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VL Existenzgründung
Dipl.-Psych. Frank Schumann
Wintersemester 2005/06
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 2
Überblick: Marketing
KontextInstrumente
ProduktpolitikKommunikationspolitikPreispolitikDistributionspolitik
Marketingbudget und ErfolgskontrolleMarketing im Businessplan
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 3
Kontext: Bedeutung von Marketing und Vertrieb für Gründer
Quelle: Picot/Laub/Schneider (1989)(Mehrfachnennungen)
81,3%27,8%Produktvermarktung
44,1%52,3%Organisation der Produktion
75,6%79,8%Ideenfindung
sehr erfolgreiche Jungunternehmer
weniger erfolgreiche Jungunternehmer
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 4
Abgrenzung der Begriffe
Marktorientierung bezogen auf Unternehmen und Umwelt
Verfügbarkeit und Übergabe der Leistungen am Markt
Herbeiführung der Tauschakte: von Akquisition über Interaktion bis Nachbereitung
unmittelbarer Vollzug der ökonomischen Interaktion im Tauschakt
Quelle: Pepels, S. 4 ff.
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 5
Verhältnis Marketing / Vertrieb in der Praxis
In der Praxis Abgrenzung nicht so einfach und klarVertrieb hat nicht nur Absatzfunktiondient auch der Kommunikation (Nutzen, Kundenfeedback, …)im B2B-Bereich auch maßgeblich bei Preisfindung und Produktgestaltung (kundenindividuelle Produkte!) beteiligt
daher häufige Konflikte zwischen Marketing und VertriebVertrieb: Marketing ist nicht umsetzungsbezogen und „abgehoben“Marketing: Vertrieb handelt nicht strategiegeleitet und ist nur kurzfristig orientiert
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 6
Überblick: Marketing
KontextInstrumente
ProduktpolitikKommunikationspolitikPreispolitikDistributionspolitik
Marketingbudget und ErfolgskontrolleMarketing im Businessplan
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 7
Marketing Mix: Die Marketing-InstrumenteAbstimmung der einzelnen Marketinginstrumente aufeinanderPRODUCT (Produktpolitik)•Ausstattungselemente•Qualität•Menge•Design•Verpackung•Kundendienst
PLACE (Distributionspolitik)•Standort •Distributionskanäle
•Absatzwege•Absatzmittler
•Warenlogistik
PRICE(Preis- & Konditionspolitik)
•(Listen-) Preis•Preisdifferenzierung
•Rabatt/Skonto•Zahlungsfristen
•Finanzierungskonditionen•Sonderangebote
PROMOTION(Kommunikationspolitik)
•Klassische Werbung•Verkaufsförderung
•Public Relations •Event Marketing
•Messen/Ausstellungen•Direktkommunikation
MARKETING-MIX
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 8
Überblick: Marketing
KontextInstrumente
ProduktpolitikKommunikationspolitikPreispolitikDistributionspolitik
Marketingbudget und ErfolgskontrolleMarketing im Businessplan
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 9
Diskussion: Produktpolitik
Der Wurm muß dem Fisch schmecken, nicht dem Angler!
Produkt als Mittel der Bedürfnisbefriedigung Produkt als Lösung eines Kundenproblems
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 10
Produktpolitik - Gestaltungsfelder
Ausstattungselemente, Qualität, Menge, Design, Verpackung Value-added Services
Kundendienst, Finanzierung, Garantien etc.
Grundnutzen (zumeist physikalisch-
funktionelle Eigenschaften)
Zusatznutzen (z.B. ästhetische oder soziale Eigenschaften)
+
=
Produktnutzen (die aus allen Eigenschafteneines Produktes resultierende
Bedürfnisbefriedigung)
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 11
Produktpolitik
Leistungsspektrum eines Technologieunternehmens muß ein identifiziertes Kundenproblem lösen
Meist beinhaltet dies einen geeigneten Mix von Produkten und Dienstleistungen
Kriterien für Value-Added-Services:Entsteht ein Mehrnutzen für den Kunden? (aus Kundensicht!)Ist beim Kunden eine Zahlungsbereitschaft dafür da?Entsteht dadurch ein Wettbewerbsvorteil? Entsteht durch Verzicht ein Wettbewerbsnachteil?
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 12
Überblick: Marketing
KontextInstrumente
ProduktpolitikKommunikationspolitikPreispolitikDistributionspolitik
Marketingbudget und ErfolgskontrolleMarketing im Businessplan
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 13
Diskussion: Kommunikationspolitik
Wer ist mein (potentieller) Kunde? Mit welchen Kommunikationsmaßnahmen kann ich exakt diesen Kunden erreichen?Wie schaffe ich es, dass mein Leistungsangebot von diesem (potentiellen) Kunden wahrgenommen wird?
Diskussion: Welche Kommunikationsinstrumente bieten sich für die Kundenansprache an?
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 14
Kommunikationspolitik –Gestaltungsfelder
Klassische Werbung VerkaufsförderungPublic Relations (Öffentlichkeitsarbeit)SponsoringEvent-MarketingMessen und AusstellungenDirektkommunikation
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 15
Kommunikationspolitik –Kommunikationswege
Mögliche Kommunikationswege:One-to-One:
Persönlich via Kommunikationsmittel (Telefon, Fax, Brief, Email)
One-to-Many:Printmedien (Zeitungen, Zeitschriften)Klassische elektronische Medien (Fernsehen, Hörfunk)Neue elektronische Medien (Internet)
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 16
Kommunikationspolitik –Direkte / Indirekte Maßnahmen
Direkte MaßnahmenMailingsTelefonaktionenFaxaktionenBroschüren und FlyerPräsenz auf FachmessenAnzeigen in (Fach-)ZeitschriftenInternet-Informationen (pull-services)Internet-Newsletter (push-services)
Indirekte MaßnahmenFörderung der aktiven Weiterempfehlung durch Kundengezielte Öffentlichkeitsarbeitprofessionelle Pflege von BeziehungsnetzwerkenVorträge vor relevantem Publikum
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 17
genaue, vorherige ZielformulierungWas will ich mit der Kommunikationsmaßnahme erreichen?
z.B. Bekanntheit – Wahrnehmungsebenez.B. Einstellung / Image / Präferenzen – Gefühlsebene z.B. Probier-/Erstkauf, Wiederkaufrate – Handlungsebene
Aussagekraft der Botschaft bei der Zielgruppe (z.B. Kundennutzenverdeutlichen)„Trefferrate“ bei relevanter Zielgruppe, Vermeidung von StreuverlustenProfessionelles „Follow-up“ einer Kommunikationsmaßnahme (z.B. Mailings und Messekontakten zeitnah nachtelefonieren)Glaubwürdigkeit von Botschaft und Absender, Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen streng im Auge behalten
Kommunikationspolitik –Erfolgskriterien
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 18
Kommunikationspolitik: Kundenkontaktkosten & Streuverluste
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20
40
60
80
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Kontaktkosten StreuverlusteQuelle: Ramsauer & Stürmer Consulting (2002)
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Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 19
Überblick: Marketing
KontextInstrumente
ProduktpolitikKommunikationspolitikPreispolitikDistributionspolitik
Marketingbudget und ErfolgskontrolleMarketing im Businessplan
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 20
Diskussion: Preispolitik
Welche Determinanten bestimmen den Preisa) für ein Produkt?b) für eine Dienstleistung?
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 21
Marktnachfrage
PREISPOLIT. SPIELRAUM
Eigene Kosten(Ausnahme:Produktneueinführung)
OrientierungshilfenKonkurrenz Preise/PreisrelationenPreise vonErsatzprodukten
Preispolitik – Preisfindung
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 22
Preispolitik – Gestaltungsfelder
(Listen-) PreisPreisdifferenzierungRabatte/SkontiZahlungsfristenFinanzierungskonditionenSonderangebote
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 23
Preispolitik – Grundsätze der Preisfindung
Vom Kundennutzen her denken, nicht von den eigenen Kostenin Preisfindung fließen ein:
Gesamtkosten für die LeistungPreise der Konkurrenz für die gleiche / als gleich wahrgenommene LeistungWertempfinden der Kunden
Produkt ist das wert, was ein Kunde bereit ist, dafür zu bezahlenDie eigenen Kosten interessieren Kunden in der Regel nichtDeterminanten des Preises für ein Produkt/Dienstleistung:
„Fit“ der Bedarfssituation auf das AngebotBequemlichkeit der AngebotsannahmeZeitlicher RealisierungsdruckKosten einer AlternativoptionSonstiger qualitativer / quantitativer NutzenPreisuntergrenze: Im Regelfalle variable Selbstkosten
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 24
Preispolitik – Methoden der Preisfindung
Wettbewerbsorientierte PreisfindungAnalyse der Preise der Konkurrenz, insb. des Marktführersdavon ausgehend Preisbildung anhand der strateg. Ziele des Unternehmenshäufig bei Gründern: ähnliche Leistungen wie Marktführer zu geringeren PreisenProblem: Gefahr verschenkter Gewinnpotentiale
Nachfrageorientierte PreisfindungWie viel ist der Kunde bereit, für eine bestimmte Leistung zu zahlen?Abhängig vom durch die Leistung beim Kunden gestifteten NutzenProblem: schwierig, den Nutzen beim Kunden und seine Grenze der Zahlungsbereitschaft zu ermitteln
Kostenorientierte Preisfindungsog. Zuschlagskalkulation (nur im absoluten Ausnahmefall brauchbar!)
MaterialK. + LohnK = HerstellkostenHerstellK + VerwaltungsK + VertriebsK = SelbstkostenSelbstK + Povisionsaufschlag + Gewinnaufschlag = NettoverkaufspreisNettoverkaufspreis + Rabattaufschlag = Bruttoverkaufspreis
Problem: Gefahr, den Bezug zur Realität des Marktes zu verlieren(verschenkte Gewinne oder zu hohe Preise) Quelle: Rüggeberg (2003)
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 25
Preispolitik – Beispiel Methoden der Preisfindung
Unternehmensberater: Optimierung von Arbeitsabläufen in der ProduktionKosten-/Zeitbasierte Abrechnung
Aufwand für Berater: 50 TageKosten:
250 € / Beratertagvariable Kosten 50% des Umsatzes, erwartete Umsatzrendite 10%
550 € / Beratertagzu berechnendes Honorar 27.500 €
Preis ausgehend vom Kundennutzen und dessen Zahlungsbereitschaft:
Kunden spart geschätzt 300.000 € / Jahr durch Produktivitätssteigerungenals Honorar wird 20% der Einsparung des ersten Jahres vereinbart mögliches Honorar 60.000 €
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 26
Preispolitik – Preisdifferenzierung
allgemeines Problem: nicht alle anvisierten Kundengruppen können/ wollen den Ausgangspreis bezahlenLösung: Verkauf an unterschiedliche Kundengruppen mit unterschiedlichen PreisenVoraussetzungen:
Aufteilung in klar abzugrenzende Teilmärkte möglichmöglichst kein Wechsel von Kunden zwischen den Teilmärkten
Kriterien für Teilmärkte sind z.B. Region (länderspezifische Preise)zeitlich (Sonderangebote, Saisonzuschläge)Abnehmergruppen (Gruppentarife, Studententarife)Abnahmemenge (Mengenrabatte, große Packungen zu niedrigerem Preis)Produktorientierung (Basic- und Luxusedition)
Quelle: Rüggeberg (2003)
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 27
Preispolitik – Typische Schwachpunkte bei Startups
Preispolitik zu einseitig kostenbezogen keine flexible Preisanpassung, um aus Marktveränderungen Vorteile zu ziehen Preise für Produktvariationen und Marktsegmente ungenügend abgestuft
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 28
Überblick: Marketing
KontextInstrumente
ProduktpolitikKommunikationspolitikPreispolitikDistributionspolitik
Marketingbudget und ErfolgskontrolleMarketing im Businessplan
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 29
Diskussion: Distributionspolitik
Wie erreicht das Produkt / die Dienstleistung den Kunden?
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 30
Distributionspolitik –Gestaltungsfelder
StandortDistributionskanäle
Absatzwege (direkt / indirekt)Absatzmittler (Handel)
Warenlogistik
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 31
Distributionspolitik - Absatzwege
Absatzwege
Direkter Vertrieb Indirekter Vertrieb
Eigenvertrieb Fremdvertrieb
frei vertraglich gebunden(z.B. Franchising)
Quelle: Meffert (2000)
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 32
Distributionspolitik –Direkter Vertrieb
Verkauf direkt an (geschäftliche oder private) Kunden
Vorteile:Keine Abhängigkeit von externen VertriebspartnernStarker Kontakt zu Endkunden ermöglicht besseres FeedbackEin funktionierender eigener Vertrieb steigert Unternehmenswert signifikant
NachteileHohe Investitionen für „flächendeckenden“ VertriebsapparatZeitverluste durch Aufbau des VertriebsapparatsGeringe Multiplikatorwirkung des eigenen VertriebsapparatesEntwicklung von Erstkontakten mühsam, langwierig und teuer
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 33
Distributionspolitik –Indirekter Vertrieb (1)
Verkauf an (geschäftliche oder private) Endkunden über AbsatzmittlerVorteile:
Schnellerer Zugang zu breiteren KäuferschichtenKeine nennenswerte Investitionen in VertriebsinfrastrukturKonzentration auf „technische Kernkompetenzen“ besser möglich
NachteileHohe Abhängigkeit von AbsatzmittlernGeringeres Kundenfeedback in die eigene ProduktentwicklungHohe Provision zur Motivation des Vertriebskanals erforderlich (z. B. bis zu 80% im Softwaregeschäft)
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 34
Distributionspolitik –Indirekter Vertrieb (2)
Welcher Mitbewerber / Marktteilnehmer könnte mir evtl. bei meinem Vorhaben helfen?
Mögliche Ansatzpunkte:Komplementäres Produkt / Komplementäre DienstleistungBessere Nutzung eines vorhandenen Vertriebskanals zum KundenKonditionsverbesserung auf den Beschaffungsmärkten
Partnering-KonzeptWichtig: „Spielregeln“ und Konditionen vorher klären und möglichst schriftlich in Form eines Kooperationsvertrages fassen.Ausschließen von „Channel conflicts“: gegenseitige Behinderung von direktem und indirektem Vertrieb
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 35
Distributionspolitik – AbsatzmittlerMehrstufige Absatzkanäle bei B2C
Hersteller
Konsument
Einzelhandel
Hersteller
Konsument
Einzelhandel
Großhandel
Fachgroßhandel
Hersteller
Konsument
Einzelhandel
Großhandel
1-Stufen-Kanal 3-Stufen-Kanal2-Stufen-Kanal
Quelle: Becker (2001)
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 36
Indirekter Vertrieb bei B2BBeispiel IT-Branche
Distributor
Hersteller
Kunde
(Händler)
SystemintegratorS
ervi
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Der Anteil des Service an der Gesamtleistung nimmt zu, der Anteil des Produktes ab
z.B. Hersteller verkauft „reine“ Soft-oder HardwareSystemintegratorz.B. verkauft Komplettleistung aus Soft- und Hardware sowie Einrichtung, Schulung, Wartung, …
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 37
Überblick: Marketing
KontextInstrumente
ProduktpolitikKommunikationspolitikPreispolitikDistributionspolitik
Marketingbudget und ErfolgskontrolleMarketing im Businessplan
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 38
Budgetkalkulation
zu kalkulierendes Budget abhängig von Ziel und geplanten Maßnahmen (z.B. Markteinführung relativ teuer)Der einzusetzende € muss bestmöglich zur Zielerreichung beitragenEindeutigkeit und Verlässlichkeit schwierig, da Effektivität vonMarketingmaßnahmen nur begrenzt prognostizierbar istPlanungskennziffern
Anteil des Umsatzes (3%-12%, je nach Branche) oder des GewinnsAll-You-Can-Afford Methode (verfügbares Budget nach Abzug eines Mindestgewinns)
Konkurrenzbezogenabhängig von Ausgaben der Konkurrenten und den Zielen (z.B. Marktanteilserhöhung höheres Budget als Wettbewerb)
Ziel- und AufgabenbezogenKosten aller en detail geplanten Maßnahmen (hoher Planungsaufwand)
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 39
Marketingerfolgskontrolle
Ausgangspunkt sind klar definierte Ziele einer MarketingstrategieMinimum ist Kontrolle, ob Marketingplanung umgesetzt wurdeBesser: Überprüfung von Effektivität (Wirkung) und Effizienz (Kosten-Nutzen-Verhältnis)operative Marketingkontrolle:
Festlegung von Kennziffernabhängig von Marketingzielenmöglichst wenige, aussagekräftige Kennzahlen (Gründer haben weder Zeit noch Geld, empirisch sauber z.B. das Unternehmensimage zu bewerten)z.B. Umsatz, Zahl der Kundenanfragen, Zahl der Aufträge
Kennziffern kontinuierlich erheben und erfassenAuswertung möglichst regelmäßig (z.B. monatlich), um Nachsteuern zu können
Quelle: Becker (2001)
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 40
Überblick: Marketing
KontextInstrumente
ProduktpolitikKommunikationspolitikPreispolitikDistributionspolitik
Marketingbudget und ErfolgskontrolleMarketing im Businessplan
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 41
Marketing im Business Plan
Zielmarktauswahl und -analyseProduktpositionierungIdentifikation von MarketinginstrumentenBudgetierungMarketingerfolgskontrolle
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 42
Überblick: Vertrieb
Einführung VertriebsprozessKontakterzeugung
Fachartikel Messeauftritt
Erstpräsentation beim Kunden Angebotserstellung und -verfolgung Projektdurchführung und -nachbearbeitung
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 43
Wdh.: Marketing Mix –Die Marketing-InstrumenteAbstimmung der einzelnen Marketinginstrumente aufeinanderPRODUCT (Produktpolitik)•Ausstattungselemente•Qualität•Menge•Design•Verpackung•Kundendienst
PLACE (Distributionspolitik)•Standort •Distributionskanäle
•Absatzwege•Absatzmittler
•Warenlogistik
PRICE(Preis- & Konditionspolitik)
•(Listen-) Preis•Preisdifferenzierung
•Rabatt/Skonto•Zahlungsfristen
•Finanzierungskonditionen•Sonderangebote
PROMOTION(Kommunikationspolitik)
•Klassische Werbung•Verkaufsförderung
•Public Relations •Event Marketing
•Messen/Ausstellungen•Direktkommunikation
MARKETING-MIX
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 44
Wdh.: Markt
In einem Markt treffen Angebot und Nachfrage freiwillig aufeinander.Zu einem Abschluss bzw. einer Transaktion kommt es nur, wenn
Anbieter und Nachfrager voneinander Kenntnis haben„promotion“,
das konkrete Angebot inhaltlich und preislich den Vorstellungen sowohl des Nachfragers als auch des Anbieters entspricht „product“ / „price“,eine Gelegenheit zu Vertragsabschluß und -abwicklung besteht (gleichzeitig/am gleichen Ort) „place“,
und sich beide Seiten einen Nutzen von dem Geschäft versprechen.
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Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 45
Nutzen für beide Seiten
VerkäuferProvision / Einkommenhöheres Ansehen in der FirmaSpaß an der Arbeitgeringe StornoquoteWeiterempfehlungen des Kunden...
KäuferErfüllung einer fachlichen Aufgabe / ProblemstellungSicherheitsstrebenStreben nach AnerkennungProjekterfolg führt zu Beförderung...
Informationsaustausch zur Herstellung einer Übereinkunft über den Nutzen des jeweils Anderen
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 46
Grundtypen von Verkäufern
Abschluss-orientierung
Nutzen des Kunden
geringeBedeutung
hoheBedeutung
gering hoch
Passiv-verkäufer
BeraterKunden-freund
Taktierer
Drücker
Quelle: Pepels, 2002
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 47
Konsequenzen für den Verhandlungserfolg
Verhandlungserfolg kann allgemein als Produkt aus den Faktoren
Orientierung am Gegenüber (O) hier: Nutzen des Kunden und Zielklarheit (Z) hier: Abschlussorientierung
erfasst werden.
V = O * Z
Hohe Orientierung am Nutzen des Kunden und hohe Abschlussorientierung sichern den besten Verhandlungserfolg
Verkäufertyp des Beraters i.d.R. am erfolgreichsten
Quelle: Pepels, 2002
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 48
Warum Unternehmen ihre Geschäftskunden verlieren
7% Sonstiges9% Unzufriedenheit mit den Produkten
16% Unzufriedenheitmit den Preisen
68% Empfinden von Gleichgültigkeit
Quelle: Arthur D. Little, 1998
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 49
Überblick: Vertrieb
Einführung VertriebsprozessKontakterzeugung
Fachartikel Messeauftritt
Erstpräsentation beim Kunden Angebotserstellung und -verfolgung Projektdurchführung und -nachbearbeitung
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 50
Vertriebspolitik
Fallbeispiel:
Sie möchten eine von Ihnen neu entwickelte Software an mittelständische Firmenkunden verkaufen.
Wie gehen Sie vor?
Vertrieb ist in der Regel der wachstumsbegrenzende Faktor
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 51
Vertriebsstrategie
Vertriebs-“Pipeline“Kontakte erzeugenKontakte qualifizieren Kontakte verfolgenVerkaufspräsentationLiteraturversandUnterbreitung eines LösungsangebotesAbschlußAuftrag ausführenAuftrag Feedback
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 52
Gestaltung eines Vertriebsprozesses
Zerlegung der Vertriebs-“Pipeline“ in einzelne SchritteFür jeden einzelnen Schritt sollte definiert werden
Notwendige VorbereitungArgumentationsketteZiel des VertriebsschrittsNächste Schritte des Verkäufers
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 53
Überblick: Vertrieb
Einführung VertriebsprozessKontakterzeugung
Fachartikel Messeauftritt
Erstpräsentation beim Kunden Angebotserstellung und -verfolgung Projektdurchführung und -nachbearbeitung
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 54
Fachartikel
Redaktionelle Beiträge in Fachzeitschriften zur Ansprache anonymer Zielgruppen
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 55
Überblick: Vertrieb
Einführung VertriebsprozessKontakterzeugung
Fachartikel Messeauftritt
Erstpräsentation beim Kunden Angebotserstellung und -verfolgung Projektdurchführung und -nachbearbeitung
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 56
Messeauftritt
Was ist das Ziel einer Messe?
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 57
Vorbereitung einesMesseauftritts (1)
Was muß zur Vorbereitung eines Messe-Auftritts zur Gewinnung von Erstkontakten getan werden?
Einladung von Kunden, Interessenten, Erstmailings an die Zielgruppe, evtl. TerminvereinbarungenVorbereitung von MessekontaktbögenVorbereitung von Exponaten…
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 58
Weitere Vorbereitungsschritte: Planung des Messegespräches, Einweisung des Standpersonals
Dauer des Gesprächs (z.B. 15 Minuten)GesprächsverlaufEigene Informationsziele
Bedarf des Gesprächspartners / Zeithorizont / vorhandenes BudgetGesprächsziele
Erzeugen von Interesse des GesprächspartnersVereinbarung eines möglichst qualifizierten Folgekontaktes
Planung des FulfillmentProspekte zusenden, Kontaktaufnahme nach der Messe etc.
Vorbereitung einesMesseauftritts (2)
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 59
Überblick: Vertrieb
Einführung VertriebsprozessKontakterzeugung
Fachartikel Messeauftritt
Erstpräsentation beim Kunden Angebotserstellung und -verfolgung Projektdurchführung und -nachbearbeitung
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 60
Vorbereitung einer Erst-Präsentation beim Kunden (1)
Wie bereite ich eine Erst-Präsentation beim Kunden vor?
Möglichst vorab telefonische Ermittlung folgender Informationen:
Wer wird teilnehmen?Welcher Teilnehmer hat welche Rolle (z.B. Entscheidungsvorbereiter, Entscheider)?Wer ist technischer, wer kaufmännischer Ansprechpartner?Wie sind die Rahmenbedingungen beim Kunden?
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 61
Vorbereitung einer Erst-Präsentation beim Kunden (2)
Vorbereitung der eigentlichen PräsentationDauer, Zielfestlegung für die PräsentationPlanung der Dialogschritte (!)
Kontakthistorie (Empfehlung, Messekontakt, Telefonate etc.)Gegenseitige VorstellungEingangsfragen zur Ausgangsituation beim KundenVorstellung Produkt / Kundennutzen
Information / Vorteil für den Kunden / Frage an den Kunden / …
Möglichst gemeinsames „Hinsteuern“ auf Präsentationsziel„Abschluß“, Vereinbarung des nächsten Schrittes
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 62
Grundsätze für Präsentationen (1)
Einfache, logische PräsentationsfolgeNicht die Selbstdarstellung des Verkäufers oder Produktes ist der Zweck, sondern der gerichtete Austausch von Informationen, z.B.
Ist die Produkteigenschaft x für den Kunden wichtig?Warum ist die Lieferzeit wichtig?Was verbirgt sich hinter einem Einwand?
Der Kunde sollte in einer Präsentation mindestens 50% der Zeit reden (besser 80%)
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 63
Grundsätze für Präsentationen (2)
Alle Kaufentscheidungen sind emotional:Aufbau einer Kundenbeziehung ist entscheidendKein Verkauf ohne Berücksichtigung der individuellen, subjektiven Kundenbedürfnisse
Suchen Sie nach Einwänden!Jeder entkräftete Einwand ist ein Kaufargument
Möglichst alle Teilnehmer in die Präsentation einbinden
„Der Schweiger ist fast immer der Entscheider“
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 64
Möglicher nächster Schritt: Verkauf einer Vorstudie
Angebot über 3-5 ManntageErgebnis: „neutrale“ Machbarkeitsstudie, Wirtschaftlichkeitsanalyse, Projektplanung (Idealerweise für späteres Angebot nutzbar)Ziel: Überprüfung, ob Leistungsangebot den Bedarf des Kunden trifft
Dabei: Aufbau von Vertrauen in die Lösungskompetenz des AnbietersEtablierung von Kommunikationskanälen auf der technischen und kaufmännischen Ebene („Level-Selling“)
„Kennenlernpreis“
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 65
Überblick: Vertrieb
Einführung VertriebsprozessKontakterzeugung
Fachartikel Messeauftritt
Erstpräsentation beim Kunden Angebotserstellung und -verfolgung Projektdurchführung und -nachbearbeitung
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 66
Angebote: Erstellung
Was ist bei der Erstellung eines schriftlichen Angebotes zu beachten?
Wer beurteilt den Inhalt des Angebotes?Wer entscheidet über das Angebot?Was sind die Auswahlkriterien?Gibt es Mitbewerber, wer sind sie?Was ist meinem Hauptansprechpartner wichtig?Wie kann ich meinen Hauptansprechpartner für mich gewinnen?Kann er mir evtl. Tipps zur Angebotserstellung geben?...
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 67
Angebote: Inhalte
ZusammenfassungBeschreibung der Problemsituation des KundenSkizze eines Lösungsweges / evtl. Projektplan, Meilensteine, ZeitplanBeschreibung einzelner Arbeitspakete / einzelne Angebotskomponenten, z.B.
DienstleistungenVorstudie / Installation / Individualanpassung / Dokumentation /Schulung / Wartung
SoftwareLizenzen / Wartung
HardwareKomponenten / Wartung
ArbeitsergebnisseAnnahmeklausel
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 68
Angebote: Übergabe
Möglichst persönliche Übergabe mit ErläuterungIdealerweise Angebotspräsentation vor Entscheidern nach Abstimmung mit Fachverantwortlichen
Grundsatz: Schriftliche Informationen werden im B2B-Umfeld übergeben, nicht verschickt!
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 69
Angebotsverfolgung (1)
Mit etwas zeitlichem Abstand nachtelefonieren, Hierarchien dabei beachtenEvtl. eigene Befürworter mit gezielten Informationen „stützen“Bei negativen Statements nicht frühzeitig aufgeben, Angebote nachbearbeitenBei Angebotsablehnung nach Gründen fragen, dabei nach Ansatzpunkten für Wiedereintritt in Verkaufsprozeß suchen
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 70
Angebotsverfolgung (2)
Grundsatzentscheidung vor Vertragsverhandlungen abfragenVertragsverhandlungen selbstbewußt, aber mit Blick auf das Machbare führen („Geben und Nehmen“)Evtl. aufkommende Preisverhandlungen nicht ohne Bezug zu Leistungsinhalt des Angebotes führenKundensituation immer im Auge behalten (häufig besteht dort Termindruck, den man nutzen kann)Juristen für kritische Vertragsinhalte hinzuziehenReferenzvereinbarungen möglichst jetzt schon treffenKritische Vertragsdetails im persönlichen Gespräch klären und fixieren, kein „Juristen-Pingpong“
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 71
Überblick: Vertrieb
Einführung VertriebsprozessKontakterzeugung
Fachartikel Messeauftritt
Erstpräsentation beim Kunden Angebotserstellung und -verfolgung Projektdurchführung und -nachbearbeitung
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 72
Während des Projektes
Gezielte Sensibilisierung des technischen Personals für Geschäftsmöglichkeiten, Incentivierung von VertriebstippsTeilnahme des Vertriebs an „Milestone-Meetings“
Faire und offene Besprechung von Problemen und Abweichungen vom AngebotVereinfacht Auftragserweiterung und erleichtert FolgeaufträgeFeedback zur Zusammenarbeit einholen
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 73
Projektnachbearbeitung
Empfehlungs-/Referenzschreiben des Kunden„Case Study“ des Kunden schreiben, PR-ArbeitKunden nach Empfehlungen fragen:
Wer hat noch ähnliche Probleme in der Branche?
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 74
Tipps zur Neukundenakquise (1)
Lassen Sie nie einen Tag ohne eine Werbeaktivität verstreichen. Bestimmen Sie einen jährlichen Werbeetat.
üblich sind ca. 3%-12% des geplanten Jahresumsatzes (je nach Branche) ausgenommen davon ist der Werbeetat für den Markteintritt.
Definieren Sie für jedes neue Geschäftsjahr besondere Werbemaßnahmen. Überprüfen Sie Ihre Maßnahmen vierteljährlich und passen Sie sie den Gegebenheiten an. Gemeinsame Werbung
Welche Leistungen kaufen Ihre Zielkunden noch? Von welchen Anbietern?gemeinsame Werbe- oder Vertriebsaktivitäten mit diesen Anbietern („Hebelung“ des eigenen Budgets)
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 75
Sammeln Sie Ihre IdeenIdeenbuch anlegen, in dem Sie jederzeit Ihre neuen Werbeideen eintragen können, müssen nicht unbedingt jetzt umsetzbar sein, vielleicht auch erst in den nächsten Geschäftsjahren hilfreich ist z.B. ein Taschendiktiergerät.
Tragen Sie ständig Visitenkarten bei sich (jeden Tag, den ganzen Tag). Entwerfen Sie ein persönliches Namensschild mit Ihrem Firmennamen und Ihrem Firmenlogo. Tragen Sie dieses Namensschild auf allen öffentlichen Veranstaltungen.
Tipps zur Neukundenakquise (2)
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 76
Überblick: Personalmanagement
Personalfragen im GründungskontextGewinnung neuer MitarbeiterEinstellungs-ProcedereEinarbeitungsphaseMitarbeiterführungPersonalverwaltungPersonalfreisetzung
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 77
Personalfragen im Gründungskontext:Mitarbeiter als strategischer Erfolgsfaktor
In der Wissensgesellschaft ist das wahre Kapital der hochqualifizierte und motivierte Mitarbeiter.Mitarbeiter sind zwar nicht unersetzbar, aber der Wechsel und Neueinstellungen sind teuer.
Dies gilt insbesondere bei Technologie- und Dienstleistungsunternehmen.
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 78
Personalfragen im Gründungskontext:Unternehmereigenschaften
Diskussion: Warum sind die Eigenschaften des Start up-Unternehmerswichtig für die Personalgewinnung?
Aktive Kenntnis eigener Stärken und SchwächenKreativitätSelbstbewusstseinDurchhaltevermögenLeidenschaft, muss andere anzünden könnenEine Vision vermitteln, die größer ist als jeder selbst.
Diese Führungsqualitäten sind Voraussetzung für die erfolgreiche Gewinnung geeigneter Mitarbeiter.
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 79
Kreative Unruhe – Pioniergeist und Experimentierfreude auf allen StufenKonfliktfähigkeit – Spannungsfelder frühzeitig orten und umlenkenZusammengehörigkeitsgefühl – WirSinnvermittlung – Vermittlung der Ziele und Kultur des Unternehmens an alle Mitarbeiter
Die Unternehmenskultur ist ein wichtiger Aspekt bei der Entscheidung potentieller Mitarbeiter für das Unternehmen.
Personalfragen im Gründungskontext:Unternehmenskultur
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 80
Businessplan: aus geplanten Umsätzen kann Personalbedarf abgeleitet werden
Beispiel: Personalbedarfsplanung DienstleistungBranchenvergleichszahlen etablierter Unternehmen (typische Relation zwischen Personal und Umsatz) wenig aussagekräftig
Berechnung:Umsatz / kalkulierten Tagessatz /Arbeitstage pro Jahr = Personalbedarf (consultants) Plus Verwaltung und Vertrieb
Bei geringem Volumen bzw. geringer Bedeutung sind die Aufgaben evt. outzusourcen+ über Alternativen ist nachzudenken (Teilzeit / freiberufliche Mitarbeiter / Familie / Gründerteam)
Zu berücksichtigen: Personalgewinnung dauert ca. 6 Monate
Personalfragen im Gründungskontext: Personalbedarf
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 81
Personalfragen im Gründungskontext
Ziel: Gewinnung hochqualifizierter, hochmotivierter Mitarbeiter = Mitstreiter
Vorteile der Start ups: Flexibilität in PersonalfragenBreites AufgabengebietHohe Selbständigkeit, viel Selbstverantwortung
Nachteile der Start ups: aktuelles Image Weniger Bekanntheit beim Wettbewerb um High-Potentialswie etablierte UnternehmenWenig Aufstiegsmöglichkeiten, da flache Organisation
Lösung: flexible Angebote
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 82
Überblick: Personalmanagement
Personalfragen im GründungskontextGewinnung neuer MitarbeiterEinstellungs-ProcedereEinarbeitungsphaseMitarbeiterführungPersonalverwaltungPersonalfreisetzung
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 83
Diskussion: Mitarbeiterprofil
Wie stellen Sich Ihren Traummitarbeiter vor?
IntelligentFleißigPassend zum TeamErfahrenJungInnovativ…
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 84
Gewinnung neuer Mitarbeiter: Übersicht
Anforderungsprofil Wege der PersonalakquiseStellenanzeigenAuswahlkriterienBewerbungsgesprächGehaltMitarbeiterbeteiligung
Dipl.-Psych. Frank Schumann Marketing/Vertrieb Seite 85
Gewinnung neuer Mitarbeiter:Anforderungsprofil
AusbildungErfahrungen Intellektuelle AnforderungenArt und Anzahl der AufgabengebietePersönliche EigenschaftenGrad der Selbständigkeit
Definieren Sie dabei „Muss“- und „Kann“-Kriterien
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Gewinnung neuer Mitarbeiter:Wege der Personalakquise
AnzeigenHead HunterInternet-JobbörsenPersönliche Kontakte/EmpfehlungenSchulen/UniversitätenBewerber KontaktmessenArbeitsamt
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Gewinnung neuer Mitarbeiter: Stellenanzeigen
Beschreibung des UnternehmensBranche, Vision, Standort, Größe, Unternehmens- / Führungskultur
Zu besetzende PositionPositionsbezeichnung, Aufgaben- und Verantwortungsbereich, hierarchische Eingliederung, ev. Aufstiegschancen
Anforderungen/ErwartungenAusbildung, Erfahrungen, besondere Kenntnisse, Menschliche Qualitäten, evt. Alter
evtl. EntgeltArt und Umfang der Bewerbung
Lichtbild, Lebenslauf, Zeugnisse, Referenzen, Gehaltsvorstellungen
Ansprechpartner
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Gewinnung neuer Mitarbeiter: Auswahlkriterien (1)
Diskussion: Was halten Sie bei den Bewerbungsunterlagen für wichtig? Was sind Ihre Ausschlusskriterien?
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Gewinnung neuer Mitarbeiter: Auswahlkriterien (2)
AnschreibenÜbersichtlich, fehlerfrei, ordentlichBewerber hat sich über das Unternehmen informiertGeht direkt auf die zu besetzende Position ein und nennt gute Gründe, warum gerade Er/SieSympathisch, aber bestimmt
Lebenslauf, AusbildungLückenloser LebenslaufTheoretisches Fachwissen durch Ausbildung erworben?Noten
BerufserfahrungFunktionserfahrung / Branchenerfahrung
Arbeitszeugnisse
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Gewinnung neuer Mitarbeiter: Bewerbungsgespräch (1)
PlanungGute VorbereitungFachlicher und disziplinarischer Vorgesetzter sollten zugegen seinImmer zu zweit führen (vier Augen Prinzip)Der Bewerber sollte min. 70% der Zeit sprechen
AufwärmphaseAnbieten von GetränkenSchaffung eines angenehmen KlimasKonzentration auf den Bewerber, keine Störungen zulassenGesprächsteilnehmer stellen sich persönlich vor
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EröffnungsphaseGlobale Infos über das UnternehmenStellenbeschreibungBewerber berichtet über seine Motivation zur Bewerbung und seinen Lebenslauf
Test- und MotivationsphasenAbwechselnd angenehme und unangenehmere Fragen, wie reagiert der Bewerber auf die einzelnen Situationen, fachliche Prüfung…
AbschlussphaseZusammenfassung des GesprächesKurze Vermittlung des Eindrucks an den Bewerber ohne eine Entscheidung mitzuteilenMitteilung an den Bewerber: wie geht es nun weiter
Auswertung und Dokumentation
Gewinnung neuer Mitarbeiter: Bewerbungsgespräch (2)
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Gewinnung neuer Mitarbeiter: Gehalt (1)
Orientierung an marktüblicher Bezahlung –abhängig von Angebot / NachfrageInformationen bei Kammern, Fachverbänden, Unternehmern, Zeitschriften etc.
Neben Gehalt weitere Leistungen möglichGroßunternehmen bieten oft „mehr“ –in jungen Unternehmen ist das Gehalt häufig nicht ausschlaggebendes Argument bei Mitarbeiterakquisition
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Gewinnung neuer Mitarbeiter: Gehalt (2)
Variables GehaltJe nach Funktion sollte in der Höhe des variablen Anteils des Zielgehaltes unterschieden werden:
Geschäftsleitung (z.B. 50 % variabel)Vertrieb (z.B. 40 % variabel)Produktmanagement (z.B. 30 % variabel) Produktion (z.B. 20 % variabel)Rechnungswesen, Organisation, Personal (z.B. 10 % variabel)
Definition der BemessungsgrundlageEigener VerantwortungsbereichÜbergeordneter FunktionsbereichZiel: Abschwächung von Zielkonflikten
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Gewinnung neuer Mitarbeiter:Mitarbeiterbeteiligung
Mitarbeiter hat Interesse an der Steigerung des UnternehmenswertesIdentifikation mit dem UnternehmenMitarbeiterbindung (Vertragsgestaltung)Ausschüttungsschwellen
Gemessen am UnternehmenserfolgGemessen am persönlichen Erfolg
FormenUnternehmensanteileOptionen
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Überblick: Personalmanagement
Personalfragen im GründungskontextGewinnung neuer MitarbeiterEinstellungs-ProcedereEinarbeitungsphaseMitarbeiterführungPersonalverwaltungPersonalfreisetzung
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Einstellungs-Procedere:Art des Beschäftigungsverhältnisses (1)
Arbeiter/AngestellteVorteile
Geringere Fluktuation, stärkere Investitionssicherheit bei Aus- und FortbildungEignung für längerfristige, permanente Aufgaben
NachteileFeste Gehälter (Fixkosten)Kündigungsschutz nach der ProbezeitGesetzliche Sozialversicherungspflicht
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Einstellungs-Procedere:Art des Beschäftigungsverhältnisses (2)
Freie Mitarbeit / AushilfenVorteile
Variable Kosten (jederzeitige Vertragsbeendigung möglich)Hohe Flexibilität, Eignung für Bedarfsspitzen und diskontinuierlichen BedarfKeine ges. Sozialversicherungspflicht
NachteileBegrenzungen in der zeitlichen DispositionHohe Kosten je Zeiteinheit
Vollzeit/TeilzeitbeschäftigungZeitvertragGeringfügige Beschäftigung
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Einstellungs-Procedere:Arbeitsvertrag
Kurz und knapp (eine Seite)VertrauensbildendInhalte:
Tätigkeitsbereich/StellenbeschreibungBeginn des Arbeitsverhältnisses, ProbezeitVergütungUrlaubArbeitszeit
Zusatzvereinbarung zu regelmäßigen PersonalentwicklungsgesprächenAusarbeitung eines Standardvertrages durch Juristen
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Überblick: Personalmanagement
Personalfragen im GründungskontextGewinnung neuer MitarbeiterEinstellungs-ProcedereEinarbeitungsphaseMitarbeiterführungPersonalverwaltungPersonalfreisetzung
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Einarbeitungsphase
Der Mitarbeiter sollte das Gefühl haben, willkommen zu sein, sonst ist die Anfangsmotivation wegPatenmodell
Neuer Mitarbeiter bekommt einen „alten Hasen“ für alle wichtigen FragenBeim „über die Schulter“ gucken lernt man am schnellsten
EinführungstageGutes Instrument bei nicht dokumentierten Gegebenheiten Strukturierte ErfahrungsvermittlungVorträge aller FührungskräfteKennenlernen aller Unternehmensteile
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Überblick: Personalmanagement
Personalfragen im GründungskontextGewinnung neuer MitarbeiterEinstellungs-ProcedereEinarbeitungsphaseMitarbeiterführungPersonalverwaltungPersonalfreisetzung
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Mitarbeiterführung/ -motivation
Regelmäßige Ziel- und BeurteilungsgesprächeVorbereitung durch Mitarbeiter und VorgesetztenDokumentationVereinbarung von Zielen mit Zeitangaben und Verantwortlichkeiten
Seien Sie authentisch und gerechtKlarheit schafft VertrauenLassen Sie keine Rückdelegation zuSeien Sie nur mit Höchstleistungen zufriedenTrauen Sie Ihren Mitarbeitern ruhig etwas zu
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Überblick: Personalmanagement
Personalfragen im GründungskontextGewinnung neuer MitarbeiterEinstellungs-ProcedereEinarbeitungsphaseMitarbeiterführungPersonalverwaltungPersonalfreisetzung
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Personalverwaltung
PersonalakteAbführung treuhändischer Gelder
Sozialversicherungsbeiträge immer pünktlich abführen!
GehaltsabrechnungSensibler Bereich in Sachen MotivationHäufig wechselnde Gesetzeslagetypischer Prozess für Outsourcing
Lohn- und Lohnnebenkosten
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Personalverwaltung (2)Lohn- und Lohnnebenkosten
Arbeitnehmer (Brutto):
Grundgehalt: 2.500,00 €
- Lohnsteuer: 20,00% - 500,00 €- Kirchensteuer: 8% der LS - 40,00 €- Solidarzuschlag: 5,5% der LS - 27,50 €
AN-Anteil an Sozialversicherung: - Krankenversicherung: 7,00% - 175,00 € - Pflegeversicherung: 0,85% - 21,25 €- Rentenversicherung: 9,65% - 241,25 €- Arbeitslosenversicherung: 3,25% - 81,25 €
Summe der Abgaben: 43,45% - 1.086,25 € ______________________________________________________________________
= Nettobetrag 1.413,75 €
Arbeitnehmer Netto
Arbeitgeber:
Grundgehalt: 2.500,00 €
- Berufsgenossenschaft: 1,42% - 35,50 €- Sonstige Leistungen: 2,00% - 50,00 €
AG-Anteil an Sozialversicherung:- Krankenversicherung: 7,00% - 175,00 €- Pflegeversicherung: 0,85% - 21,25 €- Rentenversicherung: 9,65% - 241,25 €- Arbeitslosenversicherung: 3,25% - 81,25 €
Summe Lohnnebenkosten: 24,17% - 604,25 €________________________________________________________________________
= Lohn+ Lohnnebenkosten 3.104,25 €
Arbeitgeber Brutto
Was bekommt der AN von dem was er den AG kostet ? 45,54%
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Überblick: Personalmanagement
Personalfragen im GründungskontextGewinnung neuer MitarbeiterEinstellungs-ProcedereEinarbeitungsphaseMitarbeiterführungPersonalverwaltungPersonalfreisetzung
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Personalfreisetzung
Ordentliche KündigungAußerordentliche KündigungVorbereitende Gespräche führenDas KündigungsgesprächDulden Sie keine Mittelmäßigkeit