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Konzept: Thompson/Placht

Stand: 02.04.2018

MANUAL Teil 1

Thompson Terminal Point Technik TTPT

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson

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Konzept: Thompson/Placht

MANUAL Teil 1

Thompson Terminal Point Technik TTPT

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson

Hinweis zu den Voraussetzungen zur Ausübung der Chiropraktik:

Für die offizielle Ausübung der Chiropraktik ist in Deutschland eine Heilkunde erlaubnis gesetzlich vorschrieben. Ärzte erfüllen diese Voraussetzung durch die Approbation, Therapeuten durch die Heilpraktikeranerkennung durch das zuständige Gesundheits amt. Für Ärzte muss eine Manuelle Therapieausbildung vorausgesetzt werden, um die Bezeichnung Chirotherapie zu tragen und damit auch arbeiten zu können. Für ausländische Therapeuten gelten die Vorschriften des jeweiligen Landes.

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Ihnalt und Infos

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Chiropraktik-Ausbildung proLife Vorwort Prof. Dr. Becker

Das Wesen der chiropraktischen Behandlungsmethoden besteht in der Korrektur von körperlichen Fehlstellungen, um die Beweglichkeit der Gelenke zu gewähr-leisten. Anatomische Verschiebungen (Subluxation) werden durch spezielle Handgriffe justiert. In der Chiropraktik liegt der Fokus auf dem Bewegungsapparat des Menschen vor dem Hintergrund seiner Funktionalität und seiner neurolo-gischen Komplexität.Nach ihrer Gründung in den Vereinigten Staaten durch Daniel David Palmer (1845-1913) hat sich die Chiropraktik nach und nach weltweit etabliert, ihre Techniken verfeinert und wissenschaftlich aufgearbeitet. Schon D. D. Palmer stellte eine direkte Beziehung zwischen Fehlstellungen der Wirbelsäule, Beeinträchtigungen des Nervensystems und körperlichen Dysfunktionen her.

Die Chiropraktik als „Magd der Neurologie“Die Wiederherstellung der physiologischen Funktion des Bewegungs apparates hat den Zweck, druckentla-stend auf das Nervensystem einzuwirken und die damit zusammenhängenden Pathologien zu beseitigen. Chiropraktoren gehen davon aus, dass Gelenke und Wirbel, wenn sie nicht richtig positioniert sind, das neuro-logische Gesamtgefüge beeinträchtigen und in der Folge Leiden und Leistungsverlust verursachen. Körperliche Fehlstellungen schränken also die Nervenbahnen ein, sofern sie Druck darauf ausüben.Die Chiropraktik setzt bei den Erkenntnissen der Neurologie an. Die Symbiose zwischen Chiropraktik und Neurologie kommt zusätzlich dadurch zum Ausdruck, dass nicht nur durch Druckentlastung des Nerven-systems, sondern auch durch gezielte Anregungen der Reflexnerven die Motorik stimuliert werden kann. Neurophysiologische Reflexbehandlungen gehören zum Repertoire der chiropraktischen Praxis. Diesbezüglich hat sich insbesondere die Thompson Terminal Point Technik (TTPT) als schonende und sehr wir-kungsvolle Methode der Chiropraktik durchgesetzt. Gerade auch für erfahrene Chiropraktoren ist diese Technik schnell erlernbar und zeichnet sich wie folgt aus:• Sanft, schonend, wirksam.• Plausibles, reproduzierbares und wissenschaftlich nachgewiesenes Diagnoseverfahren zur schnellen

Subluxationsortung.• Minimaler Kraftaufwand: bis zu 70% weniger im Vergleich zu anderen Methoden.• Minimaler Zeitaufwand: erfahrene Chiropraktiker brauchen etwa zehn Minuten pro Korrektur.

Resümierender SchlussgedankeAufgrund meiner langjährigen Erfahrungen als orthopädischer und traumatologischer Chirurg mit dem Schwerpunkt Wirbelsäule bin ich zum Schluss gekommen, dass die überwiegende Mehrzahl der Wirbelsäulen- und Ileosakralgelenkerkrankungen schonender, suffizienter und letztendlich für das Sozialsystem kostengünstiger durch eine effektive Physio- und Chirotherapie zu behandeln wäre.Gerade in den letzten Jahren haben sich die Wirbelsäulenoperationen unverhältnismäßig vervielfacht – mit entsprechender Zunahme der Komplikationen, Kosten und schlechten Ergebnisse.Um diesem Trend, der nicht aus patientenorientierten Aspekten, sondern aus kommerzieller Sicht zugenom-men hat, entgegenzusteuern, ist ein fundierter Ausbau der konservativen Behandlungstechniken und der ambulanten minimal-invasiven Wirbelsäulenchirurgie ohne Beeinflussung der Biomechanik (keine Fusionen / Bandscheibenprothesen u.ä.) heute wichtiger denn je.Ich fühle mich geehrt, bei einem so erfahrenen Ausbildungsteam mit dieser seit vielen Jahren international erfolgreichen konservativen Behandlungstechnik chronischer Wirbelsäulen- und ISG-Beschwerden mitarbeiten zu können. Ich wünsche allen Kursteilnehmern und deren Patienten die gleichen positiven Erfahrungen mit dieser Technik, die wir selber seit Jahrzehnten machen.

2. Januar 2018

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Ihnalt und Infos

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Inhalt

Thema 1

Thema 2

Thema 3

Thema 4

Thema 5

Thema 6

Thema 7

Thema 8

Thema 9

Thema 10

Thema 11

Thema 12

Thema 13

Thema 14

Thema 15

Thema 16

Thema 17

Thema 18

Geschichte der Chiropraktik 4

Neurologie 13

Einteilung der chiropraktischen Prioritäten 19

Kontraindikationen 22

Die 6 Thompson Hauptkategorien 22

Neurologische Untersuchung der Halswirbelsäule 24

Sicherheitstest der Halswirbelsäule 26

Die Kontaktpunkte der Chiropraktik 30

Lagerung des Patienten 32

Beinlängentest (Leg-Check) 34

Cervical Syndrom (CS) 36

Bilateral Cervical Syndrom (BCS) 41

Exception Derefield (X-D) 45

Overcompensated Cervical Syndrom (OCCS) 49

Negativ Derefield (–D) 52

Positiv Derefield (+D) 59

Zusammenfassung von Kursteil 1 – Schaubild 64

Die 7 Glorreichen – Bewegungsritual als Ausgleichstraining 65

Wolfgang PlachtHeilpraktiker, Chiropraktiker nach Thompson, Physiotherapeut und Manual Therapeut, Instruktor für Brüggertherapie und Rückenschule nach Dr. Brügger

Referenten-TeamFachliche Leitung der Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson

Markus MartinChiropraktiker nach Thompson, Physiotherapeut und Manual Therapeut, Instruktor für Brüggertherapie und Rückenschule nach Dr. Brügger

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Thema 1 - GeschichTe der chiroprakTik

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Geschichte der Chiropraktik

Der Begriff „Chiropraktik“ geht auf den Amerikaner Daniel David Palmer (1845-1913) zurück, der als Begründer dieser medizinischen Disziplin gilt. Die Bezeichnung setzt sich zusammen aus den altgriechischen Wörtern „cheir“ und „praktikis“ zusammen. Im übertragenen Sinn bedeutet sie soviel wie „mit der Hand behandeln“.Die Kunst, nur mit dem Einsatz der Hände Störungen des Bewegungsapparates zu besei-tigen, ist wohl so alt wie die Menschheit. Im antiken China, Ägypten und Griechenland finden sich Belege für die Anwendung manueller Techniken. Auch wenn die frühesten Darstellungen und Beschreibungen von manuellen Behandlungsmethoden mehrere Tausend Jahre zurückreichen, haben die damals angewandten Techniken so gut wie nichts mit der zeitgemäßen Chiropraktik gemein. Die Entwicklung der modernen Chiropraktik zum hochpräzisen und dabei sanften Mittel der Gesundheitsoptimierung ist Palmers Verdienst. Seitdem wurde und wird die Chiropraktik ständig weiterentwickelt.

Daniel David Palmer etablierte die Chiropraktik 1895 in Davenport (Iowa, USA) als eigenständigen Beruf und gründete kurz darauf ein Lehrinstitut. Das „Palmer College of Chiropractic“ (PCC) existiert heute noch und ist die älteste und bekannteste Ausbildungsstätte für Chiropraktik. Von hier aus hat die akademische Chiropraktik ihren weltweiten Siegeszug angetreten. Mittlerweile wird sie an mehr als 30 Hochschulen gelehrt, davon an neun europäischen Universitäten.

Palmer erkannte die Bedeutung des Nervensystems für den menschlichen Organismus. Aus dieser Erkenntnis schlussfolgerte er, dass eine Korrektur von Störungen des Nervensystems die allge-meine Gesundheit beeinflussen könne. Dies war revolutionär.

Sein Sohn Bartlett Joshua (1882-1961) führte die Arbeit fort. Er war es, der die Theorie und die Kunst der Chiropraktik wesentlich weiterentwickelte und die Grundlage der heutigen Chiropraktik schaffte.

Unter anderem wies er nach, welche Veränderungen durch Blockaden des Nervensystems („Subluxationen“) sowie deren Korrektur eintreten.

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Thema 1 - GeschichTe der chiroprakTik

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Die drei Säulen: Kunst, Philosophie und Wissenschaft.

Die Kunst

Unter der Kunst der Chiropraktik versteht man die Fähigkeit des Chiropraktors, einen Wirbelkörper-Subluxations-Komplex (oder kurz: Subluxation) zu erkennen und durch gezieltes Justieren zu beseitigen. Das Aufspüren und Beseitigen von Subluxationen ist weit mehr als ein paar Tests im Ja- Nein-Stil durchzuführen. Es braucht eine fundierte Ausbildung, jahrelange Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Die Wirbelsäule und die Extremitäten richtig zu beurteilen und sicher und effektiv zu justieren, ist eine hohe Kunst und sollte deshalb nur von gut ausgebildeten Chiropraktoren durchgeführt werden.

Die Philosophie

Die Chiropraktik hat ihre eigene, von der Schulmedizin abweichende Philosophie, was Heilung und Gesundheit angeht: Die Kraft, die den Körper erschaffen hat, heilt ihn auch. Der Chiropraktor vertritt eine ganzheitliche Betrachtung des Körpers und versteht ihn nicht als Summe seiner Einzelteile. Er weiß auch um die Fähigkeit des Körpers, sich selbst zu hei-len. Wahre Gesundheit erlangen wir nicht durch das Einnehmen von Medikamenten oder durch das Wegschneiden kranken Gewebes, sondern durch die uns angeborene Fähigkeit der Selbstheilung. Ich als Chiropraktor verstehe aber auch, dass es manchmal Umstände gibt, die eine Operation oder die Verabreichung von Medikamenten notwendig machen.Dennoch weiß ich aber, dass es letztendlich der Körper selber ist, der die Heilung ermöglicht.

Die Wissenschaft

Chiropraktik erkennt und unterstützt die tragende Rolle, die das Nervensystem für den gesamten Organismus und dessen Gesundheit spielt. Als Steuerungsorgan aller Zellen, Gewebe und Organe kontrolliert und koordiniert das Nervensystem sämtliche Funktionen des Körpers. Jegliche Irritation oder Beeinträchtigung des Nervensystems hemmt dessen Kommunikationsfähigkeit mit den Zellen, Geweben oder Organen. Sobald dies auftritt, ist die Fähigkeit des Körpers zur Gesundheitserhaltung gefährdet und die Anfälligkeit für Verletzungen und Krankheiten steigt. Die chiropraktische Grundlagenforschung wird auch heute noch mit hohem finanziellen und personellem Aufwand betrieben, um die Auswirkungen von Subluxationen oder Justierungen auf den Körper besser verstehen zu können. Außerdem entstehen immer noch viele Techniken – weitere Wege, um Sie von Ihren Subluxationen zu befreien!

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Thema 1 - GeschichTe der chiroprakTik

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Wesen der Chiropraktik

Knochen wieder in ihre richtige Position zu bringen, ist gewiss nicht die medizinhistorische Leistung von D. D. Palmer. Vielmehr war er der Erste, der herausfand, dass deplatzierte Knochen (Gelenke) zu Störungen des Nervensystems führen und die Gesundheit beein-trächtigen. Denn unzählige Signale werden jede Sekunde über das Nervensystem transpor-tiert, um jede Zelle und Faser mit Informationen zu versorgen. Das Rückenmark bildet dabei die „Informationsautobahn“, über welche ständig Informationen transportiert werden. Palmer entdeckte, dass die Knochen der Wirbelsäule das Rückenmark zwar beschüt-zen, aber gleichzeitig auch Druck auf dieses sowie auf die Spinalnerven ausüben – wenn die Wirbel aus ihrer anatomisch richtigen Position geraten. Dieser Druck kann zu Fehlinformationen oder sogar zu einer Unterbrechung des Informationsflusses der Signale vom Gehirn führen.

Ein fehlausgerichteter Wirbel und die dadurch verursachte Nervenstörung bezeichnet man in der amerikanischen Chiropraktik als „Subluxation“ (Blockade).

Durch Subluxationen funktioniert und arbeitet der Organismus schlechter. Die ihm eigen-tümliche Lebendigkeit kann er weniger zum Ausdruck bringen.

Die Chiropraktik vertritt einen ganzheitlichen, vitalistischen Ansatz. In der vitalistischen Chiropraktik wird die Lebenskraft als angeborene Intelligenz bezeich-net, die die Fähigkeit besitzt, den Körper von innen heraus durch seine immateriellen Prinzipien zu organisieren und zu reorganisieren. Somit ist eine Adaption an äußere und innere Gegebenheiten gewährleistet. Diese Fähigkeit wird nicht als Nebenprodukt der Hirnleistung oder als Eigenschaft der Materie betrachtet, sondern als autonome Instanz.

Die Chiropraktik basiert auf der Gesunderhaltung und Optimierung des lebendigen Körpers und nicht primär auf der Behandlung von Krankheiten oder Symptomen. Aus diesem Grund behandelt die Chiropraktik nicht in eigentlichem Sinne Krankheit, sie behandelt den Patienten mit dem Ziel, den Körper wieder in einen normalen Zustand zurückzu-führen. Dennoch gilt es zu betonen, dass sich die moderne Medizin und die Chiropraktik sinnvoll ergänzen.

Die Chiropraktik definiert Gesundheit nicht bloß als Abwesenheit von Krankheit. Gesundheit ist der optimale Ausdruck von Leben schlechthin. Kai Haselmeyer stellt fest: „Der Chiropraktor lokalisiert und justiert Subluxationen [...] mit dem Ziel, das Individuum bei der Verwirklichung seines vollen Potentials an physischer, mentaler und sozialer Balance und Leistungsfähigkeit zu unterstützen. Da Medikamente und Operationen kein geeig-netes Mittel darstellen, um den Ausdruck des Lebens zu verstärken, werden sie in der Chiropraktik nicht angewandt“*. Dafür hat die Chiropraktik spezielle Techniken ausgebildet. Auf eine dieser Techniken wird hier ausführlicher eingegangen, nämlich auf die Thompson Terminal Point Technik.

* Kai Haselmeyer: Das Leitbild der Chiropraktik

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Thema 1 - GeschichTe der chiroprakTik

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Justierung nach der Thompson Terminal Point Technik

Im Alter von 27 Jahren kam Dr. Joseph Clay Thompson erstmals mit der Chiropraktik in Kontakt. Nach einem Unfall beim Entladen von Nutzholz erlitt er einen schweren Kopfschlag. Nachfolgend entwickelte er einen Diabetes mellitus, dessen schulmedizi-nische Behandlung ohne Erfolg blieb. Ihm wurde ab einer gewissen Zeit eine Lebensdauer von zwei Wochen vorhergesagt. Da Thompson nichts mehr zu verlieren hatte, suchte er den Chiropraktiker Dr. J. Delk auf. Dieser führte zahlreiche Justierungen an ihm durch. Alle Symptome des Diabestes mellitus verschwanden. Erst ein Jahrzehnt später begann Thompson seine chiropraktische Laufbahn. Er begann mit dem Studium am Palmer College of Chiropracic und graduierte 1947. Zuvor durchlief er eine Karriere als Maschinenbau-Ingenieur beim amerikanischen Militär.

Es war die Pionierzeit der Chiropraktik. Das Palmer College spezialisierte sich auf die soge-nannte „Toggle Recoil Adjustment“ Technik, eine Justierung mit hoher Geschwindigkeit (high velocity thrust; Rückschlagtechnik). Je größer der „recoil“, umso besser „the adjust-ment“. Denn man vertrat die Auffassung, die Justierung eines fehlgestellten Wirbels müsse mit hoher Geschwindigkeit vorgenommen werden und in die Tiefe des Körpers gehen. Justierungen solcherart, die nicht selten einen Schock hervorriefen, waren nicht besonders angenehm, weder für den Patienten noch für den Chiropraktiker. Aufgrund seines tech-nischen Wissens als Ingenieur vermutete Thompson, dass es zum Einrichten der Wirbel eine bessere Methode geben müsse.

Zu Beginn seiner chiropraktischen Tätigkeit nutzte Thompson eine gebrauchte, ältere Behandlungsliege mit defektem Kopfteil. Die Vierwegkopfspindel zum Hochstellen des Kopfteiles war locker; sie gab beim Justieren nach. Als er eine neue intakte Behandlungsliege nutze, beschwerten sich die Patienten. Das Justierungsergebnis sei nicht so gut wie auf der alten Behandlungsliege. Eine weitere Beobachtung hatte maßgeblichen Einfluss auf die chiropraktische Laufbahn von Thompson. Er beobachtete einen Kollegen, der Kinder justierte. Dieser platzierte sie in Seitenlage auf dem Schoß der Mutter, die er aufforderte, die Fersen vom Boden abzuhe-ben und auf den Zehenspitzen zu stehen. Im Moment der Justierung sollte sie die ange-hobenen Fersen zum Boden fallen lassen. Mit diesen beiden Beobachtungen und auf

der Basis seines Ingenieurwissens fand Thompson heraus, dass es möglich sei, mit wenig Kraft und unter Nutzung des Trägheitsgesetzes Newtons eine sanftere und effektivere Justierung durchzuführen.

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Thema 1 - GeschichTe der chiroprakTik

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Ein Körper ist im Gleichgewicht,wenn keine Kraft auf ihn einwirkt.Ist er in Ruhe, bleibt er so …Ist er in Bewegung, bleibt er in Bewegung, bis er auf eine entgegen wirkende Kraft trifft.

Newtons erstes Gesetz:

Ein weiteres physikalisches Gesetz ist das Prinzip der potentiellen und der kinetischen Energie

Unter potentieller Energie versteht man die Energie, welche man aufbringen muss, um ein Objekt eine gewisse Höhe zu heben. Beispiel: Ich hebe den Fernseher um einen Meter nach oben, um diesen auf den Tisch zu stellen. Wie viel Arbeit muss ich dafür aufwenden?

Die Antwort liefert die Formel zur potentiellen Energie.

Potentielle Energie berechnen:

WPOT = m · g · h

„WPOT“ ist die potentielle Energie in Newton-Meter [ Nm ]

„m“ ist die Masse des Körpers, der gehoben wird, in Kilogramm [ kg ]

„g“ ist die Erdbeschleunigung, g = 9,81m/s2 [ m / s2 ]

„h“ ist die Höhe, um die das Objekt angehoben wird in Meter [ m ]

Setzt man Masse, Erdbeschleunigung und Höhe in die Formel ein, erhält man die potentielle Energie. Lässt man nun das Objekt fallen, wird dieses immer schneller (da die Erdbeschleunigung das Objekt beschleunigt). Mit der kinetischen Energie kann man nun die Geschwindigkeit berechnen, welche das Objekt beim Aufschlag auf den Boden hat.

Beispiel: Sie heben einen Gegenstand um einen Meter hoch und lassen ihn – natürlich aus versehen – runterfallen.

Die potentielle Energie verwandelt sich durch das Herabfallen in eine kinetische Energie und diese wiederum in eine Mobilisationsenergie, die wir uns bei der Thompson-Liege zu Nutze machen.

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Thema 1 - GeschichTe der chiroprakTik

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1952 entwickelte Joseph Clay Thomoson das erste „Drop head piece“ („drop“ = „fallen, herunterfallen“). Bartlett Joshua Palmer, der Sohn des Begründers der Chiropraktik, war so beeindruckt von Thompsons neuentwickelter Justierung der Wirbel, dass er ihn um eine Justierung bat. B. J. Palmer schätzte die Entwicklung des „Drop tables“ als Revolution in der Chiropraktik ein.

Thompson perfektionierte seine Erfindung des „drop piece table“. 1957 wurde die erste komplette Thompson Adjustierungsliege fertiggestellt. Diese ermöglichte die Justierung von Halswirbelsäulen, Brustwirbelsäulen, Lendenwirbelsäulen und Becken auf einer Behandlungsliege.

Die Mechanik war so ausgelegt, dass das Dropteil bei der Justierung auf der Höhe des zu justierenden Wirbels oder Gelenkes eine kurze Wegstrecke nachgab. Thompson bediente sich hier des ersten Newtonschen Gesetzes (Trägheitsgesetz). Dies führte dazu, dass der Impuls auf den Wirbel oder das Gelenk durch das Fallen des Tischteils in einer konstanten Bewegung über die Falldistanz gehalten wurde. Das Resultat dieser Prozedur lässt sich so beschreiben: Am Ende der Bewegung, wenn das Tischteil mit dem Wirbel zusammen zum Stillstand kommt, korrigiert sich die vertebrale Subluxation durch die Weiterbewegung des fixierten Wirbelgelenkes in seine ursprüngliche physiologische Position. Die Korrektur erfolgt erst am Ende der Bewegung, daher auch der Name „Thompson Terminal Point Technik“, kurz TTPT, „Thompson-Technik“ oder auch nur „Thompson“.

Historische Liege:Erster kompletter Thompson Mobilisationstisch von 1957(Bild aus einer historischen Quelle)

Thuli Liege:Abbildung einer einfachen Thompson Liege

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Head Drop Becken- oder Brustkorb Drop Drop für Extremitäten

Portable Drops: Kleinere Teile (portable Teile) für die Durchführung der Chiropraktik

Loyd Liege: Abbildung einer komplexeren Thompson Liege

Komplexere Version der Liege mit Patient

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Thema 1 - GeschichTe der chiroprakTik

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Die spezielle Behandlungsliege kennzeichnet die TTPT als solche und bildet das Herzstück dieser Behandlungstechnik. Daneben spielt in der analytischen Untersuchungsmethode nach Thompson das „leg check procedure“, ein Beinlängenvergleich des Klienten in Bauchlage, eine zentrale Rolle.

Dr. Romer Derefield (manche schreiben auch Derifield) aus Michigan genoss bei Thompson hohes Ansehen, da er die ersten wichtigen Forschungen bezüglich der Beinlängenanalyse durchgeführt und ausgewertet hatte. In der Thompson Terminal Point Technik ist das Verhalten des kürzer erscheinenden Beines zu beurteilen. Die Erkenntnisse von Derefield spiegeln sich in der Dokumentationsweise und Beschreibung der Subluxation (fachsprach-lich als Listing bezeichnet) so wider, dass diese mit „D“ gekennzeichnet wird. So erklärt ein „–D“ oder „+D“ spezielle Subluxationen des Beckens nach Derefield, kurz ein negatives oder positives Derefield genannt.

Dr. Alvin Niblo gewann ebenso hohes Ansehen, da er die wichtigsten Beckensubluxationen hinsichtlich der Beinlängendifferenz („short leg test“) untersucht hatte. Zu Niblos Erkenntnissen fügte Thompson seine Beobachtung hinzu, dass sich die Beinlänge bei Kopfrotation verändert. Bei dieser Veränderung der Beinlänge durch Kopfrotation fand er zusätzlich beim Palpieren des betroffenen und subluxierten Wirbels Nodulationen der Muskulatur am hinteren Teil des Wirbelbogens der Lamina arcus vertebrae. Das Verkürzen eines Beines geschieht aufgrund einer spastischen muskulären Kontraktion. Durch das Auffinden und Justieren der Subluxation löst sich der Spasmus der Muskulatur; es kommt zum Ausgleich der Beinlänge.

Thompson hat ein strenges Untersuchungs- und Behandlungsprotokoll (TTPT-Protokoll) formuliert, auf dessen Grundlage Ablauf und Reihenfolge der Justierung vonstatten gehen. Er spricht von verschiedengradigen Arealen oder Ebenen mit unterschiedlichen Justierungsprioritäten. Er unterteilt die Primären Ebenen in Hauptkategorien und soge-nannte „clean up moves“. Die Hauptkategorien und die clean up moves werden immer vor den Sekundären Ebenen oder den Sekundären Arealen justiert. Bringt die Justierung der Primären Ebenen keinen kompletten Beinlängenausgleich, erfolgt das Justieren auf den Sekundären Ebenen. Kommt es auch dann zu keinem Beinlängenausgleich, werden die Tertiären Ebenen oder Areale justiert. Letzte Priorität haben die Extremitäten und das Kiefergelenk.

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Thema 1 - GeschichTe der chiroprakTik

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Wie bei allen anderen Techniken gibt es auch bei der TTPT Kontraindikationen, die zu beachten sind. Dazu gehören Tumor, Metastasen, Osteoporose, Aortenaneurisma, Spondylosisthesis ab Grad 3, Femurkopfdegeneration, Hüft- und Knieendoprothesen, akuter Bandscheibenvorfall, schwere Verletzungen.

Wie bereits festgestellt, ist in der TTPT die Beinanalyse („short leg“ oder „contracted leg“) eine der grundlegenden Untersuchungen, um das Areal der Subluxation zu lokalisieren. In der Medizin wird eine anatomische oder absolute Beinlängendifferenz von einer funktio-nellen unterschieden. Bei einer anatomischen Beinlängendifferenz besteht eine Verkürzung eines Ober- oder Unterschenkels, die ab einem Zentimeter Unterschied mit Schuherhöhung oder Schuheinlagen ausgeglichen wird. Die anatomische Beinlängendifferenz kann ange-boren oder durch Minderwuchs bzw. Überwuchs verursacht sein. Bei einer funktionellen Beinlängendifferenz besteht eine gleiche anatomische Länge der Beine. Die Differenz wird verursacht durch Muskelkontrakturen, etwa durch Beugekontrakturen im Hüft- und Kniegelenk. Beide Formen der Beinlängendifferenz können gleichzeitig auftreten.

Beim „contracted leg“ nach Thompson handelt es sich um eine funktionelle Beinlängendifferenz, die durch ein neurologisches Ungleichgewicht zustande kommt. Der neurologische Ursprung dieser Beindifferenz liegt also auf der Hand. Dieses neurologische Ungleichgewicht äußert sich durch eine einseitige (unilaterale) spastische Kontraktur der Streckmuskulatur der unteren Wirbelsäule / Lendenwirbelsäule und des Beckengürtels.

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Thema 2 - Neurologie

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Anhand des Bandscheibenmechanismus und des Facettengelenkes werden die neurologischen und anatomischen Grundlagen der Chiropraktik dargestellt. Die Subluxation der Bandscheibe entsteht entweder durch mehrmalige kleine Traumen oder durch ein einmaliges Ereignis. Durch die geschädigte Struktur der Bandscheibe wird eine Ereigniskette ausgelöst, die sich als nervale Dysfunktion niederschlägt.

Diese Ereigniskette lässt sich folgendermaßen vorstellen: Eine äußere Kraft oder ein Trauma wirkt auf den Wirbelkörper ein und verschiebt diesen in eine fehlerhafte Position, in der er bleibt. Folglich wird die Bandscheibe komprimiert und übt Druck auf den Nukleus pul-posus aus. Der Nukleus pulposus ist aufgrund seines hohen Wassergehaltes nur verschieb-bar. Deshalb wird der Druck vom Nukleus pulposus an den Anulus fibrosus weitergeben. Durch den herausquellenden Nukleus pulposus werden die Fasern des Anulus fibrosus über sein Limit gedehnt, was zur Zerstörung der Fasern des Anulus fibrosus führt. Diese Gewebsschäden rufen eine Entzündungsreaktion hervor. Zudem gelangt intrazelluläre öde-matöse Flüssigkeit in die Bandscheibe.

In der weiteren Folge kommt es zu einer Bandscheiben-Expansion und damit zusammen-hängend zu einer Bandscheiben-Vorwölbung. Die Expansion verursacht eine Kompression der neuralen Strukturen im Spinalkanal und im Bereich der Foramina intervertebrale. Diese nervale Kompression ist es, die im Endeffekt eine nervale Dysfunktion zeitigt. Es ist nicht der verschobene Bandscheibenkern, der die Bandscheibe vorwölbt, sondern die Schwellung, die durch den verschobenen Kern produziert wird.

Ist in einem Gelenk keine Bandscheibe vorhanden, wie zum Beispiel im Atlantookzipitalgelenk, im Atlantoaxialgelenk und im Iliosacralgelenk, dann bleibt der Mechanismus der gleiche und es kommt zur Schwellung der Gelenkkapsel. Typische Wirbelkörpersubluxationen zeigen ein leichtes Missverhältnis der kleinen Wirbelgelenke zueinander. Diese Fehlstellung ist allerdings nicht die Ursache der Subluxation, sondern immer als Folge der Funktionsstörung der Bandscheibe zu betrachten. Der Nukleus pulpo-sus bewegt sich zur Peripherie, was den darüber liegenden Wirbelkörper nach hinten kip-pen lässt. Die Ursache der Subluxation liegt somit also in der Bandscheibe.

Das Justieren einer Subluxation hebt das neuropathologische Muster auf. Der wiederher-gestellte Informationsfluss zwischen Peripherie und zentralem Nervensystem reguliert die Stressverarbeitung und führt zu einer besseren Gesundheit.

Neurologische und anatomische Grundlagen der Chiropraktik

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Thema 2 - Neurologie

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Neurologie zur Kurzbeintheorie nach Dr. Thompson im Überblick

1Ia + II haben einen großen Faserdurchmes-ser, sind myelinisiert und sind somit schnell leitende Fasern mit einer Leitgeschwindigkeit von 60 – 80 Metern pro Sekunde

3Aufsteigendes Bahnsytems der PropriozeptionDie Kleinhirnseitenstränge werden gebildet von dem – Tractus spinocerebellaris anterior (Gowers-Bündel) und dem – Tractus spinocerebellaris posterior (Flechsig-Bündel)

2Aufsteigendes Bahnsytems der Nozizeption Tractus spinothalamicus anterior und lateralis. Diese Bahnen leiten Oberflächen-sensibilität für Druck und Berührung sowie Schmerz und Temperatur-empfindung.

4Cerebellum/Kleinhirn: erfasst die gesamte und unbewusste Informa-tion als IST-Zustand im Körper und gleicht diese Daten mit dem Großhirn, SOLL-Zustand, ab.

5Thalamus: selektive Auswahl der ankommenden Informationen, Kopie ans Limbische System, wo die Bewertung dieser stattfindet. Das Ergebnis wird an die Formatio reticularis weitergeleitet und von hier entweder weiter zur corticalen Verarbeitung (bewusste Wahrneh-mung) oder zur subcorticalen Weiterverabeitung (z. B. unbe-wusste Bewegungsmodifikation).

6Cortex: hier ist die Vorgabe des SOLL-Zu-stands gespeichert. Stimmen die Infor-mationen aus dem Cerebellum mit dem momentanen IST-Zustand nicht mit der Vorgabe des SOLL-Zustands überein, gibt es die Möglichkeiten wie folgt:

7ADer Cortex veranlasst über vier wichtige absteigenden Bahnen, extrapyramidale Bahnen, korrek tive Maßnahmen.

Kontraktion der Myofibrillen

Längenänderung d. intrafusalen Muskelfasern

Kontraktion der extrafusalen Muskelfasern

Kontraktion der Muskultur

Die Beinlängendifferenz hebt sich nach der Justierung der Subluxation sofort auf, da die Faser-Typen Ia + II und Fasertyp IV/C-Fasern keine Aktionspotentiale

mehr senden.

Die Subluxation nimmt Einfluss auf diese vier Strukturen

7BDie absteigenden Bahnen des extrapyramidalen Nervensystems modifizieren/hemmen die grobe pyramidale Muskelaktivität im Sinne einer verfeinerten und ziel-gerichteten Bewegung. Aufgrund einer erhöhten Nozizeptorenak-tivtät wird das EPS– den Tonus der intrafusalen Muskulatur erhöhen– die Muskelspindel auf eine vermehrte Muskelverkürzung getriggert – der Tonus der posturalen Muskulatur (Antischwerkraftkette) ist erhöht (einseitige spastische Kontraktur)

Die äußere Bahn heißt: Pyramidenbahn.Tractus corticospinalis lateralis und ante-rior leiten die motorischen Impulse, die bewusst aktiviert werden, zur Muskulatur der contralateralen Körperhälfte. Das sind grobe, abgehakte, ungeschickte, tapsig und eckige Bewegungsformen.

1. Tractus tectospinalis: reflektorische Steuerung der Kopf- und Nackenbewegung im Zusammenhang mit der Blickbewegung koordinieren2. Tractus rubrospinales: verantworlich für das Aktivieren der Flexoren und Inhibieren der Extensoren in den distalen (körperfer-nen) Abschnitten der oberen Extremität 3. Tractus reticulospinalis anterior: steuert die Rumpfhaltung, teilweise antagonistisch, sowie die proximale (körpernahe) Muskula-tur der unteren Extremität4 a.Tractus vestibulospinalis lateralis: Vermittlung der Lage- und Gleichgewichts-reflexe unter Aktivierung der Extensoren und Hemmung der Flexoren (Vestibulo-spinaler Reflex)4 b. Tractus vestibulospinalis lateralis: ist Bestandteil des vestibulospinalen Reflexesa. + b. Fazilitation der posturalen Muskula-tur des unteren Rückens und Beckens4 c. Tractus vestibulospinalis medialis: inhibiert Motoneurone der Nackenmusku-latur und der oberen Rückenpartie

Stress an der Bandscheibe erhöht die propriozeptive

Aktivität von Typ II-Fasern / Aβ

und Fasertyp IV/C-Fasern

Bandscheibe Golgi- Sehnen-Apparat Muskelspindel

afferente nozizeptive Information durch

Fasertyp IV/C-Fasernüber inflammatorische Gewebeschädigungen.

TNF α, VIP, Substanz P, Bradykinin, Prostaglan-

dine sind Hauptmediatoren

afferente Informati-onen über die Mus-kelspannung durch

Ib-Fasern / Aα

afferente Informationen über

Ia + II-Fasern / Aα, Aβ zur dynamischen und statischen Dehnungs-

änderung

Intrafusale Muskel-fasern

α-Moto-neuron

Extrafusale Muskel-fasern

γ-Motoneuronenefferente Infor-mationen

Aδ-Faser/Typ III (Nozizeption/Thermo- rezeptoren sind dünn myelinisiert und schneller als die C-Fasern) C-Faser/Typ IV

α-Motoneuron efferente Information an posturale Muskulatur

Nuclear-chain-Fasern/Kernket-tenfasern

Subkapsu-lärer Raum

Nuclear-bag-Fasern/Kern-sackfasern

Kapsel um die Spindel

buscim quiae

Cerebellum/Kleinhirn

Fase

rtyp

IV/C

-Fas

er

Fase

rtyp

Ia +

II /

Aα,

Thalamus

Cortex/Großhirnrinde

Aktivierung der posturalen Muskulatur/Anitschwerkraftmus-keln/Zielmotorik

Fasergruppe Ia + IIafferente Infor-mationen

Facettengelenk / Kapsel

Modifiziert nach Dr. John Minardi

Axon eines Axons von

Mechanozeptorische InformationNozizeptorische Information

Grafik als Übersicht

Page 16: Thompson Terminal Point Technik TTPT · Overcompensated Cervical Syndrom (OCCS) 49 Negativ Derefield (–D) 52 Positiv Derefield (+D) 59 Zusammenfassung von Kursteil 1 – Schaubild

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 16

Thema 2 - Neurologie

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Neurologie zur Kurzbeintheorie nach Dr. Thompson im Überblick

1Ia + II haben einen großen Faserdurchmes-ser, sind myelinisiert und sind somit schnell leitende Fasern mit einer Leitgeschwindigkeit von 60 – 80 Metern pro Sekunde

3Aufsteigendes Bahnsytems der PropriozeptionDie Kleinhirnseitenstränge werden gebildet von dem – Tractus spinocerebellaris anterior (Gowers-Bündel) und dem – Tractus spinocerebellaris posterior (Flechsig-Bündel)

2Aufsteigendes Bahnsytems der Nozizeption Tractus spinothalamicus anterior und lateralis. Diese Bahnen leiten Oberflächen-sensibilität für Druck und Berührung sowie Schmerz und Temperatur-empfindung.

4Cerebellum/Kleinhirn: erfasst die gesamte und unbewusste Informa-tion als IST-Zustand im Körper und gleicht diese Daten mit dem Großhirn, SOLL-Zustand, ab.

5Thalamus: selektive Auswahl der ankommenden Informationen, Kopie ans Limbische System, wo die Bewertung dieser stattfindet. Das Ergebnis wird an die Formatio reticularis weitergeleitet und von hier entweder weiter zur corticalen Verarbeitung (bewusste Wahrneh-mung) oder zur subcorticalen Weiterverabeitung (z. B. unbe-wusste Bewegungsmodifikation).

6Cortex: hier ist die Vorgabe des SOLL-Zu-stands gespeichert. Stimmen die Infor-mationen aus dem Cerebellum mit dem momentanen IST-Zustand nicht mit der Vorgabe des SOLL-Zustands überein, gibt es die Möglichkeiten wie folgt:

7ADer Cortex veranlasst über vier wichtige absteigenden Bahnen, extrapyramidale Bahnen, korrek tive Maßnahmen.

Kontraktion der Myofibrillen

Längenänderung d. intrafusalen Muskelfasern

Kontraktion der extrafusalen Muskelfasern

Kontraktion der Muskultur

Die Beinlängendifferenz hebt sich nach der Justierung der Subluxation sofort auf, da die Faser-Typen Ia + II und Fasertyp IV/C-Fasern keine Aktionspotentiale

mehr senden.

Die Subluxation nimmt Einfluss auf diese vier Strukturen

7BDie absteigenden Bahnen des extrapyramidalen Nervensystems modifizieren/hemmen die grobe pyramidale Muskelaktivität im Sinne einer verfeinerten und ziel-gerichteten Bewegung. Aufgrund einer erhöhten Nozizeptorenak-tivtät wird das EPS– den Tonus der intrafusalen Muskulatur erhöhen– die Muskelspindel auf eine vermehrte Muskelverkürzung getriggert – der Tonus der posturalen Muskulatur (Antischwerkraftkette) ist erhöht (einseitige spastische Kontraktur)

Die äußere Bahn heißt: Pyramidenbahn.Tractus corticospinalis lateralis und ante-rior leiten die motorischen Impulse, die bewusst aktiviert werden, zur Muskulatur der contralateralen Körperhälfte. Das sind grobe, abgehakte, ungeschickte, tapsig und eckige Bewegungsformen.

1. Tractus tectospinalis: reflektorische Steuerung der Kopf- und Nackenbewegung im Zusammenhang mit der Blickbewegung koordinieren2. Tractus rubrospinales: verantworlich für das Aktivieren der Flexoren und Inhibieren der Extensoren in den distalen (körperfer-nen) Abschnitten der oberen Extremität 3. Tractus reticulospinalis anterior: steuert die Rumpfhaltung, teilweise antagonistisch, sowie die proximale (körpernahe) Muskula-tur der unteren Extremität4 a.Tractus vestibulospinalis lateralis: Vermittlung der Lage- und Gleichgewichts-reflexe unter Aktivierung der Extensoren und Hemmung der Flexoren (Vestibulo-spinaler Reflex)4 b. Tractus vestibulospinalis lateralis: ist Bestandteil des vestibulospinalen Reflexesa. + b. Fazilitation der posturalen Muskula-tur des unteren Rückens und Beckens4 c. Tractus vestibulospinalis medialis: inhibiert Motoneurone der Nackenmusku-latur und der oberen Rückenpartie

Stress an der Bandscheibe erhöht die propriozeptive

Aktivität von Typ II-Fasern / Aβ

und Fasertyp IV/C-Fasern

Bandscheibe Golgi- Sehnen-Apparat Muskelspindel

afferente nozizeptive Information durch

Fasertyp IV/C-Fasernüber inflammatorische Gewebeschädigungen.

TNF α, VIP, Substanz P, Bradykinin, Prostaglan-

dine sind Hauptmediatoren

afferente Informati-onen über die Mus-kelspannung durch

Ib-Fasern / Aα

afferente Informationen über

Ia + II-Fasern / Aα, Aβ zur dynamischen und statischen Dehnungs-

änderung

Intrafusale Muskel-fasern

α-Moto-neuron

Extrafusale Muskel-fasern

γ-Motoneuronenefferente Infor-mationen

Aδ-Faser/Typ III (Nozizeption/Thermo- rezeptoren sind dünn myelinisiert und schneller als die C-Fasern) C-Faser/Typ IV

α-Motoneuron efferente Information an posturale Muskulatur

Nuclear-chain-Fasern/Kernket-tenfasern

Subkapsu-lärer Raum

Nuclear-bag-Fasern/Kern-sackfasern

Kapsel um die Spindel

buscim quiae

Cerebellum/Kleinhirn

Fase

rtyp

IV/C

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Ia +

II /

Aα,

Thalamus

Cortex/Großhirnrinde

Aktivierung der posturalen Muskulatur/Anitschwerkraftmus-keln/Zielmotorik

Fasergruppe Ia + IIafferente Infor-mationen

Facettengelenk / Kapsel

Modifiziert nach Dr. John Minardi

Axon eines Axons von

Mechanozeptorische InformationNozizeptorische Information

Bei einer Subluxation sind im wesentlichen vier Strukturen für die Existenz des „contracted leg“ verantwortlich: die propriozeptive Veränderung der Muskelspindel (der spinale Dehnreflex) und des Golgi-Sehnen-Apparats, der nozizeptive Stress an der Bandscheibe und der nozizeptive Einfluss auf die Facettengelenke der Wirbelsäule.

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 17

Thema 2 - Neurologie

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Neurologie zur Kurzbeintheorie nach Dr. Thompson im Überblick

1Ia + II haben einen großen Faserdurchmes-ser, sind myelinisiert und sind somit schnell leitende Fasern mit einer Leitgeschwindigkeit von 60 – 80 Metern pro Sekunde

3Aufsteigendes Bahnsytems der PropriozeptionDie Kleinhirnseitenstränge werden gebildet von dem – Tractus spinocerebellaris anterior (Gowers-Bündel) und dem – Tractus spinocerebellaris posterior (Flechsig-Bündel)

2Aufsteigendes Bahnsytems der Nozizeption Tractus spinothalamicus anterior und lateralis. Diese Bahnen leiten Oberflächen-sensibilität für Druck und Berührung sowie Schmerz und Temperatur-empfindung.

4Cerebellum/Kleinhirn: erfasst die gesamte und unbewusste Informa-tion als IST-Zustand im Körper und gleicht diese Daten mit dem Großhirn, SOLL-Zustand, ab.

5Thalamus: selektive Auswahl der ankommenden Informationen, Kopie ans Limbische System, wo die Bewertung dieser stattfindet. Das Ergebnis wird an die Formatio reticularis weitergeleitet und von hier entweder weiter zur corticalen Verarbeitung (bewusste Wahrneh-mung) oder zur subcorticalen Weiterverabeitung (z. B. unbe-wusste Bewegungsmodifikation).

6Cortex: hier ist die Vorgabe des SOLL-Zu-stands gespeichert. Stimmen die Infor-mationen aus dem Cerebellum mit dem momentanen IST-Zustand nicht mit der Vorgabe des SOLL-Zustands überein, gibt es die Möglichkeiten wie folgt:

7ADer Cortex veranlasst über vier wichtige absteigenden Bahnen, extrapyramidale Bahnen, korrek tive Maßnahmen.

Kontraktion der Myofibrillen

Längenänderung d. intrafusalen Muskelfasern

Kontraktion der extrafusalen Muskelfasern

Kontraktion der Muskultur

Die Beinlängendifferenz hebt sich nach der Justierung der Subluxation sofort auf, da die Faser-Typen Ia + II und Fasertyp IV/C-Fasern keine Aktionspotentiale

mehr senden.

Die Subluxation nimmt Einfluss auf diese vier Strukturen

7BDie absteigenden Bahnen des extrapyramidalen Nervensystems modifizieren/hemmen die grobe pyramidale Muskelaktivität im Sinne einer verfeinerten und ziel-gerichteten Bewegung. Aufgrund einer erhöhten Nozizeptorenak-tivtät wird das EPS– den Tonus der intrafusalen Muskulatur erhöhen– die Muskelspindel auf eine vermehrte Muskelverkürzung getriggert – der Tonus der posturalen Muskulatur (Antischwerkraftkette) ist erhöht (einseitige spastische Kontraktur)

Die äußere Bahn heißt: Pyramidenbahn.Tractus corticospinalis lateralis und ante-rior leiten die motorischen Impulse, die bewusst aktiviert werden, zur Muskulatur der contralateralen Körperhälfte. Das sind grobe, abgehakte, ungeschickte, tapsig und eckige Bewegungsformen.

1. Tractus tectospinalis: reflektorische Steuerung der Kopf- und Nackenbewegung im Zusammenhang mit der Blickbewegung koordinieren2. Tractus rubrospinales: verantworlich für das Aktivieren der Flexoren und Inhibieren der Extensoren in den distalen (körperfer-nen) Abschnitten der oberen Extremität 3. Tractus reticulospinalis anterior: steuert die Rumpfhaltung, teilweise antagonistisch, sowie die proximale (körpernahe) Muskula-tur der unteren Extremität4 a.Tractus vestibulospinalis lateralis: Vermittlung der Lage- und Gleichgewichts-reflexe unter Aktivierung der Extensoren und Hemmung der Flexoren (Vestibulo-spinaler Reflex)4 b. Tractus vestibulospinalis lateralis: ist Bestandteil des vestibulospinalen Reflexesa. + b. Fazilitation der posturalen Muskula-tur des unteren Rückens und Beckens4 c. Tractus vestibulospinalis medialis: inhibiert Motoneurone der Nackenmusku-latur und der oberen Rückenpartie

Stress an der Bandscheibe erhöht die propriozeptive

Aktivität von Typ II-Fasern / Aβ

und Fasertyp IV/C-Fasern

Bandscheibe Golgi- Sehnen-Apparat Muskelspindel

afferente nozizeptive Information durch

Fasertyp IV/C-Fasernüber inflammatorische Gewebeschädigungen.

TNF α, VIP, Substanz P, Bradykinin, Prostaglan-

dine sind Hauptmediatoren

afferente Informati-onen über die Mus-kelspannung durch

Ib-Fasern / Aα

afferente Informationen über

Ia + II-Fasern / Aα, Aβ zur dynamischen und statischen Dehnungs-

änderung

Intrafusale Muskel-fasern

α-Moto-neuron

Extrafusale Muskel-fasern

γ-Motoneuronenefferente Infor-mationen

Aδ-Faser/Typ III (Nozizeption/Thermo- rezeptoren sind dünn myelinisiert und schneller als die C-Fasern) C-Faser/Typ IV

α-Motoneuron efferente Information an posturale Muskulatur

Nuclear-chain-Fasern/Kernket-tenfasern

Subkapsu-lärer Raum

Nuclear-bag-Fasern/Kern-sackfasern

Kapsel um die Spindel

buscim quiae

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Ia +

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Thalamus

Cortex/Großhirnrinde

Aktivierung der posturalen Muskulatur/Anitschwerkraftmus-keln/Zielmotorik

Fasergruppe Ia + IIafferente Infor-mationen

Facettengelenk / Kapsel

Modifiziert nach Dr. John Minardi

Axon eines Axons von

Mechanozeptorische InformationNozizeptorische InformationMechanozeptorische Information

Nozizeptorische Information

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 18

Thema 2 - Neurologie

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Neurologie zur Kurzbeintheorie nach Dr. Thompson im Überblick

1Ia + II haben einen großen Faserdurchmes-ser, sind myelinisiert und sind somit schnell leitende Fasern mit einer Leitgeschwindigkeit von 60 – 80 Metern pro Sekunde

3Aufsteigendes Bahnsytems der PropriozeptionDie Kleinhirnseitenstränge werden gebildet von dem – Tractus spinocerebellaris anterior (Gowers-Bündel) und dem – Tractus spinocerebellaris posterior (Flechsig-Bündel)

2Aufsteigendes Bahnsytems der Nozizeption Tractus spinothalamicus anterior und lateralis. Diese Bahnen leiten Oberflächen-sensibilität für Druck und Berührung sowie Schmerz und Temperatur-empfindung.

4Cerebellum/Kleinhirn: erfasst die gesamte und unbewusste Informa-tion als IST-Zustand im Körper und gleicht diese Daten mit dem Großhirn, SOLL-Zustand, ab.

5Thalamus: selektive Auswahl der ankommenden Informationen, Kopie ans Limbische System, wo die Bewertung dieser stattfindet. Das Ergebnis wird an die Formatio reticularis weitergeleitet und von hier entweder weiter zur corticalen Verarbeitung (bewusste Wahrneh-mung) oder zur subcorticalen Weiterverabeitung (z. B. unbe-wusste Bewegungsmodifikation).

6Cortex: hier ist die Vorgabe des SOLL-Zu-stands gespeichert. Stimmen die Infor-mationen aus dem Cerebellum mit dem momentanen IST-Zustand nicht mit der Vorgabe des SOLL-Zustands überein, gibt es die Möglichkeiten wie folgt:

7ADer Cortex veranlasst über vier wichtige absteigenden Bahnen, extrapyramidale Bahnen, korrek tive Maßnahmen.

Kontraktion der Myofibrillen

Längenänderung d. intrafusalen Muskelfasern

Kontraktion der extrafusalen Muskelfasern

Kontraktion der Muskultur

Die Beinlängendifferenz hebt sich nach der Justierung der Subluxation sofort auf, da die Faser-Typen Ia + II und Fasertyp IV/C-Fasern keine Aktionspotentiale

mehr senden.

Die Subluxation nimmt Einfluss auf diese vier Strukturen

7BDie absteigenden Bahnen des extrapyramidalen Nervensystems modifizieren/hemmen die grobe pyramidale Muskelaktivität im Sinne einer verfeinerten und ziel-gerichteten Bewegung. Aufgrund einer erhöhten Nozizeptorenak-tivtät wird das EPS– den Tonus der intrafusalen Muskulatur erhöhen– die Muskelspindel auf eine vermehrte Muskelverkürzung getriggert – der Tonus der posturalen Muskulatur (Antischwerkraftkette) ist erhöht (einseitige spastische Kontraktur)

Die äußere Bahn heißt: Pyramidenbahn.Tractus corticospinalis lateralis und ante-rior leiten die motorischen Impulse, die bewusst aktiviert werden, zur Muskulatur der contralateralen Körperhälfte. Das sind grobe, abgehakte, ungeschickte, tapsig und eckige Bewegungsformen.

1. Tractus tectospinalis: reflektorische Steuerung der Kopf- und Nackenbewegung im Zusammenhang mit der Blickbewegung koordinieren2. Tractus rubrospinales: verantworlich für das Aktivieren der Flexoren und Inhibieren der Extensoren in den distalen (körperfer-nen) Abschnitten der oberen Extremität 3. Tractus reticulospinalis anterior: steuert die Rumpfhaltung, teilweise antagonistisch, sowie die proximale (körpernahe) Muskula-tur der unteren Extremität4 a.Tractus vestibulospinalis lateralis: Vermittlung der Lage- und Gleichgewichts-reflexe unter Aktivierung der Extensoren und Hemmung der Flexoren (Vestibulo-spinaler Reflex)4 b. Tractus vestibulospinalis lateralis: ist Bestandteil des vestibulospinalen Reflexesa. + b. Fazilitation der posturalen Muskula-tur des unteren Rückens und Beckens4 c. Tractus vestibulospinalis medialis: inhibiert Motoneurone der Nackenmusku-latur und der oberen Rückenpartie

Stress an der Bandscheibe erhöht die propriozeptive

Aktivität von Typ II-Fasern / Aβ

und Fasertyp IV/C-Fasern

Bandscheibe Golgi- Sehnen-Apparat Muskelspindel

afferente nozizeptive Information durch

Fasertyp IV/C-Fasernüber inflammatorische Gewebeschädigungen.

TNF α, VIP, Substanz P, Bradykinin, Prostaglan-

dine sind Hauptmediatoren

afferente Informati-onen über die Mus-kelspannung durch

Ib-Fasern / Aα

afferente Informationen über

Ia + II-Fasern / Aα, Aβ zur dynamischen und statischen Dehnungs-

änderung

Intrafusale Muskel-fasern

α-Moto-neuron

Extrafusale Muskel-fasern

γ-Motoneuronenefferente Infor-mationen

Aδ-Faser/Typ III (Nozizeption/Thermo- rezeptoren sind dünn myelinisiert und schneller als die C-Fasern) C-Faser/Typ IV

α-Motoneuron efferente Information an posturale Muskulatur

Nuclear-chain-Fasern/Kernket-tenfasern

Subkapsu-lärer Raum

Nuclear-bag-Fasern/Kern-sackfasern

Kapsel um die Spindel

buscim quiae

Cerebellum/Kleinhirn

Fase

rtyp

IV/C

-Fas

er

Fase

rtyp

Ia +

II /

Aα,

Thalamus

Cortex/Großhirnrinde

Aktivierung der posturalen Muskulatur/Anitschwerkraftmus-keln/Zielmotorik

Fasergruppe Ia + IIafferente Infor-mationen

Facettengelenk / Kapsel

Modifiziert nach Dr. John Minardi

Axon eines Axons von

Mechanozeptorische InformationNozizeptorische Information

Bei dem „contracted leg“ nach Thompson handelt es sich um eine funktionelle Beinlängendifferenz, die durch ein neurologisches Ungleichgewicht hervorgerufen wird und somit auch den neurologischen Ursprung beschreibt. Dieses neurologische Ungleichgewicht äußert sich durch eine einseitige spastische Kontraktur der extensorischen Muskulatur (Streckmuskulatur) der unteren Wirbelsäule/Lendenwirbelsäule des Beckengürtels und der Bein-muskulatur.Aus dieser nervalen Überlastung der Streckmuskulatur resultiert die Beinlängendifferenz.

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 19

Thema 2 - Neurologie

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Neurologische Erklärungen des Leg-Check

Die Beinlängendifferenzen, die wir untersuchen, kommen auf Grund einer spastischen Kontraktion der extensorischen Muskeln der unteren Wirbelsäule und des Beckengürtels zustande.

Während es viele Gründe für eine Beinlängendifferenz gibt (Knochendeformitäten, Pathologien, Trauma, Gelenksbeteiligung, Absenkung des Fußgewölbes etc.), wird unser Fokus auf der spastischen Muskelkontraktion liegen.

Um die Relevanz der „Kurz-Bein-Analyse“ zu verstehen, werden wir eine genauere Beschreibung benutzen: das kontrahierte Bein (Contracted Leg).Dieser Begriff erklärt besser die neuropathologische Beziehung, die wir bei vielen Patienten sehen.

Der Ausdruck „kontrahiertes Bein“ betont den Ursprung des neurologischen Ungleich-gewichts. Dieses erscheint als eine nervale Überlastung an den Streckmuskeln, was zu einer einseitigen spastischen Kontraktion führt und somit ungleiche Extremitäten verursacht.Häufig wird es als unechtes, funktionelles oder als physiologisches kurzes Bein bezeichnet.

Jetzt betrachten wir die Funktion des zentralen, erregenden (exzitatorischen) und hemmenden (inhibitorischen) Mechanismus.Normalerweise steigert der erregende Mechanismus den normalen spinalen Dehnungsreflex, während der hemmende Mechanismus den Reflex schwächt.

Diese Systeme reagieren permanent auf propriozeptive Reize zur Erhaltung bzw. Erzeugung einer ausgeglichenen Körperhaltung. Diese Systeme befinden sich an dem cerebralen Cortex (Hirnrinde), dem Cerebellum (Kleinhirn) und am Hirnstamm.Die Hirnrinde speichert die Normalwerte der Körperfunktion, während der aktuelle Status des Körpers von Kleinhirn und Thalamus erfasst und mit den Normwerten der Hirnrinde verglichen wird.

Eine strukturelle Abweichung (Subluxation oder fixiertes Gelenk) wird im Hirnrinden-System von den afferenten (aufsteigenden) Fasern des Kleinhirns als erhöhter Reiz erfasst.

Die absteigenden Bahnen des extrapyramidalen Nervensystems modifizieren/hem-men die grobe pyramidale Muskelaktivität im Sinne einer verfeinerten und zielge-richteten Bewegung. Aufgrund einer erhöhten Nozizeptorenaktivtät wird das EPS

– den Tonus der intrafusalen Muskulatur erhöhen;

– die Muskelspindel auf eine vermehrte Muskelverkürzung getriggert;

– den Tonus der posturalen Muskulatur (Antischwerkraftkette) erhöhen (einseitige spastische Kontraktur).

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 20

Thema 3 - einTeilung der chiroprakTischen prioriTäTen

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Primäre Ebene

Primäre Ebene

Tertiäre Ebene

Sekundäre Ebene

Einteilung der chiropraktischen Prioritäten

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 21

Thema 3 - einTeilung der chiroprakTischen prioriTäTen

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Pirmäre Ebene Cervical:

Classic Cervical Syndrom CSDouble Cervical Syndrom DCLAtlas SubluxationOvercompensated Cervical Syndrom OCCSStucky Friction LockStucky Stack, chronic C2Anterior CervicalPosterior CervicalC1 Flexion LockC7-T1 Extensions Lock

Pirmäre Ebene Occiput:

Bilateral Cervical Syndrom BSCUnilateral Occiput Syndrom UOSPosterior Occiput Syndorm POSEcxeption Derefield X-D

Pirmäre Ebene Becken:

Negativ Derefield –DPositiv Derefield +D

Clean-up Moves:

Rotated Sacrum RS Posterior Rocked Ischium PRIPosterior Sacrale Apex PSAAnterior CoccyxIN IliumEX IliumElevated Rib Gage ERCRotated Rib

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 22

Thema 3 - einTeilung der chiroprakTischen prioriTäTen

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Sekundäre Ebene Lumbar:

Lumbar Spine LSHyperaktiver M. psoasL5/S1 Distraktion Adjustment, acute low backSpondylolisthesis

Tertiäre Ebene Thoracic Spine TS

Pottinger’s SaucerLateral ListhesisModified Cross Bilateral

Extremitäten:

Shoulder Complex HumerusGlenohumeral Joint GHJAnterior HumerusPosterior Humerus

Clavicle:Sternoclavikular Joint SCJAcromivlavicular Joint ACJ

Scapula:Medial inferior scapula

Hip Joint:Externally Rotated HipInternally Rotated Hip

Patella:Superior Lateral Patella

Tibia:Internally Rotated Tibia

Fibula:Anterior Fibula

Temporomandibular Joint TMJ

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 23

Thema 4 und 5 - KonTraindiKaTionen | die 6 Thompson haupTKaTergorien

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Kontraindikationen bei der Derefield-Thompson Bein-Ananlyse

Die 6 Thompson Hauptkategorien

Kontraidikationen bei der Benutzung des Derefield-Thompson Bein-Analyse- und Justierungssystems:

• Aorten Aneurisma• Osteoporose• Spondylolisthesis ab Grad 3• Femurkopf Degeneration• Hüft- oder Knieprothesen• Akuter Bandscheibenvorfall• Schwere Beinverletzungen in der Anamnese

• Cervical Syndrom (CS)• Bilateral Cervical Syndrom (BCS)• Exception Derefield (X-D)• Overcompensated Cervical Syndom (OCCS)• Negativ Derefield (–D)• Positiv Derefield (+D)

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 24

Thema 6 - Neurologische uNTersuchuNg der halswirbelsäule

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Neurologische Untersuchung der Halswirbelsäule

Stand:• Lateralflexion – beachte evtl. Schwindelgefühl aufgrund von Osteophyten• Rotation – beachte Aufrichtung!• Extension• Flexion

M. trapezius (Elevation des Schultergürtels) C2 / C3 / C4

M. supraspinatus (Abd.) C4 / C5

M. infraspinatus (AR) C4 / C5

M. deltoideus (horizontale Abd.) C4 / C5

M. biceps brachii (Ellebogenflexion) C5 / C6

Bicepssehnenreflex C5

Brachioradialisreflex C6

M. flex. carpi radialis (Palmarflex. + Pronation der C6 / C7 Hand bei gestrecktem Ellenbogen)

M. ext. carpi ulnaris (ulnare Adb. aus Mittelstellung) C8

M. flex. carpi ulnaris C8 / Th1

M. triceps C6 / C7

Tricepssehnenreflex C7

Mm. ext. et adductor pollicis (Daumen abspreizen) C8 / Th1

Mm. interossei (Finger adduzieren) Th1 / Th2

Babinsky – Fremdreflex (Pyramidenbahnzeichen)Streichen auf der Plantarseite des Fußes, von der Außenseite bis zur Großzehe.Positives Phänomen: Extension der Großzehe, Spreizen der kleinen Zehe.

Hinweis auf eine zentralnervöse Störung!

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 25

Thema 6 - Neurologische uNTersuchuNg der halswirbelsäule

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 26

Thema 7 - SicherheiTSTeSTS der halSwirbelSäule

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Sicherheitstests der HalswirbelsäuleVor der Anwendung größerer passiver Bewegungen in der Untersuchung und Behandlung der HWS wird zuneh-mend die Beachtung möglicher Kontraindikationen und ihre Dokumentation verlangt. Diese betreffen besonders einen ver-minderten Durchfluss der A. vertebrales, die vor allem durch Rotation, möglicherweise kombiniert mit anderen Bewegungen, geprüft wird (Grieve 1988, S. 477 ff, Grad 1996, Baker et al. 2000). Neurologische Auffälligkeiten bezüglich Motorik und Sensibilität sowohl der oberen als auch der unteren Extremitäten (Rückenmarksbahnen!) werden beachtet.

Stabilitätstests der oberen HWS werden bisher nicht routinemäßig vor der Ausführung grö-ßerer passiver Bewegungen verlangt (z. B. Frisch 1989, Grieve 1988 u. 1991, Cyriax 1982, Cyriax u. Cyriax 1993). Andere Autoren fordern hingegen, diese auch an asymptomatischen Kollegen während der Ausbildung systematisch durchzuführen und zu dokumentieren (Kaltenborn 1993, Schomacher 1998).

Der folgende Fallbericht einer außergewöhnlichen Reaktion auf einen Stabilitätstest der Ligamenta alaria soll die Diskussion zur Standardisierung der Ausschließung von Risiken bei Manueller Therapie der HWS intensivieren.

Anatomische Grundlagen

Die meisten Tests zur Stabilitätsprüfung der oberen HWS konzentrieren sich in ihrer Erklärung vorwiegend auf das Lig. transversum atlantis (z. B. Cattrysse et al. 1997). Beim Test der Ligamenta alaria wird von der Vorstellung ausgegangen, dass eine reine Seitneigung des Occiput nach rechts das linke Lig. alare unter Spannung setzt. Dadurch wird die Axis in Rechtsrotation gezogen. Trotz der anatomischen Offensichtlichkeit bleibt es vorerst unbewiesen, dass die zu beobachtende Rechtsrotation durch die Straffung des Lig. alare erfolgt – möglicherweise ist sie auch durch die Gelenke von C2 auf C3 (Orientierung der Gelenkflächen?) bedingt (Levit 1992, S. 117 u. 121).

Manuelle Therapie 4 (2000) 127-132© Georg Thieme Verlag Stuttgart, New York

Bei manuell fixierter Axis bewirkt eine reine Seitneigung des Occiput nach rechts eine Straffung des linken Ligamentum alare.

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 27

Thema 7 - SicherheiTSTeSTS der halSwirbelSäule

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Valsalva-Manöver

Dieser Test führt zu einem Druckanstieg im Liquor-Raum.

Liegt eine raumfordernde Läsion, wie etwa ein Bandscheibenvorfall oder ein Tumor, in der Halswirbelsäule vor, so verstärkt sich der schon vorhandene Schmerz aufgrund des vermehrten Drucks.

• Patient steht. (Auch im Sitzen + gleichzeitigem Vorwärtsbeugen)

• Bitten Sie den Patienten den Atem anzuhalten und dann, wie bei der Defäkation, zu pressen.

• Fragen Sie ihn danach, ob sich der Schmerz verstärkt hat und bitten Sie ihn, falls ja, die Lokalisation anzugeben.

• Versuchen Sie dann, evtl. über das Dermatom, die neurologische Etage herauszufinden.

Ergebnis:

Das Ergebnis ist positiv, wenn der Test beim Patienten im Bereich der WS und/oder des Craniums Schmerz auslöst. Der Valsalva-Versuch

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 28

Thema 7 - SicherheiTSTeSTS der halSwirbelSäule

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Schlucktest

Tranktions- und Kompressionstest

Schwieigkeiten oder Schmerzen beim Schlucken können auf folgende pathologische Veränderungen der HWS deuten:

• Osteophyten• Infektion oder Tumore im vorderen Teil der HWS• Weichteilschwellungen

Denken Sie aber auch an:

• T.M.G.-Probleme• Diaphragma-Spasmus• Craniale Probleme

Sollte einer dieser ersten Tests positiv ausfallen, so verwenden Sie bitte nur die im Seminar gezeigten Non-force-Techniken. Veranlassen Sie ggf. weitergehende Untersuchungen zur Abklärung der Symptomatik.

Der Traktionstest demonstriert die Schmerzlinderung, die ein Zug am Hals bewirken kann. Der Zug mindert einen Schmerz, der durch Einengung des Formen intervertebrale und der daraus resultierenden Kompression der Nervenwurzel entsteht.

Des Weiteren vermindert ein Zug gleichfalls Schmerzen in den Gelenkkapseln, da sich der Druck auf den Gelenkflächen verringert. Auch ein Muskelspasmus wird positiv beeinflusst.

• Patient sitz.• Der Therapeut steht seitlich neben dem Patienten.• Eine Hand liegt am Unterkiefer und die andere am Occiput.• Führen Sie jetzt, bei neutraler Stellung der HWS, eine

gleichmäßige Distinktion nach superior aus.

Ein Nachlassen des Schmerzes bei der Traktion spricht für ein Kompressionssyndrom.

Durch den Kompressionstest engen Sie die Foramen ein, erhöhen den Druck auf die Gelenk-Facetten oder verstärken einen Muskelkrampf. Zusätzlich kann durch Verstärkung des Schmerzes, der evtl. in die obere Extremität fortgeleitet wird, die Diagnose über das Segment verhärtet werden.

Drücken Sie dazu am Schädel des sitzenden Patienten mit beiden Händen nach caudal.

Schluckbeschwerden können durch pathologische Veränderungen der Halswirbelsäule hervorgerufen werden.

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 29

Thema 7 - SicherheiTSTeSTS der halSwirbelSäule

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Sicherheitstest der Arteria vertebralis

Vor einer chiropraktischen Behandlung an der Halswirbelsäule ist der Sicherheitstest für die Arteria vertebralis durchzuführen. Hierbei wird die einseitige Insuffizienz des Blutdurchflusses im Gefäß getestet, die als absolu-te Kontraindikation für die Durchführung einer chiropraktischen Justierung anzusehen ist.

Dieser Test wird auch als „De Kleyn-Hängetest“ oder „De Kleyn-Hängeversuch“ bezeichnet. Dabei liegt der Teilnehmer auf dem Rücken der Behandlungsliege, wobei sich der Kopf und der Nacken im Überhang der Liege befinden.

Der Untersucher sitzt an der Behandlungsliege, hält den Kopf des Patienten mit beiden Händen sicher und führt so eine passive und end-gradige Extension (Streckung), gleichseitig eine Lateralflexion (Seitneigung) und eine Rotation (Drehung) an der Halswirbelsäule durch. Die Arteria vertebralis auf der rotationsabgewandten Seite wird durch diese Position physiologisch eingeengt. Die Arterie auf der Seite der Rotation kann so auf ihre Durchgängigkeit hin überprüft werden.

Die Position wird für 30 Sekunden gehal-ten. Der Patient hat die Augen geöffnet und muss von 10 bis 0 abzählen. Ist die Arterie durch Pathologien oder Anomalien von vorn-herein beengt, zeigen sich aufgrund einer Minderversorgung des Gehirns mit Sauerstoff sofort Symptomen,

die zu differenzieren sind. Treten Übelkeit, Schwindel und Nystagmus (Augenzittern) sofort auf und nehmen aber dann an Intensität ab (Decrescendonystagmus), ist an eine Wirbelblockierung zu denken. Treten die Symptome erst nach 15 bis 30 Sekunden auf und nehmen dann an Intensität zu, (Crescendonystagmus), ist dies ein Indiz für eine Vertebralisinsuffizienz auf der rotationshinge-wandten Seite.

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 30

Thema 8 - Die KonTaKTpunKTe Der ChiropraKTiK

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Die Kontaktpunkte der Chiropraktik

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 31

Thema 8 - Die KonTaKTpunKTe Der ChiropraKTiK

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Nummer Bezeichnung deutsch Bezeichnung medizinisch

1. Erbsenbein Pisiform

2. Mediale Handkante Medical Knife Edge

3. Grundgelenk des 5. Fingers M.C.P, 5. Digit

4. 3. Finger nach Palmer Palmer, 3. Digit

5. Fingerspitze / Fingerbeere des 3. Fingers Tip, 3. Digit

6. Fingerspitze / Fingerbeere des 2. Fingers Tip, 2. Digit

7. Prox./Dist. Interphanlangealgelenk des 2. Fingers P.I.P./D.I.P. 2. Digit

8. Grundgelenk des 2. Fingers M.C.P, 2. Digit

9. Fingerspitze / Fingerbeere des Daumens Tip, 1. Digit

10. Thenarer Kontakt Thenar Eminence

11. Ferse der Hand Mid-Heel

Abkürzung Glossar deutsch Glossar englisch/medizinisch

T.S. Einstellung der Behandlungsliege Table Set

P.P. Lagerung des Patienten Patient Placement

D.S. Stand des Behandlers Doctors Stance

C.H. Kontakthand Contact Hand

C.P. Kontaktpunkt der Hand Contact Point

S.C.P. Segmentaler Kontaktpunkt am Körper Segmental Contact Point

S.H. Stabilisationshand Stabilization Hand

S.P. Stabilisierungspunkt der Hand Stabilization Point

S.S.P. Segmentaler Stabilisierungspunkt am Körper Segmental Stabilization Point

L.O.C. Linie der Korrektur Line of Correction

L.O.D. Linie des Impulses Line of Drive

T.P. Gewebsvorspannung Tissue Pull

T.Q. Drehung Torque

Definition der Kontaktpunkte

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 32

Thema 9 - Lagerung des PaTienTen

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Lagerung des Patienten

• Der Patient steht am Fußende der Behandlungsliege.• Er stellt ein gebeugtes Knie auf die Liege.• Er beugt sich nach vorne und zieht das andere Knie nach.• Dabei stützt er sich beidseitig an der Liege ab.• Die Füße des Patienten schließen mit der Liege ab.• Aus dem Vierfüßlerstand beugt sich der Patient nach

vorne und legt seinen Kopf auf das Kopfteil der Liege.• Die Arme des Patienten sind auf den Armstützen mit

ausreichendem Abstand zwischen Oberarm und Brustwirbelsäulen-Drop.

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 33

Thema 9 - Lagerung des PaTienTen

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 34

Thema 10 - BeinlängenTesT (leg-CheCk)

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Beinlängentest (Leg-Check)

Beinlängentest – Extension

Schritt 1 • Der Behandler greift die Füße des Patienten zwischen Daumen und Zeigefinger.• Der Daumen liegt unterhalb der Ferse / des Absatzes, der Zeigefinger oberhalb des Fußrückens.• Die Beine des Patienten leicht anheben und die Innen- oder Außenrotation des Fußes

korrigieren (dies kann das Listing verändern).• Daumen oder mediale Malleoli beobachten, um das kontrahierte Bein zu bestimmen.

Schritt 2 • Eine imaginäre Linie ziehen durch den mittleren Abstand der Füße des Patienten, die

Glutealfalte und die Externe Occipitale Protuberanz (E.O.P.).• Die Beine des Patienten bis 90° flektieren und in jedem Bein den Grad der vorhandenen

Spannung registrieren. (Unter 90° kommt es zu Reflexschwächung, über 90° zu Muskelspannung.)

• Die Fersen parallel halten und jede Veränderung im Verhältnis der Ferse / Absätze registrieren.

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 35

Thema 10 - BeinlängenTesT (leg-CheCk)

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Beinlängentest – Flexion 90°

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 36

Thema 11 - CerviCal Syndrom (CS)

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Cervical Syndrom (CS)

Beinlängentest – Leg-Check • Das Gesicht des Patienten liegt in der Mitte.• Das kurze Bein des Patienten (Contracted Leg) suchen,

die Kurzbeinseite bestimmen.

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 37

Thema 11 - CerviCal Syndrom (CS)

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Kopfrotation • Eine Kopfrotation nach links gleicht die Beinlänge

aus. Das nennt man Cervical Syndrom links (CS li).• Die Seite der Kopfrotation (in diesem Fall links),

zu der die Beinlänge vollständig ausgeglichen wird, bestimmt die Richtung des Cervical Syndroms.

• Eine Kopfrotation nach rechts macht das kurze Bein noch kürzer. Für das Cervical Syndrom hat es keine Bedeutung.

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 38

Thema 11 - CerviCal Syndrom (CS)

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Cervical Syndrom – Anweisungen • Die Muskelspannung ist auf der zur Kopfdrehung

contralateralen Seite.• Durch Palpieren nach posterioren Querfortsätzen

finden Sie den subluxierten Wirbel.• An der Lamina arcus vertebrae der betroffenen

Seite sind schmerzhafte Knötchen (Nodulation).• Diese Knötchen deuten auf entzündete

Wirbelfacetten hin.• Beginnen Sie mit der caudal gelegenen

Subluxation.

Cervical Syndrom – Justierung • Einstellung der Behandlungsliege (Table Set):

Das Kopfteil etwas absenken. Cervical-Drop (von posterior nach anterior), Thoracal-Drop.

• Lagerung des Patienten (Patient Placement): Bauchlage; Kopfseite zur Seite des Syndroms.

• Stand des Behandlers (Doctor Stance): Gegenüberliegende Seite zum Syndrom, auf der Seite der Nodulation.

• Kontakthand (Contact Hand): Kopfhand.• Kontaktpunkt der Hand (Contact Point): Punkt 8.• Segmentaler Kontaktpunkt am Körper

(Segmental Contact Point): Zwischen Lamina und Proc. transversi.

• Stabilisationshand (Stabilization Hand): Fußhand.• Stabilisationspunkt der Hand (Stabilization Point):

Punkt 10; Punkt 1.• Linie des Impulses (Line of Drive):

Geht von posterior nach anterior und von inferior nach superior bzw. von superior nach inferior parallel der Bandscheiben und in Richtung des Verlaufes der Gelenkflächen der Facettengelenke.

Thompson Justierung CS links

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 39

Thema 11 - CerviCal Syndrom (CS)

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Linie des Impulses (Line of Drive)

LOD = Linie des Impulses (Line of Drive)

Re-Check • Die Justierung war erfolgreich, wenn

die Beinlängen ausgeglichen sind.

Linie des Impulses: C2-3 Linie des Impulses: C4-5 Linie des Impulses: C6-7

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 40

Thema 11 - CerviCal Syndrom (CS)

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Cervical Syndrom – Zusammenfassung und Diagnose • Cervical Syndrom: CS

• Schritt 1: Ein Bein ist kurz in Extension.

• Schritt 2: Die Kopfrotation gleicht die Beinlänge aus.

• Finding 1: Beinlängenausgleich bei Kopfrotation nach rechts = Cervical Syndrom rechts. Muskelspannung in der Halswirbelsäule links.

• Finding 2: Beinlängenausgleich bei Kopfrotation nach links = Cervical Syndrom links. Muskelspannung in der Halswirbelsäule rechts.

• Anmerkung: Die Seite der Kopfrotation bestimmt auch die Seite des Cervical Syndroms. Die Muskelspannung tritt auf der contralateralen Seite der Kopfrotation auf.

Cervical Syndrom – Hinweis • Kommt es nach der Justierung zu keinem

Beinlängenausgleich und bleibt die Kopfrotation wirkungslos, so könnte es sich um ein Beckenproblem handeln.

• Es folgt ein Test für Negativ Derefield (–D)

oder Positiv Derefield (+D).

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 41

Thema 12 - BilaTeral CerviCal Syndrom (BCS)

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Bilateral Cervical Syndrom • Das Gesicht liegt in der Mitte.• In Extension sind die Beinlängen ausgeglichen.

• Eine Kopfrotation nach links verkürzt das linke Bein in Extension.

Bilateral Cervical Syndrom (BCS)

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 42

Thema 12 - BilaTeral CerviCal Syndrom (BCS)

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Bilateral Cervical Syndrom – Erklärung • Ein Bilateral Cervical Syndrom weist auf ein beidseitiges

Occiput Listing in der Position von anterior nach superior hin.

• Die Suboccipitalmuskeln sind beidseitig empfindlich.• Das C2 Proc. spinosus ist empfindlich.• Als Risikogruppen gelten Senioren, Kinder,

Playstation-Spieler; PC- und Über-Kopf-Arbeiten stellen ein Risiko dar.

• Torticollis und Kopfschmerzen sind dafür symptomatisch.

• Eine Kopfrotation nach rechts verkürzt das rechte Bein in Extension.

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 43

Thema 12 - BilaTeral CerviCal Syndrom (BCS)

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Bilateral Cervical Syndrom – Justierung • Die Justierung des Bilateral Cervical Syndroms

nach Thompson erfolgt von inferior nach superior 90% und – um den Drop auszulösen – nur leicht von posterior nach anterior 10%.

• Einstellung der Behandlungsliege (Table Set): Das Kopfteil etwas absenken. Das Cervical-Drop spannen.

• Lagerung des Patienten (Patient Placement): Bauchlage, Gesicht in der Mitte, Kinn zur Brust.

• Stand des Behandlers (Doctor Stance): Rechts oder links an der Seite der Behandlungsliege.

• Kontakthand (Contact Hand): Beide Hände liegen am Occiput.

• Kontaktpunkt der Hand (Contact Point): Beidseits Punkt 10, Thenar.

• Segmentaler Kontaktpunkt am Körper (Segmental Contact Point): Thenar am Occiput; Os pisiformis am Mastoid.

• Linie des Impulses (Line of Drive): Von inferior nach superior 90% und leicht von posterior nach anterior 10%, damit der Drop ausgelöst wird.

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 44

Thema 12 - BilaTeral CerviCal Syndrom (BCS)

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Re-Check • Das Gesicht liegt in der Mitte.• In Extension sind die Beinlängen ausgeglichen.• Bei Kopfrotation nach links sind die Beinlängen

ausgeglichen.• Bei Kopfrotation nach rechts sind die Beinlängen

ausgeglichen.

Bilateral Cervical Syndrom – Anmerkung • Durch den Impuls (Move) werden die occipitalen Condylen vom Atlas gehoben

und die Gelenkflächen geöffnet.

• Achtung! Den Patienten bitten, den Mund zu schließen und die Zunge nicht zwischen den Zähnen zu platzieren.

• Justieren Sie nicht vertikal in den Drop.

• Die Linie des Impulses: Von inferior nach superior 90%.

Differentialdiagnose (DD) – Doppeltes Cervical Syndrom: Das kurze Bein wird sowohl durch eine Kopfrotation nach links als auch nach rechts ausgeglichen.Die Palpation ergibt eine beidseitige Nodulation links und rechts.Die Nodulationen befinden sich an unterschiedlichen Wirbeln.

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 45

Thema 13 - excepTion DerefielD (x-D)

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Exception Derefield (X-D)

Sonderfall X-D • Bei stark subluxierter Wirbelsäule kommt es zu einer

Reaktionsstarre des Bewegungsapparats. Dies wird Sonderfall Derefield genannt (Exception Derefield) und mit X-D abgekürzt.

• Im Sonderfall X-D wird das Nervensystem zusätzlich gestresst, um die Reaktionsfähigkeit wieder zu erlangen.

• Die Flexion der Beine erhöht den Druck in Rückenmark und Dura und durchbricht die Reaktionsstarre.

Exception = Sonderfall

Beinlängentest – Leg-Check • Das Gesicht liegt in der Mitte.• Die Beinlängen sind in Extension ausgeglichen.• Ein Bein verkürzt sich in Flexion.

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 46

Thema 13 - excepTion DerefielD (x-D)

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Sonderfall X-D – Answeisungen • Sie finden die Muskelspannung auf der contralateralen

Seite zur Kopfdrehung.• Durch Palpieren nach posterioren Querfortsätzen

finden Sie den subluxierten Wirbel.• An der Lamina arcus vertebrae der betroffenen Seite

treten schmerzhafte Knötchen auf.

Erklärung • Durch die Flexion der Beine kommt es zu

einer vermehrten Beckenkippung nach vorne. Dadurch wird die Spannung auf die Dura erhöht.

• Eine Kopfdrehung nach links oder rechts gleicht das kurze Bein aus.

• Bei einer Kopfdrehung in Richtung der ursprünglichen Wirbelrotation bleibt das Bein kurz oder verkürzt sich.

• Eine Kopfdrehung nach links gleicht die Beinlänge aus = Sonderfall Derefield bei Cervical Syndrom links.

• Eine Kopfdrehung nach rechts gleicht die

Beinlängen aus = Sonderfall Derefield bei Cervical Syndrom rechts.

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 47

Thema 13 - excepTion DerefielD (x-D)

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Sonderfall X-D – Justierung • Einstellung der Behandlungsliege (Table Set):

Kopfteil etwas absenken. Cervical-Drop (von posterior nach anterior), Thoracal-Drop.

• Lagerung des Patienten (Patient Placement): Bauchlage; Kopfseite zur Seite des Syndroms.

• Stand des Behandlers (Doctor Stance): Gegenüberliegende Seite zum Syndrom, auf der Seite der Nodulation.

• Kontakthand (Contact Hand): Kopfhand.

• Kontaktpunkt der Hand (Contact Point): Punkt 8.

• Segmentaler Kontaktpunkt am Körper (Segmental Contact Point): Zwischen Lamina und Proc. transversi.

• Stabilisationshand (Stabilization Hand): Fußhand.

• Stabilisationspunkt der Hand (Stabilization Point): Punkt 10; Punkt 1.

• Linie des Impulses (Line of Drive): Von posterior nach anterior und von inferior nach superior bzw. von superior nach inferior im Verlauf der Bandscheiben.

Die Thompson Justierung bei Sonderfall X-D/Cervical Syndrom links.

Sonderfall X-D – Linie des Impulses

Linie des Impulses: C2-3 Linie des Impulses: C4-5 Linie des Impulses: C6-7

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 48

Thema 13 - excepTion DerefielD (x-D)

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Re-Check • Beinlängenausgleich in Extension.• Beinlängenausgleich in Flexion 90°.

Sonderfall X-D – Zusammenfassung und Diagnose • Sonderfall X-D/Cervical Syndrom: X-D/CS

• Schritt 1: Beinlängenausgleich in Extension.

• Schritt 2: Ein Bein verkürzt sich in Flexion.

• Schritt 3: Mit den Beinen in Flexion und beidseitige Kopfrotation.

• Finding 1: Bei Beinlängenausgleich durch Kopfrotation nach rechts (= Cervical Syndrom rechts) ist die Muskelspannung in der Halswirbelsäule links.

• Finding 2: Bei Beinlängenausgleich durch Kopfrotation nach links (= Cervical Syndrom links) ist die Muskelspannung in der Halswirbelsäule rechts.

Sonderfall X-D – Hinweis Beim Sonderfall X-D gibt es zwei Hauptkategorien: • X-D / Cervical Syndrom und• X-D / Negativ Derefield (–D).

• Erreichen Sie in Flexion durch Kopfrotation keine Korrektur, liegt ein X-D / –D vor.

• In diesem Fall sollten Sie bei der Analyse die Schmerzpunkte unbedingt beachten.

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 49

Thema 14 - OvercOmpensaTed cervical syndrOm (Occs)

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Overcompensated Cervical Syndrom (OCCS)

Überkompensiertes Cervical Syndrom – 5 Kriterien • 1. Die Kurzbeinseite (Contracted Leg)

ist bestimmbar.

• 2. Das chronische Geschehen C2 bis C7 ist durch Justierung nicht zu stabilisieren.

• 3. Die fixierte 1. Rippe ist auf der Seite der C2-Knötchen.

• 4. Auf der der Rotation abgewandten Seite ist der M. trapezius pars des. und pars trans. druckdolent und hyperton.

• 5. In der Stärke zunehmende Wirbelrotationen sind von C7 bis C2 (als Referenz gilt der Proc. spinosus).

Röntgenbefund • In der Intensität zunehmende

Wirbelrotationen finden wir von C7 bis C2 (Referenz: der Proc. spinosus). L

Überkompensiertes Cervical Syndrom

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 50

Thema 14 - OvercOmpensaTed cervical syndrOm (Occs)

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Beachten Sie: • Th1 Spinosus ist zur Seite des Geschehens rotiert. Der 1.

Dornfortsatz des 1. Brustwirbels ist jetzt nach posterior links.

• Somit ist die 1. Rippe auf der linken Seite subluxiert (superior).

• Die C2-Nodulation ist ebenfalls auf der linken Seite.

• Auf der contralateralen Seite (hier rechts) besteht eine massive Druckdolenz des M. trapezius.

Zusammenfassung mit Beispiel CS rechts • Das kurze Bein ist in Extension auffindbar.

• Die C2-Nodulation ist links (Cervical Syndrom rechts).

• Die fixierte 1. Rippe ist links.

• Th1 Dornfortsatz ist nach links rotiert.

• Auf der gegenüberliegenden Seite ist der M. trapezius massiv druckdolent.

• Im Röntgenbild ist die zunehmende Rotation der Dornfortsätze von C7 bis C2 erkennbar.

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 51

THEMA 14 - OVERCOMPENSATED CERVICAL SYNDROM (OCCS)

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Überkompensiertes Cervical Syndrom – Justierung • Einstellung der Behandlungsliege (Table Set):

Das Kopfteil etwas absenken. Cervical-Drop (von posterior nach anterior), Thoracal-Drop.

• Lagerung des Patienten (Patient Placement): Bauchlage; Kopfseite zur Seite der 1. Rippe lateral und leicht rotiert.

• Stand des Behandlers (Doctor Stance): Am Kopfende auf der Seite der Rippensubluxation.

• Kontakthand (Contact Hand): Kopfhand.

• Kontaktpunkt der Hand (Contact Point): Punkt 8 für 1. Rippe; Daumenspitze für Th1.

• Segmentaler Kontaktpunkt am Körper (Segmental Contact Point): Am Kopf der 1. Rippe und lateraler Aspekt von T1 spinosus.

• Stabilisationspunkt der Hand (Stabilization Point): Gegenüberliegendes Os parientale.

• Linie des Impulses (Line of Drive): Geht von superior nach inferior und lateral nach medi-al mit Drehung der linken Rippe gegen den Uhrzeigersinn; Drehung der rechten Rippe im Uhrzeigersinn bzw. von superior nach inferior im Verlauf der Bandscheiben.

OCCS Thompson Justierung

Erklärung:• li erste Rippe gegen den Uhrzeigersinn• re erste Rippe mit dem Uhrzeigersinn

1. Rippe und lateraler Aspekt von T1 spinosus.

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 52

Thema 15 - NegaTiv DerefielD (–D)

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Negativ Derefield (–D)

Negativ Derefield (–D) Beim Negativ Derefield handelt es sich in erster Linie um eine sakrale Subluxation. 80 % Sacrum20 % Lumbar

Beinlängentest – Leg-Check • Das Gesicht ist in der Mitte.• Die Seite des kurzen Beins bestimmen.

• In der 90° Flexion bleibt das kurze Bein kurz, wird kürzer oder gleicht sich aus.

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 53

Thema 15 - NegaTiv DerefielD (–D)

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Negativ Derefield (–D) – Zusammenfassung und Diagnose • Negativ Derefield: –D

• Schritt 1: Ein Bein ist kurz in Extension

• Schritt 2: Das kurze Bein verkürzt sich, verändert sich nicht oder gleicht sich aus in Flexion.

• Schritt 3: Die Kopfrotation hat keinen Einfluss auf die Beinlängen.

• Finding: Sowohl das kurze rechte als auch das kurze linke Bein wird mit –D bezeichnet.

Palpation • 5 Schmerzpunkte bei –D.

• Ist ein deutlicher Schmerzpunkt auf der Kurzbeinseite, lässt dies auf die Beteiligung des Sacrum schließen.

Biomechanik • Beim Sacrum gibt es keine Sagittal-Achsen-

Verschiebung. Daher kommt es biomechanisch nicht zu einer Posteriorität auf der contralateralen Seite des Sacrum von anterior nach inferior.

• Der diagonalen Achse folgend entsteht die Posteriorität auf der contralateralen Apex-Seite.

• Somit befindet sich die contralaterale Seite des Sacrum von anterior nach inferior in neutraler Position. Sie ist nur relativ posterior zu der anterior-inferior-Seite. Daher darf die relative Posteriorität nicht zur Justierung verwendet werden.

• Ein Sacrum von anterior nach inferior lässt das Illium leicht von anterior nach superior gehen. Entscheidend ist jedoch die Verschiebung des Illium, das vorrangig zu justieren ist.

• Die Verschiebung des Beckens verursacht das Reaktionsmuster der ischiocularen Muskulatur. Diese setzt sich zusammen aus – dem M. semitendinosus – dem M. semimembranosus – und dem M. biceps femoris.

Diagonale Achseanterior inferior (AI)

Diagonale Achse

Transversale Achse(horizontale Achse)

LOD von P–A und von I–S

4 Achsen des Os Sacrum

Sagitale Achse

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 54

Thema 15 - NegaTiv DerefielD (–D)

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Druckdolenzen bei Negativ Derefield 1. Palpationspunkt ist das mediale Knie am

Pes. anserinus (Ansätze des M. semimembranosus und des M. semitendinosus).

2. Palpationspunkt ist das Tuber ischiadicum, die Ursprungsstelle des M. semimembranosus und des M. semitendinosus.

3. Palpationspunkt ist der inferiore und mediale Anteil der Spina iliaca von posterior nach superior.

4. Palpationspunkt ist die Symphyse des kurzen Beines.

5. Palpationsbereich ist der Muskelhartspann Th2-Th6 auf der contralateralen Seite des kurzen Beines.

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 55

Thema 15 - NegaTiv DerefielD (–D)

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Zusätzliche Hinweise für Negativ Derefield – Palpationsstelle • Palpationsstelle ist die Intercostalmuskulatur

auf der contralateralen Seite.

• Palpationsstelle ist die Achillessehne des kurzen Beines. Sie ist dicker und empfindlicher.

Differentialdiagnose – Negativ Derefield / Lumbales Syndrom • Finden sich keine Schmerzpunkte bei –D, liegt ein

lumbales Problem vor.• 90 % der lumbalen Probleme betreffen den letzten

lumbalen Wirbel.• Der letzte lumbale Wirbel fällt zur Seite des Sacrum

von anterior nach inferior (Logans Regel).

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 56

Thema 15 - NegaTiv DerefielD (–D)

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Negativ Derefield – Prone Justierung –D Prone Justierung Schritt 1• Der Behandler steht an der Kurzbeinseite.• Kontaktpunkt ist das Tuber ischiadicum.• Die Linie des Impulses geht von inferior

nach superior und leicht von posterior nach anterior.

–D Prone Justierung Schritt 2• Einstellung der Behandlungsliege

(Table Set): Lenden- und Becken-Drop.• Lagerung des Patienten (Patient Placement):

Bauchlage.• Stand des Behandlers (Doctor Stance):

Kurzbeinseite; auf Beckenhöhe.• Kontakthand (Contact Hand): Kopfhand.• Kontaktpunkt der Hand (Contact Point):

Unterarm bis zur Ellenbeuge.• Segmentaler Kontaktpunkt am Körper

(Segmental Contact Point): Medialer Aspekt der Spina iliaca posterior superior.

• Stabilisationshand (Stabilization Hand): Die Fußhand.

• Stabilisationspunkt der Hand (Stabilization Point): Das kurze Bein am Oberschenkel.

• Linie des Impulses (Line of Drive): Geht von innen nach außen. 3 bis 4 Impulse (Moves).

• Der Behandler steht an der Kurzbeinseite.• Kontaktpunkt ist der Ellbogen medial an der SIPS.

Das Bein soll gehoben werden und innen leicht rotiert sein. Eine Alternative dazu wäre die Beugung des Knies um 90° mit der gleichen Technik.

• Die Linie des Impulses geht von innen nach außen

und von posterior nach anterior.

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 57

Thema 15 - NegaTiv DerefielD (–D)

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Reihenfolge der Justierung

1

2

3

4

Kombinationsgriff

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 58

Thema 15 - NegaTiv DerefielD (–D)

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Re-Check

Negativ Derefield – Anmerkungen • Das Negativ Derefield ist neben der Atlas-Subluxation

ein wichtiger Symptomverursacher.

Häufig auftretende Symptome von –D sind beispielsweise Atmungs- und Verdauungstrakt-Symptome, Symptome für Kiefergelenk, Extremitäten, Kardiovaskulär, ISG-Schmerzen, LWS-Probleme, Schmerzen zwischen den Schulterblättern.

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 59

Thema 16 - PosiTiv DerefielD (+D)

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Positiv Derefield (+D)

Positiv Derefield (+D) In 80 % der Fälle liegt ein wirkliches +D vor.Das Ilium steht posterior interior.Das Lower Boot (der untere Gelenkflächenanteil) ist betroffen. In 20 % der Fälle liegt ein „falsches“ +D vor.Auf der gleichen Seite steht das Os pubis anterior superior.Das Upper Boot (der obere Gelenkflächenanteil) ist betroffen.

Beinlängentest – Leg-Check • Bestimmen Sie das kurze Bein (Contracted Leg).• Das kurze Bein wird in der 90° Flexion zum

langen Bein (Crossover).

Upper Boot: • Fasern • Gewichtstragend Lower Boot: • Synovia • Gelenkig

Upper Boot: • Fasern • Gewichtstragend Lower Boot: • Synovia • Gelenkig

Kreuzbein (Sakrum)

Darmbein (Ilium)

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 60

Thema 16 - PosiTiv DerefielD (+D)

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

• Die Flexion erscheint schwer.• Das Becken hebt sich wegen der

Illium-Beteiligung.

Positiv Derefield – Arm Fossa Test • Der Arm Fossa Test auf dem Ligamentum

inguinale zeigt, ob das Illium posterior infe-rior oder das Os pubis anterior superior im Vordergrund steht.

• Den Arm des Patienten senkrecht halten.• Die Hand des Patienten ist zur Faust geballt.• Auf die Anweisung des Betreuers „halten!“

leistet der Patient Widerstand.• Der Behandler zieht den Arm nach causal.

Positiv Derefield – Arm Fossa Test • Ausgehend von einer Spina iliaca anterior

superior (SIAS) wird das inguinale Band beim Patienten mit 4 Fingerspitzen von cranial und 4 Fingerspitzen von caudal am Os pubis getestet.

• Die Schwäche des Armes zeigt, ob es sich um ein Lower Boot oder ein Upper Boot Problem handelt.

• Mit der oberen Hälfte testen wir das Lower Boot, d.h. das Ilium steht in posterior inferior (PI) Stellung.

• Mit der unteren Hälfte testen wir das Upper Boot, d.h. auf der Seite steht das Os pubis in anterior superior Stellung.

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 61

Thema 16 - PosiTiv DerefielD (+D)

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Positiv Derefield – Prone Justierung

+D Prone Justierung • Einstellung der Behandlungsliege (Table Set):

Das Kopfteil ist etwas abgesenkt; Lenden- und Becken-Drop sind aktiviert.

• Lagerung des Patienten (Patient Placement): Bauchlage.

• Stand des Behandlers (Doctor Stance): Auf der Seite der Subluxation.

• Kontakthand (Contact Hand): Kopfhand.• Kontaktpunkt der Hand (Contact Point):

Thenar (Punkt 10).• Segmentaler Kontaktpunkt am Körper

(Segmental Contact Point): Inferior der SIPS.• Stabilisationshand (Stabilization Hand):

Fußhand.• Stabilisationspunkt der Hand (Stabilization

Point): Thenarer Kontakt am Tuber Ischiadicum.

• Linie des Impulses (Line of Drive): Geht von posterior nach anterior und von inferior nach superior.

Positiv Derefield – Re-Check mit Arm Fossa Test

• Arm Fossa am gesamten Ligamentum inguinale ist stark.

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 62

Thema 16 - PosiTiv DerefielD (+D)

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Positiv Derefield – Os pubis Justierung – Supine

Upper Boot Subluxation, Os pubis von anterior nach superior • Einstellung der Behandlungsliege (Table Set):

Das Kopfteil ist etwas erhöht; Becken-Drop.• Lagerung des Patienten (Patient Placement):

Rückenlage.• Stand des Behandlers (Doctor Stance):

An der Kurzbeinseite; superior und nahe am Patienten.

• Kontakthand (Contact Hand): Kopfhand.• Kontaktpunkt der Hand (Contact Point):

Punkt 1.• Segmentaler Kontaktpunkt am Körper

(Segmental Contact Point): Os pubis des kurzen Beines.

• Stabilisationshand (Stabilization Hand): Fußhand auf der Kontakthand.

• Linie des Impulses (Line of Drive): Geht von anterior nach posterior und von superior nach inferior in Richtung des gegenüberliegenden Unterschenkels. 3 bis 4 Impulse (Moves).

Positiv Derefield – Supine Justierung

• Clay Thompson gibt mit dem pisiformen Kontakt der Kopfhand 3 bis 4 Impulse (Moves) von superior nach inferior und anterior nach posterior in Richtung des gegenüberliegenden Unterschenkels. Der Punkt befindet sich zwischen Knie und Fußgelenk.

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 63

Thema 16 - PosiTiv DerefielD (+D)

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Positiv Derefield – Supine Justierung

• Mit dem pisiformen Kontakt der Kopfhand 3 bis 4 Impulse (Moves) von superior nach inferior und anterior nach posterior in Richtung des gegenüberliegenden Unterschenkels. Der Punkt befindet sich zwischen Knie und Fußgelenk.

Positiv Derefield – Re-Check mit Arm Fossa Test

• Arm Fossa am gesamten Ligamentum inguinale ist stark.

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 64

Thema 17 - Zusammenfassung von KursTeil 1

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Zusammenfassung von Kursteil 1

Beinlängentest nach Thompson

Thompson Leg-Check – Zusammenfassung von Kursteil 1

Bein

läng

ente

st n

ach

Thom

pson

Ungleichrechts/links

gleichrechts/links

Re-re/Li-li BCS

Re-re/Li-li X-Derefield BSC

Kopfrotation gleicht 100%ig aus X-Derefield CS

Kopfrotation gleicht nicht 100%ig aus X-Derefield –D

Bleibt kurz bzw.

gleicht aus in Flex.

1 von 5 Scnmerzpunkte

vorhanden

–DAI Sakrum

keine Schmerzp.vorhanden

LumbaleSubluxation

Cross-over

Arm Fossa Test

Higher Bootligamenär

+D

Lower Bootgelenkig

+DIlium

Kopfrotation zur rechten Seite gleicht das Bein zu 100% aus!

Kopfrotation zur linken Seite gleicht das Bein zu 100% aus!

CS rechts

CS links

Kopfrotation in Extension zieht eine oder beide

Seiten kurz

In Extension ausgeglichenKopfrotation

zieht kurz

In Flexion zieht ein Bein kurz

Kopfrotation

bringt

keinen

100%igen

Ausgleich!

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 65

Thema 18 - Die 7 Glorreichen – BeweGunGsriTual

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Die 7 Glorreichen – Bewegungsritual

Ein Ausgleichstraining für Therapeuten und Patienten

Der Cowboy kommt in die heiße, stau-bige Stadt. Er stellt sich mitten auf die Straße und plustert sich auf.

Übung 1:Grundstellung Stand auf dem Trampolin mit leichtem Schwingen.

• die Arme nach außen drehen.• Becken nach vorne kippen und

Brustbein anheben.• Spannung aufbauen und lösen.

Ziel: Aufrichtung des Körpers, Streckung der Brustwirbelsäule.

Weil der Cowboy keine Beachtung findet, knallt er mit sei-nen beiden Pistolen in die Luft.

Übung 2:Grundstellung Stand auf dem Trampolin mit leichtem Schwingen.

• Bewegung wie beim Bücken ausführen.• Becken nach hinten schieben, in Hüfte

und Knien beugen und die gestreckte Wirbesäule nach vorne neigen.

• Beide Arme in die volle Armhebung ziehen.

Ziel: Training der Bückbewegung und Kräftigung der Rückenstrecker.

1. Szene

2. Szene

Die Übungen

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 66

Thema 18 - Die 7 Glorreichen – BeweGunGsriTual

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Der Cowboy schaut nach rechts und links in die Gassen, ob er Rivalen sieht.

Übung 3:Grundstellung Stand auf dem Trampolin mit leichtem Schwingen.

• Bückhaltung mit vorgeneigtem Oberkörper, die Arme in U-Haltung.

• Rotation des Körpers nach rechts und links.

• Anmerkung: Bitte besonders exakt ausführen! Beckenkippung und Brust-wir belsäulenstreckung beibehalten, das Becken bleibt in der Mitte. Rotation nur in der Brustwirbelsäule.

Ziel: Intensive Mobilitation und Aufrichtung des Brustkorbes. Verkürzte Bauch-muskulatur wird aktiv gedehnt. Kräftigung der Rückenmuskulatur, auch der Rotatoren.

Nun schießt der Cowboy mal nach rechts, mal nach links.

Übung 4:Grundstellung Stand auf dem Trampolin mit leichtem Schwingen.

• Aus der geschlossenen Beinstellung Ausfallschritt nach rechts und zurück, dann nach links und zurück.

• Das Becken in Richtung des gebeugten Beines schieben.

• Arme dazu horizontal ausstrecken.

Ziel: Dehnung der Adduktoren, Verbesser-ung der Hüftgelenks beweglichkeit.

3. Szene

4. Szene

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 67

Thema 18 - Die 7 Glorreichen – BeweGunGsriTual

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Der Cowboy schießt nach vorne oben.

Übung 5:Grundstellung Stand auf dem Trampolin mit leichtem Schwingen.

• Ausfallschritt nach vorne.• Das Körpergewicht auf das vordere

Bein schieben. Dabei zeigen der Fuß und das Knie nach außen.

• Diagonalen Arm in die volle Streckung heben wie bei einer großen Langlauf-bewegung.

• Danach wechseln.

Ziel: Hüft- bzw. Wadendehnung des nach hinten gestreckten Beines. Sprunggelenksmobilisation des vorde-ren Beines.

Deutliche Aufrichtung des gesamten Körpers.

Der Cowboy muss flüchten, er läuft aus der Stadt.

Übung 6:Grundstellung Stand auf dem Trampolin mit leichtem Schwingen.

• Auf der Stelle 70 Schritte laufen.• Die Arme sind dabei hinter dem Kopf.• Beim Laufen darauf achten, dass die

Beine nach hinten geführt werden, damit es zur Hüftstreckung kommt.

Ziel: Kreislauf- und Atemanregung, Lockerung.

5. Szene

6. Szene

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Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL 68

Thema 18 - Die 7 Glorreichen – BeweGunGsriTual

Chiropraktikausbildung nach Dr. J. Clay Thompson, Teil 1 – MANUAL

Dem Cowboy ist die Flucht gelungen, er kann beruhigt aufatmen.

Übung 7:Grundstellung Stand auf dem Trampolin mit leichtem Schwingen.

• Die Hände auf den Bauch legen und die Atembewegung erspüren.

• Mit 7 tiefen Atemzügen in den Bauch atmen. Beim Einatmen Bauch raus, beim Ausatmen Bauch zurück.

Ziel: Entspannung, Atemvertiefung und glorreicher Abschluss.

Übersicht der 7 Glorreichen

THE

END

7. Szene