Spielen in Osteuropa

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No 30 April 2009 EUROPEAN STATE LOTTERIES AND TOTO ASSOCIATION Spielen in Osteuropa

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No 30 April 2009

E U R O P E A N S T A T E L O T T E R I E S A N D T O T O A S S O C I A T I O N

Spielen in Osteuropa

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General SecretariatBernadette LobjoisSecretary GeneralAv. de Béthusy 36CH-1005 LAUSANNETel. +41 21 311 30 25Fax +41 21 312 30 11internet: http://www.european-lotteries.orgE-mail. [email protected]

PRESIDENTDr. Winfried WORTMANN, Managing DirectorWESTDEUTSCHE LOTTERIE GmbH & Co. OHG, Germany

1ST VICE-PRESIDENTMr. Christophe BLANCHARD-DIGNAC, President – General DirectorLA FRANÇAISE DES JEUX, France

2ND VICE-PRESIDENTMr Jussi ISOTALO, Deputy Managing DirectorVEIKKAUS OY, Finland

MEMBERSProf Vesna BAKRAN, General ManagerHRVATSKA LUTRIJA d.o.o., CroatiaMr. Gonzalo FERNÁNDEZ RODRÍGUEZ, General DirectorLOTERÍAS Y APUESTAS DEL ESTADO, SpainJUDr. Ales HUSAK, Chairman of the Board of Directors and General DirectorSAZKA a.s., Czech RepublicMr Léon LOSCH, DirectorLOTERIE NATIONALE, LuxembourgDipl. Ing. Friedrich STICKLER, Deputy General Directorösterreichische Lotterien, AustriaMs Dianne THOMPSON, Chief ExecutiveThe National Lottery CAMELOT, United KingdomMr Tjeerd VEENSTRA, DirectorDe Lotto, Netherlands

Inhalt

1. Vorwort des Präsidenten

3. Editorial

4. Spielen in Osteuropa

19. Philippe Vlaemminck EL Rechtsberater

21. Camelot

24. Nachrichten der Mitglieder

27. Premium Partners

31. Workshops

The Executive Committee of the European State Lotteries and Toto Association

DAS MATERIAL SOWIE DIE MEINUNGEN UND KOMMENTARE DER AUTOREN, REFERENTEN UND DISKUSSIONSTEILNEHMER VERPFLICH-TEN NUR DIESE UND VERTRETEN NICHT ZWINGEND DEN STANDPUNKT VON PANORAMA ODER DER EL-VEREINIGUNG. PANORAMA GIBTÜBERDIES KEINE GEWÄHR FÜR DIE RICHTIGKEIT VON INSERENTEN GEMACHTEN AUSSAGEN. ALLE RECHTE BLEIBEN VORBEHALTEN.KEIN TEIL DIESER ZEITSCHRIFT DARF OHNE SCHRIFTILCHE EINWILLIGUNG DES EL-GENERALSEKRETARIATS NACHGEDRUCKT WERDEN.

MAI

Gemeinsames EL/WLA

Sportwetten-Seminar

Termin: 06.-08. Mai 2009 Ort: München / Deutschland Gastgeber: Staatliche Lot-

terie-Verwaltung in Bayern

Gemeinsames EL/WLA

Seminar Interaktive

Spiele und Neue Medien

Termin: 25.-28. Mai 2009 Ort: Hamar / Norwegen Gastgeber: Norsk Tipping AS

JUNI

EL-Kongress

Termin: 08.-11. Juni 2009 Ort: Istanbul / Türkei Es folgt:

EL Generalversammlung

Termin: Nachmittag des 11. Juni 2009

Gemeinsames EL/WLA

Sicherheitsseminar

Termin: 23.-25. Juni 2009 Ort: Budapest / Ungarn Gastgeber: Szerencsejatek Zrt

SEPTEMBER

Lottery University»

Termin: 30. August-04. September 2009 Ort: Malta Gastgeber: Maltco Lotteries Ltd

Termin: 28.-30. September 2009 Ort: Barcelona / Spanien Gastgeber: Loteria de Catalunya

OKTOBER

austausch ELISE

Termin: 12.-14. Oktober 2009 Ort: Lissabon / Portugal Gastgeber: Santa Casa da Misericordia de Lisboa

Für alle Seminare können Sie sich online anmelden unter http://www.european-lotteries.org

Alle Veranstaltungen finden Sie auf unserer Webseite (unter Events)

Ankündigungen werden einige Monate im Voraus gemacht

6 - 8 May 2009Munich / Germany

Sports Betting Seminar

Against all oddsPreparing the Future

Hosted by

Staatliche Lotterieverwaltung in Bayern

Lotteries in Cyberspace

May 25 - 28 ,2009Hamar / Norway

Seminar hosted byNORSK TIPPING

Interactive Gaming Seminar

Security Seminar

23 - 25 June, 2009Budapest / Hungary

Where Creativity meets Security

Hosted by

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Vorwort des Präsidenten

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde,

mit seiner Botschaft vom 10. März 2009 hat das Europäische Parlament ein ein-drucksvolles Signal gesetzt, das unseren Grundüberzeugungen entspricht. Wir stehen also nicht allein da. Und es sind auch nicht nur die Regierungen der Mit-gliedstaaten, die unser Leitbild von ver-antwortlichem und verantwortbarem Spiel vorgeben. Mit 544 : 36 Stimmen für die Resolution on Online Gambling hat das Europäische Parlament gezeigt, wie eindeutig seine Grundposition ist. Das ist umso bemerkenswerter, als Glücksspiel im Internet ein wirklich sehr komplexes und schwieriges Thema ist. Berichter-statter und Binnenmarktausschuss ha-ben sich die Zeit genommen, die Materie sorgfältig aufzuarbeiten und klare Emp-fehlungen zu geben.

Das Glücksspiel fällt unter den EU-Vertrag. Aber es ist eine sehr sensible Dienstleistung, sie ist mit anderen Berei-chen nicht zu vergleichen; Selbstregulie-rung des Bereiches allein kann keinesfalls ausreichend sein. Sehr wichtig ist auch, dass das Parlament die Gesetzgebung im jeweiligen Mitgliedsland für das Glücks-spiel in der Verantwortung sieht. Es gilt das Subsidiaritätsprinzip. Damit haben die Mitgliedstaaten das Recht, aber auch die Verpflichtung, mit ihren Mitteln den Glücksspielbereich zu regeln – soweit sie dies können. Und sie können es, wie die Vergangenheit belegt.

Bereiche wie Internetspiel und zwischen-staatliche Aktivitäten (Cross border betting) zeigen aber auch, dass die bis-herigen Modelle weiterentwickelt wer-den müssen. Dazu bedarf es politischer Lösungen. Das Abwarten von Entschei-

dungen auf der Ebene des Europäischen Gerichtshofes kann nicht befriedigen. Natürlich betont das Europäische Parla-ment auch, dass die staatliche Abschöp-fung aus dem Glücksspiel, unsere Abga-ben für die Zwecke des Gemeinwohls, konstitutiv und sehr berechtigt sind. Es ist bemerkenswert, wie klar das Parla-ment ausspricht, dass diese Ressourcen nicht in private Taschen gehören.

Wir werden das Europäische Parlament und seine Ausschüsse weiterhin gern un-terstützen, wenn es darum geht, für das Glücksspiel in Europa tragfähige Lösun-gen fortzuschreiben. Der 10. März hat auch bewiesen, wie wichtig und richtig es war und ist, den Schwerpunkt unserer strategischen Arbeit in Brüssel zu haben.

In unserer europäischen Vereinigung der Staatlichen Lotterie- und Totogesell-schaften geht nun alles auf den großen Kongress in Istanbul im Juni diesen Jah-res zu. Wir haben ein anspruchsvolles Programm vorbereitet, das die Breite der Themen widerspiegelt, an denen derzeit gearbeitet wird. In der Generalversamm-lung werden wir die Richtlinien für die zukünftige strategische Arbeit festlegen. Und wir werden eine neue Mannschaft wählen, die diese Aufgaben bewältigen wird. Unseren Gastgebern, der Türki-schen Nationallotterie Milli Piyango, danke ich, auch im Namen des Präsidi-ums und der Generalsekretärin, für die herzliche Einladung, die sie an uns alle ausgesprochen hat.

Ich freue mich auf das Gespräch mit Ihnen in Istanbul,

IhrWinfried Wortmann

Präsident

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Scientific Games delivers on its commitment to be a good

neighbor and good global citizen and, as such, is committed to

socially responsible gaming and sustainable business practices. ©2008 Scientific Games

EL Premium Partner

Glimpsing the Future of Gaming

The maturing core player. The younger emerging consumer.

Attracting both requires products that continue to maximize lottery sales of traditional retailers as

well as solutions that leverage new sales channels, including fresh, exciting game concepts for the

Internet and mobile phones.

That’s the future. That’s the challenge. That’s our focus.

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Editorial

Zwei Jahrzehnte später…Diese Panorama widmet sich den Lot-terien in Ost- und Zentraleuropa. Einige dieser Gesellschaften sind schon seit 20 Jahren Mitglied in der Europäischen Ver-einigung der Staatlichen Lotterie- und To-togesellschaften (früher AELLE) und die meisten sind bis 1995 eingetreten.

Die erste Lotterie, die unserer Vereinigung zu Beginn des Jahres 1991 beigetreten ist, war die Lotterie der Tschechischen Re-publik (zur früheren Tschechoslowakei gehörte die Tschechische Republik und die Slowakei). Dieses Land, das den EU-Beitritt im Mai 2004 vollzog, hat derzeit die EU-Ratspräsidentschaft inne. Weitere Lot-terien folgten 1991, so beispielsweise die rumänische und die ungarische Lotterie.

Im November 1993 richteten wir in Kra-kau/Polen die erste Konferenz für die Län-der Ost- und Zentraleuropas aus. Weitere Veranstaltungen folgten jährlich bis 2001. Da die Lotterien in diesem Teil Europas inzwischen ein hohes technisches Niveau erreicht hatten und über ein modernes Verkaufsnetzwerk verfügten, wurden die Konferenzen nicht weiter durchgeführt.

Als einige dieser Länder der Europäischen Gemeinschaft beitreten wollten, kam unse-

re Vereinigung ihrer Aufgabe nach und lud die Lotterien dieser Länder zu Runden Ti-schen ein. Sie wurden dort informiert über die EU-Gesetzgebung und die vielfältigen Herausforderungen, mit denen sie konfron-tiert würden. Unsere Rechtsberater gaben ihnen konkrete Beispiele an die Hand und beantworteten alle ihre Fragen.

Schließlich machten einige Länder den entscheidenden Schritt und traten der Eurozone bei. Infolgedessen luden wir zu einer Veranstaltung nach Paris ein, wo ei-nige Mitgliedslotterien aus der Eurozone über die Anforderungen informierten und praktische Beispiele gaben.

Alle unsere Mitglieder können sich auf die Unterstützung von EL verlassen. In der Tat, die Vereinigung war und ist über die Jahre hinweg immer präsent und hat sogar einige Situationen vorhergesehen.

Heutzutage gibt es für unsere Mitglieder keinen der oben genannten Gründe mehr für ein Treffen. Gleichwohl nehmen sie weiterhin regelmäßig teil an unseren Se-minaren, Konferenzen und weiteren Ver-anstaltungen, die das Jahr über organisiert werden in einer ziemlich einzigartigen Fa-milie: den European Lotteries.

EL Aktivitäten in den nächsten Monaten:

Die Seminare für Sportwetten in München, interaktive Spiele in Hamar und das Si-cherheitsseminar in Budapest sind in der Vorbereitung. Diesbezügliche Informatio-nen gibt es auf unserer Webseite.

Die wichtigste Veranstaltung bleibt unser Kongress in Istanbul mit der Generalversamm-lung, die dieses wichtige Ereignis beschließt. Herr Bicer, CEO von Milly Piyango, der Türki-schen Nationallotterie – und sein gesamtes Team freuen sich darauf, Sie in der prächtigen Stadt Istanbul, die Sie mit einem reichhaltigen Programm erwartet, begrüßen zu dürfen. Sie finden sämtliche Informationen dazu auf der Kongress-Webseite www.el2009.org

Im September dann werden wir unsere bewährte Veranstaltung haben: ELU – Euro-pean Lottery University – diesmal auf der wunderschönen Insel Malta.

Wir hoffen, viele von Ihnen in Istanbul zu sehen, um gemeinsam den Fünften Kon-gress unserer Vereinigung zu erleben.

Istanbul’da görü mek üzere… (auf bald in Istanbul)

Bernadette Lobjois

Generalsekretärin

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ALTE WELT – NEUE WELT DER LOTTERIEN

Wenn Sie sich die Porträts ansehen, die uns unsere Kollegen der ost- und zent-raleuropäischen Mitglieder übermittelt haben, werden Sie feststellen, wie sou-verän diese die großen Schwierigkeiten einer turbulenten Geschichte überwun-den und nunmehr den Weg des Erfolgs eingeschlagen haben. Dennoch bestehen große Herausforderungen, wie etwa die Konkurrenz durch unlizenzierte Offshore-Glücksspielanbieter, die Liberalisierung der grenzüberschreitenden Angebote und die schwierige Aufgabe, die eigenen Regierungen von der Dringlichkeit zwin-gender Glücksspielgesetze zum besseren Schutz der Spieler zu überzeugen.

Die Geschichte der meisten unserer ost- und zentraleuropäischen Mitglieder weist zahlreiche Gemeinsamkeiten und Verbindungen auf. Nach ihrer Loslösung und Unabhängigkeit haben diese Länder jedoch ihre neu gestärkte Identität ge-pflegt, was sich auch in den Glücksspiel-Angeboten wiederspiegelt: Ein neuer Zu-gang und eine neue Vision zeichnen die Tätigkeit dieser Staatslotterien aus. Wir baten unsere ost- und zentraleuropä-ischen Mitglieder, uns einen Einblick in ihre Erfahrungen und in die Entwicklung ihrer Spiele in den jeweiligen Ländern zu vermitteln. Ein gemeinsames Merkmal der betreffenden Lotterieorganisationen ist das hohe technologische Niveau und der zukunftsweisende Charakter der Spiele. Diese Länder mögen zum “alten

Europa” gehören, dennoch befinden sie sich in Übereinstimmung mit der Men-talität des 21. Jahrhunderts, davon zeu-gen etwa die Online- und Wettspiele, die Abläufe bei den Internet- und mobilen Spielen, die Bedeutung der Geschäfts-transparenz und die Umsetzung strenger Grundsätze in Bezug auf sozial verant-wortliche Spiele. Das Bemühen um die Kundenzufriedenheit ist offensichtlich, und bemerkenswert ist die Unterstüt-zung gemeinnütziger Zwecke, sozialer und anderer staatlich geförderter Pro-gramme. Auch die Spielergemeinschaft wird dank des Images eines attraktiven, modernen und transparenten Spielum-felds gestärkt, das den Vergleich mit dem übrigen Europa keineswegs zu scheuen braucht.

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Der Lotteriemarkt in RusslandMarktstudie durchgeführt, die das soziale und demografische Profil der TV-Lotte-riespieler zu demjenigen der russischen Gesamtbevölkerung in Bezug setzt.

Für die meisten Spielergruppen ergaben sich aus geographischer Sicht dabei keine signifikanten Abweichungen.

Spieleranteil Männer/Frauen

Altersverteilung der Spieler

In Übereinstimmung mit unserer Glücks-spielgesetzgebung gibt es seit 2005 Grundsätze für die Kontrollmechanismen zwischen den Lotterieorganisationen und dem russischen Staat. Livewetten können vom Staat durchgeführt werden. So wurde im vergangenen Jahr ein Wett-spiel durch den Staat organisiert, dessen Tickets über Lotterieterminals verkauft wurden. Kommerzielle Anbieter müs-sen aufgrund der gesetzlichen Vorgaben einen komplexen Lizenzierungsprozess durchlaufen, bevor sie mobile Lotterien anbieten können.

Derselbe Lizenzierungsprozess gilt auch für herkömmliche Spiele. Das Finanz-ministerium der Russischen Föderation vergibt die Lizenzen, allerdings nur an russische Bewerber. Um eine Lotterie auf dem Boden der Russischen Föderation durchführen zu können, muss ein Bewer-ber alle vom Glücksspielgesetz vorgese-henen Unterlagen einreichen. Innerhalb von zwei Monaten erhält der Bewerber entweder eine Lizenz für maximal fünf Jahre oder eine begründete Ablehnung des Gesuchs. Die Gründe für die Ableh-nung eines Gesuchs sind ebenfalls im

Die 1996 gegründete Lotterie-Organisation “Interlot” ist der größte russische Anbieter im Lotteriebereich. Seit 1997 führt Interlot die Wohnungslotterie “Goldener Schlüssel” durch, die einzige ihrer Art im ganzen Land. Der Haupttreffer dieser Lotterie ist der wö-chentliche Gewinn einer neuen Wohnung im Wert von ungefähr 2 Mio. Rubel. “Golde-ner Schlüssel” ist eine passive Lotterie mit 30/90-Schema. Die Lotterie hat einen Auf-trag im Bereich der sozialen Absicherung, wozu der Wohnungsbereich gezählt werden kann. Überdies wird ein Teil unseres Jah-resgewinns entsprechend der russischen Gesetzgebung zur Finanzierung sozialer Programme verwendet.

Unsere Spiele

Interlot hat im Bereich der TV-Lotterien in Russland eine führende Stellung inne (mit einem Anteil von 48% im Jahr 2008). Gegenwärtig gibt es drei TV-Projekte. Eines davon ist ein Karten-Lotto mit der Gewinnformel 5 plus 1 aus 36 Zahlen, mit einer vorgedruckten Kombination auf dem Ticket. Beim zweiten Projekt handelt es sich um ein Zahlenlotto mit einer Formel von 9 aus 30. 2007 führte Interlot zudem eine Sofortlotterie in sechs Versionen ein.

Das beliebteste und erfolgreichste Projekt ist jedoch “Goldener Schlüssel”: Während der vergangenen zehn Jahre wurden über 700 Wohnungen verlost. Dieses Spiel hält nicht nur im Interlot-Portfolio, sondern auch auf nationaler Ebene eine Spitzenstel-lung. Die Preise für TV-Lotterien betragen 50 Rubel, für die Sofortlotterien 10 Rubel.

Unsere Spieler

Obwohl in Russland keine regelmäßigen Zielgruppen-Marktstudien zur Ermitt-lung der Spielerwünsche durchgeführt werden, fanden im Hinblick auf die An-passung der Marketingstrategie ver-schiedene Umfragen statt. So wurde eine

Gesetz verankert. Die Ablehnung eines Gesuchs kann entsprechend dem Instan-zenweg, wie er von der Gesetzgebung der Russischen Föderation vorgegeben ist, angefochten werden.

Während sich offizielle russische Anbieter mit einigen Schwierigkeiten um Lizenzen für Lotteriespiele im Internet und Mobil-funkgeräte bemühen, bieten Betreiber vom Ausland her ohne russische Lizenz ihre Spiele im Internet an. Um die Sicher-heit unseres Glücksspielangebots zu ge-währleisten, hat Interlot der zuständigen Behörde einen Vorschlag unterbreitet, um diese illegale Tätigkeit im russischen Internet-Gebiet zu untersuchen. Gemäß offiziellen Zahlen wurden Ende 2007 auf dem russischen Internetmarkt 6.894 Glücksspielseiten gezählt. Die Besucher-frequenz schwankt jedoch. So verzeich-net beispielsweise einer der Kasinospiel-Anbieter im Internet 108.148 Besuche monatlich. Die meisten Betreiber dieser Angebote haben keinerlei Bewilligung zur Durchführung irgendwelcher Spiele und Lotterien in Russland.

Auch die Finanzaufsicht der Russischen Föderation nimmt die Überwachung kri-mineller Aktivitäten mittels Glücksspiel-seiten ernst. Gegenwärtig wird die Invasi-on ausländischer Anbieter in das russische Internet jedoch weder durch gesetzliche Maßnahmen noch durch finanzielle Sank-tionen bekämpft. Und dies verursacht den nationalen Anbietern weitere Schwierig-keit bei ihrer Tätigkeit im Web.

Trotz dieser Schwierigkeiten plant In-terlot neue Lotteriespiele im Internet und per Handy. Eine der jüngsten Pro-duktenentwicklungen sind interaktive Wettspiele, die auf die russische Mentali-tät zugeschnitten sind. Diese sind offiziell registriert. Interlot ist zudem bemüht, mit Hilfe der neuen Technologien auch die herkömmlichen Lotteriespiele im ganzen Land verfügbar zu machen. Bereits jetzt nutzen wir Terminals zur Zahlungsab-wicklung vorgedruckter Lotterietickets. Wir haben unsere eigenen Webseiten auf-bereitet, um passive Lotterien über das Internet vertreiben zu können; daneben haben wir aktive Spiele mit einer Serie von Kombinationen entwickelt. Zusam-menfassend kann man sagen, dass sich Interlot in einer intensiven und breit an-gelegten Entwicklungsphase befindet.

Russland

Alexander ZibrovGeneraldirektor

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LUTRIJA BIH: EINE LOTTERIE MIT HERZBosnien-Herzegowina

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Die Kerntätigkeit der Lotterie von Bos-nien-Herzegowina (BiH) besteht in der Durchführung von Glücks- und Unterhal-tungsspielen in der Föderation Bosnien-Herzegowina. 1973 hat das Parlament von Bosnien-Herzegowina eine unabhän-gige Lotterieorganisation namens “Lutrija BiH” gegründet, die bis dahin seit 1951 mit einem jugoslawischen Lotteriesystem gearbeitet hatte. Gemäß dem Glücksspiel-gesetz ist die Regierung der Föderation Bosnien-Herzegowina alleinige Gründerin und Eigentümerin von BiH. Unsere Lot-teriegesellschaft ist Mitglied der Europä-ischen Staatslotterien “EL”. BiH untersteht der Kontrolle des Auf-sichtsrats mit Zdravko Rajic als Vorsit-zendem. BiH-Generaldirektor ist Muris Aganagic. Die Spielentwicklung wurde 1992 aufgrund des Widerstands gegen die Tätigkeit von BiH unterbrochen. Erst 1996 erwachte das Interesse am Glücks-spiel neu. Seither haben wir unser Netz von Annahmestellen aus eigenen Mitteln und ohne Unterstützung Dritter neu auf-gebaut. Im Bestreben, unsere führende Rolle bei der Durchführung von Glücks-spielen zu behalten, halten wir uns über die technologischen Entwicklungen und aktuellen Trends auf diesem Gebiet stets auf dem Laufenden. BiH richtet sich nach den Standards im Zusammenhang mit dem Verantwortli-chen Spiel. Dafür wurde eine neue Tech-nologie zur Verbesserung der Zahlungsab-läufe und Verpflichtungen gegenüber den Spielern eingeführt. Gegenwärtig bieten wir diese Dienstleistung an allen 350 Ver-kaufsstellen in der 2 Millionen Einwoh-ner zählenden Föderation an. Um unsere Spiele besser zugänglich zu machen und die Verkaufs-, und Zahlabläufe zu verbes-sern, planen wir die Ausweitung und An-passung des aktuellen Annahmestellen-Netzwerks.

Dank seiner breiten Spielpalette aus klas-sischen Lotterie- und weiteren Spielen er-freut sich BiH einer starken Präsenz auf dem nationalen Markt. Um den Wünschen und Erwartungen der Spieler zu entspre-chen, wird diese Palette konstant überar-beitet und verfeinert.

In unserem Bestreben, moderne, attrak-tive und vielfältige Glücksspiele anzubie-ten, kommt dem Joint-Venture-Projekt mit dem österreichischen Unternehmen Austrian Gaming Industries besondere Bedeutung zu. Diese Zusammenarbeit hat die Einführung der Spielautomaten gebracht. In den aktuell 40 Spielklubs im Land sind 1000 Spielautomaten mit at-traktiven Jackpots installiert.

Klassische Glücksspiele:

0,30 KM)

in unserem Land). Der Preis eines Bingo-Tickets beträgt 1,50 KM für die normalen und 2 KM für die außerordentlichen Zie-hungen.

-sen (Horoskop, Prati srecu/ Folge deinem Glück, Expresslotto, Bingo und Audi TT)

Das Audi TT-Ticket erfreut sich großer Beliebtheit. Auf einem Los befinden sich zwei Felder. Beim Aufrubbeln des einen Felds sind wertvolle Bargeldpreise zu gewinnen, während beim anderen Feld durch Aufrubbeln z.B. des Nummern-schilds einer von 10 Audi TT als Preis winkt. Der Preis dieses Loses beträgt 2 KM, alle anderen Tickets kosten 1 KM.

Die BiH-Lotterie ist nicht zuletzt auch ein attraktiver Arbeitgeber, der seinen Mitar-beitern die Möglichkeit zum beruflichen Weiterkommen sowie eine kontinuierliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen bie-tet. Ein Prämiensystem schafft ein moti-vierendes Arbeitsklima. In allen Bereichen unseres Geschäfts setzen wir unseren Slo-gan “ ” um.

Wechselkurs : 1 BAM/MK = Eur 0.51

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Bulgarien

Eurofootball wurde 1990 gegründet und hat 1993 zum ersten Mal ein Glücksspiel durchgeführt. Die Organisation hat mit Unterstützung der Anteilseigner BILOT EOOD und EUROSADRUZHIE OOD als erste eine Lizenz für Sportwetten in Bul-garien erhalten. Eurofootball ist Mitglied der World Lottery Association, der Euro-pean States Lotteries and Toto Associati-on sowie von EFP.

Unsere Organisation verfolgt eine Poli-tik der sozialen Verantwortung (CSR), daher kommen zahlreiche Institutionen in den Nutzen unseres sozialen Engage-ments: Kunst, Sportvereine sowie wohl-tätige Veranstaltungen in ganz Bulgarien. Im Jahr 2007 erhielt Eurofootball den Hauptpreis der “Top 100 größten Ge-sellschaften des Dienstleistungssektors”, dem jährlich durchgeführten Wettbe-werb der Zeitung Pari.

Unsere Spiele

Im August 2003 hat Eurofootball das Online-System mit INTRALOT-Technolo-gie eingeführt. Mit diesem System kann Eurofootball über 20’000 Wettoptionen in zwei wöchentlichen Ziehungen durch-führen, wobei über 20 Sportarten (ohne die Olympiade) abgedeckt werden. Un-sere wichtigsten Produkte sind:

Fußball- und Sportwettenprogramm: Eine Kombination von über 3.000 Wet-tereignissen (Vollzeit, Halbzeit, doppelte Chance, gerade/ungerade, höher/tiefer, genaues Ergebnis, Tor/kein Tor, usw.) zweimal pro Woche. Super Jackpot: Ein sehr beliebtes Pro-gramm mit 3 Jackpots, das pro Ziehung 10-14 Fußballspiele abdeckt.Livewette - Super Chance: Dieses Pro-gramm bietet bis zu 9.999 Wettoptionen, Livewetten auf mehr als 5 Spiele pro Tag und langfristige Wettereignisse. Handicap: Bei diesem Super-Chance-Programm werden über 100 Spiele ange-boten. Basketball: Dieses Programm wurde im November 2004 eingeführt und umfasst 81 Spiele.

Rund 37% der Kunden besuchen die Eurofootball-Verkaufsstellen zur Un-terhaltung. Weitere 21% halten Euro-football für eine angenehme Freizeitbe-schäftigung. Die meisten unserer Spieler vertrauen auf ihr persönliches Wissen; daneben können sie auf die sehr umfang-reichen statistischen Daten von EURO-FOOTBALL zurückgreifen.

Eurofootball ist im Besitz einer Vollli-zenz, um neben den bereits bestehenden weitere Glücksspiele anbieten zu kön-nen. Auch ist der Vertrieb über interakti-ve Kanäle möglich, wie etwa Telefonwet-ten, die in der zweiten Märzhälfte 2009 eingeführt werden. Für Herbst 2009 sind zusätzliche Wettangebote geplant.

Die Organisation verfügt über eine Li-zenz des Staatlichen Glücksspielko-mitees zur Durchführung von Wetten auf Ergebnisse von Sportveranstaltun-gen. Gemäß der strengen bulgarischen Glücksspielreglementierung und den Gesetzen kontrolliert Eurofootball seine Geschäftstätigkeit und berichtet online an das Finanzministerium. Das Gesetz erlaubt die Durchführung von Glücks-spielen in Bulgarien ausschließlich durch Anbieter, die über eine Lizenz des Staat-lichen Glücksspielkomitees verfügen, der einzigen für Glücksspielbelange zustän-digen Instanz in Bulgarien. Die Politik von Eurofootball stützt ihrer-seits das Staatliche Glücksspielkomitee, da sowohl die Interessen des Staates als auch die der Verbraucher berücksich-tigt und geschützt werden. Eurofootball wurde mit einer neuen Herausforderung in Form illegaler Glücksspielanbieter vor Ort und im Internet konfrontiert, konn-te darauf jedoch mit einer Verbesserung der Dienstleistungen und Produkte wirk-sam reagieren.

Das Annahmestellennetz von Eurofoot-ball umfasst 850 Verkaufsstellen in ganz Bulgarien, die sowohl im Innen- wie im Außenbereich attraktiv gestaltet sind. Jede Verkaufsstelle verfügt über Termi-nals, TV-Monitore und Internetverbin-dungen. Die ganzjährig geöffneten Ver-kaufsstellen befinden sich an zentralen Standorten in Städten und Dörfern. Um die Kunden zufriedenzustellen, gewähr-leisten wir erstklassigen professionellen Service.

Kommunikationskanäle

Die Website von Eurofootball,, www.eu-rofootball.bg, erfreut sich eines regen Besuchs. Gemäß unserer letzten Erhe-bung liegt die Zahl der einmaligen Besu-cher bei monatlich 1.097.738, diejenige der Mehrfach-Besucher bei 13.374.340.

Eurofootball gibt ein wöchentliches Ma-gazin mit einer Auflage von über 80.000 Exemplaren heraus. Die Programme von “TV Eurofootball” werden in allen Ver-kaufsstellen während der Öffnungszeiten ausgestrahlt; in einigen Gebieten werden sie über Satellit oder Kabel übertragen.

Unsere Spielerstatistik

Aufgrund der letztjährigen Zahlen erwar-tet Eurofootball in seinen Annahmestel-len im laufenden Jahr über 34 Millionen Besucher/Spieler. Die Kunden sind vor-wiegend männlich (90%), rund die Hälfte der Spieler ist zwischen 20 und 35 Jahren alt. Dank der Attraktivität und Vielfalt der Produkte werden Spieler aller Gesell-schaftsschichten angesprochen.

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Die Gesellschaft SAZKA wurde im Jahr 1956 gegründet und ist seit dem 01.01.1957 im Besitz der Sport- und Körperertüchtigungs-vereinigungen. Aktionäre der Gesellschaft sind Bürgervereinigungen, die im Sport und der Körperertüchtigung tätig sind und deren Mitglieder ca. 25% der 10 Millionen Einwoh-ner der Tschechischen Republik ausmachen. Seit mehr als fünfzig Jahren liefert SAZKA den größten Anteil der Mittel für gemeinnüt-zige Zwecke in der Tschechischen Republik. Obgleich auf dem heimischen Wett- und Lotteriemarkt mehrere hundert Betreiber tätig sind, stellt der Anteil von SAZKA, a.s. an den Gesamtabführungen der Branche für gemeinnützige Zwecke annähernd 50 % dar.An der Aktiengesellschaft SAZKA besaß weder der Staat noch eine Privatperson ir-gendwann einen Anteil und zu keiner Zeit hatte oder hat sie auf dem Wett- und Lot-teriemarkt in der Tschechischen Republik eine Monopolstellung. Das älteste Wettspiel Sazka (Toto) wurde im September 1956 ein-geführt, die älteste Zahlenlotterie Sportka (Lotto) im April 1957.

Die Aktiengesellschaft SAZKA ist auf dem Ge-biet der Zahlenlotterien (Sportka, Š astných 10, Euromilióny) und der Ergänzungsspiele (Šance, Šance milión, Královská hra) sowie im Bereich der Sofortlotterien, Schnellum-schlagspiele (Keno, Würfel, Lucky Lines), Sport- und Quotenwetten tätig. Das zentrale Lotteriesystem mit interaktiven Video-Lotte-rieterminals, das Spielsystem StarPort, das sie ebenfalls betreibt, bietet fast 30 Walzen-, Casino-, Lotterie- und Wettspiele, einschließ-lich eines kumulierten Jackpots an. Von den Nichtlotterieprodukten und -dienst-leistungen bietet SAZKA, a.s. zum Beispiel das Aufladen von Krediten für Mobiltelefone, den Verkauf von Eintrittskarten für Sport-, Kultur- und weitere Veranstaltungen, Zah-lungen von Zahlscheinen, Rechnungen und

Versicherungen oder Zahlungen für im Inter-net bestellte Dienstleistungen oder Waren an.SAZKA betreibt gegenwärtig annähernd 6.500 Online-Terminals für Lotterie- und Nichtlotte-rie-Dienstleistungen und mehr als 1.000 Ter-minals des Spielsystems StarPort. Die größten Umsätze aus der Wettspieltätigkeit generieren traditionell die Zahlenlotterien.Es steigt auch der Anteil des Spielsystems StarPort sowie der Quotenwetten, wobei sich die genannten Segmente am dyna-mischsten entwickeln. Den höchsten Anstieg innerhalb eines Jahres verzeichneten 2008 die Einsätze der Quotenwetten (47,3 %) und des Spielsystems StarPort (26,0 %), wohin-gegen die Einsätze der Sofortlotterien nur um 3,8 % stiegen. Die Nichtlotterieprodukte und -dienstleistungen tragen zu annähernd 10 % zu den Umsätzen der Gesellschaft bei.

Wir kennen unsere Spieler:

Untersuchungen, die dem Wettspiel und Spielern gewidmet sind, führt SAZKA, a.s. regelmäßig in Zusammenarbeit mit renom-mierten Forschungsagenturen durch. Sie untersuchen die einzelnen Spielergruppen nach den eingesetzten Beträgen, der Fre-quenz des Wettens und dem Typ der Spiele; die Profile der Wettspieler nach den Seg-menten (Zahlenlotterien, Schnellumschlag-spiele, Sport- und Quotenwetten, Sofortlot-terien, Walzen- und Casinospiele…), und zwar einschließlich der Produkte, die die Ge-sellschaft nicht betreibt (Tombolas, Pferde-rennen, Bingo, Telefonwettspiele, Barspiele, Wissensspiele, Spiele ohne Geldeinsatz) und weiterer Freizeitaktivitäten (Theater, Kinos, Konzerte, Sport…). Aus den Untersuchungen geht unter ande-rem hervor, dass drei Viertel der erwachse-nen Bevölkerung der Tschechischen Repub-lik in den letzten zwölf Monaten an Spielen oder Wetten, die einen Einsatz erforderten, teilgenommen hat. Mehr als ein Drittel von ihnen wettet mindestens einmal pro Woche, annähernd dieselbe Zahl einmal monatlich und der Rest seltener. Spiele, die einen Einsatz erfordern, werden in der Tschechischen Republik häufiger von Männern, Menschen jüngeren und mittleren Alters, Menschen mit einer Mittelschulbil-dung ohne Abitur, mit einem Durchschnitts- oder leicht überdurchschnittlichem Einkom-men und einem Wohnsitz in größeren Städten gespielt. Die meisten Menschen nehmen an Zahlenlotterien teil (mehr als die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung), es folgen die Sofortlotterien (ein Drittel der Bevölkerung) und die Quotenwetten (ein Fünftel der Bevöl-kerung). Gewinnspielgeräte, die SAZKA, a.s. nicht betreibt, werden von einem Zehntel der Bevölkerung gespielt. Der Anteil der Spieler

von Casino- und Schnellumschlagsspielen bewegt sich zwischen 0,5 – 6 % der Bevöl-kerung. Gemessen an der Höhe der Einsätze wird das meiste Geld für Gewinnspielgeräte, technischen Spiele (interaktive Videotermi-nals), Quotenwetten, Casinos, Lotterien und im Bingo aufgewendet.

Rechtliche Situation

Das Gesetz Nr. 202/1990 Coll. über Lotterien und ähnliche Spiele regelt die Wett- und Lot-teriebranche in der Tschechischen Republik. Gegenwärtig erwägt das Finanzministerium ein neues Gesetz, das den Veränderungen in der Branche Rechnung tragen soll. Das Gesetz definiert die einzelnen Wettspie-le und Lotterien (Geld- oder Sachlotterien, Tombolas, Zahlenlotterien, Sofortlotterien, Gewinnspielgeräte, Sport- und Quotenwet-ten, Casinos, technische Spiele, Pferdewet-ten…) sowie die Pflichten der Betreiber. Be-treiber von Lotterien und Wettspielen kann lediglich eine juristische Person mit Sitz in der Tschechischen Republik sein, die eine Ge-nehmigung der zuständigen Behörde erhalten hat. Teilnehmer eines Wettspiels oder einer Lotterie kann lediglich eine Person über 18 Jahren sein. Der obligatorische Teil des Erlö-ses, der an gemeinnützige Zwecke abgeführt wird, bewegt sich zwischen 6 – 20 %.Die Genehmigungsbehörden sind das Finanz-ministerium und im Fall einiger Spiele die Gemeinde- oder Stadtämter. Eine Bedingung für den Erhalt einer Genehmigung ist die Einzahlung eines Grundkapitals und einer Sicherheit, Zahlungen von Verwaltungs- und lokalen Gebühren sowie der Gebühren an die staatliche Aufsicht, die Einhaltung der obli-gatorischen Höhe der Abführung an gemein-nützige Zwecke oder ein Fachgutachten, das durch einen unabhängigen Sachverständigen erstellt ist. Auf der Grundlage von § 50 kann das Finanzministerium auch Wettspiele und Lotterien genehmigen, die nicht im Gesetz geregelt sind. In einem solchen Fall werden die Bedingungen für den Betrieb ausführlich in der Genehmigung festgelegt, wohingegen neue Spiele den Bestimmungen anderer Teile des Gesetzes unterliegen.

In der Tschechischen Republik ist eine Rei-he internationaler Wettbüros illegal aus dem Ausland tätig, die ihre Produkte ohne eine

SAZKA – FÜR GUTE ZWECKE UND SPORTFÖRDERUNG Tschechischen Republik

Dr. jur. Aleš Hušák Vorstandsvorsit-zender und Generaldirektor SAZKA, a.s.

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Schon seit den Zeiten Österreich-Ungarns werden Glücksspiele in Kroatien veranstal-tet. 1951 entstand ein Lotterieunterneh-men in Kroation als in der jugoslawischen Lotterie eine Abteilung für Kroatien einge-richtet wurde. Unter dem Namen Staatli-che Kroatische Lotteriegesellschaft erhielt Kroatien 1973 die rechtliche Zuständigkeit für dieses Unternehmen; es wurde ein Teil der Gemeinschaft des jugoslawischen Lot-terieverbandes. Mit der Gründung der Re-publik Kroatien im Jahre 1991 endete die Zusammenarbeit mit dem jugoslawischen Lotterieverband und 1993 wurde der Name geändert in Kroatische Lotterie d.o.o.

Die Einwohnerzahl in Kroatien liegt bei 4,5 Millionen. Das durchschnittliche Wachs-tum des Bruttoinlandsproduktes betrug in den letzten 5 Jahren ca. 5% gegenüber einer durchschnittlichen Inflationsrate von 3,3% pro Jahr im selben Zeitraum. Das durchschnittliche Wachstum des Umsatzes der Lotterie lag zwischen 2004 und 2007 bei 12%. Die Republik Kroatien ist der al-leinige Gründer der Kroatischen Lotterie d.o.o. Nur das kroatische Parlament darf die Rechte und Pflichten dieses alleinigen

KROATIEN: VOM ÖSTERREICHISCH-UNGARISCHEN KAISERREICH ZU EINER MODERNEN LOTTERIEKroatien

Genehmigung des Finanzministeriums und folglich im Widerspruch zum Gesetz anbie-ten. Die Beträge, die tschechische Bürger bei illegalen Betreibern von Quotenwetten einsetzen, werden auf 4 Milliarden CZK jähr-lich, d. h. ein Drittel des Marktes in diesem Segment, geschätzt. Das Finanzministerium bestätigte, dass die Tätigkeit dieser Wettbüros illegal ist und stellte in diesem Zusammenhang mehrere Strafanzeigen, bislang ohne Ergebnisse.In einer Situation, in der der Staat Internet-Quotenwetten nicht genehmigt hat und in der illegale ausländische Betreiber jenseits jeglicher Regulierung in unserem Markt tä-tig sind, genehmigte das Finanzministerium fünf heimischen Gesellschaften, einschließ-lich SAZKA, a.s. Internet-Quotenwetten ab dem 5. Januar 2009. Voraussetzung für die Erteilung einer Genehmigung ist eine per-sönliche Registrierung der Spieler in den Verkaufsfilialen, die konsequente Kontrolle ihrer Identität, ein Zugangsverbot für Dritte und Maßnahmen im Bereich eines verant-wortungsvollen Spiels. Die verwendete Soft-ware unterliegt der Zertifizierung durch eine durch das Finanzministerium genehmigte Behörde, der Server muss sich physisch auf

dem Gebiet der Tschechischen Republik befinden, die staatliche Aufsicht hat einen Onlinezugang zum System und die Betreiber sind verpflichtet, sämtliche Gebühren und Beiträge an gemeinnützige Zwecke abzufüh-ren, wie es aus dem Gesetz hervorgeht. Die Betreiber, die eine Genehmigung erhalten haben, haben sich zur Einhaltung der euro-päischen Standards verantwortungsvollen Spielens verpflichtet.

Gegenwärtig beobachten wir in der Tsche-chischen Republik einen verstärkten Druck auf die Freigabe von Walzen- und Casino-spielen im Internet, beziehungsweise auf die Genehmigung des Wettens über Mobiltele-fone. SAZKA unterstützt die genannten Be-mühungen nicht und weist auf die damit ver-bundenen Risiken hin, vor allem im Bereich der Spielsucht und des Spielens Minderjähri-ger. Gleichzeitig bereitet SAZKA sich auf alle Alternativen der künftigen Entwicklung im legislativen Bereich vor. Im Rahmen der eigentlichen Unternehmen-stätigkeit konzentriert SAZKA sich auf die Optimierung des Verkaufsnetzes, die Unter-stützung traditioneller und die Entwicklung

neuer Produkte, den Start eines Treue-programms für Kunden der Lotterie- und Nichtlotterie-Dienstleistungen sowie auf die Nutzung des Potenzials, das die Produkte mit der größten Entwicklungsdynamik bie-ten, vor allem Internet-Quotenwetten und das Spielsystem StarPort. In den letzten Jahren widmete unsere Gesell-schaft dem Aufbau eines ganzheitlichen und untereinander verbundenen Systems der Internetseiten des Konzerns große Aufmerk-samkeit, das die Portale www.sazka.cz (Infor-mationen über die Gesellschaft, ihre Lotterie- und Nichtlotterie-Dienstleistungen), www.sazkatip.cz (Internet-Quotenwetten), www.sazkastarport.cz (Spielsystem StarPort), www.casinosazka.cz (Walzen- und Casino-spiele in der Gestalt “For Fun”), www.sazka-ticket.cz (Verkauf von Eintrittskarten), www.tipovani.cz (Diskussionsserver für Wettspie-ler), www.o2arena.cz (Mehrzweckarena), www.kpsmedia.cz (Seiten einer Tochterge-sellschaft), www.kolby.cz (Seiten einer Toch-tergesellschaft), das Intranet für Mitarbeiter und das Extranet für Geschäftspartner, Ver-mittler und Terminalbetreiber umfasst.

Gründers bestimmen. Eine Aufsichtskom-mission überwacht die Tätigkeiten der Kroatischen Lotterie und ein Direktor führt ihre Geschäfte.

Unsere Lotterie hat 1.518 Vollzeitbeschäf-tigte. Davon sind 753 im Verkauf tätig und 420 sind in Kasinos und Clubs angestellt, die Spielautomaten betreiben. Außerdem kooperiert die Kroatische Lotterie mit 806 weiteren Einzelhändlern. Sie betreibt ihre Geschäfte über 1.185 Verkaufsstellen: 379 sind im Besitz der Lotterie oder gemietet und 806 sind reguläre Einzelhandelsge-schäfte, größtenteils Tabakwaren- und Zeitungsläden und Nachbarschaftsläden. In Übereinstimmung mit dem Gesetz wer-den Zahlungen für die Spielteilnahme oder den Kauf von Lotterielosen nur in den Ver-triebsstellen akzeptiert. Das Spielen im In-ternet ist nicht gestattet.

Die Kroatische Lotterie hat in den ver-gangenen Jahren erfolgreich neue Spiele eingeführt und wichtige Veränderungen vorgenommen – Wetten (Juni 2004), Saiso-nale Lotterien, die klassische und Sofortlot-terien kombinieren (November 2004), das Gelegenheitsspiel „A für Auto“ (Dezember

2006), A + (März 2008), Bingo Plus (Sep-tember 2005), Keno (Januar 2006), zwei Wochenziehungen für Lotto 7/39 (Mai 2005), eine neue überarbeitete Plattform für Wettspiele (Februar 2008) und eine Neugestaltung des Joker-Spiels (April 2008). Der größte Fortschritt in unserer Tä-tigkeit bestand jedoch im Wechsel zu einer neuen Kommunikationsinfrastruktur, die größere Kapazitäten und neue Funktionali-täten bietet. So z.B. die Einführung des On-line-Losverkaufs, eine neue Form der Auf-zeichungen der Verkäufe und der Bestände mit Hilfe eines Online-Abwicklungssystems auf allen Terminals und die Einführung ei-nes neuen Warenwirtschaftssystems.

Derzeit bietet die Kroatische Lotterie fol-gende Spiele an:Lotto 7/39: Einführung 1985, seit Mai 2005 wöchentlich zwei öffentliche Zie-hungen, die mittwochs und samstags live im Fernsehen übertragen werden. Der höchste ausgezahlte Jackpot betrug ca. 2,5 Mio. EUR. Dieses Lotto erwirtschaftet das höchste Steueraufkommen. : Ebenfalls öffentliche Ziehungen und Live-übertragung im Fernsehen jeden Sonntag.

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Der höchste ausgezahlte Jackpot betrug 2,2 Mio. EUR. Unser Joker-Spiel ist eine Ergänzung zu Lotto 7/39, Lotto 6/45 oder Toto13 – indem das Joker-Spielfeld ange-kreuzt wird, nimmt der Spieler teil an ei-nem Spiel, bei dem die Seriennummer des Spielscheins teilweise oder vollständig der gezogenen Jokerzahl entsprechen muss.

: Kürzlich erst ins Leben ge-rufen, ist es eine erfolgreiche TV-Show, die jeden Samstag von Tausenden von Zuschau-ern gesehen wird. Alle Altersgruppen werden von dem Spiel angezogen. Die Showteilneh-mer erhalten Bargeldpreise und es gibt ein ergänzendes Spiel: Bingo Plus.

Außerdem bieten wir täglich Keno und ein Prognosenspiel an, bei dem die Spieler auf die Ergebnisse von 13 Fußball-spielen wetten. Im Bereich der Sofortlot-terien haben wir eine Vielzahl von Spielen eingeführt: On the instant lottery front, we have launched a variety of games: Break

, und Saiso-

(Weih-nachten, Ostern beispielsweise).

Wetten wurden im Jahr 2004 eingeführt. Unsere Wettangebote werden IT-unterstützt angeboten, wodurch unsere Spieler mehrere Optionen erhalten, so z.B. Spielen in Mehr-fachsystemen, mehrere Veranstaltungen auf einem Schein, eine einfachere Art den Spiel-schein auszufüllen sowie Zusatzleistungen wie z.B. SMS-Statuscheck des Wettscheines des Spielers und Gewinnauszahlung inner-halb von 30 Minuten nach Ende der Veran-staltung. Wir betreiben außerdem 26 Spiel-automatensäle und sieben Casinos.

Unsere erfolgreichsten Spiele sind Lotto 7/39 und Sportwetten, Bingo findet sich auf einem stabilen dritten Platz. Obwohl Lotto 7/39 unter dem Aspekt des Bruttospieler-trags das führende Spiel ist, überholen die Sportwetten Lotto 7/39, wenn man den Ge-samtumsatz nimmt. Bezüglich der Wetten muss die Kroatische Lotterie den starken Wettbewerb durch 11 registrierte und gut-

organisierte Buchmacher, die zusammen mehr als 2.200 Verkaufsstellen in der Repu-blik Kroatien unterhalten, berücksichtigen.

Der Vorteil der Kroatischen Lotterie ge-genüber anderen Wettanbietern liegt in der größeren Anzahl eigener Verkaufsstätten, in denen auch alle anderen Lotterieprodukte verkauft werden. Dadurch ist die Kapazitäts-auslastung des Verkaufspersonals größer. Da die Buchmacher in unserem Land bereits im Jahr 2000 entstanden und die Kroatische Lotterie erst im Juni 2004 mit der Veranstal-tung von Wetten begann, müssen wir sagen, dass es schwierig war, in diesen geschützten Markt einzudringen. Mit der Einführung der zweiten Generation der Wettsysteme er-reichte die Kroatische Lotterie im Februar 2008 jedoch 50% mehr Kunden als im glei-chen Zeitraum des Vorjahres. Diese Systeme brachten neue Funktionalitäten mit sich, die komplett innerhalb des Unternehmens ent-wickelt wurden und die den Spielern einen leichteren Zugang zum Spiel ermöglichen.

Während jeder Lotto (vor allem 7/39), So-fort- und Expresslotterien spielt, spielen mehr Frauen die Werbespiele, saisonale Lotterien und Bingo. Männer gehen häufi-ger in Wettbüros und ins Casino. Werbespie-le mit Gutscheinen werden eher von älteren Spielern angenommen, wohingegen Spiele per SMS eher für die jüngere Bevölkerung attraktiv sind – solch’ eine Marktanalyse hilft uns bei der Einschätzung, ob wir unse-re Gewinngelder anpassen müssen.

Beinahe die Hälfte der Interviewten spielen 1-4 Mal im Monat (48%). Männliche, jünge-re und noch nicht berufstätige (hauptsäch-lich Studenten) Befragte spielen häufiger als die übrigen der besagten Gruppe (hin-sichtlich Sportwetten). Die meisten der Interviewten (81%) geben bis zu 100 HRK pro Monat aus, wohingegen 1% von ihnen mehr als 1.000 HRK einsetzt. Nach Alters-gruppen betrachtet, geben die 18-34 Jäh-rigen mehr als 1.000 HRK pro Monat aus und geschlechtsspezifisch gesehen, geben

nur Männer mehr als 750 HRK monatlich aus – wiederum für Sportwetten.

Rechtliche Situation

Glücksspiele werden in Kroatien nach den Bestimmungen des Glücksspielrechts von 2002 betrieben. Die Kroatische Lotterie hat ein Monopol auf die Veranstaltung von Lot-teriespielen. Das Glücksspielrecht unter-scheidet Glücksspiele nach vier Kategorien: Lotterie, Wetten, Kasino und Spielautoma-ten. Die Kroatische Lotterie hält Lizenzen für alle diese Spiele. Für jedes neue Spiel muss die Lotterie beim Finanzministerium eine Genehmigung für die Spielregeln be-antragen, so dass gewährleistet ist, dass wir die Bestimmungen des Glücksspielrechts befolgen: ein Glücksspiel – kein Geschick-lichkeitsspiel – Aufbau des Spiels, Aus-zahlungsquote, die Methode, nach der die Ziehungen durchgeführt werden, etc. In-ternetspiele sind noch immer nicht erlaubt. Wir erwarten, dass wir mit einem neuen Gesetz, das vermutlich im dritten Quartal 2009 verabschiedet wird, die Erlaubnis zur Durchführung von Spielen im Internet, per Handy, ITV etc. erhalten werden. Dies wird ein wichtiger Punkt sein, der es ermöglicht, die kanalisierenden Aktivitäten der Kroati-schen Lotterie zu stärken.

Unser Glücksspielrecht versteht Internet-betreiber unglücklicherweise jedoch nicht als illegale Betreiber. Da lediglich der Ver-kauf der Spielscheine illegal ist und Inter-netbetreiber keine Spielscheine verkau-fen, werden sie auch nicht wie Straftäter behandelt. Die Versuche der Lotterie, die Justizbehörden zu überzeugen, dass es Ausnahmen von der konventionellen Aus-legung des Gesetzes geben sollte, waren erfolglos. Vom neuen Glücksspielgesetz erwarten wir eine präzise Erläuterung des-sen, was als Verstoß gilt und was nicht.

Viele Ansätze können Schlüsselfakto-ren für unsere Zukunft sein. Die Stärkung unseres Firmenzeichens als kompetenter, verantwortungs bewusster Veranstalter von Glücksspielen; die Erhöhung des Anteils am Sportwettenmarkt; Begrenzung unseres Risi-kos durch Einführung eines modernen Sicher-heitssystems; Veränderung von einem lotte-rie-eigenen Verkaufsnetzwerk hin zu einem Händlernetzwerk; Ergänzung um grenzüber-schreitende Spiele mit breiterer Spielerbasis und der daraus resultierenden Möglichkeit zu größeren Jackpots; Innovationen durch den Einsatz neuer Technologien und neuer Vertriebskanäle (Internet, Mobiltelefone, ITV, Selbstbedienungsterminals), sowohl für neue als auch für bereits vorhandene Spiele.

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SERBIEN: EINE LOTTERIE MIT GROßER ZUKUNFTSerbien

Die Staatliche Serbische Lotterie wurde Ende November 2004 gegründet. Derzeit bieten wir 5 Spiele an: Lotto, Bingo, Sofortlotterien / Rub-bellose, SMS-Lotterien und Tombola. Unser Spiel LOTO hat legendären Status er-reicht und ist ein allgemein bekannter Name in der serbischen Bevölkerung. Es ist das Nummer 1 unter den Spielen in Serbien mit einem sehr großen Bekanntheitsgrad der Marke und einem mehr als 50%igen Anteil an unserem Portfolio. LOTO wurde im Januar 2005 eingeführt und seitdem steht es in Verbindung mit „wahr ge-wordenen Träumen“, „Chance für Jedermann“ und Nutzen für die Allgemeinheit. Unser Lotto-spiel hat die 7/39 Formel und ist zugeschnitten auf die Spielmuster unserer Spieler mit einer geringen Anzahl an Hauptgewinnen, attrak-tiven Gewinnen im mittleren Rang und einer großen Anzahl an Gewinnen in den niedrigen Rängen. Im Einzelnen: der Jackpot beginnt bei e350.000 mit einer Erhöhung um e100.000 nach jeder Ziehung, in der es keinen Gewinner gibt. Im vergangenen Jahr gab es 9,7 Mio. Ein-zelgewinne, einschließlich Jackpots und Ge-winne in mittleren und niedrigen Rängen. Die Gesamtsumme der Gewinnauszahlungen belief sich auf 23 Mio. EUR. Der Fernsehsender RTS 1 überträgt die TV-Spielshow dienstagabends um 21.00 Uhr. 2007 schloss sich „Republika Srpska“ unserer Jackpotliste an.Seit September 2007 ist ein TV-Bingo auf dem Markt und wird jeden Samstag live übertra-gen. Die Spieler müssen während der TV-Bin-goshow spielen. Die Zahlen werden aus einer Serie von 1 bis 90 gezogen, bis ein Gewinner ermittelt und bis 15 Gewinnzahlen in einer Kombination gezogen wurden. 2008 wurde das Showkonzept überarbeitet, die Kommunikati-on, die Kulisse und die Sendezeit von 21.00 Uhr auf 18.00 Uhr geändert. Die Zuschauerquoten schnellten nahezu sofort in die Höhe. 2008 wurden Preisgelder in Höhe von e11,1 Mio. vergeben. Anfang 2008 erhöhten wir den Preis für ein Bingolos um 30% von 60 Din (e0,63) auf 80 Din (e0,85). Als Folge davon sanken die Verkäufe um mehr als 10%, was uns zu dem Schluss führte, dass serbische Spieler immer noch sehr an billigen, zugänglichen Spielen in-

teressiert sind. 2008 verzeichnete Bingo einen Marktanteil von 23,9%.Rubbellose wurde im Juni 2005 eingeführt. Durch die Möglichkeit, mit einem geringen Ein-satz einen sofortigen Gewinn zu erzielen, wur-den sie zu einer sehr populären Art des Spiels. Trotzdem wurden in mehr als zwei Jahren vor 2008 keine neuen Sofortlose eingeführt und der Umsatzrückgang war somit deutlich. Mit der Einführung von 4 neuen Sofortlosen setz-ten wir bis Mitte 2008 einen starken Produk-tinnovationsprozess in Gang. Unsere Umsätze besserten sich. Aktuell halten die Rubbellose einen Marktanteil von 15,41%. In der nächs-ten Zeit planen wir dieses Segment auszubau-en. Momentan bieten wir eine Auswahl von 6 Rubbellosen zu unterschiedlichen Preisen und unterschiedlichen Gewinnstrukturen an. Eines der bestverkauften Lose in Serbien bleibt das mit dem Hauptgewinn eines Audi A3. Außer-dem haben wir ein «win for life»-Los eingeführt.Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass wir ein großes Risiko eingingen, Kunden zu verlieren, wenn wir die Niedrigpreislose aus dem Ange-bot nähmen. Das Niedrigpreissegment mit Los-preisen von e0,30 bis e1,10 macht den größ-ten Teil unseres Geschäftes aus. Zu Neujahr brachten wir ein neues Sofortlotteriespiel zum Preis von e3,20 heraus, aber hauptsächlich wegen einer späten Einführung erfüllte dieses teurere Los unsere Erwartungen nicht ganz. Wir stellten jedoch fest, dass es definitiv Poten-zial im Hochpreissegment gibt und wir werden daher nach besserer Vorplanung in 2009 neue Lose herausbringen. Dieses Sofortlos hatte mit 72% die höchste Gewinnauszahlungsquote – die Auszahlungsquote anderer Spiele variiert zwischen 50 und 65 Prozent.

Im Dezember 2008 wurde eine SMS-Lotterie eingeführt und die erste Runde des Spiels dauerte 4 Wochen. Der Spieler nimmt durch Versand einer leeren SMS an 8888 am Spiel teil. Die Gewinner werden auf täglicher und wöchentlicher Basis ermittelt und einmal in je-dem Spielzeitraum wird der Jackpot über ein elektronisches System in der Lotterie gezogen. Der Anteil dieser Lotterie lag 2008 bei 1,25% unseres Spielportfolios.Das Tombola-Spiel ist derzeit ein klassisches Bingospiel, das von 53 Vermittlern an Veran-staltungsorten, wie beispielsweise Tombola-Klubs, in ganz Serbien durchgeführt wird. Die Zahlen werden aus einer Serie von 1-90 gezo-gen. 15 korrekte Zahlen ergeben ein Gewinn-

los. Tombola hat einen Marktanteil von 8.98%.

Spielerstatistik:

Die letzte Studie haben wir im Februar 2008 durchgeführt. Das Ergebnis zeigt uns, dass 51% der Spieler männlich sind und 49% weib-lich – 58% sind verheiratet und 42% Single. Die größte Gruppe unserer Spieler ist in den mittle-ren Jahren (30%), gefolgt von jungen Spielern (22%). Mehr als die Hälfte der Spieler haben mindestens einen Realschulabschluss (52%) und 32% gehören zu der Kategorie mit Haupt-schulabschluss oder sogar noch geringerer Ausbildung. Universitätsabsolventen spielen am seltensten (16%). Die meisten Spieler woh-nen in der Stadt (59%) und 41% in ländlichen Gebieten. Regional gesehen führt Zentralserbi-en die Spielerquote an (50%), wohingegen die Serben in anderen Regionen mit durchschnitt-lich 25% weniger am Spiel interessiert sind.

Wir haben sowohl bei den klassischen Spielen (Lotto, Bingo, Rubbellose), als auch bei den In-ternet- und Mobiltelefonspielen das Monopol. Wir haben die Möglichkeit, neue Spiele einzuführen und müssen dafür die Genehmigung des Auf-sichtsrates und des Finanzministeriums einholen.Hinsichtlich der Sportwetten, Videolotterien und anderen Arten von Spielen gibt es einen offenen und sehr wettbewerbsorientierten Markt in Serbien. Bisher wurden noch keine Maßnahmen gegen ausländische Betreiber von Internetspielen wie Poker oder Sportwetten oder gegen illegale einheimische Losverkäufe ergriffen. Das Finanzministerium und seine Glücksspielbehörde haben uns selbstverständ-lich versichert, dass alle Anstrengungen unter-nommen werden, eine Lösung zu finden, die-se Aktivitäten zu unterbinden – ein wichtiger Schritt, vor allem dann, wenn wir unsere Spiele auch im Internet anbieten.Momentan haben wir ein weites Feld indirekter Wettbewerber, wenn wir den heimischen Markt betrachten: Zeitungen, Magazine, Banken und andere. Diese privaten Unternehmen versu-chen ihre Einnahmen zu steigern, indem sie ähnliche Gewinnspiele wie wir anbieten. Einige heimische Unternehmen bieten auch Internet-spiele an, was nicht erlaubt und auch nicht ge-nehmigt ist.

Die Staatliche Serbische Lotterie plant für das Jahr 2009 eine Stärkung ihres Glücksspielm-odells, um die Interessen der Spieler, der Re-gierung und der Gesellschaft besser bedienen zu können. In dieser Hinsicht gibt es 3 Prio-ritäten: Verstärkung unseres Vertriebsnetzes, Einführung von Internet- und Pokerspielen und Vorbereitung auf den Eintritt in den Sportwettenmarkt in einem regulierten und kontrollierten Umfeld.

Tijana Andjelic Generaldirektorin

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Szerencsejáték Zrt., die größte Glücks-spielorganisation Ungarns, wurde am 1. Januar 1991 gegründet. Sie verfügt über die Exklusivrechte zum Vertrieb der Zah-len- und Sofortlotteriespiele im ganzen Land. Zudem ist die Organisation an vier ungarischen Kasinos beteiligt.

Was wir spielen

Unsere Lotterieorganisation verfügt über ein landesweites Annahmestellen-Netz-werk mit Online-Technologie. So sind die meisten unserer Produkte über Telefon, Internet oder SMS erhältlich. Gegenwär-tig besteht unser Portfolio aus sieben Zahlenspielen (5/90 Lotterie, 6/45 Lot-terie, Scandinavian (7/35) Lotto, Joker, Keno, Luxor und Puttó), vier Typen von Sportwetten (Toto, Tippmix, Tippmax und Goal Toto), sowie 10-14 Varianten von Sofortlosen, die zu 200-300 bzw. 500 HUF (0,66 - 1,66e) verkauft werden.

Profil unserer Spieler

Zwei Drittel der erwachsenen ungari-schen Bevölkerung von rund fünf Millio-nen Menschen sind regelmäßige Spieler unserer Lotterie. Unsere Organisation verfügt über einen Marktanteil von über 50% auf dem ungarischen Spielmarkt. Aufgrund des dynamischen Wachstums verzeichnen wir die höchsten Umsätze pro Spieler in den zentral- und osteuro-päischen Staaten. So konnte Szerenc-sejáték Zrt. seinen Umsatz während der letzten zwei Jahre um fast 70% steigern. Unsere Marktstudien zeigen, dass Sofort-lotterien bei den Spielern über 30, bei den weiblichen Spielern, bei Spielern mit eher niedrigem Bildungsgrad und durch-schnittlichem bis unterdurchschnittli-chem Einkommen tendenziell beliebter sind als bei den jeweiligen Vergleichs-gruppen.

Für jedes neue Spiel ist eine Lizenz durch die Glücksspielaufsichtsbehörde erfor-derlich, einer Behörde innerhalb des Fi-nanzministeriums. Die Lizenzvergabe ist durch das ungarische Glücksspielgesetz 1991_XXXIV und das Ausführungsgesetz 32/2005. (X.21) PM geregelt. Falls die Bewerbungsunterlagen gesetzeskonform sind, wird die Lizenz innerhalb von 60 Ta-gen gewährt und das Spiel kann auf den Markt gebracht werden.

SZERENCSEJÁTÉK ZRT., UNGARNUngarn

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Dies sind die wichtigsten Schritte des Genehmigungsverfahrens:

-rechnung, Gestaltung usw.)

-hörde und Entrichtung der Gebühr

Bis Ende der 1980er Jahre herrschte auf dem ungarischen Glücksspielmarkt eine Monopolsituation. Die Produktpalette bestand aus einer traditionellen Lotterie und einigen Ziehungen, die bei der Be-völkerung sehr beliebt waren. Die ande-ren Segmente des Glücksspielmarkts, wie Pferderennen und Kasinospiele zogen nur einen kleineren Teil der Bevölkerung an. Die Gründung von Szerencsejáték Zrt. fiel mit der Liberalisierung eines Groß-teils des Marktes zusammen. Aus diesem Grund operierten private und auslän-dische Anbieter auf dem Markt der Zie-hungsspiele und Gewinntickets. Daraus entstand ein Überangebot im Glücks-spielbereich; die Anzahl der Lizenzen für Kasinos überstieg die Marktnachfrage und die vordem nur in Kasinos verfügba-ren Spielautomaten wurden den Spielern jetzt an immer mehr öffentlichen Orten zugänglich. Die neuen Bestimmungen zu den Abgaben des Glücksspielgesetzes

von 1991 erwiesen sich für die Toto- und Lotterieaktivitäten als nachteilig. Gleich-zeitig sank die Kaufkraft der Bevölke-rung und das Interesse der Spieler an den herkömmlichen Spielen. Die Aus-weitung der Spielmanagementtätigkeit und die Beteiligung an den rückläufigen Pferderennen-Angeboten erwiesen sich ebenso wenig als erfolgreich. Als Folge davon gingen die Einnahmen von Sze-rencsejáték Zrt. bis 1994 zurück. Unsere Organisation suchte einen Aus-weg aus dieser schwierigen Lage, in-dem sie technologische Verbesserungen vornahm, mit dem Ziel, das Vertrauen der Spieler zu stärken, die Palette der herkömmlichen Spiele zu verbreitern und das Verkaufsnetz zu modernisie-ren. Durch die Rationalisierung der Ge-schäftspolitik wurden die Umrisse des Glücksspielangebots geschärft; bei dieser Bereinigung wurde das Pferdewetten-Angebot gestrichen. Schließlich trugen auch die Änderungen beim Glücksspiel-gesetz zur Konsolidierung des Marktes bei. So fiel der Vertrieb von Lotterien, Sportwetten und Gewinntickets unter die ausschließliche Kompetenz von Sze-rencsejáték Zrt. Andererseits wurden den Anbietern mit unklarem Hintergrund strengere Bedingungen auferlegt und die Vergabe von Kasino-Lizenzen einge-schränkt. Das Spielautomatengeschäft erfuhr im geklärten legalen Rahmen eine dynamische Entwicklung. So hat sich der ungarische Glücksspielmarkt bis Ende der 1990er-Jahre zu einem zweipoligen Geschäftsfeld entwickelt. Wir haben keine besonderen Maßnah-men gegen die ausländischen Anbieter und inländischen Mitbewerber ergriffen.

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Unsere Gesellschaft genießt einen guten Ruf, den wir weiter pflegen möchten. So bemühen wir uns, einerseits den Erfor-dernissen des Marktes zu entsprechen (erfolgreiche Spiele, Zuverlässigkeit, vol-le Auszahlung der Jackpotgewinne usw.) und andererseits unsere Unternehmens-verantwortung (CSR) zu verbessern. Weiter steht für Szerencsejáték Zrt. die Sicherheit der Spiele im Vordergrund. Diese ist ein Garant für das Vertrau-en unserer Spieler. Die Verkaufs- und Datenabwicklung erfolgt mittlerweile vollständig informatisiert: das zentrale Computersystem erfasst eine Wette, die an irgendeiner Verkaufsstelle des Landes getätigt wird, innerhalb von fünf Sekun-den. Strenge interne Regeln garantieren die Sicherheit des Systems; die Fairness der Spiele wird durch einen staatlichen Notar und durch die umfassende Kont-rolle der Glücksspielaufsichtsbehörde gewährleistet. Der Ausbau des Netzes auf 3.600 Annahmestellen, wovon 298 Verkaufsstellen von Szerencsejáték Zrt sind, ist fast abgeschlossen.

Unsere Priorität bei den künftigen Ver-besserungen ist es, den Spielern moder-ne Formen von Unterhaltung in einem verantwortlichen Rahmen zu bieten. Seit Kurzem werden die herkömmlichen Ver-kaufskanäle Terminal und Internet durch mobiles Spielen und ATM ergänzt. Neue Entwicklungen wie Selbstbedienungster-minals, spezielle mobile Glücksspiele und interaktives Fernsehen befinden sich ge-genwärtig im Teststadium. Im Segment Sofortlose planen wir für die nahe Zukunft die Einführung einer neu-en Hochpreiskategorie (1000 HUF bzw. 3,33e). Im vergangenen November führ-ten wir “World Poker Tour” ein, das erste lizenzierte Spiel in Ungarn. Mit diesem Rubbellos können die Spieler an einer zweiten Ziehung teilnehmen, bei der zu-sätzlich zu den üblichen Bargeldgewin-nen exklusive Pokerartikel zu gewinnen sind. Für die kommenden Jahre planen wir die Lancierung weiterer lizenzierter Spiele. Für dieses Jahr sehen wir die Ent-wicklung einer Sofortlotterie nach der Vorlage des Monopoly-Brettspiels vor.

Unsere Organisation wurde 1971 gegrün-det und hat seither einen erfolgreichen Werdegang erlebt, vom sowjetischen staatseigenen Betrieb bis zur modernen Lotteriegesellschaft, der größten Anbiete-rin von Lotteriespielen in der Ukraine. Als die Ukraine ein unabhängiger Staat wurde, erfolgte 1991 der Namenswechsel zu «Mo-lodSportLoto» (nach dem bekannten, seit 1971 durchgeführten sowjetischen Zahlen-lotto «SportLoto»); seit 1999 heißt unsere Lotterieorganisation kurz “M.S.L.”.

Heute bietet unsere Produktpalette bei-nahe alle Arten von Zahlenspielen, vom klassischen Zahlenlotto “MEGALOT” über das Bingospiel “Loto-Zabava”, das Toto-spiel “Sportprognoz”, das Sofortspiel mit TV-Ziehungen “Who’s there”, das Vierer-zahlenlotto “The race for money” bis hin zu

zehn 10 Sofort-Rubbellosspielen. Das erfolgreichste dieser Spiele ist das Bin-gospiel “Loto-Zabava”, das wir bereits seit zehn Jahren anbieten. Es ist mit der höchs-ten Spielerquote nicht nur das beliebteste Glücksspiel des Landes, sondern erfreut sich auch sehr hoher TV-Einschaltquoten. Ein weiteres Spiel verzeichnet große Erfol-ge, nämlich das ungewöhnliche Lottospiel “Who’s There”, mit einem einzigartigen Ziehungsmechanismus und einem außer-gewöhnlichen Hauptpreis: Es kann eine Wohnung gewonnen werden. Die Idee die-ses Spiels stammt aus den Reihen unserer Organisation. Es handelt sich um ein So-fortspiel, wobei einer der Preise in der Teil-nahme an der TV-Show besteht, bei der die Wohnung als Hauptpreis winkt. Die Show basiert auf einem bekannten Spiel, das mit einem Backstein gespielt wird: Die Spieler müssen den Backstein werfen und auf einer

Karte gehen. Wer zuerst am Ziel ankommt, hat die Wohnung gewonnen. Auch auf dem Ticket ist eine Karte abgebildet, und die Rubbelzone steht für den Backstein. Das Spiel verdankt seine große Beliebtheit den zahlreichen interaktiven Wettbewer-ben während der TV-Show. Das Lottospiel wird seit über 4 ½ Jahren gespielt und er-freut sich weiterhin großer Beliebtheit bei den Spielern. Anfang dieses Jahres haben wir beschlossen, “Who’s there” auf dem Se-minar “New Colors in Advertising” in Lon-don vorzustellen.

Unsere Spieler

Wir haben die verschiedenen Kategorien unserer Spieler und ihre Vorlieben stu-diert. Die Ergebnisse zeigen, dass sich der Anteil von Frauen und Männern praktisch die Waage hält. Die Mehrzahl der Spieler verfügt über eine höhere Schulbildung.

M.S.L. und die Zukunft der Lotterie in der UkraineUkraine

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Die aktivsten Spieler rekrutieren sich aus der Gruppe der über 40-Jährigen sowie aus der Altersgruppe zwischen 25-29; sie sind nicht einer bestimmten Region zuzu-ordnen, da sich in jeder Region des Landes sowohl geringe als auch hohe Anteile von Spieleraktivität finden.

Der ukrainische Lotteriemarkt

M.S.L. ist der einzige Glücksspielanbieter der Ukraine, dessen Lizenz die Durchfüh-rung aller Arten von Lotteriespielen er-laubt. Das Gesetz schreibt vor, dass neue Spiele vor ihrer Einführung einem Zulas-sungsverfahren durch das Finanzministeri-um unterzogen werden müssen. Seit 2005 gilt in der Ukraine ein Moratorium für die Vergabe von Lizenzen an neue Lotte-riebetreiber. Die Lizenzen der beiden anderen Anbieter auf dem ukrainischen Markt berech-tigen nur zur Durchführung einer Spielart: entweder von Zahlen- oder Sofortspielen. Im Herbst 2007 haben wir in Zusammen-arbeit mit Scientific Games International einen neuen Geschäftsansatz definiert,

um jede Etappe unseres Sofortlotteriege-schäfts zu verbessern, von der Herstellung über die Lieferung, optimale Lagerung, Op-timierung des Vertriebsnetzes bis hin zur Einführung neuer Technologien. Als Er-gebnis konnten wir im Sommer 2008 eine neue Produktlinie einführen, die auf der neuen Technologie basiert. Heute vertrei-ben wir 7 neue Sofortlotteriespiele, welche bereits nach wenigen Monaten die bisher höchsten Verkaufszahlen dieses Segments in der Ukraine generieren. 6 weitere Lot-teriespiele werden dieses Jahr eingeführt.

Unsere Pläne

Die meisten M.S.L.-Spiele werden über Online-Terminals vertrieben, und das On-line-Netzwerk wächst weiterhin. Bis Ende 2009 planen wir die Einrichtung von 4.800

Terminals, und bis Ende 2012 sollen über 10.000 Terminals installiert werden. Unser Ziel ist es, dass alle unsere Lottospiele aus-schließlich über unsere Online-Terminals vertrieben werden. So werden seit letztem Herbst die Tickets unseres beliebtesten Spiels “Loto-Zabava” ausschließlich über Terminals verkauft (ein markanter Wech-sel gegenüber der vorherigen gedruckten Version). Bald werden wir mit der Um-stellung der “Who’s there”-Sofortlose auf Terminalversion einen noch wichtigeren Schritt unternehmen.Schließlich planen wir für die nächste Zu-kunft, die Erreichbarkeit unserer Zahlen-lotto- und Sportwettenspiele weiter zu ver-bessern: über Internet erhalten die Spieler die Gelegenheit, sowohl auf die herkömm-lichen als auch auf die neuen Glücksspie-le zuzugreifen. Ganz allgemein hängt die Zukunft des ukrainischen Lotteriemarktes unserer Ansicht nach von der raschen, um-fassenden und erfolgreichen Einführung fortschrittlicher Spieltechnologie ab.

TOTALIZATOR SPORTOWYPolen

Totalizator Sportowy wurde am 25. Ja-nuar 1956 gegründet. Seither haben wir zahlreiche neue Spiele in unser Angebot aufgenommen, um den sich verändern-den Vorlieben unserer Spieler gerecht zu werden. Du y Lotek ist ein Lottospiel, das unge-fähr 54% unseres Umsatzes generiert. Multi Lotek, ein Eintages-Kenospiel

macht ungefähr 30% unseres Umsatzes aus, gefolgt vom Lottospiel Express Lo-tek (3.7%), dem Powerball-Spiel Twój Szcz liwy Numerek (1.6%), einem 5-Minuten-Keno (3%), den Zdrapki-Rub-bellosen (7.7%) sowie Los Milionos, der ganz neu lancierten Tombola-Lotterie.Unsere Marktstudien zeigen, dass unse-re Spieler mehrheitlich Männer (55%) in der Altersgruppe 25-54 mit Sekundar-schul- oder höherer Bildung sind, die in mittelgroßen bis großen Städten leben. Aufgrund des polnischen Glücksspielge-setzes kann Totalizator Sportowy neue Produkte wie Zahlenspiele, Lotterien oder Videolotterien einführen. Jedes neue Produkt muss vom Aufsichtsrat von Totalizator Sportowy genehmigt wer-den, bevor es dem Finanzministerium

vorgelegt wird, welches für die offizielle Genehmigung zuständig ist. Zum gegen-wärtigen Zeitpunkt sind Glücksspiele im Internet oder per Handy in Polen unter-sagt. Aufgrund der gesetzlichen Bestimmun-gen verfügt Totalizator Sportowy über das Monopol für alle Zahlenspiele, Geld-lotterien, Videolotterien und Telebingo. Private lokale oder ausländische Spielan-bieter haben heute von Gesetzes wegen keine Möglichkeit, solche Spiele in Polen zu vertreiben.Da Spielautomaten nicht dem öffentli-chen Monopol unterstehen, sind meh-rere Dutzend Spielautomaten-Betreiber auf dem polnischen Markt tätig. Obwohl Anbieter von Glücksspielen im Internet nicht auf dem polnischen Markt tätig sein

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Spielen in Osteuropa

dürfen, wird dieser von Angeboten wie Bet-at-home, Betway und Bet24 über-flutet. Diese Anbieter haben ihre Server in so genannten Steuerparadiesen ein-gerichtet und entrichten in Polen keine Steuern. Für 2009 plant Totalizator Sportowy Veränderungen bei Multi Lotek, das hinsichtlich der Umsatzstärke den zwei-ten Rang innehat. Außerdem wollen wir unsere Produktpalette durch neue at-traktive Spiele erweitern; hierzu gehört ab 2009 die jährliche Lancierung von 30 neuen Rubbellosen. Nach einer vertiefenden Analyse der Wünsche unserer Spieler plant Totaliza-tor Sportowy, in unseren Annahmestel-len ein neues System für Nicht-Lotte-rie-Dienstleistungen einzurichten, dank

derer die Spieler auch ihre Rechnungen bezahlen, Telefonkarten kaufen oder Bargeld beziehen oder Geldüberweisun-gen tätigen können. Für den Fall, dass unser Glücksspielgesetz geändert wer-den sollte, bereitet sich Totalizator auf die Einführung von Lotterieprodukten im Internet und Mobilfunk vor. Außer-dem sehen wir den probeweisen Vertrieb von Spielen, die nicht mit unseren Lotte-rieprodukten verbunden sind, wie Pfer-dewetten, Spielautomaten und Keno in spezifischen Wettbüros vor. Schließlich werden wir die Möglichkeit der Einfüh-rung von Videolotterieterminals in unse-ren Verkaufsstellen prüfen.

VIKING LOTTO ESTLANDEINE ERFOLGREICHE ZUSAMMENARBEIT ÜBER LÄNDERGRENZEN HINWEG

Eesti Loto wurde im Februar 1971 ge-gründet. Viele verschiedene Glücksspiele, wie etwa Bingo Lotto, Keno Lotto und die Sofort-Rubbellose, erfreuen sich in Est-land großer Beliebtheit. Überdies haben wir zusammen mit den skandinavischen Ländern und Island das sehr erfolgreiche Viking Lotto geschaffen. Im letzten Jahr konnte Viking Lotto ein rasches Wachs-tum verzeichnen, wodurch es zum be-liebtesten Spiel des Landes geworden ist. Dennoch machen die Zahlenspiele noch immer 80% unseres Umsatzes aus.

Um besser auf die Wünsche unserer Spie-

ler eingehen zu können und die Katego-rien unserer Spieler besser zu kennen, führen wir Studien durch. Die jüngste Umfrage zeigt, dass die Frauen etwas mehr als die Hälfte (53%) der Spieler in Estland ausmachen. 27% der Spieler sind zwischen 35-49 Jahre alt. Die übrigen Al-tersgruppen verzeichnen wesentlich klei-nere Anteile an regelmäßigen Spielern. Die meisten Spieler gehören der städti-schen Bevölkerung an, wobei die Haupt-stadt Tallinn anteilsmäßig überwiegt.

Ein Spielanbieter in Estland muss eine Betreiberlizenz beantragen, falls er noch keine besitzt. Die Regierung vergibt ver-schiedene Lizenztypen je nach Art der an-gebotenen Spiele: Kasinospiele, Geschick-lichkeitsspiele oder Toto. Ein Betreiber braucht außerdem für jedes Glücksspiel, das er auf den Markt bringen will, eine Be-triebserlaubnis.

Bisher wurde so gut wie nichts gegen die Anbieter von Internetspielen aus dem Ausland ohne rechtmäßige estnische Be-triebserlaubnis unternommen. Obwohl unsere Lotterie über das Monopol für

die Durchführung von Glücksspielen in Estland verfügt, hat unser Gesetzgeber beschlossen, den Markt ab 2010 für Inter-netspiele zu öffnen. Von Gesetzes wegen muss ein Internetanbieter im Hinblick auf eine Tätigkeit in Estland sowohl seinen Server als auch seine Firma in Estland eintragen lassen und über eine nationale Glücksspiellizenz verfügen.

Angesichts dieser neuen gesetzlichen Vor-aussetzungen plant Eesti Loto die Einfüh-rung internetgestützter Glücksspiele. Aller-dings ist noch nicht sicher, ob Eesti Loto mit seinem Lotteriemonopol die Genehmigung zur Durchführung von Kasino- und Ge-schicklichkeitsspielen erhalten wird. Bis vor Kurzem führten die Kasinospie-le die Beliebtheitsskala in Estland an; sie brachten 8-9 mal mehr Umsatz als die Lot-terien. Nur innerhalb eines Jahres haben die Kasinospiele jedoch wegen des wirt-schaftlichen Abschwungs an Attraktivität eingebüßt, während Eesti Loto seine Um-sätze stetig erhöhen konnte. Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage und der Gesetzesänderungen hoffen wir, dass Eesti Loto seine Position im nationalen Glücksspielsektor weiter verbessern kann.

Aivar Lepp CEO

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Spielen in Osteuropa

EIN FÜHRENDER GLÜCKSSPIELANBIETER IN DER SLOWAKISCHEN REPUBLIKSlowakischen Republik

Die staatliche Lotteriegesellschaft TIPOS a.s. ist der führende Anbieter von Glücks-spielen in der Slowakischen Republik. Die Organisation wurde am 11. Dezember 1992 gegründet und nahm ihren Betrieb am 28. Januar 1993 auf. Das Finanzministerium der slowakischen Republik ist Alleinaktio-när der Organisation. Das vorrangige Ziel von TIPOS ist, mit der Durchführung von Glücksspielen mög-lichst effizient Mittel zu beschaffen und diese Mittel in Form einer prozentualen Spielabgabe, die an den Staat abgeführt wird, an die Gesellschaft zurückzugeben. In Übereinstimmung mit dem Glücksspiel-gesetz werden die Mittel aus dem Staats-haushalt anschließend für Dienstleistun-gen von allgemeinem Interesse, soziale Einrichtungen und Fürsorge, humanitäre Einrichtungen, für die Schaffung, Entwick-lung, Schutz und Erneuerung kultureller Werte, für die Unterstützung der Künste und kultureller Aktivitäten, für die Erzie-hung, für die Entwicklung des Sports sowie für Umweltschutzbelange eingesetzt. Die Kerntätigkeit von TIPOS besteht in der Durchführung einer Vielzahl von Glücksspie-len, und zwar in folgenden Produktelinien:

Keno)

TIPCLUB, e-CASINO, e-BINGO und e-TI-CKETS)

TIPOS bietet über seine Schwestergesell-schaft auch Nichtlotterieprodukte in Form

von Dienstleistungen zum Nachladen von Prepaidkarten an und ist im wettbewerbs-geprägten Umfeld der slowakischen Kasi-nospiel-Anbieter tätig.TIPOS führt regelmäßig Marktstudien bezüg-lich der Spielerwünsche und -profile durch. Nachfolgend die wichtigsten Eckdaten:

Männern gespielt. Das Durchschnittsalter der Spieler beträgt 41 Jahre, und die Mehr-zahl der Spieler verfügt über eine höhere Schulbildung. LOTO erfreut sich bei der jüngeren Generation wachsender Beliebt-heit. Auch KENO 10 und KLUB KENO wer-den mehrheitlich von Männern gespielt. Das andere Zahlenlotteriespiel EUROMILI-ÓNY ist bei den jüngeren Spielern zwischen 28 und 40 Jahren besonders beliebt. Diese Spieler – ebenfalls mehrheitlich männlich – verfügen über höhere Schulbildung oder sogar einen Universitätsabschluss und ein höheres Einkommen.

-terien zu 70% von Frauen über 40 Jahren gespielt.

Männern mit Universitätsbildung und höhe-rem Einkommen größerer Beliebtheit. Gemäß dem Glücksspielgesetz fällt die Durchführung der Zahlenlotterien und des Internetspiels in die ausschließliche Kom-petenz der Staatslotterie, deren Gründer und Alleinaktionär das Finanzministerium ist. Damit hat das Gesetz das Monopol im Glücksspielbereich klar an TIPOS verge-ben. Obwohl TIPOS im Sofortlotteriebe-

reich nicht über ein Monopol verfügt, ist die Zahl der Anbieter dieser Spiele gegen-wärtig gering.Glücksspielaktivitäten dürfen in der Slo-wakei nur mit einer Lizenz durchgeführt werden, die in Übereinstimmung mit dem Glücksspielgesetz vergeben wird. TIPOS bietet seit mittlerweile 16 Jahren Glücksspiele auf dem slowakischen Markt an. In dieser Zeit hat TIPOS eine solide Stellung als vertrauenswürdiger Anbieter erlangt. TIPOS hat in dieser Zeit über 246 Mio. EUR an den Staatshaushalt abgeführt. Seit Beginn seiner Tätigkeit hat TIPOS von den Spielern Einsätze in Höhe von 1,62 Mrd. EUR eingenommen und davon 919,6 Mio. EUR in Form von Gewinnen wieder-ausgeschüttet.TIPOS konnte in den letzten zwei Jahren einen bedeutenden Zuwachs des Spielerin-teresses verzeichnen, was sich in den stei-genden Verkaufszahlen niedergeschlagen hat. LOTO 6/49 ist mit Spieleinsätzen von über 566 EUR seit 1993 das erfolgreichste Spiel in der Geschichte von TIPOS.

Die rumänische Staatslotterie (CNLR oder Loteria Romana) wurde 1906 gegründet. Das Unternehmen hat sehr strenge Sicher-heitsstandards eingeführt, um den Spielern ein sicheres und verantwortungsbewusstes Spiel anbieten zu können.Erfolgreich mit einer breiten Produktpa-lette, umfasst das aktuelle Angebot von Loteria Romana:

Lotto 5/40

Sportwetten mit festen Quoten – Pariloto

Wir führen regelmäßige Untersuchungen durch, um Schritt zu halten mit neuen Anforderungen unserer Spieler, um un-sere Kunden kennenzulernen und zum

besseren Verständnis ihrer Vorlieben. Die Ergebnisse zeigen uns, dass 61% der Männer häufiger spielen, wohingegen die Frauen nur mit 39% vertreten sind. Das Durchschnittsalter der Spieler beträgt ca. 45 Jahre, 18,2% haben eine höhere Schulbildung, 60,2% eine mittlere und 21,6% haben eine geringe oder gar keine Schulbildung. Geographisch gesehen, gibt es definitiv einen größeren Markt in den Großstädten des Landes.

Loteria Romana hat die Möglichkeit das Pro-duktportfolio um neue Spiele zu erweitern und muss dafür eine Lizenz beantragen, die der gültigen Gesetzgebung entspricht. Die Einführung eines neuen Spiels bedarf der Zustimmung der Generalversammlung von CNLR sowie der Kommission für die Geneh-migung von Glücksspielen.

Unsere Gesetzgebung, die die Glücks-spielaktivitäten in Rumänien derzeit re-gelt, erlaubt es CNLR nicht, irgendwelche Maßnahmen gegen ausländische oder in-ländische Wettbewerber zu ergreifen. Es gibt jedoch einen Entwurf für ein neues Gesetz, das Auswirkungen haben wird auf alle Glücksspielaktivitäten und das zukünf-tig alle Wettbewerbsaspekte der Glücks-spielaktivitäten im Land regeln wird.

Das kurzfristige Ziel von Loteria Romana ist die Verbesserung des aktuellen Pro-duktportfolios in Übereinstimmung mit der neuen Glücksspielgesetzgebung. Zunächst beabsichtigt die Lotterie den Vertrieb ihrer Spiele zu diversifizieren durch Einführung neuer Vertriebskanäle: Internet, Webseiten und automatisierte Systeme am POS.

CNLR SEIT 1906 ANBIETER VON SPIELEN IN RUMÄNIEN

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2009

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Legal

Wandel im europäischen GlücksspielsektorVon Philippe Vlaemminck, Vlaemminck & Partners

er, dass der Gerichtshof nicht gewillt ist, die entscheidende Instanz für ein immer schwieriger werdendes politisches Prob-lem zu werden. Die Anzahl der sehr kon-troversen Vertragsverletzungsverfahren sind ein deutlicher Beweis dafür, dass es sich nicht mehr lediglich um einen Rechtsstreit, sondern um ein politisches Problem handelt.

Davon abgesehen muss man zugeben, dass der Europäische Gerichtshof auf diesem Gebiet mit großer Rücksicht auf die Sensibilitäten und Probleme ge-handelt hat. Wie immer übernahm er im Rahmen seiner Möglichkeiten Ver-antwortung und trug maßgeblich dazu bei, die notwendigen Bedingungen zu schaffen, um den Mitgliedstaaten ver-ständlich zu machen, was innerhalb des aktuellen Vertragskontexts möglich ist. Von Schindler bis Placanica hat der Ge-richtshof den laut Vertrag gesetzlichen Rahmen für das Glücksspielgeschäft und die entsprechenden Grenzen geschaffen.

Zusammenfassend akzeptiert der Euro-päische Gerichtshof, dass Glücksspiele Geschäftstätigkeiten „besonderer Art“ sind, wobei die einzelnen Länder durch-aus (neue) Restriktionen aus Gründen der öffentlichen Ordnung oder zur Ver-hütung von Spielsucht aufrecht erhal-ten und einbringen können. Die Länder dürfen das Verlangen nach Glücksspiel in Bahnen lenken, in denen der Zugang kontrolliert und nur unter bestimmten Bedingungen möglich ist und wo nur solche Spiele angeboten werden, die im jeweiligen Land als moralisch, politisch und gesetzlich angesehen werden. Ein solches Angebot kann bei Bedarf in neue Felder vordringen, neue Formate ver-wenden und unterschiedliche Vermark-tungsmethoden nutzen, um eine effek-tive und effiziente Politik umzusetzen. Die einzelnen Länder können ihr eigenes Modell nach freiem Ermessen und unab-hängig von den anderen Ländern wäh-len und selbst bestimmen, ob sie dem Glücksspielmonopol oder dem Lizenzmo-dell den Vorrang geben.

Der EU-Vertrag in dieser Form beant-wortet in der Tat nicht alle Fragen be-züglich der Komplexität der Glücksspiel-problematik, und der Gerichtshof ist sich

dessen bewusst. Die jüngste Rechtssa-che Ligua Portuguesa de Futebol machte deutlich, wie weitreichend die Probleme sind. Keiner der – vielen – anwesenden Mitgliedstaaten will, ebenso wenig wie die Kommission, dass der Glücksspiel-markt durch Marktkräfte bestimmt wird.

Das Gutachten von Generalanwalt BOT für den Europäischen Gerichtshof in dieser Sache ist sachdienlich und macht die genaue Grenze zwischen dem, was die Länder tun können und nicht tun können, verständlich.

Er argumentiert, dass keine Verpflich-tung bestehe, die Marktregeln und das Wettbewerbsgesetz auf Glücksspiele anzuwenden, weil der Verbraucher aus einem so wettbewerbsorientierten Um-feld keinen zusätzlichen Nutzen zieht. Damit schließt er sich der Meinung von Generalanwalt Gulmann in der Rechts-sache Schindler an.

Er macht jedoch auch deutlich, dass die Haltung der Länder in dieser Hinsicht entscheidend ist. Wenn der Staat die Lotterien nicht wie normale Wirtschafts-unternehmen betreibt, und nicht ver-sucht wird, größtmögliche Gewinne zu erzielen, dürfen sie von den Marktprin-zipien abweichen. Wenn in den Ländern die Lotterien wie normale Geschäftstä-tigkeiten behandelt werden, muss das Wettbewerbsgesetz gelten. Die Linie ist zumindest aus gesetzlicher Sicht klar, in der Praxis jedoch nicht immer leicht nachvollziehbar.

Aber die Situation ist durch dieses Gut-achten nicht geregelt; der Gerichtshof muss entscheiden. Es ist noch kein Ter-min für die richterliche Entscheidung festgesetzt, aber wir haben Grund zur Annahme, dass sie noch vor Sommer ge-troffen wird. Was der Gerichtshof danach tun wird, steht aber auch noch nicht fest. In einer großen Anzahl von Fällen wurden schriftliche Stellungnahmen vor-gelegt und es haben zumindest einige Parteien eine mündliche Anhörung be-antragt.

B. Die Europäische Kommission

Im Jahr 2008 haben die EU-Mitgliedstaa-ten begriffen, dass sie sich gemeinsam

-

ropäischen Regelungen im Glücks-

spielsektor

In den vergangenen zwölf Monaten gin-gen beim Europäischen Gerichtshof mehrere Klagen von Gerichten der EU-Mitgliedstaaten bezüglich Glücksspie-len ein. Die meisten Fragen drehen sich zwar immer noch um die interne Kon-sistenz der Gesetzgebung, aber es sind auch neue Probleme hinzugekommen. So stellt sich beispielsweise im Fall der nie-derländischen Wettbörse Betfair die Fra-ge, ob Glücksspiellizenzen nach transpa-renten, nicht diskriminierenden Regeln und Verfahren erteilt werden sollen; eine Frage, welche Generalanwalt Bot in seinem Gutachten zur Rechtssache Ligua Portuguesa de Futebol bestreitet. Es stellt sich jedoch auch die Frage, ob die komplizierten potenziellen Auswir-kungen von Online-Spielen und -Wetten mit den Rechten der Fußballspieler und Clubs im belgischen Real Madrid-Fall in Verbindung gebracht werden können. So gesehen beweisen diese Fälle, dass die Rechtsstreitigkeiten zum Thema Glücks-spiel in den einzelnen EU-Mitgliedstaa-ten klar definierte gesetzliche Regelun-gen erforderlich machen.

In seinem Gutachten zur Rechtssache Placanica behauptete der Generalanwalt, dass die Mitgliedstaaten bereits mehrere Gelegenheiten, das Glücksspielgeschäft auf EU-Ebene zu regulieren, verpasst hätten. Obwohl der Kommentar ange-sichts der Unzulänglichkeit der von der Kommission vorgeschlagenen Lösungen überraschend und ungerecht war, zeigt

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Legal

zung im Juli der Kommissar für Binnen-markt und Dienstleistungen, an diesem Dialog mit den Mitgliedstaaten auf Initiati-ve der französischen Ratspräsidentschaft teilzunehmen. Obwohl sich die Diskussi-on hauptsächlich um die Probleme des Glücksspielmarkts drehte, wurden alle da-mit verbundenen Aspekte angesprochen.

Im Dezember 2008 beschloss der Mi-nisterrat anlässlich einer Sitzung zum Thema Wettbewerb, dass die Gruppe ihre Arbeit fortsetzen solle. Die meisten Teilnehmer beharrten auf der Notwen-digkeit, die Fragen nach dem Subsidia-ritätsprinzip anzugehen, und hoben da-durch hervor, dass nur solche Probleme auf europäischer oder internationaler Ebene behandelt werden müssen, die auf nationaler, staatlicher oder regiona-ler Ebene nicht gelöst werden können. Die Vorschläge einiger Regierungen, ihre Gesetze entsprechend zu ändern, gehen in diese Richtung. Jedoch wird ein einlei-tender Text der EU erforderlich sein, um Rechtssicherheit zu erlangen und Ant-wort auf die wichtigsten transnationalen Probleme wie Durchsetzung, gemeinsa-me Leitlinien usw. zu bekommen.

D. Das Europäische Parlament

Auch das Europäische Parlament woll-te zu einer besseren Lösung beitra-gen. Ursprünglich hatte es die von der Kommission vorgeschlagenen Lösun-gen (Dienstleistungs-Richtlinie) zwar zurückgewiesen, ist sich aber bewusst, dass der Vertrag in dieser Form nicht die Lösung beinhaltet. Während der De-batte zum Weißbuch Sport wurde deut-lich, dass das Europäische Parlament die wichtige Rolle und den Beitrag von Lotterien zum europäischen Sportmodell anerkennt, das auf Amateur- und Profi-sport beruht.

Mittlerweile hat das Europäische Parla-ment die Frage zum Thema Glücksspiel in einem Initiativbericht gestellt, dem so genannten „Schaldemose-Bericht“, der mit überwältigender Mehrheit von 544:36 Stimmen bei 66 Stimmenthal-tungen verabschiedet wurde. Vor der Abstimmung war ein alternativer Antrag der konservativen britischen Abgeordne-ten Heaton-Harris und Harbour glatt ab-gewiesen worden.

mit diesen Fragen befassen müssen, und schon bald wird die ganze Welt begreifen, dass weitere Überlegungen notwendig sind, um das Problem des Online-Glücks-spiels zu regeln. Erstaunlicherweise war die Kommission über diese Annäherung nicht glücklich und weigerte sich, aktiv am Dialog teilzunehmen. Der Europäi-sche Rat und das Europäische Parlament forderten die Kommission auf, weitere Untersuchungen anzustellen und Vor-schläge zu unterbreiten, die über das, was erforderlich oder sogar von den Mit-gliedstaaten „erwünscht“ ist, hinausge-hen. Diese Aussagen reflektieren, was in Artikel 208 EG steht und die Kommission getreu des Loyalitätsprinzips zu weiter-gehenden Aktivitäten verpflichtet. Die Dienste der EU-Kommission haben im Laufe der Jahre umfangreiche Erkennt-nisse zu den Problemen erlangt und verstehen die Sensibilitäten. Die Einbe-ziehung der Kommission in den Dialog zwischen Institutionen ist in der Tat der einzige Weg, sich in diesen schwierigen Fragen einig werden.

Bisher hat sich der Kommissar für Bin-nenmarkt und Dienstleistungen gewei-gert, sich am Dialog zu beteiligen. Er glaubt nicht, dass in dieser Größenord-nung eigene Gesetzesregelungen erfor-derlich sind, und zieht es deshalb vor, auch weiterhin den den EU-Vertrag in Glücksspielangelegenheiten anzuwen-den.. Dagegen ist er der festen Über-zeugung, dass der Druck seitens der Kommission durch die verschiedenen Vertragsverletzungsverfahren wirksame-re Ergebnisse erzielt. Die Tatsache, dass einige Mitgliedstaaten wie z.B. Frank-reich Gesetzesänderungen für ihr Land vorschlagen, sieht er einzig als Ergebnis der Rechtsstreitigkeiten.

C. Der Ministerrat

Nach einer Sitzung der Regierungsmitar-beiter am Europäischen Gerichtshof vom 10. Juli 2007 in Brüssel beschlossen die Mitgliedstaaten, einen Dialog zu diesem Thema aufzunehmen. Erst als Frankreich in der zweiten Hälfte von 2008 die EU-Ratspräsidentschaft antrat, wurde der Beschluss durch die Arbeitsgruppe Nie-derlassungsrecht und Dienstleistungen des Rates umgesetzt. Erstaunlicherweise weigerte sich bereits bei der ersten Sit-

Obwohl sich das Europäische Parlament ursprünglich nur mit dem Online-Glücks-spielmarkt beschäftigen wollte, berück-sichtigte es alle verbraucherbezogenen Aspekte sowie Elemente im Zusammen-hang mit der öffentlichen Ordnung (Ver-brechensbekämpfung). Der von Frau Schaldemose erstellte Bericht zeichnet erstmals in klaren Zügen ein ernstzuneh-mendes und genaues Bild der Situation auf Parlamentsebene.

Damit setzt der Bericht ein zweites po-litisches Signal an dieKommission, ange-messene gesetzliche Regelungen unter Einhaltung des Subsidiaritätsprinzips zu finden. Der Bericht weist die von den An-bietern von Online-Spielen empfohlene Selbstkontrolle als Grundlage für die Re-gulierung des Online-Glücksspielsektors entschieden zurück.

II. Folgerungen

Die Initiativen des Europäischen Rates und des Europäischen Parlaments kann man nur begrüßen; sie zeigen, inwieweit beide Institutionen ihre politische Ver-antwortung bezüglich der Suche nach geeigneten politischen und gesetzlichen Regelungen annehmen, falls notwendig durch ein abgeleitetes EU-Recht, was der Europäische Gerichtshof nicht könnte.

Heute steht fest, dass die Mitgliedstaa-

ten nicht alle Probleme zur Regulie-

rung von Glücksspielen allein lösen

können. Derzeit existieren mehrere

Modelle, vom kompletten Verbot bis

hin zur Lizenzvergabe, aber auch

das Glücksspielmonopol ist verstärkt

im Gespräch. Jedes dieser Modelle

verdient Beachtung, kann aber nicht

alle transnationalen Probleme im Zu-

sammenhang mit den gemeinsamen

Leitlinien und der Durchsetzung

angehen. Gemäß dem Subsidiari-

tätsprinzip nach dem Protokoll zum

Vertrag von Amsterdam muss die Eu-

ropäische Union deshalb nach den

wesentlichen grenzüberschreitenden

Aspekten des Problems suchen. Dies

ist eine der Herausforderungen der

kommenden Legislaturperiode.

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Die Camelot Gruppe, Betreiber der Nati-onal Lottery, veröffentlichte heute ihren Bericht zur Unternehmensverantwortung für 2007/08; ein Jahr, das das Unterneh-men vor große Herausforderungen bei der Erfüllung der Standards stellte, die es so-gar noch übertraf. Dazu gehörte:

-ten betonten, sie seien mit ihrem Verhält-nis zu Camelot insgesamt zufrieden;

-tiges Testkauf-Programm zur Förderung der Wachsamkeit der Verkäufer bei min-derjährigen Spielern, ergab, dass 93% der Verkäufer sich weigerten, einem Testkäu-fer bei einem ersten Besuch ein Lotterie-ticket zu verkaufen;

2-Emissionen um

36% und einen Anstieg des recycelten Ab-falls auf bis zu 72%.

In diesem Jahr wurde Camelot erneut ausgezeichnet für seine höchsten Stan-dards bei der Unternehmensverantwor-tung, mit separaten Auszeichnungen der World Lottery Association (Sieger, Bestes Berichtswesen) und des Business in the Community (höchst empfehlenswert, Verantwortungsbewusstes Marketing).

Dianne Thompson, CEO der Camelot Gruppe, sagte dazu: “Ich bin sehr stolz auf unsere Erfolge in Punkto Unterneh-mensverantwortung, noch dazu in einem sehr betriebsamen Jahr. Sie krönen eine erfolgreiche Zeit, in der wir die Betreiber-lizenz für The National Lottery für weitere 10 Jahre erhalten, den Gesamtumsatz auf £4,996.3 Millionen erhöht und den Guten Zwecken weitere £1,351.8 Millioneni zu-geführt haben – was nun insgesamt mehr als £22 Milliarden entspricht. Darüber hinaus haben wir in dem andauernden Übergangsprozess sehr eng zusammen-gearbeitet mit allen Interessenvertretern, um sicherzustellen, dass die Lotterie sich bestmöglich präsentiert, wenn die neue Lizenz im Februar 2009 startet.

“Unsere Unternehmensverantwortung ist nachgewiesenermaßen eine Erfolgsge-schichte – aber wir werden uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen. Wir werden in allen Bereichen unserer Unterneh-mensverantwortung weitere Verbesse-rungen anstreben, damit die Umsätze der

Camelot betont das Verantwortungsbewusste Spiel

Maßnahmen zum Verantwortungsbewussten Spiel, erläutert in Camelots Bericht zur Unternehmensverantwortung 2007/08

National Lottery weiterhin in sozialver-antwortungsbewusstem Maße wachsen – und damit sogar noch mehr Gelder für die Guten Zwecke aufgebracht werden.“

Zur Unterstreichung der starken Verpflich-tung des Unternehmens zur Unterneh-mensverantwortung und verantwortungs-bewusstem Spiel haben Camelot und die International Gaming Research Unit an der Nottingham Trent Universität ein wegbe-reitendes Bewertungsinstrument für neue Spiele entwickelt. Es soll sicherstellen, dass alle Lotteriespiele vor ihrer Einfüh-rung sehr hohen Standards der Unterneh-mensverantwortung entsprechen.

Camelot ist weltweit die erste Lotterie, die GAM-GaRD (Gambling Assessment Measure – Guidance about Responsible Design), das spezifische Kriterien aller Spiele der National Lottery bewertet, einführt. Dieses neue Instrument ist die jüngste innovative Spielerschutzinitiative, die von dem Betreiber der britischen Lot-terie eingeführt wurde und die internati-onal als führend anerkannt wird auf dem Weg zum sozialverantwortlichen Spiel.

Camelot beauftragte führende Glücksspiel-experten an der Nottingham Trent Univer-sität gemeinsam mit einem Gremium inter-nationaler Forscher und Mediziner mit der Entwicklung des neuen GAM-GaRD Inst-rumentes. GAM-GaRD wurde zum Schutz der Spieler konstruiert und wird während der Entwicklung des Spieldesigns ange-wendet, indem das Basisdesign und die Merkmale eines Spiels sowie weitere Fak-toren, die Menschen zum Spiel veranlassen können, untersucht werden.

Ein Punktestand wird mit Hilfe eines „Ampelsystems“ errechnet und bewertet Spiele so mit hohem, mittlerem und nied-rigem Risiko. Dies versetzt Camelots Pro-duktentwicklungsteam in die Lage, schon vor der Entwicklung eines Produktes po-tenzielle Spieldesign-Änderungen zu be-stimmen und im Gegenzug sicherzustel-len, dass ihre Spiele exzellente Standards im Hinblick auf die Unternehmensverant-wortung errreichen.Die Förderung des verantwortungsbe-wussten Spiels und die Vorteile für beide, Spieler und Geschäftsinteressen, bleiben im Zentrum von Camelots Verpflichtung

i Direkte Abgaben an Gute Zwecke schließen Ka-

pitalerträge auf die Bilanzsumme der National

Lottery aus – der Bericht erfolgt im Mai nach

Abschluss des Finanzjahres.

Camelot

Page 24: Spielen in Osteuropa

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Today’s global economic pressures have generated incredible business challenges.In this climate, we see opportunity. Opportunity to accept, seize and manage change—to be more competitive in the entertainment industry…and to grow lottery sales from retail expansion, to implementing best practices, to new media games, to exciting new business models. We see opportunity everywhere…but more importantly, we see it for our customers.

Partnering with lotteries…for good causes.

We see opportunity.

GTECH® is an advocate of socially responsible gaming. Our business solutions empower customers to develop parameters and practices, appropriate to their needs, that become the foundation of their responsible gaming programs.

Page 25: Spielen in Osteuropa

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auf dem Gebiet der Unternehmensverant-wortung. Genauso wie mit dem einzigar-tigen Instrument GAM-GaRD sieht Came-lot weiterhin hervorragende Ergebnisse seiner einzigartigen Initiative „Operation Child“. Außerdem betreibt es eine Reihe von Schutzmechanismen für die digitalen Kanäle, die es den Kunden anbietet.

Dr. Mark Griffiths, Professor für Glücks-spielstudien an der Nottingham Trent Universität, der GAM-GaRD mitentwi-ckelte, sagte: “GAM-GaRD repräsentiert den neuesten Sachstand bei der Risiko-bewertung von Spieldesign und nutzt die-ses, um potenzielle Risikofaktoren korrekt und eindeutig zu messen, letztlich zum Vorteil der Verbraucher.

“GAM-GaRD steht als Lizenzprodukt auch der Lotterie- und Glücksspielbranche zur Verfügung; es wurde bisher schon von Unternehmen und Aufsichtsbehörden verwendet und hat andere Lotterien und Firmen von diesem innovativen Instru-ment profitieren lassen. Wir empfehlen Camelots vorausschauenden Vorstoß und wir hoffen, dass andere Lotterien diesem Beispiel folgen werden.

Geoffrey Godbold, Chef von GamCare, die führende Kapazität, wenn es um Be-ratung, Therapie und praktische Hilfe in Fragen der Sozialverträglichkeit des Glücksspiels in Großbritannien geht, sag-te: „Camelot demonstriert weiterhin eine Bereitschaft, seine bereits stabilen Ver-fahren zu verbessern. Ich bin sicher, dass GAM-GaRD eine effiziente Ergänzung des umfangreichen Maßnahmenspektrums sein wird, das bereits erfolgreich zum Schutz anfälliger Spieler eingesetzt wird.“

Anne Pattberg, Corporate Responsibili-ty Manager bei Camelot, sagte: “Camelot wird bereits international als führend im Bereich der Förderung des sozialverant-wortungsbewussten Spiels anerkannt. Wir nehmen unsere Verantwortung für die Spieler ernst und gehen über die Aufla-gen der Aufsichtsbehörden hinaus, indem wir die höchsten Standards beim Spieler-schutz in Großbritannien und sogar welt-weit setzen und auch erfüllen.“

„GAM-GaRD wird jetzt aktiv eingesetzt zur Bewertung sämtlicher neuer, für die dritte Lotterielizenz geplanter Spiele und wir werden seine Wirksamkeit regelmäßig überprüfen.“

“Wir sind sehr zufrieden, dass GAM-GaRD von anderen Lotterien und Glücksspielor-ganisationen weltweit eingesetzt wird. Wir haben daran gearbeitet, andere Lotterien zu ermutigen, unserem Beispiel zu folgen und haben uns bemüht, globale Standards zum Spielerschutz zu entwickeln. Dabei wirken wir führend mit bei der Entwick-lung eines weltweiten Regelwerks zum Responsible Gaming durch die World Lot-tery Association (WLA) und europäischer Responsible Gaming Standards durch Eu-ropean Lotteries (EL).”

GAM-GaRD wird zu Beginn eines Spiel-entwicklungsprozesses und neben Came-lots eigenem Instrument, dem Spielde-sign-Protokollii, eingesetzt.

Weitere Informationen erhalten Sie überLisa Hancox, Corporate PR Manager: 020 7632 5716Camelot Presseabteilung: 020 7632 5711

Notes to Editors:

Betreiber von The National Lottery® und vom Parlament ernannt, Mittel für Gute Zwecke zu generieren. Camelot ist nicht für die Verteilung oder Vergabe dieser Gelder verantwortlich.

Lottery mehr als £22 Milliarden für Gute Zwecke aufgebracht und mehr als 300.000 einzelne Prämien wurden quer durch Großbritannien zuerkannt – das größte Programm städtischer und sozia-ler Förderung seit dem 19. Jahrhundert. The National Lottery hat seit der Ein-führung 1994 mehr als £33 Milliarden an Gewinnen vergeben und mehr als 2.200 Millionäre oder Multimillionäre gemacht.

-entesten Lotterien weltweit mit Betriebs-kosten von ca. 5% des Gesamtumsatzes. Mit 40% des Gesamtumsatzes (28% an Gute Zwecke und 12% Lotteriesteuer an die Regierung) gibt Camelot einen höhe-ren Anteil der Lotterieeinnahmen zurück an die Gesellschaft als jeder andere Lot-teriebetreiber weltweit. Die Händler der National Lottery erhalten eine Provision von 5% auf den Umsatz und 50% der Ver-käufe werden als Preisgelder an die Spie-ler ausgeschüttet.

-dard beim Spielerschutz und der sozia-len Verantwortung verpflichtet, sowohl im terrestrischen Vertrieb als auch im Internet. The National Lottery Website, Sky Active and Play By Text services wurden von GamCare genehmigt, dem nationalen Zentrum für Information, Be-ratung und praktische Hilfe hinsichtlich der Sozialverträglichkeit von Glücks-spielen in Großbritannien – während Camelots Vorgehen beim Spieldesign, bei Testkäufen und Händler-Wachsam-keitskampagnen den Schutz der Spieler im Handel sicherstellt. Camelot rangiert an erster Stelle im Unterhaltungsbereic h auf dem Sozialverträglichkeits-Index von Business in the Community’s 2007.

-lot, The National Lottery und ihre Spiele besuchen Sie bitte folgende Websites: www.camelotgroup.co.uk und www.nati-onal-lottery.co.uk.

Lottery müssen 16 Jahre oder älter sein.

ist die eingetragene Handelsmarke der National Lottery Commission.

ii seit 2001 im Einsatz

Camelot

Page 26: Spielen in Osteuropa

Phantasie an der Annahmestelle: Der Erfolg von Canal LAE in Spanien

Glücksspiele und Sportwetten gehören in Spanien zu den wichtigsten Faktoren des Bruttoinlandsproduktes und bilden unge-fähr 4% des gesamten BIP. Der Marktanteil von Loterías y Apuestas del Estado (LAE) übersteigt 33% und 17 Millionen Kunden (mehr als 30% der Bevölkerung) kaufen wöchentlich eines der von LAE landesweit in 10.790 Verkaufsstellen vertriebenen Produkte, wovon 4.089 ausschließlich un-sere «Produkte» verkaufen.

Innovationskraft und Einfallsreichtum sind wesentliche Bestandteile in einer Indus-trie wie der unsrigen. Aus diesem Grund hat LAE das Projekt der Erneuerung der Technologie seiner Vertriebsstellen gestar-tet. Die neuen technischen Entwicklungen auf dem Gebiet des „Digitalen Leitsys-tems“ und die unbestrittenen Fähigkeiten der Firma Sistemas Técnicos de Loterías (STL) nutzend, hat LAE das umfang-reichste dynamische Marketingnetzwerk in Europa aufgebaut.

In der ersten Phase des Aufbaus des neu-en Canal LAE wurden vielseitige TV-Bild-schirme in 4.500 Vertriebsstellen, die 75% des Gesamtumsatzes ausmachen, instal-liert. Die Bildschirme haben eine Größe von 42 Inches, sind über IP Leitungen mit STL verbunden und sind optisch sehr be-eindruckend. Sie bringen nicht nur Bilder, Bewegung und Farbe in die Vertriebsstel-len, mit allen Vorteilen des Fernsehens, der Außenwerbung und Werbung „on the spot“, darüber hinaus ermöglichen sie auch, dem Zielpublikum ein schnelleres, zuverlässige-res und attraktiveres Informationssystem zu bieten. Der Bildschirm lässt sich in ein-zelne Quadranten unterteilen, um verschie-dene Botschaften in kürzester Zeit kom-munizieren zu können. Außerdem können über Canal LAE verbreitete Informationen verändert werden und auf ein oder mehrere

verschiedene Gebiete, Städte oder Bezirke etc. konzentriert ist eine regional begrenzte Terminierung möglich. Der Informations-gehalt betrifft entweder die Handhabung der LAE Spiele oder Werbung von dritter Seite. In der Wirtschaft ist das Bewusstsein für Canal LAE schon etabliert. Tatsächlich wird jede der verbundenen Vertriebsstellen wöchentlich von 4.000 Kunden besucht, so dass eine Botschaft, die in den 4.500 mit dem Sender verbundenen Geschäften ge-zeigt wird, durchschnittlich 17 Millionen Menschen pro Woche erreichen kann. Die Einnahmen durch die Außenwerbung tra-gen wesentlich dazu dabei, die Kosten für das System zu decken.

Im Bereich des Umweltschutzes ist Canal LAE ebenfalls ein Gewinner, da er über die traditionelle Darstellung auf Postern, die einen enormen Verbrauch von Papier, Tin-te, Plastik und anderem Material mit sich bringt, hinaus geht. Einige dieser Materi-alien sind nicht rezyklierbar und wirklich schädlich für die Umwelt.

Diese Neuheit, die vollständig von den Mit-arbeitern von LAE gemanagt wird, kann allen Lotterieunternehmen, die sich für den Einsatz entscheiden, beträchtliche wirtschaftliche Vorteile bringen. Vertreter von LAE haben das System auf dem EL/WLA Marketing Seminar, das in London vom 28-30. Januar stattfand, vorgestellt und großes Interesse geweckt. Wir sind zuversichtlich, dass die Kenntnis dieses phantasievollen Ansatzes zum Interesse aller Mitglieder führen wird. Wir haben daher darum gebeten, einige Zeit für LAE auf unserem nächsten Kongress in Istanbul zu reservieren, damit wir die spezifischen Charakteristika und Vorteile des Kanals vertiefend bekanntmachen können.

Gonzalo Fernández Rodríguez

Generaldirektor LAE

Spanien

Nachrichten der Mitglieders

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Nachrichten der Mitglieders

Vorschlag einer neuen Glücksspielgesetzgebung in SchwedenSchweden

Im Interview erläutert Frau Win-

berg, Präsidentin von Svenska Spel,

die geplante schwedische Glücks-

spielgesetzgebung. Dies sind die

zentralen Punkte:

In den letzten 10 Jahren gab es einige Vor-stöße, um die ungenügende und unbefrie-digende schwedische Glücksspielgesetzge-bung anzupassen, sei es wegen der raschen Entwicklung der neuen Technologien oder wegen der Kritiken der EU-Behörden an den Hürden für einen offenen Lotteriemarkt. Der Bericht, der am 15. Dezember der schwedischen Regierung übergeben wurde, sieht zwei zentrale Lösungsansätze für die Zukunft vor:ENTWEDER wird die aktuelle Gesetzge-bung beibehalten, mit einer strengeren Kon-trolle des illegalen Spiels, ODER es werde Änderungen vorgenommen, die es neuen, privaten Anbietern erlauben, Lizenzen für Teile des Glücksspielmarkts zu erwerben, wozu die entsprechende Aufsichtsbehörde geschaffen werden muss. Der Bericht führt den zweiten Ansatz aus, der folgende Emp-fehlungen enthält:– Der Staat wird sein Monopol für Spiele mit hohem Suchtrisiko beibehalten, und Svenska Spel darf weiterhin seine 4 Kasinos und 7.500 Videolotterieterminals in Bars und Restaurants betreiben.– Internetglücksspiele dürfen nur durch Svenska Spel, die staatlich kontrollierte Pferdewettengesellschaft ATG sowie durch Sportwettenanbieter mit schwedischer Li-zenz betrieben werden, – Gemeinnützige Gesellschaften und NGOs dürfen Lotterien und Rubbellose anbieten sowie Bingoveranstaltungen durchführen.– Svenska Spel bietet weiterhin Zahlen-spiele und Rubbellose an, muss jedoch die Sportwetten aufgeben,– Private Anbieter können eine Lizenz als Buchmacher oder für andere Sportwetten

erwerben; sie müssen jedoch in Schweden registriert sein, die schwedische Glücks-spielgesetzgebung einhalten und in Schwe-den Steuern entrichten. Es sind also keine Glücksspieltransaktionen auf ausländische Konten möglich. Auch Svenska Spel und ATG müssen Steuern entrichten. – Eine neue Glücksspiel-Aufsichtsbehörde wird das heutige Inspektorat ablösen und künftig auch für die Lizenzvergabe sowie für die Aufsicht der Annahmestellen zu-ständig sein. – Für alle Glücksspiele, außer den Kasinos, wird das Mindestalter 18 Jahre betragen. Für Kasinos gilt weiterhin die Altersgrenze 20.Heute erhalten die Schwedische Sportföde-ration und die Komitees ungefähr 2/3 ihrer Zuwendungen von Svenska Spel und ATG. In einem anderen Bericht von Ende Febru-ar schlägt die Regierung vor, “dieses System durch einen fest zugewiesenen Beitrag” ab-zulösen, der aufgrund einer Bedarfsabklä-rung aus dem Staatshaushalt überwiesen wird. Dadurch wird die Verbindung zwischen den Glücksspieleinnahmen und Sportbeiträ-gen entfallen, und eines der Hauptargumente von Svenska Spel zur Beibehaltung von Odd-set und Tipset wird hinfällig.

Bis 31. März müssen alle Reaktionen auf den Bericht beim Finanzministerium einge-reicht sein. Dieses wird in Anbetracht des-sen den endgültigen Vorschlag ausarbeiten, der dem Parlament voraussichtlich bereits im Frühling vorgelegt wird.

Göran Wessberg

Senior-Berater von Svenska Spel

Die neue CEO von Svenska Spel, Meta Persdotter, die seit Februar im Amt ist, wird sich für die Sportwetten einsetzen, da diese ihrer Ansicht nach die Kerntätigkeit von Svenska Spel ausmachen und die Verbindungen zu den Sportorganisationen seit vielen Jahre vielfältig, stark und gewinnbringend sind. Für den Fall der Übernahme durch andere Anbieter be-fürchtet sie zudem, dass viele Annahmestellen in dünn besiedelten Regionen, wo Sven-ska Spel eine Verantwortung zum Angebot selbst unprofitabler Dienstleistungen hat, den Verkauf von Lotterieprodukten werden einstellen müssen .Frau Persdotter, selber eine begeisterte Sportlerin, hat ihre wichtigste Berufserfahrung bei IKEA erworben. Entsprechend ist der Kontakt und Dialog mit den Kunden ihr wichtigstes Anliegen, seien es die Käufer von Lotterielosen, die Annahmestellen oder die Kasinogäste. Aktuell steht jedoch für sie die Reaktion von Svenska Spel auf die vorgeschlagenen Änderun-gen im Vordergrund. Bisher wurde in Schweden wenig über die Änderungen diskutiert; Me-dien wie auch Politiker scheinen der Idee, private Anbieter zuzulassen, positiv gegenüber-zustehen. Letztere stellen sich allerdings klar gegen die vorgeschlagenen Beschränkungen und werden die Schlussfolgerungen des Berichts nicht akzeptieren. Zweifellos werden sich auch die NGOs dagegen stellen, dass sie ihre Angebote nicht im Internet vertreiben dürfen.

Meta Persdotter CEO

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Nachrichten der Mitglieders

Gheorghe BENEA, neuer CEO der rumänischen StaatslotterieSeit dem 16. Februar 2009 ist Herr Gheor-ghe Benea neuer CEO der Compania Natio-nala ‘Loteria Romana’ S.A.

Als graduierter Ingenieur mit einem Ab-schluss der Fakultät für Chemische Techno-logie/Iasi, Abteilung Faserstoffe, Papier und Fasern (1979) hält er zwei Patente: Metho-de zur enzymatischen Bleichung von Faser-stoffen und Fixierung des Plastikfilters auf rotierenden Zellulosefiltern.

Nach Abschluss seiner Studien im Jahre 1990 wurde er Bürgermeister der Stadt Dej und entfaltete dort seine Managementfähig-keiten. Parallel spezialisierte er sich an der Deutschen Managementakademie in Celle, Niedersachsen/Deutschland (1993) und am Management und Wirtschaftsinstitut für Marketing in Yakko Poyry/Finnland (1996).

Sein umfangreiches Wissen und seine Erfahrungen brachten ihm bis heute ver-schiedene Positionen als Präsident und/oder Generaldirektor einiger Unterneh-men ein, so z.B. der heutigen “Somes” S.A. Dej, S.C. Pehart Tec S.A. Petresti,

“Remarul 16 Februarie” und “Metalurgica Transilvania Aiud“ S.A.

Seine vorrangigen Ziele bei Loteria Ro-mana sind die Bildung eines engagierten Teams, Schaffung guter Arbeitsbedingun-gen und Ausbau des Unternehmensein-flusses. Weitere Ziele sind die Erhöhung der Produktivität, Ausbau des Verkaufs-netzwerkes durch Inbetriebnahme neuer Vertriebskanäle (Großmärkte, Tankstel-len, Hotels etc.) und Diversifizierung der Produktlinie.

Besonderen Wert wird er auf die Präsen-tation des Unternehmenslogos, vor allem in den Verkaufsstellen, legen und er be-tonte: „sie sind unsere Visitenkarte und sagen sehr viel aus über unsere Sorgfalt. Außerdem werden wir zur Aufwertung unseres Images die Auflage unseres Ma-gazins Lotto Prono , der Hauptinformati-onsquelle für unsere Spieler, erhöhen.

Gheoghe Benea wünscht sich außerdem eine gute Zusammenarbeit mit den EL Mitgliedern und wird EL in allen Belangen unterstützen.

Norwegen Torbjørn Almlid neuer CEO bei Norsk Tipping AS

Schweinezuchtfirma Norsvin und zuvor während eines Jahres als Direktor der Biotech-Firma BioInn gesammelt, bis er die Branche wechselte. Ab 1999 war er Generaldirektor von Feiringklinikken AS (The Feiring Clinic Ltd), bevor er zum Generaldirektor von Helse Øst (Gesund-heitswesen Region Ost) und 2003 zum CEO der Krankenhausgruppe Sykehuset Innlandet berufen wurde.

Torbjørn Almlid hat ehrgeizige Pläne für Norsk Tipping AS: “Die komplexe Verbin-dung zwischen Politik, Technologie und Markt stellt für alle Beteiligten eine span-nende Management-Herausforderung dar. Die Produkte von Norsk Tipping stellen auf technisch fortgeschrittene Lösungen ab. Die Herausforderung, trotz der zunehmenden Beachtung des Prob-lemspiels attraktive Produkte anzubie-ten, ist sehr motivierend”, meint Almlid.

In der kurzen Zeit seit dem Amtsantritt Alm-lids wurde bei Norsk Tipping unter anderem die hundertprozentige Spielerregistrierung für alle Glücksspiele, mit Ausnahme der Rubbellose, eingeführt. Außerdem befindet sich die Organisation in der Einführungs-phase einer neuen Generation von Spielau-tomaten, bei denen die Kombination von Un-terhaltung und Verantwortlichem Spiel eine neue Qualität erreicht. “Ich möchte, dass Norsk Tipping eine offene und transparen-te Organisation ist. Wir müssen zeigen, dass unsere Glücksspiele in erster Linie unter-haltsam und hinsichtlich des Problemspiels unbedenklich sind”, meint Almlid. In Bezug auf die kommende Entwicklung meint er “es ist unerlässlich, auch künftig auf Innovation und Erneuerung zu setzen. Daher wird der Entwicklung verantwortlicher und gleich-zeitig attraktiver Spiele, insbesondere im In-ternet, bei Norsk Tipping in Zukunft höchste Priorität zukommen.”

Seit dem 1. Januar 2009 bekleidet Dr. Torbjørn Almlid das Amt des CEO der norwegischen Nationallotterie Norsk Tipping AS. Der promovierte Tierarzt Almlid (59) war in der Forschung gene-tisch bedingter Krankheiten tätig. Seine Managementerfahrung hat er während zehn Jahren als Generaldirektor der

Rumänien

Torbjørn Almlid CEO

Gheorghe Benea CEO

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Six Sigma

Ein Vertragsabschluss mit der GTECH Cor-poration umfasst neben vielen Vorteilen auch die Unterstützung durch einige hoch-qualifizierte “Black Belts (Schwarze Gür-tel)“. Zwar bekämpfen sie Ihre Gegner nicht mit Hilfe von Karate-Techniken, aber durch den Einsatz der „Six Sigma“ Qualitätsma-nagement-Methodik stellen sie sicher, dass dem Kunden die weltweit effektivsten Technologie-Lösungen im Glücksspielbe-reich zur Verfügung gestellt werden. Entwickelt wurde Six Sigma 1986 von Moto-rola. Das dahinter stehende Konzept sah vor, anhand verschiedener Praktiken die Produk-tion in den Fertigungsstätten zu optimieren und Fehler zu eliminieren. Die Umsetzung des Konzepts wurde schließlich auch auf andere Unternehmensprozesse ausgewei-tet, um so ein höheres Qualitätsniveau zu erreichen, den Ausschuss zu reduzieren und die Arbeitsprozesse zu verbessern. Die hinter dem Begriff Six Sigma stehende Idee besagt, dass, wenn zwischen dem Mittel-wert der kritischen Prozessparameter und den definierten Spezifikationsgrenzen eine sechsfache Standardabweichung liegt, prak-tisch eine Null-Fehler-Qualität erreicht wird. Die Namensgebung für die verschiedenen Dienstränge leitet sich aus dem Bereich des Kampfsports ab, verwendet werden bei-spielsweise Begriffe wie Black oder Green Belt. Bei GTECH halten wir den Einsatz der Six Sigma-Methodik im Glücksspielbereich für unerlässlich. Unter Führung von Matthew Whalen, Vice President of Global Technolo-gy Solutions bei GTECH, wurden mehr als 100 Mitarbeiter des Unternehmens erfolg-reich in die “Lean Six Sigma”-Technik ein-

gewiesen. Diese Verfahrensweise zielt dar-auf ab, die Verschwendung von Ressourcen im Interesse des Endkunden zu eliminieren und eine Fertigung auf höchstem Niveau sicherzustellen. Der Lean-Ansatz ist eine Strategie zur Optimierung von Arbeitsab-läufen. Auf diese Weise sollen unmittelbar Verbesserungen geschaffen werden, nor-malerweise bereits in weniger als 90 Tagen. Die Ergebnisse sind nachweislich positiv. So zeigte sich zum Beispiel unser Kunde Veikkaus Oy, der Betreiber der finnischen Nationallotterie, anlässlich eines geschäft-lichen Treffens mit GTECH so beeindruckt von unserer Umsetzung des Lean Six Sig-ma-Ansatzes, dass sie unseren Black Belt gebeten haben, sie bei der Steigerung ihrer Effizienz im Softwarebereich zu unterstüt-zen. Unter Führung von leitenden GTECH-Mitarbeitern in Finnland und mit der Un-terstützung unseres Prozessingenieurs und Black Belts James Bois konnten im An-schluss positive Ergebnisse erzielt werden. Laufende Optimierungsinitiativen wurden beschleunigt und es wurden solide Aktions-pläne für die Bereiche aufgestellt, in denen zukünftig Verbesserungen notwendig sind. GTECH ist nicht zuletzt führend in der Glücksspielbranche, weil wir sicherstel-len, dass dem Kunden stets das beste Produkt zur Verfügung gestellt wird. Laut Whalen werden wir dank der Six Sigma-Strategie auch zukünftig in der Lage sein, durch die Konzentration auf kontinuier-lich messbare und quantifizierbare Ziele unseren Kunden standardmäßig Software und Serviceleistungen zu liefern und dabei grundsätzlich eine erstklassige Qualität zu gewährleisten.

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Die sich verschärfende globale Wirtschaftskri-se wirkt sich auch auf die Absatzzahlen von Lotteriegesellschaften aus, sodass diese neue Wege finden müssen, Erlöse für die von ihnen unterstützten guten Zwecke zu erzielen. Wäh-rend die Verkaufszahlen von Lotteriescheinen an Online-Terminals untrennbar mit der Grö-ße des aktuellen Jackpots verbunden sind und daher durch Marketingmaßnahmen nur in ge-ringem Maße gesteigert werden können, sieht dies beim Absatz von Sofortlosen ganz anders aus. Sofortlose stellen naturgemäß Impuls-käufe dar und sind daher wesentlich stärker durch Marketing beeinflussbar. Dadurch bie-ten sie Lotteriegesellschaften eine optimale Möglichkeit, ihre Einnahmen in dieser wirt-schaftlich schwierigen Phase zu stabilisieren.

Die Anhebung der Gewinnsummen hat sich über die Jahre als eine der beliebtesten und effektivsten Möglichkeiten erwiesen, die Nachfrage nach Sofortlosen zu steigern. Auch lizenzierte Spiele stellen nachweis-lich eine wirksame Methode dar, um den Absatz von Sofortlosen und die so erzielten Einnahmen zu erhöhen. Die Lotteriegesell-schaften beschreiten diesen Weg jedoch vergleichsweise selten, da für die Nut-zung einer zugstarken Marke hohe Lizenz-gebühren anfallen. Das MDI-Fanartikel-Modell wurde entwickelt, um genau diesen Realitäten Rechnung zu tragen. Das kreative Geschäftsmodell bietet Lotteriegesellschaf-ten weltweit folgende Vorteile:

-starke Marken zu verwenden, ohne die eige-ne Rendite zu beeinträchtigen;

Marketing- und Werbebudgets erweitert, in-dem sie die Lebensdauer der Marke und den Goodwill der Lotteriegesellschaft über einen weit längeren Zeitraum streckt, als dies bei einer traditionellen Werbekampagne der Fall wäre; und

Lotteriegesellschaft neue Spieler zuführen.

Das Fanartikel-Modell

Wie bereits erwähnt, verfügen Lotteriege-sellschaften oft nicht über das nötige Bud-get, um die hohen Lizenz¬gebühren für die Nutzung einer zugkräftigen Marke zu zahlen, und konnten diese Komponente daher bisher nicht in ihren Marketing-Mix einbeziehen. Das MDI-Modell eröffnet Lotteriegesellschaften eine kreative Lösung zur Überwindung dieser Marktzugangssperre, indem es ihnen ermög-

licht, einen Prozentanteil der Preisstruktur von Lizenzspielen für einzigartige Markenprei-se von hoher Qualität aufzuwenden. Die Lotte-riegesellschaft erwirbt die Markenartikel von MDI und nutzt sie als Preise für die Gewinn-spiele. Die Lizenzgebühren zahlt MDI.

Die Lotteriegesellschaften, die das MDI-Mo-dell bereits einsetzen, haben seinen Nutzen schnell erkannt. Zum einen ziehen die als Gewinnspielpreise eingesetzten Fanartikel neue Spieler an. Zum anderen sind die Prei-se, die in den lizenzierten Spielen gewonnen werden können, oft Artikel, die man auf kei-ne andere Weise erwerben kann – sie stellen also nicht nur einen großen Anreiz, sondern auch ein einzigartiges Gewinnerlebnis dar. Im Vergleich zum Gewinn von Bargeld hinterlas-sen diese Fanartikel-Preise einen länger an-haltenden und positiveren Eindruck bei den Spielern. Sie steigern zudem die Wirkung der Werbung der Lotteriegesellschaft, da die gesamte Produktreihe vom positiven Image der Artikel profitiert. Die mit einer Marke verbundenen guten Eindrücke und Gefüh-le strahlen darüber hinaus oft sogar auf die Lotteriegesellschaft an sich aus und wirken so als Triebkraft für das gesamte Sortiment.

Die Fanartikel bereiten den Boden für eine nachhaltige Kundenbindung und ein tief-greifendes Gefühl der Nostalgie unter den Spielern, denn diese Preise sind etwas, das man lange Zeit behält. Die Absatzentwick-lung der vergangenen neun Jahre zeigt, dass lizenzierte Spiele einen der wichtigsten Bei-träge zur Steigerung der Sofortlos-Verkäufe in Nordamerika geleistet haben.

Fanartikel-Spiele von MDI

MDI hat sich darum bemüht, einzigartige Fanartikel für die meisten seiner weltweiten Hit-Marken wie Monopoly, Pac-man, Deal or No Deal, Jeopardy, Harley-Davidson, Indiana Jones, NHL und World Poker Tour zu entwi-ckeln. Nachstehend zwei jüngere Fallbeispie-le, die den europäischen Markt betreffen:

Jones“-Spielen

25 Lotteriegesellschaften in der ganzen

Fanartikel in der LotteriebrancheDas neue Modell für lizenzierte Glücksspiele

Welt führten zeitgleich mit dem Start des Kinofilms Indiana Jones-Lose ein. MDI ent-wickelte und verwaltete alle Aspekte der Fanartikel-Preise dieser Spiele für Lotte-riegesellschaften in Estland, Luxemburg, Belgien, Deutschland, Australien und den Vereinigten Staaten.

Die ungarische Lotteriegesellschaft Sze-rencsejáték wählte das Fanartikel-Modell für ihre WPT-Lose. Lizenzgebühren fielen nicht an, da die Lotteriegesellschaft einen Prozentanteil auf Fanartikel-Preise um-gelegt hatte. MDI und WPT stellten sogar World-Poker-T-Shirts für Vertriebsvertreter und Einzelhändler zur Verfügung und un-terstützten die Lotteriegesellschaft bei der Durchführung eines phänomenal erfolgrei-chen Turniers für Vertreter der Medien. Die Absätze der ersten Woche übertrafen die sämtlicher früher eingeführten Spiele um 25 Prozent. Darüber hinaus wurden 35 Prozent der in den ersten Wochen verkauften Lose, auf die kein Gewinn entfallen war, für eine Verlosung von Fanartikeln abgegeben.

Lizenzierte Fanartikel bieten Lotteriegesell-schaften eine kreative Lösung zum Ausgleich fallender Absatzzahlen und darüber hinaus eine Marketingalternative, die langfristige-re, nachhaltigere und positivere Eindrücke schafft als traditionelle Werbekampagnen. Langer Rede kurzer Sinn: Die Nutzung lizen-zierter Markenspiele mit Hilfe des MDI-Mo-dells dient dazu, dieselben Ziele zu erreichen, die Lotteriegesellschaften bisher durch kost-spielige Marketing- und Werbekampagnen verfolgt haben. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten kommt dieses Modell wie gerufen.

MDI MDI, eine hundertprozentige Tochtergesell-schaft von Scientific Games, besteht seit 1986 und ist heute der weltweit führende Anbieter von unterhaltungsbasierten lizenzierten und Marken-Glücksspielen. Neun von zehn Mar-ken-Glücksspielen, die in der Welt verkauft werden, werden über MDI lizenziert. Als ein-ziger Allround-Anbieter für Lotterie-Werbe-aktionen und Glücksspiele verfügt MDI über mehr als 150 Marketing- und Lizenzierungs-partnerschaften mit weltweit bekannten und renommierten Unternehmen.

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Ein Experte auf dem Lotteriemarkt in Osteuropa

Innerhalb von weniger als 17 Jahren seit seiner Gründung schaffte es INTRALOT sich in 50 Ländern auf fünf Kontinenten niederzulassen und zu einem der führen-den Unternehmen dieser Branche aufzu-steigen. Aufgrund seiner europäischen Herkunft waren die Regionen Ost- und Südosteuropas die ersten Erweiterungs-gebiete der internationalen Ausbreitung von INTRALOT.

In der Anfangsphase investierte das Un-ternehmen in die benachbarten Märkte Südosteuropas, zu einer Zeit, in der die Perspektiven solcher Märkte nicht im vo-raus zu berechnen und die zu bewältigen-den Probleme zahlreich waren. Doch die Entscheidung der Geschäftsführung sich dieser Herausforderung zu stellen, zahlte sich aus, denn INTRALOT stieg rasch zum führenden Technologieanbieter auf dem Gebiet der Lotterien in dieser Region auf und ebnete den Weg für ein attraktiveres Spielangebot in diesem Bereich.

Die Branche der Lotterien in Südost- und Osteuropa bot INTRALOT die Ge-legenheit, den interessierten Kunden seine Marktposition aufzuzeigen, und der Lotteriemarkt trat in eine neue Ent-wicklungsphase, da INTRALOT innova-tive Dienstleistungen und Produkte mit Effizienz und technologischem Fort-

schritt anbot. Die Lotterien dankten es dem Unternehmen durch langjährige Zusammenarbeit, denn sie honorierten, dass INTRALOT sich aufrichtig durch individuell angepasste Lösungen für die Erfüllung ihrer Ziele und die Befriedi-gung ihrer grundlegenden Bedürfnisse engagierte. Diese langjährigen und beid-seitig vorteilhaften Beziehungen gehö-ren seitdem zum ”modus operandi” des Unternehmens und erlauben INTRALOT weltweit weitere Märkte zu erobern.

Heute ist INTRALOT in Osteuropa in Rumänien, Bulgarien, Russland, Serbien, der Slovakei, Polen, der Türkei, Zypern, Moldawien und Griechenland vertreten und bietet Spiele an, die von Zahlenspie-len bis hin zu Wettspielen und Videolot-terien reichen.

INTRALOT ist zur Zeit weltweit der füh-rende Sportwettenanbieter, mit beson-ders starker Präsenz in dieser europäi-schen Region. Im Einzelnen: INTRALOT hat sich niedergelassen in Griechenland (mit seinem Tochterunternehmen Bet-ting Company (“Wettgesellschaft”), bie-tet es seit 2000 dem staatlichen Wett-spielträger OPAP Dienstleistungen und technische Unterstützung an), in Bulga-rien (wo das Tochterunternehmen Euro-football eine starke Marktposition hat),

in Polen (wo das Tochterunternehmen Totolotek der führende Betreiber für Sportwetten im Land ist), in Rumänien (wo INTRALOT der Anbieter für Wett-spiele der Staatslotterie ist) und in der Türkei (wo INTRALOT sich am Konsorti-um INTELTEK beteiligt, das das Glücks-spiel Iddaa veranstaltet).

INTRALOT bietet seine Dienstleistun-gen und technische Unterstützung, aber auch das technologische Know-how, der gesamtrussischen Staatslotterie an, ebenso wie der Staatslotterie Rumäniens und der Loteria Moldovei in Moldawien. In Griechenland ist es der Hauptlieferant der beiden staatlichen Institutionen für Glücksspiele, OPAP und ODIE.

Zudem ist INTRALOT verantwortlich für den Betrieb der Videolotterie-Netzwerke in Serbien (durch sein Tochterunter-nehmen Yugobet), in der Slowakei (wo es die Mehrheit der Anteile der “Slo-venske Loterie” besitzt), in Polen (über das Tochterunternehmen Pollot) und in Moldawien (durch Loteria Moldovei). Was die Erfahrungen des Unternehmens im Bereich der Sofortspiele betrifft, war INTRALOT während der gesamten Zeit ihres Betriebs Mehrheitsaktionär und Geschäftsführung der griechischen Ge-sellschaft für Rubbellose. Die Einnahmen aus den Glücksspielen in Südosteuropa werden auf ca. 10 Milliar-den Euro geschätzt. Die Beliebtheit der Glücksspiele (insbesondere der Sport-wetten) innerhalb einer Bevölkerung von etwa 380 Millionen Menschen, in Verbin-dung mit der vor kurzem erfolgten Auf-nahme zahlreicher neuer Länder in die EU, sind die Hauptgründe für den wach-senden Bedarf an attraktiven Spielange-boten in diesen Ländern.

Durch die Entwicklung von Lösungen und die Umsetzung von Projekten steht INTRALOT in engem Kontakt mit den Ländern dieser Region in ihrer jüngsten Vergangenheit. Eben diese Erfahrung erlaubt es INTRALOT selbstbewusst zu behaupten, dass es über „praktische“ Erfahrung und technisches Know-how in dieser geographischen Region verfügt, so dass INTRALOT in der Lage ist, die Märkte Südost- und Osteuropas erfolg-reich weiter zu unterstützen.

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Workshops

EL/WLA MARKETING SEMINARNEUE FARBEN FÜR DIE WERBUNGLondon 28. – 30. Januar 2009

“Viele kleine Dinge sind durch Werbung

ganz groß geworden”

Mark Twain

Als die Zeit gekommen war, eine Entschei-dung über den Titel zu treffen, der in das Thema des ersten gemeinsamen WLA/EL Se-minars einführen sollte, wurde eine Unmenge von Ideen ausgetauscht und es kam der Ge-danke an „Farben“, die zu „Neue Farben“ und schließlich zu „Neue Farben für die Werbung“ wurden, auf – und das nach regem Austausch, der nebenbei auch die Impressionisten, Mo-net und eine philosophische Diskussion über Kunst und Wissenschaft einschloss.

Daher der Titel und seine Bedeutung: Wer-bung ist tatsächlich beides, Kunst und Wis-senschaft. Und wie die schöne Kunst der Ma-lerei auf drei Primärfarben basiert, die eine Myriade an Wirkungen, eine Unendlichkeit an Darstellungsformen erzeugt, so auch die Werbung. Aus einigen grundlegenden Kon-zepten heraus bietet die Werbung unendliche Alternativen und stetige Innovationen.

Und so haben sich 115 Teilnehmer, die ca. 50 Organisationen und Unternehmen vertraten, unter diesem Banner „Neue Farben für die Werbung“ vom 28.-30. Januar 2009 in London versammelt, um 25 externe und aus der Lotte-riebranche stammende Experten zu hören, die ihre Ansichten, ihre Fachkenntnisse und Er-fahrungen über die globale Welt der Werbung in der heutigen Umgebung der fragmentierten Märkte, verschiedenartigen Kommunikations-kanäle und der sich bedrohlich abzeichnenden ernsten Wirtschaftskrise mit ihnen teilten.

Diese Referenten und die anschließenden Diskussionsrunden deckten verschiedene Themengebiete ab, die sich um fünf Themen gruppierten:- Internationaler Überblick und Perspektive,- Kreativität und Innovation,- Neues Marketing und Werbekonzepte,- Wie erreicht man die Spieler in einem seg-mentierten Markt,- Kontrolle und Bilanz, soziale Unterneh-mensverantwortung, etc...

Herr Arch Gleason, WLA Präsident, eröffnete das Seminar mit warmen Begrüßungsworten an die Teilnehmer.

Der erste Tag, der 29. Januar, zeichnete sich durch zwei inspirierende Hauptredner aus, zunächst Herr John Luff, Gründer von “Sus-tainable Marketing – UK”, der in seiner Prä-sentation betonte, dass gute soziale Unterneh-mensverantwortung und Marketing/Werbung untrennbar miteinander verbunden sind. Ihm

folgte Herr Dan Thwaites, Planungsdirektor H.S&P, der anhand erfolgreicher Anzeigen und Werbekampagnen frische und originelle Werbeideen präsentierte.

Herr Francesco Parola, Lotteriedirektor und Herr Michael Staskin, Marketingdirektor von SI-SAL SpA, folgten mit einem Überblick über das sehr erfolgreiche SuperEnalotto-Spiel in Italien.

Herr Jean-Luc Moner-Banet, Generaldirek-tor, gab einen Überblick über die Marketing- und Werbeaktivitäten, die zum Start des an-lassbezogenen Spiels “Christmas for Life” der Lotterie Suisse Romande geführt haben. Herr Joris Van Dijk, Marketing- und Verkaufsleiter der Nederlandse Staatsloterij, präsentierte ebenso das Konzept und die Werbekampag-ne, die zur Einführung des anlassbezogenen Spiels „NewYear’s Eve 2008“ geführt hat.

“Einen realen Gegenwert durch die Werbung erhalten” war das Thema von Frau Marzia Mastrogiacomo, Geschäftsbereich, Lottoma-tica, gefolgt von vier erfahrenen Lotteriefüh-rungskräften zum allgemeinen Thema „Wie er-reicht man die Spieler im Markt und wie kann man dabei die Effektivität einer fragmentier-ten Werbung messen“. Als Erster, Herr Klaus B. Lohse, Marketingdirektor, Danske Spil, über Oddset und wie man im aktuellen Mili-eu überlebt und sich anstrengt, danach Herr Marko Milankovic, Marketing Manager, State Lottery of Serbia, über die Einführung und die Laufzeit von vier Rubbellosspielen in 2008, gefolgt von Herrn Jaromir Liptak, Leiter Stra-tegieabteilung, Tipos Slovakia, über Marke-tinginstrumente, die bei der Einführung ihres Lottospiels zum Einsatz kamen, und schließ-lich präsentierte Herr Marc Frederix, Marke-tingdirektor der Loterie Nationale Belge, ihre ökonometrischen Modellmethoden zur Opti-mierung der Medienberichterstattung.

Der Rest des Tages wurde dem Thema “Wer-bung und Responsible Gaming” gewidmet. Baroness Jean Coussins, unabhängige Be-raterin Unternehmensverantwortung, zeigte das Übel und das Leid von verantwortungs-losem Marketing auf, indem sie Parallelen zog zur Alkohol-Getränkeindustrie. Baro-ness Coussins schloss ihre Bemerkungen, indem sie die Wichtigkeit einer aufrichtigen Selbstverpflichtung zum verantwortungs-bewussten Marketing durch die Lotterie-gesellschaften betonte, um somit gemein-same Ziele mit der Regierung und anderen Aufsichtsbehörden nachzuweisen, die im Gegenzug helfen werden, ein faires, legales, soziales und geregeltes Geschäftsumfeld zu erhalten.

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Workshops

Herr Dermot Griffin, Vorstand von An Post Ireland, sprach über die Wiederbelebung der nationalen Lottomarke und An Post.

Am Ende des Tages präsentierten Vertreter der drei wichtigsten Partner ihre Sicht: zu Lizenzprodukten Frau Carla Schaeffer, VP, Geschäftsentwicklung, MDI, über Werbung in einer rezessiven Wirtschaft, Frau Sharon Duncalf, Leitende Direktorin, GTech UK, und „Wie und warum Fokus auf das Detail – Fokus auf den Einzelhandel“, von Vasilis Kasiotakis, Intralot.

Nach jeder Gruppe von Präsentationen erlaub-ten Diskussionforen den Teilnehmern und den Gastrednern, vertiefend in die Themen ein-zusteigen und sich auszutauschen. Das letzte Forum handelte von der heutigen Finanzkrise.

Darüber hinaus hatten die Teilnehmer reich-lich Gelegenheit, Beziehungen zu pflegen und Camelots Gastfreundschaft sowie die hervorragende Organisation, die vom EL-Büro des Generalsekretariats geleistet wur-de, zu genießen.

Wir möchten allen an der Organisation des Seminars Beteiligten herzlich danken, insbe-sondere den Teilnehmern für ihre Beiträge und Kommentare, die diese Veranstaltung zu einem Erfolg gemacht haben.

Gilbert Rehayem

Moderator

Es folgten Frau Miriam Nilsson, Projekt-Managerin, Svenska Spel, über die Lotterie-Fallstudie und Frau Murielle Fontaine, Senior Marketing Manager, Pollard Banknote, die da-rüber referierte, wie die Nachhaltigkeit der So-fortspiele am besten unterstützt werden kann durch soziale Maßnahmen.

Der zweite Tag, der 30. Januar, begann mit ei-ner Präsentation von Herrn Gordon Medeni-ca, Direktor der New York State Lottery, der mit Hilfe von wohl-vorbereiteten und hervor-ragenden Werbeclips die drei Schlüsselele-mente der Werbekampagne der New York State Lottery behandelte, d.h. Finanzierung, Kreativität und Massenmarketing. Herr Ri-chard Bateson, Direktor für Spiele und Rub-bellose, Camelot UK, präsentierte, wie das Unternehmen den richtigen Marketingmix gefunden hat, um die £1 Milliarde im Rubbel-losverkauf in 2007-2008 zu erreichen. Herr Gregor Espenkott, Werbe-Manager, West-deutsche Lotterie, folgte mit einem Überblick über die Lage der Werbung in Deutschland.

Später drehte sich eine Vielzahl von Präsenta-tionen um das Thema kreative Werbung über verschiedene Kanäle. Hier zunächst Herr Ari Tuuli, Marketing Manager, Veikkaus, darüber, wie strategische Ziele mit Hilfe von Mehrkanal-Werbekampagnen erreicht werden können, Herr Xavier Cos Valero, Manager von O.A.L und Handelsbevollmächtigter LAE Barcelona, über den Lotto-TV-Kanal LAE, und Herr Taras Lozhenko, Kreativdirektor von MSL Ukraine, über neue Spiele in einer neuen Welt.

Bericht zum Rechtsseminar 1. bis 3. April in Den Haag

Das erste EL-Rechtsseminar des Jahres fand in Den Haag, der niederländischen Di-plomatiehauptstadt statt. Zur großen Freude vieler Mitglieder war der Zeitpunkt der Ver-anstaltung besonders gut gewählt: Das Früh-lingswetter lies nichts zu wünschen übrig und am Eröffnungstags fand ein Fußballspiel zwischen den Niederlanden und der ehema-ligen jugoslawischen Republik Mazedonien statt. Es überraschte keinen der Teilnehmer, dass die Niederländer das Spiel mit 4-0 für sich entschieden. Laut dem Vorsitzenden der Arbeitsgruppe für Rechtsfragen, Tjeerd Veenstra, hatten sie mindestens zwei ihrer Tore der Anwesenheit der EL zu verdanken.In diesem Sinne wurde das Rechtsseminar am Donnerstagmorgen von seinem Vorsitzenden er-öffnet. Dieser hieß alle EL-Mitglieder willkom-men, die wieder einmal zahlreich erschienen

waren, und dankte der niederländischen Staats-loterij für die gute Zusammenarbeit im Hinblick auf die Organisation der Veranstaltung.Den ersten Vortrag hielt Annick Hubert. Sie informierte die Mitglieder über die aktuellen rechtlichen Entwicklungen in der EU, be-handelte den Status der vielen, derzeit beim EuGH anhängigen Gerichtsverfahren und erklärte, dass im Hinblick auf die Vertrags-verletzungsfälle die einzigen Neuigkeiten ihr durchaus zufriedenstellender gegenwärtiger Zustand sei. Derzeit werde EU-Kommissar McCreevy einfach nicht ausreichend von den anderen Kommissaren, einschließlich EU-Kommissionspräsident Barroso unterstützt, um die Verfahren anzutreiben. Weiter wur-den die Entwicklungen im Hinblick auf die Untersuchung der Kommission der von der Remote Gambling Association im Zusammen-

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Workshops

hang mit den EU-Handelsbeschränkungen (TBR) eingereichten Beschwerde sowie die weitere Vorgehensweise der EL besprochen.

Die durch die französische Präsidentschaft im Europäischen Rat ausgelöste Glücks-spieldebatte, die von der nachfolgenden schwedischen Präsidentschaft weitergeführt werden soll, wurde im Anschluss daran un-ter dem Vorsitz von Tjeerd Veenstra in klei-nen Arbeitsgruppen besprochen. Nachdem Philippe Vlaemminck einige der wichtigsten institutionellen Bestandteile des politischen Gesetzgebungsverfahrens hervorgehoben hatte, sprachen Dimitris Panageas und Ana Paula Barros über ihre Teilnahme an den Arbeitsgruppensitzungen des Europäischen Rats, während Bengt Palmgren die Absichten der schwedischen Präsidentschaft umriss. Der EL-Generalbevollmächtigte Rupert Hor-nig betonte die Bedeutung der Kontakte, die EL-Mitglieder mit ihren jeweiligen Regierun-gen in dieser Beziehung pflegen.

Nach einer wohlverdienten Kaffeepause be-gannen wir wie gehabt über die neuesten Entwicklungen mit transnationaler Rele-vanz zu sprechen. Zu diesem Anlass hatte Hubert Sicking eine umfassende Präsentati-on der aktuellen rechtlichen Entwicklungen in Deutschland vorbereitet, die sich aus den kürzlich gefällten Urteilssprüchen erge-ben hatten. Es folgte eine Präsentation von Bengt Palmgren über die Entwicklungen in Schweden, die auf einer kürzlich veröffent-lichten Studie basierte. Im Rahmen seines Vortrags erklärte er unter anderem, dass die schwedische Glücksspielgesetzgebung einen echten Wendepunkt erreicht habe. Am Ende der Sitzung folgte ein Überblick über die Ent-wicklungen in einigen anderen Ländern. Als Redner fungierten verschiedene, im Lotterie- und Glücksspielrecht spezialisierte Anwälte.

Die wichtigsten Themen, die nach dem Mit-tagessen behandelt wurden, waren einerseits die in der Glücksspielbranche verteidigten allgemeinen Rechtsgrundsätze, präsentiert von Philippe Vlaemminck, und andererseits der Kommissionsvorschlag für eine Verbrau-cherschutzrichtlinie. Jutta Buyse gab den Teilnehmern einen vollständigen Überblick über den Umfang und die Auswirkungen des Kommissionsvorschlags. Auch auf den Bei-trag, den die EL zusammen mit der ECA und der EPMA bei der Beratung des Europäischen Parlaments geleistet hatte, ging sie in diesem Zusammenhang ein. Ana Paula Barros fuhr mit demselben Thema fort und sprach über die Risiken, die der niedrige Standard des aktuellen Kommissionsvorschlags birgt. Sie erklärte ihr Vorhaben, eine Umfrage unter den EL-Mitgliedern durchzuführen, um die angestrebte Richtlinie mit existierenden Ver-braucherschutznormen in den verschiedenen EU-Mitgliedsstaaten zu vergleichen.

Der erste Seminartag schloss mit einem sehr interessanten und lehrreichen Besuch im Friedenspalast, der mehrere internationale Gerichtshöfe beherbergt. Danach gab es ein köstliches Abendessen in Scheveningen.

Am zweiten Seminartag ging es speziell um das Thema „Glücksspiel im Internet“. Dimos Adamos sprach ohne Umschweife dieses Thema in seinem sehr interessanten Eröff-nungsvortrag an, in dem er die Teilnehmer über Zwangsmaßnahmen informierte, die in Griechenland gegen illegales Glücksspiel im Internet getroffen werden. Besondere Auf-merksamkeit widmete er dabei dem Anbieter Stanley Bet, der im letzten Jahr entgegen der griechischen Glücksspielgesetzgebung zwei Filialen in Griechenland eröffnet hatte.

Im Anschluss daran schloss der Vorsitzende den runden Tisch mit den übrigen Landes-berichten. Danach stellte Michel Janot den erst kürzlich erstellten Gesetzesentwurf vor, der ein Lizenzierungssystem für Inter-netglücksspielanbieter vorsieht. Michel gab einen gut strukturierten Überblick über die wichtigsten Teile des Gesetzesentwurfs, der sich maßgeblich auf die aktuelle Situation in Frankreich auswirken, aber europäischen Gesetzen dennoch vollkommen entsprechen wird. Danach gab er Claudia Ricchetti das Wort, die sehr wortgewandt das italienische Lizenzmodell erklärte. Dieses Modell besteht aus einer kontrollierten Marktöffnung, die durch den „Bersani-Erlass“ organisiert wird und auf den Gesetzesänderungen basiert, die für das neue italienische Gemeinschaftsrecht des Jahres 2009 vorgeschlagen wurden. Dar-über hinaus erläuterte sie den Teilnehmern in gut verständlicher Weise den wichtigsten Unterschied zwischen einem Vertrag über öffentliche Dienstleistungen und einer staat-lichen Konzession, und welcher Regelung in welchem Fall anzuwenden ist.

In der nächsten Sitzung sprach Rupert Hornig über den Beschluss des Europäischen Par-laments im Hinblick auf Glücksspiele im In-ternet. Er gab den Teilnehmenden zunächst einen Überblick über die wichtigsten Punkte des Beschlusses und hob im Anschluss daran die nächsten vom Europäischen Parlament empfohlenen Schritte hervor. Obwohl kom-merzielle Glücksspielanbieter die Initiative ursprünglich deswegen vorangetrieben hat-ten, um die Verletzungsfällen voranzubrin-gen, ist in dem Beschluss weder etwas zu diesem Zweck, noch eine Richtlinie im Zu-sammenhang mit Onlineglücksspiel enthal-ten. Der Beschluss wurde mit großer Mehr-heit am 12. März 2009 verabschiedet.

Der letzte Vortrag dieses Rechtsseminars wur-de von Philippe Vlaemminck gehalten, der uns die Hauptprobleme und Punkte erklärte, die es im Zusammenhang mit Kartellrechtsbestim-mungen im Hinblick auf Glücksspiel im Inter-

net zu berücksichtigen gilt.

Nach zwei Tagen hochinteressanter Gesprä-che bestätigte der Vorsitzende Tjeerd Veens-tra im Rahmen seiner Schlussbemerkung, dass die während des Seminars gehaltenen Vorträge deutlich gezeigt hätten, wie wich-tig die letzten Monate für EL gewesen seien, und dass künftig noch interessantere Zeiten bevorstünden. Bevor er allen Mitgliedern für ihre Teilnahme am Seminar dankte, machte er diese darauf aufmerksam, so viel Informa-tion wie möglich im Hinblick auf rechtliche und politische Entwicklungen in den ver-schiedenen Mitgliedsstaaten auszutauschen. Abschließend dankte er allen Organisatoren dieses höchst erfolgreichen Rechtsseminars von ganzem Herzen.

Annick Hubert

EL Rechtsberater

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