Phonologie Harro Gross

3
Kapitel 3: Phonologie wfu haben die sprache als Kommunikationsmittel und als Zeichensystem charakterisiert. Nun gilt es, ihre Struktur zu ermitteln. Die Sprache begegnet uns konkret in miiLndlichen oder schriftlichen ÃuBerungen ganz verschiedener Gr<iBe, die wir Texte nennen. Die erste Aufgabe besteht in der Analyse der Grundbestandteile, also darin, Texte zu segmenúieren (in kleinere Einheiten zu zerlegen). unsere vorwissenschaftliche Kenntnis betrifft üelleicht nur solche Eiúeiten, die graphisch bzw. akustisch kenntlich gemacht werden, wie Text, Absatz, Satz, Wort, Silbe, Buchstabe,,Laut. Die wissenschaftliche Untersuchung der Sprachstrútur hat eine genauere Liste von Einheiten ergeben, denen man grammatische Bereiche zuordnen kann (wie im Schema rechts). Bei der Beschreibung kann das Vorgehen deszendent (von groíJeren zv kleineren Einheiten,,herabsteigend") oder umgekehrt aszendent sein. - Hier wird aus didaktischen Griinden der zweite Weg gewiihlt. Phonetik Die Phonetik ist eine Naturwissenschaft auf der Gmndlage von Anatomie, Physiologie, Physik (Akustik) und Mathematik. Ihre Aufgabe ist die materielle Analyse sprachlicher Áúerungen bzw. Laute als eine der Grundlagen a) der theoretischen Linguistik und Dialektologie und b) fiir die Ltisung praktischer Probleme in der Paúolinguistik, Sprachdidaktik gnd Computerlingüstik. Aus dem jeweiligen ort im KommunikationsprozeÍJ (sprecher - Text - Hôrer) ergeben sich drei Teilgebiete der Phonetik mit verschiedenen Aufgaben: 1) Die artikulatorische Phonetik beschreibt die prodútion der Laute, und zwar nach Artikulationsart und -ort. 2) Die akustische Phonetik beschreibt die Laute nach ihren physikalischen Eigenschaften: Dauer, Frequenz, tntensitàt. Sie erstellt z B. nach dem visible- speech-verfuhren mir Hilfe des sonagraphen sonagramme, ist also von aufuendigen technischen Hilfsmitteln abhiingig. 36 3) Die auditive Phonetik untersucht die Rezeption und Analyse sprachlicher Zeichen durch Ohr, Nervenbahnen und Gehirn. Wir gehen hier nur auf die artikulatorische Phonetik ein. Die Segmentienrng von Áúerungen ergibt ein Lautinventar, eine Liste der Laute einer Sprache. Je genauer die Untersuchung dabei ist, je feiner die unterschiedenen Nuancen, desto lÍinger wird diese Liste, z.B. kónnen Laute wie,,k" oder,,a" in verschiedenen lautlichen Umgebungen und von verschiedenen Sprechern geâÚert fast beliebig üele me8bar verschiedene Varianten ergeben. Wir beschrãnken uns hier auf eine recht grobe Liste, die als Grundlage flir den nâchsten Schritt, die Ermittlung von Phonemen (LauÍnustern), dienen kam. Ein weiteres Problem besteht in der Transkription der ermittelten Laute. Da die ortho- Licte &r dcutscha Leutc md lhrcr Schrcibwsen KURZVOKALE LANGVOKALE DIPHTHONGE a was e hell, Hande t bin c dort DUm e bittg (a abg) oe Hôlle Y funí (I4ystik) o: Rat, Hahn, Aal e: den, sehr, See r: Lid, ihr, sie o: rot, Ohr, Boot u: gut, Uhr e: Bàr, Àhre o: Ot, UOnrc y.. Tür, kühn, (typ) Hai, Ei lau, (Kakao) neu, Sriue, (Boy) pfui al KONSONANTEN b d o o P' tt k' (? pf tS tJ f z S bei, Ebbe du, Kladde geh, Egge Pol, Nepp, ab Tdt, satt, und, Qheke) Kuh, Bock, weg, quer, (Chor) -ab, _und) - (harter Vokaleinsatz) Pfund Zeit, Witz, (Ccisium) tschüs, Matsch wer, (Vase) Fa§, vor, (Phase) so, Rose, (Gaze) das, Masse, Ma§e J Schuh, (Chefl i ja, (Voyeur) h hier ç (China), echt x acht I lang, Ball m Mai, komm n nun,wenn , eng, Bank (= 9k) Í rot, irre, (Rheuma) - (Zungen-r) - (Ziipfchen-r) (v Karte, Torte) - (frikatives r) (e er, wir, Tor, fi)r) - (vokalisch. r) Text Absatz Textgranmatik Satz Satzelied Syntax Wort Morphem Morphologie Phonem Laut Phonemik Phonologie Phonetik (L7) 37

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Kapitel

3:

Phonologie

wfu haben

die

sprache

als

Kommunikationsmittel

und

als

Zeichensystem

charakterisiert.

Nun

gilt

es, ihre

Struktur zu

ermitteln.

Die

Sprache

begegnet

uns konkret in

miiLndlichen

oder schriftlichen

ÃuBerungen

ganz

verschiedener

Gr<iBe,

die

wir

Texte

nennen.

Die

erste Aufgabe

besteht in

der Analyse

der

Grundbestandteile,

also

darin,

Texte zu

segmenúieren

(in

kleinere

Einheiten

zu

zerlegen).

unsere

vorwissenschaftliche

Kenntnis

betrifft üelleicht

nur

solche

Eiúeiten,

die

graphisch

bzw.

akustisch

kenntlich

gemacht

werden,

wie Text,

Absatz,

Satz,

Wort,

Silbe, Buchstabe,,Laut.

Die

wissenschaftliche

Untersuchung

der

Sprachstrútur

hat

eine

genauere

Liste

von

Einheiten

ergeben,

denen man grammatische

Bereiche

zuordnen

kann

(wie

im

Schema

rechts).

Bei

der

Beschreibung

kann

das

Vorgehen

deszendent (von

groíJeren

zv

kleineren

Einheiten,,herabsteigend")

oder

umgekehrt

aszendent sein.

-

Hier wird

aus

didaktischen

Griinden

der zweite

Weg

gewiihlt.

Phonetik

Die

Phonetik

ist

eine Naturwissenschaft

auf

der

Gmndlage

von

Anatomie,

Physiologie,

Physik (Akustik)

und

Mathematik.

Ihre

Aufgabe

ist

die

materielle

Analyse sprachlicher

Áúerungen

bzw.

Laute

als eine

der Grundlagen

a)

der

theoretischen

Linguistik

und

Dialektologie

und

b)

fiir

die Ltisung

praktischer

Probleme

in

der Paúolinguistik,

Sprachdidaktik

gnd

Computerlingüstik.

Aus

dem

jeweiligen

ort

im

KommunikationsprozeÍJ (sprecher

-

Text

-

Hôrer)

ergeben

sich

drei Teilgebiete

der Phonetik

mit

verschiedenen

Aufgaben:

1)

Die

artikulatorische

Phonetik

beschreibt

die

prodútion

der Laute,

und zwar

nach

Artikulationsart

und

-ort.

2)

Die

akustische

Phonetik

beschreibt

die

Laute

nach

ihren physikalischen

Eigenschaften:

Dauer,

Frequenz,

tntensitàt.

Sie erstellt

z B.

nach

dem

visible-

speech-verfuhren

mir

Hilfe des

sonagraphen

sonagramme,

ist also

von

aufuendigen

technischen

Hilfsmitteln

abhiingig.

36

3) Die

auditive

Phonetik

untersucht die

Rezeption und Analyse sprachlicher

Zeichen

durch Ohr,

Nervenbahnen und Gehirn.

Wir

gehen

hier nur

auf die artikulatorische

Phonetik ein.

Die

Segmentienrng

von Áúerungen ergibt ein Lautinventar,

eine

Liste der Laute

einer

Sprache. Je

genauer

die

Untersuchung dabei

ist,

je

feiner die unterschiedenen

Nuancen, desto

lÍinger

wird diese

Liste,

z.B. kónnen Laute wie,,k"

oder,,a"

in

verschiedenen

lautlichen

Umgebungen und

von verschiedenen Sprechern

geâÚert fast

beliebig

üele

me8bar verschiedene Varianten ergeben.

Wir

beschrãnken uns

hier

auf

eine

recht

grobe

Liste, die

als Grundlage

flir

den nâchsten

Schritt, die Ermittlung

von

Phonemen

(LauÍnustern),

dienen

kam.

Ein

weiteres Problem

besteht

in der Transkription

der ermittelten

Laute. Da

die

ortho-

Licte &r

dcutscha

Leutc

md

lhrcr

Schrcibwsen

KURZVOKALE

LANGVOKALE

DIPHTHONGE

a

was

e hell, Hande

t bin

c

dort

DUm

e

bittg

(a abg)

oe Hôlle

Y

funí

(I4ystik)

o:

Rat, Hahn,

Aal

e:

den,

sehr, See

r: Lid,

ihr, sie

o: rot, Ohr,

Boot

u:

gut,

Uhr

e:

Bàr,

Àhre

o:

Ot,

UOnrc

y..

Tür,

kühn,

(typ)

Hai, Ei

lau,

(Kakao)

neu,

Sriue,

(Boy)

pfui

al

KONSONANTEN

b

d

o

o

P'

tt

k'

(?

pf

tS

tJ

f

z

S

bei, Ebbe

du,

Kladde

geh,

Egge

Pol, Nepp, ab

Tdt, satt, und,

Qheke)

Kuh,

Bock, weg,

quer,

(Chor)

-ab,

_und)

-

(harter

Vokaleinsatz)

Pfund

Zeit, Witz,

(Ccisium)

tschüs, Matsch

wer,

(Vase)

Fa§,

vor,

(Phase)

so,

Rose,

(Gaze)

das, Masse, Ma§e

J

Schuh,

(Chefl

i

ja,

(Voyeur)

h

hier

ç

(China),

echt

x

acht

I

lang,

Ball

m

Mai,

komm

n nun,wenn

,

eng,

Bank

(=

9k)

Í

rot, irre,

(Rheuma)

-

(Zungen-r)

-

(Ziipfchen-r)

(v

Karte, Torte)

-

(frikatives

r)

(e

er,

wir,

Tor,

fi)r)

-

(vokalisch.

r)

Text

Absatz

Textgranmatik

Satz

Satzelied

Syntax

Wort

Morphem

Morphologie

Phonem

Laut

Phonemik

Phonologie

Phonetik

(L7)

37

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7/25/2019 Phonologie Harro Gross

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gaphische

Schreibung in

den Einzelsprachen

nicht

sÍeng

phonetisch

ist,

sondern aus

historischen

und

praktischen

Griinden

verschieden

und inkonsequent,

mú man

sich

einer intemationalen

Lautschrift

bedienen, z.B.

der

der

IPA

(International

phonetic

Association).

unsere Liste

der

deutschen

Larte

zeigt

17 vokale, 4 Diphthonge

und 27 Konsonanten.

Eine

genaue

Festlegung

ist

aber

schon aus folgenden

Gri.Írden

unmciglich:

Z.B.

kônnen

unbetonte

Langvokale

als

halblange

Vokale

gelten

(vgl.

z.B. Mggre,

lggal,

Minute,

tqnal,

zqvor,

lsthet,

ôkonom,

Blro,

physik).

Die

Verhâltnisse

im

An-,

In-

und Auslaut

sind

verschieden.

So kônnen

b,

d,

g

am

Silbenanfang

im

Wort

stimmlos

-

aber

unaspiriert

-

werden

(vgl.

AUfoil,

enQlich, wegfahren'.

b, d,

g

=

p,

t,

k

-

nicht

:

p', t',

k' wie

bei

der

Auslautverhiirtung,

s

u.).

Fremdwõrter

bringen fremde

Laute

ein,

die

nur

zum Teil

angeglichen

oder in

das

System

eingebaut werden:

ã

Chance, l

pardon,

&

Parfum,

S

Journal,

Genie,

$Jeans,w

Whislcyu.a.

Schwierig

einzuordnen

sind

,,Halbvokale"

wie

i,

ü,

y

(etwa

in: Lil1e,

Statge,

evtl.

awhQgal,

zyei, Etyi),

die

zwischen

i

und

j

bzw.

úy und

v

liegen.

Gleiches

gilt

fiir e,

das auch

zu den

Vokalen geziihlt

werden k<innte

und

dem

+ núekommt.

Fehlerquellen

durch

die deutsche

Orthographie

liegen

besonders

in

der rureinheitlichen

Bezeichnung

der Dehnung

(a,

ah,

aa, ie

etc.),

in

der

Geltung

der

Buchstaben

v, s, ch

und

der,,Auslautverhiirtung"

von

b,

d,

g,

v, z zl

p',

t',

k', f, s

(o4

unf, weg

bray

lie;).

Kleiner

Exkurs

zur Rechtschreibreform

Die

sehr

vorsichtige Rechtschreibreform

von

1998 vereinfacht

die deutsche

orthografie

nur

geringfiigrg

(2.b.

rau

statt

rauh).

Trotzdem

ist sie

sehr

umstritten. Die

Reform

soll

die deutsche

Rechtschreibung

logischer

machen:

wôrter,

die

zusammen

geh<iren,

sollen

gleich geschrieben

werden

(Stammprinzip):

platzieren

statt

plazieren

(wegen

Platz)

übersclwcinglich

statt

überschwenglich

(wegen

überschwang)

Dies

fiihrt

zu mehr

Konsonantenverdoppelungen

nach kurzem

vokal

und damit

zu

einer

etwas konsequenteren

Laut-Buchstaben-Zuordnung

(Lautprinzip)

:

alternativ:

Pass-Stelle).

Deshalb,

und um das

gewohnte

Schriftbild

nicht allzusehr

zu

verândern,

wurde auf

eine

Kleinschreibung

der Substantive

verzichtet.

Um die

GroBschreibung

logischer

zu machen,

wird

sogar

vermehrt

groÍJ

geschrieben:

im

Allgemeiner?

statt

im allgemeinen

die Einzelne

statt

die einzelne

Fiir Deutschlerner

kônnten

zusiitzliche

Schwierigkeiten

dadurch entstehen,

dass die

Schreibung

einzelner

Wôrter eingedeutscht

wurde:

substanziell statíneben

substantiell

Potenzial statíneben

Potential;

Varietee

statt/neben

Varieté

Delfin

statíneben

Delphin.

Die

Tendenz,

vermehrt

auseinaÍIder

zu

schreiben,

wird

dagegen

von

üelen

begftiÚJt

werden: Radfahren

stalt

radfahren;

{)-prozentig

statt 40prozentig;

b e

ru/l

i c h

v

o

rw

(i

r

ts

ko

mm

e

n

stalt

b e

rull

i c h

v

o

rw cirt s k

o mm

e n'

Die

Kommaregeln

wurden erheblich

vereinfacht.

-

Generell

gilt,

dass

mehr alternative

Schreibungen

zugelassen

werden

(Panter

rreben

Panther).

Aúerdem

ist

die

Reform

nur

fiir

Behrirden

rurd

Schulen

verbindlich

-

nach einer

im Jahre

2005

endenden

úbergangszeit.

Privatleute und

auch die

Verlage kcinnen

weiterhin

so schreiben

wie

sie

wollen,

obwolú

-

zumindest

langfristig

-

eine allgemeine

Übernúme

der

neuen

Konventionen

wahrscheinlich

ist.

(Der

SPIEGEL

hat

allerdings

1996

angekiittdigt,

dass

er die alte

Rechtschreibung beibehalten

will.

AÚerdem

gibt

es

Versuche,

die

Reform

auf

gerichtlichem

Wege zu stoppen.)

-

Dieses Buch

ist übrigens

nach den alten

Regeln verfasst,

auBer diesem

Exkurs,

wie

die Leser/irmen sicher

gemerkt

haben.

Trotz

anderweitiger

Anktindigungen

in

den

Medien

gibt

es

also

keinen Grund

zur

Sorge:

Das

gewohnte

deutsçhe

Schriftbild bleibt

fast

ganz

erhalten.

(Ende

des

Exkurses)

Der

nâchste

Schritt

nach der Segmentierung

ist

die

Klassifizierung

der Laute.

Fiir

die

Vokale empfiehlt

sich

die

Darstellung

in

sogenannten,,Vokaldrei-

oder

-üerecken',

die

horizontal

die

Zungenstellung von vorn

nach

hinten und

vertikal

die

ZrurgenhÕhe

andeuten,

also

vor

allem die

Qualitiit

der

Vokale, weniger

ilre

Quantitat

und die

Lippenrundung

(bei

den

o-, u-, ô-, ü-Lauten).

nummefieren

statt numerieren

Tipp

statt

Tip

Nattirlich kann das

Vokalschema auch als

I

úbersicht oder Stammbaum

dargestellt

t

werden.

Die

Merkmale

sind

dabei

immer:

Zungenhcihe:

hoch

v:

mittel

-

tief

mittel

-

weit)

neufral

-

hinten

ungerundet

kurz

ungespannt

(wegen

Nummer)

(wegen

tippen)

Entsprechend

wird

die Regel

fiir/

vereinfacht.

/

gibt

es nur noch

nach langem

vokal:

dass

statt

dof

pass

statt

pa§

wir

wüssten

gern

statt

wir wüJgten

gern

sie

iss/

statt

sie

$t

Ein unerfreulicher

Effekt

dieser vereinfachungen

und Systematisierungen ist,

dass

einige

wrirter

liinger

werden.

Erleichterungen

bei

der

prodútion,

dem schreiben,

kÕnnen

die Rezeption,

also

das Lesen,

erschweren (Passsrelle

statt

passtelle,

38

(ihr

entspricht die

MundõÍfttung:

eng

Zungenstellung:

vorn

Lippen:

gerundet

Quantitât:

larg

Spannung

(der

Stimmlippen):

gespannt

39

Page 3: Phonologie Harro Gross

7/25/2019 Phonologie Harro Gross

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Fiir

die

Diphthonge

kãme

noch,,VariabilitÍit"

der ersten

drei

Merkmale

hiuu.

Wiihrend

im Deutschen

die

Vokalquanútât

besonders

charakteristisch ist,

spielt sie

etwa

in

den

romanischen

Sprachen

eine

geringe

Rolle.

Das

Franzôsische

wiederum

ist

durch nasale Vokale

gekennzeichnet

(vgl.

ã

-

franc,

õ

-

bon,

&

-

un),

das

Russische

durch

zwei

Vokalreihen

(otiert:

ja, je,

i,

jc,

j,

-

oder nicht: a,

e,

i,

c, u),

das

Chinesische

durch mehrere

e-

und i-Laute

sowie

l0

Diphthonge

und

4 Triphthonge.

Filr

die

Konsonanten

lassen

sich

Artikulationsart

und

-ort

leichter

angeben:

Im

Deutschen

gibt

es sowohl

stimmhafte

wie

stimmlose

verschlu§-

vnd

Reibelaute,

jedoch

nur stimmlose

A/frikaten

und nur

stimmhafte

Sonore

(:

Nasale

+

Liquide; üe

Bezeichnnngen

Nasole

wrd Laterale

weisen

übrigens auch

auf

den Artikulationsort:

Luftstrom

durch

die

Nase bzw.

an

den

Zungenseiten

entlang).

Typisch

fiir die deutsche

Aussprache

ist

ferner ein

,,Knacklaut"

(?)

arn

Anfang

jeder

vokalisch

anlautenden

Silbe,

(er

ist

uralt

-

?s:e

?rst'

?u'e?alt),

was

úelen Deutschlernern

schwerfiillt, die

gewohnt

sind, Silben

und Wcirter zu,,binden".

Nichtaspirierte

stimmlose Explosive (p,

t, k

/

b,

d,

g

-

je

nach Atemdruck) finden

sich

z.B.

im Franzôsischen (geschrieben

p,

t,

c)

und

im

Chinesischen

(in

der

Umschrift

40

LAUTE

ÂRTIKULATIONSÂRI

b

d

g

sth Explosive

(=

VerschluBlaute

/

Plosive)

'

t'

k'

)

stl,

aspir.

pf

ts

t

stl

AÍfrikaten

(Expl.

+

Spiranten)

z j

sth

Spiranten

(=

Reibelaute

/

Frikative)

s

J

ç

x v h

stl

m

n

0

sth

Nasale

I

sth

Laterale

I

Li-

ffiquide

R,E

sth

bil

lab

bial

denl

io-de

(Lipr

I

ot *^teffend

als

j,,euttrat"zusammengefaRt

alveolar

(postdental)

al

(Ziihne)

ntal

(Unterlippe,

Ziihne)

rcN)

ARTIKULATIONSORT

I

"lotta

rr.ht.r

Pinyin

geschrieben

à, d,

g);

das

letztere

besita aúerdem

aspidert€ Affrikaten

und

retroJlex-palaÍale Konsonanten,

die zwischen den

palatalen

md

den velaren

anzusiedeln

sind,

iihnliçh

dem englischen

r (r).

Im

Russischen schlieBlich

kônnen fast

alle

Konsonanten

je

nach Folgevokal

palatalisiert

(,,erweicht,

jotiert")

werdeq also

d,

t,

n

zu

d,

,

q

usw.; ob

sie als eigene

Laute,

Lautkombinationen,

-varianten

oder dgl.

gerechnet

werden, ist

dabei eine Sache der

methodischen

Festlegung.

4l