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JUNI 2015 Übernahmen Neue Generation am Start? Swarovski 120 Jahre Funkeln uhren juwelen & P.b.b., GZ 10Z038512 M, Manstein ZeitschriftenverlagsgesmbH, Brunner Feldstraße 45, 2380 Perchtoldsdorf; Retouren an Postfach 100, 1350 Wien Die offizielle Zeitschrift des Bundesgremiums VERKAUFEN MIT EMOTION MARKETING: © Quoins

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ÜbernahmenNeue Generation am Start?

Swarovski 120 Jahre Funkeln

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P.b.b., GZ 10Z038512 M, Manstein ZeitschriftenverlagsgesmbH, Brunner Feldstraße 45, 2380 Perchtoldsdorf; Retouren an Postfach 100, 1350 Wien

Die offizielle Zeitschrift des Bundesgremiums

VERKAUFEN MIT EMOTION

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business newsGenerationswechsel bei Boltenstern

business newsRW Austria übersiedelt

unternehmen120 Jahre Swarovski

interviewM&M-Chef Georg Plum im Gespräch

interviewO. Bernheim von Raymond Weil in Ö.

fashionHerbst bringt Fell und Wolle

marketingEmotional verkaufen!

made in austriaDie Uhren-Pioniere

unternehmenGenerationswechsel!

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Edito

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Christ mach Ernst in Österreich. Der Test-shop des deutschen Filialisten im neuen Terminal des Flughafens Wien lief offen-

bar so gut, dass man nun Lust auf mehr hat. Und man will offenbar vom Start weg alles richtig machen: Im größten Einkaufszen-trum Österreichs (SCS), im größten Wiens (Donau Zentrum) und im außergewöhn-lichsten (PlusCity in Linz) werden Läden eröffnet, dort, wo die Kundenfrequenz noch immer mit dem erhofften Kundenverhalten mithält. Ja, der Handel hat seit Jahren ein veritables Frequenzproblem. Und der Seiten-blick auf immer neue Onlineshops sollte den Blick aufs Wesentliche nicht verstellen: Je attraktiver, je abwechslungsreicher, je über-raschender der POS gestaltet wird, desto mehr Kunden entscheiden sich für den stati-onären Handel. Oder, um es mit den Worten des britischen Handelsforschers Howard Saunders zu sagen: »Fragen Sie sich einmal, warum so viele Kunden in Ihrem Laden auf ihre Smartphones schauen. Vielleicht ja, weil dort nichts herrscht außer Langeweile?« u&j-Redakteurin Anja Beuning hat sich in dieser Ausgabe intensiv mit dem Thema Verkaufen auseinandergesetzt. Und sie ortet jede Menge Chancen für den stationären Einzelhandel. Wenn er mit Emotion verkauft, die eigenen Verkäufer zu Markenbotschaf-tern macht, online und offline mit einander verquickt und seine Kunden indi viduell und herzlich an sich bindet. Also jede Menge Herausforderungen, die es zu bewältigen gibt!

Viel Spaß beim Lesen wünschtBrigitte Pfeifer-MedlinChefredakteurin uhren&juwelen

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Wechsel In den Außendienst: Marlox Austria freut sich, ihren langjähri­gen Innendienstmitarbeiter Christian Klement als Nachfolger von Florian Eder neu im Außendienstteam vor­stellen zu können. Christian Klement war seit 2004 im Verkaufsinnendienst und nach Esprit jewel seit 2009 auch für JOOP! Jewellery & Watches verant­wortlich. Ab Juni übernimmt Christian Klement die Marken JOOP!, Kenneth Cole und Luminox im Vertriebsaußen­dienst in den Bundesländern Wien,

Niederösterreich, Burgenland und Steiermark. Seine Kontaktdaten lauten: [email protected], 0664/855 94 24. In den anderen Bun­desländern, Oberösterreich, Salzburg, Tirol, Vorarlberg und Kärnten, betreut dieselben Marken weiterhin Andreas Krimplstätter (Kontakt: [email protected], 0664/450 94 85).

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Auf WachstumskursBereits im Oktober 2013 wagte Deutschlands marktführendes Juwelierunterneh­men Christ den Schritt nach Österreich und eröffnete sein erstes Fachgeschäft am Flug­hafen Wien­Schwechat. Ab dem 10. Juni 2015 wird Christ im Donau Zentrum Wien und ab dem 17. Juni 2015 in der Shopping City Süd in Vösendorf vertreten sein. Die beiden Stores folgen einem außergewöhnlichen neuen Konzept, das sowohl den Kunden als auch das Produkt gleichermaßen in den Mittelpunkt der Inszenierung stellt und den individu­ellen Stil der ausgewählten Schmuckstücke und Uhren hervorhebt. Zum Markenportfolio gehören neben internationalen Lifestyle­ und Design­Labels traditionelle Uhrenmarken wie auch renommierte Premium­Brands. Daneben setzt Christ mit Eigen­ und Exklusiv­marken Akzente. Zudem ist Christ bereits online in Österreich aktiv: Der Onlineshop www.christ.at startete pünktlich zum Weihnachtsgeschäft 2012 und bietet ein facettenreiches Portfolio aus Eigen­, Exklusiv­ und Lizenzmarken. Zusätzlich zum erfolgreichen Onlineshop erhalten Schmuck­ und Uhrenbegeisterte unter www.brilliant­looks.de, einem offiziellen Unternehmensblog, ab Mitte Mai 2015 fortan Produkt­News, aktuelle Trends und Inspira­tionen in den Bereichen Fashion und Lifestyle aus erster Hand. Damit baut Christ seine Kommunikation zusätzlich auf digitalem Wege weiter aus.

MusikFestspielPreisBereits zum zwölften Mal die vergibt die Uhrenmanufaktur Glashütte Original gemeinsam mit den Dresdner Musikfestspielen den Glashütte Original MusikFestspielPreis. Die Auszeichnung wür­digt das besondere Lebenswerk eines Künstlers, der sein Wirken den musischen Künsten gewidmet und diese über Jahrzehnte weiterent­wickelt hat. In diesem Jahr darf sich die Fado­Künstlerin Mariza über den mit 25.000 € dotierten Preis freuen. Die Verleihung des Preises an Mariza erfolgt im Rahmen ihres Konzerts am 7. Juni im Albertinum, das gleichzeitig den Abschluss der diesjährigen Musikfestspiele bildet. Den Bau des Glashütte Original MusikFestspiel Preises über­nehmen, wie schon in den vergangenen Jahren, zwei Lehrlinge der in Glashütte ansässigen Uhrmacherschule Alfred Helwig.

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Marlox Austria GmbH, Hauffgasse 3-5/2.OG, A-1110 Wien, Tel. +43 1/715 44 77-30, -31 • Fax +43 1/715 44 77-38 • [email protected]

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Werbewirksamer AuftrittSeit Mai fährt der stündlich zwischen Floridsdorf und dem G3-Einkaufszentrum in Gerasdorf bei Wien verkehrende Shuttlebus mit einer neuen Werbebeklebung. Juwelier Ella und Time Mode schlossen sich zusammen, um gemeinsam mit den Marken Roamer, Engelsrufer und Julie Julsen einen werbewirksamen Auftritt zu erzielen.

Am PrüfstandDas deutsche Onlineportal CHIP Digital GmbH (www.chip.de) ist Deutsch-lands Website Nummer eins für Computer, Mobile und Home Entertainment. Nun hat CHIP ein Testfeld mit zehn Smartwatches ins Rennen geschickt. Die seit Ende April am Markt befindliche Apple Watch Sport gelangte dabei »nur« auf Platz zwei. Dabei waren bei CHIP alle besonders gespannt auf die Testergebnisse der Apple Watch Sport. Ihr Funktionsumfang sei mit Android-Wear-Geräten vergleichbar und gehe in einigen Punkten sogar darüber hinaus, heißt die erste Zusammenfassung der CHIP-Tester. Verarbeitung und Wertigkeit der Uhr seien beeindruckend, und dennoch musste sich die Apple Watch am Ende der Sony Smart-Watch 3 knapp geschlagen geben. Die große Befürchtung, dass der Akku der Apple Watch kaum einen Tag durchhalte, habe sich im CHIP-Test nicht bestätigt: Knapp 17 Stunden Dauerbelastung hielt das Testmodell im Labor durch. Auch die »Gretchenfrage«, wer die Apple Watch eigentlich braucht, stellte sich das Online-portal und kam zu der Conclusio, dass iPhone-Besitzer mit der Apple Watch eine edle, allerdings auch teure Smartwatch bekämen, die das Apple-Universum sinn-voll erweitere. Den Testbericht zur Apple Watch finden Sie ab sofort unter chip.de/AppleWatch. Das gesamte Testfeld mit zehn aktuellen Uhren zeigt die CHIP-Bestenliste Smartwatches.

AMS-Wanduhren und -Wecker werden ab 1.  Juni 2015 von Manfred Bogg und Harald Losert als selbstständigen Handelsvertretern vertrieben. Die Firmenanschrift von Manfred Bogg, der lange Jahre Vertriebsleiter für Uhren der Firma Pollmann in Karlstein war, lautet: Hauptplatz 10 in 3812 Groß-Sieghards. E-Mail: [email protected], Tel.: 0664/910 32 30.

Neuer Vertrieb

SchmuckkünstlerMarie Boltenstern tritt in die Fußstapfen ihres berühmten Vaters Sven Boltenstern. Im Hietzinger Atelier des Schmuck künstlers präsentierte sie ihre erste eigene Kollektion, »Marie for Sven Boltenstern«, drei Tage lang vor Kunden und Freunden des Hauses. »Ich bin stolz und glücklich, bereits in dritter Generation von Architekten und Künstlern in diesem Haus arbei-ten zu dürfen«, sagt Marie Boltenstern, die ursprünglich wie ihr Großvater Architektur studiert hat. Im Bild, Sven Boltenstern mit Tochter Marie

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Infohotline: Stütz GmbH +43 732 772895, [email protected]

Die neue Kollektion ist da!

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Das Debüt der Nachwuchsrennserie ADAC Formel 4 weckte vor allem wegen der Teilnahme von Michael Schumachers Sohn Mick das Interesse aller PS-Fans  – mehr als 20.000 Zuschauer und 180  Medienvertreter waren im April zum Rennwochenende nach Oschersleben gekommen! Doch nicht nur Mick Schumacher, sondern auch gooix-Pilot Thomas Preining, der für das Team von Mücke Motor-sport an den Start ging, haben die Feuertaufe zum Saisonauftakt der

ADAC Formel 4 erfolgreich bestanden. Thomas Preining holte bereits im ersten Rennen am

Samstagvormittag als Zehnter seine ersten Meisterschaftspunkte und die

Poleposition für das Rennen am

Sonntag. »Ich hatte mir als Ziel vorgenommen, in die Punkte zu fah-ren. Dass mir dies zum Auftakt gleich zweimal gelang und ich auf dem Podest stand, das ist einfach genial, zumal ich im Vorfeld der Saison nur wenig testen konnte. Ich bin extrem happy, denn es war in dem großen Feld alles andere als einfach. Ein großes Danke auch an Mücke Motorsport, die HWA AG und gooix! Ohne die Unterstüt-zung wäre das alles nicht möglich«, freut sich der 16-Jährige. Öster-reichs größte Motorsportnachwuchshoffnung blickt jetzt mit Rücken-wind dem Heimrennen von 5. bis 7.  Juni auf dem Red Bull Ring in Spielberg entgegen. »Dort bin ich bisher noch nicht gefahren. Ich freue mich schon sehr darauf«, so Preining.

Rasant unterwegsDer Schweizer Sportuhrenhersteller Certina ist seit dem Saisonstart der »Liga der Supersportwagen« in der Etropolis Motorsport Arena Oschersleben im April offizieller Zeitmessungspartner des ADAC GT Masters. Die Logos von Certina werden auf den Frontscheiben der Supersportwagen und im Bereich der Siegerehrung sowie bei den TV-Grafiken der Live-Übertragungen der Rennen bei Sport1 zu sehen sein. Certina und das ADAC GT Masters haben eine langfristige Partnerschaft vereinbart. Seit 2005 ist Certina außerdem offizieller Partner des Sauber F1 Teams und seit 2013 offizieller Zeitnehmer der FIA-WRC-Rallye- Weltmeisterschaft.

Podestplatz

Im April stand für Lukas Kaufmann vom gooix Mountainbike Racing Team und über 250 inter-nationale Kollegen der traditionelle Mountainbike-Marathon-Saisonauftakt mit 54 Kilometern und 1.500 Höhenmetern in Weyregg am Attersee am Programm. Nach einem gelungenen Start kam Lukas ab dem ersten Berg richtig in Fahrt und machte Platz für Platz gut. Nach zwei Stunden, 18 Minuten und 48 Sekunden reichte es für ihn, als einen der Jüngsten in der Gruppe, schluss-endlich für einen sehr guten Platz acht in der M20-30-Wertung. »Mit ein paar kleinen Änderun-gen am Bike und im Training wird es künftig noch besser laufen«, ist Lukas Kaufmann zuversicht-lich. Weitere Rennen werden neue spannende Herausforderungen für den jungen Athleten bieten, die er sicher mit Bravour meistern wird.

gooix als Partner

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Neue Aufgabe Mit 1.Juli 2015 übernimmt Florian Eder die Betreuung der Marke apm Monaco in Österreich. Der 35-Jährige war lange Jahre bei der Marlox Austria GmbH tätig, zuletzt als Sales Manager für die Marken JOOP!, Luminox, Kenneth Cole und Esprit Collection. Es sei Zeit für eine neue Aufgabe gewesen, sagt er und nimmt die spannende Herausfor-derung, das trendige monegassische

Label in Österreich wei-ter zu etablieren, gerne an. apm Monaco hatte sich entschieden, den Vertrieb der Marke in Österreich direkt zu übernehmen und freut sich über seinen neuen Repräsentanten mit langjähriger Branchen-erfahrung.

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Internationale Neuheiten rund ums Wohnen und Schenken entdecken –auf dem wichtigsten Branchentreff-punkt der zweiten Jahreshälfte.fresh.new.ideas.

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Brillanter RekordHochkarätige Diamanten und dazu Bieter aus aller Welt sorg-ten für einen neuen Umsatzrekord bei der Dorotheum-Auktion mit Juwelen am 23.  April 2015. Erstmals wurde die 2-Mio.-€-Umsatzmarke überschritten. Mit 320.200 € war ein Brillant-Solitär-ring mit 16,98 ct in Fancy Yellow Natural Color das wertvollste Lot der Versteigerung. Die Juwelen- und Uhrenauktionen im Palais Dorotheum in Wien, die am 11. Juni 2015 um 18 Uhr und 12. Juni 2015 ab 16 Uhr im Rahmen der großen Auktionswoche stattfinden, bieten eine große Auswahl an ausgesuchten Luxusmarken, zum Beispiel ein mit insgesamt 45  ct Diamanten besetztes Schmuck-armband, das von Van Cleef & Arpels im zweiten Drittel des 20.  Jahrhunderts hergestellt wurde.

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Gewinnspiel Die Casio Europe GmbH verloste ein gemeinsames Angelwochenende mit dem Quantum Sea Team von 15. bis 17. Mai 2015 in Heiligenhafen. Florian Wolff aus Hamburg wurde als glücklicher Gewinner des PRO-TREK-Online-Gewinn-spiels ermittelt. Gemeinsam mit zwei Freunden freute er sich über das persön-liche Training im Brandungsangeln am Weißenhäuser Strand mit dem Quantum Sea Team. Sascha Hausmann und das Quantum Sea Team versorgten die Gewin-ner nicht nur mit Insider-Tipps – die Casio-Verlosung beinhaltete zudem die Teilnahme am ersten Quantum Sea Triple-Shore-Cup am 16. Mai 2015. Kurz vor der Ehrung der besten Angler am Abend überraschte Kai-Christian Helms (Mar-keting Manager Watch Casio Europe GmbH) die Gewinnspielsieger mit einem weiteren Highlight: Er überreichte ihnen jeweils das Highlight-Modell der Marke PRO TREK, die »PRW-6000«. Die Gewinner des Quantum Sea Triple-Shore-Cups wurden zudem mit der neuen »PRW-3500« geehrt.

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STravolta und Breitling Der versierte Pilot und Aeronautik-Freak John Travolta ist seit über zehn Jahren Botschafter von Breitling. Für die neue Werbekampagne 2015 inszeniert Breitling den Weltstar gemeinsam mit einer zweiten Fluglegende, dem »North American X-15«-Jet, den das Air Force Flight Test Museum der Edwards Air Force Base in Kalifornien ausnahms-weise für dieses Fotoshooting zur Verfügung stellte. Die neuen Bilder, die John Travolta und die sagen-umwobene X-15 zusammen zeigen, wurden auf der berühmten Flugpiste des Mojave Air and Space Port in Kalifornien aufgenommen.

Erstmals in WienVon 22. bis 27. September 2015 von 13 bis 18 Uhr präsen-tiert Hermès erstmals in Wien das »Festival des Métiers«. Nach zahlreichen Stationen auf der ganzen Welt – London, Bangkok, Hamburg, Genf, Toronto und vielen mehr – stellen die Kunsthand-werker der Hermès-Ateliers neun unterschiedliche Métiers in der Stallburg der Spanischen Hofreitschule vor und ihr Können unter Beweis. Französische Kunsthandwerker der Hermès-Ateliers zei-gen, wie Seiden-Carrés, Taschen, Sättel, Handschuhe oder Uhren gefertigt werden. Die Gäste können aus nächster Nähe miterleben, wie die Meister an den Werkbänken arbeiten, um die Lieblings-objekte von Hermès herzustellen. Das Handwerk ist für das Traditionshaus Hermès essenziell.

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Bei seinem vollen Termin-plan hat Profitennisspieler Novak Ðoković nicht viele Gelegenheiten zum Ausgehen, daher entscheidet er sich an solchen Tagen für den unkomplizierten Komfort des Kinetic-Perpetual-Kalibers aus der »Premier«-Kollektion. Für 2015 hat sein Partner Seiko eine spezielle Edition aufgelegt, die diese Vor-liebe Ðokovićs würdigt. Kraftvoll, brillant und ausdauernd – diese Eigenschaften charakterisieren Novak Ðokovićs Tennisspiel und werden genauso von dem neuen »Premier Kinetic Perpetual«-Modell verkörpert. Die »Premier Kinetic Perpetual Novak Djokovic Special Edition« trägt seine Initialen auf dem Gehäuseboden und wird in einer speziellen Geschenkbox im Juli an den Fachhandel geliefert.

Seiko

WorkshopsBei der PUK-Feinschweißtechnik können die zu bearbei-tenden Teile mit der Hand fixiert und einige Millimeter daneben schnell und sauber verschweißt werden. Säure oder Lot sind nicht nötig, um Werkteile in den klassischen Schmuckmetallen wie auch Titan, Stahl oder Aluminium zu verbinden. Dem PUK-Anwender steht eine ganze Reihe von neuen kreativen Kombina-tionen zur Verfügung. Die PUK-Feinschweißtechnik hat sich des Weiteren in Juwelier- und Goldschmiedewerkstätten bei der Durchführung von Reparaturen und Änderungen bestens bewährt und bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, kombiniert mit ein-fachster Bedien barkeit. Schmuckdesigner Peter Dvorak wird den PUK-4.1-Workshop leiten. Die Workshops finden Donnerstag, 18. 6. 2015, von 14 bis 18 Uhr und Freitag, 19. 6. 2015, von 13 bis 17 Uhr bei Felber’s Nachfolger in der Siebensterngasse 30/1/4 (1. Stock), Wien, statt. Die Kursgebühr beläuft sich auf 165 €. Jedem Workshopteilnehmer steht ein PUK-4.1-Feinschweißgerät zur Ver-fügung! Zum Colorit-Workshop am Dienstag, 9. 6. 2015, von 14 bis 18 Uhr unter der Leitung des Goldschmieds und geprüften Edel-steinfachberaters Alexander Kroner wird zu einer Kurs gebühr von 90  € ebenfalls eingeladen. Anmeldungen jeweils bitte per Fax: 01/523 24 73-18 bzw. per E-Mail: [email protected].

Hublot loves ArtAls Hauptsponsor des Zermatt-Unplugged-Festivals, das von 14. bis 18. April 2015 in dem berühmten Schwei-zer Skiort stattfand, unterstrich die Schweizer Uhrenmarke Hublot ihre enge Verbindung zu Kunst und Musik. Das Schweizer Festival vereinte verschiedene Musikwelten in einer ganz besonderen Atmosphäre inmitten der Walliser Berge. Auf den Festival bühnen traten in diesem Jahr international bekannte Musiker wie James Blunt, Charlie Winston, Anastacia, Travis, Patricia Kaas, aber auch viele New-comer auf. Große Stars der weltweiten Musikszene standen den aufstrebenden Stars zur Seite und unterstützten damit, auch die Musik der Newcomer bei einem möglichst großen Publikum bekannt zu machen.

ÜbersiedlungRW Austria hat ab 1. Juni eine neue Anschrift: Das Unternehmen ist lediglich innerhalb des Businessparks Süd, inner-halb des sogenannten Campus21, über-siedelt und ist nun auf der gegenüber-liegenden Straßenseite im Gebäude F zu finden: Campus21, Liebermannstraße F05 I 402/8, 2345 Brunn am Gebirge. Die bekannten Telefonnummern und E-Mail-Adressen bleiben selbstverständ-lich bestehen.

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Böhmen, 1895. Zwei junge Männer machen sich mit einem Patent und einer Vision im Gepäck auf jene Reise, die den Grundstein

von Swarovski legen sollte. Ins verschlafene Wattens. Genau der richtige Ort, um sich vor Nachahmern zu schützen und an jener Maschine zu feilen, die Kristalle so fein schnei-det, dass sie wie Diamanten wirken. Daniel Swarovski und Franz Weis landen am 2. Oktober 1895 in Tirol und wecken mit ihrer Technik das Interesse der Pariser Couturiers. Mit den Steinen aus den Alpen beeindrucken sie in den darauf-folgenden Jahrzehnten Designer wie Christian Dior, Elsa Schiaparelli oder Coco Chanel. Auch heute verwenden namhafte Mode macher die Kristalle aus Wattens: Alexander McQueen, Miuccia Prada, Mary Katrantzou, Lanvin, Christopher Kane oder Viktor & Rolf.

120 Jahre Swarovski – vom Kristallschneider zur Welt-

marke. Das Familienunternehmen feiert das Jubiläum

mit einem Rückblick auf seine Wurzeln und der Eröffnung

der erweiterten Kristallwelten.

Von Simone ArlitS

Das ewige Funkeln

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Mit »Winter Gardens« geht Swarovski in die neue Saison: »Nach den zar-

ten Blüten in unserer Kollektion für Frühjahr und Sommer

feiern wir nun die herbstli-che Flora und Fauna«, so Kreativdirektorin Nathalie Colin. Inspirationsquelle waren Web- und Stick-waren mit idealisierten Naturmotiven wie Wandbehänge in engli-schen Herrenhäusern. Blattwerk wird durch

filigranes Spitzendesign zum Leben erweckt, Insek-

ten und Falter werden abstrahiert. Farblich domi-

nieren Blüten- und Beeren-töne. Der japanische Zen-

Garten ist Vorbild für organische, minimalistische Schmuckstücke.

KolleKtion Herbst/Winter 2015Eine Maus ist schuld. In den 1910ern erfolgte die Gründung des Werkzeugherstellers Tyrolit, Mitte der 1940er startete Swarovski Optik, 1950 kam Swareflex, ein Anbieter für Verkehrssicherheitsprodukte, hinzu. Die Transformation zur weltweiten Marke war perfekt, als Swarovski begann, Kristalle direkt an den Konsumenten zu verkaufen. Während die Wurzeln der Verwendung der funkelnden Steine in der Mode liegen, ging das Tiroler Unternehmen 1965 mit der Verarbeitung von Edelsteinen einen klaren Schritt in Richtung Schmuck. Das Bekenntnis verstärkte man 1976 durch das Kreieren eigener Steine. Den eigentlichen Hype rund um Swarovski lösten aber weder glit-zernde Säume auf Haute Couture noch feine Steine am Ringfinger aus: Ende der 70er-Jahre präsentierte Swarovski die erste kristalline Figurine. Eine Maus. Mehr durch Zufall als durch Marketingkalkül entstanden, denn ein Arbeiter setzte Stücke eines Kronleuchters so kreativ zusammen, dass eine Maus dabei entstand. 1987 wurde die »Swarovski Crystal Society« ins Leben gerufen. Heute umfasst der Figurinen-Sammlerclub unfassbare 250.000 Mitglieder weltweit.

Family Business. Der erste Store öffnete 1980 seine Türen, weitere 2.479 sollten bis heute folgen. Swarovski zählt zu einer der bekanntes-ten Marken weltweit, beschäftigt mehr als 30.000 Mitarbeiter und betreibt Shops in 170 Ländern. Das Beachtliche: Das Multichannel-Unternehmen ist nach wie vor in Familienbesitz. Die fünfte Generation Swarovskis ist am Ruder und lenkt einen Giganten, der jährlich über 3 Mrd. € erwirtschaftet. Mehr als zwei Drittel dieses Umsatzes werden durch Schmuck lukriert. Der Kern der Unternehmensphilosophie liegt seit jeher in der Freude an der Kooperation mit Kreativen. Vermutlich steckt hinter diesem Konzept das eigentliche Erfolgsgeheimnis, denn nur so konnte das Traditionsunternehmen am Puls der Zeit bleiben. Die Zusammenarbeit mit Modedesignerin bildet dabei die Basis, aber auch Architekten wie Zaha Hadid, Hella Jongerius oder Yves Béhar beschäf-tigten sich mit den Steinchen. Für das Swarovski-Crystal-Palace-Projekt interpretierten sie den Kronleuchter neu und schufen beeindruckende Kunstwerke, die u. a. im Schloss Versailles zu bewundern sind. Auch die Kooperation mit Filmschaffenden inspirierte die Tiroler Familie, die mittlerweile auf alle Kontinente verstreut ist: In »Moulin Rouge«, »Black Swan« oder »Cinderella« spielen die Kristallsteine eine tragende Rolle. Auf Charity-Ebene macht sich das Familienunternehmen ebenfalls stark und gründete u.  a. die Swarovski Waterschool im Nationalpark Hohe Tauern. Vor Ort wird Kinder gelehrt, wie wichtig nachhaltiges Wassermanagement ist. Der Erfolg machte die Runde: Heute gibt es Waterschools in China, Indien, Uganda und Brasilien.

Innovative Kraft. Schon die Gründer von Swarovski waren von Inno-vation getrieben, und auch heute noch steht das Ziel, Neues zu schaf-fen, im Mittelpunkt der Geschäftstätigkeit. Mit ikonischen Produkten wie dem voll fassettierten Ring »Nirvana«, der in unzähligen Farben leuchtenden Steinart »Aurora Borealis« und innovativen Kristall-schliffen wie dem »Xirius 1088«-Schliff, der 2012 entwickelt wurde, setzt man Akzente. Zur Erweiterung des Unternehmensportfolios wurden 2013 die Retail-Konzepte der neuen Labels Cadenzza und lolaandgrace lanciert. Highlight in der jüngsten Geschichte ist aber die Wiedereröffnung der Kristallwelten in Wattens. Die kristalline Zauber-welt, die von André Heller entworfen und zur Feier des 100-jährigen Jubiläums eröffnet wurde, konnte Ende April 2015 wieder ihre Pforten öffnen. 34 Mio. € wurden investiert, die Fläche in den vergangenen 1,5 Jahren von 3,5 auf 7,5 Hektar vergrößert und fünf Wunderkammern von internationalen Künstlern und Designern neu gestaltet. Rund um den ikonischen Riesen entstand ein Park mit Kunstinstallationen. Mit den Kristallwelten hat sich die Familie Swarovski ein Denkmal gesetzt – das den Zauber der kleinen Steine erlebbar macht.

01 Da funkelt’s auf der Jacke: Alexis Mabille Spring/Summer 2014.

02 Nadja Swarovski und Markus Langes-Swarovski bei der feierlichen Wiedereröff-nung der Kristallwelten nach dem Umbau.

03 Der Stein »Aurora Borealis« leuchtet in allen Farben des Regenbogens.

04 Gründer Daniel Swarovski anno 1895 mit seiner Erfindung: einer Maschine, die Kristalle so fein schneidet, dass sie beinahe wie Diamanten wirken.

05 Die Wunderkammer »Eden« von Desig-ner Fredrikson Stallard aus London ist Teil der neuen, erweiterten Kristallwelten in Wattens.

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interview

Charakterstarke Marke

Wie es M&M-Geschäftsinhaber

Georg Plum und seinem Team gelingt, die

typische M&M-Formensprache immer

wieder neu zu interpretieren und warum

er ausschließlich mit dem Fachhandel

zusammenarbeitet, erklärte uns der kreative

Kopf des Unternehmens im Gespräch.

Von AnjA beuning

uhren&juwelen: Lieber Herr Plum, Ihr Name ist untrennbar mit der eigen-ständigen Formensprache der M&M-Uhren und des M&M-Schmucks verbunden. Wie gelingt es Ihnen und Ihrem Team, das Design Ihrer Kollektionen unverwechselbar und dennoch stets neu und aktuell zu halten? Was inspiriert Sie?Georg Plum: Hinter der Entwicklung einer neuen Kollektion steckt ein umfangreicher Arbeitsprozess – eine Idee, die quasi in Form gegossen werden muss. Man beginnt mit Handskizzen, konkretisiert teilweise über einfachen Modellbau bis hin zum Ausfeilen des Produktes am Rechner. Hierbei werden funktionale Bedingungen wie zum Beispiel die Aufhängung, die Wölbung des Gehäuses in Bezug zur Gestaltung unter die Lupe genommen. Dabei verfolgen wir unsere charakteris­tische Linie, die durch die persönliche Note jeden Modells eigen­ständig wird. Mode, Kunst, Natur, Architektur und auch die Technik mit ihren speziellen Formen können dabei Inspirationsquellen sein. Selbstverständlich verfolgen wir einige Trendbarometer, um bei den Farbrichtungen der neuen Modelle den Zahn der Zeit zu treffen. Das alles ist immer wieder eine spannende Herausforderung, die mir schlichtweg Spaß macht.Worauf legen Sie bei Ihren Produkten  – neben den augenscheinlichen Qualitäten im Design – Wert?Ganz oben stehen für mich die Produktqualität und die Haptik einer Uhr: Das Endprodukt muss »gut in der Hand liegen« und mit einem angenehmen Tragekomfort verbunden sein! Außerdem muss das Schmuckstück oder die Uhr die verlässliche Qualität ausstrahlen, die wir ihm einhauchen. Die eingesetzten Materialien, die Oberflächen und die Proportionen müssen im gestalterischen Einklang miteinander stehen.Womit und wie feiern Sie heuer das 40-jährige Bestehen von M&M?Wir freuen uns sehr, unter diesen positiven Vorzeichen in diesem Jahr unser Jubiläum feiern zu können. Da M&M in den 80er­Jahren mit einem Mondphasenmodell erfolgreich unterwegs war, haben wir ein ebensolches in der Jubiläumskollektion zeitgemäß neu interpretiert und das Jubiläum im Gehäuseboden vermerkt. Mit dieser Serie haben wir den Nerv der Zeit scheinbar hervorragend getroffen, der Durch­verkauf ist sehr erfreulich und wir freuen uns zudem, hiermit eine Nominierung zum deutschen Designpreis erhalten zu haben.Wie wichtig ist Kundenservice für Sie und wie schlägt sich das im Unternehmen nieder?Unser guter und schneller Kundenservice ist das Rückgrat des Unter­nehmens. Wir sind bemüht, jedes Problem kurzfristig zu beheben. Unsere Uhrmacher in der eigenen Serviceabteilung halten zum Teil noch Ersatzteile von 30 Jahre alten Uhren bereit. Das gute Miteinander im Team ist mir ein großes Anliegen, denn nur ein harmonisches

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interview

inneres Betriebsklima lässt die Menschen hinter den Produkten zufrieden sein, um letztendlich für unsere Kunden die beste Lösung zu finden. So arbeiten viele unserer Mitarbeiter bereits seit über 15 Jahren bei M&M. Wie groß ist die Gesamtkollektion und in welchen Preislagen befinden sich die Modellserien?Die Kernkollektion umfasst sowohl bei den Uhren als auch beim Schmuck je etwa 180  Modelle. Zeitmesser erhält der Endverbraucher für 70 bis 300 € Verkaufspreis, bei einer hervorragenden Marge für unsere Fach-händler. Der Schmuck ist für 50 bis 250 € erhältlich, eine Grundmarge von 2,5 kann sich auch hier sehen lassen. Im Januar und Juli ergänzen wir die Uhrenkollektion mit etwa 20 bis 30 Neuheiten. Im Schmuckbereich kann der Händler im Mai und Oktober Neues ergänzen.Warum haben Sie keinen eigenen Onlinevertrieb?Unsere Homepage zeigt alle unsere Produkte und informiert den Endver-braucher umfassend – aber solange wir vom Fachhandel diesen starken Rückhalt bekommen, ist und bleibt M&M eine klassische Fachhandels-marke, die ausschließlich über den Fachhändler vertreibt. Selbstverständ-lich bleibt es den Juwelieren freigestellt, ihren eigenen Webshop mit M&M zu bestücken und online zu verkaufen. Lediglich die von uns empfohlenen Richtpreise wünschen wir dabei einzuhalten.Wer betreut den österreichischen Fachhandel?Seit langen Jahren betreut Rudolf Zingrosch den Osten Österreichs hervorragend. Im Westen möchten wir in Zukunft verstärkte Präsenz zeigen und streben dafür eine zeitnahe Lösung an. Hier werden wir uns auf die Suche nach neuen Geschäftspartnern machen.Mit welchen Marketingmaßnahmen unterstützen Sie den Fachhandel?Unsere Homepage als Informationsbasis erfährt guten Zuspruch. Des Weiteren bieten wir die klassischen Werbematerialien: Unabhängig von der Abnahmemenge unserer Kollektion, Mindestabnahmen fordern wir nicht ein, erhält der Fachhandel unterschiedlich große Displays und Aufsteller. Jede Bestellung wird mit eigenen Verpackungen und M&M Tüten bestückt. Zudem erhält jeder Kunde kostenlos Poster und Broschü-ren. Mit gezielten Großplakat- und Flyeraktionen, in Kooperation mit dem Fachhändler, haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht. Darüber hinaus entwickeln wir individuelle Lösungen für unsere Fachhandelspartner.Wie erfolgreich waren Ihre Messepräsenzen in diesem Jahr?Sehr erfolgreich. Auf der Inhorgenta Munich konnten wir in diesem Jahr gute Gespräche mit Interessenten und ein Umsatzplus von gut 40 % verzeichnen. An der JGF in Freiburg haben wir das erste Mal teilgenom-men und sind ebenfalls sehr zufrieden. Die Internationalität der Besucher war sehr hoch und wir konnten neue internationale Abschlüsse zeichnen. Nächstes Jahr sind wir wieder dabei und laden den Handel ein, diese Fachmessen zu ihrer eigenen umfassenden Information über Trends und Neuheiten zu besuchen!

01 Form und Gestaltung der M&M-Uhren sind ausdrucksstark , gleichzeitig ist ihre angenehme Haptik Georg Plum enorm wichtig.

02 Die stilvollen Zifferblattgestaltungen in Kombination mit sensibler Farbgebung und verschiedenen zarten Gehäusen machen die neuen Pastelluhren zu sinnlichen, femininen Begleitern für jeden Tag.

03 Georg Plum, Inhaber M&M Uhren und Schmuck

04 Die »M&M Moon«, entwickelt zum 40-jährigen Firmenjubi-läum, überzeugt durch charakteristische, klare Formensprache und ist für den Designpreis Deutschland 2016 nominiert.

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16u&j | Juni 2015

interview

uhren&juwelen: Sehr geehrter Herr Bernheim, könnten Sie bitte die letzten Änderungen bei RW Austria erläutern?Olivier Bernheim: Herr Alexander Laimer hat 4,5  Jahre gute Arbeit als Geschäftsführer von RW Austria geleistet. Es stellte sich in jüngster Zeit heraus, dass seine und unsere Auffassung hier im Genfer Stammhaus über die weitere Entwicklung der Marke und die Distribution von Raymond Weil in Österreich differieren. Deshalb haben beide Seiten beschlossen, die Zusammenarbeit zu beenden.Wer bekleidet aktuell welche Positionen bei RW Austria?Das Team ist treu. Walter Haider ist weiterhin für die Servicebelange in Österreich zuständig und Angelika Dohr für das Backoffice. Julia Heigl, die seit gut einem Jahr im Unternehmen ist, ist Sales- und Marketing-Managerin für Österreich und Deutschland. Sie hat unter anderem eine hohe Kompetenz im Bereich Social Media, den Raymond Weil stärker bespielen will, um verstärkt junge Menschen für die Marke zu interes-sieren. Um weiterhin erfolgreich zu sein, muss die junge Generation angesprochen und unsere Innovationskraft kommuniziert werden! Ich selbst bin bei RW Austria Vorstandsvorsitzender.Welchen Weg geht RW Austria in naher und mittelfristiger Zukunft mit seinen Juwelierpartnern in Österreich?Raymond Weil ist noch eines der wenigen unabhängigen Familienun-ternehmen, was durchaus Vorteile für die Juwelierpartner hat. Wir von Raymond Weil sind stolz auf das Erreichte – unsere Innovationskraft,

Exklusivität forcieren

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Kreativität und Qualität der Produkte. Der Aufbau und der Erfolg der Marke Raymond Weil sind vor allem meinem Schwiegervater zu verdanken, der in den Aufbaujahren der Mann hinter der Marke war. Raymond Weil hat kontinuierlich an Exklusivität gewonnen, und diesen Weg werden wir auch engagiert weitergehen. Wir wünschen uns Fachhandelspartner, die diese Exklusivität kommunizieren wollen und können. Das bedeutet, dass wir, wie wir es bereits auf unseren Märkten in England und den USA erfolgreich praktizieren, auch in Österreich eine selektive Distribution forcieren. Mit ausgewählten Partnern vor allem in den großen Städten wie Wien, Linz, Graz, Salz-burg oder Innsbruck streben wir dafür eine enge und vertrauensvolle Partnerschaft an!Das heißt, Sie werden das Händlernetz verkleinern?Ja, ich denke, dass wir in Österreich maximal 35 oder 40 Verkaufspunkte haben werden.Mit welchen Marketingmaßnahmen werden Sie den Fachhandel unterstützen?Wie gesagt, möchten wir beispielsweise über die verschiedenen Social-Media-Kanäle Interesse für Raymond Weil wecken. Des Weiteren sind einige größere PR-Maßnahmen geplant. Die Marke ist ja stark mit den musischen Künsten verknüpft. Kooperationen mit der Staatsoper in Wien oder den Salzburger Festspielen sind angedacht. Raymond Weil fördert junge Musiker, wie in diesem Jahr zum Beispiel die Violi-nistin Nicola Benedetti. Sie ist Markenbotschafterin für die junge Linie »Toccata«. Auf der Baselworld 2015 haben wir mit der von Gibson ins-pirierten »Nabucco«-Spezialedition und den »Nabucco Cello Tourbillon« exquisite Modelle vorgestellt. Durch diese Modellpolitik und PR-Maß-nahmen erhält Raymond Weil ein hohes Maß an Aufmerksamkeit.Wie wird RW Austria die Marke 88 Rue du Rhone in Österreich weiter unterstützen?88 Rue du Rhone ist das noch junge Label meiner Söhne Elie und Pierre, die die Marke engagiert aufbauen und am Weltmarkt lancieren. Sie erhalten von mir und Raymond Weil die bestmögliche Unterstützung, sofern sie diese wünschen.

Im Interview befragte uhren&juwelen Olivier Bernheim,

Präsident von Raymond Weil Genève, zur Trennung

von Alexander Laimer, zu den weiterführenden Zielen der Marke

und deren Zukunft in Österreich.

Von AnjA beuning

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18u&j | Juni 2015

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Eine junge Schmuckdesignerin aus Österreich findet eine

Nische, erobert sie und etabliert ihr Label Epic. Nun geht

Andrea Ostertag den nächsten Schritt.

Born in the mountains, raised by the sea. Schmuckdesig-nerin Andrea Ostertag liebt beide Welten. Das Raue der Berge und die Sinnlichkeit des Meeres. Ein Urlaub in Bali

vor fünf Jahren ist der Grund, warum Epic heute existiert. Die studierte Architektin, die Jahre im Produkt- und Grafikdesign einer

Snowboardmarke arbeitete, hat auf Reisen eine Sache immer dabei: ein Skizzenbuch. »Ich zeichne überall und halte alles sofort fest, wenn ich Ideen habe«, so die Designerin. Auch auf Bali war das Skizzenbuch mit von der Partie. Vollgefüllt mit Entwürfen für Schmuck. Zeichnungen, die Ostertag in den Sinn kamen, noch bevor die Idee zur Labelgründung überhaupt geboren war. Ein befreundeter Surfer macht die Kreative vor Ort mit einem Schmuckproduzenten, der ursprünglich von der Insel Java stammt, bekannt. Die Entwürfe werden sofort besprochen, Ideen nehmen Gestalt an. Der erste Prototyp entsteht noch während dieses Urlaubs. Inspiriert wird Andrea Ostertag vom australischen Surf-Spirit, der in Bali weitverbreitet ist. Er ist bunt, stylish, lässig  – die sonnige

Von Simone ArlitS

Bali in den Bergen

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Mentalität überträgt sich auf Andrea Ostertags Schmuck.

Wieder zurück in Österreich schließt sich die damals 29-jährige Designerin mit ihrer Schwester und jenem befreundeten Surfer, der die Initialzündung setzte, zusam-men. 2010 wird das Schmucklabel Epic gegründet. Heute verantwor-tet Andrea Ostertag den Großteil des Geschäftes selbst, dafür wurde das Team um eine Mitarbeiterin im Backoffice erweitert. Zunächst arbeitet die Jungunternehmerin noch in ihren angestammten Jobs weiter, erst 2014 beschließt sie, sich zu 100 % Epic zu widmen. Seit-dem investiert sie all ihre Kraft in das Wachstum ihres Labels.

Surf-Style. Durch ihre engen Kontakte in die Boardsportszene und die klare Handschrift ihres Schmuckes werden zu Beginn vor allem Boardsport-Shops auf Epic aufmerksam. Andrea Ostertag schließt mit ihren speziellen Designs eine Lücke: Sie bietet Schmuck für eine Zielgruppe, die von klassischem Modeschmuck vorher nichts wissen wollte. Mit ersten Stücken wie einer Armspange mit Schmetterlings-motiv und zarten Ketten mit Hibiskusblüten-Anhängern gewinnt sie die Herzen der Surfergirls. Heute zählen auch Streetwear-Läden zu den Kunden von Epic. Insgesamt sind es 75 Kunden im deutschspra-chigen Raum, in Belgien, Italien und UK. So, wie Andrea Ostertag in den letzten Jahren erwachsen wurde, erlebten auch ihre Designs eine Weiterentwicklung. Von verspielt und bunt zu grafisch, straight und metallisch. »Iconic Pieces« wie die Schmetterlings- und Hibiskus-serie sind die Wurzeln von Epic und bleiben bestehen. Ostertags Herz hängt heute aber an Modellen, die ihrem cleanen, edgy Style gerecht werden. Dabei setzt sie vorwiegend auf die Materialien Messing, Weißmetall und Silber sowie den Einsatz von Mondstein, Citrin und Labradorit. Zweimal im Jahr fliegt die Designerin nach Bali, besucht den Familienbetrieb, der seit Beginn ihren Schmuck in liebevoller Handarbeit herstellt, und lässt sich von der Insel inspirieren. »Ich bin in der glücklichen Lage, meinen Schmuck mit gutem Gewissen zu verkaufen, weil ich weiß, dass er unter fairen Bedingungen und viel Liebe zum Detail produziert wird«, erzählt Ostertag.

Der nächste Schritt. Ihr neuestes Baby ist noch im Aufbau. 2016 soll eine hochwertige Schmucklinie lanciert werden, mit der die Desig-nerin Juweliere und hochwertige Modeschmuckgeschäfte ebenso ansprechen will wie eine anspruchsvolle, urbane Zielgruppe. Im Fokus stehen in Bali produzierte, hochwertige Messingrohlinge, die in Österreich vergoldet werden. Der Stil bleibt typisch Epic: grafisch und schlicht. Auch für ihre Hauptlinie hat Andrea Ostertag ehrgeizige Ziele: Seit 2014 gibt es einen Vertriebsagenten für Deutschland, seit 2015 eine Vertriebs agentin für Benelux. Nun streckt die Unternehme-rin ihre Fühler Richtung Skandinavien aus. Messeauftritte während der ISPO in München sollen Kontakte bringen. Interessierten Stores bietet die Schmuck designerin zwei Kollektionen im Jahr, wobei pro Kollektion zehn verschiedene Themen präsentiert werden. Eine Kol-lektion umfasst rund 80 Teile. Übrigens: Auf den Schmetterling folgte der Wolf. Und rund um ihn tummeln sich grafische Herzen, Ethno-muster, Pfeilmotive und Camouflagemuster. «

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20u&j | Juni 2015

messen

Ausschreibung läuftMit »Junges Design« wurde 2011 ein Trendbereich auf der Gemworld Munich

geschaffen, der sich mittlerweile zu einer festen Größe entwickelt hat.

Im Rahmen dieser Sektion findet bereits zum vierten Mal der inter-nationale Nachwuchs-Design-Wettbewerb »Young Designers Corner« statt, dessen Finalisten sich auf der Messe dem Fachpubli-

kum präsentieren dürfen. Sowohl für die jungen Kreativen als auch für Fachbesucher bietet sich hier wie auch im benachbarten »New Design Forum« die Gelegenheit, Inspirationen zu sammeln und wich-tige Kontakte zu knüpfen. Die Ehrung der Sieger des Wettbewerbs findet am Messe-Freitag statt. Während die Bewerber für den »Young Designers Corner« an Kriterien wie Innovation und Alltagstauglichkeit gemessen werden und auch mit echten Steinen arbeiten sollen, gilt für den von der Messeleitung stark subventionierten Bereich des »New Design Forum« (nur 500 € zzgl. MwSt. pro Stand!) lediglich eine Altersgrenze von 35 Jahren. Der Standardstand im »New Design

»Fresh. New. Ideas.«

Mit diesem neuen Claim lockt die Tendence 2015 als internationales Konsumgüterevent in die Deutsche

Messemetropole Frankfurt.

Die Tendence von 29. August bis 1. September 2015 ist die interna-tionalste und größte Orderplattform Deutschlands in der zweiten Jahreshälfte mit einem umfassenden Produktportfolio aus den

Bereichen Wohnen, Einrichten und Dekorieren ebenso wie Geschenk-artikel, Schmuck und Fashion-Bedarf. Topmarken und Key Player präsentieren auf der Neuheitenplattform ihre Weihnachtstrends und bieten damit dem Fachhandel die Chance zur Nachorder für das Weihnachtsgeschäft. Die Halle 9, Ebene 3 ist mit etwa 5.500 m² Aus-stellungsfläche komplett Schmuck, Uhren und Zubehör gewidmet. Das österreichische Unternehmen Lorena aus Haid bei Ansfelden und die Gold- und Silberschmiede Lindenau e. U. aus Maissau präsentieren beispielsweise hier ihre Neuheiten. Insgesamt werden gut 250 Aus-

Forum« hat circa 4 m², beinhaltet einen Präsentationstisch, Vitrinensys-tem, Barstuhl, Beleuchtung, Strom, Teppich und wird beschriftet. Bewer-bungsschluss ist der 30.  Juni (NDF), beziehungsweise der 31.  August (YDC). Detaillierte Informationen sind auf der Website des Veranstalters unter www.munichshow.com erhältlich. Das ausgefüllte Formular kann an die Münchner Mineralientage Fachmesse GmbH, Postfach 1361, D-82034 Oberhaching oder per E-Mail an: [email protected] gesandt werden. Die Gemworld Munich findet heuer von 30.  Oktober bis 1. November auf dem Messegelände München statt.

steller für diesen Fachbereich erwartet. Außerdem zeigen kreative Köpfe innovative Produktideen: Junge internationale Schmuckdesigner stel-len sich und ihre ersten Schmuckkreationen im Förderareal »Talents« bei »Carat« vor. Im Bereich »Carat on stage« regen zahlreiche interessante Fachvorträge und Diskussionsforen zur Teilnahme an. Des Weiteren zeigt bereits zum vierten Mal die Visual-Merchandising-Trainerin und erfolgreiche Buchautorin Karin Wahl spannende Ideen, wertvolle Tricks und Tipps für die Sortiments- und Ladengestaltung. Workshops unter dem Titel »Schaufensterdeko live« wurden speziell für Einzelhändler konzipiert. Zum zweiten Mal auf der Tendence geben Handelsexperten der Retail Academy Einzelhändlern am Montag, dem 31. August, um 10 Uhr in der Halle 9.2 wertvolle Tipps zum Thema verkaufsstrategische Warenpräsentation und der Umsetzung von Retail-Trends im Alltag. Zusätzlich bietet die Retail Academy mit Voranmeldung am Sonntag und Montag zweistündige Workshops zur Intensivierung von relevan-ten Themen wie Farbe, Warenpräsentation oder Grundrissplanung für den Einzelhandel an.

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22u&j | Juni 2015

marken

Trend bewusst

Das Linzer Unternehmen

XENOX zeigt mit seinen

neuen Schmuckkreationen

einmal mehr sein Gespür

für Trends und stimmt

damit den Handel schon

jetzt positiv auf die Herbst/

Winter-Saison ein.

Von AnjA Beuning

Wie in der Mode ist in dieser Saison der Lagenlook topaktuell: Zarte Colliers werden halsnah in Kombination zu langen Halsketten getragen. Des Weiteren greift XENOX Sterling Silver das Thema Armbänder auf, die Fashionistas an beiden Handgelenken mit

verschiedenen Breiten schmücken. Den Trend Symbolschmuck, wie die Blume des Lebens, den Lebensbaum und das Infinity-Zeichen, zelebriert das Designteam um Manfred und Alexander Stütz in Ketten- und Armbandform. Blattförmige Schmuckstücke geben dem femininen Design von XENOX ein besonderes Flair und unterstreichen die moderne Note ihrer Trägerin. Mit floralen Motiven in Kombination mit Perlmutt zeigen Schmuck-trägerinnen Mut zum Materialmix. In sich geschwungene Kreise in Rosé oder Silber, teilweise satiniert oder ausgefasst, runden das Styling jeder Frau garantiert perfekt ab. Unter »Fairytale« fasst XENOX aparten, lässigen, unaufdringlichen Schmuckstil mit per-fektem Understatement zusammen: sympathisch clean, mit symmetrischen Elementen, wird es als Tagesoutfit mit zueinander passenden Schmuckstücken am Hals und an beiden Handgelenken getragen oder kombiniert. Geometrische Formen wie Scheiben, Dreiecke und Pyramiden sind ein außergewöhnlicher Statementschmuck. Auch im Stahlschmuckbereich gibt es Neuheiten. Für die Frauen stehen dekorative Halsketten, die in verschiedenen Längen tragbar sind, im Mittelpunkt. Die dazu passenden Armbänder aus einem Materialmix aus Stahl und Leder sind absolute Eyecatcher. Auch die Männer kommen bei XENOX Steel nicht zu kurz, denn der gestylte Mann trägt Schmuck und ist inzwischen für den Handel zu einem Umsatzbringer avan-ciert! Die gehämmerte, maskuline Formensprache bei XENOX Steel for Men ist ein Newcomer für den modischen Mann, und Panzerketten mit eingearbeiteten Applikationen verwandeln brave Jungs in lässige Kerle. « ©

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Be connectedKenneth Cole präsentiert mit »Kenneth Cole Connect« eine anspruchsvoll designte Kollektion

von Smartwatches, die das Leben von urbanen, sozial vernetzten Männern und Frauen ein Stück interaktiver machen. Sie punkten mit einer besonders einfachen Menüführung sowie

interessanten Lifestyle-Anwendungen. »Selfies« aus größerer Entfernung zu machen, ist mit den Modellen beispielsweise ebenso möglich wie das Managen der eigenen Musik-Playlist. Die neuen Smartwatches haben durch den Einsatz einer Uhrenbatterie eine besonders lange Laufzeit, die selbst bei Nutzung von acht Stunden am Tag rund ein Jahr beträgt. Weitere Features sind die Anzeigen von eingehenden und verpassten Anrufen, von neuen Textnachrichten (nur für Android), und von neuen E-Mails. Eine Benachrichtigung erhält der Träger, stehen aktuelle Kalendereinträge und Termine an oder sollte die Bluetooth-Verbindung drohen abzubrechen. Einfache Befehle wie das Starten oder Pausieren der Musik, das Steuern des Kameraauslösers, das Orten des Telefons oder das Ablehnen von Anrufen sind über die »Kenneth Cole Connect«-Watches möglich. Ganz »nebenbei« hat die Uhr ein Zifferblatt mit Datums-, Tagesanzeige und Weltzeit, synchronisiert die Uhrzeit zwischen Smartphone und Smartwatch, hat eine Stoppfunktion und einen Wecker. Die »Kenneth Cole Connect«-App ist ab sofort und kostenlos über iTunes und Google Play verfügbar. Sie hält Fans über Kenneth Coles Social-Media-Kanäle auf dem Laufenden und bietet wichtige Informationen rund um die Produkte. Über die App ist der Zugriff auf eine Reihe von weiteren interessanten Lifestyle-Anwendungen möglich. Über den sogenannten Homescreen der App können alle Features abgerufen werden. Erhältlich ab 159 €.

UNOde50Die spanische Schmuckmarke UNOde50 wurde Ende der 90er-Jahre von einem Design-Team

mit dem Ziel gegründet, einen neuen, bis dahin noch nicht existierenden Stil im Schmuck zu schaffen: Tradition und Modernität sollten miteinander verschmelzen, ein handwerk-

licher Ansatz sicht- und spürbar sein. Die Exklusivität und der internationale Erfolg des Labels sind nun die Resultate aus charaktervollem Design, anspruchsvoller Qualität und professioneller Manpower des Unternehmens. Die Schmuckstücke werden aus einer antiallergenen Metall-

legierung gefertigt, die abschließend ver-silbert wird, wodurch die Arbeiten ihre typi-sche handwerkliche Anmutung erhalten. Das Markensymbol ist ein Schloss, welches den Schutz der einzigartig designten Schmuck-stücke symbolisiert. Das Wiener Kommuni-kations- und Distributionsunternehmen M2 übernimmt ab sofort die strategische und operative Öffentlichkeitsarbeit von UNOde50 für den heimischen Markt wie auch den Auf-bau einer selektiven Distribution für die stark wachsende spanische Marke. Es ist geplant, in einer ersten Phase in Österreich etwa 30 POS für die interessante Marke zu gewinnen. »Wir möchten ausschließlich mit dem Fachhandel zusammenarbeiten. Denn nur über den Juwe-lier kann das Besondere der UNOde50-Kollek-tion kompetent und emotional kommuniziert werden«, betont Nils Maydell, Geschäftsführer von M2. Er beschreibt das spanische Unter-nehmen UNOde50 als kreativ und professio-nell aufgestellt. Die Firmenstruktur der Spanier habe das schnelle Wachsen der Marke hervor-ragend gemeistert. Mit ausgereiften POS-Materialien, Onlinemöglichkeiten bis hin zu einer perfekten Serviceleistung würde dem Handel alle Unterstützung geboten, die er braucht. Kontaktdaten: M2 communication + distribution gmbh, Nils Maydell, Reisner-straße  27, 1030 Wien, Tel.: (0)1/714 00 10-0, [email protected], www.m2coco.com.

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Von Brigitte Pfeifer-Medlin

Bravo, Poncho!Im nächsten Winter lassen es die Frauen richtig flattern. Eingehüllt in Ethno-Ponchos, feine Capes im 60er-Jahre-Stil und Fell-westen (oftmals Imitate), zeigt man tolle Wolle, aber wenig Figur. Unter den schützen-den Umhängen trägt Frau dicke Pullis mit überschnittenen Ärmeln und Rollkrägen und lässige, softe Jogginghosen oder bequeme Bundfaltentypen mit verkürztem Bein. Klar: Schmuck und Uhren dazu müssen »laut« sein und zum Retro-Hippie-Feeling passen. Also: warme Töne, weiche Formen, lässige (lange) Ketten. Alles ganz easy!

SCHUTZHÜLLENAUS WOLLE

iM nächsten herBst wickeln sich die frauen ein. in fellwesten, in Ponchos, in caPes. ein winter

der uMhüllung.

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Raymond Weil

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JooP!

24u&j | Juni 2015

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Monochrom heißt die neue Farbvorgabe  – und in der Einfärbigkeit dominieren softe Töne von Winterweiß bis Nude, von Honig bis Caramel, von eisigen Grautönen bis Anthrazit. Die All-over-Hell-Outfits bleiben klar und schlicht, damit man den Wandel der Silhouetten erkennt. Lange, schmale Röcke, Pullis mit überschnittenen Ärmeln, boxy Strickjacken, weite Hosen, Culottes (also Gehröcke) und Hüllenmäntel. Auch bei Uhren und Schmuck gilt: keine Farbexperi-mente, keine Kontraste. Sondern Teile, die den einfachen, aber ausdrucksstarken Look nur verstärken.

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FOREVER BLUE

Es ist doch so: Denim ist aus der Mode nicht mehr wegzudenken, schmal, used, skinny – oder neuerdings auch wieder flared. Der neue Key-Look ist rasch definiert: weite Denims, ein gebondetes Oberteil mit Stand und lässige Sneakers oder Winter-Wedges, wenn es um die Größe geht. Auch Jog-Jeans, also der (unglaublich praktische) Mix zwi-schen Jogging-Pants und Leggings, prägen den Winter. Zu dem eher klaren Denim-Look kann man es bei Schmuck und Uhren so richtig krachen lassen. Kontrastfarben, große Formen, aufwendige Ringe. Hier muss richtig viel ran!

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26u&j | Juni 2015

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Keine einfache Übung, einen Jungmädchen-Look auch für erwachsene Frauen zu über-setzen. Der Modeindustrie gelang das zum nächsten Winter. Sanft schwingende Röcke, ganz oft in Falten gelegt, dazu zerbrechlich wirkende Blüschen oder  – als Kontrast  – kastige Grobstrickpullis prägen einen Look, den es so schon lange nicht gab und der einen Hauch aus den Swinging Sixties zurückbringt. Miniröcke in frecher A-Linie und Petticoats inklusive. Jetzt haben große Ringe und schwere Armbänder ihren großen Auftritt. Ein bisschen elegant, ein bisschen Bohemian, ein Hauch von Verschwendung.

ROCK ME,BABY!

Michael Kors

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OOP!

Auch in der Saison Herbst/Winter 2015 vereint die Marke JOOP! mit viel Gefühl und Liebe zum Detail neueste Trends mit markentypischen Kernelementen. Chronografen-Styles, verspielte Zifferblätter, puristische Formensprache – so

interpretiert JOOP! sportliche Eleganz für Damen und Herren in der neuen Saison. Gelbgold in Details, aber nach wie vor Roségold als Plating-Farbe stehen dabei hoch im Kurs. So wird zum Beispiel der elegante Chronograf »Emma« im Set mit einem farblich passenden Schmuckarmband in Leder mit auffallender Schließe angeboten. Das große Zifferblatt mit Aussparungen der Indikatoren besticht durch schlichtes Design. Die perfekt aufeinander abgestimmte Farbkombination der einzelnen Elemente wie Zifferblatt, Indizes und Gehäuse (40 mm) in Roségold mit einem nude-farbenen Lederarmband lässt dieses Modell feminin und elegant wirken – das optimale Accessoire für mode- und stilbewusste Damen.

JOOP! Universell verwendbar ist dieser trendige Fingerschmuck von Fossil, der zur neuen Herbst/Winter-Kollektion gehört, denn er

besteht aus drei unterschiedlich geformten und farblich gestalteten Einzelringen. Die Ringe können demnach einzeln oder als Trio getragen werden. Für

Frauen, die Mix-und-Match-Systeme mögen und flexibel sein wollen.

Ganz im Trend liegt dieses Uhren-modell von Skagen für die heu-rige Herbst/Winter-Saison. Wie

gewohnt besticht auch dieser Zeitmes-ser des dänischen Labels durch seine

Schlichtheit und sein feines Milanaise-Uhrband. Ein bemerkenswertes Detail,

eine klassische und derzeit wieder stark im Trend liegende Mondphasenindika-tion, liegt nahe dem Zifferblattzentrum an eher ungewöhnlicher Position, und

die Uhr avanciert dadurch zum originellen Eyecatcher.

SKAGEN

neu am markt

Blau ist das neue Schwarz! Das moderne und zeitlose Erscheinungs-bild der Farbe Blau hat sich in allen

Bereichen unserer Modeszene durchsetzt. In dieser Saison setzt Guess Uhren auf den absoluten Wow-Faktor: eine einzig-artige Paarung aus Denimblau und purem Weiß. Inspiriert von den wunderschönen Facetten des Meeres, setzt die neue Farb-kollektion bereits jetzt die Segel der Modeherrschaft. Guess’ führende Flotte der Armbanduhren zeichnet sich durch die eigens konzipierte verkaufsstarke Silhoutte, das glatte, weiße Silikonband, das polierte Roségold-farbene Gehäuse und die beliebte, mit Kristallen im Baguetteschliff besetzte Lünette aus. Für die Frau, die bereit ist, das tiefblaue Meer der Mode zu erkunden, um auf der Welle des Trendsettings zu reiten. Sie setzt hiermit ein klares Statement mit dem neuen Accessoire der Guess Uhren.

GUESS

FOSSIL

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neu am markt

Mit der neuen Kollektionslinie »Cubiamo« bringt das italienische Unternehmen ein weiteres modi-

sches Statement auf den Markt. Handge-machte, geschwärzte Silberwürfel können auf elegante Lederarmbänder aufgereiht

werden. Ob es dabei bei einem Würfel bleibt oder ob nach und nach ergänzt wird,

bleibt der Trägerin überlassen.

BAUME & MERCIER

Passend zum Großen Preis von Österreich in Spielberg spiegelt die Scuderia-Ferrari-Uhren-

kollektion mit ihren neuen Modellen das stolze Rennerbe und die italienischen Wurzeln des grandio-

sen Rennstalls wider und lässt Fans auf der ganzen Welt am einmaligen Reiz und unverwechselbaren Stil teilhaben. Alles an den Uhren, angefangen bei ihren Grundfarben bis hin zu feinen Details auf den Ziffer-

blättern, der Krone und den Gehäuseflanken, erinnert an die schnellen Boliden.

SCUDERIA FERRARI

Aufgrund der runden Form, ihres schlichten silberfarbenen Zifferblatts und ihrer Armbänder, die sich im Handum-drehen selbstständig auswechseln lassen, passt die »Linea« perfekt zu jedem Stil. Neben dem Alligatorarmband

wird bei den vier Uhren mit einem Durchmesser von 27 mm ein Edelstahlarmband beigefügt. Getreu ihrem Anspruch können sich Frauen mit der »Linea« jeden Tag und zu jeder Gelegenheit neu erfinden.

In der limitierten Serie »Komono kuratiert« bietet das junge Label Handgelenkdesigns als Miniaturleinwand für überraschende, schöne und sehr interessante Künstlerkooperationen. Durch den Zusammenschluss mit neuen, angesehenen, berühmten und/oder aufstrebenden

Künstlern beabsichtigt das Label, sich zu vertiefen und zu erweitern, ganz im Sinne von Komonos Markenzeichen: Grenzen zu verwischen und die Lücke zwischen Zubehör und hoher Kunst schließen zu wollen. In der ersten Uhrenkollektion, »Komono x Basquiat«, kanalisiert der

amerikanische Künstler Andy Rementer die rohe Energie einer 80er-Jahre Pop-Ikone in eine High-End-Serie erschwinglicher Zubehörteile.

KOMONO

NOMINATION

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marketing

Kunden zu binden, neue zu gewinnen

und das Geschäft stets allumfassend am

neuesten Stand zu halten, ist eine große

Herausforderung. Mit professioneller

Unterstützung und kreativen Ideen ist sie

zu meistern!

Von AnjA Beuning

Das Einkaufsverhalten hat sich verändert. Auch wenn der Verbraucher beim Fachhandel per se spezifisches Wissen voraussetzt, sind die Kunden vor dem ersten Beratungsgespräch im stationären Handel zum Produkt

ihrer Wahl meist vorinformiert. Homepages und Webshops können schließ-lich auch außerhalb der in Europa gängigen Geschäftszeiten bequem über Laptop, Tablet oder Smartphone vom Sofa aus, in öffentlichen Verkehrsmit-teln oder an irgendwelchen anderen Orten besucht werden. Der Klick auf den Warenkorb des Onlineanbieters ersetzt immer häufiger das Einkaufsge-schehen im Ladenlokal, schafft eine schnelle Bedürfnisbefriedigung und ist de facto ein Kauf, der in den meisten Fällen am Einzelhandel vorbeigeht. An dieser Stelle resigniert zu sagen, »Das Internet, der Onlinehandel und über-haupt die Kunden selbst sind schuld an der abnehmenden Frequenz in den POS und am Aussterben der Einkaufsstraßen und Vorstädte«, ist trotzdem unvollständig. Es stimmt, dass die Konsumenten sich mittlerweile vielfach auf den diversen Websites und Foren nicht nur über Produkte informieren, son-dern diese auch teilweise über den Onlinehandel kaufen. Wieso ist das Kau-fen im Netz attraktiver als im Detailgeschäft? Und wie kann ich als Besitzer eines Fachhandelgeschäftes mit dieser Tatsache des veränderten Kaufverhal-

Chancen wahrnehmen

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xxxxxxxxxxxxxxxmarketing

oder auch Enttäuschungsfaktoren haben in der digitalen sowie in der stationären Welt die gleichen Auswirkungen. Der stati-onäre Handel bleibt zukunftsfähig, wenn die emotionalen Faktoren, die er bieten kann, gut gelebt werden: den Kunden abholen, wo er steht. Zuhören. Impulse geben. Recherche ersparen. Den Men-schen selbst und den Kauf bestätigen. Vor-her vom Kunden erwähnte private Details aufgreifen, um die Beziehungsebene aus-zubauen. Im Verkauf Freude schenken statt Bedarf abdecken!Was kann man tun, wenn ein Kunde wäh-rend des Gesprächs im Geschäft anfängt, zum Beispiel an seinem Smartphone Online-Informationen abzufragen? Keinesfalls resignieren – smart handeln! Dazu sollten vorab in Workshops Strate-gien entwickelt werden, um in kooperati-ver Position zum Kunden zu bleiben und diesen aufzufangen. Diese Situationen sind für die Mitarbeiter sehr herausfordernd, hier braucht es Unterstützung.In welchen Bereichen und in welcher Form kann der Juwelierfachhandel, können Uhr-macher- und Goldschmiede auf Ihre Kompe-tenzen zurückgreifen?Wir pflegen in der Regel ein ganzheitliches Begleiten unserer Partner. Nach einer Ana-lyse, welche Ressourcen vorhanden sind und wo entwickelt werden kann, bieten wir individuelle Coachings sowohl für die Verkaufs- als auch für die Führungsebene an. Zu unseren Kunden zählten bislang beispielsweise Christ, Ehinger-Schwarz und Victorinox, aber auch zahlreiche Klein- und mittelständische Unternehmen. Wir gestalten die Zusammenarbeit ganz indivi-duell.

uhren & juwelen: Liebe Frau Engel-Hutner, welche Grundsätze gilt es für eine nachhal-tige Kundenbindung im Facheinzelhandel zu berücksichtigen? Claudia Engel-Hutner: Das Thema Kunden-bindung hat für den stationären Handel in den vergangenen Jahren stark an Relevanz gewonnen. Digitale Medien, persönliche Flexibilität und erweiterte Mobilität der Menschen erhöhen die Tendenz der Kon-sumenten, Einkaufsmöglichkeiten zu wechseln. Enttäuschungsfaktoren sind demnach unbedingt zu vermeiden! Grund-sätzlich sollte der das Geschäft betretende Gast von den Mitarbeitern auf den Flächen zum Mittelpunkt seiner Tätigkeit werden, ohne sich bedrängt zu fühlen. Es ist wich-tig, ein gutes Gefühl dafür zu entwickeln, wie viel Freiraum ein potenzieller Kunde braucht. Mit genauer Beobachtungsgabe und Sensibilität für sein Gegenüber erfasst der Verkäufer, wann der Gast bereit für eine konkrete Ansprache und ein weiterführen-des Verkaufsgespräch ist. Denn sowohl Überaktivität als auch Passivität können abschrecken. Der »Verkäufer von gestern« hat sich durch Wissen profiliert, heute sind sozialkommunikative Fähigkeiten gefragt, die vor allem im weiteren Verlauf eines Gespräches zum Tragen kommen. Denn dabei sollte nicht nur der Bedarf abgefragt, sondern ganzheitlich beraten werden. Fra-gen wie:»Zu welchem Anlass tragen Sie die Uhr?« oder »Womit haben Sie gute Erfah-rungen gemacht?« zeigen echtes Interesse am Kunden.Welche Rolle spielen weitere einzelne Fakto-ren bei der Bindung von Kunden an »mein« Juwelier-Fachgeschäft?Emotionales Verkaufen und die Authentizi-tät im Kundengespräch spielen die größte Rolle! Denn dadurch macht sich der Juwe-lier einzigartig. Zwar sind ein großes, viel-fältiges Warenangebot, Rabatt-Zugeständ-nisse, das Ambiente im Ladenlokal oder fachliches Know-how ebenfalls angenehm

und wichtig für den Kunden, aber das ist alles austauschbar. Eine gute Möglichkeit zur Kundenbindung sind beispielsweise Eventeinladungen, da sie Menschen zusammenbringen – Netzwerken hat in der Gesellschaft an Bedeutung zugenom-men. Wie häufig der Juwelier diese durch-führt, hängt mit der Geschäftsstruktur zusammen. Wie hoch ist der Stammkun-denanteil? Welchen Standort hat das Geschäft? Welche Zielgruppe möchte er ansprechen?Wie kann der Verkäufer zum Markenbot-schafter seines Geschäftes werden? Markenbotschafter sind Mitarbeiter immer dann, wenn sie sich für das eigene Unter-nehmen und das, was sie tun, begeistern. Begeisterung im Team zu erreichen, dafür braucht es eine Führungsleistung, die eine gute Balance aus Emotionalität, Aktivität und Systematik mitbringt. Die »alte Art des Führens« war eher geprägt von Kontrolle und Vorgaben – es geht dann eher um das Was und wenig um das Wie. Das Warum, also die Sinnhaftigkeit, wird oft komplett vergessen – z.  B. in einer Anweisung, bei Mitarbeitergesprächen oder bei Teambe-sprechungen.Wie kommt man raus aus dieser Sackgasse?Wertschätzung und Vertrauen gegenüber den Mitarbeitern führt zu Begeisterung und Verbundenheit. Es gilt, den Hauch Begeisterung und Emotionalität ins Team zu geben, den das Team dann wiederum im Kundenkontakt leben wird. Was kann der stationäre Handel dem Online-verkauf entgegensetzen, und/oder in wel-cher Form sollte er mit ihm kooperieren?Hier gibt es die unterschiedlichsten Mei-nungen. Wer beides machen möchte, muss beides gut machen! Zudem ist die Verknüpfung von On- und Offline wichtig, die Kundenreise durch die Welt des Unter-nehmens unterscheidet nämlich nicht zwi-schen On- und Offline. Das Image des Unternehmens, Begeisterungsfaktoren

Emotional verkaufen

Im Gespräch erörtert die Leiterin der Kundenberatung bei der Hutner Training AG, Claudia Engel-Hutner, Anforderungen an Verkäufer, Chancen des stationären

Handels und spricht über die Zusatzoption Onlinehandel.

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tens umgehen? Zum einen kann ich mich fragen, ob ich wirklich alles in Bewegung setze, um Kaufwillige zu animieren, dass sie sich in mein Geschäft begeben, um vor Ort zu kaufen, und zum anderen sollte ich mir überlegen, ob ich parallel zum stationären Handel am Onlinehan-del partizipieren will und kann. Die ersten Fragen dahingehend sind: Wer betreut meinen Onlineshop, das Heraussuchen und Versenden der Ware, die Rücklieferungen? Kann ich das alles personell stemmen? Kleinere und mittelständische Unternehmen stehen da oftmals vor einem Dilemma, da ihnen das Personal dazu fehlt. So berichtet zum Beispiel Uhrmachermeister Fritz Foidl aus St. Johann in Tirol, dass ihm und seinem Sohn, der unlängst die Ausbildung zum Uhrmacher abge-schlossen hat und einst wohl das Geschäft übernehmen werde, zum Aufbau eines Webshops neben Interesse an einem solchen derzeit einfach die Zeit fehle. Er konzentriere sich auf die Werkstätte. Ähnlich sieht es auch Uhrmacher- und Goldschmiedemeister Udo Friessnegg aus Villach. Er scheue den Zeitaufwand. »Eine Homepage und ein Onlineshop müssen gut betreut sein, sonst sollte man besser die Finger davon lassen. Das Ganze ist zeitaufwendig«, resümiert er und fügt an, dass ihm außerdem die Rückgabemöglichkeit von 14 Tagen bei Käufen über das Netz nicht gefalle. Friessnegg stützt seine Kundenakquise und -bindung zusätzlich zu seinem Werkstätten-Serviceangebot allerdings über eine gut gepflegte Datenbank. Persönliche Geburtstagskarten, die beispielsweise mit einem Gutschein für einen Batteriewechsel oder einer anderen kleinen Serviceleistung versehen seien, kämen bei den Kunden gut an.

Offline plus Online. Wer bereits ein gut funktionierendes Warenwirt-schaftssystem hat und für dieses seine Ware abfotografiert und beschreibt, hat große Vorteile. Jene Daten können für einen eigenen Onlineshop verwendet werden. Nur: Wie funktioniert die Umsetzung? Hat der Juwelier, Uhrmacher oder Goldschmied neben seinem hand-werklichen Geschick keine hohe Affinität zu digitalen Medien und Datenverarbeitung, steht er vor einer Herausforderung. Diese nahm vor knapp vier Jahren Katharina Sturzeis, Inhaberin von Juwelier Halder aus Wien, an: »Unsere Werkstätte ist auf die Produktion von hochwer-tigem Jagd- und Trachtenschmuck spezialisiert. Wir wollten einen Onlineshop initiieren, um diese Absatzmöglichkeit neben dem Verkauf im Geschäft ebenfalls mitzunehmen.« Ihr sei klar gewesen, dass sie dazu zunächst einmal ein optimal funktionierendes Warenwirtschafts-system benötige, und sie entschied sich für die Software von Clarity & Success, mit der sie bestens zufrieden sei: »Nachdem sich das System und seine Möglichkeiten bei uns gut etabliert hatten, ergriffen wir im nächsten Schritt die Chance, über die Software von Clarity & Success unseren Onlineshop zu realisieren.« Die Handhabung sei extrem leicht, freut sie sich, denn als wichtig erachte sie, dass der Onlineshop stets aktuell ist, was über die intelligente Kopplung mit dem Warenwirt-schaftssystem gegeben sei. »Die Preise müssen stimmen und die Beschreibungen exakt sein. Gute Fotos von der Ware sind unabding-bar«, beschreibt sie die Aufwendungen, die auf sie als Betreiberin des Onlineshops zukamen. Außerdem heiße online verkaufen, schnell auf die Bestellung zu reagieren. Das einfache Shopsystem von Clarity & Success ist in wenigen Tagen eingerichtet, leicht zu pflegen und kann individuell gestaltet werden. Der Juwelier bekommt sein individuelles Design, das sich an seinem Logo und seiner Hausanschrift anpasst, die komplette Programmierung sowie die Einrichtung. Florian Henkel, CEO des deutschen Softwarespezialisten Clarity & Success, weiß, worauf es ankommt: »Wichtig ist, dass jeder Juwelier ohne Vorkenntnisse mit wenigen Klicks neue Artikel einbinden, diese nach Wunsch bepreisen und aktuelle Neuigkeiten seines Geschäfts auf der Startseite einbinden kann.« Content Management System nennen so etwas die Experten oder, kurz, CMS.

Der neue Kartendrucker von Clarity & Success hinterlässt bei Neukunden nachhaltig Eindruck. Sind dessen Daten in der Kundendatei von Clarity & Success erfasst, genügt ein einziger Knopfdruck, und der Kunde erhält seine ganz persönliche Kundenkarte. Darauf können zum Beispiel Rabattaktio-nen zu Weihnachten, ein Geburtstagsgutschein oder ein kostenloser Batte-riewechsel für die Uhr enthalten sein. Und das alles im Corporate Design des Geschäfts, denn die Karten können in Sachen Schrift, Farbe und Design individuell konfiguriert werden.

KundenKarten

Multichannel als Absatzmöglichkeit. Für Ingrid Kluge, Marketinglei-terin und Prokuristin der Diaconnex Consulting GmbH, die mit ihrem Team die Marketingaktivitäten der Diadoro-Partner professionell unter-stützt, erklärt uns, dass verschiedene Diadoro-Partner bereits eigene Onlineshops betreiben, Diadoro selbst für seine Filialisten derzeit einen Onlineshop in der Testphase habe, der dann in Zukunft individualisiert für jeden Partner verfügbar sein soll. »Es ist enorm wichtig, gleichzeitig on- und offline zu sein«, sagt die Professionistin und fügt hinzu, dass inzwischen nur »wenn man auf allen Klavieren spielt, die Umsätze gehalten und nach oben gesetzt werden können«. Als Dienstleister für die Diadoro-Partnerjuweliere hat Diaconnex viele weitere Optionen im Blickfeld und bietet ihnen aktive Unterstützung. Die Partner genießen ein ausgefeiltes Kundenbindungssystem. Seit Ende 2004 könne jeder Diadoro-Kunde eine Kundenkarte erhalten, die bei jedem Partnerjuwe-lier Gültigkeit habe und mit der er bei jedem Partner seine Vorteile wahrnehmen könne, erläutert Ingrid Kluge weiter. Die Kundenkarten-besitzer erhielten beispielsweise Newsletter, personalisierte Geburts-tagskarten und Anfang des Jahres einen Bonusbrief, der auf Grundlage seiner Vorjahreseinkäufe bei Diadoro erstellt würde. Inzwischen seien mehr als 240.000 (!) Kundenkarten registriert. Diaconnex betreut des Weiteren den Aufbau des Dialogsystems seiner Handelspartner mit den Kunden. Zweimal im Jahr, im Frühjahr und zu Weihnachten, ergehe ein persönliches Anschreiben an die Kunden des Juweliers, das neben dem für jeden Diadoro-Partner extra konzipierten Diadoro-Journal ein dreiteiliges Gutscheinblatt enthielte.

Kundenansprache zur Kundenbindung ist das A und O. Ein eigenes Journal legt auch Florian Holdhaus, Inhaber von Juwelier Schwödt, Wien, alljährlich kurz vor Weihnachten auf und versendet es an seine Stammkunden. Neben der Printwerbung, die er konsequent und mit relativ hoher Frequenz über das Jahr mache, könne er mit diesem Medium für seine wertigen Produkte und sein Geschäft am besten werben, teilt er mit. Florian Holdhaus betrachtet sich als Juwelier im klassischen Sinne, bei dem die Kunden Produkte erstehen könnten, die ihren Wert über Jahrzehnte hielten. Aufgrund dieser Aspekte und sei-ner großen Produktauswahl habe er zahlreiche Stammkunden. Zwar nutze sein Geschäft einen Internetauftritt und kommuniziere über Facebook, aber zu einem Onlineshop habe er sich, zumindest bislang, noch nicht durchringen können. »Wir sind ein Juwelier im klassischen

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Nothilfe und Wieder-aufbau werden Jahre dauern!Daher ist jede einzelne Spende ein wertvoller Baustein, um den Kindern und Familien langfristig zu helfen!

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Sinne und möchten persönlich für unsere Kunden vor Ort da sein«, lautet sein Credo. Uhrmachermeister Hans Mikl aus Wien sieht die per-sönliche Kontaktaufnahme zu seinen Kunden ebenfalls als bestmög-lichstes Mittel, sowohl seine Uhrenfachwerkstatt und als auch den Ver-kauf zu beleben. Deshalb pflege er eine Datenbank ein, die viele Optio-nen offeriere, damit er »so oft und so intensiv wie möglich«, wie er betont, Kontakt zu seinen Kunden haben könne. Mit seiner Kundenzeit-schrift, die immer im November erscheine, gebe er einen Überblick über seine Marken und sein Geschäft. Des Weiteren schreibt Hans Mikl jeden Kunden, der eine Uhr bei ihm erstanden hat, vor Ablauf von zwölf Mona-ten nach dem Kauf postalisch an, um ihm über dieses Schreiben eine Gratisüberprüfung (Wasserdichte testen, Gehäuse reinigen) seines Zeit-messers anzubieten. Er schaffe damit einerseits beim Kunden ein Bewusstsein für die Wertigkeit seiner Uhr, und außerdem nutzten viele dieses Angebot und kämen wiederum in sein Geschäft. Auch nach einem Komplettservice setze er dieses Instrument ein: Der Kunde erhalte nach zwölf Monaten noch mal die Möglichkeit einer kostenfreien Über-prüfung. Die Präsenz im Internet über eine eigene Homepage hält Hans Mikl für wichtig, als»kleiner Fachhändler« sehe er aber keine Chance gegenüber »den Großen« in Bezug zum Onlinehandel, meint er und verzichtet daher auf einen Onlineshop.

Juniorchef Patrick Theuer, MBA, von Juwelier Theuer aus Amstetten spielt ebenfalls enorm viele Möglichkeiten aus, wenn es um Kundenan-sprache und -bindung geht. Grundsätzlich hält er einen guten, individu-ellen Service für eine langfristige Stütze des Geschäftes und sieht das Angebot von Verlobungs- und Trauringschmuck als hervorragende Möglichkeit, mit jungen Menschen den vielleicht ersten Kontakt zum Juwelier aufzubauen. Deshalb zeige er auch Präsenz auf der Hochzeits-messe im Schloss Hotel Zeillern. Zudem setzt er auf Social Media, konti-nuierliche Printwerbung, die Ausstrahlung von Imagefilmen über das regionale Fernsehen und spezielle Aktionen. Die Imagefilme transpor-tierten, wofür das Fachgeschäft eigentlich stehe. »Die Frage ›Wer ist Juwelier Theuer eigentlich?‹ wird den Zuschauern beantwortet und schafft eine persönliche Ebene zu ihnen«, zeigt er sich begeistert. Außer-dem begrüße er Kooperationen mit Herstellern wie beispielsweise Groß-plakatwerbung oder Sonderdekorationen. »Citizen hat sich zum Beispiel eine gute Werbekampagne überlegt, in die sie uns einbeziehen und als Händler unterstützen«, erzählt Patrick Theuer und sagt weiter: »Wir haben beispielsweise schon mal eine Sonderdekoration und -ausstel-lung mit Rado durchgeführt. Das gesamte Schaufenster war über zehn Tage mit nahezu allen Modellen von Rado belegt. Die Front speziell beklebt. So etwas ist einfach ein toller Blickfang, weckt Interesse für die Marke und kommt bei den Kunden gut an.« Positive Rückmeldungen zu speziellen Aktionen erfährt auch Juwelier Rudolf Herzog aus Graz. Über ein Bonus-Gutschriftsystem, das er seinen Kunden anbietet, suchten sie zusätzlich sein Geschäft auf. Die dafür notwendige Datenbank steuert er über die Software von Clarity & Success, die ihm außerdem vielerlei Aufschlüsse über das Kaufverhalten seiner Kunden gebe. Er weiß um seine privilegierte Situation, ein Ladenlokal in bester Frequenzlage zu haben, und ist mit den Umsätzen in diesem Jahr sehr zufrieden, möchte aber jeden Kollegen anstoßen, wachsam für sich und den Geschäftsver-lauf zu bleiben. »Man muss aktiv sein und sich beständig fragen, wie man sich weiterentwickeln kann«, beschreibt er seine Unternehmensphiloso-phie.

Nur wer sich ständig ändert, bleibt sich selbst treu, sagt ein Sprich-wort, das zur Aussage von Rudolf Herzog und den Berichten der Juwe-liere, die wir befragen durften, passt. Wichtig ist wohl bei allem das Wahrnehmen von Möglichkeiten, sich für einen Weg zu entscheiden und authentisch zu sein. «

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Chefredaktion: Mag. Brigitte Pfeifer-Medlin ([email protected])

Anzeigenleitung: Mag. (FH) Stefanie Stradel ([email protected])

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Made in Austria? Österreich verfügt über eine

durchaus bemerkenswerte

Geschichte als Uhrenland.

Heute sind die heimischen

Uhrenerzeuger aber nur noch

eine ganz kleine Nummer in

der Welt der Horlogerie – eine

Kärntner Manufaktur möchte

das jetzt ändern.

Von ClaUdia StüCkler

Bis Ende des 19. Jahrhunderts gab es in Österreich eine florierende Uhrenproduk-tion. Besonders talentiert erwiesen sich die

hiesigen Uhrmacher – einige von ihnen abso-lute Berühmtheiten ihrer Zunft und über die Landesgrenzen hinaus bekannt – bei der Erzeugung von Großuhren wie beispielsweise dem legendären »Wiener Regulator«, auch heute noch ein beliebtes Sammlerstück. Auch im Bereich der Taschenuhr-Erzeugung wurden beachtliche Leitungen erzielt. Der Beginn der der industriellen Revolution läutete aber gleichzeitig das Ende der handwerklich orien-tierten Uhrmacher der K.-u.-k.-Monarchie ein.

Heimspiel. In den letzten Jahren hat sich allen Widrigkeiten zum Trotz jedoch so etwas wie eine österreichische Uhrenszene entwickelt. So feierten Maria und Richard Habring aus dem Kärntner Völkermarkt 2014 das zehnjährige Jubiläum mit ihrer Marke »Habring²«. Die Manufaktur mit fünf Mitarbeitern fertigte im vergangenen Jahr rund 170 Armbanduhren, rechtzeitig zum Jubiläum gaben die Gründer die Fertigstellung ihres eigenen Manufaktur-Kalibers bekannt. Damit aber nicht genug, die Habrings wollen Österreich wieder zu seinem Status als Uhrenland verhelfen. International zeigte die Manufaktur bereits auf: Zweimal konnte der renommierte GPHG, der Grand Prix d‘Horlogerie de Genève, also quasi der Uhren-»Oscar«, nach Völkermarkt geholt werden. Mit derzeit drei Lehrlingen stellt man auch den größten heimischen Lehrbetrieb der Branche. Daneben gibt es in Österreich einige weitere Player, etwa Jacques Lemans, Buben & Zörweg oder Porsche Design. Von einer uniformen hei-mischen Industrie oder gar einem stolzen Flagge zeigen kann jedoch absolut keine Rede

sein. Jacques Lemans bietet sein Premiumseg-ment unter dem Label »Swiss-made« an, ebenso Porsche Design. Buben & Zörweg ist mit der Produktion mittlerweile vom steiri-schen Gröbming nach Deutschland gezogen und etikettiert mit »made in Germany«. Und natürlich produzieren heimische Firmen auch in Fernost: »Dank fehlender gesetzlicher Grundlage ohne Herkunftsbezeichnung«, kri-tisieren Maria und Richard Habring. »Wenn es nach der österreichischen Wirtschaftskammer geht, soll das auch so bleiben. Sie ist es, die unter anderem im Verbund mit der deutschen Handelskammer die geplante EU-Regelung der verpflichtenden Herkunftsbezeichnung blockiert, zur Freude der einen und zum Leid-wesen der anderen.« Schwammige Gesetze würden in beiden Ländern viel Interpretati-onsspielraum lassen: »So am Rande bemerkt: Bei günstigen Armbanduhren ›made in Ger-many‹ ist aus Konsumentensicht schon die deutsche Wertschöpfung zu hinterfragen, ins-besondere wenn asiatische Werke zum Einsatz kommen«, so Maria Habring. Das deutsche Gesetz kenne hierzu jedoch den Begriff der »Veredelung« und verweise auf selektive Rich-tersprüche im Zweifelsfall. Eine Ausnahme gäbe es allerdings, und zwar Glashütte.

Anders bei jenen Unternehmen, die ihre Pro-dukte als »Swiss-made« deklarieren: Ab 2017 sind nicht nur 60 % der Wertschöpfung des Gesamtprodukts in der Schweiz zu leisten, son-dern ergänzend auch die Entwicklung des Pro-dukts.

Vorbild Glashütte. Die Habrings wünschen sich für Österreich einen neuen Uhrenstatus, Vorbild Glashütte. Das deutsche Uhren-Dorado gilt vielen als einziges ernst zu nehmendes Gegengewicht zur Uhrenmacht Schweiz. Die Uhrenherstellung in Sachsen überlebte nicht nur 40 Jahre DDR-Sozialismus, 25 Jahre nach der Wende zählt Glashütte mit rund 2.500 Arbeitsplätzen in den ansässigen Uhrenfirmen zu jenen Regionen mit der geringsten Arbeits-losigkeit in den neuen Bundesländern. Ganz nebenbei findet sich hier die Hälfte aller bun-desdeutschen Uhrmacher-Lehrlinge. »Was uns Glashütte durchaus und widerholt zeigt, ist, dass es möglich ist, eine Uhrenstadt oder -region quasi aus dem Boden zu stamp-fen, wenn – und das ist der springende Punkt – alle an einem Strang ziehen und alle auch solide Arbeit machen, von den Unternehmern bis zur Politik«, erklärt Maria Habring. Einer der Pfeiler des Erfolges: die sogenannte »Glashütte- »©

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handwerk

Regel«. »Eine zwar vage, aber doch brauchbare Definition welche lokale Wertschöpfung eine Glashütter Uhr haben muss. ›made in Germany‹ ist verglichen damit wie Knetmasse.«Aus heimischer Sicht müsse also, so Habring, durchaus die Frage erlaubt sein, ob es am glo-balen Uhren-Markt neben »Swiss-made« und »Glashütte« nicht doch noch Platz für »made in Austria« gibt. »Neben der Historie wären erste neue Strukturen dank einiger Vorreiter und Ide-alisten bereits vorhanden. Jetzt bedarf es wei-terer Interessenten, die mit ins Boot steigen, Innung, Handel, Karlstein als Ausbildungszent-rum, aber auch die Politik, um an der ›österrei-chischen Uhr‹ mitzubauen«, so die Forderung der Habrings. »Und was alle dabei klar vereinen sollte, ist die Sicht auf das Ganze.«Die zweite österreichische Uhrenmanufaktur befindet sich im niederösterreichischen Wein-viertel: In Herrnbaumgarten baut Christian Umscheid seit 2011 hochwertige Armbanduh-ren unter dem Namen Montre Exacte. Umscheid verfügt über viele Jahre Schweizer Uhrenerfahrung und bezeichnet sich selbst als »absolut pro-Schweiz«. Für ihn ist klar: »Wer Qualität kaufen will, der kauft Swiss-made. Die österreichische Uhr hat eher mit Liebhaberei zu tun. Wir brauchen aber nicht einmal daran zu denken, mit den Schweizer Manufakturen in Konkurrenz treten zu wollen.« Für ihn ist eine »Österreich-Uhr« kein Thema: »Die Uhrmache-rei kommt aus der Schweiz. Dort gibt es die Geschcihte, das Know-how, die Technik, die Maschinen und das Material. Wer Uhren baut – und zwar egal, wo auf der Welt – der kommt an den Schweizern nicht vorbei.« Selbst bedeu-tende Manufakturen hätten aber nur eine Fer-tigungstiefe von 40 %. »Die einzigen Hersteller, die über 90 % kommen, sind meines Wissens Omega und Rolex«, so Umscheid. Andere Große würden sich bei 70 % und darunter bewegen. »Ich habe eine österreichische Uhr, die eine Interpretation Schweizer Qualität ist«, so Umscheid. »Alles andere ist unrealistisch.« Er sei absolut nicht gegen ein eigenes Label »made in Austria«, er frage sich aber, wie man das umsetzen wolle. »Für mich und alle ande-ren ist es schon eine gewaltige Leistung, von der Konzeption weg in Österreich eine Uhr zu bauen. Ich setze dabei aber bewusst auf Swiss Quality.«

Wer hat’s erfunden? Er warnt auch davor, sich vor den großen Uhren-Nachbarn lächerlich zu machen: »Mein Anteil an der Produktion mei-nes Zulieferers beträgt drei Stunden im Jahr«, rechnet der Uhrmacher vor. »Wenn ich behaupte, ich käme ohne die Schweizer aus, dann wäre ich im Handumdrehen weg vom Fenster.« Umscheid verfüge aber über eine per-sönliche Historie, die ihre Wurzeln in der

Schweiz hat: »Ich musste mich in der Schweiz erst einmal beweisen.« Entsprechend wäre der gegenseitige Respekt da. »Es wäre aber ver-messen, zu behaupten, wir könnten jemals mit den Schweizern gleichziehen.« Hierzulande werden jährlich ein paar Hundert Uhren erzeugt, jenseits der Grenze jedoch 2,5 Millio-nen: »Da sind wir zehn Jahre hinterher.« Selbst in der Schweiz würde seit Jahren gestritten, ab wann eine Uhr tatsächlich »Swiss-made« sei, eine österreichische Wertschöpfungskette sei daher mehr als unrealistisch. Grundsätzlich fin-det Christian Umscheid den Gedanken einer gesamtösterreichischen Initiative gut, er würde aber einer gemeinsamen Plattform, die zur Stärkung der heimischen Hersteller dienen soll, mehr abgewinnen. »Man muss den Juwelieren unser Produkt näherbringen, denn was nutzt es, wenn wir hier zwar Uhren bauen, die aber niemand trägt?« Vonseiten der Standesvertretung sieht man das Thema »Österreich-Uhr« ebenfalls kritisch: »Es ist sicher wert, sich darüber den Kopf zu zerbrechen«, so Bundesinnungsmeister Hans Joachim Pinter. Als Innung könne man dazu aber nur Stellungnahmen abgeben. Für ein zer-tifiziertes Label bedürfe es eines Gütesiegels: »Das ist mit hohen Kosten verbunden. Wir brauchen eine Kommission, aber dafür fehlen uns die Leute.« Gemeinsames Marketing wäre hingegen eine Alternative. »Das ist alles zu dis-kutieren. Wir müssen aber die Kirche im Dorf lassen: Wir sprechen hier von 100, 200 Uhren im Jahr.« »Ob Österreich auch in zehn Jahren noch eine Uhrenmanufaktur haben wird, liegt ausschließ-lich an den Rahmenbedingungen, die die Unternehmer hier in Zukunft vorfinden«, ist hingegen Maria Habring überzeugt. »Der Ver-band der Schweizer Uhrenproduzenten umwirbt uns schon seit Jahren unseren Betrieb, in die Eidgenossenschaft zu übersiedeln, und mit jedem Knüppel, den wir in Österreich zwi-schen die Beine geworfen bekommen, wird die Lust größer, dieses Angebot anzunehmen.«

Christian Umscheid (Foto unten) baut im niederösterreichischen Herrnbaumgarten seine „Montre Exacte“.

Power-Duo aus Kärnten: Maria und Richard Habring

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xxxxxxxxxxxxxxxunternehmen

Von ClaUdia StüCkler

Familienunternehmen haben für die heimi-sche Wirtschaft einen enorm hohen Stel-lenwert: Sie zeichnen hierzulande haupt-

verantwortlich für die Nahversorgung, sind aber auch von signifikanter Bedeutung im Bereich der Lehrlingsausbildung. Gemäß KMU Forschung Austria liegt der Anteil der Ausbil-

dungsbetriebe bei Familienbetrieben mit mehr als zehn Beschäftigten bei mehr als 50 %. Für KMU-Forscher Peter Voithofer ist ein typi-sches Merkmal von Familienbetrieben die Langlebigkeit. Rund 43 % bestehen seit mehr als 30 Jahren, etwa die Hälfte sind in Besitz der zweiten Generation: »Je älter die Unterneh-men sind, desto häufiger sind Familienmitglie-der in Geschäftsführung oder als Eigentümer eingebunden«, so Voithofer. Für Frauen bieten diese Strukturen fairere Bedingungen: Der Frauenanteil in der Geschäftsführung beträgt mehr als ein Viertel. Hier werden häufiger kleine Unternehmen von Frauen geleitet. Auch die Mitarbeiter fühlen sich in Familienbe-trieben wohler, denn 58 % der Beschäftigten sind durchschnittlich länger als fünf Jahre in der Firma, je älter ein Unternehmen ist, desto länger ist dabei die durchschnittliche Beschäf-tigungsdauer. Entsprechend haben Unternehmensüber-gaben in der letzten Dekade laufend an Bedeutung gewonnen. Laut einer vom Wirt-schaftsministerium und der WKO beauftragten Studie der KMU Forschung Austria ist die Zahl

der Übergaben seit 2003 um 17 % auf zuletzt rund 6.900 pro Jahr gestiegen. Bei der Präsen-tation der Studie im vergangenen Herbst unterstrichen Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner und WKO-Präsident Christoph Leitl die Bedeutung der Studie »Unterneh-mensübergaben und -nachfolgen in Öster-reich«: »Erfolgreiche Übergaben sichern Wachstum, Arbeitsplätze und Wertschöpfung und gewinnen an Bedeutung für Österreichs Wirtschaft. Umso wichtiger ist die gezielte Unterstützung der vielen Übernehmer im Land.«

Übergangslösung. Der Studie zufolge sollen in den kommenden zehn Jahren 45.700 kleine und mittlere Betriebe einem geeigneten Nachfolger übergeben werden. Erfolgreiche Übergaben würden über 450.000 Arbeits-plätze sichern, also ein Drittel aller in KMU Beschäftigten. »Diese Zahlen verdeutlichen, wie wichtig der Weiterbestand der Betriebe ist. Daher wollen wir Übernehmer auf mehreren Ebenen verstärkt fördern, sei es mit maß-geschneiderten Finanzierungsangeboten,

Family Business

Österreich ist ein Land der

Familienunternehmen. Mehr

als die Hälfte der heimischen

Betriebe befinden sich in Fami-

lienbesitz. Auch der Schmuck-

handel ist von diesen traditio-

nellen Strukturen geprägt. ©

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unternehmen

gezielten Beratungen oder der Stärkung des Unternehmergeistes im Land. Aufgrund des demografischen Wandels gibt es jedenfalls einen erhöhten Handlungsbedarf«, so betont er Mitterlehners Anliegen. Der Hauptgrund für eine Betriebsübergabe ist nach wie vor der altersbedingte Rückzug – für zwei Drittel mit Erreichen des Pensionsalters. Dabei halten sich familieninterne und -externe Übergaben inzwischen die Waage. Das bedeutet aber auch, dass die Hälfte der Familienunterneh-men einen Nachfolger außerhalb der eigenen Verwandtschaft finden muss. Ein Unterfangen, das man von Seiten der Standesvertretung nach Kräften unterstützen möchte: Initiativen sollen bereits bei den Jungen ansetzen und ihr unternehmerisches Denken gezielt fördern, etwa, indem es im Lehrangebot von Berufsbil-denden Schulen und im universitären Bereich verstärkt berücksichtigt wird. Mit dem von BMWFW und WKO geförderten »Entrepreneu-rial Skills Pass« gibt es ab dem laufenden Schuljahr erstmals ein internationales Gütesie-gel, das praktische und theoretische unterneh-merische Kompetenzen zertifiziert und selb-ständiges Arbeiten fördert. »Darüber hinaus müssen wir die bewährte duale Ausbildung weiter attraktivieren. Denn der Lehrabschluss ist nach wie vor die wichtigste Stufe am Weg in die Selbstständigkeit«, betont der Wirt-schaftsminister. So verfügen 36 % der Nachfol-ger als höchste abgeschlossene Ausbildung über eine Lehrabschlussprüfung. Wer die Übergabe seines Unternehmens plant, steht zuallererst einer Vielzahl organisa-torischer, administrativer und behördlicher

Aufgaben und Erledigungen gegenüber. Die unterschiedlichen Kammerorganisationen und einzelnen Standesvertretungen in der WKO bieten ihren Mitgliedern daher umfas-sende Beratungsmöglichkeiten. »Die Wirt-schaftskammer bietet in allen Bundesländern Veranstaltungen zum Thema«, rät etwa der niederösterreichische Gremialobmann und Innungsmeister Johann Figl. »Als erste Anlauf-stelle empfehle ich auch jeden Fall, sich an die zuständige Landesstelle zu wenden.« Auch das von BMWFW und WKO geförderte »Jung-unternehmer Coaching« steht Unternehmern offen, die einen bestehenden Betrieb über-nehmen, ebenso die Nachfolgebörse.

Schmucke Nachfolge. Besonders die Juwe-liere in den Bezirksstädten sind familiär geprägt – Traditionshäuser, die es bereits seit mehreren Generationen gibt, teilweise seit über 200 Jahren. Instinktiv vertrauen die Kun-den diesen »Ortskaisern«, stehen sie doch für Kompetenz und Kontinuität. »Ich habe den Eindruck, dass nur bei guten Standorten wei-tergegeben wird«, so auch die Beobachtung von Johann Figl, selbst Juwelier im niederös-terreichischen Tulln. Er selbst ist ein Neugrün-der: »Meine Eltern haben ein Gasthaus betrie-ben«, so der gelernte Uhrmacher. Für ihn war das jedoch nichts, er fühlte sich mehr vom Handwerk angezogen. Dass man Kinder zu nichts zwingen kann, weiß er aus eigener Erfahrung: »Wenn es Druck von den Eltern gibt, hat es keinen Sinn. Man muss mit Herz-blut dabei sein.« Bei seinem eigenen Sohn waren das technisch-handwerkliche Geschick

und das Interesse schon in Kindesalter unüber-sehbar. »Wir haben dann einen Ausflug nach Karlstein gemacht, damit er sich einen Ein-druck machen kann.« Die Reaktion des Juniors: »Das gefällt mir, das will ich machen.« Für Figl ein persönlicher Glücksfall, den er nicht ver-sucht hat, zu erzwingen, aber doch durch positive Stimmung zu fördern: »Wenn Eltern tagein, tagaus jammern, wie schlecht das Geschäft geht und wie mühsam die Arbeit ist, dann werden die Kinder es wohl kaum voller Freude übernehmen«, so Figl. Im Vorteil sieht er aber sicherlich Unternehmer, die mehrere Kinder haben: »Da ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass ein Sohn oder eine Tochter den Betrieb weiterführen möchte.« Heutzutage sei ja eine Vielzahl unterschiedlicher Talente gefordert, so müssen Jungunternehmer nicht nur das Handwerk beherrschen, sondern auch Administration, Verkauf und Marketing im Griff haben – oder zumindest die richtigen Leute dafür einstellen. Und über Kreativität und Innovation sollte man ebenfalls verfügen. »Als unser Sohn ins Unternehmen gekommen ist, hat man richtig gemerkt, wie er frischen Wind mitgebracht hat«, streut der Senior dem Junior Rosen. Selber würde man mit der Zeit betriebs-blind, ein neuer Ansatz helfe – wenn man es denn zulässt. Notwendig sei es allemal: »Frü-her hat es gereicht ein guter Uhrmacher zu sein – heute braucht es schon einen Wunder-wuzzi, um Erfolg zu haben.« Figl leitet seinen Betrieb nach wie vor selbst, die Übergabe soll in den nächsten Jahren erfolgen. Einer der größten Juweliere in der Ostregion hat 2007 den Besitzer gewechselt. Unter Vera ©

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Christian Voithofer Hans-Joachim Pinter Johann Figl

Familie Kittl Familie Kröpfl

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Kröpfl-Pinggera ist das alteingesessene Famili-enunternehmen aus Eisenstadt zur heutigen Größe mit fünf Standorten angewachsen. »Man lebt von Kindesbeinen an mit dem Betrieb mit«, erklärt die studierte Betriebswir-tin, die nach Abschluss des Studiums kurzfris-tig mit dem Beruf der Wirtschaftsprüferin geliebäugelt hat. »Heute bin ich aber super glücklich, dass sich alles so entwickelt hat.« 2003 konzipierte und eröffnete sie eine Filiale im EKZ Eisenstadt, 2009 folgte ein weiteres Geschäft im Einkaufszentrum Oberwart. Die eigenständige Entwicklung und Umsetzung dieser neuen Zweigstellen waren für Kröpfl besonders wichtig, und so konnte sie gleich in ihren ersten Berufsjahren wichtige Erfahrun-gen sammeln. Wenn man in eine Unterneh-merfamilie hineingeboren wurde, dann habe man »dieses unternehmerische Denken« und kann sich eine Arbeit als Angestellte gar nicht mehr vorstellen. Fixe Arbeitszeiten gäbe es da nicht, denn der Betrieb ist immer präsent. Für Kröpfl-Pinggera durchaus ein Vorteil: Die Unternehmerin ist Mutter zweier kleiner Buben und genießt einerseits den Vorteil, bei Bedarf flexibel für ihre Kinder da zu sein, ande-rerseits liebt sie ihren Job: »Für mich ist Arbeit der wahre Mutterschutz!«, meint sie augen-zwinkernd. Für den reibungslosen Ablauf sorgt nicht zuletzt ihre eigene Mutter: »Ich habe überhaupt kein Problem damit, dass man zu meiner Mutter Chefin sagt.« Die Senior-Chefin sei nicht nur Entlastung, sondern auch wich-tige Ratgeberin: »Eine schleichende Übergabe finde ich wichtig, so kann man von der Erfah-rung der Eltern profitieren.« Allerdings sei es auch gelegentlich eine Herausforderung, seine eigenen Standpunkte durchzusetzen: »Ich habe die Verantwortung für den Betrieb. Wenn mir etwas wichtig ist, dann stehe ich felsenfest dazu, auch wenn ich sonst eher har-moniebedürftig bin.«

Generationenvertrag. Daniela Kittel betreibt Juwelier Dunky in der mittlerweile vierten Generation. Ihre Erfahrungen sind ähn-lich: »Meine Eltern sind nach wie vor im Geschäft. Sie haben keine operative Verant-wortung mehr, sind aber eine tolle Unterstüt-zung.« Allerdings sei eine klare Abgrenzung

wichtig, Einmischungen erzeugen Probleme. Für ihren Betrieb habe sie eine gute Lösung für alle gefunden. So solle man dem Geschäft sei-nen eigenen Stempel aufdrücken und auch etwas verändern. Kittel ist direkt nach dem BWL-Studium ins Unternehmen eingestiegen, die Übergabe war im Großen und Ganzen pro-blemlos: »Es ist eine wunderschöne Branche – ich habe es nie bereut.«Wie wichtig die Eltern im Betrieb sind, betont auch Andreas Kopf vom gleichnamigen Juwelier in Götzis: »Wenn man gut miteinan-der auskommt – was bei uns der Fall ist –, dann sollten die Eltern so lange wie möglich im Betrieb bleiben.« Neben der Erfahrung seien es die Kontakte und die Stammkunden, die ein wichtiges Erbe darstellen: »Es dauert mindes-tens sieben Jahre, bis man das alles weiter-gegeben hat«, bestätigt Vater Helmut Kopf. Zurzeit führen die beiden Kopfs das Geschäft gemeinsam, zum beidseitigen Vorteil: Der Junior kann weiterhin auch ausgedehnte Rei-sen unternehmen, der Senior kann weiterhin mit Begeisterung Juwelier sein: »Aber ich bin kein Sesselkleber.«Ein weiteres Generationen-Doppel ist im bur-genländischen Neusiedl am See am Werk: Hans Joachim Pinter teilt sich dort seit letz-tem Jahr die Geschäftsführung mit seiner Tochter Irene. Die Aufteilung ist idealtypisch: Pinter ist Uhrmacher, seine Tochter Gold-schmiedin. Gemeinsam decken sie das Spek-trum zwischen Service und Design ab. So sind die Anfertigungen von Irene Pinter mittler-weile eines der Alleinstellungsmerkmale des Unternehmens. »Es war ein logischer Über-gang«, beschreibt Pinter den Prozess. Parallel zur Neuordnung des Geschäfts kam es auch zu einer Übersiedlung und Neugestaltung des Standortes auf der Neusiedler Haupt-straße  – ein Konzept, so Pinter. Bürokratisch war es nicht immer einfach: »Wir haben uns von Steuerberater und Notar beraten lassen. Das Ganze hat etwa ein halbes Jahr gedau-ert.« Besonders was Förderungen betrifft, empfiehlt Pinter – auch in seiner Funktion als Standesvertreter  –, sich an die Kammer zu wenden: »Dort bekommt man bei allen recht-lichen Dingen oder auch in Sachen Gewerbe-schein Auskunft.«

Kreditklemme. »Es ist schade, wenn sich kein Nachfolger findet«, meint etwa Daniela Kittel. Neben dem Ende einer Ära und den damit ver-bundenen Emotionen stellt ein fehlender Nach-folger Unternehmer auch vor handfeste finanzi-elle Probleme. Warenlager, Geschäftslokal und Kundenkarteien sind Assets, die hohen mone-tären Wert repräsentieren. Ein Problem, mit dem auch Gerhard Kerschbaumer, Juwelier in Bruck an der Leitha, zurzeit konfrontiert ist. Er selbst hat den seit über hundert Jahren beste-henden Betrieb in den Neunzigern übernom-men, aber auch er konnte keinen Nachfolger in der eigenen Familie finden. Sein Angestellter – ebenfalls Uhrmacher  – würde die Firma zwar gerne weiterführen, allerdings stellen sich die Banken quer: »In der bestehenden Form ist ihm das Geschäft zu groß«, erklärt Kerschbaumer. »Die Übergabe scheitert momentan daran, dass er nicht den notwendigen Firmenkredit bekommt.« Ein Jahr wolle Kerschbaumer noch zuwarten, dann müsse es eine Entscheidung geben. Sein potenzieller Nachfolger würde den Betrieb gerne in einen Servicebetrieb mit klei-nem Schmuckangebot umbauen. Alternativ müsse Gerhard Kerschbaumer einen anderen Käufer finden, was sich bei der aktuellen Markt-lage als schwierig erweist. Die Dichte heimischer Schmuckhändler ist – etwa im Vergleich zu Deutschland  – äußerst hoch. So mancher Juwelier meint, das werde sich nicht zuletzt wegen der fehlenden Nachfol-ger in den kommenden Jahren selbst regulie-ren. Eine Einschätzung, die nicht jeder teilt. Auch bewerten Branchenvertreter die Situation als durchaus positiv. »Es teilt sich auf. Wir haben uns jeder auf spezielle Marken oder Kunden spezialisiert«, sieht Gerhard Kerschbaumer die Lage dennoch positiv – obwohl er einer von drei Juwelieren in der kleinsten Bezirkshaupt-stadt Niederösterreichs ist. »Wir treten einander nicht gegenseitig auf die Zehen.« Für Johann Figl ist hingegen gerade die Vielzahl der Schmuckhändler Garant für das Florieren der Branche. Viele Kunden würden das vielfältige Angebot in der Region schätzen. Sollte es dort plötzlich nur noch einen Anbieter geben, wür-den sie eher in die Ballungszentren auswei-chen: »Mehrere Anbieter in den Bezirksstädten sind wichtig.««

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sicherheit

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Achtung, Lücke! Geht es um Versicherungsschutz im

Schmuckbereich, denkt jeder sofort an Absicherung gegen Einbruch und Dieb­

stahl. Dabei wird mitunter viel Grundsätzli­cheres vergessen. Obwohl die meisten Firmen über eine sogenannte Betriebsbündelversi­cherung verfügen, sind sie auf gewisse Scha­denfälle nicht ausreichend vorbereitet. So eine Bündelversicherung lässt sich in drei Bereiche unterteilen, in Betriebshaftpflicht­, Betriebs­inhalts­ und Betriebsunterbrechungsversiche­rung. Die Betriebsinhaltsversicherung versi­chert den Betriebsinhalt, also alles, was sich innerhalb der versicherten Räume befindet, sei es nun gegen Feuer, Rohrbruch oder auch Einbruch. Gerade nach solchen Schäden federt eine Betriebsunterbrechungsversiche­rung Folgen ab, die dadurch entstehen, dass der Laden über einen gewissen Zeitraum hinweg geschlossen bleibt. Ein häufig unter­schätzter Bestandteil der Bündelversicherung ist hingegen die Haftpflichtversicherung: Dabei denken die meisten in der Regel an den Fall des Kunden, der ausrutscht und sich ver­letzt. Gerade im Schmuckhandel lauern aber noch viel größere Gefahren, und für diese ist die Deckung meist nicht hoch genug. Denn: Wenn Kunden durch Mitarbeiter oder Geräte geschädigt werden, ist das Unternehmen zu Schadenersatz verpflichtet – und da die Höhe dieses Ersatzes unbegrenzt ist, können schnell Beträge zusammenkommen, die existenz­bedrohend werden können.

Versicherungen sind lang-

weilig und kosten Geld –

sie gelten nicht als Low-In-

terest-, sondern als No-Inte-

rest-Produkt. Beschäftigen

sollten sich damit aber alle

Unternehmer. Das gilt auch

und in besonderem Maße

für Juweliere.

Von ClaUdia StüCkler

Steinschaden. Ein Schaden, der in die Tau­sende gehen kann, ist beispielsweise der Bruch eines Edelsteins. »So ein Stein kann bald einmal 100.000  € wert sein«, gibt Versicherungsprofi Peter Kleisinger zu bedenken. Der Experte war selbst jahrelang als Großhändler in der Branche tätig und hat sich auf Sicherheitskonzepte und Polizzen für Juweliere spezialisiert. Der Schaden an Kundenware, etwa durch Bruch bei der Reparatur oder Bearbeitung, ist aus der Sach­versicherung ausgeschlossen, kann aber in der Haftpflichtversicherung abgedeckt werden. »Wir bieten in Kürze ein neues Produkt für diese sogenannten Tätigkeitsschäden«, erklärt Kleisinger. Damit kann eine Versicherung über wahlweise 50.000 oder 300.000 € für ruinierte Kundenware abgeschlossen werden. Neu daran ist auch, dass Subunternehmer  – also etwa der Goldschmied, an den die Reparatur weitergeleitet wird – eingeschlossen sind. Kaum zu glauben, aber auch bei Versicherungs­fällen gibt es so etwas wie Trends: »Wir hören zurzeit von immer mehr Fällen in Deutschland, bei denen Angestellte, aber auch Kunden Juweliere nach Überfällen klagen«, erzählt Kleisinger. Dabei berufen sich die Geschädigten auf mangelnde Sicherheitsvorkehrungen. »Diese Klagen gehen auch in den meisten Fäl­len durch. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir auch hierzulande damit konfrontiert sind.« Auch in solchen Fällen hilft Kleisingers neues Haftpflichtprodukt. Aus seiner Erfahrung weiß er, dass die meisten Juweliere zwar im Rahmen

der Bündelversicherung über eine Haftpflicht verfügen, diese aber keine sehr hohen Deckungssummen aufweist.

Scherbenhaufen. Auch beim Thema Einbruch­schäden sollte man genau hinsehen. »Manche Versicherer unterscheiden zwischen versuch­tem und vollendetem Einbruch«, warnt der Versicherungsmakler. Bezahlt wird mitunter nur, wenn der Einbruch tatsächlich ausgeführt wurde. Etwaige Schäden sind dann nicht gedeckt. Kratzer, Schrammen oder Graffiti auf Schaufenstern sind prinzipiell nicht versicher­bar, ebenso wie reiner Vandalismus. »Wir emp­fehlen unseren Kunden immer, den All­Risk­Schutz für Gläser dazuzunehmen«, so Kleisinger. »Es besteht immer das Risiko, dass man den Einbruch nicht zweifelsfrei nachweisen kann.« Manchmal geht auch mehr als nur Glas zu Bruch, beispielsweise bei »Rammbock­Einbrü­chen«. Hier kann es auch zu erheblichen Schä­den an der Fassade kommen. Empfehlenswert ist daher auch immer die Mitversicherung der Außenfassade. Der Rat des Experten ist klar: »Für die Erstellung eines Versicherungskonzepts sollte immer ein Versicherungsmakler hinzuge­zogen werden. Nur so kann eine Unterversiche­rung vermieden werden.« Zudem ist ein Makler im Falle einer Fehlberatung selbst haftbar. Eine umfassende Haftpflichtversicherung kos­tet im Jahr zwischen 500 und 1.300 €, dennoch verzichten viele Juweliere auf diesen elementa­ren Schutz. Für den Profi keine sehr kluge Ent­scheidung: »Haftpflichtschäden im Schmuck­handel sind nicht sehr häufig, wenn sie aber passieren, dann können sie extrem ins Geld gehen.« Eine Monatsprämie von unter 100  € sollte da kein Hindernis sein. ©

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kammer

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Das Bundesgremium freut sich, mitzuteilen, dass die frühere Geschäfts-führerin des Bundesgremiums Martina Lassl am 16. Mai Mutter eines Buben namens Nicolas Moritz geworden ist. Wir gratulieren ihr dazu

sehr herzlich.Martina Lassl hat sich in ihrer mehr als zweijährigen Tätigkeit als Geschäfts-führerin des Bundesgremiums erfolgreich und mit enormem Einsatz und Professionalität um die Belange des Uhren-, Juwelen- und Kunsthandels gekümmert. Wir wünschen Frau Lassl alles Gute für die Zukunft und bedanken uns herzlich für ihre wertvolle Arbeit für die Branche.

Herzlichen Glückwunsch!

All the small thingsDie Idee zu dem Projekt war so simpel wie

naheliegend: In der Schmuckbranche sind es die kleinen, feinen Dinge, die im

Mittelpunkt stehen. Dennoch ist die Suche nach dem passenden Stein, dem richtigen Werkzeug oder der kompetenten Dienst-leistung nicht immer leicht. Eine Art virtuelle Schatzkarte soll Großhändler und Dienstleister mit den Einzelhändlern und Handwerkern zusammenbringen. Edle Steine in allen erdenk-lichen Größen und Schliffen, Perlen in den Farben des Regenbogens, Ketten, Bänder oder Ersatzteile in einer Vielzahl von Materialien sollen hier mit einem Mausklick verfügbar gemacht werden. Früher musste der Händler oder Reparateur die Großhändler durchtele-fonieren, dieses zeitraubende Procedere hat damit ein Ende. »Das Projekt wurde auf Wunsch des Einzelhandels ins Leben gerufen, der eine Möglichkeit gesucht hat, möglichst einfach gewünschte Artikel abzufragen«, so Bundes-gremialobmann und Initiator des Projekts Frank-Thomas Moch. Zur leichteren Suche kann eine Vielzahl von Kriterien eingegeben werden, von Grobunterscheidungen wie Damen- oder Herrenschmuck bis hin zu Details wie Produktart, Material oder speziellen Kate-gorien wie beispielsweise Trachten- oder Antikschmuck. Abgerundet wird das Angebot durch Bereiche wie Ersatzteile, Accessoires, Dekoration oder Geschäftsausstattung.

Ein besonderes Asset der Seite ist laut Moch das Serviceangebot: Ob Versilbern, Fassen, Lasern, Erzeugen oder Umarbeiten, jede erdenkliche individuelle Dienstleistung soll zukünftig rasch und einfach über den Bran-chenführer gefunden werden. »Der Branchen-führer ist keine Werbe-, sondern eine Pro-blemlösungsplattform«, betont der Bundes-gremialobmann. Daher soll der Zugang nur

passwortgesichert für Handel und Gewerbe erfolgen. Auch will man mit der Website in erster Linie heimische Großhändler erreichen: »Wir wollen verhindern, dass österreichische Einzelhänder zu Großhändlern ins Ausland ausweichen, nur weil sie hier nicht das Gewünschte finden«, erklärt Moch. Nicht zuletzt sei der Branchenführer damit auch ein hervorragendes Instrument, um die geschäft-lichen Beziehungen zu erweitern. Das wich-tigste Ziel für das Gremium ist es nun, mög-lichst viele Anbieter zu finden, die sich an der Plattform beteiligen und so für ein umfang-reiches und buntes Sortiment sorgen: »Je

mehr Großhändler hier ihre Produkte einstel-len, desto zielführender die Suche.« Wer daran interessiert ist, an der virtuellen Schatzkarte teilzunehmen, der findet das Anmeldeformu-lar auf der Homepage des Bundesgremiums des Uhren-, Juwelen-, Kunst-, Antiquitäten- und Briefmarkenhandels www.juweliere-aus-tria.org. Für das Editieren der Daten wird im Falle einer Anmeldung als Großhändler und Dienstleister vom Büro des Bundesgremiums ein Passwort zugesandt. Für Einzelhändler ist auf www.branchenführerschmuckunduhren.at ein Einstieg mittels WKO-Mitgliedsnummer und PIN-Code möglich. «

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kammer

Walking oder Beachvolleyball – auszuüben oder einfach die schöne Anlage zu genießen.Natürlich ist auch für das leibliche Wohl aller Besucher und Teilnehmer gesorgt: Zu Mittag wird es ein kleines Buffet geben, am Abend, neben der Siegerehrung, ein gemeinsames Essen im größeren Rahmen. Eingeladen zur Trophy sind alle, die mit der Schmuckbranche in geschäftlichem Kontakt stehen, sowie deren Angehörige. »Zur verbesserten Kommunika-tion erstellen wir gerade eine Website, über die auch die Anmeldungen erfolgen können. Eine Facebook-Seite ist schon öffentlich«, so Nikl. Die beteiligten Organisationen unterstützen das Projekt nach Kräften und bewerben die Veran-staltung auch bei den eigenen Mitgliedern. Neben der Möglichkeit, Kontakte in angeneh-mer Atmosphäre zu pflegen, soll die JTT aber auch als Werbeplattform fungieren. »Die Mög-lichkeit, die Veranstaltung als Sponsor zu unter-stützen, ist ebenfalls noch gegeben«, verweist Stefan Nikl auf diese Option. »Ich denke, der Event bietet einen guten Rahmen, um mit Kunden oder potenziellen Kunden in Kontakt zu treten. Darüber hinaus suchen wir noch Spenden für die karitative Tombola.«Alle Informationen und Anmeldung unter www.jewel-tennis-trophy.org/anmeldung.

Spiel, Satz, Sieg!

Interesse und Feedback waren gewaltig, daher findet die Jewel Tennis Trophy  – kurz JTT  – auch heuer wieder statt. Der Name wird der

Veranstaltung allerdings nicht ganz gerecht, denn bei diesem Event sollen nicht nur Sportler auf ihre Rechnung kommen. Dieses Branchen-tennisturnier wird von einer eigenen Plattform, die sich aus diversen Unternehmen und Orga-nisationen, die der Schmuckbranche nahe-stehen, zusammensetzt, veranstaltet und ist vielmehr ein »Networking«-Event, bei dem es auch für Nichttennisspieler ein interessantes Programm gibt. Ein besonderes Highlight der diesjährigen Veranstaltung soll eine Tombola sein, mit deren Erlös die Organisatoren eine karitative Organisation unterstützen. »Wir haben uns für die Diamond Development Initiative entschieden, die bestrebt ist, privaten Schürfern in Afrika und Südamerika eine bessere Lebens-grundlage zu bieten«, so Organisationsleiter und Goldschmied Stefan Nikl. Der Event wird am Sonntag, dem 30. August, von neun bis 22 Uhr im Sportcenter Donaucity in der Arbeiterstrandbadstraße stattfinden. Fast den gesamten Tag über wird ein, immer wieder neu geloster, Mixed-Bewerb ausgetragen. Nichttennisspieler haben parallel dazu die Mög-lichkeit, eine alternative Sportart – etwa Nordic «

Sehr geehrte Damen und Herren,in einer Ihrer letzten Ausgaben war ein unter anderem sehr interessanter Artikel bezüglich Uhrmachernachwuchs, worauf ich Ihnen meine Gedanken übermitteln möchte. Eine der größten Hürden auf dem Weg zum Uhr-macher ist mit Sicherheit die extreme Abge-schiedenheit der Schule. Im Idealfall sucht man für seine Kinder Schulen in der Umge-bung, diese sind übrigens sehr aktiv im »fishing«, um den Schulbetrieb zu sichern. In unserem Fall, bei den Uhrmachern, handelt es sich um eine Bundesfach- bzw. Berufs-schule, welche zur Grenzlandbefruchtung sehr, sehr entlegen angesiedelt wurde. Goo-gelt man beispielsweise die Reiseroute von Altaussee nach Karlstein kommt man auf sieben Stunden und 30 Minuten. Die Anreise mit dem Auto dauert ca. 3,5 Stunden, also sitzt man sieben bis acht Stunden im Auto, wenn man sein Kind bringen oder holen will. In derselben Zeit ist man vom Wiener Flughafen in New York!!! Wäre die Schule an einem, wie immer er heißen möge, zentralen Ort (z. B. in Linz) mit Autobahn- oder Zug-anbindung angesiedelt, könnte der Nach-wuchs von ganz Österreich bequem und nahezu in der gleichen Distanz die Schule erreichen. Eine halbwegs intakte Infrastruk-tur mit Sport, Kino, Kultur wäre nicht nur attraktiv, sondern auch zeitgemäß. Weiters wäre eine Aufwertung, so wie z.  B. die HTL Steyr, die die Sparte Kunst und Design nunmehr fünfjährig mit Matura führt, wün-schenswert. Die Attraktivität des Berufes und der Bedarf für die Zukunft sind unumstritten, in unserem kleinen Geschäft arbeiten drei Uhrmachermeister (bei Bedarf sind wir auch alle Verkäufer). Ist das Angebot an einem fachmännischen Service in Bezug auf Uhren oder Schmuck da, wird es auch sehr gerne von unseren Kunden genutzt und lässt sich aufbauen und erweitern.

Uhrmachermeister und Juwelier Franz Pleiner aus Bad Aussee teilte uns seine Gedanken zur Uhrmacherausbildung und der Bundesfachschule in Karlstein mit.

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