SLAPSHOT 3 2008/09

80
Das Hockey-Magazin der Schweiz Medienpartner November 2008 • Nr. 3 • Saison 2008/2009 • CHF 7.50 Focus: Goalietraining unter der Lupe NLB: Andy Ritsch – Arosa ins Rampenlicht Homestory: Marc Gianola NHL Exklusiv: Mit Mark Streit in New York GRATIS: Poster der Schweizer Nationalmannschaft

description

The Icehockey Magazine of Switzerland

Transcript of SLAPSHOT 3 2008/09

Page 1: SLAPSHOT 3 2008/09

Das

Hock

ey-M

agaz

in d

er S

chw

eiz

Medienpartner

November 2008 • Nr. 3 • Saison 2008/2009 • CHF 7.50

Focus: Goalietraining unter der LupeNLB: Andy Ritsch – Arosa ins Rampenlicht Homestory: Marc Gianola

NHL Exklusiv:

Mit Mark Streit in New York

November 2008 • Nr. 3 • Saison 2008/2009 • CHF 7.50November 2008 • Nr. 3 • Saison 2008/2009 • CHF 7.50November 2008 • Nr. 3 • Saison 2008/2009 • CHF 7.50November 2008 • Nr. 3 • Saison 2008/2009 • CHF 7.50

GRATIS: Poster der Schweizer

Nationalmannschaft

Page 2: SLAPSHOT 3 2008/09
Page 3: SLAPSHOT 3 2008/09

JUNI ’08 3

Jürg FedererSLAPSHOT-Chefredaktor

Nicht ganz gebacken«Goalies sind nicht ganz durchgebacken.» Das ist die erste Aussage meines Eisho-ckeytrainers aus Juniorenzei-ten, an die ich mich erinnere. Ich glaube, es war grundsätz-lich das erste, das mir der gute Herr Häbig damals gesagt hat-te. Im ehrbaren Respekt, den ein sechsjähriger Piccolo-Spieler seinem Coach entgegenbringt, habe ich die Tatsache wortlos akzeptiert. Als ich dann Jahre später, ich muss 14 Jahre oder älter gewesen sein, im freien Eislauf meinem Torhüterkollegen und Eishockey-Wegbegleiter auf der offenen Eisbahn be-gegnete – und der mich mit einigen fl otten Sprüchen reizen wollte – wiederholte ich die Worte meines Piccolotrainers: «Goalies sind eh nicht ganz durchgebacken.» Nach einer halben Eisbahn runde hatte mich mein Kollege auf seinen unförmigen Torhüter-schlittschuhen eingeholt und die darauf folgende Balgerei entschied er nach Punk-ten für sich. Jahre nachdem mir mein Picco-lotrainer eine Eishockey-Weisheit mit auf den Weg gab, habe ich verstanden, wes-halb Eishockey-Torhüter «nicht ganz geba-cken» sind. Wenn einer, der seine Laufbahn lang Seitwärtsbewegungen auf Eis ausübt und nie in einen Faustkampf verwickelt wird, schneller Schlittschuhlaufen kann als ich als Flügelstürmer und dann noch einen Faustkampf gegen mich gewinnt – ich war notorisch in der hart spielenden dritten Li-nie anzutreffen – dann hat er wohl heimlich im Keller zuhause trainiert. So war es auch: Mein Lehrmeister auf der offenen Eisbahn hiess und heisst heute noch Lars Weibel und ist aktuell Torhüter des EV Zug. Was sich seit damals geändert hat, ist mein Beruf. Ich bin heute Eisho-ckeyredaktor und langweile Sie mit meinen Memoiren. Nicht geändert hat sich, dass ein Profi sportler über alle Erwartungen hi-naus trainiert, das tun auch Weibels jünge-re Berufskollegen heute, um nicht eines Tages Eishockeyredaktor zu werden, son-dern eben Eishockeyprofi . Diesem speziel-len Goalietraining, das aus Torhütern «nicht ganz gebackene» Eishockeyspieler macht, haben wir in der vorliegenden SLAPSHOT-Ausgabe die Titelgeschichte gewidmet.Ganz unzufrieden bin ich aber auch mit meiner Berufswahl nicht. Während diese SLAPSHOT-Ausgabe in der Schweiz ent-stand, durfte ich einen weiteren «nicht ganz gebackenen» besuchen: Mark Streit in New York. Auch der Schweizer National-verteidiger ist ein Einzelsportler, der mehr

Face Off

von sich verlangt als sein Team. Le-sen Sie in der vorliegenden SLAPSHOT-Ausgabe, wie es dem erfolgreichsten Schweizer Eishockeyspieler im neuen Um-feld ergeht.

Viel Spass bei der Lektüre.

Page 4: SLAPSHOT 3 2008/09

4 NOVEMBER ’08

InhaltSWISS ICE HOCKEY AWARDS IN MONTREUX

Sprunger MVP – Streits zweiter Streich 8

FOCUSQualitätssprung dank Gleichgewicht 14

HISTORY: 100 JAHRE SCHWEIZER EISHOCKEY100 Jahre, 99 Mann und eine Frau 24

NL A VON A BIS ZManagement-Rating NL A 32HC DavosKönig Arno und seine Minister 32SC Bern «Lords of the Rinks» 38ZSC Lions Ein grosser und ein kleiner Peter 42EHC BielWirtschaftliches Wunder ohne Hayek 46HC Fribourg-GottéronErstmals seit 1980 Ordnung im Büro 47HC Genf-ServetteLeben von McSorleys Gnade 48Kloten FlyersVon einer Revolution im Eishockey-Dorf 49HC LuganoEishockey mit Hugo Chavez 50 HC Ambrì-PiottaWarten auf den Märchenprinz 53EV Zug Zug um Zug zurück zur Spitze 54SCL Tigers Zuviel Schlatter, zuwenig Grunder 55LakersGeiz ist nicht mehr Geil 57

POSTERRamzi Abid, SC Bern 40

NLB EXKLUSIVEHC Arosa: Zurück ins Scheinwerferlicht 58

DIE SCHWEIZER WM-GESCHICHTETumba der Revolutionär 60

KOLUMNENWeltklasse im Management 23Talentmanagement im Eishockey 63

VERSUSKloten Flyers vs. HC Fribourg-Gottéron 64

MEIN ARBEITSPLATZSerge Pelletier, HC Fribourg-Gottéron 66

HOMESTORYMarc Gianola, HC Davos 68

NHL-EXKLUSIVRuhige Insel im «Big Apple» 72

OVERTIME«Chapeau!» 78

SLAPSHOT.CH – Umfragen zur Saison

Die Frage ist tatsächlich viel mehr, wann und nicht ob Luca Sbisa sich in der NHL durchsetzt. Der 18-jährige Zuger kann eine ganz neue Schweizer Strategie zur Eroberung der NHL

ins Leben rufen: Nach dem «Weg à la Mark Streit» kommt nun neu der «Weg à la Luca Sbisa» zum Zuge. Je früher desto besser, wäre demnach die Quintessenz. QUELLE: SLAPSHOT.CH

KANN SICH LUCA SBISA IN DER NHL HALTEN?Ja, er erobert sich seinen Platz in der Verteidigung. 54%Nein, Nach 9 Spielen gehts in die Juniorenliga. 24%Er muss schon früher zu den Junioren nach Lethbridgegehen. 22%

TitelbildAuf feindlichem Territorium mit Mark Streit: «Manhattan ist das Zuhause der New York Rangers», ereifert sich Mark Streit, der am liebsten gar kein Fotoshooting auf der Insel, die für uns als New York gilt, gemacht hätte. «Ich wohne auf Long Island», ergänzte Mark Streit. Dorthin ist ihm SLAPSHOT dann nach einem Spatziergang über den Broad-way auch gefolgt. In die Ruhe von Garden City, wo der Schweizer Nationalverteidiger seit Anfang Oktober für die New York Islanders spielt. Auch Long Island ist New York – wenn auch nicht als Big Apple bekannt. Long Island hat seine eigenen Reize. Lesen Sie dazu die exklusive NHL-Geschichte auf Seite 72. Titelbild: David Lobel

Nach dem grandiosen 7:2-Auswärtssieg in Linköping ge-lang den ZSC Lions ein perfekter Start in die Champions Hockey League. Die Lions haben es seither selber in der

Hand, in die Halbfi nals einzuziehen. Ganz im Gegensatz zum SCB, welcher nur noch theoretische Chancen auf ein Weiterkommen hat. QUELLE: SLAPSHOT.CH

SPIELEN DIE LIONS IN DER CHL BESSER ALS DER SCB?Ja, sie erreichen das Halbfi nale. 80%Nein, auch sie werden überfahren. 12%

Ob die Mehrzahl der slapshot.ch-Leser in weiser Voraus-sicht die ZSC Lions am Spengler Cup sehen möchten, weil sich die Zürcher international stärker präsentieren als der

SCB? Oder ob sich der Ruf des Davoser Kurortes, das «Zü-rich der Wintermonate» zu sein, in der Umfrage von www.slapshot.ch wiederspiegelt? QUELLE: SLAPSHOT.CH

WELCHES TEAM SOLL AN DEN SPENGLER CUP 2009?SCB 23%ZSC Lions 38%HC Lugano 17%HC Genf-Servette 2%EV Zug 3%Rotation 17%

Mit den Duellen der 70er-Jahre zwischen dem SCB und dem damaligen SC Langnau sind die heutigen Derbys zweifelsfrei nicht mehr zu vergleichen. Und trotzdem ge-

niessen sie nach wie vor einen hohen Stellenwert. Zumin-dest auf den Rängen sehen 52% der slapshot.ch-Leser Derbys nach wie vor als heisse Duelle. QUELLE: SLAPSHOT.CH

HABEN DERBYS IHREN REIZ VERLOREN?Ja, Derbys haben keinen besonderen Reiz. 6%Früher war der Reiz eines Derbys grösser. 42%Derbys sind nach wie vor heisse Duelle. 52%

Page 5: SLAPSHOT 3 2008/09

NOVEMBER ’08 5

nich† einmal im «Big Apple» verborgen blieb. «Ich kenne Euch», gibt er zum Schluss mit Stolz zu. «Ihr werdet regelmässig vom NHL-Kolumnisten Lyle Richardson zitiert.» Darauf ist auch SLAPSHOT stolz.

schelmisch über die etwas forscheren Le-bensumstände des letztjährigen Rangers-Stars. «Ist Omsk eigentlich noch in Euro-pa?» Wollte Gilbert von SLAPSHOT wissen,

dem Magazin, das ihm dem Magazin, das ihm

EISHOCKEY-STARS ist ein Kultbuch für alle, die im Eishockey mit-reden und entscheiden wollen. Die Publikation ist mittlerweile schon im 14. Jahrgang und randvoll mit Informationen rund ums Eishockey.Alle Spieler der NL A und die wichtigsten Schweizer im Ausland sind je auf einer Seite portraitiert.Bestellen Sie online gegen Rechnung EISHOCKEY-STARS 2009 zum Spezialpreis von CHF 24.– anstatt CHF 29.– www.eishockeystars.ch

SLAPShots

«Mann muss viele Checks einstecken, bis einem dieser Ring geschenkt wird», scherz-te Rod Gilbert anlässlich des New York Rangers-Besuchs in der Schweiz. Gilbert reiste als Botschafter mit «seinen» Rangers in die Schweiz. Zwischen aktuellen Grössen wie Colton Orr und Nigel Dawes wartete die vergangene Rangers-Grösse, Rod Gil-

bert, auf Autogrammjäger. Zwischen 1960 und 1978 spielte Gilbert 18 Sai-sons für die New York Rangers und erzielte in 1065 Spielen für die «Blue-shirts» 1021 Scorerpunkte. Gilberts Rückennummer 7 wurde 1979 in den Ruhestand verabschiedet und im Ma-dison Square Garden nie mehr verge-ben. 1982 wurde Gilbert in die Hockey Hall of Fame aufgenommen, wofür er auch den in Bern stolz präsen-tierten Ring erhielt. Ein Stanley Cup-Erfolg blieb Gilbert aber während der 53 erfolglosen Jahre

der Rangers (kein Stanley Cup zwi-schen 1940 und 1993) verwehrt. «Nichts desto Trotz, ich hätte nie für ein anderes Team als die Rangers spielen können», blickt er heute zurück. «Denken Sie nur an Jaro-mir Jagr, der spielt nun in Omsk und hat keinen Broadway vor der Haustüre», freut sich Gilbert

Eishockey-Stars 2009

Da war die Welt noch in Ordnung. Die zahlreich angereisten Fans von Metallurg Magnitogorsk verbreiteten vor und während dem Spiel um den Victoria Cup in der PostFinance-Arena in Bern lange Zeit gute Laune. Sie hatten auch guten Grund, spielte doch ihr Team ein grossartiges Eishockey und führte mit 3:0-To-ren, ehe die Rangers aufdrehten und 20 Sekunden vor Schluss durch Ryan Calla-han mit 4:3 in Führung gingen – und den freundlichen Russen eine rauschende Partynacht vermiesten.

hotSHOT des MonatshotSHOT des MonatshotDa war die Welt noch in Ordnung. Die zahlreich angereisten Fans von Metallurg Magnitogorsk verbreiteten vor und während dem Spiel um den Victoria Cup in der PostFinance-Arena in Bern lange Zeit gute Laune. Sie hatten auch guten Grund, spielte doch ihr Team ein grossartiges Eishockey und führte mit 3:0-To-ren, ehe die Rangers aufdrehten und 20 Sekunden vor Schluss durch Ryan Calla-han mit 4:3 in Führung gingen – und den freundlichen Russen eine rauschende Partynacht vermiesten.

hotDa war die Welt noch in Ordnung. Die zahlreich angereisten Fans von Metallurg Magnitogorsk verbreiteten vor und während dem Spiel um den Victoria Cup in der PostFinance-Arena in Bern lange Zeit gute Laune. Sie hatten auch guten Grund, spielte doch ihr Team ein grossartiges Eishockey und führte mit 3:0-To-ren, ehe die Rangers aufdrehten und 20 Sekunden vor Schluss durch Ryan Calla-han mit 4:3 in Führung gingen – und den freundlichen Russen eine rauschende Partynacht vermiesten.

hotFO

TO: P

IUS K

OLL

ER

«Wir kennen uns»

Schickt uns eure Hockey-People Bilder auf:

[email protected]

Page 6: SLAPSHOT 3 2008/09

6 NOVEMBER ’08

SLAPShots

Das beliebteste und – selbsternannt – schönste Linesmen-Duo Jürg Simmen und Adrian Sommer hat nach missratenen Konditionstests seine Schlittschuhe an den Nagel gehängt. Die lang-jährigen Spitzenlinesmen galten im Schweizer Eis-hockey als Kultpaar und engagierten sich auch in der Ausbildung der Nach-wuchs-Refs. Auch wenn Simmen/Sommer auf dem Eis nicht in ihren Joke-Shirts antreten durften – die beiden verstanden es mit ihrer humorvollen und einflussreichen Art und Weise, die Emotionen von aufgebrachten Spie-lern zu zügeln. Ob das le-gendäre Duo nach über zwangigjähriger Lines-man-Laufbahn ein Ab-schiedsspiel erhält, ist noch offen.

Anlässlich des Victoria Cup tauschten der SC Bern und die New York Rangers kurz-um ihre sportliche Leitung aus – zumin-dest war das auf dem offi ziellen Match-blatt des IIHF so vermerkt: Headcoach der New York Rangers war da Berns John Van Boxmeer, General Manager des Tra-ditionsclubs aus der NHL sollte Sven Leu-enberger sein. SLAPSHOT gratuliert zum Aufstieg.

Dass Michal Grosek ein «tough guy» ist, hat der begnadete Playmaker in den Schweizer Stadien mehrfach bewiesen. Der ehemalige Zug-, Fribourg und Ser-vette-Spieler amtet momentan als Trai-ner beim Genfer Zweitligisten Meyrin. Nebenbei setzt der 571-fache NHL-Spie-ler seine 100kg Körperbank auch noch beim Bankdrücken im Fitnessstudio sei-ner Freundin ein. Von einer zweiten Kar-

riere als Fitness-Instruktor will Grosek allerdings nichts wissen: «Ich bin dort das Mädchen für Alles,» gibt er schmun-zelnd zu.Allrounder Grosek dürfte im Fitnessstu-dio nach wie vor mehr trainieren, denn mithelfen, um sich in Form zu halten. Der 33-Jährige wäre einem neuerlichen En-gagement als Eishockeyspieler mit Si-cherheit nicht abgeneigt.

Wird Grosek ein Fitness-Guru?

Duo Simmen/Sommer hängt Schlittschuhe an den Nagel

Staff-Wechsel beim SC Bern!

Page 7: SLAPSHOT 3 2008/09

NOVEMBER ’08 7

glorreichen Karriere eine Charity-Veranstaltung – nicht alle Charity-Teilnehmer sind «Haves», also wohlhabend, wenn sie sich erstmals um die

ken Kindern in der Kinderabteilung des Berner Universitätsspitals Autogramme verteilten. Mit von der Partie waren auch Reto Kobach, Martin Plüss, Trevor Meier, Marc Reichert, Alex Chatelain und Marco Bührer vom SC Bern – und ein Überraschungsgast: New York Ran-gers-Legende Rod Gilbert präsentierte stolz seinen Ring, den er zur Aufnahme in die Hockey Hall of Fame in Toronto erhalten hatte. Seine Autogramme ge-hörten zu den Begehrtesten an diesem für einige Kinder im Inselspital unver-gesslichen Nachmittag.

«Have nots» bemühen. Danach aller-dings sind sie es meist.Im amerikanischen Profisport hat «Cha-rity» Hochkonjunktur. So auch am 29. September im Berner Inselspital, als die wohlhabenden New York Rangers kran-

glorreichen Karriere eine glorreichen Karriere eine Charity-Veranstaltung – nicht alle Charity-Teilnehmer sind «Haves», also wohlhabend, wenn sie sich erstmals um die

«Wir bringen das Feuer aufs Eis!» – die neue Kampagne von Swiss Ice Hockey

Charity mit den New York Rangers im Inselspital

Charity, zu Deutsch Wohltätigkeit, ist eine rein amerikanisches Kulturgut. Die «Haves», also die Wohlhabenden, zollen dabei den «Have nots», also den Armen, Respekt. Oft stand zum Beginn einer

Im Rahmen der Medien-konferenz von Mitte Okto-ber präsentierte Alain Kap-peler, Head of Marketing Swiss Ice Hockey, zusam-men mit Head Coach Ralph Krueger die neue Werbe-kampagne der A-Nationalmannschaft. Die Kampagne vereint emotionale Portrait-Bilder der Spieler mit treffsicheren Headlines. Die Ver-bindung von Feuer und Eis wird während der ganzen Saison immer wieder zu sehen sein. Alain Kappeler zu den Sujets: «Wir sind bewusst einen neuen Weg gegangen. Wir wollen Emoti-onen schaffen und das Eishockeyfeuer bereits im Vorfeld der 2009 IIHF Weltmeisterschaft ent-fachen. Nicht zuletzt soll die Schweizer Eisho-ckey Nationalmannschaft ein Gesicht erhalten und für die Fans auch neben dem Eis spürbar sein.»Die Kampagne von Swiss Ice Hockey bewirbt die Heimspiele der A-Nationalmannschaft in der grösseren Umgebung der Spielorte sowie auf den E-Boards der grossen Schweizer Bahn-höfe. Die Finanzierung der Kampagne wird er-möglicht durch die Pool-Sponsoren von Swiss Ice Hockey sowie den Medienpartner APG, der allgemeinen Plakatgesellschaft.

Colton Orr (links) und Miika Wiikman (unten) beim Besuch im Kinderspital des Berner Inselspi-tals. Wiikman schaffte den Sprung ins Kader der Rangers nicht, Orr ist eine feste Rangers-Grösse.

Page 8: SLAPSHOT 3 2008/09

8 NOVEMBER ’08

Sprunger MVP – Streits zweiter StreichSWISS ICE HOCKEY AWARDS: MARK STREIT ERNEUT MIT DEM HOCKEY AWARD AUSGEZEICHNET, JULIEN SPRUNGER ALS MOST VALUABLE PLAYER 2007/2008 GEEHRT. AM SAMSTAG, 27. SEPTEMBER 2008, FANDEN IN MONTREUX DIE 100-JAHR-FEIERLICHKEITEN VON SWISS ICE HOCKEY STATT. IM RAHMEN DIESER FEIERLICHKEITEN WURDEN AUCH DIE BE-

GEHRTEN SWISS ICE HOCKEY AWARDS VERGEBEN. MARK STREIT (HOCKEY AWARD), JULIEN SPRUNGER (MVP), ARI SULANDER (JACQUES PLANTE TROPHY) UND LEONARDO GENONI (YOUNGSTER OF THE YEAR) KONNTEN IM AUDITORIUM STRAWINSKI IN MONT-REUX DIE BEGEHRTEN TROPHÄEN IN EMPFANG NEHMEN. RENÉ FASEL WURDE MIT DEM SPECIAL AWARD AUSGEZEICHNET.

Page 9: SLAPSHOT 3 2008/09

NOVEMBER ’08 9

Sprunger MVP – Streits zweiter Streich

Autor und Photos: Swiss Ice Hockey Association

An der zwölften Durchführung der Swiss Ice Hockey Awards in Montreux durfte eine illustre Gästeschar die Vergabe von fünf Awards mit verfolgen. Mark Streit wur-de für seine letztjährige Leistung mit den Montreal Ca-nadiens mit dem Hockey Award ausgezeichnet. Julien Sprunger sicherte sich die Auszeichnung des Most Valu-able Players, Ari Sulander wurde als bester Torhüter der vergangenen Saison geehrt und Leonardo Genoni wurde mit dem Award «Newcomer des Jahres» ausgezeichnet. Für die wertvollen Verdienste im nationalen und interna-tionalen Eishockey ehrte die Jury IIHF Präsident René Fasel mit dem Special Award.Die rund 700 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Sport er-lebten eine sehr würdige 100-Jahr-Feier des Schweizer Eishockeys. Nach der Begrüssung durch Fredy Egli, Zent-ralpräsident von Swiss Ice Hockey, hiessen auch René Fasel (Präsident International Ice Hockey Federation) und Bundesrat Samuel Schmid (Sportminister) die Eisho-ckey-Familie im Auditorium Strawinski in Montreux will-kommen. Das unterhaltsame Programm – moderiert von Jann Billeter und Marie-Laure Viola – wurde angerei-chert durch musikalische Showacts von William White und Othella Dallas. Das Comedy-Duo Lapsus sorgte für die richtige Prise Humor an der Gründungsstätte des Schweizer Eishockeys. Die vielen anwesenden Hockeyle-genden – unter anderem auch der aktuelle Russische Nationaltrainer und ehemalige Fribourg-Gottéron-Star Slava Bykov – verliehen der 100-Jahr-Feier einen würdi-gen Rahmen. Eingebettet in die Feierlichkeiten war die alljährliche Vergabe der Swiss Ice Hockey Awards.Die Trophäe des MVP – des Most Valuable Players – der Saison 2007/08 wurde dem Fribourger Julien Sprunger verliehen. Der 22-jährige Teamleader der letztjährigen Überraschungsmannschaft war zugleich PostFinance-Topscorer seines Teams. Nominiert in der Kategorie MVP waren neben Julien Sprunger der Servettien Serge Aubin und Beat Forster von den ZSC Lions. Der Award in der Kategorie Torhüter des Jahres 2007/08 ging an Ari Sulander von den ZSC Lions. Der Finne in Diens-ten der Zürcher setzte sich gegen Sébastien Caron (HC Fri-bourg Gottéron) und Gianluca Mona (Genève-Servette HC) durch. Die Ehrung des besten Torhüters und die Übergabe der von der Witwe des legendären NHL-Torhüters Jacques Plante gestifteten «Jaques Plante Trophy» wurde von Frau Caroline R. Plante persönlich vorgenommen.

Mit dem Hockey Award 2007/08 wurde – wie schon letztes Jahr – Mark Streit ausgezeichnet. Streit konnte sich als erster Schweizer Feldspieler in der NHL durch-setzen. Als drittbester Scorer sämtlicher NHL-Verteidi-ger der vergangenen Saison (13 Tore und 49 Assists bei den Montreal Canadiens) erntete Streit mit seinem neuen Fünfjahresvertrag bei den New York Islanders die Früchte seiner harten Arbeit. Er gilt für die vielen jungen Spieler im Schweizer Eishockey als grosses Vor-bild. Leonardo Genoni durfte unter grossem Applaus die Tro-phäe «Youngster of the Year 2007/08» entgegenneh-men. Der 21-jährige Torhüter wechselte auf die vergan-gene Saison hin zum HC Davos und entwickelte sich innerhalb nur einer Spielzeit zum Torhüter Nummer 1 und zum Leistungsträger beim Traditionsclub.Der Special Award 2006/07 für ausserordentliche Leis-tungen zu Gunsten des Schweizer Eishockeys wurde an René Fasel verliehen. Fasel – seit 1994 Präsident der Interna tional Ice Hockey Federation – hat als Spieler, ak-tiver Schiedsrichter, Schiedsrichterchef und Präsident des Schweizerischen Eishockeyverbandes die Eishockey-Schweiz nachhaltig geprägt. Nach seiner Wiederwahl im Frühling 2008 steht der Fribourger auch die nächsten vier Jahre an der Spitze des Welt-Eishockeys. Die Trophäe wurde René Fasel durch Bundesrat und Sportminister Sa-muel Schmid übergeben. ●

Swiss Ice Hockey Awards in Montreux

VORFREUDE AUF DAS EISHOCKEYJAHR – SIEBEN HEIM LÄNDERSPIELE VOR DER 2009 IIHF-WELTMEISTERSCHAFTDie diesjährige Vergabe der Swiss Ice Hockey Awards stand im Zeichen des hundertjährigen Jubiläums von Swiss Ice Hockey. Dass dem Schweizer Eishockey in sieben Monaten ein besonderes Highlight bevorsteht, das war für sämtliche Gala-Gäste spürbar. So liessen Gian Gilli (Generalsekretär der IIHF-Weltmeisterschaft 2009) und Ralph Krueger (Headcoach Schweizer A-Nationalmannschaft) den Gala-Gästen ihre Vorfreude auf die Heim-Weltmeis-terschaft mit jeder Silbe spüren. Wie Ralph Krueger gegenüber den Gästen erläuterte, braucht das Nationalteam jede Zuschauerin und jeden Zuschauer auf dem Weg an die Weltmeisterschaft wie auch an der Weltmeisterschaft selber. Nach dem erfolgreichen Start des WM-Ticketverkaufs sind ab sofort auch die Tickets für das Heimländer-spiel Schweiz – Kanada am 4.November in Rapperswil erhältlich. Unter http://www.swiss-icehockey.ch/ oder http://www.ticketcorner.ch/ können Fans des Schweizer Eishockeys Tickets erwerben.

Page 10: SLAPSHOT 3 2008/09

Näher geht nicht…

Page 11: SLAPSHOT 3 2008/09

NOVEMBER ’08 11

SnapSHOT

WAS IN DER NHL SCHON LANG GANG UND GÄBE IST, LÄSST SEIT DIESEM JAHR AUCH DIE NATIONAL LEAGUE ZU: TORKAMERAS.PER FUNK KÖNNEN EINZELN FÜR DIE INNENTORKAMERA LIZENZIERTE FOTOGRAFEN IHRE IM GEHÄUSE PLATZIERTE KAMERA BEDIENEN. DAS SCHEINT MARCO BÜHRER VOM SC BERN IN DIESER SZENE NICHT BEIRRT ZU HABEN. MIT EINEM BIG-SAVE VEREITELT DER NATIONAL-GOALIE EIN GEGENTOR DER ZSC LIONS. AN DIESEM 25. SEPTEMBER BESIEGTEN DIE BERNER DEN AMTIERENDEN SCHWEIZER MEISTER MIT 4:1-TOREN.Näher geht nicht…

Page 12: SLAPSHOT 3 2008/09

GRAF SKATES AG WIESENSTRASSE 1CH-8280 KREUZLINGEN

TEL. +41 (0) 71 - 672 57 57FAX +41 (0) 71 - 672 57 80 www.grafskates.com

When Art and Technology meet

Fire on Ice....

Technology-and-Art_4c.indd 6-7 06.08.2008 17:14:12 Uhr

Page 13: SLAPSHOT 3 2008/09

GRAF SKATES AG WIESENSTRASSE 1CH-8280 KREUZLINGEN

TEL. +41 (0) 71 - 672 57 57FAX +41 (0) 71 - 672 57 80 www.grafskates.com

When Art and Technology meet

Fire on Ice....

Technology-and-Art_4c.indd 6-7 06.08.2008 17:14:12 Uhr

Page 14: SLAPSHOT 3 2008/09

Focus

Qualitätssprung Dank Gleichgewicht

GOALIES SIND SEXY. DIE WERBEWIRTSCHAFT HAT DAS ERKANNT UND DIE ILLUSTRESTEN WERBEFLÄ-CHEN AUF DEN TORHÜTERN AUSGEMACHT. KEIN EISHOCKEYSPIELER STEHT SO OFT IM BRENNPUNKT DES INTERESSES WIE DER TORHÜTER, IN SEINEM SPORT DER EINZELSPIELER IM TEAM. DOCH FINDEN AUCH DIE EISHOCKEYCLUBS IHRE TORHÜTER SEXY? KÜMMERN SIE SICH IN GLEICHEM MASSE UM IHRE TORHÜTER WIE DAS DIE WERBEWIRTSCHAFT TUT? SLAPSHOT HAT NACHGEFRAGT – UND ZUM BEISPIEL IN AMBRÌ DAS GEHEIMNIS GELÜFTET, DAS AUS THOMAS BÄUMLE EINEN NATIONALTORHÜTER GEMACHT HAT. IN LANGNAU FAND SLAPSHOT BALLWURFMASCHINEN, IN DAVOS VIDEOREKORDER UND IN LUGANO EINEN EIGENBRÖTLER – WIE EISHOCKEYTORHÜTER HALT SO SIND.

Page 15: SLAPSHOT 3 2008/09

NOVEMBER ’08 15

Goalietraining

Qualitätssprung Dank Gleichgewicht

Page 16: SLAPSHOT 3 2008/09

16 NOVEMBER ’08

Focus

A S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC LA S, ZSC L

Ari Sulander arbeitet Ari Sulander arbeitet Ari Sulander arbeitet schon so lange mit Juk-schon so lange mit Juk-schon so lange mit Juk-ka Ropponen zusam-ka Ropponen zusam-ka Ropponen zusam-men, dass die beiden men, dass die beiden men, dass die beiden diese Saison die silber-diese Saison die silber-diese Saison die silber-ne Hochzeit feiern kön-ne Hochzeit feiern kön-ne Hochzeit feiern kön-nen. Seit 25 Jahren – Ari nen. Seit 25 Jahren – Ari nen. Seit 25 Jahren – Ari Sulander war damals Sulander war damals Sulander war damals 14-jährig und spielte in 14-jährig und spielte in 14-jährig und spielte in Helsinki unter Roppo-Helsinki unter Roppo-Helsinki unter Roppo-nen – feilt der Finne an nen – feilt der Finne an nen – feilt der Finne an den technischen Fertigkeiten des aktuellen Meis-den technischen Fertigkeiten des aktuellen Meis-den technischen Fertigkeiten des aktuellen Meis-tergoalies. Einmal pro Monat betreut Ropponen tergoalies. Einmal pro Monat betreut Ropponen tergoalies. Einmal pro Monat betreut Ropponen den «Goalie of the Year» für vier Tage. Sulo: den «Goalie of the Year» für vier Tage. Sulo: den «Goalie of the Year» für vier Tage. Sulo: «Jukka ist für mich sehr wichtig. Er kennt mich «Jukka ist für mich sehr wichtig. Er kennt mich «Jukka ist für mich sehr wichtig. Er kennt mich am besten und wirkt für mich auch nach einem am besten und wirkt für mich auch nach einem am besten und wirkt für mich auch nach einem Vierteljahrhundert noch sehr motivierend.» Vierteljahrhundert noch sehr motivierend.» Vierteljahrhundert noch sehr motivierend.»

K FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK FK F

«Ich nehme alle Heim-«Ich nehme alle Heim-«Ich nehme alle Heim-spiele auf Video auf, spiele auf Video auf, spiele auf Video auf, wobei die Kamera ein-wobei die Kamera ein-wobei die Kamera ein-zig und allein auf Ron-zig und allein auf Ron-zig und allein auf Ron-nie Rüeger gerichtet nie Rüeger gerichtet nie Rüeger gerichtet ist,» erklärt Hansjürg ist,» erklärt Hansjürg ist,» erklärt Hansjürg Thiemeyer, sein lang-Thiemeyer, sein lang-Thiemeyer, sein lang-jähriger Goalietrainer. jähriger Goalietrainer. jähriger Goalietrainer. Neben diesem intensi-Neben diesem intensi-Neben diesem intensi-ven Videostudium trai-ven Videostudium trai-ven Videostudium trai-nieren die beiden jeden Mittwoch eine halbe nieren die beiden jeden Mittwoch eine halbe nieren die beiden jeden Mittwoch eine halbe Stunde auf dem Eis. Nochmals Thiemeyer: Stunde auf dem Eis. Nochmals Thiemeyer: Stunde auf dem Eis. Nochmals Thiemeyer: «Nebst dem Videostudium üben wir primär «Nebst dem Videostudium üben wir primär «Nebst dem Videostudium üben wir primär Spielsituationen und feilen nicht gross an der Spielsituationen und feilen nicht gross an der Spielsituationen und feilen nicht gross an der Technik, diese hat Ronnie bereits im Blut.»Technik, diese hat Ronnie bereits im Blut.»Technik, diese hat Ronnie bereits im Blut.»

S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, S C, HC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-GHC F-G

Sébastien Caron hatte Sébastien Caron hatte Sébastien Caron hatte grossen Anteil am letzt-grossen Anteil am letzt-grossen Anteil am letzt-jährigen Playoff-Höhen-jährigen Playoff-Höhen-jährigen Playoff-Höhen-fl ug der Fribourger. fl ug der Fribourger. fl ug der Fribourger. Ebenfalls grossen Anteil Ebenfalls grossen Anteil Ebenfalls grossen Anteil daran hatte auch Vin-daran hatte auch Vin-daran hatte auch Vin-cent Riendeau. Der Ka-cent Riendeau. Der Ka-cent Riendeau. Der Ka-nadier trainierte auch nadier trainierte auch nadier trainierte auch bereits die Goalies der bereits die Goalies der bereits die Goalies der Toronto Maple Leafs Toronto Maple Leafs Toronto Maple Leafs und arbeitet einmal pro Monat während einer In-und arbeitet einmal pro Monat während einer In-und arbeitet einmal pro Monat während einer In-tensivwoche mit Caron zusammen. «Was ein Pit-tensivwoche mit Caron zusammen. «Was ein Pit-tensivwoche mit Caron zusammen. «Was ein Pit-cher im Baseball, ist der Goalie im Eishockey», cher im Baseball, ist der Goalie im Eishockey», cher im Baseball, ist der Goalie im Eishockey», sagt Caron. Als einer der wichtigsten Feldspieler sagt Caron. Als einer der wichtigsten Feldspieler sagt Caron. Als einer der wichtigsten Feldspieler sei es auch unabdingbar, dass intensiv an den sei es auch unabdingbar, dass intensiv an den sei es auch unabdingbar, dass intensiv an den Spezialfähigkeiten geschliffen werde.Spezialfähigkeiten geschliffen werde.Spezialfähigkeiten geschliffen werde.

Text: Robert Szendröi Fotos: Pius Koller

Man bringt den Gedanken nicht mehr los, dass sich HC Ambrì-Piotta-Torhüter Thomas Bäumle auf dem besten Weg be-findet, sich vorderhand zumindest auf Schweizer Eis zur stärksten Goa-lie-Nummer zu mausern. Kein Zufall – denn mit Andy Jorns kann der 24-jährige Grenchner nicht nur auf einen erfahrenen Ex-Tophüter, sondern ebenso auf einen durchschlagenden Ausbild-ner zählen. Neu hat Jorns seinem Musterschüler das Gleichgewicht auf originelle und anspruchsvolle Art und Weise beigebracht. Die Bäume wachsen zwar für Bäumle noch nicht in den Eishockey-Himmel, doch ex-plizit in diesem Oktober hat der stille Schaffer gezeigt, dass er einen gewaltigen Qualitätssprung vollzogen hat. Es kommt nicht von ungefähr, dass er mit Starstür-mer Erik Westrum zusammen der Baumeister des ersten Derbysieges der laufenden Saison (6:0-Auswärtssieg in der Resega, Anm. d. Red.) war. Der HCAP-Keeper hielt seinen Kasten trotz eines HC Lugano-Feuerwerks in den Startminuten rein und krönte am Ende den 6:0-Er-folg der Biancoblù mit einem Shutout. Dass sein marki-ger Formstand nicht auf dem Eintagsfliege-Prinzip be-ruht, hat Bäumle nur gerade sieben Tage später bei den SCL Tigers zu Langnau unter Beweis gestellt. Wieder liess er kein «schwarzes Ding» passieren und der HCAP siegte glatt mit 4:0-Toren.

D «S-S» G

Spricht man den ruhigen Torhüter auf seine verbesser-ten Qualitäten an, lässt er sich aus den Reserven lo-cken, ohne dabei den Boden unter den Füssen zu verlie-ren: «In der Tat habe ich das Gefühl, dass ich an Stabilität und Balance gewonnen habe. Im Sommertrai-ning konnte ich ebenso meine Bein-, Rücken- und Bauchmuskulatur stärken. Ferner stimmt es bei mir ebenso mit der Konzentration.» Die Basis, dass sich der HCAP-Keeper immer besser entwickelt, hat Torhüter-trainer Andy Jorns gelegt. Dazu Bäumle: «Jorns selbst ist in der Freizeit ein begeisterter Kletterer. Und zwi-schen einem Eishockey-Hüter und einem Bergsteiger gibt es einen wichtigen gemeinsamen Nenner. Und der heisst: Gleichgewicht! Um dieses zu schulen, hat mir mein Trainer die Trainingsmethode mit dem Balance-Seil namens «Slacker» näher gebracht. Dieses 12 Meter

lange Seilband kann parallel an zwei Bäume oder ent-sprechende Stangen befes-tigt werden. In einer ersten Phase versuchte ich, mein Gleich-gewicht im Stillstand und mit zusätzlichem Hän-degreifen eines zweiten und höher befestigten Seils zu halten. Danach nahm ich mir zwei Hockeystöcke zu Hil-fe, um die ersten Balanceschritte nach vorne zu tun. Später folgte das gleiche Prozedere nur noch mit einem Stock. Schliesslich war es mein Ziel, die

Page 17: SLAPSHOT 3 2008/09

GoalietrainingGoalietrainingGoalietraining

M W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC BM W, EHC B

Marco Wegmüller trai-Marco Wegmüller trai-Marco Wegmüller trai-Marco Wegmüller trai-Marco Wegmüller trai-Marco Wegmüller trai-niert seit dieser Saison niert seit dieser Saison niert seit dieser Saison niert seit dieser Saison niert seit dieser Saison niert seit dieser Saison mit Stephan Siegfried mit Stephan Siegfried mit Stephan Siegfried mit Stephan Siegfried mit Stephan Siegfried mit Stephan Siegfried zusammen und schätzt zusammen und schätzt zusammen und schätzt zusammen und schätzt zusammen und schätzt zusammen und schätzt das Zusatzpensum das Zusatzpensum das Zusatzpensum das Zusatzpensum das Zusatzpensum das Zusatzpensum sehr wichtig ein. sehr wichtig ein. sehr wichtig ein. sehr wichtig ein. sehr wichtig ein. sehr wichtig ein. «Schluss endlich geht «Schluss endlich geht «Schluss endlich geht «Schluss endlich geht «Schluss endlich geht «Schluss endlich geht es im Eishockey um es im Eishockey um es im Eishockey um es im Eishockey um es im Eishockey um es im Eishockey um technische Feinheiten, technische Feinheiten, technische Feinheiten, technische Feinheiten, technische Feinheiten, technische Feinheiten, mein Goalietraining mein Goalietraining mein Goalietraining mein Goalietraining mein Goalietraining mein Goalietraining setzt genau da an.» setzt genau da an.» setzt genau da an.» setzt genau da an.» setzt genau da an.» setzt genau da an.» Als der 26-jährige Torhüter während einem Als der 26-jährige Torhüter während einem Als der 26-jährige Torhüter während einem Als der 26-jährige Torhüter während einem Als der 26-jährige Torhüter während einem Als der 26-jährige Torhüter während einem Jahr vereinslos war, wurde er vom Goalietrai-Jahr vereinslos war, wurde er vom Goalietrai-Jahr vereinslos war, wurde er vom Goalietrai-Jahr vereinslos war, wurde er vom Goalietrai-Jahr vereinslos war, wurde er vom Goalietrai-Jahr vereinslos war, wurde er vom Goalietrai-ner des SCB, Andy Jorns, zu einem Probetrai-ner des SCB, Andy Jorns, zu einem Probetrai-ner des SCB, Andy Jorns, zu einem Probetrai-ner des SCB, Andy Jorns, zu einem Probetrai-ner des SCB, Andy Jorns, zu einem Probetrai-ner des SCB, Andy Jorns, zu einem Probetrai-ning nach Bern eingeladen. Wegmüller: «Ich ning nach Bern eingeladen. Wegmüller: «Ich ning nach Bern eingeladen. Wegmüller: «Ich ning nach Bern eingeladen. Wegmüller: «Ich ning nach Bern eingeladen. Wegmüller: «Ich ning nach Bern eingeladen. Wegmüller: «Ich bin froh, diese Chance genutzt zu haben und bin froh, diese Chance genutzt zu haben und bin froh, diese Chance genutzt zu haben und bin froh, diese Chance genutzt zu haben und bin froh, diese Chance genutzt zu haben und bin froh, diese Chance genutzt zu haben und jetzt in Biel glücklich geworden zu sein.»jetzt in Biel glücklich geworden zu sein.»jetzt in Biel glücklich geworden zu sein.»jetzt in Biel glücklich geworden zu sein.»jetzt in Biel glücklich geworden zu sein.»jetzt in Biel glücklich geworden zu sein.»

Pucks jonglieren auf nur zwei Rollen: Thomas Bäumle beim Goalietraining im Sommer 2008.

NOVEMBER ’08 17

Page 18: SLAPSHOT 3 2008/09

18 NOVEMBER ’08

Focus

18 NOVEMBER ’08

Gian-Luca Mona ist Gian-Luca Mona ist Gian-Luca Mona ist eine Arbeitsbiene. eine Arbeitsbiene. eine Arbeitsbiene. Nach jedem Training Nach jedem Training Nach jedem Training leistet der 29-jährige leistet der 29-jährige leistet der 29-jährige Tessiner während einer Tessiner während einer Tessiner während einer Viertelstunde Über-Viertelstunde Über-Viertelstunde Über-zeitarbeit. Jeweils zeitarbeit. Jeweils zeitarbeit. Jeweils Dienstags findet zu-Dienstags findet zu-Dienstags findet zu-sammen mit seinem sammen mit seinem sammen mit seinem Goalietrainer Sébasti-Goalietrainer Sébasti-Goalietrainer Sébasti-en Beaulieu ein 45-minütiges Goalietraining en Beaulieu ein 45-minütiges Goalietraining en Beaulieu ein 45-minütiges Goalietraining statt. «Dort analysieren wir vor allem den statt. «Dort analysieren wir vor allem den statt. «Dort analysieren wir vor allem den nächsten Gegner.» Während seiner Zeit in Am-nächsten Gegner.» Während seiner Zeit in Am-nächsten Gegner.» Während seiner Zeit in Am-brì ging Mona durch eine harte Schule: «Ich brì ging Mona durch eine harte Schule: «Ich brì ging Mona durch eine harte Schule: «Ich wurde von Tretiak, einem der weltbesten Tor-wurde von Tretiak, einem der weltbesten Tor-wurde von Tretiak, einem der weltbesten Tor-hüter, trainiert. Seine russischen Einheiten wa-hüter, trainiert. Seine russischen Einheiten wa-hüter, trainiert. Seine russischen Einheiten wa-ren extrem hart.»ren extrem hart.»ren extrem hart.»

Lehrmeister der Nummer-1-Goalies

Text: Werner Haller sen. Fotos: Pius Koller

Der Berner Andy Jorns in der Schweiz und der Francokanadier François Allaire in Nordamerika sind die erfahrensten, aner-kanntesten und erfolgreichsten Torhüter-Experten der Ge-genwart. Die Liste jener Goalies, die sie bis zu einer Nummer 1 ausgebildet haben, ist erstaunlich lang. Jorns war von 1993 bis 2006 beim Schweizerischen Eishockeyverband als Trainer für die Torhüter der verschiedenen Junioren-Auswahlen an-

SIE SIND DIE STILLEN, UNAUFFÄLLIGEN MACHER IM HINTERGRUND UND WERDEN VON DEN ALLERMEISTEN EISHOCKEY-INTE-RESSIERTEN KAUM ZUR KENNTNIS GE-NOMMEN. DABEI HÄNGT UNGEMEIN VIEL VON DER QUALITÄT IHRER ARBEIT AB. NICHT ZULETZT DER ERFOLG EINER MANNSCHAFT, AN WELCHEM SCHLIESSLICH AUCH JEDER HEADCOACH UND CLUBMA-NAGER GEMESSEN WIRD. DIE REDE IST VON DEN NACH WIE VOR UNTERSCHÄTZTEN TORHÜTER-TRAINERN.

FocusFocus

T B, A-P

Thomas Bäumle hat das Glück, mit einem der erfahrensten und erfolgreichsten Torhü-ter-Experten der Ge-genwart zusammenar-beiten zu können. Ein Mal pro Woche trai-niert ihn der Berner Andy Jorns in Ambrì, wo er das Teamtraining besucht und anschlie-ssend mit Bäumle in der Turnhalle in Ambrì ko-ordinatives Training macht. Hier bringt Jorns auch seine eigene Methodik ein: «Beim Klet-tern entdeckte ich das Slack-Line. Mir war so-fort bewusst, dass dies auch für die Goalies ein gutes Training sein würde.»

Die Einen trainieren für ihren Zirkusauftritt, Thomas Bäumle für die Eishockey-Nationalmann-schaft: Der Ambrì-Torhüter auf dem Einrad.

Strecke auf dem Seilband so schnell wie möglich ohne Hilfsmittel zu überqueren.» Mit dieser Methode kann Bäumle nun verschiedenste Körperteile gleichzeitig trainieren. «Beim ‹Seiltanz› wird von der Zehenspitze bis zu den Kopfhaaren jeder Muskel beansprucht!» Un-terstreicht er. Die HCAP-Rückversicherung weiss, dass für einen Hüter die richtige Balance mehr als die hal-be Miete seiner Abwehrarbeit ausmacht. Der Spass mit dem Gleichgewicht dehnt sich aber noch weiter aus. Bäumle verrät: «Zu Hause amüsiere ich mich regelmässig auf einem Einrad.» Und dass die Fangstärke nicht nur beim Schusstraining auf dem Eis

gefördert wird, dafür sorgt Andy Jorns mit einer Übung, welche von einem Trampolin auf die Reckstange und auf ein zweites Trampolin führen. Jeweils auf der Stan-ge gelandet, wirft Jorns seinem Schützling Bälle zu, die Bäumle fangen und wieder zurückwerfen muss. Trotz dieser Trainingsvielseitigkeit neben dem Eisrink steht aber für den Schweizer Nationalmannschafts-Goalie eines fest: «Damit man die grössten Fortschritte erzielt, muss man spielen, spielen und abermals spie-len!» Nach dem Seiltanz also zurück aufs Eisparkett, das ist der Geheimtip des aufstrebenden Nationaltor-hüters.

Page 19: SLAPSHOT 3 2008/09

NOVEMBER ’08 19

Torhüter-Guru Jean-François Allaire mit den Schweizer NHL-Pionieren Martin Gerber und David Aebischer.

Goalietraining

M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S, M S,

Matthias Schoder hat Matthias Schoder hat Matthias Schoder hat in den Goalietrainings in den Goalietrainings in den Goalietrainings schon einiges erlebt. schon einiges erlebt. schon einiges erlebt. «In Zürich wurde mit «In Zürich wurde mit «In Zürich wurde mit weissen, durchsichti-weissen, durchsichti-weissen, durchsichti-gen Pucks auf mich gen Pucks auf mich gen Pucks auf mich geschossen,» erinnert geschossen,» erinnert geschossen,» erinnert sich Schoder lachend. sich Schoder lachend. sich Schoder lachend. Ein- bis zweimal pro Ein- bis zweimal pro Ein- bis zweimal pro Woche arbeitet der Woche arbeitet der Woche arbeitet der 26-jährige Zürcher mit Andreas Schweizer zu-26-jährige Zürcher mit Andreas Schweizer zu-26-jährige Zürcher mit Andreas Schweizer zu-sammen. Auch Schoder unterstreicht die Be-sammen. Auch Schoder unterstreicht die Be-sammen. Auch Schoder unterstreicht die Be-deutung des Goalietrainings: «Im Gegensatz deutung des Goalietrainings: «Im Gegensatz deutung des Goalietrainings: «Im Gegensatz zum ordentlichen Training, wo ich mit Unmen-zum ordentlichen Training, wo ich mit Unmen-zum ordentlichen Training, wo ich mit Unmen-gen an Pucks gefüttert werde, ist das Goalie-gen an Pucks gefüttert werde, ist das Goalie-gen an Pucks gefüttert werde, ist das Goalie-training total auf mich abgestimmt.»training total auf mich abgestimmt.»training total auf mich abgestimmt.»

L W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV ZL W, EV Z

Drei Mal pro Jahr Drei Mal pro Jahr Drei Mal pro Jahr kriegt Lars Weibel Be-kriegt Lars Weibel Be-kriegt Lars Weibel Be-such aus Montréal. such aus Montréal. such aus Montréal. André Lebrun kommt André Lebrun kommt André Lebrun kommt jeweils für rund zwei jeweils für rund zwei jeweils für rund zwei Wochen nach Zug. Er Wochen nach Zug. Er Wochen nach Zug. Er besucht jedes Training besucht jedes Training besucht jedes Training und führt dazwischen und führt dazwischen und führt dazwischen natürlich auch noch natürlich auch noch natürlich auch noch spezifische Goalie-spezifische Goalie-spezifische Goalie-Ausbildungen durch. Ausbildungen durch. Ausbildungen durch. Der Goalie-Guru steht bei Weibel hoch im Kurs: Der Goalie-Guru steht bei Weibel hoch im Kurs: Der Goalie-Guru steht bei Weibel hoch im Kurs: «lch möchte nicht mehr auf ihn verzichten, er «lch möchte nicht mehr auf ihn verzichten, er «lch möchte nicht mehr auf ihn verzichten, er hat die selbe Philosophie wie ich und bringt mir hat die selbe Philosophie wie ich und bringt mir hat die selbe Philosophie wie ich und bringt mir enorm viel.»enorm viel.»enorm viel.»

D A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC LD A, HC L

David Aebischer gehört David Aebischer gehört David Aebischer gehört nicht mehr dem Hofadel nicht mehr dem Hofadel nicht mehr dem Hofadel des Schweizer National-des Schweizer National-des Schweizer National-trainers Ralph Krueger an. trainers Ralph Krueger an. trainers Ralph Krueger an. Vorgängig wurden ihm Vorgängig wurden ihm Vorgängig wurden ihm Ronnie Rüeger, Marco Ronnie Rüeger, Marco Ronnie Rüeger, Marco Bührer, Thomas Bäumle Bührer, Thomas Bäumle Bührer, Thomas Bäumle und Leonardo Genoni vor-und Leonardo Genoni vor-und Leonardo Genoni vor-gezogen. Nicht, dass es gezogen. Nicht, dass es gezogen. Nicht, dass es dem NHL-geprüften HCL-dem NHL-geprüften HCL-dem NHL-geprüften HCL-Keeper an Talent fehlt, Keeper an Talent fehlt, Keeper an Talent fehlt, aber «Abby» könnte noch besser sein. Davon ist Du-aber «Abby» könnte noch besser sein. Davon ist Du-aber «Abby» könnte noch besser sein. Davon ist Du-san Sidor, Torhüter-Trainer des HC Lugano, überzeugt: san Sidor, Torhüter-Trainer des HC Lugano, überzeugt: san Sidor, Torhüter-Trainer des HC Lugano, überzeugt: «Bei Aebischers Beinarbeit ist noch Verbesserungspo-«Bei Aebischers Beinarbeit ist noch Verbesserungspo-«Bei Aebischers Beinarbeit ist noch Verbesserungspo-tenzial auszumachen. Wenn er diesen Bereich richtig tenzial auszumachen. Wenn er diesen Bereich richtig tenzial auszumachen. Wenn er diesen Bereich richtig pfl egt, kann er einen grossen Schritt nach vorne tun. pfl egt, kann er einen grossen Schritt nach vorne tun. pfl egt, kann er einen grossen Schritt nach vorne tun. Ausserdem muss er sein Augenmerk auf Abpraller und Ausserdem muss er sein Augenmerk auf Abpraller und Ausserdem muss er sein Augenmerk auf Abpraller und die Details richten. Grundsätzlich ist er ein Goalie, der die Details richten. Grundsätzlich ist er ein Goalie, der die Details richten. Grundsätzlich ist er ein Goalie, der sich im Training gerne auf sich alleine stellt.»sich im Training gerne auf sich alleine stellt.»sich im Training gerne auf sich alleine stellt.»

Lehrmeister der Nummer-1-Goalies

Page 20: SLAPSHOT 3 2008/09

Jetzt Kreuzchen machen und gewinnen.Wer wettet, hat mehr von der neuen Eishockey-Saison. Denn ganz egal, wie die Meisterschaft verläuft – mit einer Wette von Sporttip bleibt sie Runde für Runde spannend. Jetzt wetten, mitfiebern und gewinnen. Am Kiosk oder via Internet: www.sporttip.ch

Dein Einsatz zählt!

7

Page 21: SLAPSHOT 3 2008/09

NOVEMBER ’08 21

Wir brennen

Andres Ambühl #10

Schweiz – KanadaDienstag, 4. November 2008, Rapperswil

auf den Sieg.

www.swiss-icehockey.ch

cs3_SIH_Inserat_230x75.indd 1 21.10.2008 14:50:24 Uhr

Goalietraining

Anaheim (seit 1997). Er hat über 40 Goalies aus Kanada, den USA und ganz Europa bis zum NHL-Startinggoalie aus-gebildet. Mit den beiden bekanntesten feierte er drei Stan-ley Cup-Siege: 1986 und 1993 mit Montreal und Patrick Roy, einem der besten und erfolgreichsten NHL-Goalies al-ler Zeiten, und 2007 mit Anaheim und Jean-Sebastien Gi-guere. Zu seinen regelmässigen «Kunden» gehören auch drei Schweizer, die er während seiner Sommercamps in Ver-

R-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J LR-J L

Wenn es sein muss, Wenn es sein muss, Wenn es sein muss, trainiert Marco Streit trainiert Marco Streit trainiert Marco Streit auch mal an einem auch mal an einem auch mal an einem Sonntag-Morgen um Sonntag-Morgen um Sonntag-Morgen um 07.30 Uhr. Streit erin-07.30 Uhr. Streit erin-07.30 Uhr. Streit erin-nert sich schmunzelnd nert sich schmunzelnd nert sich schmunzelnd an seine Langnauer Zeit an seine Langnauer Zeit an seine Langnauer Zeit zurück: «Einmal wurde zurück: «Einmal wurde zurück: «Einmal wurde ich relativ kurzfristig ich relativ kurzfristig ich relativ kurzfristig auf einen Sonntag-Mor-auf einen Sonntag-Mor-auf einen Sonntag-Mor-gen, 07.30 Uhr, aufgeboten. Zuerst dachte ich, es gen, 07.30 Uhr, aufgeboten. Zuerst dachte ich, es gen, 07.30 Uhr, aufgeboten. Zuerst dachte ich, es sei ein Straftraining.» Ebenfalls unkonventionell sei ein Straftraining.» Ebenfalls unkonventionell sei ein Straftraining.» Ebenfalls unkonventionell sind seine Trainingseinheiten, die der Berner ein-sind seine Trainingseinheiten, die der Berner ein-sind seine Trainingseinheiten, die der Berner ein-mal pro Woche zusammen mit Christian Mathys mal pro Woche zusammen mit Christian Mathys mal pro Woche zusammen mit Christian Mathys absolviert. Streit amtet auch ab und zu als Tennis-absolviert. Streit amtet auch ab und zu als Tennis-absolviert. Streit amtet auch ab und zu als Tennis-spieler vor einer Ball-Wurfmaschine – einfach spieler vor einer Ball-Wurfmaschine – einfach spieler vor einer Ball-Wurfmaschine – einfach ohne Schläger. ohne Schläger. ohne Schläger.

M B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC BM B, SC B

Marco Bührer hexte Marco Bührer hexte Marco Bührer hexte letzte Saison in einer letzte Saison in einer letzte Saison in einer anderen Liga und kas-anderen Liga und kas-anderen Liga und kas-sierte nur 1,7 Tore pro sierte nur 1,7 Tore pro sierte nur 1,7 Tore pro Spiel. In den Playoffs Spiel. In den Playoffs Spiel. In den Playoffs konnte der National-konnte der National-konnte der National-goalie seine Rücken-goalie seine Rücken-goalie seine Rücken-verletzung jedoch verletzung jedoch verletzung jedoch nicht immer verber-nicht immer verber-nicht immer verber-gen. Grossen Anteil gen. Grossen Anteil gen. Grossen Anteil am Erfolg des Büla-am Erfolg des Büla-am Erfolg des Büla-chers geniesst Andy Jorns. Jeden Dienstag und chers geniesst Andy Jorns. Jeden Dienstag und chers geniesst Andy Jorns. Jeden Dienstag und Donnerstag feilt der Ex-SCB-Goalie an Bührers Donnerstag feilt der Ex-SCB-Goalie an Bührers Donnerstag feilt der Ex-SCB-Goalie an Bührers Technik. «Aber auch das Gleichgewicht, die Technik. «Aber auch das Gleichgewicht, die Technik. «Aber auch das Gleichgewicht, die Krafttrainings und die Arbeit mit dem Sport-Krafttrainings und die Arbeit mit dem Sport-Krafttrainings und die Arbeit mit dem Sport-psychologen dürfen nicht vernachlässigt wer-psychologen dürfen nicht vernachlässigt wer-psychologen dürfen nicht vernachlässigt wer-den», sagt der 57-jährige. den», sagt der 57-jährige. den», sagt der 57-jährige.

gestellt. Diese gewannen bei internationalen Titelkämpfen bisher drei Medaillen und bei jedem dieser Triumphe war der Berner für die Keeper verantwortlich: 1997 EM-Bronze mit den U18-Junioren und Marco Bührer (Meister mit dem SCB); 1998 WM-Bronze an der U20-WM mit David Aebischer (NHL, jetzt Lugano); 2001 WM-Silber an der U18-WM mit Tobias Stephan (diese Saison Nummer 2 beim NHL-Club Dallas) und Daniel Manzato (bei Carolinas Farmteam Albany/AHL). Andy Jorns fördert(e) von den aktuellen NL A-Torhütern auch Thomas Bäumle (Ambrì), Leonardo Genoni (Davos), Matthi-as Schoder (Langnau), Marco Wegmüller (Biel), Simon Züger (Rapperswil) und Robert Mayer, der vor kurzem von den Montreal Canadiens einen Dreijahresvertrag erhielt und für das Juniorenteam Saint John spielt. Zusammen mit dem Deutschen Rupert Meister und dem Finnen Hannu Nykvist führt der Berner seit zwei Jahren in Köln ein internationales Goalie-Sommertrainingscamp durch. «Torhüter», sagt der Meistergoalie von Arosa 1982, «sind nach wie vor Einzel-kämpfer. Und aus diesem Grund ist es doppelt interessant und wertvoll, wenn sie einmal unter sich sind und ihre Erfah-rungen austauschen können. Der Umgang untereinander ist offen, Geheimnisse gibt es keine.»

D S C-S François Allaire ist seit 24 Jahren in der NHL als Torhüter-coach tätig, je zwölf Jahre bei Montreal (1984 bis 1996) und

bier kennengelernt und dank seinen Beziehungen in der NHL auch empfohlen hat: David Aebischer und Martin Ger-ber, die es bis zum Stanley Cup-Sieger gebracht haben, und Jonas Hiller, der als Meister mit Davos einen Vertrag mit Anaheim erhielt und wie Gerber auch bei den Ducks weiter-hin von Allaire betreut wird. Aber auch der Kanadier Sébas-tien Caron (Fribourg-Gottéron) gehörte zu den Schülern des Québecois. ●

HC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC DHC D

Leonardo Genoni ver-Leonardo Genoni ver-Leonardo Genoni ver-zichtet bei seinem Goa-zichtet bei seinem Goa-zichtet bei seinem Goa-lietraining auf mentale lietraining auf mentale lietraining auf mentale Elemente. Das spezifi -Elemente. Das spezifi -Elemente. Das spezifi -sche Goalietraining fi n-sche Goalietraining fi n-sche Goalietraining fi n-det unregelmässig, bei det unregelmässig, bei det unregelmässig, bei Bedarf, statt. Marcel Bedarf, statt. Marcel Bedarf, statt. Marcel Kuhl, der Goalietrainer Kuhl, der Goalietrainer Kuhl, der Goalietrainer des Davoser Youngs-des Davoser Youngs-des Davoser Youngs-ters, legt den Fokus mo-ters, legt den Fokus mo-ters, legt den Fokus mo-mentan auf die Körpersprache. «Es ist sehr wich-mentan auf die Körpersprache. «Es ist sehr wich-mentan auf die Körpersprache. «Es ist sehr wich-tig für einen Goalie, dass er das Spiel des Gegners tig für einen Goalie, dass er das Spiel des Gegners tig für einen Goalie, dass er das Spiel des Gegners lesen kann.» Vor den Spielen macht der ehemali-lesen kann.» Vor den Spielen macht der ehemali-lesen kann.» Vor den Spielen macht der ehemali-ge GCK Lions-Junior in der Regel eine detaillierte ge GCK Lions-Junior in der Regel eine detaillierte ge GCK Lions-Junior in der Regel eine detaillierte Video-Analyse über den nächsten Gegner und Video-Analyse über den nächsten Gegner und Video-Analyse über den nächsten Gegner und über das letzte Spiel. über das letzte Spiel. über das letzte Spiel.

Page 22: SLAPSHOT 3 2008/09

Let’s SHOP!

Bestell-Talon (solange Vorrat)

Bitte senden Sie mir den SLAPSHOT Hockey-Guide 2008 / 2009 zu, gegen Rechnung :

Anz. Artikel-Bezeichnung Preis TotalHockey-Guide 2008/2009 (nur noch in deutsch) 18.–Porto + Verpackung 4.–

Gesamt Total Fr.

Name / Vorname:

Adresse :

PLZ / Ort :

Natel : E-Mail :

Alter : Datum : Unterschrift :

Ausfüllen und einsenden an : SPORTS, Industriestrasse 37, 3178 Bösingen, Tel. 031 740 97 97, Fax 031 740 97 76, E-mail: [email protected]

Der Hockey-Guide ist im SLAPSHOT-Abo GRATIS dabei!

Fr. 18.–

SLAP-Hotline: [email protected] Tel. 031 740 97 67 • Fax 031 740 97 76

Let’s SHOP!

ist im SLAPSHOT-Abo GRATIS dabei!

KLAU

SZA

UGG

HOCK

EYGU

IDE

2008

/200

9

Fans, wir brauchen Euch.

Die Fans stehen im Mittelpunkt, wenn bei der 2009 IIHF Weltmeisterschaft die teilnehmenden

Nationen vom 24. April bis zum 10. Mai um den begehrten Titel des Eishockey-Weltmeisters kämpfen.

PostFinance engagiert sich als offizieller Partner und freut sich zusammen mit allen Hockey-Fans auf

begeisternde Spiele. Infos unter www.postfinance.ch/hockey

Offizieller Partner

Besser begleitet.

HOCKEY GUIDE 2008/2009

KLAUS ZAUGG

PREIS: FR. 18.–

HC Ambrì-Piotta

EHCBiel

HC Davos

Fribourg-Gottéron

HCGenf-Servette

KlotenFlyers

SCBern

HCLugano

Lakers

ZSCLions

EVZug

NLB

Schiris

Champions

HockeyLeague

Spiele

Ausland-Schweizer

Hockey Awards

SpenglerCup

Statistiken

NHL

SCLTigers

Nati

UG_4_1: UG

_4_1 3.8.20

08 12:33 Uh

r Seite 1

Bestellen Sie den

SLAPSHOT Hockey-Guide

für die Saison 2008 / 2009NA

TI ES IST EIN SCHÖNESBRAUCHTUM IM SCHWEIZER

SPORT, NIEDERLAGENSCHÖNZUREDEN. DOCH FÜR

EINMAL GIBT ES EINE WM-PLEITE, DIE UNS WEITER-

BRINGT. DIE VORAUSSETZUN-GEN FÜR EINE GUTE WM

2009 SIND GEGEBEN.Unter Druck halten Trainer in der Regel noch sturer am einmal einge-schlagenen Weg fest – und werden

gefeuert. Nur ganz wenige Coachessind dazu in der Lage, in der Krisesich selbst und ihre Methoden inFrage zu stellen und neue Wege zugehen. Ralph Krueger gehört zu die-sen Ausnahmeerscheinungen. Er ist,wie es so schön heisst, über seineneigenen Schatten gesprungen.

WM 2007 IN MOSKAUMit dem schlimmsten und langweiligs-ten Defensivhockey seit Menschenge-denken wurstelt sich die Schweiz indie Viertelfinals. Defensiver Frost inseiner schlimmsten Form. So kann die WM 2009 im eigenen Land keinErfolg werden. Die Kritik ist auf allen

Ebenen vernichtend, die Verbands-funktionäre gehen gezielt gegen kriti-sche Journalisten vor. Im Viertelfinaleverliert die Schweiz gegen den späte-ren Weltmeister Kanada mit 1:5.

WM 2008 IN QUÉBECMit begeisterndem Offensivhockeystürmen die Schweizer ins Viertelfi-nale. Dort laufen sie dem späterenWeltmeister Russland mit ihrem Of-fensivspektakel ins Messer. Sie hattenversucht, den übermächtigen Gegnermit einem frechen Forechecking zu packen und vom Eis zu fegen. Die TV-Bilder des Eigentores von Philippe Furrer gehen um die Welt. Am Ende

ANDRES AMBÜH (RECHTS, IMWM-SPIEL GEGEN SCHWEDEN)VERKÖRPERT DEN HOCKEYFRÜHLING.

DER SCHWEIZEREISHOCKEY-FRÜHLING

168 HOCKEY GUIDE 08/09

präsentiert von

168_171_Nati:Layout 1 4.8.2008 9:12 Uhr Seite 168

NATI

steht eine sang- und klanglose 0:6-Schmach. Und doch ist diese Pleiteeine Niederlage, die uns weiterbringt. Denn Ralph Krueger hat auf die Kritik,auf Moskau 2007, reagiert – dieMannschaft verjüngt und die Taktikumgestellt. Dem Moskauer Defensiv-winter folgt das offensive Tauwettervon Québec 2008. Selbst kanadischeMedien thematisierten das Phänomen«Eishockey-Glasnost» in der Schweiz.In Québec ist nichts mehr von diesem unsäglichen Vollkasko-Sicher-heitshockey von 2007 zu sehen. Ge-blieben sind die klaren Strukturen imSpiel und die taktische Disziplin. Es isteine sanfte Öffnung, die nicht – wieGlasnost – erst einmal im Chaos endenmuss. Die stark verjüngte Mannschaftspielt – endlich – ein aktiveres, moder-neres Eishockey und trägt das Spekta-kel in die gegnerische Zone. Stürmendie Schweizer an der WM 2009 im gleichen Stil, dann werden sie die Zuschauer begeistern – auch wenn imViertelfinale wieder Schluss sein sollte.Und schliesslich und endlich ist dieWM 2008 auch resultatsmässig ein Erfolg: Weil die Slowaken in die Ab-stiegsrunde tauchen, rückt die Schweizerstmals seit Einführung der Weltrang-liste auf Position 7 vor. Auch die direk-te Qualifikation für Olympia 2010 in Vancouver ist gesichert.Wie ist dieses Wunder möglich gewor-den? Ähnlich wie «Glasnost» in derehemaligen UdSSR von einem Mannausgelöst worden ist (Michail Gorbat-schov), so trägt die offensive Öffnungdes Schweizer Eishockeys die Hand-schrift eines Mannes: Ralph Krueger.Kein Eishockey- oder Fussball-Natio-naltrainer hat sich in der Schweiz je so lange im Amt gehalten wie Krueger. Im Sommer 1997 hat er un-sere Nationalmannschaft übernom-men und bei der WM 1998 in Zürichund Basel auf den sensationellen 4. Schlussrang geführt – er wird nun

der erste Nationaltrainer in der Ge-schichte (seit 1908), der bei zwei Ti-telturnieren in der Schweiz an derBande steht.Krueger unterscheidet sich mit sei-nem Mut zur Veränderung von allenseinen Berufskollegen. Er ist der ein-zige Eishockeytrainer, der sich imSommer während mehreren Wochendaheim in Kanada vollständig in seineeigene Privatwelt zurückzieht, um dieBatterien aufzuladen und seine ei-gene Arbeit zu hinterfragen. Hätte erdie Lehren aus Moskau 2007 nichtgezogen, und am gleichen sturen de-fensiven Kurs festgehalten, hätte erseinen Job jetzt nicht mehr. Denn dieErinnerungen an 1997 sind nochwach: Damals wurde NationaltrainerSimon Schenk aus einem laufendenVertrag gefeuert, weil die damaligeVerbandsführung Schenk nicht mehrzutraute, mit seiner Philosophie dasPublikum für die WM 1998 im eige-nen Land zu begeistern.

Das offensive Tauwetter ist aber auchmöglich geworden, weil eine neue Ge-

neration von Spielern internationaleReife erlangt hat, Spieler, wie sie dieSchweiz vor zehn Jahren beim Amts-antritt von Krueger noch nicht hatte:Spieler wie zum Beispiel Julien Sprun-ger, Roman Wick, Peter Guggisberg,Andres Ambühl, Raphael Diaz oderBeat Forster stehen für diese neue Ge-neration, die auf internationalem Ni-veau keine Komplexe mehr hat und aneiner WM so frech und cool spielt wiein der heimischen Liga. Es sind Spieler,die läuferisch, technisch und taktischbesser sind als die Generation, die un-sere Nationalmannschaft an der letz-ten WM 1998 in unserem Land ge-prägt hat. Ralph Krueger hat diesenGene-rationenwechsel durch die ge-zielte Verjüngung (Patrick Fischer undMartin Plüss nicht für die WM nomi-niert) dynamisiert. Damit hat er seineAufgabe hundertprozentig erfüllt: Esist am Nationaltrainer, die internatio-nalen Trends früh zu erkennen und dierichtigen Schlüsse daraus zu ziehen.Die Voraussetzungen für eine guteWM 2009 sind gegeben. �

HOCKEY GUIDE 08/09 169

präsentiert von

168_171_Nati:Layout 1 4.8.2008 9:12 Uhr Seite 169

HCAP

Nr. Spieler Geb. cm kg von Vertrag

Torhüter:30 Bäumle Thomas 25.09.84 181 78 Ambrì bis 09

1 Croce Lorenzo 28.04.89 184 79 Zuchwil bis 09

Verteidiger:4 Bundi Ralph 15.02.78 185 87 Basel bis 10

8 Celio Nicola 19.06.72 173 78 Ambrì bis 09

23 Gautschi Marc 09.12.82 180 78 Ambrì bis 09

3 Horak Jakub 17.05.74 186 90 Basel bis 10

80 Kutlak Zednek (CZE) 13.02.80 191 100 Ambrì bis 10

10 Marghitola Daniele 07.03.88 180 79 Ambrì bis 09

53 Mattioli Daniele 08.03.85 189 96 Ambrì bis 10

6 Naumenko Nick (USA) 07.07.74 180 84 Ambrì bis 09

27 Stephan Fabian 21.07.81 187 88 Kloten bis 10

Stürmer63 Bianchi Mattia 02.04.84 186 93 Ambrì bis 09

51 Christen Grégory 19.01.83 190 94 Ambrì bis 09

19 Camichel Corsin 26.02.81 183 80 Bern bis 10

42 Clarke Noah (USA) 11.06.79 175 87 Lowell/AHL bis 10

55 Demuth Alain 03.06.79 180 80 Ambrì bis 10

46 Duca Paolo 03.06.81 178 90 Ambrì bis 10

38 Micheli Claudio 17.12.70 183 78 Lakers bis 09

45 Murovic Mirko (CAN/SUI) 02.02.81 190 95 Zürich bis 10

65 Stirnimann Reto 08.10.74 176 77 Ambrì bis 09

11 Schönenberger Lovis 09.06.78 182 85 Ambrì bis 10

25 Sonnenberg Martin (CAN) 23.01.78 183 84 Ambrì bis 09

18 Sciaroni Grégory 07.04.89 182 81 Ambrì bis 09

14 Schena Thomas 10.04.86 173 79 Ambrì bis 09

91 Walker Julian 10.09.86 187 94 Basel bis 10

7 Westrum Erik (USA) 26.07.79 185 92 Ambrì bis 12

43 Zanetti Mauro 10.06.88 182 83 Ambrì bis 11

TrainerHarrington John (USA) 16.11.59 1. Saison bis 10

AssistentCereda Luca 07.09.81 1. Saison bis 10

KADER 2008/2009

Spieler Pos Sp T A P PIM

Westrum Erik S 50 33 39 72 104

Duca Paolo S 50 16 25 41 74

Domenichelli Hnat S 26 18 22 40 22

Naumenko Nick V 44 10 28 38 60

Stirnimann Reto S 49 19 11 30 12

Sonnenberg Martin S 20 6 19 25 22

Demuth Alain S 45 9 15 24 28

Kutlak Zdenek V 43 5 16 21 26

Du Bois Félicien V 41 6 12 18 51

Celio Nicola V 49 1 13 14 16

Bianchi Mattia S 47 5 6 11 24

Camichel Corsin S 14 4 7 11 20

Mattioli Daniele V 49 3 6 9 34

Christen Grégory S 44 2 7 9 33

Sciaroni Gregory S 43 2 7 9 22

Schönenberger Lovis S 46 5 3 8 12

Siritsa Oleg S 45 1 7 8 12

Tallarini Alain V 50 2 4 6 54

Blatny Zdenek S 10 2 3 5 14

Imperatori Paolo S 50 3 1 4 34

Schena Thomas S 40 3 0 3 2

Zanetti Mauro S 23 1 2 3 0

Gautschi Marc V 48 0 3 3 42

Bäumle Thomas G 49 0 1 1 2

Pont Benoît S 2 0 1 1 0

Tognini Omar S 17 0 1 1 6

Beltrametti Giacomo G 15 0 0 0 0

Jan Ivo S 2 0 0 0 2

Marghitola Daniele S 36 0 0 0 8

QUALI-SCORER 2007/2008

Spieler Pos Sp T A P PIM

Duca Paolo S 11 9 8 17 18

Sonnenberg Martin S 11 8 8 16 12

Naumenko Nick V 11 2 13 15 14

Stirnimann Reto S 11 4 9 13 0

Imperatori Paolo S 11 4 5 9 22

Westrum Erik S 7 3 6 9 71

Demuth Alain S 11 2 7 9 12

Kutlak Zdenek V 11 1 6 7 6

Schönenberger Lovis S 10 3 1 4 6

Jan Ivo S 4 3 0 3 2

Celio Nicola V 11 1 2 3 4

Du Bois Félicien V 11 1 2 3 10

Siritsa Oleg S 9 1 2 3 0

Tallarini Alain V 11 0 3 3 31

Christen Grégory S 11 2 0 2 6

Bianchi Mattia S 11 1 1 2 12

Zanetti Mauro S 11 1 0 1 2

Camichel Corsin S 2 0 1 1 0

Gautschi Marc V 10 0 1 1 2

Mattioli Daniele V 11 0 1 1 8

PLAYOUT-SCORER 2007/2008Tallarini Alan (SCL Tigers)

Du Bois Félicien (Kloten Flyers)

Domenichelli Hnat (Lugano)

Imperatori Paolo (Rücktritt)

Jan Ivo (Graz/AUT)

Schena Thomas (Neuenburg)

Siritsa Oleg (Sierre)

Tlacil Jan (Budejovice/CZE)

Pont Benoit (Sierre/Trainer

Nachwuchs)Müller Jonas (Bern)

Blatny Zdenek (Liberec/CZE)

CLUBDATEN

HC AMBRÌ-PIOTTA

ABGÄNGE

Gegründet: 1937

AG gegründet: 1998

Höhe des AK: CHF 3,0 Mio.

Adresse: Postfach, 6775 Ambrì

Tel.: 0900 59 44 44 (Fr. 2.13/Min.)

Fax: 0900 59 44 99 (Fr. 2.13/Min.)

[email protected]äsident:

Gian Paolo Grassi

Verwaltungsratsmitglieder:

Guglielmo Chiavi, Mauro Foschi,

Norman Gobbi, Davide Mottis (Vi-

ze-Präsident), Ferdinand Muheim,

Mauro MerzaghiGeneral Manager: Jean-Jacques

AeschlimannSportchef: Peter Jaks

Geschäftsführer: Luca Lombardi

Leiter Kommerz/Marketing:

Andrea Pellandini

Bisherige Erfolge: Super Cup:

1999; Continental Cup: 1998,

1999; Schweizer Cup: 1962;

Schweizermeister NLB: 1948,

1949, 1950, 1970; Vize-Schw.-

Meister NL A: 1999; Aufstieg NL A:

1953, 1970, 1982, 1985

Heimdress: blau-weiss

Auswärtsdress: weiss-blau

Hauptsponsor: Chicco d’Oro SA

Sponsoren: Azienda elettrica tici-

nese, Amag, Agip Suisse SA, Atel

Impianti SA, Banca Stato del Can-

tone Ticino, Birreria Eichhof SA, Biz-

zozero Trasporti SA, Fidirevisa SA,

Gotthard Oberalp Arena, Inter-

hockey SA, Mic Mac Promotion, Ni-

mis Nord SA, Metanord, PostFinan-

ce, Società Elettrica Sopracenerina

SA, Casinò Locarno, La Tettoia

Budget 08/09 1. Mannschaft:

CHF 5,7 Mio.Anzahl Mannschaften

Nachwuchs: 8 Fanclubs: 20 in der ganzen

Schweiz von Basel bis Chiasso,

3 in ItalienPreise: Tribüne Erwachsene:

CHF 50.–; Tribüne Kinder 6–10

Jahre: CHF 20.–; Erwachsene

Stehplätze: CHF 20.–; Jugendliche/

Studenten/AHV/Militär Stehplätze

bis 17 Jahre: CHF 10.–

Vorverkauf: Verwaltung

HCAP SA 0900 59 44 44;

www.hcap.ch; TicketCorner.ch

(0) 848 800 800

ZUZÜGECamichel Corsin (Bern)

Croce Lorenzo (Zuchwil)

Bundi Ralph (Basel)

Walker Julian (Basel)

Stephan Fabian (Kloten)

Micheli Claudio (Lakers)

Murovic Mirko (ZSC Lions)

Clarke Noah (Lowell/AHL)

.CH10 HOCKEY GUIDE 08/09

008_017_Ambri:Layout 1 4.8.

2008 7:45 Uhr Seite 10

HCAP

Saison Quali Playoff Trainer

85/86 8. nicht qual. Szczepaniec

86/87 4. 1/4-Final Von Mentlen

87/88 3. 1/4-Final Von Mentlen/Hobér

88/89 4. 1/2-Final Hobér

89/90 8. 1/4-Final Hobér

90/91 5. 1/4-Final Lefley

91/92 4. 1/2-Final Lefley

92/93 6. 1/2-Final Lefley

93/94 6. 1/4-Final Pearn

94/95 3. 1/4-Final Jakuschew

95/96 6. 1/2-Final Jakuschew

96/97 9. nicht qual. Jakuschew/Huras

97/98 4. 1/2-Final Huras

98/99 1. Final Huras

99/00 4. 1/2-Final Huras

00/01 10. Playout Pagé

01/02 4. 1/4-Final Cada

02/03 7. 1/4-Final Cada/Fuhrer

03/04 6. 1/4-Final Pelletier

04/05 6. 1/4-Final Pelletier

05/06 7. 1/4-Final Pelletier/Rautakallio

06/07 9. Playout Rautakallio/Huras

07/08 11. Playout Tlacil

KLASSIERUNGEN ( P -E )

HC AMBRÌ-PIOTTAPrognose

Qualifikation

2008/2009:

Platz 10

Rang 11 war meine Prognose vor

einem Jahr – ein Volltreffer. Ambrì hat

die Qualifikation auf dem 11. Rang

beendet und dann den Ligaerhalt

in der zweiten Playoutrunde gegen

Basel gesichert. Einzelne Spiele wer-

den spektakulär vorwärts gewonnen,

über die gesamte Dauer einer Mei-

sterschaft (einer Qualifikation) aber

entscheidet die Defensive. Deshalb

reicht es Ambrì nicht für die Playoffs.

Aber das Potenzial für eine Überra-

schung steckt durchaus in diesem

Kader, der neue Trainer wird das Spiel

dynamisieren und es ist durchaus

möglich, dass Ambrì bis zur letzten

Runde auf eine Playoffqualifikation

hoffen darf. Aber dann müsste alles

für Ambrì und gegen die Konkurren-

ten in Reichweite (die Lakers,

Langnau, Fribourg) laufen. Ich lasse

mich bei der Prognose von der Ver-

nunft leiten und tippe auf Platz 10.

Emotional neige ich hingegen zum

Tipp auf Rang 8...

10 GRÜNDE...

+ Der neue Trainer John Harrington

überrascht mit offensivem Po-

werhockey die Konkurrenz so wie

einst Herb Brooks mit der US-Na-

tionalmannschaft beim Olympia-

Turnier 1980 die Russen.

+ Thomas Bäumle hält während

der ganzen Saison wie ein Natio-

naltorhüter.

+ Mehr Wasserverdrängung als

Biel, die Lakers und Gottéron und

gleich viel wie die SCL Tigers.

+ Zednek Kutlak und Nick Nau-

menko können alle Spiele be-

streiten.+ Noah Clarke ist einer der schnells-

ten Stürmer der Liga und kann

sein Tempo in 30 Tore und 70

Punkte ummünzen.

+ Erik Westrum hat alle NHL-Träu-

me vergessen und wird in Ambrì

sesshaft.+ Claudio Micheli tanzt noch ein-

mal einen Herbst, Winter und

Frühling zu 25 Punkten.

+ Paolo Duca ist erneut einer der

härtesten und leidenschaftlich-

sten Energiespieler der Liga.

+ Die Diplomatie des neuen Direk-

tors Jean-Jacques Aeschlimann

hilft, den fünften Ausländer, der

nicht spielen darf, bei Laune zu

halten.+ Das fehlende Talent im dritten

und vierten Block wird durch

Wasserverdrängung, Grösse und

Kraft kompensiert.

– Noah Clarke ist zu schnell und

kann nicht richtig ins Spiel inte-

griert werden.

– Trainer John Harrington ergeht es

so wie einst Herb Brooks beim HC

Davos – die Schweizer Spieler

sind keine Amerikaner und ver-

stehen seine Philosophie nicht.

– Die Abwehr bricht bei verlet-

zungsbedingten Ausfällen oder

Formschwankungen von Zednek

Kutlak und Nick Naumenko

zusammen wie eine schlechte

Natelverbindung.

– Die Saison zu viel für Claudio

Micheli und Nicola Celio

– Thomas Bäumle spielt nur in 30

von 50 Partien wie ein National-

torhüter.– Es gelingt nicht, mit fünf auslän-

dischen Spielern, den Frieden in

der Kabine zu wahren.

– Zu wenig offensive Feuerkraft im

zweiten, dritten und vierten

Sturm, wohl viel Spektakel, aber

zu viele knappe Niederlagen.

– Die Verwaltungsräte mischen sich

ins Tagesgeschäft ein.

– Erik Westrum lässt sich zu leicht

provozieren, träumt von einer

Rückkehr in die NHL und produ-

ziert 30 Punkte weniger als letz-

te Saison.– Die Verteidiger sind zwar gross,

kräftig und manchmal auch böse

genug für die NL A – aber sie sind

ständig zu langsam für das Tem-

po in der höchsten Liga.

...WARUM AMBRÌ

ERFOLG HABEN KANN...WARUM AMBRÌ

PROBLEME HABEN KANN

grafskates.com grafskates.ch grafproficenter.ch

HOCKEY GUIDE 08/09 11

008_017_Ambri:Layout 1 4.8.

2008 7:45 Uhr Seite 11

SLAP-Hotline: [email protected]

NLB

Acht Schweizer Spieler produzierten

letzte Saison mehr als 20 Scorer-

punkte – diese Breite im Kader hatten

nur noch Qualifikationssieger und

Aufsteiger Biel (ebenfalls 8). Langent-

hal (8) und Titan Lausanne (10). Sie-

ben dieser Schweizer Spieler bleiben,

EHC VISP

WÜRDE IN DER NLB OHNE

AUSLÄNDER GESPIELT, WÄRE

VISP FAVORIT NUMMER 1.MIT AUSLÄNDERN MÜSSTE

ES IMMER NOCH REICHEN,UM IM WALLIS DIE NUMMER

1 ZU BLEIBEN.

und von La Chaux-de-Fonds kommt

mit Tomas Dolana (43 Punkte) ein

hochkarätiger Stürmer mit Schweizer

Lizenz und von Saastal (1. Liga) der

U18-Internationale Yannick Herren

für drei Jahre in die kaufmännische

Lehre aufs Clubsekretariat. Der Bub

der Skilegende Bernadette Zurbrig-

gen (7 Weltcupsiege zwischen 1973

und 1977) aus Saas Grund kann als

Stürmer und Verteidiger spielen und

um ihn hatten sich auch Deutschwei-

zer Clubs bemüht. Die Breite im Kader

bleibt also weiterhin erhalten. Von

allen NLB-Teams hatte Visp den ge-

ringsten Transferumsatz. Die Qualität

der Schweizer Spieler (darunter mit

Bruno Brechbühl und Marc Bühlmann

zwei Langnauer Aufstiegshelden von

1998), die Breite im Kader und die

Kontinuität sind das Erfolgsgeheim-

nis des Eishockey-Musterunterneh-

mens. Im Heimatdorf des Fussball-

Sonnenkönigs Sepp Blatter und des

zum Kapitalismus konvertierten So-

zialisten Peter Bodenmann dürften

die Dinge nach der Aufregung der

letzten Saison (Terry Yake blieb nach

23 Spielen in der Dopingkontrolle

hängen) wieder ihren gewohnten

Lauf nehmen – und das bedeutet,

dass der EHC Visp die Nummer 1 im

Wallis bleibt und Sierre erneut in

die Schranken weist. Schon letzte

Saison gewann Visp drei der vier Der-

bys gegen seinen Erzrivalen. Damit

wäre auch das emotionale Saisonziel

erreicht. �

BRUNO BRECHBÜHL

152 HOCKEY GUIDE 08/09

DIE BESTEN SCHWEIZER SPIELER?

146_153_Olten-Visp:Layout 1 4.8.2008 8:45 Uhr Seite

152

NLB

CLUBDATEN

EHC VISPPrognose Qualifikation 2008/2009: Platz 4

Kenne ich die Mentalitätim Dorf besser als Pius-David Kuonen, Sepp Blat-ter und Peter Bodenmann?Fast scheint es so: Platz 5war die Prognose im letz-ten Sommer und auf Rang5 klassierte sich der EHCVisp. Ein solcher Volltrefferist für einen nördlich derAlpen in der «Ausser-schweiz» lebenden Men-schen doch eher ausserge-wöhnlich. Die Prognose fürdie nächste Saison istleicht optimistischer (4.Platz). Auf dem Transfer-markt ist die spielerischeSubstanz bewahrt wordenund um die Ausländerdürfte es keine mit letzterSaison vergleichbare Auf-regung geben. Jason Guer-riero könnte sich zu einemder besten Center der Ligaentwickeln, er hat letzteSaison in der AHL in 64Partien 37 Punkte gebuchtund sich 2005/06 in Finn-land bewährt (29 Punkte in53 Spielen). Und SteveBrulés Statistiken aus derletzten Saison bei Chursind bemerkenswert: Sageund schreibe 50 Scorer-punkte aus 31 Spielen.Wenn Torhüter Fabien Hec-quet (der Sohn des Ser-vette-Statistikers) so guthält wie letzte Saison,dann hat Visp sogar dasPotenzial zur Über-raschungsmannschaft undkann, wenn es den Hockey-göttern (und natürlich Fuss-ballgott Sepp Blatter) ge-fällt, in der Qualifikationsogar Platz 2 holen und inden Playoffs bis ins Finalekommen.

Spieler Pos Sp T A P PIM

Hageboom Greg S 49 40 36 76 68

Triulzi Luca S 48 31 25 56 36

Brunold Alain S 48 7 37 44 20

Wüst Philipp S 48 27 14 41 24

Heldstab Beat V 49 12 20 32 38

Yake Terry S 23 11 20 31 30

Brechbühl Bruno S 47 12 13 25 104

Schüpbach Marco V 45 7 17 24 30

McConvey D'Arcy S 16 11 12 23 14

Furrer Andy S 48 9 14 23 18

Bühlmann Marc S 43 8 13 21 32

Bruderer Sandro S 46 6 11 17 30

Portner Philippe V 49 0 12 12 72

Heynen Fernando S 48 2 9 11 96

Summermatter Roger V 48 3 8 11 66

Barrett Nathan S 3 4 3 7 2

Hubacek Jiri S 7 1 6 7 2

Anthamatten Silvan V 45 0 7 7 60

Ischi Philipp S 23 2 2 4 4

Page Lionel V 49 0 4 4 16

Masa Danny S 5 1 1 2 2

Maurer David S 5 1 1 2 4

Metrailler Cédric S 5 0 2 2 2

Bürgin Damian S 17 0 1 1 14

Müller Reto S 17 0 1 1 4

QUALI-SCORER 2007/2008

Spieler Pos Sp T A P PIM

McConvey D'Arcy S 7 1 7 8 6

Metrailler Cédric S 7 4 3 7 2

Hageboom Greg S 7 4 2 6 31

Triulzi Luca S 7 4 2 6 4

Heldstab Beat V 7 1 4 5 10

Schüpbach Marco V 7 2 2 4 8

Furrer Andy S 7 2 1 3 4

Brunold Alain S 7 1 2 3 2

Heynen Fernando S 7 1 1 2 12

Wüst Philipp S 7 1 1 2 8

Maurer David S 7 0 2 2 0

Bühlmann Marc S 7 1 0 1 6

Bruderer Sandro S 7 0 1 1 4

Masa Danny S 7 0 1 1 12

Summermatter Roger V 7 0 1 1 10

PLAYOFF-SCORER 2007/2008

Gegründet : 1939AG gegründet: 2000Adresse: EHC Visp Sport AG,Seewjinenstrasse 2, Postfach,3930 VispTel.: 027 946 30 20Fax: 027 946 30 31 [email protected]äsidium:Viktor Borter, Lothar StuderSportchef: Pius David KuonenGeschäftsführer: Sébastien PicoBisherige Erfolge: NLB-Meister:1960; Aufstieg in die NL A: 1960;NL A-Meister 1962; Gruppensie-ger 1. Liga: 1988, 1994, 1997,1999; Aufstieg in die NLB 1999; 3. Platz NLB 2001; Vize-Schwei-zermeister NLB 2003; Vize-Schweizermeister NLB 2003Budget 08/09 1. Mannschaft:CHF 2.25 Mio.Stadion: LitternahallePlätze: 4 300 Zuschauer,850 Sitz- / 3 450 Stehplätze

Zimmermann Marc, Gasser Davide,

Heynen Fernando, Page Lionel, Yake Terry, Müller

Reto, Hogeboom Greg, Schmid Severin, Bruderer

Sandro, Wälti Sandro, Wüst Philipp, McConvey

D’Arcy

ABGÄNGE

ZUZÜGE Lory Reto, Bucher Tim, Wiedmer Sandro,

Guerriero Jason, Brulé Steve, Imhof Matthias, Dola-

na Tomas, Masa Danny, Lauber Emanuel

Nr. Spieler Geb. cm kg von

Torhüter:31 Hecquet Fabien 08.06.85 184 76 Visp

26 Lory Reto 28.08.88 175 71 GCK Lions

Verteidiger:16 Anthamatten Silvan 16.06.84 191 89 Visp

65 Bucher Tim 24.03.88 191 94 Lakers

37 Heldstab Beat 30.10.78 181 89 Visp

77 Portner Phlipp 11.11.77 177 79 Visp

17 Schüpbach Marco 17.12.78 187 94 Visp

19 Summermatter Roger 21.02.87 177 83 Visp

79 Wiedmer Sandro 28.08.88 184 83 Zug

Stürmer:29 Brechbühl Bruno 08.07.74 178 80 Visp

22 Brulé Steve (CAN) 15.01.75 180 92 Chur

93 Brunold Alain 12.02.85 180 85 Visp

97 Dolana Tomas 22.03.85 171 71 Sierre

23 Bühlmann Marc 21.02.78 179 78 Visp

15 Bürgin Damian 04.03.88 188 80 Visp

57 Furrer Andy 15.01.88 177 79 Visp

88 Triulzi Luca 11.02.83 174 79 Visp

89 Wyer Flavian 05.10.89 176 70 Visp

12 Guerriero Jason (CAN) 26.04.81 173 82 Milwaukee/AHL

18 Imhof Matthias 20.10.89 187 93 Fribourg

19 Lauber Emanuel 01.06.88 176 62 Visp

91 Masa Danny 06.03.86 174 78 Visp

57 Furrer Andy 15.01.88 178 80 Visp

15 Bürgi Damian 04.03.88 188 80 Visp

Trainer:Fust John (CAN) 05.03.72 2. Saison

KADER 2008/2009 grafskates.ch grafproficenter.ch

HOCKEY GUIDE 08/09 153

.CH

146_153_Olten-Visp:Layout 1 4.8.2008 8:45 Uhr Seite

153

EHC VISP

ZSCL

ZSC LIONS

FANGHAND: RECHTSPOSITION: TORHÜTERGEB.-DAT.: 06.01.69GRÖSSE: 187 CMGEWICHT: 89 KG

31 Maximalnote für MeistermacherNote 7,0 (Vorjahr 6,7). Wir kommennicht um die Maximalnote herum.Vor zwei Jahren (nach der Saison2005/06) hatten wir ihm das Prädi-kat Weltklasse gestrichen, sein Trai-

ningseifer hatte nachgelassen unddie Lions fielen ins Playout. Nunspielt er wieder auf seinem bestenNiveau – und nach 2000 und 2001sorgte der Finne wieder für einen Titel.

ARI SULANDER (FIN)

STOCK: RECHTSPOSITION: VERTEIDIGERGEB.-DAT.: 15.03.83GRÖSSE: 179 CMGEWICHT: 82 KG

5 So cool und so gut wie noch nieNote 5,6 (Vorjahr 5,5). Der kreativs-te ZSC-Verteidiger wirkte letzte Sai-son ausdauernd, konstant, cool undwirkungsvoll wie noch nie seit demTransfer zum ZSC im Sommer 2005,

erfüllte erstmals die Erwartungenund spielte auch eine solide WM.Vielleicht so talentiert wie MarkStreit, Schlüsselspieler im Power-play, aber nicht das Charisma zumFührungsspieler.

SEVERIN BLINDENBACHER

STOCK: LINKSPOSITION: VERTEIDIGERGEB.-DAT.: 02.02.83GRÖSSE: 185 CMGEWICHT: 98 KG

29 Der beste Forster aller ZeitenNote 6,2 (Vorjahr 5,4). Wir habenletzte Saison und an der WM (mit21.09 Min. pro Spiel am meistenEiszeit aller Schweizer) den bestenForster aller Zeiten gesehen, zu-

sammen mit Goran Bezina der be-ste Schweizer Verteidiger ausser-halb der NHL. Auf NL A-Niveaunicht zu überlaufen, nicht einzu-schüchtern. Kräftig, ruhig und auchoffensiv wirkungsvoll.

BEAT FORSTER

STOCK: RECHTSPOSITION: VERTEIDIGERGEB.-DAT.: 07.04.76GRÖSSE: 188 CMGEWICHT: 93 KG

25 Weltklasse auf der Tribüne?Note 6,0 (Vorjahr 6,0). Als Defensiv-verteidiger Weltklasse. Verteidigtohne Hast und übermässige Härte,dafür pflegt er bei all seinen Aktio-nen die Präzision eines Landver-

messers. Nicht Spektakel, sondernGenauigkeit und Zuverlässigkeitzählen, deshalb wird er unter-schätzt. Kann sein, dass er nun hinund wieder als überzähliger Aus-länder auf die Tribüne muss.

RADOSLAV SUCHY (SVK)

STOCK: LINKSPOSITION: VERTEIDIGERGEB.-DAT.: 21.06.85GRÖSSE: 178 CMGEWICHT: 77 KG

18 Wie Seger – aber nur manchmalNote 4,6 (Vorjahr 4,5). Der Brudervon Basels Stürmer Stefan Schnyderist ein schneller, kräftiger, bissigerund mutiger Verteidiger. In lichtenMomenten mahnt er an Mathias

Seger. Noch etwas zu wenig coolund schlau, wird mit Sicherheitdurch Erfahrung in den nächstenJahren besser und wenn nicht beimZSC, so wird er anderorts einelange NL A-Karriere machen.

DANIEL SCHNYDER

STOCK: LINKSPOSITION: VERTEIDIGERGEB.-DAT.: 12.02.90GRÖSSE: 177 CMGEWICHT: 80 KG

4 Die ZSC-Antwort auf Roman JosiNote 4,2 (neu). Er wird Andri Stoffelund Daniel Schnyder im Kampf umdie sechste und siebte Verteidiger-position herausfordern. War an derU20-WM der beste Schweizer Ver-

teidiger und kann sich zur ZSC-Ant-wort auf Roman Josi entwickeln.Physisch noch kein NL A-Verteidi-ger, aber schlau im Zweikampf und trifft fast immer die richtigenEntscheidungen.

PATRICK GEERING

STOCK: LINKSPOSITION: VERTEIDIGERGEB.-DAT.: 17.12.77GRÖSSE: 181 CMGEWICHT: 84 KG

15 Wieder auf seinem besten NiveauNote 6,1 (Vorjahr 5,4). Ebenfallsdank intensiviertem Sommertrai-ning spielt er wieder sein bestesHockey und kehrte ins WM-Teamzurück. Kein so cooler Spielmacher

wie Blindenbacher, nicht so wuch-tig wie Forster. Kompletter, schuss-starker Verteidiger ohne NHL-Spek-takelstärken. Ein leidenschaftlicherLeader und auch neben dem Eiseine wichtige Figur.

MATHIAS SEGER

STOCK: LINKSPOSITION: VERTEIDIGERGEB.-DAT.: 24.10.84GRÖSSE: 186 CMGEWICHT: 80 KG

11 Fast einer wie Martin Rauch?Note 5,0 (Vorjahr 5,0). Verlässlicher,smarter, kräftiger Defensivvertei-diger für den dritten Block. KeineSpektakelchecks und Sturmläufe,dafür solides, diszipliniertes Defen-

sivspiel. Schneller, einfacher, risiko-loser erster Pass, cool unter Druck.Hätte in weniger gut besetzten Verteidigungen Chancen auf eineSchlüsselrolle als «Martin Rauch imWestentaschen-Format».

ANDRI STOFFEL

STOCK: LINKSPOSITION: FLÜGEL/CENTERGEB.-DAT.: 30.11.80GRÖSSE: 188 CMGEWICHT: 88 KG

39 Der Vater war ZSC-AufsteigerNote 5,0 (Vorjahr 4,9). Der Bruderdes Tennisprofis George Bastl undSohn des ZSC-Aufstiegstrainers George wurde in den USA ausgebil-det, ist läuferisch ein limitierter Ban-

dentraktor mit schnellen Händen,hoher Intensität und Spielintelligenzfür den 3. Block. Als «Mühlsteine»werden die Spieler seiner Art in derNHL gerühmt, weil sie die gegneri-schen Mannschaften zermürben.

MARK BASTL (USA/SUI)

STOCK: RECHTSPOSITION: FLÜGEL, CENTERGEB.-DAT.: 18.04.78 GRÖSSE: 196 CMGEWICHT: 105 KG

51 Meister 2003, 2006 und 2008Note 6,0 (Vorjahr 5,6). Notenauf-besserung für die Playoffs (einPunkt pro Spiel) und die Entwick-lung zur Führungspersönlichkeit.Der sanfte Brecher bringt alleine

mit seiner Standfestigkeit, Reich-weite und Wasserverdrängung eineAbwehr aus dem Konzept. SchlauerAbstauber und Spielmacher. Wäreder Ex-Luganesi flink wie Adi Wich-ser, wäre er ein NHL-Star.

RYAN GARDNER (CAN/SUI-LIZ.)

114 HOCKEY GUIDE 08/09

108_117_ZSC:Layout 1 4.8.2008 8:28 Uhr Seite 114

ZSCL

ZSC LIONS

STOCK: RECHTSPOSITION: FLÜGEL/CENTERGEB.-DAT.: 14.04.69 GRÖSSE: 179 CMGEWICHT: 83 KG

Elegantester Drittlinien-Stürmer?Note 5,3 (Vorjahr 5,3). Erst ab Ja-nuar und in den Playoffs in Form.Noch immer einer der elegantestenLäufer der Liga, der eingebürgerteKanadier kann noch vier, fünf Jahre

ein guter Ergänzungsspieler sein.Vor der letzten Saison im Hallensta-dion, aber nicht in der Liga. Machtam Flügel den dritten und viertenBlock offensiv gefährlich und kannwichtige Bullys gewinnen.

43JAN ALSTON (CAN/SUI)

STOCK: LINKSPOSITION: FLÜGELGEB.-DAT.: 04.11.83 GRÖSSE: 181 CMGEWICHT: 82 KG

Besser als Lakhmatov und Murovic?Note 4,9 (Vorjahr 4,9). Eine pflege-leichte, schnelle, bewegliche Flügel-fräse, die Energie und Emotionenins Spiel bringt. Offensivpotenzialfür 25 Punkte, der neue Trainer

Sean Simpson wird an Bühler vielFreude haben, weil der Klotenernach einem vorgegebenen takti-schen Konzept und nicht für dieTribüne fräst. Ersetzt Vitali Lakhma-tov und Mirko Murovic.

10CYRILL BÜHLER

STOCK: LINKSPOSITION: CENTER/FLÜGELGEB.-DAT.: 13.04.84 GRÖSSE: 176 CMGEWICHT: 74 KG

Viel zu gut für die NLBNote 5,1 (Vorjahr 5,0). Kompensiertfehlende Wasserverdrängung mitBeweglichkeit, Schlauheit, Mut undBiss, sorgt für Spektakel und Emo-tionen. Stürmte 2003/04 in Kana-

das Juniorenligen, buchte 43 Punk-te in der NLB (2005/06), aber niemehr als 9 in der NL A. Kommt improminent besetzten ZSC nicht überdie Rolle eines Fleissspielers imdritten oder vierten Block hinaus.

17LUKAS GRAUWILER

STOCK: RECHTSPOSITION: CENTERGEB.-DAT.: 07.05.79 GRÖSSE: 177 CMGEWICHT: 87 KG

Genie oder Problemspieler?Note 5,6 (Vorjahr 5,4). Einer der bes-ten Spielmacher mit SchweizerPass. Er macht auch ausländischeFlügel besser. Kommt nach neuerBestleistung (40 Punkte) ins Hallen-

stadion. Darf das sensible Genieauch hier mit den besten Flügelnstürmen? Wenn nicht, Potenzialzum Problemspieler. Die ZSC Lionssind sein vierter Arbeitgeber in denletzten fünf Jahren.

79OLIVER KAMBER

STOCK: LINKSPOSITION: FLÜGEL/CENTERGEB.-DAT.: 18.10.75 GRÖSSE: 185 CMGEWICHT: 92 KG

Gott in Ambrì – und beim ZSC?Note 6,2 (neu). Vier Saisons hat erfür Ambrì mehr als einen Punkt proSpiel produziert und letzte Saison inder AHL 67 in 78 Spielen. Für dieNHL reichte es nicht und so kehrt er

in die NL A zurück. Die perfekte Mischung aus Leidenschaft, Be-weglichkeit, Technik und Torins-tinkt. Aber anders als in Ambrì hatim Hallenstadion sein Wort (noch?)nicht Gesetzeskraft.

19JEAN-GUY TRUDEL (CAN)

STOCK: LINKSPOSITION: FLÜGELGEB.-DAT.: 09.11.82GRÖSSE: 186 CMGEWICHT: 94 KG

Ein rustikaler RumplerNote 4,1 (Vorjahr 4,5). Der Sohndes Ex-NL A-Topscorers Guido Lin-demann bringt die rustikalen Rum-pelelemente ins Hallenstadion: Erspielt furchtlos, wuchtig, enthusias-

tisch. Der kräftige Abräumer gehtden Gegenspielern auf die Nerven.Aber sein spielerischer Einfluss ten-diert gegen Null und er ist zu wenigbeweglich, um jeden Check an denMann zu bringen.

47KIM LINDEMANN

STOCK: LINKSPOSITION: FLÜGEL/CENTERGEB.-DAT.: 02.02.82 GRÖSSE: 182 CMGEWICHT: 86 KG

Und nun erstmals über 50 Punkte?Note 6,5 (Vorjahr 5,9). Der besteThibaut Monnet aller Zeiten. Per-sönliche Bestleistung (43 Punkte)und gleich ein Titel in der erstenZSC-Saison. Er ist nun einer der

komplettesten Schweizer Stürmer,wirkungsvoll als Flügel und als Center, cool im Abschluss und miteinem nicht erlernbaren, von denHockeygöttern geschenkten Spiel-instinkt gesegnet.

7THIBAUT MONNET

STOCK: LINKSPOSITION: STÜRMERGEB.-DAT.: 18.03.80GRÖSSE: 180 CMGEWICHT: 77 KG

Erneut 50 Punkte?Note 6,2 (Vorjahr 5,5). Der besteWichser, den es je gab. Er hat Verlet-zungen (Knie, Gehirnerschütterung)und Krankheit (nach Zeckenbiss)überwunden und ist nun zu einer

grossen Spielerpersönlichkeit ge-reift. Er buchte erstmals 50 Punkteund ist an einem guten Abend derbeste Schweizer Stürmer: Beweg-lich, schlau, kreativ, cool, mit schnel-len Händen und Füssen.

97ADRIAN WICHSER

STOCK: LINKSPOSITION: CENTERGEB.-DAT.: 01.10.74GRÖSSE: 180 CMGEWICHT: 90 KG

Leader oder Problemspieler?Note 5,7 (Vorjahr 6,2). Er beganndie Saison als «Klotens Antwort aufGaetano Orlando» und beendetesie als Meister mit den ZSC Lions.Aber die Spieler mit Schweizer Li-

zenz prägten die Meistermann-schaft. Ein bissiger, zweikampfstar-ker Center mit Spielmacher- undAbschlussqualitäten, mit hohemPflegebedarf durch den Trainer undHang zur Eigensinnigkeit.

9DOMENICO PITTIS (CAN)

STOCK: LINKSPOSITION: FLÜGELGEB.-DAT.: 05.10.79GRÖSSE: 180 CMGEWICHT: 80 KG

Und nun über 50 Punkte?Note 6,0 (neu). Der Transfer wäh-rend der Saison, der den Titelbrachte: Sejnas Dynamik auf denAussenbahnen war ein entschei-dender Faktor im Finale. Der per-

fekte Flügel für die Lauf- und Tem-poliga NL A. Kein Teamleader, abereiner der schnellsten, intelligentes-ten und abschlussstärksten Läufer,der neben einem guten Center über50 Punkte buchen kann.

13PETER SEJNA (SVK)

HOCKEY GUIDE 08/09 115

108_117_ZSC:Layout 1 4.8.2008 8:29 Uhr Seite 115

Page 23: SLAPSHOT 3 2008/09

NOVEMBER ’08 23

Time Out mit Klaus Zaugg

«DIE EUROPÄISCHE EISHOCKEY-OPERETTENLIGA (CHAMPIONS HOCKEY LEAGUE) WIRD VON DEN KLUBS EHER EINE BELASTUNG ALS EINE HERAUSFORDERUNG BETRACHTET UND IST WIRTSCHAFTLICH ZU WENIG INTERESSANT.»

DER AUTOR UND DIE RUBRIK :Klaus Zaugg (50) leitete zuletzt zwölf Jahre lang als Chefreporter die Eis hockeyredaktion von «Blick» und «SonntagsBlick». Er arbeitet heute als freier Publizist für in- und ausländische Medien und gilt in Fachkreisen zu Recht als der wohl einfl ussreichste Eishockeyjournalist der Schweiz.

Die Schweiz ist das einzige Land westlich von Prag und südlich von Stockholm in welchem in Fernsehen und in den Print-medien Eishockey praktisch den gleichen Status hat wie der Fussball. Die Schweiz ist, anders als etwa Deutschland, Frank-reich, Italien oder Oesterreich, eine Eis-hockey-Nation mit einer ähnlich starken Eishockey-Kultur wie in Tschechien, Finn-land oder Schweden.

Die Eishockey-Manager haben es in der Schweiz aus mehrere Gründen ein biss-chen einfacher: Die besten Spieler wan-dern (noch?) nicht in die NHL oder in die nordamerikanischen Farmteamligen ab. Es gibt nur zwei Ligen, in welchen viel hö-here Löhne bezahlt werden als in der Schweiz: Die NHL und die russische KHL. Das ist so, wie wenn es im Fussball nur die Bundesliga und die russische Liga ge-ben würde. Selbst gute Spieler bleiben während ihrer ganzen Karriere in der Schweiz und an einer WM kommen in der Regel nur zwei oder drei Spieler aus aus-ländischen Ligen zum Einsatz. Im Fussball ist das Verhältnis genau umgekehrt.

Die Macher der Eishockey-Klubs haben im Laufe der letzten Jahr sehr viel richtig ge-macht. Die Nationalliga kann ihre Geschäf-te praktisch selbständig führen. Aber der Einfl uss des Verbandes ist bis heute stark geblieben. Die Liga, also die Klubmanager, tendieren traditionell dazu, (zu) viel Geld in Spielerlöhne zu stecken, die Ausbildung der Junioren und der Schiedsrichter zu ver-nachlässigen und die Interessen der Natio-nalmannschaft zu ignorieren. Aber anders als etwa in Deutschland ist es bei uns nie zu einem offenen Konfl ikt zwischen den Klubs und dem Verband gekommen – ein Konfl ikt, der das Deutsche Eishockey um Jahre zurückgeworfen hat.

Alles in allem sind die Manager in der NLA und in der NLB besser als ihre Amts-

kollegen im Fussball. Das Eishockey ist zwar nicht im gleichen Masse der Konkur-renz des globalen Sportes ausgesetzt wie der Fussball. Im Gegenzug haben die Top-klubs in der Schweiz aber keine Chancen, im europäischen Spielverkehr Kohle zu machen. Die Champions League ist eine spektakuläre Herausforderung für die Fussballklubs, dynamisiert das Fussball-business und eröffnet riesige kommerziel-le Chancen. Die europäische Eishockey-Operettenliga (Champions Hockey League) wird hingegen von den Klubs eher eine Belastung als eine Herausforderung be-trachtet und ist wirtschaftlich zu wenig interessant.

Auch ein Blick zurück zeigt, dass die Ma-cher im Eishockey einen besseren Job ge-macht haben. Das Zeitalter des Geldes hat mit der Einführung der Playoffs in der Sai-son 1985/86 begonnen. Von den zehn Klubs, die damals dabei waren, spielen sieben immer noch oder wieder in der höchsten Spielklasse (Ambri, Davos, Got-téron, der SCB, die ZSC Lions, Biel und Lugano). Olten und Sierre sind in die NLB zurückgekehrt und Arosa hat sich geord-net in die 1. Liga zurückgezogen.

Von den 16 Klubs, die 1985/86 in der NLA spielten, sind nur noch acht übrig geblie-ben (YB, Xamax, Luzern, FCZ, GC, Aarau, Sion und Basel). Servette und Lausanne, die seit der ersten NLA-Saison mit dabei waren, wurden aus wirtschaftlichen Grün-den zwangsrelegiert, Wettingen ging so-gar Pleite. Im Eishockey ist noch nie ein NLA-Klub aus wirtschaftlichen Gründen in die NLB zurückversetzt worden.

Die NLA im Eishockey ist viel stabiler, sie ist, anders als der Fussball, seit 1985/86 im Tessin präsent und hat ihre starke Ver-ankerung auch im Welschland nie verlo-ren. Eine Abhängigkeit von ausländischen

Investoren gibt es im Eishockey praktisch nur bei Servette.

Das Eishockey ist viel weniger multikultu-rell als der Fussball, stärker vertreten in den ländlichen Gebieten und daher schweizerischer, uriger, konservativer und stabiler. Die meisten NLA-Unternehmen haben in ihren Regionen eher eine besse-re Vernetzung im wirtschaftlichen und politischen Umfeld und sind weniger auf Mäzen angewiesen als die Fussballklubs.

Kungeleien zwischen Spielervermittlern und Sportchefs sind im Eishockey – anders als im Fussball – nicht an der Tagesord-nung. Die Transparenz ist im Eishockey-Business grösser. Noch nie durften die NLA-Klubs im Eishockey mehr als fünf Ausländer pro Spiel einsetzen. Im Fussball hat es hingegen schon NLA-Partien ohne einen einzigen Schweizer Spieler gege-ben. Die Hockeymanager haben es ge-schickt verstanden, die Anzahl der Aus-länder zu limitieren während im Fussball alle fast alle Schleusen geöffnet worden sind bzw. wegen des stärkeren Einfl usses der FIFA und der UEFA geöffnet werden mussten.

Womit wir auf die eingangs gestellten Fragen günstige Antworten geben kön-nen: Die Schweizer Klubs gelten interna-tional als sehr gut geführt. In Finnland und Schweden und Deutschland wun-dern sich die Manager immer wieder über die Höhe der Budgets unserer Klubs und über die Stabilität und Kontinuität der Liga.

Oder noch anders gesagt: Würden wir für die Beurteilung die Manager der NLA-Klubs in verschiedene Ligen aufteilen, in eine NLA, NLB, 1. Liga, 2. Liga, 3. Liga und 4. Liga, dann würden alle zur NLA oder zur NLB-Spitzengruppe gehören. Oder noch anders gesagt: Im Management sind wir Weltklasse. Marc Lüthi ist durchaus die Eishockey-Antwort auf Uli Hoeness. Oder besser gesagt: Hoeness ist der Marc Lüthi des Fussballs. ●

Weltklasse im ManagementWO STEHEN UNSERE EISHOCKEY-MANAGER IM INTERNATIONALEN VERGLEICH? SIND UNSERE EISHOCKEY-UNTERNEHMEN IN DER NLA UND IN DER NLB GUT GEMANAGT?

Page 24: SLAPSHOT 3 2008/09

History

100 99+eine

AM 27. SEPTEMBER FEIERTEN DER INTERNATIONALE EISHOCKEY-VERBAND IIHF UND DAS SCHWEIZER EISHOCKEY BZW. DESSEN VERBAND DEN 100. GEBURTSTAG. HIER DIE 100 PERSÖNLICHKEITEN, DIE UNSER EISHOCKEY IN DIESER ODER JENER FUNKTION ZU DEM GEMACHT HABEN, WAS ES HEUTE IST. DIE REIHENFOLGE IST DISKUTABEL – DOCH DREI POSITIONEN SIND ZEMENTIERT: RENÉ FASEL IST DER WICHTIGSTE FUNKTIONÄR, BIBI TORRIANI DER BESTE SPIELER UND MARC LÜTHI DER BESTE MANAGER UNSERER HOCKEYGESCHICHTE.

MannJahre,

René Fasel mit seinem Geburtstagsgeschenk zum 100. IIHF-Geburtstag, dem Victoria Cup.

Page 25: SLAPSHOT 3 2008/09

NOVEMBER ’08 25

100 Jahre Schweizer Hockey

100 99+eineMann Frau

Page 26: SLAPSHOT 3 2008/09

26 NOVEMBER ’08

HistoryText: Klaus Zaugg Fotos: Jürg Wymanns Privatarchiv

1. RENÉ FASELDer mächtigste Mann des Eishockeys, einer der mächtigsten Männer der Sportwelt. IIHF-Präsident, IOC-Exekutivmitglied. Ehemaliger Verbandspräsident, Schiedsrichterchef und Schiedsrichter.

2. BIBI TORRIANIDer beste Schweizer Spieler aller Zeiten, der erste Schweizer Sportstar, Von 1928 bis 1948 einer der besten Spieler ausser-halb der NHL, Kopf der besten Schweizer Sturmlinie mit Fer-dinand und Hans Cattini. 16 Mal Meister mit Davos.

3. MARC LÜTHIBegründer des aggressiven modernen Eishockeykapitalis-mus. Seit 1. Juni 1998 SCB-General.

4. RETO TRATSCHINBegründer des Hallen-Obligatoriums in der NL A (ab Sommer 1975).

5. JANINE POTINErste Mäzenin des Schweizer Sportes. Baute Villars eine Kunsteisbahn und fi nanzierte den Aufstieg aus der 1. Liga bis zur Schweizer Meisterschaft.

6. ARNO DEL CURTOKulttrainer und Begründer der modernen HCD-Kultur.

7. JÖRG EBERLEDer erste Schweizer Hockeyprofi (1982 für 70 000 Franken Jah-ressalär). Heute Sportchef in Lugano. Meister mit Davos (1984, 85), Lugano (1986, 87, 88, 90) und Zug (1998). 729 NL A-Spie-le, 380 Tore, 196 Länderspiele, 70 Tore.

8. JOHN SLETTVOLLDer Begründer des «Grande Lugano» löste in den 1980-er Jah-ren eine sportliche Revolution aus.

9. MARTIN GERBERDer erste Dollar-Multimillionär unseres Eishockeys. Begann sei-ne Karriere in der 2. Liga. Meister in Schweden, Stanley Cup-Sieger.

10. RALPH KRUEGEROrchestriert die stabilste Phase des internationalen Schweizer Eishockeys der Neuzeit.

11. SLAVA BYKOVDer beste Ausländer, der je in der Schweiz gespielt hat und nie Schweizer Meister geworden ist.

12. ANDREJ KHOMUTOVDer beste Vollstrecker, der je in der Schweiz gespielt hat und nie Schweizer Meister geworden ist.

13. ROLAND VON MENTLENRevolutionierte als Querdenker unser Eishockey in den 1980-er und 1990-er Jahren als Manager in Bern (Meister 1989), Zug und Kloten (Meister 1993, 94, 95 und 96) – aber nicht mehr in Fribourg.

14. GASTON PELLETIERMeistermacher in Villars, in La Chaux-de-Fonds und Aufsteiger mit Fribourg, Aufsteiger als Nationaltrai-ner 1971 (B/A-WM).

15. PETER BOSSERTOrchestrierte den freiwilligen Abstieg von Arosa und den Aufstieg des SC Bern am grünen Tisch, sanierte den Verband und rettete die Kloten Flyers nach dem Grounding der Swissair.

5

7

14

19

9

16

11 + 82+ 12

17

Page 27: SLAPSHOT 3 2008/09

NOVEMBER ’08 27

100 Jahre Schweizer Hockey 16. DAVID AEBISCHERDer erste Schweizer Dollarmillionär in der NHL und un-ser erster Stanley Cup-Sieger, hexte die Schweiz zum ersten Sieg über Russland an einer WM (1998 in Basel).

17. DR. CARL SPENGLERGründete 1923 den Spengler Cup.

18. CORNELIO VALSANGIACOMODer Kaffee-General (Chicco d'Oro), einer der wichtigs-ten Hockeysponsoren des 21. Jahrhunderts.

19. JÜRG OCHSNERTrainer, Spielervermittler, Material-Händler, graue Emi-nenz und einfl ussreichster Schweizer Eishockeymacher zwischen 1980 und 2000.

20. GEO MANTEGAZZADer Milliardär, der die Existenz von Lugano absichert und uns John Slettvoll bescherte.

21. ORVILLE MARTINIDer eingebürgerte Kanadier war zuerst als Kanadier Schweizer Nationaltrainer (1954) und dann 1963 nach seiner Einbürgerung an der WM Nationalspieler. Su-perstar der Young Sprinters.

22. WALTER «WATSCHGA» DÜRSTBibi Torrianis Nachfolger in Davos, Meister 1942, 43, 44, 45, 46, 47, 48, 50, 58 und 60. Olympia Bronze 1948. Sein Sohn Walter «Wädel» Dürst schaffte das Kunststück von 74 Länderspielen – als NLB-Spieler beim HC Davos und wurde 1975 an der B-WM in Sapporo Torschützenkönig und bester Stürmer des Turniers.

23. WERNER KOHLERDer Mann, der über eine Intrige stürzte, hat die Mo-derne geprägt: Er holte Arno Del Curto und Reto von Arx nach Davos und installierte als Verbandspräsident Natio-naltrainer Ralph Krueger.

24. ARI SULANDERDer fi nnische Torhüter brachte Zürich zurück auf die Land-karte des Spitzeneishockeys. Der Vater von drei Titeln (2000, 01 und 08).

25. JOE THORNTONDer charismatischste Ausländer, der je in der NL A gespielt hat. Meister mit dem HCD.

26. PAUL-ANDRÉ CADIEUXDer eingebürgerte Kanadier ist DIE Legende des moder-nen Schweizer Eishockeys. Als Spieler, Trainer, Spielertrai-ner oder Manager in Bern (Meister 1974, 75, 77) Davos (Aufstieg NL A), Chur, Fribourg (Playofffi nale), Langnau (Aufstieg NL A), Genf, Biel, Martigny, Basel (Aufstieg NL A), Ajoie, La Chaux-de-Fonds und Lausanne.

27. FAUSTO SENNIDer Pate des Tessiner Eishockeys und heimlicher Architekt der Eishockey-Grossmacht Lugano. Holte unter anderem Jim Koleff und John Slettvoll nach Lugano. Obwohl ein in der Wolle gefärbter Sozialist ein enger Freund des Milliar-därs Geo Mantegazza. Führt heute die Stadion-Beiz in Lugano.

28. WALTER FREYOrchestrierte die Ehe GC/ZSC und befreite (befreyte) das Stadtzürcher Eishockey von allen Schulden.

29. EMIL W. SCHMIDDer erste Schiedsrichter-Superstar der Schweiz und Regel-experte des Int. Eishockeyverbandes.

30. SIMON SCHENK

Meister als Spieler (Langnau) und Manager (ZSC Lions), Auf-steiger mit Langnau (zweimal 1. Liga/NLB) und Nationaltrainer (1986 und 1990 an der A-WM), coachte die Schweiz zum ers-ten Sieg über einen Grossen in der Neuzeit (1988 2:1 über Finn-land an Olympia in Calgary).

31. REYNOLD TSCHÄPPÄTDer SP-Stadtpräsident baute dem SC Bern das Allmend-stadion.

32. PETER ZAHNERBaute den Verband zu einem modernen Dienstleistungs-Unter-nehmen um und ist der Vater unseres weltweit beachteten Ju-nioren-Ausbildungsprogramms, das unsere U18- und U20-Na-tionalteams in die Weltklasse zurückgebracht hat. Heute Manager der ZSC Lions.

33. MARTIN STEINEGGERMit 220 Länderspielen Schweizer Rekordinternationaler. Kultfi -gur in Bern und Biel.

34. MARK STREITDer erste Schweizer Feldspieler mit Starstatus in der NHL, der beste Schweizer Verteidiger aller Zeiten. Hat 2008 von den New York Islanders einen mit 20,5 Millionen Dollar dotierten Fünfjahresvertrag erhalten.

35. HANS-MARTIN TREPPDer zweitbeste Schweizer Spieler aller Zeiten, führte zwi-schen Ueli und Gebi Poltera den zweitbesten Schweizer Sturm aller Zeiten.

22

28

33

3525

Page 28: SLAPSHOT 3 2008/09

28 NOVEMBER ’08

40

42

History

46. RUEDI KILLIASIn der Schweiz oft verkannter Trainer und Manager. 164 Länderspiele als Nationalcoach mit der Schweiz und Ös-terreich, Meister als Manager mit dem SC Bern (1991).

47. CHARLES FRUTSCHIOrchestrierte die Dynastie des HC La Chaux-de-Fonds.

48. ROLY THOMPSONDer erste NHL-Spieleragent, der mit der NL A Geschäfte machte – auch heute noch mit viel Einfl uss in der NL A. Brachte zuletzt John Van Boxmeer und Patrik Bärtschi nach Bern.

49. GODI STAUFFERDer ehemalige Spitzenref hat als Schiedsrichterchef die Profi schiedsrichter in der NL A eingeführt.

50. BRUNO HUGBegründer des Hockeyunternehmens Lakers.

51. JACQUES LEMAIREDer erste NHL-Superstar, der auf der Höhe seiner Karriere (als Stanley Cup-Sieger und Playoff-Topscorer mit Montre-al) in die Schweiz (zu Sierre in die NLB) wechselte.

52. PETER SCHÄRSeit 20 Jahren mit Peugeot Schweiz Hauptsponsor des SC Bern – das längste Hauptsponsoring des Eishockeys.

53. MICHEL TURLERDer eleganteste Schweizer Spieler aller Zeiten. Meister 1968, 69, 70, 71, 72 und 73 mit La Chaux-de-Fonds und 1978 mit Biel. NL A-Topscorer 1969, 71, 74 und 75.

36. MICHEL RIESENDer erste Schweizer Erstrundendraft (1997 Edmontons Nr. 14).

37. GÉRALD RIGOLETDer Freiburger ist der erfolgreichste und charismatischs-te Schweizer Torhüter der Nachkriegszeit. Meister mit Villars (1963 und 64) und La Chaux-de-Fonds (1968, 69, 79, 71, 72 und 73), Aufsteiger mit der Schweiz an der B-WM, als er im entscheidenden Spiel gegen die DDR in Bern 68 Schüsse abwehrte und den 3:1 Sieg ermöglich-te – 65 Länderspiele.

38. CHRIS MCSORLEYDer Kanadier hat als Trainer, Sportmanager und Investor mit Servette das Welschland im 21. Jahrhundert zurück auf unsere Eishockeylandkarte gebracht.

39. RETO VON ARXDie charismatischste Schweizer Leaderfi gur der Neuzeit, erzielte als erster in der Schweiz ausgebildeter Spieler ein Tor in der NHL.

40. WILLY GASSMANNAlimentierte den Aufstieg und die ersten Meisterjahre des EHC Biel.

41. JEAN-FRANÇOIS ALLAIREDer kanadische NHL-Torhütertrainer-Guru gab die Emp-fehlungen an die NHL-Manager, die erst die Karrieren von David Aebischer, Martin Gerber und Jonas Hiller möglich machten.

42. VICO RIGASSIDer erste Superstar der Schweizer Medienszene, legendär vor allem durch seine dreisprachigen Direktreportagen in den 1930-er Jahren von Eishockey WM-Partien.

43. TARCISIUS CAVIEZELPolitischer und wirtschaftlicher Begründer des neuen HC Davos und Nationalrat.

44. ROLAND DELLSPERGERStadtberner Kultfi gur und Hockeybotschafter, der «Polo Hofer des Stadtberner Eishockeys».

45. CHRISTIAN WEBERPrägte als Spieler die Meisterteams von Davos und der ZSC Lions und machte die SCL Tigers zum HCD des Unter-landes.

37

38

44

49

Page 29: SLAPSHOT 3 2008/09

NOVEMBER ’08 29

100 Jahre Schweizer Hockey54. GIL MONTANDONDer erste Spieler, der mehr als 1000 NL A-Spiele be-stritten hat. Meister mit dem SC Bern 1991, 92 und 97. Kultfi gur bei Fribourg-Gottéron. 55. KENT RUHNKEDer kantigste Vertreter der kanadischen Hockeykultur der Neuzeit, Meister mit Biel, den ZSC Lions und dem SC Bern. 56. MAX STERCHIGleicher Jahrgang wie der SC Bern (1931) und hat bei diesem Club alle Ämter ausser jenem des Präsidenten bekleidet, zwischendurch Verbandsmanager. 57. KEN BAUMGARTNERDer erste Spieler mit Schweizer Pass in der NHL. In Ka-nada aufgewachsen und ausgebildet, eine NL A-Sai-son in der Schweiz (1985/86), dann in der NHL einer

der charismatischsten Bösewichte aller Zeiten mit 747 Spielen und 2350 Strafminuten zwischen 1987 und 1999.

58. MAX SILLIGDer erste Präsident des Schweizerischen Eishockeyverban-des (1908 bei der Gründung) und der erste Schweizer im Präsidentenamt des Internationalen Eishockeyverbandes.

59. ELWIN FRIEDRICHStürmer und Verteidiger bei GC, ZSC, Lausanne, ACBB Pa-ris, Villars, Lugano und Ascona. Der einzige Schweizer Spieler, der es bis in eine Cabaret-Nummer («Friedrich ufs Isch») brachte.

60. PAUL DIPIETRODer durch Heirat eingebürgerte Kanadier ist der einzige Stanley Cup-Sieger, der erst nach seinem Erfolg Schweizer National-spieler geworden ist.

61. KÖBI KÖLLIKERDer Sohn des Bieler Eismeisters ist als Spieler, als Trainer und schliesslich als N a t i o n a l m a n n s c h a f t s - A s s i s t e n t von Ralph Krueger und U20-National-trainer Legende geworden.

62. RETO STURZENEGGERDer charismatischste und härteste Ver-teidiger der 1980-er Jahre. Meister mit Arosa 1980 und 82, Aufstieg mit dem ZSC 1985, 76 Länderspiele, bester Verteidiger der B-WM 1985. Starb 1989 im Alter von nur 30 Jahren an Krebs – seine Nummer 21 wird im Hallenstadion nie mehr verge-ben.

63. FRED BOMMESDer Rumpelpräsident ermöglichte dem SC Bern die Rück-kehr zu nationaler Grösse und den Weg zu den Titeln von 1989, 1991 und 1992.

64. EMIL HANDSCHINBis heute charismatischster Sportstar aus Basel vor Karl Odermatt und Roger Federer und der beste Schweizer Ein-zelspieler, der nie Landesmeister wurde, 133 Länderspiele, Europameister 1950, Olympiabronze 1948, der beste Ver-teidiger seiner Epoche.

65. BEAT KAUFMANNAls Verteidiger in Bern und Lugano Legende (Meister 1973 mit La Chaux-de-Fonds, 1974, 75, 77 und 79 mit dem SCB, 1986 und 87 mit Lugano). Als Geschäftsführer in Lugano

erst meisterlich, dann vom Pech verfolgt, als er sich beim Hantieren mit steuerneutralem Geld die Finger verbrann-te. Erlöste die NL A 2008 vom EHC Basel.

66. RETO PAVONIWichtigster Einzelspieler der Klotener Dynastie und bei der Etablierung von Servette in der NL A.

67. CIPRIANO CELIONicht der erfolgreichste, aber der spektakulärste und cha-rismatischste aus Ambrìs legendärer Celio-Dynastie und der beste kleine Schweizer Spieler aller Zeiten: Nur 166 Zentimeter gross und 65 Kilo schwer und prägte zwei grandiose Sturmreihen: Eine mit Guido Celio und Arthuro Baldi und eine mit Guido Celio und Danilo Butti. Sein äl-tester Sohn Manuele brachte es bis in die Nationalmann-schaft.

59NOVEMBER ’08 29

54

57

5165

67

ZSC 1985, 76 Länderspiele, bester Verteidiger der B-WM

10 + 61

Page 30: SLAPSHOT 3 2008/09

30 NOVEMBER ’08

History

83. GÉRALD MÉTROZDer erste Spieleragent in der Schweiz orchestrierte in den 1980-er und 1990-er Jahren die Umgestaltung des Schwei-zer Eishockeys in ein Profi geschäft.

84. FREDY PARGÄTZIDer Macher des modernen Spengler Cup.

85. BILL GILLIGANDer amerikanische Coach baute die Dynastie des SC Bern auf, coachte mit John Slettvoll die Schweizer 1992 zum 4. WM-Platz und 1997 zusammen mit Alfred Bohren zu U20-WM-Bronze.

86. GIAN BAZZISuperstar bei den Young Sprinters und der Mann, der als Trainer Langnau in der NL A etabliert hat.

87. PAULI JAKSDer erste in der Schweiz ausgebildete Spieler, der in einem NHL-Spiel eingesetzt worden ist (am 29. Januar 1995 für zwei Drittel mit Los Angeles gegen Chicago. Chicago ge-

68. DR. GEORG KRNETA

Zog 1998 im Hintergrund die Fäden bei der Rettung des SC Bern vor dem Konkurs.

69. JÜRG BUCHERDer PostFinance-General ist der wichtigste Geldgeber des Verbandes im 21. Jahrhundert.

70. ERICH WÜTHRICHDer hemdsärmlige Manager (Verband, Davos, Kloten) war seiner Zeit voraus und erfand bei seiner Tätigkeit als Ver-bandsmanager den Goldhelm, die heute gängige Ver-marktung des Topscorer durch einen speziellen Helm.

71. ANDY BATHGATEDer erste NHL-Superstar in der Schweiz. Bescherte Ambrì eine ganzseitige Reportage in der New York Times.

72. ANDY MURRAYDie Trainerkarriere des Kanadiers bekam erst in der Schweiz Schub, Aufsteiger mit Zug und dem ZSC in die NL A, dann mehrfacher Weltmeister mit Kanada, heute NHL-Cheftrainer in St. Louis.

73. GUIDO LINDEMANN1980/81 mit Arosa der letzte NL A-Topscorer mit Schwei-zer Pass (30 Tore, 47 Assists in 38 Spielen). Meister mit Arosa (1980 und 82).

74. MISKO ANTISINDer kanadisch-schweizerische Doppelbürger, Meister mit Zug (1998), Nationalstürmer und der erste Spieler, der we-gen eines Fouls vor Gericht der Körperverletzung schuldig gesprochen worden ist.

75. TODD ELIKDer charismatischste Bösewicht der Neuzeit, zusammen mit Zugs Billy McDougall der Begründer der modernen «Rock 'n' Roll»-Kultur unseres Eishockeys.

76. THOMAS ROOSTErster Schweizer NHL-Scout.

77. KURT DALLMAIERSetzte als Präsident trotz leeren Clubkassen den Bau der VIP-Loge im Berner Eishockey-Tempel durch und ermög-lichte so erst das «Big Business» beim SCB.

78. DANY KURMANNDer beste Schweizer Schiedsrichter des 21. Jahrhunderts mit internationaler Ausstrahlung.

79. RONNIE RÜEGERMeistergoalie in Zug und in Lugano, der beste Schweizer Goalie aller Zeiten, der es in der Nationalmannschaft an einer WM nie zur Nummer 1 brachte.

80. JIM KOLEFFDer eingebürgerte Kanadier ist einer der charismatischs-ten Spieler, Trainer (Meister mit Lugano) und Manager und hatte als Freund des Spieleragenten Gérald Métroz bei (fast) allen wichtigen Transfers der 1990-er Jahre die Hand im Spiel.

81. URS KEELErarbeitete die statistische Grundlage unseres Eishockeys mit sämtlichen Daten seit Einführung der Playoffs (1986).

82. JEAN MARTINETDer Mann, der Slava Bykov und Andrej Khomutov nach Fribourg holte, weil er in einer Offi ziersuniform bei ZSKA Moskau vorsprach.

69

71

87

73 82

Page 31: SLAPSHOT 3 2008/09

NOVEMBER ’08 31

100 Jahre Schweizer Hockey

wann 6:4 und Jaks kassierte drei Treffer). Der erste Schweizer in einem U20-All Star-Team.

88. BRUNO WITTWERDer jüngste Schweizer NL A-Topscorer. Er war 20 Jahre alt, als er 1969/70 als Center zwischen Simon Schenk und Werner Lengweiler mit 28 Toren und 16 Assists aus 21 Spielen NL A-Topscorer wurde.

89. MARCEL JENNIDer erste Schweizer Feldspieler, der sich in der modernen Ära unseres Eishockeys im Ausland durchgesetzt hat: Playoff-Topscorer und Meister in Schweden.

90. HENRY EGGENBERGERDer drittcharismatischste Radioreporter hinter Vico Rigas-si und Sepp Renggli. Durch Direktübertragungen von Eis-hockey WM-Partien berühmt geworden.

91. LARRY HURASCoach und Entertainer. Führte Ambrì ins Playofffi nale 1999 und zum Gewinn des Supercups – damals so etwas wie der Eishockey-Europacup. Ambrì war die Nummer eins in Europa – aber nur die Nummer zwei im Tessin.

92. HANS GRUNDER

Der BDP-Nationalrat sichert die wirtschaftliche Existenz der SCL Tigers seit dem Wiederaufstieg.

93. HEINRICH EHRENSPERGERDer berühmteste Schweizer Schiedsrichter aller Zeiten mit Kultstatus im Ausland (sieben WM- und drei Olympia-Turniere).

94. RENATO TOSIOZwischen 1989 und 2000 einer der populärsten Einzelspie-ler, der Patrick Roy von Bern. Meister 1989, 1991, 1992 und 1997. Bestritt für den SCB 650 NL A-Spiele in Serie, verpasste während 14 Saisons keine Partie.

95. HEINI LOHREREiner der schnellsten und technisch besten Center Europas in seiner Zeit, führte den er-Sturm mit Fredy Bieler und Herbert Kessler.

96. KELLY KISIODer erste Nordamerikaner, der seine Karriere in der Schweiz lancierte – wurde nach seiner Rückkehr vom HC Davos in die NHL Captain der New York Rangers.

97. SAMUEL BURKHARDTDer Generalsekretär des Eidg. Justizdepartements erlebte die Absetzung von Bundesrätin Elisabeth Kopp und war das juristische Gewissen der Nationalliga.

98. VLADIMIR JURSINOVDer einzige russische Trainer, der sich in der Schweiz durchgesetzt hat und in Kloten Kultstatus bekommen hat.

99. MIKE MCPARLANDDer brave Mann aus Kanada stabilisierte über Jahre Sor-genteams (coachte oder managte unter anderem Herisau, Lyss, Thurgau, Langnau, Chur, Rapperswil, Lausanne und Fribourg) und hat schliesslich in Basel einen Rekord für die Ewigkeit aufgestellt: Er verlor 46 von 50 Qualifi kations-spielen – und wurde erst in den Playouts gefeuert. Abge-stiegen ist er nie.

100. DOUG HONEGGERDer kanadisch-schweizerische Doppelbürger brachte es zum Nationalspieler (WM-4. in Prag) und hat den Speng-ler Cup ins kanadische TV gebracht. ●

84

98

96100

94

Page 32: SLAPSHOT 3 2008/09

InTeam

KLOTEN IST DER DIENSTÄLTESTE CLUB IN DER NL A, DER HC DAVOS DER ERFOLGREICHSTE. SEIT EINFÜHRUNG DER PLAYOFFS GEWANN KEINE ORGANISATION SO VIELE TITEL WIE DER HC LUGANO UND KEIN UNTERNEHMEN MUSSTE SPORTLICH SO OFT GEGEN DEN ABSTIEG KÄMPFEN WIE DIE SCL TIGERS. DIE NL A-CLUBS LEBEN SPORTLICHE TRADITION UND STREBEN NACH WIRTSCHAFTLICHER STABILITÄT. DIESEN SEILTANZ ORCHESTRIEREN MANAGER VERSCHIEDENSTER KLASSEN. SLAPSHOT HAT SIE EINEM GNADENLOSEN RATING UNTERZOGEN UND DIE FÜHRUNG DER NL A-CLUBS DURCHLEUCHTET.

Management-Rating NL A

Page 33: SLAPSHOT 3 2008/09

NOVEMBER ’08 33

Management-Rating der NL A

Page 34: SLAPSHOT 3 2008/09

ab

82. SPENGLER CUP DAVOS I 26. – 31. Dezember 08

EISZEITwww.spenglercup.chSTEHPLÄTZE BUCHBAR UNTER www.spenglercup.ch

SC_08_Ins_Slapshot.indd 1 21.7.2008 11:45:49 Uhr

STEHPLÄTZE BUCHBAR UNTER www.spenglercup.ch

Page 35: SLAPSHOT 3 2008/09

NOVEMBER ’08 35

HC Davos

Geschichte (seit 1921) immer wieder von ganz besonderen Umständen profi tiert. Bis in die 1950er-Jahre hinein war es die Nähe zum Him-mel: Auf 1 600 Metern Höhe hatte es Eis, im Flachland nicht. Als dieser Vorteil durch die Kunsteisbahnen im Flachland dahin schmolz, versank der HCD vorübergehend in die Bedeu-

Text: Klaus ZauggFotos: Pius Koller

So wie Zürcherin Johanna Spyri mit den Kultro-manen «Heidi» die Schweizer Berge, so hat der HC Davos unser Eishockey weltberühmt ge-macht. Dabei haben die Davoser im Laufe ihrer

tungslosigkeit und blieb 24 Jahre lang (von 1960 bis 1984) ohne Titel. Erst die bessere Vermark-tung des Spengler Cup brachte den HCD zurück auf die Landkarte des Spitzeneishockeys. Den Durchbruch zum nationalen Eishockey-Kultun-ternehmen haben die aktuellen Macher Tarzisi-us Caviezel, Gaudenz F. Domenig und Fredi Par-

König Arno und seine MinisterDER HC DAVOS IST ZUM ERSTEN MAL IN SEINER LANGEN GESCHICHTE EIN «FLACHLAND-UNTERNEHMEN» GEWORDEN. DESHALB SIND DIE DAVOSER WIRTSCHAFTLICH SO ERFOLGREICH WIE NOCH NIE UND SPORTLICH DAZU IN DER LAGE, DIE TITANEN AUS DEM FLACHLAND HERAUSZUFORDERN.

SC BERN 98

HC DAVOS 86

GENF-SERVETTE 80

EHC BIEL 79

KLOTEN FLYERS 78

FRIBOURG-GOTTÉRON 74

ZSC LIONS 64

SCL TIGERS 63

EV ZUG 59

AMBRÌ-PIOTTA 57

RAPPERSWIL-JONA LAKERS 53

HC LUGANO 52

Bevor Arno Del Curto im Jahr 2002 den Schweizer Meistertitel nach Davos zurückholte, versank der HCD vorübergehend in

der Bedeutungslosigkeit.

Page 36: SLAPSHOT 3 2008/09

HC Davos powered by VaillantvrnetDIALOG

Heizsysteme Technik für zukunftsweisende Energien

Intelligente Kommunikationstechnik von Vaillant

Seit dem Beginn der modernen Wärme- und Heiztechnologie prägt Vaillant den Fortschritt in diesem Bereich durch die Entwicklung von innovativen Heizungs- und Warmwassergeräten.

Als Europas grösster Hersteller von Systemheiztechnik macht Vaillant jetzt den nächsten logischen Schritt: die Vaillant System-Intelligenz. Das bedeutet: Geräte, die perfekt miteinander harmonieren, jederzeit flexibel erweiterbar sind und beliebig kombiniert werden können.

So wie das Internet-Kommunikationssystem vrnetDIALOG. Es setzt neue Massstäbe für intelligenten und sinnvollen Service rund um Heizungssysteme von Vaillant.

Ich sorge für ein erfolgreichesZusammenspiel

Page 37: SLAPSHOT 3 2008/09

NOVEMBER ’08 37

gätzi geschafft. Alle drei sind durch und durch Bündner und könnten Figuren in einem Spyri-Roman sein. Sie haben die Enge des Bergtals im Denken und Handeln durchbrochen und eine Entwicklung gekrönt, die der schlaue Werner Kohler in den 1990er-Jahren lanciert hatte: Ca-viezel, Domenig und Pargätzi haben das Unter-nehmen HC Davos globalisiert.Caviezel ist der kluge Diplomat, der die letzte HCD Sanierung orchestrierte und den Club poli-tisch wieder fest in der Landschaft Davos veran-kert hat. Als Nationalrat versteht er etwas von Politik, als Manager einer schweizweit aufge-stellten Firmengruppe kann er rechnen und ein Unternehmen strukturieren. Domenig ent-stammt dem gleichen Familienclan wie die Ar-chitekten-Dynastie der Domenigs und er hat sein Büro in Zürich. Dort ist er einer der einfl uss-reichsten Wirtschaftsanwälte mit einem Bezie-hungsnetz in der Zürcher Finanz- und Wirt-schaftswelt. Pargätzi schliesslich hat den

Spengler Cup sogar in Kanada ins Fernsehen ge-bracht. Die wirtschaftliche Abhängigkeit von diesem Turnier ist total, deshalb in der Manage-mentbewertung in der Rubrik «Abhängigkeit von Mäzen» die gleiche Note wie Lugano oder die ZSC Lions: Ohne Spengler Cup kein HCD und durch dieses Turnier hat das Management einen unbezahlbaren Wettbewerbsvorteil. Nicht nur durch die jährlichen Einnahmen, die gut und gerne zwei Millionen betragen dürften. Sondern auch deshalb, weil der Spengler Cup durch TV-Präsenz die Marke HCD so bekannt gemacht hat wie Marlboro oder Coca-Cola. Aber gerade die-se Abhängigkeit erfordert die politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit mit dem Flach-land. Denn der Spengler Cup kann nur erfolg-reich sein, wenn die Liga über die Weihnachts-pause den Spielbetrieb einstellt und wenn das Schweizer Fernsehen die Spiele überträgt. An-ders als viele ihrer Vorgänger kämpfen Caviezel und Domenig nicht für den Spengler Cup gegen

die Unterländer. Vielmehr knüpfen sie klug Alli-anzen mit den Mächtigen im Flachland und be-teiligen sich aktiv an der Eishockeypolitik. Zu Recht wird am Hof von Verbandspräsident Fredy Egli über die «Achse des Bösen» gemurrt. Diese Achse verläuft von Davos quer durch die Schweiz nach Bern zu Marc Lüthi. In allen wichtigen po-litischen Angelegenheiten spannen die Berner und die Bündner zusammen und beherrschen zu Beginn des 21. Jahrhunderts unser Eishockey. Und damit steigt Arno Del Curto gewissermas-sen zum König des Schweizer Eishockeys auf. Denn der charismatische Feuerkopf personifi -ziert den HCD nach Aussen und beherrscht ihn im Inneren. Der HCD-Trainer hat in allen sportli-chen Belangen das letzte Wort. Mit Caviezel, Domenig und Pargätzi hat «König Arno» Minis-ter an seinem Hof, die dafür sorgen, dass seine Wünsche fi nanziert und erfüllt werden können. Deshalb folgt einem HCD-Titel nicht mehr auto-matisch eine HCD-Sanierung. ●

HC DAVOS 86/100 PUCKSCharismaKönig Arno Del Curto verkörpert den HC Da-vos auch auf Managementebene.

Kompetenz SportKönig Arno Del Curto hat ein sicheres Gespür für Schweizer Talente und gute Ratgeber bei der Verpfl ichtung der Ausländer.

Kompetenz WirtschaftPräsident Tarzisius Caviezel hat die Davoser wieder managen und rechnen gelehrt.

KreativitätAlleine schon die witzige Kampagne mit dem Steinbock macht Bock auf Eishockey.

KontinuitätKönig Arno Del Curto steht bereits im 13. Re-gierungsjahr.

Unabhängigkeit von MäzenOhne Spengler Cup kein HC Davos, was die Mäzen in Lugano oder Zürich sind, ist das Tur-nier in Davos.

ImageDer HC Davos ist das populärste und belieb-teste Sportunternehmen der Schweiz.

NachwuchsorganisationGute Kombination von sportlicher und schuli-scher Weiterbildung, aber halt weit weg von den Ballungszentren.

BeziehungsnetzAlle wollen über die Festtage an den Spengler Cup, also lernen die Davoser alle kennen.

Einfluss in der LigaDie «Achse des Bösen» mit dem SC Bern re-giert unser Hockey.

Mit Caviezel, Domenig und Pargätzi hat «König Arno» (Bild) Minister an seinem Hof, die dafür sorgen, dass seine Wünsche finanziert und erfüllt werden können.

Page 38: SLAPSHOT 3 2008/09

38 NOVEMBER ’08

SC Bern

Zeigen Sie mir eine Werbefläche, die in der PostFinance-Arena nicht vermarktet ist, und Sie erhalten gratis zehn Jahre lang eine Loge in der teilsanierten PostFinance-Arena.

Text: Klaus Zaugg Foto: Pius Koller

Dieser Deal hatte unser Eishockey verändert. Der SC Bern stand im Sommer 1998 in der Nachlass-stundung. Die Werbeagentur IMS verzichtete auf viel Geld. Dafür bekommt IMS-Mitinhaber Marc Lüthi am 1. Juni 1998 im Gegenzug den Job als Manager.Zu diesem Zeitpunkt setzte der SCB nicht ganz neun Millionen um und steckte in der Nachlass-stundung. Heute, im elften Amtsjahr von Lüthi, sind es über 30 Millionen Umsatz. Er hat die gan-ze Berner Eishockeyszene aufgemischt und ist

«Lords of the Rinks»MARC LÜTHI HAT ALLES RICHTIG UND AUS EINEM LOTTERUNTERNEHMEN DEN GRÖSSTEN EISHOCKEYKONZERN UNSERER HOCKEYGESCHICHTE GEMACHT. DESHALB STEHT ER AUF PLATZ EINS UNSERES MANAGEMENT-RATINGS. ABER LÜTHI KANN SICH AUF UNSEREN LORBEEREN NICHT AUSRUHEN. ER IST MIT SEINEM SPORTCHEF SVEN LEUENBERGER IN GANZ NEUE DIMENSIONEN VORGESTOSSEN: ER MUSS MIT ZU VIEL GELD UND ZU VIEL MACHT ZU GUT BEZAHLTE SPIELER ERFOLGSHUNGRIG HALTEN. BERN WIE NEW YORK UND TORONTO.

Page 39: SLAPSHOT 3 2008/09

NOVEMBER ’08 39

báå=Ä®êÉåëí~êâÉë=íâ=Éá==ããÉåí~äÉê===å~íêäÅÜ=ÉÜêäÅÜ=ÉÅÜíK=

ïïïKÉããÉåí~äÉêKÅÜ=

www.fishermansfriend.ch

FISHERMAN‘S FRIENDEXTRA STARKER Sponsordes SC Bern!

FF Inserat_D_SCB_87x133mm.pdf 15.08.2008 15:26:59

nach wie vor notorisch erfolgreich. Nicht zuletzt deshalb, weil er den souveränen Verzicht auf Be-scheidenheit beherrscht und mit der in diesem Geschäft notwendigen Arroganz aufzutreten versteht. Lüthi hat die Nachlassstundung orches-triert, die Werbe- und Gastronomierechte nach und nach erworben, die Mannschaft hochgerüs-tet (Meister 2004) und schliesslich, als vorläufi ge Krönung, den Tempel umgebaut. Die SCB Eis-hockey AG ist das einzige rentable Sportunter-nehmen der Schweiz ohne Mäzen als Rückhalt. Pro Jahr werden inzwischen mit dem Spielbetrieb und in 17 Restaurants rund eine Million Gewinn erwirtschaftet.

Ist die Spitzenposition für alle Ewigkeit? Nein. Weil Lüthi mit seinem Unternehmen in ganz neue Dimensionen vorgestossen ist. Er macht für den SCB jetzt zu viel Kohle, hat in der Liga und in der Stadt zu viel Macht und bezahlt den Spielern zu hohe Löhne. Und damit hat er das gleiche Problem wie seine Berufskollegen in New York oder in Toronto: Wie fi ndet er einen Trainer, der seine sportwohlstandsverwahrlos-ten Spieler dazu bringt, trotzdem zu beissen wie die hungrigen Konkurrenten aus der Provinz? Lüthi mag diese Kurzanalyse nicht einmal ver-dammen. Vielmehr sagt er knurrig: «Dieser Situ-ationsbeschrieb ist polemisch, aber nicht ganz falsch.» Er und sein Sportchef Sven Leuenberger sind «Lords of the Rinks» geworden, am besten übersetzt mit «göttliche Gebieter über die Eis-bahnen».In Bern ist es erstmals gelungen, nordamerikani-sche Verhältnisse zu schaffen. Der reine Spielbe-trieb ist heute auf der ganzen Welt defi zitär. Mit den Zuschauereinnahmen können die Spielersa-läre nicht bezahlt werden. «Big Business» ent-steht nur dann, wenn das Eishockeyunternehmen entweder Besitzer oder Mieter des Stadions zu günstigen Konditionen ist und wenn es an den Werbe- und Gastronomieeinnahmen beteiligt ist. So wie in der NHL.In Bern ist diese Idealsituation erreicht. Wenn irgendwo im Stadion eine Wurst verkauft, ein Bier konsumiert oder eine Werbefl äche beklebt wird, fällt Geld in Marc Lüthis SCB-Kasse. Der Rubel rollt, ganz unabhängig davon, ob und wie die Mannschaft gewinnt oder verliert. Das Spiel als solches wird das Ereignis, das Resultat ist nicht mehr so wichtig. Die Spieler sind clever, sie merken sehr schnell, dass ein gutes, bequemes Leben auch dann möglich ist, wenn man sich nicht jeden Tag bis zur Verausgabung anstrengt. In diesem Umfeld wird es schwierig, eine Leis-tungskultur zu bewahren. Die Verhältnisse in Bern sind ähnlich wie in New York und Toronto. Die Maple Leafs und die Rangers gelten als die wirtschaftlich erfolgreichsten Unternehmen in der NHL. Sie haben, wie Bern, Glamour. Aber

Toronto hat seit 1967 nie mehr einen Stanley Cup geholt. Und die Rangers seit 1940 noch ei-nen einzigen.Obwohl genug Geld zur Verfügung steht, um je-den Spieler der Liga zu kaufen, hat Sportchef Sven Leuenberger den schwierigsten Job in der Liga. Sein Handwerk hat er von Grund auf ge-lernt. Er war Verteidiger, Meister und National-spieler und er hat dann die Nachwuchsabteilung (SCB Future) zu einem Musterunternehmen aus-gebaut. Seine Kompetenz steht ausser Frage. Er ist der beste Mann für eine im Grund unlösbare Aufgabe: Wie bringt man auf Dauer Spieler zum beissen, kämpfen und rennen, denen es zu gut geht? ●

SC BERN 98/100 PUCKSCharismaMarc Lüthi war schon als TV-Moderator bei TeleBärn eine Kultfi gur.

Kompetenz SportMit dem Einkauf der Exklusivdienste eines NHL-Scouts klar besser geworden.

Kompetenz Wirtschaft30 Millionen Umsatz, eine Million Gewinn, zehn Jahre nach Nachlasstundung – noch Fragen?

KreativitätWer eine nicht vermarktete Werbefl äche ent-deckt, bekommt gratis zehn Jahre eine Loge in der PostFinance-Arena.

KontinuitätZehn Jahre Marc Lüthi und kein Ende in Sicht.

Unabhängigkeit von MäzenDer SCB kann es sich als einziges Sportunter-nehmen leisten, Sponsoren abzulehnen.

ImageArrogant, mächtig, wirtschaftlich erfolgreich, eine sportlich nicht ganz so erfolgreiche Version von Bayern München on Ice.

NachwuchsorganisationZuletzt zwei NHL-Drafts (Furrer, Josi) und bald in allen NL A- und NLB-Clubs ehemalige SCB-Junioren.

BeziehungsnetzWer wirtschaftlich so erfolgreich ist, dem laufen die wichtigen Leute zu.

Einfluss in der LigaMarc Lüthi orchestrierte die Absetzung von Werner Kohler und ohne Marc Lüthis Segen wird keiner Verbandspräsident oder Liga-Manager.

SC BERN 98

HC DAVOS 86

GENF-SERVETTE 80

EHC BIEL 79

KLOTEN FLYERS 78

FRIBOURG-GOTTÉRON 74

ZSC LIONS 64

SCL TIGERS 63

EV ZUG 59

AMBRÌ-PIOTTA 57

RAPPERSWIL-JONA LAKERS 53

HC LUGANO 52

Page 40: SLAPSHOT 3 2008/09

Swiss National Team 2008 /2009 5 Severin Blindenbacher – 28 Martin Plüss – 29 Beat Forster – 2 Beat Gerber – 10 Andres Ambühl – 54 Philippe Furrer – 21 Patrick Fischer – 44 Marco Bührer – 86 Julien Sprunger – 25 Thibaut Monnet – 15 Paul DiPietro – 31 Mathias Seger – 57 Goran Bezina – 39 Raff aele Sannitz – 16 Raphael Diaz – 67 Romano Lemm – 66 Ronnie Rüeger – 63 Leonardo Genoni – 13 Félicien Du Bois – 24 Duri Camichel – 36 Marc Reichert – 35 Sandy Jeannin – 32 Ivo Rüthemann – 23 Thierry Paterlini – 14 Roman Wick – 30 Thomas Bäumle – 19 John Gobbi – 72 Patrick von Gunten – 88 Kevin Romy – 27 Valentin Wirz – 42 Patrick Fischer – 6 Timo Helbling – 82 Michael Ngoy – 61 Patrik Bärtschi – 38 Thomas Ziegler – 48 Matthias Bieber – 53 Martin Höhener – 18 Thomas Déruns – 51 Ryan Gardner – 94 Peter Guggisberg – a Viviane Scherler, Therapist / Masseur – b Markus Hammerer, Therapist / Masseur – c Beat Frank, Therapist / Masseur – d Anton Sebesta, Doctor – e Lukas Hammer, Media Offi cer – f Jakob Kölliker, Assistant Coach – g Ralph Krueger, Head Coach – h Peter John Lee, Assistant Coach – i Marcel Enkerli, Team Manager – j Martin Keller, Equipment – k Felix Coray, Equipment – l Johannes Keel, Doctor

5

28

29

2

10

54

44

86

25

15

31

57

39

16

66

67

a

c

e

b

d

f gh

i

j

k

l

63

13

24

36

35

32

82

42

61

38

48

53

18

51

94

23

14

6

27

30

19

72

88

21

Page 41: SLAPSHOT 3 2008/09

Swiss National Team 2008 /2009 5 Severin Blindenbacher – 28 Martin Plüss – 29 Beat Forster – 2 Beat Gerber – 10 Andres Ambühl – 54 Philippe Furrer – 21 Patrick Fischer – 44 Marco Bührer – 86 Julien Sprunger – 25 Thibaut Monnet – 15 Paul DiPietro – 31 Mathias Seger – 57 Goran Bezina – 39 Raff aele Sannitz – 16 Raphael Diaz – 67 Romano Lemm – 66 Ronnie Rüeger – 63 Leonardo Genoni – 13 Félicien Du Bois – 24 Duri Camichel – 36 Marc Reichert – 35 Sandy Jeannin – 32 Ivo Rüthemann – 23 Thierry Paterlini – 14 Roman Wick – 30 Thomas Bäumle – 19 John Gobbi – 72 Patrick von Gunten – 88 Kevin Romy – 27 Valentin Wirz – 42 Patrick Fischer – 6 Timo Helbling – 82 Michael Ngoy – 61 Patrik Bärtschi – 38 Thomas Ziegler – 48 Matthias Bieber – 53 Martin Höhener – 18 Thomas Déruns – 51 Ryan Gardner – 94 Peter Guggisberg – a Viviane Scherler, Therapist / Masseur – b Markus Hammerer, Therapist / Masseur – c Beat Frank, Therapist / Masseur – d Anton Sebesta, Doctor – e Lukas Hammer, Media Offi cer – f Jakob Kölliker, Assistant Coach – g Ralph Krueger, Head Coach – h Peter John Lee, Assistant Coach – i Marcel Enkerli, Team Manager – j Martin Keller, Equipment – k Felix Coray, Equipment – l Johannes Keel, Doctor

5

28

29

2

10

54

44

86

25

15

31

57

39

16

66

67

a

c

e

b

d

f gh

i

j

k

l

63

13

24

36

35

32

82

42

61

38

48

53

18

51

94

23

14

6

27

30

19

72

88

21

Page 42: SLAPSHOT 3 2008/09

42 NOVEMBER ’08

ZSC Lions

Text: Klaus ZauggFoto: Pius Koller

Weil der Anteil an den Einnahmen neben dem Spielbetrieb (Gastronomie, Wer-bung) zu gering und die Kosten für die Be-nutzung der Infra-struktur zu hoch sind. Damit ist ein Sportun-ternehmen in der W i r t s chaf t shaupt-stadt, in einem der reichsten Länder der Welt, zur Defi zitwirt-schaft verurteilt. Die ZSC Lions existieren nur, weil Walter Frey das Minus jedes Jahr be-zahlt. Dass trotzdem die grösste Eishockey-Nachwuchsabteilung der Schweiz fi nanziert wird (die GCK Lions), kann Frey nicht hoch ge-nug angerechnet werden, ohne die bei den GCK Lions ausgebildeten Spieler könnten die SCL Ti-gers nicht in der NL A bestehen. Im Laufe der letzten Saison ist mit Peter Zahner erstmals nach Simon Schenk wieder ein Sportmanager mit Charisma und Durchsetzungsvermögen ein-gestellt worden. Nun haben die ZSC Lions einen grossen (Peter Zahner) und einen kleinen Peter (Peter Iten). Iten ist Zahner unterstellt, der in allen sportlichen und wirtschaftlichen Angele-genheiten das letzte Wort hat. Die Bezeichnung grosser und kleiner Peter ist nicht nur auf die Statur der beiden, sondern auch auf die Wich-tigkeit und die Kompetenz bezogen. Simon Schenk hatte mit eiserner Hand das Cha-os geordnet und den Lions die ruhmreichsten Jahre der neueren Geschichte mit den Meisterti-teln von 2000 und 2001 beschert. Dann resig-nierte er. Mit Zahner ist wieder ein Ruck durch die Reihen der Löwen gegangen und es ist kein Zufall, dass Zahner bereits im ersten Amtsjahr den ersten Titel einfahren konnte. Der ehemali-ge Verbandsmanager und Nachwuchsausbildner kann durchaus so etwas wie die Zürcher Ant-wort auf Marc Lüthi werden. Vor allem dann, wenn es ihm gelingen sollte, den ältesten Traum der Zürcher Eishockeykultur in die Wirklichkeit umzusetzen: Den Bau eines Eishockeystadions im Grossraum Zürich. ●

ZSC LIONS 64/100 PUCKSCharismaZum Glück ist der grosse Peter (Peter Zahner) gekommen.

Kompetenz SportZum Glück ist der grosse Peter (Peter Zahner) dem kleinen Peter (Peter Iten) zu Hilfe gekom-men.

Kompetenz WirtschaftWer sich in der Wirtschaftshauptstadt in ei-nem der reichsten Länder der Welt immer noch nicht von seinem Mäzen «befreyen» konnte, hat etwas nicht richtig gemacht.

KreativitätImmerhin das beste Internet-TV-Angebot der Liga.

KontinuitätSeit der Ankunft von Ari Sulander (1998) eine Macht in der Liga.

Unabhängigkeit von MäzenWalter Frey «befreyt» die ZSC Lions von allen fi nanziellen Sorgen und das ist der Grund, warum sich das Management zu wenig ma-nagt.

ImageDie ZSC Lions haben zwar ein neues Stadion. Aber nach wie vor, nach dem Verlust des alten Hallenstadions, kein neues Image.

NachwuchsorganisationDas Problem ist nur, dass die besten Talente meistens die Konkurrenz verstärken und ohne die bei den GCK Lions ausgebildeten Spielern gäbe es die SCL Tigers nicht mehr.

BeziehungsnetzDer grosse Peter hat eines der grössten Bezie-hungsnetze des Schweizer Eishockeys.

Einfluss in der LigaDie ganz grosse Frage ist zurzeit, ob sich der grosse Peter der Achse des Bösen anschliesst oder nicht.

Ein grosser und ein kleiner PeterDIE ZSC LIONS LEIDEN UNTER DEM STANDORT-NACHTEIL HALLENSTADION. SELBST DAS FÄHIGSTE MANAGEMENT DER WELT KANN MIT DEM UNTER-NEHMEN ZSC LIONS KEINEN GEWINN ERWIRT-SCHAFTEN.

SC BERN 98

HC DAVOS 86

GENF-SERVETTE 80

EHC BIEL 79

KLOTEN FLYERS 78

FRIBOURG-GOTTÉRON 74

ZSC LIONS 64

SCL TIGERS 63

EV ZUG 59

AMBRÌ-PIOTTA 57

RAPPERSWIL-JONA LAKERS 53

HC LUGANO 52

Page 43: SLAPSHOT 3 2008/09

NOVEMBER ’08 43

Ein grosser und ein kleiner Peter

Der grosse Peter (Zahner) führt das Eishockeyunternehmen ZSC Lions gleich in die Champions Hockey League. Verhilft er dem Traditionsclub gar zu einem eigenen Eishockeystadion?

Page 44: SLAPSHOT 3 2008/09

TELECLUB LivE NATiONAL LEAGUE A kALENdEr

Hinweis: Allfällige Änderungen hinsichtlich den genauen Sendezeiten, Anzahl der Spiele sowie die gewählten Sport-Events auf Teleclub Sport 1–3 über Kabel und Teleclub Sport 1–14 über Bluewin TV entnehmen Sie bitte dem EPG/TV Guide oder unter www.teleclub.ch

FrEiTAG 24.10.

17. SPIELRUNDE

19.40 Sendebeginn (Anspielzeit 19.45)

Davos – FR Gottéron d/f GE Servette – Biel d/f Kloten Flyers – Bern d/f ZSC Lions – Ambrì-Piotta d/i

SAMSTAG 25.10.

18. SPIELRUNDE

19.40 Sendebeginn (Anspielzeit 19.45)

Ambrì-Piotta – Zug d/i Bern – Davos d/f FR Gottéron – SCL Tigers d/f Lakers – GE Servette d/f

MONTAG 27.10.

19. SPIELRUNDE

19.40 Sendebeginn (Anspielzeit 19.45)

ZSC Lions – Lakers d/f

diENSTAG 28.10.

19. SPIELRUNDE

19.40 Sendebeginn (Anspielzeit 19.45)

Bern – Biel d/f Davos – Lugano d/i GE Servette – SCL Tigers d/f

FrEiTAG 31.10.

20. SPIELRUNDE

19.40 Sendebeginn (Anspielzeit 19.45)

Kloten Flyers – GE Servette d/f Lugano – Bern d/i Lakers – Ambrì-Piotta d/f SCL Tigers – ZSC Lions d/f

FrEiTAG 14.11.

22. SPIELRUNDE

19.40 Sendebeginn (Anspielzeit 19.45)

Kloten Flyers – ZSC Lions d/f SCL Tigers – Biel d/f Lakers – Davos d/i

SAMSTAG 1.11.

21. SPIELRUNDE

19.40 Sendebeginn (Anspielzeit 19.45)

ZSC Lions – Biel d/f (Anspielzeit: 15:45)

Bern – SCL Tigers d/f Davos – Kloten Flyers d/i GE Servette – FR Gottéron d/f

SAMSTAG 15.11.

23. SPIELRUNDE

19.40 Sendebeginn (Anspielzeit 19.45)

Bern – FR Gottéron d/f Biel – Lakers d/f Lugano – Kloten Flyers d/i ZSC Lions – GE Servette d/f

diENSTAG 11.11.

19.40 Sendebeginn (Anspielzeit 19.45)

Kloten Flyers – Zug d/f (8. Spielrunde)

Biel – Ambrì-Piotta d/i (24. Spielrunde)

ZSC Lions – FR Gottéron d/f (42. Spielrunde)

MONTAG 17.11.

44. SPIELRUNDE

19.40 Sendebeginn (Anspielzeit 19.45)

ZSC Lions – Ambrì-Piotta d/i

dONNErSTAG 13.11.

22. SPIELRUNDE

19.40 Sendebeginn (Anspielzeit 19.45)

GE Servette – Ambrì-Piotta d/i

diENSTAG 18.11.

24. SPIELRUNDE

19.40 Sendebeginn (Anspielzeit 19.45)

GE Servette – Davos d/f Lakers – Lugano d/i SCL Tigers – Zug d/f

Bis zu 4 Partien pro Spielrunde live:

– Über Kabel ausgewählte Partien

– Über Bluewin TV alle Spiele

4 Partien pro Spielrunde in der Wiederholung.

Page 45: SLAPSHOT 3 2008/09

Teleclub ist digital empfangbarim kabelnetz und über Bluewin Tv.

Jetzt abonnieren und live mitfi ebern: 044 947 87 87 www.teleclub.ch oder im Handel

Action des MonatsAb sofort kann man mit Teleclub

wieder die Aciton des Monats in

der National League A wählen. Es

gibt monatlich attraktive Preise zu

gewinnen und am Ende der Sai-

son winkt ein toller Hauptpreis: ein

Škoda Roomster Style (1.6 l / 105 PS)

im Wert von CHF 21‘690.–. Jeweils

ab dem ersten Wochenende im

Monat werden die fünf schönsten

Teleclub-Actions des vergangenen

Monats im Teleclub Sportprogramm

(u.a. in den Spielpausen) oder auf

www.teleclubsport.ch ausgestrahlt.

Sie können per SMS auf die Ziel-

nummer «4636» mit dem Keywort

«ACTION1 – ACTION5» (90 Rp./

SMS) oder via Wap «wap.nla.tele-

club.ch» Ihren Favoriten wählen. Te-

leclub wünscht allen viel Glück!

Nokia 6210 Navigator

Ochsner Hockey Gutschein

im Wert von CHF 300.–

Preise:

Blick Jahresabo

Škoda Roomster Style

Formex Chronometer

von Vaillant

Page 46: SLAPSHOT 3 2008/09

46 NOVEMBER ’08

Hockeygott Kevin Schläpfer (rechts) hat ein sicheres Gespür für das Wesen und Wirken von Hockeyspielern, Daniel Villard ist ohne Hayek-Geld aufgestiegen. Für SLAPSHOT tun die Beiden, was Rookies im Eishockey nach jedem Training tun: Pucks verräumen...

Text: Klaus ZauggFoto: Pius Koller

Zusammen mit ihren Verwaltungsräten haben sie es in einer Stadt mit rund 50 000 Einwohnern ge-schafft, ein Eishockeyunternehmen aus der tota-len Abhängigkeit eines Mäzen herauszulösen und selbständig zu machen. Der Verleger Willy Gassmann orchestrierte für den EHC Biel einst den Bau eines Stadions und fi nanzierte eine Mannschaft, die erst in die NL A aufstieg (1975), zwei Jahre später bereits den ersten Titel holte und 1981 noch einmal die Meis-terschaft gewann. Ab 1982 mussten die Bieler ohne Gassmann lau-fen lernen, holten noch einmal einen Titel (1983) und versanken dann nach und nach in der Agonie,

1995 folgte der Sturz in die NLB. 13 Jahre lang schaffte es das Management, den Traum von der Rückkehr in die NL A in den Köpfen, Herzen und Portemonnaies der Bieler am Leben zu erhalten und ohne die Millionen von Nicolas Hayek in der NLB eine konkurrenzfähige Mannschaft zu fi nan-zieren. Im letzten Frühjahr folgte der Aufstieg und das Stimmvolk hat auch den Bau eines neuen Sta-dions bewilligt. Sportchef und Aufstiegsarchitekt Kevin Schläpfer personifi ziert den unkomplizier-ten Bieler Jugendstil am besten: Er reisst mit sei-nem Optimismus alle mit, ist schlau und lernwillig. Das gut im politischen und wirtschaftlichen Um-feld verankerte Management arbeitet seriös und erfolgreich in einem Business, das für die Bieler nach dem Aufstieg primär einmal ein aufregendes Abenteuer ist. ●

SC BERN 98

HC DAVOS 86

GENF-SERVETTE 80

EHC BIEL 79

KLOTEN FLYERS 78

FRIBOURG-GOTTÉRON 74

ZSC LIONS 64

SCL TIGERS 63

EV ZUG 59

AMBRÌ-PIOTTA 57

RAPPERSWIL-JONA LAKERS 53

HC LUGANO 52

EHC BIEL 79/100 PUCKSCharismaHockeygott Kevin Schläpfer kennt in der Ho-ckeyszene jeder.

Kompetenz SportHockeygott Kevin Schläpfer hat ein sicheres Gespür für das Wesen und Wirken von Ho-ckeyspielern.

Kompetenz Wirtschaft13 Jahre in der NLB ein Sportunternehmen fi -nanziert und in zwei Jahren ein neues Stadion.

KreativitätMit Anwälten statt mit Spielern den Aufstieg erzwingen – auf die Idee ist noch kein ande-res Sportunternehmen gekommen.

Kontinuität13 Jahre unentwegte Aufstiegsversuche.

Unabhängigkeit von MäzenOhne Hayek-Geld in die höchste Spielklasse aufgestiegen.

ImageDer Ruhm der meisterlichen Jahre (letzter Ti-tel 1983) ist nach wie vor nicht verblasst.

NachwuchsorganisationDer erste Schweizer NHL-Erstrundendraft (Mi-chel Riesen) ist in Biel ausgebildet worden.

BeziehungsnetzHockeygott Kevin Schläpfer hat viele Gläubige.

Einfluss in der LigaSeit dem Versuch, auf dem Rechtsweg aufzu-steigen, politisch vorerst im Abseits.

Wirtschaftliches Wunder ohne HayekWIR HABEN DAS MANAGEMENT DES EHC BIEL HOCH BEWERTET. OBWOHL GESCHÄFTSFÜHRER DANIEL VILLARD UND SPORTCHEF KEVIN SCHLÄPFER KEINE WUNDERTIERE DES SPORTMANAGEMENTS SIND. ABER SIE GEBEN IHREM UNTERNEHMEN JUGENDLICHE DYNAMIK UND MITREISSENDEN OPTIMISMUS.

EHC Biel

Page 47: SLAPSHOT 3 2008/09

NOVEMBER ’08 47

Text: Klaus ZauggFoto: Pius Koller

Aber Gottéron ist der Stolz eines ganzen Kan-tons mit einer viertelmillion Menschen und allen seinen Institutionen. In jeder anderen Stadt der Schweiz wäre Gottéron wirtschaftlich wahr-scheinlich schon im Laufe der 1980er Jahre un-tergegangen. Aber in der Not haben die Männer von Gottéron auf allen Ebenen und bei allen In-stitutionen offene Türen vorgefunden. Das zeigt ihre politische Schlauheit, denn nichts illustriert besser wie Gottéron funktioniert als der Trans-fer von Slava Bykov und Andrej Khomutov vom sowjetischen Armeesportclub ZSKA Moskau. Präsident Jean Martinet brachte die russischen Generäle auf seine Seite, weil er in Moskau forsch in seiner schmucken Uniform einzog. Der Transfer konnte sozusagen unter Offi zieren ge-regelt werden, die NHL-Manager mit ihren Dol-larmillionen hatten das Nachsehen. Aber dem

Unternehmen vermochten auch dieser «Haupt-mann von Köpenick» nie eine wirklich klare, transparente Struktur zu geben. Erst in den letz-ten drei Jahren ist Gottéron ein modernes Ho-ckeyunternehmen geworden. Der Präsident und die Verwaltungsräte sind aus den Schlagzeilen verschwunden und arbeiten umso effi zienter im Hintergrund und der ehemalige Verteidiger Ra-phaël Berger ist der meistunterschätzte Sport-manager im Lande. Polemisch gesagt: Seit er die Administration führt, ist erstmals seit dem Aufstieg das Chaos aus den Büros verschwun-den. Nichts symbolisiert die neue Dynamik bes-ser als der Transfer von Sandy Jeannin. Er spielt für Gottéron – obwohl er bei jedem anderen Club auch einen Vertrag bekommen hätte. Die Schwachstelle ist die Doppelfunktion von Trai-ner Serge Pelletier. Er hat zwar ein erstklassiges Beziehungsnetz in der francophonen Hockey-welt und seine Kompetenz als Trainer steht aus-ser Frage. Aber er hat nicht das Charisma und

den Willen zur Macht wie Chris McSorley, Arno Del Curto oder John Slettvoll. Hier zeichnet sich schon ab, dass er wohl früher oder später einem neuen Trainer Platz machen und als Sportchef arbeiten wird. ●

FRIBOURG 74/100 PUCKSCharismaJean Martinet ist und bleibt für alle Zeiten un-erreicht.

Kompetenz SportSerge Pelletier kennt die francophone Eisho-ckeywelt und weiss, wer zu Gottéron passt.

Kompetenz WirtschaftBauernschläue ist auch eine äusserst erfolg-reiche Form des Wirtschaftens und meistens besser als ein HSG-Studium.

KreativitätMag kommen was wolle, den Männern von Gottéron kommt immer etwas in den Sinn.

KontinuitätNach Kloten zweitdienstältester Club, in der höchsten Liga seit 1980.

Unabhängigkeit von MäzenGottéron fi ndet immer im richtigen Moment die Unterstützung der richtigen mächtigen Männer in der Stadt, im Kanton und in der Wirtschaft.

ImageWer Slava Bykov und Andrej Khomutov hatte, hat für immer ein gutes Image.

NachwuchsorganisationProduziert NHL-Drafts (Aebischer, Manzato, Sprunger) wie andere Nachwuchsorganisatio-nen Spieler für die erste Mannschaft.

BeziehungsnetzDas im francophonen Hockey bestvernetzte europäische Hockeyunternehmen.

Einfluss in der LigaRené Fasel ist in den Eishockeyhimmel zu IIHF und IOC aufgefahren und nimmt keinen Ein-fl uss mehr auf unser Hockey.

Erstmals seit 1980 Ordnung im BüroNACH DEM AUFSTIEG VON 1980 HAT DER HC FRIBOURG-GOTTÉRON SEINE ENERGIEN AUS DEM CHAOS UND DEN EMOTIONEN BEZOGEN. DIE STADT HAT ZWAR NUR WENIG MEHR ALS 30 000 EINWOHNER.

Fribourg-Gottéron

SC BERN 98

HC DAVOS 86

GENF-SERVETTE 80

EHC BIEL 79

KLOTEN FLYERS 78

FRIBOURG-GOTTÉRON 74

ZSC LIONS 64

SCL TIGERS 63

EV ZUG 59

AMBRÌ-PIOTTA 57

RAPPERSWIL-JONA LAKERS 53

HC LUGANO 52

Seit Raphaël Berger (rechts) die Administration führt, ist erstmals seit dem Freiburger Aufstieg das Chaos aus den Büros verschwunden. Serge Pelletier (links) könnte eines Tages «nur» noch Sportchef von Gottéron sein.

Page 48: SLAPSHOT 3 2008/09

48 NOVEMBER ’08

In Genf kann man beim Trainer, beim Sportchef oder beim Manager vorsprechen. Am anderen Ende des Tisches sitzt immer der Gleiche: Chris McSorley

Text: Klaus ZauggFoto: Pius Koller

Aber oh Schreck, hinter dem Schreibtisch des Sportchefs sitzt ja auch Chris McSorley. Nun, dann gehen wir ganz oben rein und reden mit dem Ge-neral Manager. Aber auch da treffen wir wieder auf Chris McSorley. Offensichtlich braucht es ein Machtwort des Clubbesitzers. Aber auch der heisst Chris McSorley. Nur dank dieser im Schweizer Eis-hockey einmaligen totalen Machtkon zentration ist es dem charismatischen Kanadier gelungen, aus Servette das erfolgreichste Sportunternehmen der Westschweiz zu machen. In einer Zeit, in welcher Fussball institutionen wie Servette und Lausanne aus wirtschaftlichen Gründen ihren Platz in der höchsten Spielklasse verloren haben, hat McSorley

eine Mannschaft aufgebaut, die gegen die Titanen aus der Deutschschweiz um den Titel spielen kann. Er ist ein Glücksfall fürs welsche Eishockey und eine absolute Ausnahme erscheinung im Schweizer Sportbusiness: Der einzige fähige Trainer und Aus-bildner, der zugleich als erstklassiger Manager und Marketingstratege die Kunst der Geldbeschaffung, des Charmes und der Intrige beherrscht und darü-ber hinaus ein Verständnis für Zahlen und für Soll und Haben entwickelt hat. Chris McSorley ist Ser-vette und Servette ist Chris McSorley. Die Abhän-gigkeit des Unternehmens von seinem Zampano ist ungleich grösser als in Davos von Arno Del Cur-to oder Lugano von John Slettvoll. Diese totale Abhängigkeit ist zugleich das grösste Problem. Eishockey in Genf ist Leben und Spielen von Chris McSorleys Gnade abhängig. ●

GENF-SERVETTE 80/100 PUCKSCharismaChris McSorley ist der Vorzeige-Nordamerika-ner der Liga.

Kompetenz SportChris McSorley fi ndet die B-Spieler, aus denen er A-Spieler machen kann.

Kompetenz WirtschaftChris McSorley hat ein paar Freunde überre-det, in sein Servette zu investieren.

KreativitätDer einzige Club, der ein Tier zum Symbol ge-macht und dieses Tier auch vor jedem Spiel in der Halle auftreten lässt.

KontinuitätSeit dem Aufstieg immer der gleiche Trainer und der gleiche Sportchef.

Unabhängigkeit von MäzenVerlässt Chris McSorley mit seinen Freunden die Stadt, gehen bei Servette die Lichter aus.

ImageServette ist inzwischen nach den Montreal Canadiens das erfolgreichste Eishockeyunter-nehmen der francophonen Welt.

NachwuchsorganisationImmerhin vier Genfer in der ersten Mann-schaft.

BeziehungsnetzKeiner in der Liga hat so gute Beziehungen zur NHL und in die nordamerikanischen Farm-teamligen wie Chris McSorley.

Einfluss in der LigaChris McSorley versteht die Sprachen nicht, die an der Ligaversammlung gesprochen wer-den und es interessiert ihn auch nicht, was dort gesprochen wird.

Leben von McSorleys GnadeWER VERSTEHEN WILL, WIE SERVETTE FUNKTIONIERT, MUSS SICH IN DIE ROLLE EINES UNZUFRIEDENEN SPIELERS VERSETZEN. SIE MÖCHTEN MEHR EISZEIT ODER MEHR LOHN. ALSO SPRECHEN SIE BEI TRAINER CHRIS MCSORLEY VOR. DER LEHNT RUNDHERUM AB UND WIRFT SIE AUS DEM BÜRO. OKAY, DANN VERSUCHEN WIR ES BEIM SPORTCHEF.

Genf-Servette

SC BERN 98

HC DAVOS 86

GENF-SERVETTE 80

EHC BIEL 79

KLOTEN FLYERS 78

FRIBOURG-GOTTÉRON 74

ZSC LIONS 64

SCL TIGERS 63

EV ZUG 59

AMBRÌ-PIOTTA 57

RAPPERSWIL-JONA LAKERS 53

HC LUGANO 52

Page 49: SLAPSHOT 3 2008/09

NOVEMBER ’08 49

Text: Klaus ZauggFoto: Pius Koller

Die nationale Airline ging unter, die Kloten Flyers fl iegen noch immer, meistens in der oberen Tabellenhälfte. Seit 1962 spie-len die Klotener in der NL A, länger als jeder andere Club. Am nächsten in Sachen Kons tanz kommt Gottéron, das 1980 aufgestiegen ist. Während sich Kloten in der höchsten Spielklasse gehalten hat, stiegen Clubs wie Davos, Lang-nau und Servette bis in die 1. Liga ab und selbst der SC Bern musste zwei Ehren-runden in der NLB machen. Das Manage-ment hat dem Sportunternehmen Kloten Flyers ein klares Profi l als Ausbildungsclub gegeben, die Klotener Eishockeykultur ist für sich ein Marken-zeichen. Sie steht für erstklassige Ausbildung und spektakuläres, kreatives Tempohockey («Eisbal-lett»). Heute lässt sich ein Hockeyunternehmen in einer Stadt mit rund 20 000 Einwohnern nicht mehr über das lokale Gewerbe fi nanzieren. Klo-tens Unternehmenskultur ist eine faszinierende Mischung aus jüngeren und älteren, dem Eisho-ckey und Kloten wohlgesinnten Männern und ei-ner modernen kapitalistischen Dynamik. Peter Bossert, ein Unternehmer im Ruhestand, hat das Unternehmen nach dem Untergang der Swissair vor sieben Jahren gerettet. Aber er verfügt nicht über die Mittel, um dieses Zuschussgeschäft, wie Walter Frey die ZSC Lions, zu alimentieren. Des-halb hat er Jürg Bircher ins Boot geholt. Der er-folgreiche Bau- und Immobilienunternehmer ist durchaus so etwas wie die dörfl iche Antwort auf

Geo Mantegazza, er sichert zusammen mit Bos-sert die Betriebsdefi zite ab. Er ist erst 44 und wird nun nach und nach neue Dynamik ins Ma-nagement bringen. Nach wie vor ist der Eisho-ckeybetrieb mit einem jährlichen Betriebsverlust von gut einer Million Franken (der aber so öffent-lich nicht ausgewiesen wird, die offi ziellen Ver-lustzahlen sind jene, die nach dem Göttibatzen von Bossert und Bircher noch in den Büchern ver-bleiben) zu teuer. Der tüchtige Sportchef Roland Habisreutinger ist ein kompetenter, schlauer und arbeitsamer Sportchef. Aber Bircher wird ihm bald Feuer unter dem Hintern machen und wohl demnächst einen Geschäftsführer zur Seite stel-len und die ganzen Strukturen nach Sparmöglich-keiten durchleuchten. Kloten steht neben dem Eis vor einer neuen Revolution. ●

KLOTEN FLYERS 78/100 PUCKSCharismaRoland von Mentlen war Klotens letzter Macher mit Charisma.

Kompetenz SportRoland Habisreutinger ist immerhin von Roly Thompson, einem der einfl ussreichsten NHL-Spieleragenten, ausgebildet worden.

Kompetenz WirtschaftDie Swissair gibt es nicht mehr, die Flyers fl ie-gen immer noch.

KreativitätDie Choreos der Fans sind phantasievoller als die Frisuren von Roland Habisreutinger.

KontinuitätDer dienstälteste NL A-Club, seit 1962 in der höchsten Liga.

Unabhängigkeit von MäzenNiemand kann alle Rechnungen bezahlen, aber es braucht immer einen, der ein bisschen mehr bezahlt als die anderen.

ImageEine sympathische Mischung aus Disneyland und gallischem Dorf.

NachwuchsorganisationKeine andere Nachwuchsorganisation hat in den letzten 25 Jahren so viele National League-Spieler ausgebildet.

BeziehungsnetzWenn die Klotener etwas brauchen, dann fi n-den sie bei Verbandsdirektor Peter Lüthi und Jürg Ochsner immer noch offene Türen vor und bekommen, was sie wollen.

Einfluss in der LigaSeit SCB-Manager Marc Lüthi mit dem HC Da-vos die Achse des Bösen geschmiedet hat, ist der Einfl uss etwas zurückgegangen.

Vor einer Revolution im Eishockey-DorfSIND DIE KLOTEN FLYERS EIN DORFCLUB ODER EIN NATIONAL POSITIONIERTES SPORTUNTERNEHMEN? SIE SIND BEIDES. UND ERFOLGREICH, WEIL IHRE MACHER AUF DER HEIKLEN GRATWANDERUNG ZWISCHEN DORF UND GROSSER

WEITER WELT – AN-DERS ALS DIE SWISS-AIR – NIE ABGESTÜRZT SIND.

Kloten Flyers

SC BERN 98

HC DAVOS 86

GENF-SERVETTE 80

EHC BIEL 79

KLOTEN FLYERS 78

FRIBOURG-GOTTÉRON 74

ZSC LIONS 64

SCL TIGERS 63

EV ZUG 59

AMBRÌ-PIOTTA 57

RAPPERSWIL-JONA LAKERS 53

HC LUGANO 52

Klotens Sportchef Roland Habisreutinger wickelt seine Geschäfte per Skype ab. Wird ihm demnächst Feuer unter dem Hintern gemacht?

Page 50: SLAPSHOT 3 2008/09

.CHDas Schweizer Online-Hockey-Portal

• News, Facts and Figures• Spielerstatistiken und Scouting Reports• Klaus Zaugg «Unplugged»• SLAPweekly Online-Magazin• NHL-Kolumne «Wild Wild West»• WeeklyGirl Galerie

das Alles und noch viel mehr:

www.slapshot.ch

• News, Facts and Figures

Text: Klaus ZauggFoto: Pius Koller

Im Universum des Eishockeys wird der Kanton Tessin als Grossmacht wahrgenommen. Die Prä-senz von Ambrì und Lugano in der höchsten Spielklasse verzerrt das Bild der Wirklichkeit: Der Kanton Tessin zählt nur gut 300 000 Einwohner und rund 100 000 leben im Grossraum Lugano. Zwei NL A-Unternehmen in diesem Kanton zu fi -nanzieren, der von seiner geographischen Lage und seiner Sporttradition her eher auf Fussball programmiert ist, erfordert also eine ganz beson-dere Leistung. Der HC Lugano ist eigentlich viel mehr als ein Sportunternehmen. Die Tessiner sind eine Min-derheit in unserem Lande und tief in der Seele sitzt der Komplex, von den arroganten Deutschweizern nicht ernst genommen zu wer-den. Gelingt es nun, die Deutschweizer herauszu-fordern, ja gar zu besiegen, dann ist das emotio-nal wie ein Triumph eines unterdrückten Volkes über seine Kolonialherren. Für die Tessiner gilt: Wir besiegen die Deutschweizer, also sind wir! Die Macher des HC Lugano sind einer heiligen Sache verpfl ichtet: Nämlich dem Selbstwertge-fühl nicht nur seiner Fans, sondern (fast) aller Tessiner. Wer immer Luganos Wesen und Wirken erklären will, muss diesen Hintergrund kennen.Deshalb sind die Manager hier anders als in der Deutschschweiz. Sie denken politischer, sie kön-nen auf die Hilfe aller Amtsstellen und Protektion von ganz oben zählen. Vor diesem Hintergrund erscheint die Schwarzgeldaffäre in einem ande-ren Licht. Dass unter der Leitung von Ehrenmän-nern wie Beat Kaufmann und Fabio Gaggini wäh-rend zehn Jahren Löhne mit Schwarzgeld bezahlt worden sind, ist nicht einfach ein krimineller Akt. Es war eine Rüstungsmassnahme im Kampf ge-gen die Deutschschweizer.Das Management in Lugano wird durch die Prä-senz von Geo Mantegazza erleichtert. Zwar ga-rantiert der schwerreiche Immobilien- und Tou-ristikunternehmer die Existenz des HC Lugano – aber es ist nicht einfach so, dass er alle Rech-nungen bezahlt. Alle wollen mit einem so reichen und so mächtigen Mann wie Geo Mantegazza ins

Eishockey mit Hugo Chavez DAS MANAGEMENT DES HC LUGANO AUF DEM LETZTEN PLATZ? EIGENTLICH EINE FRECHHEIT. DER HC LUGANO IST DAS ERFOLGREICHSTE EISHOCKEYUN-TERNEHMEN SEIT EINFÜHRUNG DER PLAYOFFS (1986) UND ES GIBT GUTE GRÜNDE, LUGANO AUF PLATZ EINS ZU SETZEN. ABER WER SICH BEIM HANTIEREN MIT SCHWARZGELD ERWISCHEN LÄSST, IST ZU WENIG CLEVER, UM VOM LETZTEN PLATZ WEGZU-KOMMEN.

SC BERN 98

HC DAVOS 86

GENF-SERVETTE 80

EHC BIEL 79

KLOTEN FLYERS 78

FRIBOURG-GOTTÉRON 74

ZSC LIONS 64

SCL TIGERS 63

EV ZUG 59

AMBRÌ-PIOTTA 57

RAPPERSWIL-JONA LAKERS 53

HC LUGANO 52

Page 51: SLAPSHOT 3 2008/09

NOVEMBER ’08 51

Geschäft und ins Gespräch kommen. Etwas Gu-tes tun für den HC Lugano öffnet die Türen zu einem der mächtigsten Familienclans im Tessin. Also bekommt der HC Lugano Unterstützung, ohne dass Mantegazza den Tresor öffnet. Was wiederum bedeutet, dass die Pfl ege der Bezie-hungskultur im Umfeld von Lugano ganz anders funktioniert als in Bern, Zürich oder Davos. Marc Lüthi könnte im ganz besonderen Hockey-Biotop Lugano mit ziemlicher Sicherheit nicht funktio-nieren.Die Schwarzgeldaffäre hat dazu geführt, dass Lugano sein Management neu organisieren muss. Die Geschäfte führt Präsident und Ex-Kommunist Paolo Rossi, der einst für die Poch

im Kantonsrat sass. Er erklärt das Organigramm so: «Die technische Abteilung stellt die Anträge und ich entscheide dann, ob die Sache fi nanziert werden kann.» Damit rückt John Slettvoll in eine zentrale Machtposition. Die wichtigsten Männer der technischen Abteilung heissen Ru-ben Fontana, Jörg Eberle, Sandro Bertaggia, al-les ehemalige Spieler, die es gewohnt sind, Trai-ner John Slettvoll zu gehorchen. Aber Slettvoll ist der einzige mit Charisma, mit fanatischem Willen zur Macht. Er beherrscht diese Runde wie Christoph Blocher die SVP. Daher kommt die po-lemische Behauptung, Slettvoll sei das wahre Staatsoberhaupt im Tessin. Er hat Lugano zu den Titeln von 1986, 1987, 1988 und 1990 ge-

führt – diese Meisterfeiern sind in der Geschich-te des Selbstbewusstseins dieses Kantones so wichtig, wie in anderen Ländern die Tage der Unabhängigkeitserklärung. Nun darf man einwenden, dass der hochintelli-gente Nordschwede ja selber keine Rechnungen visieren kann. Das stimmt. Aber es ist die heilige Pfl icht von Präsident Paolo Rossi, dieser Eisho-ckeyantwort auf den sozialistischen venezuelani-schen Kultpräsidenten Hugo Chavez, jeden Wunsch John Slettvolls zu erfüllen. ●

HC LUGANO 52/100 PUCKSCharismaDer Präsident einst bei der Poch (also ein Kommunist) und der Mäzen ein Milliardär, Eishockey unter Palmen – niemand kann sich der Faszination Luganos entziehen.

Kompetenz SportDer Konkurrenz die besten Spieler abzukaufen, hat nichts mit sportlicher Kompetenz zu tun.

Kompetenz WirtschaftWenn es einem Management gelingt, die Gunst von Geo Mantegazza zu bewahren, dann hat es alle wirtschaftlichen Probleme gelöst. Ein Mantegazza bewirkt mehr als 1’000 KMUs.

KreativitätZuletzt nur bei der Abrechnung der Auslän-der-Löhne wirklich innovativ und kreativ.

KontinuitätDas sportlich erfolgreichste Sportunterneh-men seit Einführung der Playoffs (1986).

Unabhängigkeit von MäzenOhne Geo Mantegazza geht der HC Lugano den Weg des FC Lugano.

ImageSelbst Schwarzgeld strahlt zurzeit heller als Luganos Image.

NachwuchsorganisationIn der Deutschschweiz oft unterschätzt, mit Raffaele Sannitz sogar ein NHL-Draft und Na-tionalstürmer.

BeziehungsnetzLugano hat mehr Zuträger als die Konkurrenz ahnt – sogar der aktuelle Sportchef des Tessi-ner Fernsehens hat schon bei der Ausländer-Vermittlung geholfen.

Einfl uss in der LigaWer die Gunst von Geo Mantegazza hat, braucht die Zustimmung der Liga nicht.

Eishockey mit Hugo Chavez HC Lugano

Polemisch gesehen ist John Slettvoll das wahre Staatsoberhaupt im Tessin.

Page 52: SLAPSHOT 3 2008/09

NEU: Die Qualität und das Aromavon Chicco d’Oro in der Kapsel

Höchste Kaffeequalität von Caffè Chicco d’Oro.Beste Technologie und Qualität von Gaggia.

Page 53: SLAPSHOT 3 2008/09

NOVEMBER ’08 53

AMBRÌ-PIOTTA 57/100 PUCKS CharismaJean-Jacques Aeschlimann ist zwar eine Le-gende – aber bei Lugano.

Kompetenz SportWer Jean-Guy Trudel, Hnat Domenichelli und Erik Westrum entdeckt, hat seine Hausaufga-ben gemacht. Kompetenz WirtschaftErst im Kaffeerösten erstklassig, das Image ist so gut, dass auch andere Geldgeber Espresso in der Valascia trinken sollten.

KreativitätLa Montanara ist die grösste Kreation in der europäischen Hockeygeschichte – komponiert von den Fans.

KontinuitätPeter Jaks ist der erste, der sich über einen längeren Zeitraum im Sattel hält.

Unabhängigkeit von MäzenWird der Kaffee von Chicco d’Oro kalt, schmilzt das Eis in der Valascia ab.

ImageLeiden mit Leidenschaft – niemand hat das Image des sympathischen Aussenseiters so sorgsam gepfl egt.

NachwuchsorganisationAmbrìs Nachwuchsorganisation ist die dyna-mischste, lebhafteste Institution im langsam aussterbenden Bergtal der Leventina.

BeziehungsnetzVon Washington bis Wladiwostok leben Men-schen, die Ambrì zudienen.

Einfluss in der LigaZu kämpferisch, zu sehr mit dem Komplex des Aussenseiters behaftet, um erfolgreich politi-sche Allianzen zu schmieden.

Ambrì-Piotta

Text: Klaus ZauggFoto: Pius Koller

Anders als Davos ist Ambrì im Eishockeygeschäft (noch) nicht ganz im Flachland angekommen und vernetzt. Das Engagement der Verwaltungsräte ist ehrlich und bewundernswert. Aber immer noch mahnen die Männer im Wesen und Wirken manch-mal wie «Eishockey-Gotteskrieger». Sorgsam dar-auf bedacht, Fremden keinen Einblick und Einfl uss zu gewähren, heftig auf Kritik von aussen reagie-rend und überall in Liga, Verband und bei den deutschschweizer Hockey-Machern Feinde wit-ternd. Im Guten wie im Bösen halt eine Dorfmen-talität. Ambrì könnte aufgrund seiner Popularität und seinem properen Image wirtschaftlich breit abgestützt sein und eine Mannschaft für die obere Tabellenhälfte fi nanzieren. Aber noch immer be-

steht eine starke Abhängigkeit von Mäzenen wie etwa dem erfolgreichen Kaffee-Baron Cornelia Valsangiacomo (Chicco d’Oro).Die sportliche Kompetenz ist unbestritten. Der schlaue Peter Jaks hat als Sportchef die wichtigste Aufgabe immer erfüllt: Er hat gute Ausländer ge-holt. Jean-Jacques Aeschlimann ist eine Integrati-onsfi gur im sporttechnischen Bereich. Was fehlt, ist ein charismatischer Manager im wirtschaftli-chen Bereich, der alte Denkstrukturen durchbricht, den Weg ins Flachland hinunter in die Büros der Werbekapitalisten fi ndet und wirtschaftlich glo-balisiert. Dieser Mann müsste eine Mischung aus Roland von Mentlen und Marc Lüthi sein. Ein Mär-chenprinz, der dieses schlafende Eishockey-Dorn-röschen weckt. Wer weiss, vielleicht wird ja An-dermatts ägyptischer Investor Samih Sawiris dieser Prinz. ●

Warten auf den Märchenprinz

KEIN ANDERES EISHOCKEYUNTERNEHMEN HAT SO VIELE UNGENUTZTE RESERVEN WIE AMBRÌ. ÄHNLICH WIE DER HC DAVOS BEHAUPTET SICH AMBRÌ WEIT AB VON DEN BALLUNGSZENTREN UND KEIN ANDERES SPORTUNTERNEHMEN IN DIESEM LANDE HAT ES SO GUT VERSTANDEN, SICH ALS SYMPATHISCHER AUSSENSEITER IM MARKT ZU POSITIONIEREN. DAZU HAT AMBRÌ EIN WELTWEITES BEZIEHUNGSNETZ. WARUM DANN UNSERE VERHÄLTNISMÄSSIG TIEFE BENOTUNG?

SC BERN 98

HC DAVOS 86

GENF-SERVETTE 80

EHC BIEL 79

KLOTEN FLYERS 78

FRIBOURG-GOTTÉRON 74

ZSC LIONS 64

SCL TIGERS 63

EV ZUG 59

AMBRÌ-PIOTTA 57

RAPPERSWIL-JONA LAKERS 53

HC LUGANO 52

Jean-Jacques Aeschlimann und Peter Jaks sind das dynamische Duo und haben den Umstieg vom Eis ins Büro geschafft.

Peter Jaks (rechts) ist schlau, Jean-Jacques Aeschli-mann eine Integrationsfigur. Beide tragen sie aber wirtschaftlich noch ihre alten Eishockeyhand-schuhe.

Page 54: SLAPSHOT 3 2008/09

54 NOVEMBER ’08

EV ZUG 59/100 PUCKSCharismaDer Manager heisst Patrick Lengwiler. Nomen est omen («Der Name ist ein Zeichen»).

Kompetenz SportNoch immer wird zu geringe Leistung mit zu hohen Löhnen belohnt.

Kompetenz WirtschaftDie Zuger bekommen ein neues Stadion. Das alleine verdient die Maximalnote.

KreativitätEs gibt immer noch Menschen, die meinen, das Kürzel EVZ stehe für eine Waschmaschi-nenmarke.

KontinuitätSeit 2004 konsequente Ausrichtung auf die nordamerikanische Hockeykultur.

Unabhängigkeit von MäzenDie Emanzipation von Fredy Egli und seinen Freunden ist gelungen.

ImageNoch immer im Niemandsland zwischen Ti-telaspirant und Krisenclub, das unter Andy Murray in den 1980er Jahren kreierte nord-amerikanische Image ist etwas verloren ge-gangen.

NachwuchsorganisationProduziert inzwischen sogar NHL-Erstrunden-drafts (Sbisa).

BeziehungsnetzZu starke Abhängigkeit von der Spielerver-mittleragentur «4sports & Entertainment» in Baar, die inzwischen den Trainer und alle wichtigen Spieler vertritt.

Einfluss in der LigaWeil die Achse des Bösen gegen Verbands-präsident Fredy Egli – ihren ehemaligen Mä-zen und Präsidenten – gerichtet ist, können die Zuger politisch nichts bewegen.

EV Zug

Text: Klaus ZauggFoto: Pius Koller

Heute ist er Präsident des Schweizerischen Eisho-ckeyverbandes und «seine» Zuger brauchten mehrere Jahre, um sich aus seinem Schatten zu lösen. Noch fehlt Sportchef Patrick Lengwiler die Schlauheit aus jahrelanger Erfahrung – und das führt zu einer (zu) hohen Abhängigkeit von Spie-lervermittlern. Es liegt auf der Hand, dass die in Baar vor der Haustüre domizilierte Agentur «4sports & Entertainment» einen zu grossen Ein-fl uss hat und die Interessen des Trainers und der meisten Schlüsselspieler vertritt. Andererseits ist Christoph Graf, der Mitinhaber dieser Agentur, auch der einzige in der Schweiz ansässige Spie-lervermittler mit einer NHL-Lizenz und hat Luca Sbisa die Türe zur wichtigsten Liga der Welt ge-öffnet: In einem Jahr ist aus dem Zuger Elite-Juni-or ein NHL-Spieler geworden und das mag auch

zeigen, wie gut die Nachwuchsorganisation in Zug funktioniert. Lengwiler ist ein gelehriger Schüler, er gewinnt mit jedem Monat an Profi l und ist drauf und dran, einer der besten Eisho-ckeymanager zu werden. Die Verwaltungsräte sind im «Singapur der Voralpen» in der Wirt-schaft und in der Politik gut vernetzt und der EV Zug bekommt ein nigelnagelneues Stadion, das die wirtschaftliche Ertragskraft markant erhöhen wird. Zug um Zug geht es zurück Richtung Spitze. Die kritische Phase ist die Zeit bis zum Einzug ins neue Stadion. Die Mannschaft ist eigentlich zu teuer für die aktuellen fi nanziellen Verhältnisse. Das Risiko ist indes vertretbar: Beim Einzug in die neue Arena sollte den Fans eine Mannschaft prä-sentiert werden, die um die ersten Plätze mit-spielen kann. Zug hat das wirtschaftliche und sportliche Potenzial und das Management, um wieder ein Machtfaktor in unserem Eishockey zu werden. ●

Zug um Zug zurück zur Spitze

DER EV ZUG IST VERGLEICHBAR MIT EINEM LAND, DAS NACH JAHRELANGER DIKTATUR EIN DEMOKRATISCHES SYSTEM AUFZUBAUEN VERSUCHT. DER CHARISMATISCHE DIKTATOR FREDY EGLI POSITIONIERTE DAS UNTERNEHMEN EV ZUG AUF DER LANDKARTE DES SPITZENEIS-HOCKEYS UND FEIERTE DEN BISHER EINZIGEN MEISTERTITEL (1998).

SC BERN 98

HC DAVOS 86

GENF-SERVETTE 80

EHC BIEL 79

KLOTEN FLYERS 78

FRIBOURG-GOTTÉRON 74

ZSC LIONS 64

SCL TIGERS 63

EV ZUG 59

AMBRÌ-PIOTTA 57

RAPPERSWIL-JONA LAKERS 53

HC LUGANO 52

Noch ist Patrick Lengwiler zu unerfah-ren, um unabhängig zu agieren.

Page 55: SLAPSHOT 3 2008/09

NOVEMBER ’08 55

SCL TIGERS 63/100 PUCKSCharismaPräsident Hans Grunder hat zwar Charisma, aber nur im Bundeshaus, und Manager Heinz Schlatter ist erst der Marc Lüthi des armen Mannes.

Kompetenz SportDank Christian Weber wieder erstklassig.

Kompetenz WirtschaftNoch ist offen, ob der Nutzen durch ausser-dörfl iche Geldgeber grösser ist als der Scha-den, den Heinz Schlatter durch Undiplomatie im Dorf anrichtet.

KreativitätDas Erbe Gotthelfs wird ganz gut aufs Eisho-ckey umgemünzt.

KontinuitätZehn Jahre Playout – kein anderes Sportunter-nehmen in der Schweiz hat diese Kontinuität.

Unabhängigkeit von MäzenOhne Grunder geht alles zu Grunde.

ImageNur noch Ambrì pfl egt das Image des sympa-thischen Aussenseiters besser.

NachwuchsorganisationWeit und breit kein neuer Reto von Arx oder Peter Guggisberg in Sicht.

BeziehungsnetzChristian Weber hat bessere Beziehungen zu den ZSC- und GCK-Lions als Hans Grunder zur SVP.

Einfluss in der LigaIm Windschatten von Marc Lüthi kann Heinz Schlatter schon ganz ordentlich weibeln.

SCL Tigers

Text: Klaus ZauggFoto: Pius Koller

Abgesichert wird die wirtschaftliche Existenz durch den Vermessungsunternehmer und Politi-ker Hans Grunder. Seit er mit der Wahl in den Nationalrat und der Anzettelung eines Aufstan-des gegen die SVP – er ist aus der SVP ausgetre-ten und hat die BDP gegründet – am grossen politischen Rad dreht, kommen die Tigers mehr und mehr unter die Räder. Denn Grunder verliert

jetzt zu viel Zeit und Energie mit der Politik. Das schwächt das Un-ternehmen SCL Tigers. So tüchtig, charismatisch und kreativ Langnaus Eishockeygeneral Heinz Schlat-ter auch sein mag, Grunder darf ihn auf Dauer nicht ungebremst im und ums Dorf Schalten und Walten lassen. Mit seiner forschen Gangart irri-tiert er ein an ein beschauliches Vorgehen des Managements gewohntes Umfeld. Ansonsten sind die SCL Tigers im Markt richtig positioniert: Als urchiges Emmentaler Unternehmen (100% Langnau) profi tieren sie vom «Salenweidli-Ef-fekt», als Aus bildungsclub und als Aussenseiter geniessen sie landesweite Sympathie. Trotz die-sen guten Voraussetzungen kann es nur gelin-gen, mittelfristig wirtschaftlich von Grunder un-abhängig zu werden, wenn die SCL Tigers ein neues Stadion erhalten. Und für diesen Stadion-bau braucht es die Energie, die Beziehungen und das Engagement Grunders mehr denn je. So wie

im wirtschaftlichen Bereich die Abhängigkeit von Grunder zu gross ist, so gibt es neben Trainer Christian Weber zu wenig Sportkompetenz. Die Langnauer brauchen einen starken Sportchef, um Christian Weber zu entlasten und um die verlot-terte Nachwuchsorganisation wieder auf Vorder-mann zu bringen. ●

Zuviel Schlatter, zu wenig Grunder

DIE SCL TIGERS SIND EIN SPORTUNTERNEHMEN MIT NATIONALER AUSSTRAHLUNG, GEFANGEN IN DÖRF-LICHEN DENKMUSTERN UND STRUKTUREN. DESHALB GIBT ES SEIT DEM AUFSTIEG VON 1998 KEINE NACHHALTIGE SPORTLICHE ENTWICKLUNG MEHR: ZEHNMAL HINTEREINANDER SIND DIE PLAYOFFS VERPASST WORDEN.

SC BERN 98

HC DAVOS 86

GENF-SERVETTE 80

EHC BIEL 79

KLOTEN FLYERS 78

FRIBOURG-GOTTÉRON 74

ZSC LIONS 64

SCL TIGERS 63

EV ZUG 59

AMBRÌ-PIOTTA 57

RAPPERSWIL-JONA LAKERS 53

HC LUGANO 52

Page 56: SLAPSHOT 3 2008/09

HEISS AUF EIS!

Die National League A live im Teleclub.Teleclub zeigt auch in der aktuellen Saison rund 250 Spiele der National League A live. Vier von sechs Spielen pro Runde in der Regular Season und alle Spiele der Play-Offs. Begleiten Sie Ihre Mannschaft auf dem Weg zum Meistertitel. Neu können dank dem clubspezifi schen Video-Archiv, unter www.teleclubsport.ch, verpasste Tore und Spielszenen nach einem Spieltag bequem am Computer nochmals angesehen werden –Mehr Eishockey geht nicht.

Empfangbar im Kabelnetz und über Bluewin TV.

Jetzt anmelden: 044 947 87 87 www.teleclub.ch

pro Jahr über

LIVE-SPORT

nur Fr. 49.80/Monat

4000 Std.

KE

YS

TON

E

TC_Slapshot_2Phase.indd 1 8.10.2008 12:47:05 Uhr

Page 57: SLAPSHOT 3 2008/09

NOVEMBER ’08 57

Lakers

Reto Klaus Beziehungsnetz: Exzellent zum Spielerproletariat, zu wenig gut zu den Stars, exzellent nach Skandinavien, zu wenig gut nach Nordamerika.

Text: Klaus ZauggFoto: Pius Koller

Klaus hat jahrelang aus einem Minimum ein Ma-ximum heraus geholt. Beschränkte fi nanzielle Mittel ermöglichten nur beschränkte Investitio-nen und Klaus ist ein Meister in der Rekrutierung von billigen, andernorts verkannten Spielern. Oder anders gesagt: Ein König in der Verwaltung einer fi nanziellen und sportlichen Mangelwirt-schaft. Geiz war geil. Hug setzte mit Klaus im Grunde sein erfolgreiches Geschäftsmodell als Verleger auch im Eishockey erfolgreich um: Er hat Anfang der 1990er Jahre mit einer wöchent-lichen Gratiszeitung (also mit Billigjournalismus) ein Imperium aufgebaut, das ihm die Ehrenbe-zeichnung «Obersee-Berlusconi» eingetragen

hat und mit dem er sich gegen die publizistischen Titanen aus der Stadt Zürich behauptet. Mit Mit-telmass ist es ihm gelungen, den SC Rapperswil-Jona (bzw. die Lakers) nach dem Aufstieg von 1994 in der NL A zu etablieren. Durch den Um-bau des Stadions ist das Hockey-Biotop der La-kers nun mit Geld überdüngt worden. Die Erwar-tungen sind gestiegen. Die Macher der Lakers haben auf einmal das Portemonnaie für eine Spitzenmannschaft. Aber in den Köpfen steckt noch immer das beschauliche Mittelmass. Es ist so, wie wenn Hug mit seinen «Obersee Nach-richten» auf einmal das journalistische Niveau der New York Times anstreben würde. Und für Klaus ist es so, wie wenn ein Aldi-Filialleiter auf einmal eine Edelboutique an der Zürcher Bahn-hofstrasse managen sollte. Geiz ist nicht mehr

LAKERS 53/100 PUCKSCharismaWer Rappi hört, denkt an Kinderzoo und Knie, aber nicht an Reto Klaus und sein Team.

Kompetenz SportEin neuer Eishockey-Palast sollte mit IKEA-Inneneinrichtungen möbliert werden.

Kompetenz WirtschaftBeim Charme von Reto Klaus wurde sogar der Erotik-Markt weich.

KreativitätDie hässlichste Dressfarbe der Eishockeywelt-geschichte provoziert auf alle Zeiten eine Mi-nimalnote.

KontinuitätManager Reto Klaus ist bald länger im Amt als der Samichlaus.

Unabhängigkeit von MäzenAm Obersee haben viele genug Geld, um den Lakers ein wenig zu helfen. Aber keiner hat so viel Geld, um die Lakers alleine zu fi nanzieren.

ImageSeriosität macht keinen Lärm und ist nicht sexy, 14 Jahre in der NL A und kaum jemand im Lande hat es bemerkt.

NachwuchsorganisationVersorgt die erste Mannschaft mit brauchba-ren Talenten, aber bis zum ersten NHL-Draft dauert es noch eine Weile.

BeziehungsnetzExzellent zum Spielerproletariat, zu wenig gut zu den Stars, exzellent nach Skandinavi-en, zu wenig gut nach Nordamerika.

Einfluss in der LigaSeit dem Vorschlag einer Salärlimite werden die Lakers nicht mehr ernst genommen.

Geiz ist nicht mehr geil

NOCH VOR DREI JAHREN HÄTTEN GESCHÄFTSFÜHRER RETO KLAUS UND DIE GRAUE EMINENZ BRUNO HUG IN EINEM MANAGEMENT-RATING DEN ERSTEN ODER ZWEITEN PLATZ BEKOMMEN. WARUM DIESER FALL IN DEN KELLER DER BEWERTUNG?

SC BERN 98

HC DAVOS 86

GENF-SERVETTE 80

EHC BIEL 79

KLOTEN FLYERS 78

FRIBOURG-GOTTÉRON 74

ZSC LIONS 64

SCL TIGERS 63

EV ZUG 59

AMBRÌ-PIOTTA 57

RAPPERSWIL-JONA LAKERS 53

HC LUGANO 52

geil. Die Umstellung im Denken und Handeln, der Umstieg von der sportlichen und wirtschaft-lichen Economy- in die Businessklasse, ist dem Management noch nicht ganz gelungen und deshalb die tiefe Bewertung. ●

Page 58: SLAPSHOT 3 2008/09

National League B

Zurück ins Scheinwerferlicht

Page 59: SLAPSHOT 3 2008/09

NOVEMBER ’08 59

EHC Arosa

DER EINSTIGE SERIENMEISTER EHC AROSA WILL NACH JAHREN DES HERUMDÜMPELNS IN DEN AMATEURLIGEN ZURÜCK INS BEZAHLTE EISHOCKEY – ZURÜCK INS SCHEINWERFERLICHT. EINEM AMBITIONIERTEN BUSINESSPLAN FOLGEND SOLL SPÄTESTENS 2012 DER AUFSTIEG IN DIE NATIONAL LEAGUE B REALISIERT WERDEN. ODER GELINGT DEM TEAM DES LANGJÄHRIGEN NATIONALSPIELERS ANDREAS RITSCH (IM BILD) DER AUFSTIEGSCOUP BEREITS FRÜHER ALS GEPLANT?

Zurück ins Scheinwerferlicht

Page 60: SLAPSHOT 3 2008/09

60 NOVEMBER ’08

National League B

dass Arosa wohl als nächstes an der Reihe sein wird, falls wir nicht reagieren», sagt Roger Meier. Sportliche Not gebärt so manche Tugend – auch in Arosa: Nach jahrelangem Herumdümpeln zwischen 1. und 2. Liga als «gebeu-teltes Amateurteam» (Roger Meier) entschloss sich die Vereins-spitze zu einem radikalen Vorwärtsschritt: Das Budget wurde im Vergleich zur Vorsaison (330 000 Franken) beinahe verdoppelt (650 000). Durch ein attraktives Werbepaket, welches zahlreiche Deals mit dem Aroser Gewerbe beinhaltet, sowie die Gründung eines Gönnerclubs, will der Verein ein mehr als solides fi nanzielles Fundament legen. Und auch der Präsident weiss, dass die attrak-tive Bündner Region für fi nanzkräftige Protagonisten immer noch einen beliebten Zweitwohnsitz darstellt.

MISSTÖNE IM BÜNDNERLANDNeben den intensivierten Bemühungen abseits des Eises hat der EHC Arosa natürlich auch in die Mannschaft inves-

Text: Reto KirchhoferFotos: Pius Koller, Eishockey 83 (Archiv)

Und alle waren sie gekommen: Markus und Guido Linde-mann, Peter Bossert, Andy Jorns, Pietro Cunti, Reto De-kumbis, Barry Jenkins – um bloss ein Extrakt der edlen Gästeliste zu zitieren. Die Premiere des Dokumentarfi lms «Arosa isch besser», der den Aufstieg und Fall des EHC Arosa von 1972 bis 1986 in kompakter Form veranschau-licht, mutierte im April 2008 zum bunten Klassentreffen einer goldenen Aroser Eishockeygeneration. Guido Linde-

mann, der letzte Torschützenkönig in der höchsten Schweizer Liga mit helvetischem Pass, erinnert sich: «Bei der Vorführung des Dokumentarfi lms dachte manch ein Besucher, wie schön es doch wäre, würde der EHC Arosa nochmals einen sportlichen Aufschwung erleben und in die National League zurückkehren.»

VERDOPPELUNG DES BUDGETSJener sportliche Aufschwung, den nicht nur die ehemali-gen Meisterspieler des Schanfi gger Traditionsclubs her-beisehnen, könnte in mittelbarer Zukunft zur Realität wer-den: Unlängst haben die Vereinsverantwortlichen um Präsident Roger Meier ihre Vision öffentlich deklariert, wonach der EHC Arosa bis spätestens 2012 ins bezahlte Eishockey zurückkehren will. «Als wir in der Vorsaison den Abstieg in die 2. Liga erst im letzten Spiel gegen Sankt Moritz hatten verhindern können, wurde uns bewusst,

«Arosa isch besser»«AROSA ISCH BESSER» – DER TITEL DES IM FRÜHLING 2008 VERÖFFENTLICHTEN DOKUMENTAR-FILMS PASST NICHT NUR ZUR FILMISCH VERARBEITE-TEN ÄRA MIT DEN BEIDEN MEISTERTITELN 1980 UND 1982, SONDERN PRIMÄR ZUR EPOCHE DES HELVETISCHEN EISHOCKEYS IN DEN 50ER JAHREN.

Lasst hören aus alter Zeit: Damals, in den 50er Jahren, dominierte der 1924 gegründete Club aus der Region Schanfi gg die Schweizer Eishockeyszene nach Belieben – sieben Meistertitel en suite gewann Arosa von 1951 bis 1957 und begründete eine ähnliche Dynastie wie zuvor der Kantonsrivale Davos. Doch in der Folge verschwand der Seriensieger schrittweise aus den populärsten Eishal-len des Landes: 1960 stieg Arosa in die National League B ab, 1967 gar in die Amateurliga.

DIE GOLDENE GENERATIONBereits Mitte der 60er-Jahre hatte der Verein indes auf die sportliche Misere reagiert und in der Nachwuchsförderung Akzente gesetzt. Es sollte eine beeindruckende Spielerge-neration um Jöri Mattli, Markus und Guido Lindemann sowie Reto Dekumbis heranwachsen. Die stetige Konzent-

Page 61: SLAPSHOT 3 2008/09

NOVEMBER ’08 61

EHC Arosatiert. Dass dabei einige Spieler von NLB-Absteiger Chur – wie Fabian Ziegler, Pierino Bigliel oder der langjährige Nationalliga-Spieler Marc Haueter – zu Arosa wechselten, sorgte zwischen den 365 Kurven vom Bündner Hauptort nach Arosa für Misstöne. «Im Bündnerland wurde mit ei-ner baldigen Rückkehr Churs in die Amateurliga gerech-net. Und hätte Arosa dann immer noch ein Mauerblüm-chendasein gefristet, wären unsere besten Spieler wohl nach Chur disloziert. Nun ist eben das Gegenteil eingetre-ten», sagt Roger Meier. Das bekannteste Gesicht in der neu formierten Aroser Equipe agiert indes weder in der Verteidigung (Marc Haueter), noch im Tor (der NLA-erfah-rene Flavio Lüdke), sondern an der Bande: Der ehemalige Aroser Meisterverteidiger Andreas Ritsch leitet seit Sai-sonbeginn die Geschicke der ersten Mannschaft als Trai-ner. «Ich wusste um die Visionen und die Aufbruchstim-mung in Arosa. Und bei meiner Rückkehr in die Aroser Eishalle ging ich gleich in die Garderobe, rechts um die Ecke direkt an meinen früheren Platz», sagt Ritsch und ergänzt mit einem Schmunzeln, dass sich dort «ausser ei-nem neuen Namen sowie ein bis zwei Anstrichen» nichts geändert habe.

1986 ALS MAHNMAL 2009 sollte im Bündner Skiort die neue Eishalle bezugsbe-reit sein, bis 2011 mit integrierter Mantellnutzung. Pas-send sieht der Aroser Businessplan vor, dass spätestens 2012 die Rückkehr ins bezahlte Eishockey erfolgen muss. Alsbald soll auch das Budget auf 1,5 Millionen Franken aufgestockt werden. Das sind hochtrabende Pläne, zumin-dest aus fi nanzieller Perspektive. «Die Fangemeinschaft im Dorf ist immer noch sehr gross», weiss Guido Linde-mann, der nahe der Eishalle ein kleines Hotel führt. Doch der ehemalige Aroser Topscorer gibt zu bedenken, dass

«die Finanzierung sehr gut durchdacht sein muss.» In die-ser Hinsicht wirken die Erinnerungen an den einstigen fi -nanziellen Kollaps 1986 als Mahnmal – auch für den da-maligen Präsidenten Arosas und heutigen VR-Präsidenten der EHC Kloten Sport AG, Peter Bossert. «Wir hatten auch einmal eine Vision in Arosa, diese führte uns bekanntlich von der 1.Liga bis zum Meistertitel», sagt Bossert in der Retrospektive. Nicht selten ist Peter Bossert auch heute noch unter den Zuschauern anzutreffen, wenn Arosa im Unterland spielt, «mein Herz ist immer noch in Arosa, Kopf und Verstand jedoch bei Kloten». Bezüglich der Vorwärts-strategie der Schanfi gger sagt Bossert: «Grundsätzlich fi n-

«EIN FRÜHER AUFSTIEG WÄRE EIN ANGENEHMES PROBLEM.»ANDY RITSCH, TRAINER EHC AROSA

ration auf die Ausbildung an der Basis leitete jenen sport-lichen Umschwung ein, der Arosa von der Anonymität der

1.Liga zurück in die NLB (1973) sowie 1977 in die NL A führte. Der neuerliche Aufschwung gipfelte 1980 im ach-

ten Meistertitel, in einer Saison, die der EHC als Abstiegskandidat in Angriff genommen hatte. Doch die jüngste Equipe der Liga (im Schnitt 22-jährig) durchbrach unter der Ägide Lasse Liljas die Berner Phalanx (Langnau, Biel, Bern) und hol-te zwei Jahre später erneut den Meisterkübel ins Schanfi gg. Gelang der Titelgewinn 1980 noch als Aussenseiter, waren die Bündner zwei Jahre später hingegen Fa-vorit auf die Meisterschaft. Dabei war die Aroser Equipe äusserst homogen besetzt und überzeugte mit einer disziplinierten, defensiv orientierten Spiel-taktik. Im Defensivverbund agierte unter anderen Verteidiger Andy Ritsch, mittlerweile Trainer des

Aroser Fanionteams. Zum Meisterensemble gehörten auch offensive Ausnahmekönner wie Ligatopscorer Guido Linde-mann, von Trainer Lilja als «komplettester Stürmer der Schweiz» gepriesen. Einen Grund für die Erfolge der dama-ligen Zeit sah Pierre Benoit, Redakteur des Nachschlage-werks «Eishockey 83» im erfolgsorientierten Weg, der unter Präsident Peter Bossert sowie Trainer Lasse Lilja eingeschla-gen wurde: Arosa habe als erster Schweizer Club die inter-nationalen Spielkontakte richtig gepfl egt, «die Aroser kehr-ten dem Inzucht-Eishockey den Rücken, statt dreimal gegen denselben NLB-Club Probegalopps auszutragen, nahmen die Bündner an internationalen Gegnern Mass. Die Mann-schaft lernte in diesen Spielen viel und war in der Lage, während sechzig Minuten ein hohes Tempo durchzuhalten und trotzdem noch präzis und im Abschluss konzentriert zu agieren».

Ausser dem Namen und ein bis zwei Anstrichen hat sich in der Garderobe des EHC Arosa seit Andy Ritschs Zeiten als Spieler nicht viel verändert.

Page 62: SLAPSHOT 3 2008/09

62 NOVEMBER ’08

Die Konzentration liegt jedoch auf einem mittelfristigen, sukzessiven Aufbau», sagt Ritsch, der als erstes Ziel das

Erreichen der Masterround angibt. Natürlich weiss auch der Ex-Nationalspieler und langjährige Eckpfeiler des Aro-ser Meisterteams um die Qualitäten seiner Equipe: «Falls wir keine Verletzungen haben, ist auch die Finalqualifi ka-tion möglich.»

AUFSTIEG FRÜHER ALS GEPLANT?Unter Berücksichtigung des gelungenen Saisonauftakts muss die Frage erlaubt sein: Was geschieht, wenn der Auf-stieg in die National League B bereits früher als kalkuliert – wieso nicht bereits in der aktuellen Spielzeit – zur Tatsa-che wird? Denn planbar war Erfolg im Sportbusiness noch nie. «Das wäre ein angenehmes Problem. Die National League B zu erreichen bedeutet für ein Team mit diesem Einzugsgebiet einen riesigen Effort. Aus sportlicher Sicht

würden wir aber sicher nicht ablehnen», fi ndet Ritsch, derweil Präsident Roger Meier im «Falle dieses Falles si-cher mit allen Beteiligten wie der Gemeinde oder den Sponsoren zusammensitzen müsste. Aber ein solches Sze-nario ist derzeit ein Wunschdenken». Noch in dieselbe Kategorie gehört auch Meiers Traum von einem Mäzen, der den zielstrebigen Verein fi nanziell unterstützen will. Völlig abwegig ist dieser Gedanke gewiss nicht: Immer noch existieren zahlreiche Arosa-Sympathisanten. Dieses Faktum belegen auch die zuletzt realisierten Filmprojekte «Arosa isch besser» sowie «Champions». Der zweitge-nannte Film soll übrigens Ende Jahr in den Kinos ausge-strahlt werden, wobei im Plot eine Auswahl ehemaliger Meisterspieler nochmals aufs Eis zurückkehren muss, um den Aroser Traditionsverein vor dem Untergang zu retten. Selbiges Szenario wird sich in der Realität mit Sicherheit nicht wiederholen – der positive Turnaround ist dem EHC Arosa bereits mit frischen Kräften geglückt. ●

de ich es positiv, dass im Dorf wieder eine Vision vorhanden ist und ambitionierte Ziele verfolgt werden. Doch die Finan-zierung muss gut durchdacht und breit abgestützt sein.»

«REALISTISCHE PLANUNG»Präsident Roger Meier ist sich der Wichtigkeit eines soli-den fi nanziellen Fundaments bewusst, «wir machen keine Schnellschüsse und halten uns an die Vorgaben». Und der Präsident spricht mit Überzeugung, dass der EHC Arosa dank einer «realistischen Planung» auch in einer von Westschweizer Equipen dominierten National League B bestehen könne. «Aber natürlich würde uns eine Trennung in Ost- und Westgruppe von den Anfahrtswegen her enorm entgegenkommen.»

DER GELUNGENE SAISONSTARTDie sportliche Komponente jedenfalls stimmt mit den Am-bitionen bisher mehr als überein – das Team von Andreas «Zibo» Ritsch spielt derzeit an der Tabellenspitze der Gruppe Ost mit. «Wir haben eine positive Stimmung im Team. Alle sind gewillt, einen Schritt vorwärts zu machen.

National League B

«WIR MACHEN KEINE FINANZIELLENSCHNELLSCHÜSSE.»

ROGER MEIER, PRÄSIDENT EHC AROSA

EIN SITUATIONSPARADOXDer Titelgewinn 1982 sollte das bis dato letzte Erfolgserlebnis des EHC Arosa bleiben, weil sich in den folgenden Jahren die Probleme primär neben dem Eis akzentuierten. Der damalige Präsident Peter Bossert resümierte 1984 nach dem Gewinn des Vize-meistertitels in seinem Jahresbericht: «Sportlich zufrieden stellend, finanziell am Rande des Abgrun-des.» Der finanzielle Verlust von rund 250 000 Franken fusste dabei in einem massiven Einbruch der Zuschauerzahlen. 1986, als sich eine Lösung, in welcher das Dorf als Vereinsmäzen den EHC massiv hätte unterstützen sollen, zerschlagen hatte, zog Prä-sident Bossert die Notbremse und beschloss den Rück-zug in die Amateurliga – es war ein Entscheid der Ver-nunft in einer paradoxen Situation: Der nachwuchs-

starke Dorfclub Arosa, der die Professionalisierung im Schweizer Eishockey mitbegründet hatte, wurde zum ersten Opfer selbiger Entwicklung, als konkurrierende Clubs begannen, mit höheren Budgets zu operieren.Ob es den Schanfiggern in Bälde gelingen wird, wieder ins Scheinwerferlicht der National League zurückzukehren, und somit ein weiteres Erfolgskapitel in der ruhmreichen Historie aufzuschlagen? Sollte sich der sportliche Erfolg wider Erwarten nicht ein-stellen, könnte gemäss Andy Jorns auch eine meteoro-logische Komponente unterstützend einwirken – liess sich doch der ehemalige Meistergoalie unlängst in der «Sonntags Zeitung» zitieren: «Wenn die Klima-erwärmung im gleichen Stil weitergeht, wird es bald nur noch in Orten wie Arosa Eis und Eishockey geben...»

Roger Meier, Präsident des EHC Arosa

Guido Lindemann, bis heute letzter Schweizer NL A-Topscorer.

Andy Ritsch beim leiten des Trainings des EHC Arosa.

Page 63: SLAPSHOT 3 2008/09

NOVEMBER ’08 63

Kolumne von Thomas Roost

Talentmanagement oder der so genannte «Krieg um Talente» ist aktuell eines der ganz grossen Themen in der Manage-mentliteratur. Zu meinem Glück: Ich wer-de immer wieder als Referent für Semina-re zu diesem Thema gebucht. Die Manager möchten wissen, welche Er-kenntnisse vom Talentscouting im Spit-zensport ins Talentscouting der Wirt-schaft übertragen werden können. Eine sehr interessante Frage, die zu vielen leb-haften Diskussionen Anlass gibt. Für die SLAPSHOT-Leser ist hingegen der umge-kehrte Ansatz der Frage wesentlich inter-essanter: Welche Erkenntnisse vom Ta-lentscouting in der Wirtschaft kann man aufs Talentscouting im Eishockey über-tragen? Dieses Ergebnis ist weit nahrhaf-ter als umgekehrt, denn dem Talentscou-ting in der Wirtschaft liegen viele interessante wissenschaftliche Studien zu Grunde. Im Eishockey werden (noch) zu viele Thesen ohne echtes Fundament, ohne wasserdichte Untersuchungen prä-sentiert und als «Wahrheiten» verkauft. Es gibt beispielsweise die «Wahrheit» be-treffend Luca Sbisa, dass er vor allem we-gen seines Wechsels nach Nordamerika ein Erstrundendraft werden konnte und man daraus ableitet, dass man sich nur beim frühzeitigen Schritt über den Teich eine spätere NHL-Karriere erhoffen darf. Es gibt aber auch die andere Wahrheit, diejenige des jungen Goalies Robert Mayer. Er galt vor einem Jahr als sicherer Top-60-Pick, in einer gewichtigen Gazet-te sogar als Erstrundendraft. Sein Weg nach Nordamerika hat letztlich aber dazu geführt, dass er gar nicht gedraftet wur-de. Wenn er in Europa geblieben wäre, dann hätten die NHL-Verantwortlichen vor allem seine guten Leistungen an in-ternationalen Turnieren in Erinnerung gehabt und ihn trotz seiner durchzoge-nen U20-WM mindestens in einer späten Runde gedraftet. Dies die beiden Wahr-heiten – die eben keine sind. Die echte Wahrheit ist unspektakulär: Es gibt kein Patentrezept für den Weg zur Weltklasse. Die Wege sind höchst unterschiedlich und das Richtig und das Falsch in einer

Karriere sind extrem situationsbezogen. Vieles ist unklar ...es gibt tausend Theori-en. Nur, was es ist, ist weitgehend unent-deckt.

Trotzdem – was kann das Talentmanage-ment im Eishockey von der Wirtschaft lernen? Untersuchungen haben folgen-des ergeben: Weltklasseperformer sind in der Regel keine guten Redner und keine guten Verkäufer ihrer selbst, sie sind sel-ten charismatisch. Wenn wir beim Bei-spiel Eishockey an Wayne Gretzky den-ken, dann stimmt diese These zu 100%.

Weltklasseperformer haben ein hohes Ego. Ich kann dieses Untersuchungser-gebnis aufgrund meiner bisherigen Persönlichkeitsprofi lanalysen mit Eisho-ckeyspielern nur bestätigen. Weltklasse-performer sind aussergewöhnlich leiden-schaftlich und fokussiert, in dem was sie tun. Martin Gerber und Mark Streit lassen

grüssen. Diese Leidenschaft führt dazu, dass sie sich nie mit vorgegebenen Pfa-den begnügen. Sie tüfteln, sie experi-mentieren, sie werden niemals müde, sich und ihre Ideen zu verbessern und zu hinterfragen. Als Club und als Trainer ist es beinahe unmöglich, Supertalente bes-ser zu machen, sie zu formen und zu för-dern. Dies können die Talente nur selbst in Eigenverantwortung. Das Gegenteil ist aber sehr wohl möglich. Es gibt viele Su-pertalente, die in einem talentfeindlichen Umfeld reifen und direkt oder indirekt an der Entfaltung ihres Talentes gebremst

werden. Welches sind denn die Gefahren für die Weiterentwicklung von Weltklas-setalenten? Gefahr Nr. 1: Sie werden zu stark in ein System, in Prozesse, in Struk-turen gepresst. Die Coaches fühlen sich viel wohler, wenn sie disziplinierte und gehorsame Spieler haben. Fantasievolle, eigenständige Spieler werden dadurch immer mehr vom Team ferngehalten. Ge-fahr Nr. 2: Einige Trainingsprozesse sind heute zu akademisch. Eine akademische

Schulung hilft zwar, die Mittelmässigen besser zu machen, aber sie hilft auch, die Aussergewöhnlichen gewöhnlich zu ma-chen. Gefahr Nr. 3: Die Angst. Wir haben Angst vor der Niederlage, Angst vor der Entlassung und setzen darum nur ungern auf unberechenbare «crazy» Spieler. Die-se bunten Schmetterlinge – das sind übri-gens diejenigen Spieler, die Tickets ver-kaufen – geben einem im Spiel immer alles oder nichts und da ist sie wieder: Die Angst. Die Angst vor dem Nichts. Angst führt zu konservativen Entschei-dungen und dies ist ein Nährboden für zwar solide, aber leider auch mittelmässi-ge, konventionelle, berechenbare Pro-dukte, Dienstleistungen, Hockeyspieler, Resultate. Supertalentierte, unberechen-bare «crazy» Spieler unter die Wolldecke zu stecken, verringert zwar das Risiko für ein demütigendes Resultat – ist aber zu-gleich ein Verbrechen am Eishockey.

WAS SOLLEN WIR TUN? Individualität zulassen, Egoismus nicht nur negativ sehen, Gleichmacherei in Fra-ge stellen. Die Aufgabenstellungen auf dem Eis an die aussergewöhnlichen Fä-higkeiten der Spieler anpassen und nicht alle Spieler in ein und dasselbe Korsett stecken. Wenn ich schon von Wissen-schaft spreche, dann muss ich diese The-sen kritisch in Frage stellen. Sie entspre-chen nicht der 100%-ig nachweisbaren Wahrheit – aber – es lohnt sich, darüber nachzudenken. ●

Talentmanagement im Eishockey

ZUM AUTOR UND ZUR RUBRIK :Thomas Roost ist seit zehn Jahren als NHL-Scout tätig und ein profunder Kenner der europäi-schen Spielermärkte. Bei Central Scouting Europe ist er alleinverantwortlich für die Spielerran-kings in der Schweiz und Deutschland sowie mitverantwortlich für die gesamteuropäischen Ran-

kings. Hauptberufl ich ist Roost Head Human Resources und Mitglied der Konzernleitung in der Touristikbranche. Roost schreibt während der gesamten Saison 2008/09 monatlich eine Kolumne

im SLAPSHOT. Roosts persönliche Meinung kann, muss sich aber nicht unbedingt mit derjenigen der SLAP SHOT-Redaktion decken. Lesermeinungen zu den Kolumnen-Beiträgen nehmen wir gerne

via [email protected] entgegen. Sie können Ihr Feedback dem Autor auch direkt zukom-men lassen: [email protected]

«WELTKLASSEPERFORMER SIND IN DER REGEL KEINE GUTEN REDNER UND KEINE GUTEN VERKÄUFER IHRER

SELBST, SIE SIND SELTEN CHARISMATISCH. WENN WIR BEIM BEISPIEL EISHOCKEY AN WAYNE GRETZKY

DENKEN, DANN STIMMT DIESE THESE ZU 100%.»

Page 64: SLAPSHOT 3 2008/09

64 NOVEMBER ’0864

Versus

ich ebenfalls VerbesserungspotenTial bei seinen Spielmacherqualitäten. In Roman Wicks Augen möchte ich den Blick eines ausgehungerten Piraten sehen und nicht denjenigen eines Teddybären.

Julien Sprunger ist ebenfalls kein typi-scher Schweizer Stürmer. Mit über 190 cm ist er für Schweizer Verhältnisse ein Riese und selbst in der NHL wäre er damit über-durchschnittlich gross. Er hat in den letz-ten Jahren gelernt, seine Grösse zu sei-nem Vorteil einzusetzen und deckt dank seinen langen Hebeln die Scheibe gut ab. Zugelegt hat er im Bereich des letzten Passes. Er spielt geschickte kleine letzte Pässe, die grosse Gefahr heraufbeschwö-ren und er ist mit seinen guten Händen auch ein sicherer Goalscorer. Sprunger in der Slotgegend bedeutet grösste Gefahr für das gegnerische Tor. Sprunger hat ein gutes Spielverständnis und zeigt bereits

Text: Thomas Roost Central Scouting EuropeFotos: Pius Koller

Roman Wick ist kein typischer Schweizer Stürmer. Leicht unterdurchschnittliche Körpergrösse, mittelmässiges Talent, ak-zeptables Skating, hölzern in der Schei-benkontrolle, nicht fähig, aus einer «Eins gegen eins Situation» eine Torchance zu kreieren, diszipliniert und auf dem Eis hart arbeitend. All dies ist die durchschnittli-che Sicht ehrlicher ausländischer Exper-ten, wenn es darum geht, den typischen

Schweizer Hockeyspieler zu beschreiben. Roman Wick ist anders: Er ist gross ge-wachsen, super talentiert und dies selbst im NHL-Standard, d.h. wenn man mit strengsten Massstäben misst! Roman Wick ist einer der sehr wenigen Schweizer Stürmer, dem ich auch in anspruchsvolls-ten internationalen Vergleichen zutraue, in einer offensiven «Eins gegen eins Situ-ation» eine Torchance zu kreieren. Er hat mindestens den einen «Move», den man dazu braucht. Er ist derjenige Schweizer Stürmer mit den meisten «Highlight-Goals». Die Zuschauer bezahlen Tickets

dafür, dass sie Spieler wie Roman Wick sehen können. Seine technischen Einla-gen sind allererste Sahne! Das Skating ist ebenfalls mit internationaler Klasse zu be-werten. Defi zite: Das Körperspiel, Puck-Moving, die Explosivität und der «Grit», das unter die Haut schlüpfen beim Geg-ner, er muss lernen, noch härter zu spie-len, er ist noch immer zu brav. Zudem orte

Roman Wick vs. Julien SprungerROMAN WICK UND JULIEN SPRUNGER SIND DIE BESTEN STÜRMERTALENTE IN DER SCHWEIZ, JA SIE SIND MEHR ALS TALENTE, SIE GEHÖREN BEREITS ZU DEN LEISTUNGSTRÄGERN IN DER NATIONALMANNSCHAFT. TALENTE SIND SIE NUR NOCH AUS SICHT DER NHL, SIE HABEN IHR LEISTUNGSPOTENZIAL NOCH NICHT ERREICHT.

ROMAN WICKPersönlich: Geb. 30.12.1985 187cm, 89kg Flügel, schiesst links

2008/09: 10 Sp. 6 T. 5 As. 11 Pt.

Page 65: SLAPSHOT 3 2008/09

NOVEMBER ’08 65

Kloten Flyers vs. Fribourg-Gottéron

in seinem jungen Alter Leaderqualitäten. Julien Sprunger geht auch dorthin, wo es weh tut. Er lässt sich durch Schläge in den Rücken und den Nacken nur unwesent-lich beeindrucken. Wenn man ihn reizt, reagiert er aber hin und wieder zu über-motiviert. Wachsende Erfahrung wird ihn diesbezüglich gelassener und abgeklärter werden lassen. Nicht zufrieden bin ich mit seiner körperlichen Entwicklung. Noch immer passt einiges an Muskelma-sse in seinen imposanten Rahmen. Spezi-ell im unteren Bereich der Hüfte und Oberschenkel muss er zulegen. Diese De-fi zite führen dazu, dass Sprunger – ob-wohl verbessert – zu leicht ausgehebelt wird, zu wenig standfest wirkt und zu oft das Eis küsst.

Beide Spieler sind nahe dran – am Ho-ckeyolymp. Die beschriebenen Defi zite sind aber nur Teil der Wahrheit, warum

sie noch nicht in der NHL spielen. Der wichtigste Punkt ist die Leidenschaft und die Eigenverantwortung. Mark Streit und Martin Gerber sind leuchtende Beispiele zu diesem Punkt. Nicht, dass Sprunger und Wick in diesem Punkt Defi zite auf-weisen, aber…in diesem Punkt keine De-fi zite aufzuweisen, genügt nicht. Jeder normale Hockeyprofi tut viel für seine Karriere. Viel ist aber zu wenig für die NHL. Leidenschaft und Eigenverantwor-tung als billige Schlagworte? Ich versu-che, diese sehr wesentlichen Punkte mit zwei Beispielen zu erklären: Valeri Zele-pukin, knapp 600-facher NHL Spieler, hat sich vor jedem Frühstück zu 1 000 Knie-beugen gequält. Kein Coach hat ihm dies in Auftrag gegeben. Das ist Eigenverant-wortung. Zweites Beispiel: Der US-Ameri-kaner Nathan Gerbe, 21-jähriger Buffalo

Sabres Draftpick. Er wird in dieser Saison in der AHL beginnen. Ich wage aber die mutige Vorhersage, dass Gerbe ein guter NHL-Spieler werden wird. Mutig ist die Vorhersage darum, weil Gerbe lediglich 165 cm – in Worten: Einhundertundfünf-undsechzig Zentimeter! – klein ist. Er wäre der kleinste Neuzeitspieler, der je in der NHL gespielt hat. Seine Stärke ist die Freude, die Leidenschaft und die Fokus-sierung auf sein grosses Ziel: Die NHL. Ich kenne keinen Spieler mit einem derarti-gen Leuchten in den Augen, mit einem derart grossen Eishockeyherzen. Er hat in seiner Juniorenzeit jeweils nach einem Spiel darauf bestanden, das Auto seines Vaters die letzten drei Kilometer nach Hause in die Garage zu stossen inkl. In-sassen (Vater und Teamkollege). «Als Eis-hockeyspieler muss ich starke Beine ha-ben», war seine lapidare Erklärung für diese ungewöhnlichen Übungen... Nathan

Gerbe wurde nie ernst genommen im Eis-hockey. 165 cm – na ja. Auch ich habe ihm in seinem Draftjahr eine grosse Euro-pakarriere vorausgesagt und damals (noch) nicht gewagt, ihn als NHL-Spieler zu sehen. Nicht zuletzt seit ich weiss, dass er Autos nach Hause stösst, habe ich meine Meinung geändert.

Stossen Sprunger und Wick ihre Autos nach Hause? Macht irgendein Schweizer Hockeyspieler 1 000 Kniebeugen vor dem Frühstück? Gibt es Schweizer Spieler, die mich Lügen strafen? Ich verneige mich vor ihnen!

Löwenherzen, Fokussierung, leuchtende, leidenschaftliche Augen, Eigenverantwor-tung – wenn Julien Sprunger und Roman Wick in diesen Bereichen noch 20% zule-gen, dann feiern wir bald Schweizer Stür-mertore in der NHL. ●

Roman Wick vs. Julien Sprunger

JULIEN SRUNGERPersönlich: 04.01.1986 194cm, 84kg Flügel, schiesst rechts

2008/09: 11 Sp. 6 T. 4 As. 10 Pt.

Page 66: SLAPSHOT 3 2008/09

Mein Arbeitsplatz

NOTEBOOK«Der Laptop ist sehr wichtig für meine Arbeit, ich nutze ihn jeden Tag, um die Spiele zu analysieren. Dort ist auch eine entsprechende Software installiert, sodass ich die einzelnen Spielsituationen schneiden und studieren kann. Auf dem Notebook erledige ich aber auch meine persönlichen Angelegenheiten.»

SERGE PELLETIER IST EINER DER AM MEISTEN UNTERSCHÄTZTEN EISHOCKEY-FACHLEUTE IN DER SCHWEIZ. KEIN SPORTCHEF ODER TRAINER DER NATIO-NAL LEAGUE HAT SO AUSGEZEICHNETE BEZIEHUNGEN IN DIE FRANCOPHONE EISHOCKEYWELT QUÉBEC, DER TRANSFER UND DIE WEITERVERPFLICHTUNG DES STANLEY CUP-SIEGERS SÉBASTIEN CARON FÜR DEN HC FRIBOURG-GOTTÉRON IST DER BESTE BEWEIS FÜR PELLETIERS FEINES VERHANDLUNGS-GESCHICK. SEINE ERFOLGREICHE ARBEIT BESTREITET PELLETIER MIT LAPTOP, SPEZIELLER SOFTWARE UND TRILLERPFEIFE...

Page 67: SLAPSHOT 3 2008/09

NOVEMBER ’08 67

HANDY«Das Handy ist wie das Notebook mein stetiger Begleiter, ich benutze es jeden Tag und könnte nicht mehr darauf verzichten.»

CAP«Wenn ich aufs Eis gehe, ziehe ich stets mein Gottéron-Cap an, es wärmt meinen Kopf und zeigt eine gewisse Loyalität zu meinem Arbeitgeber.»

«Das Handy ist wie das Notebook

benutze es jeden Tag und könnte nicht mehr darauf verzichten.»

«Wenn ich aufs Eis gehe,

Serge Pelletier / HC Fribourg-Gottéron

PFEIFEOhne Pfeife kann ich kein Training leiten. Ich benutze sie, um Anweisungen zu geben oder die Spieler zu motivieren und benutze sie ebenfalls jeden Tag.

AGENDA«Ohne Agenda könnte ich wohl kaum funktionieren (lacht). In der Agenda protokolliere ich auch die Meetings. Sie ist eine Sammlung meines Alltags.»

Page 68: SLAPSHOT 3 2008/09

68 NOVEMBER ’08

Freizeit – Familienzeit

Homestory

Page 69: SLAPSHOT 3 2008/09

NOVEMBER ’08 69

Freizeit – Familienzeit

MARC GIANOLA IST EINERSEITS CAPTAIN DES HC DAVOS, ANDERERSEITS AUCH OBERHAUPT EINER FÜNFKÖPFIGEN FAMILIE. AUF DEM EIS ZÄHLT ER AUF SEINE MITSPIELER, ZU HAUSE AUF SEINE FRAU ANDREA. OBWOHL SOWOHL IM STADION WIE AUCH IM TRAUTEN HEIM MANCHMAL DISKUSSIONEN UND PROBLEME ÜBERSTANDEN WERDEN MÜSSEN, MAN TRIFFT BEIDERORTS AUF EIN EINGESPIELTES TEAM, DAS ERFOLGREICH AGIERT.

Marc Gianola / HC Davos

Text: Luzia Kunz Fotos: Pius Koller

35b, die Hausnummer von Marc und Andrea Gianola. Die Nummer 35 ist leicht zu fi nden, doch wo liegt 35b? Etwas versteckt werden sodann die Neubauten sichtbar: Die char-manten Holzhäuser strahlen in modernem Stil: Balkon, Pano-ramafenster und grosser Garten. Der Spielplatz mit Rutsch-bahn, Trampolin und Sandkasten lässt erahnen, wo die Familie Gianola seit vergangenem Januar daheim ist. Nach kurzem Läuten öffnet der Hausherr selbst die Tür; die Home-story kann beginnen.Fröhliches Kinderlachen empfängt den Besucher beim Betre-ten der modernen Wohnung. Beim Anblick von zwei Fremden in den eigenen vier Wänden verstummen die Kleinen jedoch und verkriechen sich in der hintersten Ecke des Sofas. Nach kurzem Zögern verrät mir Julina ihren Namen und strahlt mich an. Ihrem kleinen Bruder ist die Situation noch nicht geheuer; er versteckt sich lieber hinter seinem Papa. Erst als er – mit Bastelarbeit beschäftigt – neben seinem Vater am Gartentisch sitzt, taut er auf. Fröhlich kommentiert er seine Werke und verrät mir sodann auch seinen Namen: «Livio», erklärt der Fünfjährige kurz angebunden. «Und hier haben wir noch den Dritten im Bunde, Luca», ergänzt Marc Gianola und lehnt sich zurück zum Kinderwagen. Der Kleinste hält, dem Lärm seiner Geschwister zum Trotz, seelenruhig in der Herbst sonne seinen Mittagsschlaf. Nichts kann den Zweijäh-rigen bei seinem Nickerchen stören. Die zwei Älteren werkeln derweil munter weiter. Livios Scherenschnitt gleicht einer Maske, welcher er auf Hinweis seines Vaters noch einen Mund schneidet. Die aufgemalten Hörner – von Künstler Papa – stellen einen Hirsch dar. Erst kürzlich hat die Familie einen solchen auf einer Wanderung beobachten können. So-bald Tochter Julina nach ihrem Lieblingsplüschtier gefragt

Page 70: SLAPSHOT 3 2008/09

70 NOVEMBER ’0870 NOVEMBER ’0870 NOVEMBER ’08

Lieber spielt sie mit ihren Brüdern im Sandkasten. Auf die-sem Spielfeld kommt sich der Nachwuchs jedoch oft in die Quere. Mama Andrea muss schlichten und die drei in ver-schiedene Ecken verteilen. Hilft auch das nicht, greift sie wiederum in die Trickkiste: Den Vorschlag, sich auf der Rutschbahn auszutoben, braucht sie ihnen nicht zweimal zu sagen: Unermüdlich steigen die Geschwister hinauf, rutschen hinab und springen sogleich wider zur kleinen Treppe – oder aufs Trampolin. Viel schöner als zu viert ist es doch, wenn man zu fünft spielen kann. So steigt auch Papa Marc nach einigem Betteln der Ältesten aufs Tram-polin. Nach ein paar Standsprüngen lässt er sich auf den Hintern fallen, was von den drei Kleinen sofort unter grossen Lachern imitiert wird. Scheint die Sonne nicht, werden UNO, Schwarzer Peter, Ki-keriki oder das Leiterlispiel gespielt. Livio spielt aber am liebsten mit seinen LEGO-Klötzchen: Er übt wohl bereits für seine berufl iche Zukunft – schliesslich will er später Bagger-fahrer werden. Julina ist sich noch nicht so schlüssig, was sie später werden möchte. Lieber gibt sie Auskunft über ihre Hobbies. Nebst dem Schmusen mit ihrem Plüschdalmatiner «Sternschnuppe» spielt sie mit den zwei neusten Familien-mitgliedern Browny und Neiro. Die beiden Hasen sind ihr bereits so stark ans Herz gewachsen wie ihr Reitpony «Ca-mille». Marc Gianola hat seine Tochter bereits zum Reiten begleitet, doch «Reiten ist nicht gerade meine Leiden-schaft.» Mehr Freude bereiten ihm die zwei Älteren, wenn sie auf Schlittschuhen stehen. Beide sind in der lokalen Ho-ckeyschule engagiert und eifern ihrem Papa nach. Es wäre doch erstaunlich, wenn der Eissport nicht auch den Nach-wuchs in seinen Bann ziehen würde…

kleben, erzählt Marc Gianola aus seinem Leben: «Nach dem Aufstehen widmen wir uns voll und ganz den Kindern, bis die zwei älteren um kurz vor 8 Uhr das Haus verlassen. Dann mache ich mich auf ins Stadion, wo wir vor dem Einsatz auf dem Eis noch ein Krafttraining absolvieren. Zum Mittagessen kehre ich immer nach Hause zurück. Am späteren Nachmit-tag absolviere ich entweder noch einmal eine Trainingsein-heit oder bereite mich auf das Spiel am Abend vor.» Zeit zu

zweit bleibt dem Ehepaar meist nur an spiel-freien Abenden, wenn die Kinder bereits im Bett oder bei den in der Nähe wohnenden Grosseltern zu Besuch sind. Für Marc Gianola ist es nicht weiter schwierig, Familie und Sport unter einen Hut – bezie-hungsweise Helm – zu bringen. «Bei vielen Familien arbeitet der Vater unter der Woche und hat am Wochenende viel Zeit für den Nachwuchs. Bei uns ist es umgekehrt: Wir verbringen unter der Woche viel Zeit mitein-ander und sehen uns am Wochenende we-niger», erzählt der Papa. Die gemeinsame Zeit nutzen die fünf für Ausfl üge in die Natur, Gesellschaftsspie-le oder Basteln. Vor allem im diesjährigen warmen und wunderschönen Herbst zieht es die Familie nach draussen. Re-gelmässig packen Marc und Andrea ihre Rücksäcke und gehen mit Julina, Livio und Luca auf Wanderschaft. «Das Pick-nick ist immer super, nur das lange Wandern mag ich nicht», meint Julina.

wird, werden Stift und Papier Nebensache. «Ich hole meine Sternschnuppe», erklärt sie. Nach kurzer Zeit kehrt die Älteste mit einem kleinen Dalmatiner im Arm zurück, welchen die Siebenjährige stolz präsentiert. Ohne seine Scherenschnitttä-tigkeit aufzugeben murmelt Livio: «Ich habe einen Tiger, doch der hat keinen Namen.»

EIN GANZ NORMALER TAGWährend Julina und Livio eifrig Bilder malen und die Blätter an den Tisch

Homestory

Page 71: SLAPSHOT 3 2008/09

NOVEMBER ’08 71

MARC GIANOLA PERSÖNLICHGeburtstag: 01.11.1973, 179 cm, 85 kgFamilie: Frau Andrea, Julina (7), Livio (5), Luca (2)Beruf: Eishockey-Profi , MarketingplanerEhemalige Clubs: EHC St. MorizBei Davos seit: 1993/1994Hobbies: Familie, Fischen

Marc Gianola / HC Davos

«Der Sport prägt auch schon mal das Leben zu Hause», meint Mama Andrea. «Bevor wir Kinder hatten, erkannte ich an Marcs Gesichtausdruck, wie das Spiel ausgegangen ist. Heu-te merkt man ihm nicht mehr so stark an, ob sie gewonnen oder verloren haben.» Während den Playoffs gehen Andrea und die Kinder ihrem Mann jedoch schon mal aus dem Weg und gönnen ihm seine wohl verdiente Ruhe.

MARC GIANOLA – DER HAUSMANN?«Ich mache die Arbeit, wenn ich sie sehe», erklärt der Papa grinsend. Andrea schüttelt lachend den Kopf: «Das Zuhause ist mein Revier». Die Vollblut-Mama mag ihre Aufgabe und blüht im Umgang mit den Kleinen auf. Ihren Beruf als Hoch-bauzeichnerin hat sie bis auf weiteres auf Eis gelegt. «Papa bäckt aber manchmal Pizza», erzählt Julina. «Aber viel zu selten, oder?», lacht Marc Gianola. Was macht denn der Captain des HCD als erstes, wenn er nach Hause kommt? «Er erzählt Geschichten», sagt die Ältes-te nach kurzem Überlegen. Lachend meint die Mama, dass Julina dies wohl gerne so hätte. «Nein, als erstes geht er zum Computer», erklärt Livio. Hier informiert er sich über die Nachrichten aus aller Welt. «Ich bin sehr lernbegierig und will wissen, was in der Welt passiert ist», erklärt der 35-jährige. Hierfür verfolgt er zudem Diskussionssendungen im Fernse-hen oder bildet sich mit Fachbüchern weiter. Seine Literatur geniesst er bei schönem Wetter am liebsten in seinem grünen Sessel auf der Terrasse. Hier erholt er sich auch schon mal von den Streichen der Jungmannschaft. «Erst vor kurzem hat Juli-na ihrem kleinen Bruder die gute Idee gegeben, sich auf den Duschablauf zu setzen während das Wasser lief», beginnt Mama Andrea. «Die beiden haben den halben Gang unter Wasser gesetzt.» Was heute lustig klingt, strapazierte die Nerven der Eltern über die Massen. Setzen die Kleinen mal wieder ihren eigenen Kopf durch, hat Mama Andrea eine gelungene Lösung bereit: Mit einer klei-nen Nascherei lockt sie die Kinder zum Fotoshooting. Brav lächelnd schaut die Jungmannschaft genau so lange in die Kamera, bis sich der Fotograf abwendet. Keine Sekunde spä-ter stehen sie mit glänzenden Augen vor dem Küchen-schrank. Der Einblick ins Leben der Gianolas zeigt ein bestens funkti-onierendes Fünferteam. In der modernen Wohnung lebt eine ganz normale Familie – bis Papa Marc vom Sofa auf-steht, sich von allen verabschiedet und mit dem Velo ins Training fährt. ●

LIEBLINGSESSEN: Fondue Chinoise

MACKE: Ungeduld

SPEZIELLES HOBBY: Bergseefischen

LIEBLINGSFREIZEIT BESCHÄFTIGUNG: Mit Familie zusammen sein

MOTTO: Immer das Beste geben

LETZTE FREIEN: Ausflug ins Tessin mit Familie

SPORTINTERESSE: Italienischer Fussball

ANMACHE BEI ANDREA: Hast Du kalt? Möchtest Du meine Jacke?

Page 72: SLAPSHOT 3 2008/09

Text: Peter Leuenberger, Jürg Federer Fotos: Peter Eggimann

NHL Exklusiv

DER 20 MILLIONEN-DOLLAR MANN STEHT AM BAHNHOF UND WARTET AUF SEINEN ZUG NACH MANHATTAN. MARK STREIT IST IN NEW YORK EIN NHL-STAR, DOCH SEIN LEBEN IST NEU VIEL RUHIGER ALS DAS NOCH ALS ROOKIE IN MONTREAL DER FALL WAR. STREIT NUTZT DIE LONG ISLAND RAILROAD, UM IN DER FREIZEIT VON SEINEM RUHIGEN WOHNORT IN DEN PULSIERENDEN «BIG APPLE» MANHATTAN ZU GELANGEN. «ANFANGS WAR DER GEDANKE, IN MANHATTAN ZU WOHNEN, REIZVOLL. DOCH ALS ICH ERFAHREN HABE, DASS SICH NICHT EINMAL SPIELER DER IN MANHATTAN BEHEIMATETEN NEW YORK RANGERS MIT DEM STRASSENVERKEHR IN MANHATTAN AUSEINANDERSET-ZEN WOLLEN, HABE ICH MICH FÜR GARDEN CITY ENTSCHIEDEN. IN GARDEN CITY STEHT AUCH DAS NASSAU VETERANS COLLISEUM, IN DEM STREIT NEU SPIELT.

Ruhige Insel im «Big Apple»

Page 73: SLAPSHOT 3 2008/09

NOVEMBER ’08 73

Mark Streit / New York Islanders

Ruhige Insel im «Big Apple»

Page 74: SLAPSHOT 3 2008/09

74 NOVEMBER ’08

NHL ExklusivAuch Long Island ist New York. Anders

als der «Big Apple» bietet Long Island

endlose Strände, schöne Promenaden

und ruhige Städte. «Ich geniesse die

Ruhe auf Long Island», hebt Streit die

Vorzüge heraus. «In Montreal hatte

ich weniger Erholungszeit zwischen

den Spielen.»

Was sind die Unterschiede Islanders / Canadiens?

In Long Island ist ein Hockeyspieler anonymer und er

wird nicht gleich erkannt. Mein Umfeld ist sehr famili-

är. In Montreal lebte man 24 Stunden lang Hockey, in

New York ist dafür das alternative Angebot grösser.

Nach drei Lehrjahren im Mutterland des Eishockeys ist Mark Streit bei «Stars and Stripes» angekommen. «Müssten wir nicht eine Schweizer Flagge aufhängen?» Schmunzelte der Nationalverteidiger, bevor dieses Bild geschossen wurde.

Nach nur wenigen Nächten im Hotel hat Mark Streit in diesem Apartmentkomplex ein Zuhause gefunden. Ein Immobilienmakler,

der bei den New York Islanders angestellt ist, hat Streit das Apartment organisiert. Streits Teamkollegen Frans Nielsen, Andy

Sutton (ex-ZSC), Jeff Tambelini, Chris Campoli und Mike Comrie wohnen am selben Ort mit Streit. Von der Wäscherei, dem Sushi-

Restaurant bis zu Einkaufsmöglichkeiten findet Streit alles in wenigen Minuten von seinem neuen Wohnort entfernt.

Sind Sie bei den «Isles» ein Rookie oder ein Routinier?

Man spricht mit mir, als wäre ich ein Routinier, doch

ich verhalte mich ruhig wie ein Rookie. Es ist nicht mei-

ne Art, vorzupreschen.

Mit wem teilen Sie auf Road-Trips das Zimmer?Nachdem ich in Montreal drei Jahre lang das Zim-mer mit dem Tschechen Tomas Plekanec geteilt habe, ist es nun der Tscheche Radek Martinek. Radek ist ein ruhiger Typ, wir werden noch lange zusammen leben. Ein NHL-Spieler hat erst ab 600 Einsätzen Anrecht auf ein Einzelzimmer.

Page 75: SLAPSHOT 3 2008/09

NOVEMBER ’08 75

Mark Streit / New York Islanders

Haben Sie sich bereits angemeldet? Wenn NEIN – bitte sofort anmelden und mitmachen – www.hockeymanager.ch

» Offi zielles Managergame der National LeagueSponsor Media Partner Member of

Die Eishockey-Saison 2008/2009 und hockeymanager.ch-Saison ist vollends am laufen. Bereits haben sich über 20’500 aktive Hockey-Manager angemeldet. Der Manager-Markt lebt – es wird gekauft und verkauft. Einige Top-Spieler reihen sich bereits in die diversen Ranglisten ein:

Beliebteste Spieler: • Petteri Nummelin, HC Lugano • Christian Dubé, SC Bern • Kimmo Rintanen, Kloten Flyers

Meistgekaufte Spieler: • Martin Kariya, SCL Tigers • Christian Dubé, SC Bern • Kimmo Rintanen, Kloten Flyers

Meistverkaufte Spieler: • John Pohl, HC Lugano • Randy Robitaille, HC Lugano • Jean-Guy Trudel, ZSC Lions

Werden Sie Ihre Karriere in der Schweiz beenden? «Das ist ein reizvoller Gedanke, mehr nicht. Ich glau-be, wer einmal in der NHL angekommen ist, sollte auch sein Karrierenende in der NHL planen.»

Manhattan übte schon auf «Road Trips» mit den Montreal Canadiens eine Faszination auf Streit aus. Seine Freizeit verbringt er im «Big Apple». Dort wollte er sich auch für den Interviewtermin mit SLAPSHOT-Chefredaktor Jürg Federer (links im Bild) treffen.

In Montreal sprach der Coach gar nicht mit Mark Streit, in New York hat der Schweizer neu einen Status, der es ihm erlaubt, dem Coach auch einmal zu widersprechen.

Was macht Sie in New York zum Schweizer?«Die Musik von Züri West auf meinem iPod und die vielen Freunde und die Fa-milie, die mich regelmässig besuchen kommen. Sie helfen mir auch, immer bestens über das Schweizer Eishockey informiert zu sein. Wenn ich mein iPho-ne dann einmal richtig aufgesetzt habe, werde ich auch auf ‹Road Trips› Zeit fi n-den, mich über das Schweizer Eishockey zu informieren.»

Page 76: SLAPSHOT 3 2008/09

76 NOVEMBER ’08

Text: Werner Haller Fotos: fotonet, Jürg Wymanns Privatarchiv

Es war die Zeit der eleganten Schlittschuhläufer und starken Stocktechniker. Die Zeit der Künstler und Zauberer. Die Zeit, als Eishockey noch ein Spiel im wahrsten Sinne des Wortes und im Zeitlupentempo war. Sven Tumba Johansson jedoch spielte ein anderes, ein neues Spiel. Er war ein Revolutionär. Der Schweizer Stürmer Gian Bazzi, der mit den Young Sprin-ters aus Neuenburg 1957, 58 und 63 den Schweizer Cup ge-wann, hat seine ersten Spiele gegen Schweden und Tumba nie vergessen: «Er war der erste Spieler, der seine erstklassige Lauf- und Stocktechnik mit enormer Kraft und einer ausge-zeichneten athletischen Verfassung kombinierte. Er kam mir vor wie ein Tank, der durch nichts aufzuhalten war und ein-fach alles niederwalzte.» So wie beispielsweise beim ersten Länderspiel, das Tumba am 12. Dezember 1951 in Stockholm für das «Tre Kronor»-Team bestritt und beim 10:1-Kantersieg gegen die USA gleich die Hälfte aller Tore erzielte.

DIE REGIERUNG STIMMTE ZUSven Tumba Johansson ist einer der populärsten schwedi-schen Sportler aller Zeiten. Damit er nicht mit den Aber-tausenden anderer Johanssons verwechselt wird, stimmte die schwedische Regierung einer Ausnahmeregelung zu und erlaubte der Eishockey-Legende den Namen seines Heimatortes zu tragen: Tumba und ganz Schweden weiss,

Die Schweizer WM-Geschichte

Tumba – der RevolutionärDIE WM 1953 IN ZÜRICH UND BASEL BLEIBT ZWEI TRADITIONSREICHEN EISHOCKEYNATIONEN IN UNTERSCHIEDLI-CHER ERINNERUNG. DIE SCHWEDEN WURDEN ERSTMALS WELTMEISTER UND DIE SCHWEIZER GEWANNEN MIT BRONZE IHRE ALLERLETZTE WM-MEDAILLE BEI DEN AKTIVEN. DER STAR DES TURNIERS WAR EIN ERST 21-JÄHRIGER SCHWEDI-SCHER STÜRMER: SVEN OLOF GUNNAR JOHANSSON, GENANNT TUMBA.

DIE SERIE:Eishockeyarchivar Werner Haller senior veröffentlicht im Vorfeld der IIHF-Weltmeisterschaft in der Schweiz im SLAPSHOT acht Schweizer WM-Geschichten.

Tumba Johansson, der – um sich von allen anderen Johanssons abzuheben – das Recht erhielt, den Namen seines Heimatortes «Tumba» im Namen zu tragen.

Page 77: SLAPSHOT 3 2008/09

NOVEMBER ’08 77

Ein Zeitungsartikel über Tumba Johansson, nachdem der Schwede 1997 in die Hall of Fame des Internatio-nalen Eishockeyverbandes aufgenommen wurde.

Tumba Johansson

von wem die Rede ist. Gestern, heute und bestimmt auch morgen noch. Tumba war nicht nur ein Eishockeystürmer der Extraklasse, sondern ein sportliches Multitalent. Im Sommer bestritt er mit Djurgardens Stockholm die Fussballmeisterschaft, wurde 1959 einmal Meister und sogar für ein Länderspiel aufgebo-ten. Nach seiner Eishockey- und Fussballkarriere gehörte er in seiner Heimat zu den Pionieren des Golfsportes. Auch in die-ser Sportart stieg der vom Ehrgeiz besessene Tumba bis ins schwedische Nationalteam auf, gewann Internationale Meis-terschaften und eröffnete 1967 das «Tumba Golf Center», die erste Indoor Driving Range seines Landes.

EIN ZU «BISSIGER» SCHERZTumba war ein stark erfolgsorientierter Weltklasseathlet, der es allerdings auch gerne lustig hatte. Einer seiner vielen Späs-se könnte ihm sogar eine Karriere in der NHL gekostet haben. 1957 wurde er von den Boston Bruins als erster Europäer überhaupt ins Trainingscamp eingeladen. Zum NHL-Alltag gehörte es damals, dass die Spieler ihre Zahnprothesen in ein Glas legten, bevor sie aufs Eis gingen. Eines Tages wartete Tumba bis die Garderobe leer war und vertauschte noch rasch ein halbes Dutzend Gebisse. Mit diesem Scherz hatte er es sich allerdings mit den Boston Bruins gründlich verscherzt.

Wenige Tage später teilte ihm der Manager mit, dass er für ihn den Rückfl ug nach Stockholm gebucht habe.

TUMBA WIE NUMMELINDie Karriere von Tumba. - Geboren am 27. August 1931 in Tumba bei Stockholm. – Mit der schwedischen National-mannschaft (1951 bis 66): Vier Olympia-Teilnahmen und 14 WM-A-Turniere. Es gibt nur noch zwei weitere Spieler mit 14 WM-Selektionen: Jiri Holik (Tsch; 1964 bis 77) und Luga-nos Verteidiger Petteri Nummelin (Fi; 1995 bis 08). - Gröss-te WM-Erfolge: Gold 1953, 57, 62; Silber 63, 64; Bronze 52, 54, 58, 65; 1957 und 62 bester WM-Stürmer. - Olympische Spiele: Silber 64; Bronze 52; 1964 Topscorer des Turniers. – 245 Länderspiele mit 223 Toren. – Grösste Cluberfolge: Mit Djurgardens Stockholm acht Mal Meister (von 1958 bis 63 in Serie); 369 Scorerpunkte (279 Tore/90 Assists) in 121 Spielen; 3 Mal Topscorer der höchsten schwedischen Liga. – 1997 Aufnahme in der Hall of Fame des Internationalen Eishockeyverbandes. ●

Eine kuriosere Welt- und Europameisterschaft als diejeni-ge von 1953 in Basel und Zürich fi ndet man in der gesam-ten Eishockeygeschichte nicht. Das A-Turnier begann mit vier Mannschaften, der kleinsten Anzahl teilnehmender Nationen aller Zeiten, und endete mit drei Teams. Wäh-rend des Turniers starb der tschechoslowakische Staats-präsident Klement Gottwald. Sportminister Janda forder-te die WM-Delegation auf, den Titelkampf abzubrechen und unverzüglich in die Heimat zurückzukehren. Die bis zu diesem Zeitpunkt erzielten Resultate der Tschechoslo-waken mit ihrer Weltklasse-Sturmlinie Barton-Bubnik-Danda wurden gestrichen. Damit standen die Schweden, dies als weiteres Kuriosum, nach zwei Siegen gegen die Schweiz (9:2, 9:1) sowie einem Erfolg gegen Deutschland (8:6) bereits vor ihrem letzten Spiel als Welt- und Europa-meister fest. Zum Abschluss des Miniturniers revanchier-te sich Deutschland gegen die Schweiz mit 7:3 für die 2:3-Niederlage in der ersten Begegnung und gewann da-mit die Silbermedaille.

RAUBEINE AUSGELADENKuriosum Nummer 3: Ausgerechnet ein Schweizer war dafür verantwortlich, dass die WM und EM in seinem Land zu einer sportlichen Farce wurde. Der Davoser Zahnarzt Fritz Kraatz war Präsident des Internationalen Eishockeyverbandes. An den Olympischen Winterspie-len 1952 in Oslo führten sich die Kanadier und Amerika-ner auf und neben dem Eis wie Raubeine auf. Der SCB-Stürmer Gian Bazzi, während seiner ganzen Karriere ein Vorbild eines Sportsmannes, erinnert sich noch an die ungehobelten Überseer: «Stellen Sie sich vor, in Oslo habe ich tatsächlich dreingeschlagen, das einzige Mal in meiner ganzen Karriere. Ein amerikanischer Verteidi-

ger war auf den schmächtigen Otto Schubiger losge-gangen und da hat es mich einfach verjagt.» Als die Kanadier, vertreten durch den Amateurmeister Edmonton Mercurys, nach dem Gewinn der Goldme-daille in ihrem Olympischen Quartier auch noch sämtli-ches Mobiliar demolierten und aus den Fenstern war-fen, platzte auch Fritz Kraatz der Kragen: «Solche Mannschaften wollen wir in Europa nicht sehen.» Die stolzen Nordamerikaner liessen sich diese Provokation nicht bieten und verzichteten 1953 auf die Reise in die Schweiz. Damit konnte man im St. Margarethenpark in Basel und auf der Dolder-Kunsteisbahn in Zürich die al-les überragende Eishockeynation der damaligen Zeit nicht bewundern. Die Kanadier hatten zwischen 1920 und 1952 nicht weniger als 15 von 19 möglichen WM- und Olympiamedaillen gewonnen. Von den A-Nationen verzichteten aus verschiedenen Gründen auch Norwe-gen und Polen sowie die Sowjetunion, die 1952 zwar in den Internationalen Eishockeyverband aufgenommen worden war, aber erst 1954 an der WM in Stockholm an einem internationalen Titelkampf mitmachte.

TOPSCORER ALS VERTEIDIGERKuriosum Nummer 4. Ein Kanadier war an der WM 1953 trotzdem dabei. Er hiess Frank Sullivan und war Head-coach der Schweizer Nationalmannschaft. Er war ein Gentleman, aber auch ein Schlitzohr mit Mut. Weil Schweizer Verteidiger von internationalem Format, ge-nauso wie heute, Mangelware waren, stellte er zwei Topskorer der National League A in der Abwehr auf: den legendären Davoser Stürmer Walter «Watschga» Dürst und Otto Schläpfer, ebenfalls ein Davoser, der aber sei-ne ganz grossen Zeiten beim ZSC feierte.

1953. WM und EM in Basel und ZürichSchlussklassement des A-Turniers nach je 4 Spielen: 1. Schweden 8 Punkte (38:11 Tore). 2. Deutschland 2 (17:26). 3. Schweiz 2 (9:27). – Die Tschechoslowakei zog sich nach drei Siegen und einer Niederlage wegen des Todes von Staatpräsident Klement Gottwald aus dem WM-Turnier zurück. – Die Resultate der Schweizer: Schweden 2:9, 1:9. Deutschland 3:2, 3:7. Nicht gewer-tet: Tschechoslowakei 4:9.

Schlussklassement des B-Turniers nach je 5 Spielen: 1. Italien 10 Punkte. 2. Grossbritannien 8. 3. (ausser Konkurrenz) Schweiz B 6. 4. Österreich 4. 5. Holland 2. 6. Frankreich 0.

Der Kader der Schweizer. Torhüter: Hans Bänninger (ZSC) und Martin Riesen (Arosa). – Verteidiger: Emil Handschin (Basel), Rudolf Keller (Grasshoppers Zü-rich), Walter Dürst (Davos), Otto Schläpfer, Silvio Ros-si und Armin Schütz (alle ZSC). – Stürmer: Hans-Martin Trepp, Ueli und Gebi Poltera (alle Arosa), Gian Bazzi (SC Bern), Otto Schubiger (Grasshoppers Zürich), Michel Wehrli, Francis Blank (beide Young Sprinters Neuenburg) und Oscar Mudry (Lausanne). – Head-coach Frank Sullivan (CA).

Das kurioseste Turnier aller Zeiten

Page 78: SLAPSHOT 3 2008/09

78 NOVEMBER ’08

Impressum Over Time

SLAP-Hotline: [email protected]. 031 740 97 67 • Fax 031 740 97 76

«Chapeau»

Man hätte meinen können, der HC Genf-Servette wolle von den Rapperswil-Jona Lakers den Preis für das hässlichste Trikot in 100 Jahren Eishockey-Geschichte übernehmen, als der HC Genf-Servette am 28. Oktober 2008 ganz in Rosarot zum Heimspiel gegen die SCL Tigers antrat. Doch weit gefehlt: Ganz

nach nordamerikanischem Vorbild veranstaltete der HC Genf-Servette einen Abend gegen den Brustkrebs. Die Spielertrikots wurden, wie auch Chris McSorleys pinke Krawatte, nach dem Spiel versteigert. Der Erlös von gegen 20 000 Franken wird für den Kampf gegen den Brustkrebs eingesetzt – Chapeau! ●

Das Hockey-Magazin der Schweiz23. Jahrgang, 2008 / 2009

Herausgeber: IMS Sport AG

SLAPSHOT-Magazin:IMS Sport AGGartenstadtstrasse 173098 KönizTelefon: 031 978 20 20Telefax: 031 978 20 [email protected]

Verlagsleitung / Verlagsadministration: Michel BongardTelefon: 031 978 20 [email protected]

Chefredaktor: Jürg FedererTelefon: 031 978 20 [email protected]

Anzeigenleitung: Michel BongardTelefon: 031 978 20 [email protected]

Weitere Textmitarbeiter: Thomas Roost, Klaus Zaugg, Werner Haller sen., Reto Kirchhofer, Luzia Kunz, Robert Szendröi, Peter Leuenberger

Fotos: Pius Koller, Peter Eggimann, Photopress, fotonet, Jürg Wymanns Privatarchiv, David Lobel

Vorstufe:IMS Sport AGGartenstadtstrasse 17, 3098 Köniz

Layout/Litho: Reto Fiechter/Ralf Küffer

Druck:Weber Benteli AGIndustrie Nord, Bernstrasse 10

CH-2555 BrüggTelefon: 032 374 3636

© Wiedergabe von Artikeln und Bildern, auch auszugsweise oder in Ausschnitten, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlages. Für unverlangte Zusendungen wird von der Redaktion und dem Verlag jede Haftung abgelehnt.

Auflage: ø 18 000 Exemplare, bei zusätzlichen saisonalen Mehraufl agen 27 000 Exemplare

Abonnement:Abonnementspreis Inland Fr. 75.–Abonnementspreis Ausland Fr. 95.–10 Ausgaben September bis Juniinkl. Hockey Guide (gilt als Ausgaben-Nr. 1)

Abonnementsbestellungen / Adressänderungen:SLAPSHOT, Industriestrasse 37, 3178 BösingenTelefon: 031 740 97 67Telefax: 031 740 97 [email protected]

Einzelverkauf: SLAPSHOT ist an über 1000 Verkaufsstellen der KIOSK AG für Fr. 7.50 auf jeweils Ende des Monats erhältlich.

inserat_ganze_seite.indd 1 17.9.2008 9:46:53 Uhr

Page 79: SLAPSHOT 3 2008/09

«Chapeau»

inserat_ganze_seite.indd 1 17.9.2008 9:46:53 Uhr

Page 80: SLAPSHOT 3 2008/09

Fans, wir brauchen Euch.Die Fans stehen im Mittelpunkt, wenn bei der 2009 IIHF Weltmeisterschaft die teilnehmenden Nationen vom 24. April bis zum 10. Mai um den begehrten Titel des Eishockey-Weltmeisters kämpfen. PostFinance engagiert sich als offizieller Partner und freut sich zusammen mit allen Hockey-Fans auf begeisternde Spiele. Infos unter www.postfinance.ch/hockey

Offizieller Partner

Besser begleitet.