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Migration und Studium
Kompetenzen, Ressourcen und Herausforderungen
Migration und Studium
Kompetenzen, Ressourcen und Herausforderungen
DAAD‐Jahrestagung AusländerstudiumT 5 ‐ 15.03.2013
Judith PeltzLeiterin International Office, Universität Vechta
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Gliederung1. Einleitende Bemerkungen
1.1 Das PROFIN-Programm des DAAD1.2 Die Universität Vechta1.3 Der Begriff „Migrationshintergrund“1.4 Studierende mit Migrationshintergrund an
dt. Hochschulen1.5 Forschungsstand: Studiensituation der
Bildungsinländer/innen
2. Das Vechtaer PROFIN-Modellprojekt2.1 Definition „Migrationshintergrund“2.2. Ziele des Vechtaer PROFIN-Modellprojektes2.3 Projektaufbau2.4 Ergebnisse
3. Wie wir das das Potenzial von Studierenden mit Migrationshintergrund nutzen …
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1.1 Das PROFIN-Programm des DAAD
PROFIN Programm zur Förderung der Integration ausländischer Studierender bundesweites DAAD-Programm, gefördert vom BMBF über 100 Projekte
entwickelt im Kontext des Nationalen Integrationsplans vor dem Hintergrund von Untersuchungen im AusländerInnenstudium Fokussierung auf Integration (weniger auf Betreuung) in Hochschule und
GesellschaftZIELE
Fähigkeiten und Kompetenzen von internationalen Studierenden sowie Studierenden mit Migrationshintergrund stärken und ausbauen
Sichern von Studienerfolg und Berufsbefähigung der Zielgruppe
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ländlich gelegene Hochschule in Niedersachsen mit 3.600 Studierenden 11 Bachelor- und Masterstudiengänge Studienschwerpunkte:
Lehramtsausbildung und Soziale Dienstleistungen (Soziale Arbeit, Gerontologie und Dienstleistungsmanagement)
1.2 Die Universität Vechta
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1.3 Der Begriff „Migrationshintergrund“
Der Begriff „Migrationshintergrund“ wurde in den 1990er Jahren von der Essener Pädagogikprofessorin Ursula Boos-Nünning geprägt.
Hintergrund: Erfassung von Aussiedler/innen/Spätaussiedler/innen war –ebenso wie bei Eingebürgerten – methodisch nicht mehr möglich.
Der Begriff hat sich mittlerweile in den Medien und auch in der Alltagssprache verbreitet und ersetzt Begriffe wie z.B. „Fremde Deutsche, Allochthone, Menschen ausländischer Herkunft“(Mecheril 2003: 9).
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Der Begriff „Migrationshintergrund“ (2)
Seit dem Mikrozensus 2005 ermitteln die Statistischen Landesämter und das Statistische Bundesamt indirekt Daten zu Menschen mit Migrationshintergrund.
Als Personen mit Migrationshintergrund zählen „alle nach 1949 auf das heutige Gebiet der Bundesrepublik Deutschland Zugewanderten, sowie alle in Deutschland geborenen Ausländer und alle in Deutschland als Deutsche Geborenen mit zumindest einem zugewanderten oder als Ausländer in Deutschland geborenen Elternteil“.
(Statistisches Bundesamt 2007: 8)
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1.4 Studierende mit Migrationshintergrundan dt. Hochschulen
Studierende nach Migrationsstatus 2009Studierende im Erststudium, in %
im WS 2008/2009 gab es 1,82 Mio. Studierende an dt. Hochschulen (ohne internationale Studierende von ca. 180 000)
ca. 200 000 (11%) davon haben einen MH
(vgl. BMBF 2010: 7; 50; 501)
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1.5 Forschungsstand: Studiensituation der Bildungsinländer/innen
3% aller Studierenden (n=ca. 64.000 im WS 2009/10) Studienabbruchsquote von 41% (vgl. dt. Studierende: 24%) Defizite bei selbstständiger Studiengestaltung (63%), Sprache (29%) und
Integration (ca. 33%) Soziale Isolation und wenig Kontakte zu ‚deutschen‘ Kommilitonen
(vgl. BMBF 2010:501; DAAD 2011:6)
zum Untersuchungszeitpunkt lagen keine Daten zu Studierenden mit Migrationshintergrund in Bezug auf ihre Studiensituation vor
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2.1 Definition „Migrationshintergrund“ im Vechtaer PROFIN-Modellprojekt
Personen, die selbst oder deren Eltern oder Großeltern nach 1949 auf das Gebiet der heutigen Bundesrepublik immigriert sind, ungeachtet ihrer gegenwärtigen Staatsangehörigkeit.
Eingebürgerte Studierende Deutsche Studierende, mit zumindest einem Elternteil ausländischer
Staatsangehörigkeit Studierende, die neben der deutschen eine weitere Staatsangehörigkeit
besitzen Bildungsinländer/innen (Spät-)Aussiedler/innen Bildungsausländer/innen
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Fähigkeiten und Kompetenzen von Studierenden mit Migrationshintergrund herausfinden, stärken und ausbauen
Studienerfolg und Berufsbefähigung von Studierenden mit Migrationshintergrund sichern
2.2 Ziele des Vechtaer PROFIN-Modellprojektes„Migration und Studium“
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3. Phase (6 Mon.)Verstetigung3. Phase (6 Mon.)Verstetigung
2. Phase (6 Mon.)Konzeptentwicklung und –erprobung eines MaßnahmenpaketesEvaluation
2. Phase (6 Mon.)Konzeptentwicklung und –erprobung eines MaßnahmenpaketesEvaluation
Datenerhebung zur AnzahlStudierender mit MH an der Universität Vechta
Erstellung eines Kompetenz- und Bedarfsprofils Studierender mit MH im ländlichen Raum/ Universität Vechta
Konzepterprobung und Überprüfung der Wirksamkeit des Maßnahmenpaketes
Konzeptentwicklung für ressourcenorientiertes Maßnahmenpaket um Kompetenzen zu stärken und auszubauen Maßnahmenimplementie-
rung zur Sicherung des Studienerfolgs und Berufsbefähigung der Studierenden mit Migrationshintergrund
Öffentlichkeitswirksame Bekanntmachung
Interviews mit Expert/innenaus Forschung und Lehre der Universität Vechta
Interviews mit Studierenden der Universität Vechta
1. Phase (12 Mon.)DatenerhebungErstellung eines Bedarfsprofils
1. Phase (12 Mon.)DatenerhebungErstellung eines Bedarfsprofils
2.3 Projektaufbau
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2.4 Studierende der Universität Vechta nach Migrationsstatus
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2.5 SmMH in Vechta im Vergleich zum Bundesdurchschnitt
(vgl. BMBF 2010, 19. Sozialerhebung des deutschen Studentenwerks)
mehr Frauen: 78% gegenüber 48% im Bundesdeutschen Durchschnitt weniger Bildungsinländer und Eingebürgerte: 0,6% und 2,8% gegenüber 3%
und 4% überwiegend Studierende (65%) mit polnischen, russischen und kasachischen
Hintergrund (Spätaussiedler) • Studierende mMH finanzieren das Studium – ähnlich wie im
Bundesdurchschnitt – häufiger durch BAföG-Förderung als Studierende oMH: 53,4% und 41,9% in Vechta
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2.6 Studierende mit Migrationshintergrund (SmMH) in Vechta
überdurchschnittlich viele studieren BA Dienstleistungsmanagement (23%), MA Gerontologie mit (16,7%) und BA Soziale Arbeit in Humandiensten (16%)
nur wenige Unterschiede in Bezug auf Studienzufriedenheit zwischen Studierenden mit und ohne MH:
bewerten Tutorien, Beratungsmöglichkeiten und Betreuung durch Lehrende besser, sind aber mit den Organisationsstrukturen der Universität unzufriedener als SoMH
sind mit Blick auf die Berufsbefähigung weniger zufrieden als SoMH
zufriedener mit dem Lehrangebot und Beratungsmöglichkeiten und unzufrieden mit dem Praxisbezug
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2.7 SmMH in Vechta aus der Sicht der Mitarbeiter/innen SmMH werden als leistungsbereit, belastbar und ehrgeizig wahrgenommen
Sprachkompetenzen im Deutschen sind i.d.R. gut
Herkunftssprache und interkulturelles Wissen werden als Kompetenzen anerkannt jedoch nur selten an der Universität genutzt [Zitat]
kaum fachspezifischen Probleme, und wenn dann hängen diese – wie bei SoMH – mit ‚Vorbildung‘ zusammen
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2.8 Schwierigkeiten der SmMH in Vechta aus der Sicht der Mitarbeiter/innen
herkunftsspezifische Gruppenbildung/Abschottung
Ressentiment bei Studierenden ohne MHG [Zitat]
Studienstrukturen erschweren den interkulturellen Austausch
z.T. eher zurückhaltend in Bezug auf Hilfeannahme von Dozenten
nehmen weniger interne Hilfeangebote in Anspruch, sind aber häufiger von Doppelbelastungen betroffen [Zitat]
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2.9 Ergebnisse der Studierendeninterviews (1)
die meisten SmMH sind mit ihrem Studienstandort zufrieden und fühlen sich angenommen [Zitat]; trotzdem gibt es auch Diskriminierungen [Zitat]
entgegen der Meinung der Experten nehmen die Studierenden bei sich selbst deutlich weniger Fachkompetenzen wie z.B. akademische Sprache, wissenschaftliches Schreiben etc. wahr; sehen ihre Kompetenzen anders
Hinweise auf Unterstützungsbedarf beim Übergang ins Berufsleben
wenige sind in universitäre Organisationsstrukturen (z.B. studentische Organisa-tionen; Fachschaften, etc.) integriert
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2.10 Ergebnisse der Studierendeninterviews (2)
einige nutzen mit ihrem Migrationshintergrund verbundenen Kompetenzen (Sprache, interkulturelles Wissen) als Ressourcen
interkulturelle Ressourcen ergeben sich nicht automatisch mit dem MH; einige SmMH geben an, kein spezifisches interkulturelles Wissen oder Kenntnisse der Herkunftssprachen zu haben
(vgl. Völschow/Bajaa 2012b)
aber:
Vorsicht bei Kulturalisierung und bei pauschalen Zuschreibung von Interkulturalität aufgrund des Migrationshintergrundes
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2.11 … erste sichtbare Folgen über das Projekt hinaus …
Das Thema Migration/ Migrationshintergrund ist präsent an der Universität, es wird auch im Hinblick auf das Studium wahrgenommen und diskutiert.
Die Studierenden bringen sich seit dem PROFIN-Projekten überhaupt/vermehrt in die Angebote des International Office ein und fungieren als Expertinnen und Experten ihrer Heimatländer
Studierende mit Migrationshintergrund können durch das Projekt ihre Sprachkenntnisse und Kommunikationsfähigkeiten in ihrer Muttersprache/ Erstsprache und Zweitsprache bewusster in Studium und Beruf einsetzen
Die Angebote bilden einen wichtigen Beitrag zur fachlichen Integration und individuellen Profilbildung der Studierenden.
… etc.
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3. Wie wir das Potenzial von Studierenden mit Migrationshintergrund nutzen …
Zertifikat Interkulturelle Kompetenz Vechta‘s International Program (VIP) (Internat. Mentorenprogramm) Interkulturelle Trainings Vortragsreihe „Arbeiten im Ausland“ Englisches Bewerbungstraining Angebote des Sprachenzentrum
‚Deutsch als Zweitsprache: Mündliche und schriftliche Kommunikation im Studium‘ ‚Wissenschaftliches Schreiben für Studierende nicht-deutscher Muttersprache‘ ‚Englisch-Intensiv Sprachkurs‘
Relevanz für die Fächer Mobilitätsfenster in allen reakkreditierten Studiengängen
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Fremdsprache/ SprachentandemForeign Language/ Language Partnerships
BetreuungSupport/ Mentoring
Interkulturelles BewusstseinIntercultural Awareness
Länderspezifische Informationsveranstaltung Country-specific Information Event
Studienbezogener AuslandsaufenthaltStudy-related Experience Abroad
Botschafter/in für die Universität VechtaAmbassador for the University of Vechta
C
F
E
D
B
A
ZertifikatInternationale Kompetenz
CertificateInternational Competence
Zertifikat Internationale Kompetenz (ZIK)
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Internationales Mentorenprogramm – VIP –
Vechta‘s International Program
Ziele der Begleitung und Unterstützung:
Gefühl des Willkommenseins an der Universität Vechta zuverlässige/n Ansprechpartner/in vorfinden, die/ der Informationen,
Unterstützung, Begleitung, Hilfe und Orientierung anbietet transkultureller Austausch und Verbesserung der Integration internationaler
Studierender individuelle Betreuung und
unterschiedliche Beratungs- und Serviceleistungen
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Interkulturelle TrainingsBedeutung von Interkulturalität
Arbeitswelt wird internationaler interkulturelle Kompetenz als eine der Schlüsselqualifikationen. erfolgreicher Umgang mit Arbeitsalltag = Umgang mit kultureller Vielfalt Vorbereitung auf Situationen, in denen man mit kulturellen
Unterschieden konfrontiert wird Verdeutlichung und Infrage stellen eigener kultureller Prägung Vermittlung einer kulturübergreifende Sensibilisierung Kombination von theoretischem Hintergrundwissen mit Elementen der
Selbsterfahrung ermöglicht ganzheitliche, praxisbezogene Lernerfolge.
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Die Vortragsreihe „Arbeiten im Ausland“ soll
Studierende sensibilisieren, dass Auslandsaufenthalte eine wichtige Qualifikation für den Berufseinstieg und den beruflichen Werdegang darstellen;
Absolventinnen und Absolventen aufzeigen, wie ein Berufsstart im Ausland aussehen könnte und realisierbar wird;
konkrete Informationen über den internationalen Stellenmarkt vermitteln;
konkrete Informationen über ein spezifisches Land vermitteln.
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„Arbeiten im Ausland“- Vortragsreihe -
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Inhalt dieses Workshops ist
das Verfassen schriftlicher Bewerbungsunterlagen und die Vorbereitung auf mündliche Job Interviews
Zeitgemäßer Lebenslauf! Überzeugende Anschreiben! Bei Bedarf: Bewerbungen in korrektem Englisch! Professioneller Auftritt beim Vorstellungsgespräch!
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Englisches Bewerbungstraining
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(im Rahmen der Sommersprachschule)
zweiwöchiger Intensivsprachkurs Teilnahme an Kulturvorlesungen Interkulturelles Training Exkursionen offenen Studienzeiten im Selbstlernzentrum
Was bringt die Teilnahme? intensive Sprachvorbereitung für einen Auslandsaufenthalt Auffrischung bereits vorhandener Sprachkenntnisse Vertiefung der Sprachkenntnisse für das spätere Berufsleben Teilnahme an interessanten kulturell orientierten Vorlesungen gemeinsame Aktivitäten mit internationalen Studierenden aus
unterschiedlichsten Herkunftsländern interkulturelle Kontakte
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Englisch-Intensivsprachkurs
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InVECTraDie wesentlichen Handlungsfelder beziehen sich auf die individuelle Kompetenzentwicklung und die feedbackgestützte Profilbildung der
Studierenden, die Stärkung der Kompetenzorientierung in der Lehre und die entsprechende Weiterentwicklung der Curricula inklusive der angewandten
Lehr-, Lern- und Prüfungsformen.
Konkret umfasst dies die Weiterentwicklung des Wahlpflichtbereichs und einer Stärkung des
Praxisbezugs (Praxisdialog), die universitätsweite Einführung eines "Vechta-Moduls" mit Mentoring und Tutoring, die Implementierung und Verstetigung von Studiengangs
/Studienfachclusterkonferenzen sowie die Durchführung von kompetenzorientierten Modulevaluationen
Ergebnisberichte, Aktionspläne und (hochschuldidaktische) Workshops.
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Gibt es Fragen?
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Internet www.uni-vechta.de/internationales
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BMBF (2010): Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in der Bundesrepublik Deutschland 2009. 19. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks durchgeführt durch HIS Hochschul-Informations-System. Berlin/Bonn.
HIS (2005): Studienanfänger 2003/04 und 2004/05. Bildungswege, Motive der Studienentscheidung und Gründe der Hochschulwahl, Hannover.
Statistisches Bundesamt (2011): Bildung und Kultur. Studierende an deutschen Hochschulen –Vorbericht-, Fachserie 11, Reihe 4.1. Wiesbaden, aus: http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Publika-tionen/Fachveroeffentlichungen/BildungForschungKultur/Hochschulen/StudierendeHochschulenVorb2110410118004,property=file.pdf, Zugriff am 5.10.2011.
Völschow, Y. & Bajaa, M. (2012a): Studierende mit Migrationshintergrund:eine Gruppe mit speziellen Bedarfen? Untersuchungsergebnisse zur Studiensituation an der ländlich gelegenen Universität Vechta. In: Das Hochschulwesen, Heft 2/12, 60. Jahrg. S. 58-66
Völschow, Y. & Bajaa, M. (2012b): Wie integriert sind Studierende mit Migrationshintergrund? In: Migration, Integration, Diversity. Heinrich Böll Stiftung. Quelle online: http://migration-boell.de/web/integration/47_3419.asp
Literatur
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Anhang
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„[D]as Kennenlernen oder das Leben in verschiedenen Kulturen. Und dass denk´ das ist ´ne ganz wichtige Kompetenz, die die Studierenden
mit Migrationshintergrund mitbringen. Also man kann sich in verschiedenen Kulturen bewegen und man hat das gelernt“
(TN5, 139-142)
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„…wenn ich auf bestimmte Gruppen zugehe und sage ‚ich hab Interesse, ich will da was‘, dann öffne ich auch was. In den
Befragungen, warum die selbst nicht mehr mit anderen Studierenden reden, ist hochinteressant, dass sie sich von anderen exkludiert fühlen und andere das Gefühl haben, wenn ich als Gruppe auftrete sie auch
dort nicht gewollt sind, das heißt [...] gegenseitige Zuschreibungsprozesse, dass da Gruppen nichts miteinander zu tun
haben wollen […]“ (TN2, 535-542).
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„Aber ich meinte jetzt eher, dass wenn ich zum Beispiel wenn ich ´ne Doppelbelastung habe entweder sehr viel arbeite oder Familie hab´und dann noch ein Studium in fast Regelstudienzeit schaffe, das ist
eher ungewöhnlich […] und das kommt also kommt in meiner Wahrnehmung in der Gruppe häufiger vor als […] jetzt in der
Nichtmigrationshintergrundgruppe“
(TN3, 284-288, vgl. auch: TN3, 63-66; TN5, 346-355)
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„[I]ch finde schon, muss ich sagen, dass die Toleranz eigentlich so * an der Universität unter den Kommilitonen schon sehr groß ist. Also, äh, *
vielleicht sogar größer, als in anderen gesellschaftlichen Bereichen, sag' ich jetzt mal“
(TN 14, Z. 304-306)
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„…und wir haben uns dann halt gekleidet, wir hatten so ein Deutschland Outfit zusammen und […] wirhatten ein Deutschlandschal, ne Flagge in der Hand, ne Flagge einfach so äh aufs Gesicht drauf gemaltund so und dann sind wir total motiviert dahin gegangen. Dann saßen wir da und dann hat ÖZIL, das ist jaein türkisch stämmiger Fußballspieler nen Tor geschossen so und dann haben sich alle gefreut und wirhaben uns auch gefreut. Und wir haben uns glaube ich nen bisschen mehr gefreut, es war einfach so dasGefühl: „ Ja […] der Türke, der hat jetzt ein Tor gemacht.“ Und dann sind wir aufgestanden und habengeklatscht und die hintere Gruppe * das waren Deutsche, definitiv, das war mir klar, ich hab die auchgesehen. Ich kenn die auch, meinten dann ähm: „ Ja is ja klar die scheiß Türken .“ [U]nd dann ähm,haben wir uns beide sehr * diskriminiert gefühlt, doch sehr […] und hatten gar keine Lust mehr auf dasFußballspiel, weil wir hatten uns wirklich ähm so gekleidet und […] wir wollten dazugehören. Wir fühlenuns auch integriert und nicht jetzt auch als nur Türken, aber ähm anscheinend haben wir dann gemerkt,mit so son Outfit kann man nicht verstecken das man Türke ist oder einfach Ausländer ist und dann hatdaraufhin habe ich mich dann umgedreht und habe gesagt :“ Was das soll die scheiße?“ […] [W]eil michdas einfach genervt hat und geärgert hat #I: Ja. # TN: und dann meint er so : „Ja dann kommt ihr hierauch noch hin um zu schleimen bei den Lehrern und so ein Deutschoutfit bei den Professoren und wasauch immer bei den Dozenten.“ Und dann daraufhin sind wir dann einfach aufgestanden und sind danngegangen, haben uns das Spiel nicht mehr angeguckt, aber wir haben uns beide sehr sehr ähm * jabenachteiligt gefühlt“
(TN 23, Z. 231-256).
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„Die wollen nicht Migrant sein.“ „[D]as sind im Grunde Menschen mit Migrationshintergrund, aber […] die würden sich selbst eben als
ostfriesischer Punk oder emsländischer ‚Ich-weiß-nicht-was‘ einordnen“ (TN2, 766; 781-784).