrung im Segelsport, um ebenso begeister-ten Seglern unser Wissen weiter zu geben, gegründet. Unsere besonderen Kenntnisse sind im gesamten Mit-telmeerraum von der türkischen Ägäis bis Gibraltar.

Wir sind Ihnen bei der Suche nach Ihrer Charteryacht, sowie bei der Planung Ihres Segeltörns behilflich, ob mit oder ohne Skipper geben wir Ihnen Informationen über das Revier, spezielle Wetterlagen und Behörden.

Wer besondere Törns erleben möchte, der ist bei uns richtig. Segeln & Klettern, sowie Segeln & Tauchen oder spezielle Skippertrainings können wir Ihnen of-ferieren. Praktische Ausbildung zum SKS Schein auf Elba – Mallorca – Slowenien.

16 Sailing Active – Segeltörns | Ausbildung | Yachtcharter