Hildegardis Bingensis - Epistolarium I-XC

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Transcript of Hildegardis Bingensis - Epistolarium I-XC

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u .~ ~ ;'it .~ 'l H ~ U a ~ ~ .~ ~ CORPVS CHRISTIANORVM ContinlllJtio Mediaeuaiis XCI HILDEGARDIS BINGENSIS EPISTOLARIVM PARS PRIMA I-XC TVRNHOLTI TYPOGRAPHI BREPOLS EDITORES 'PONTIFICIl MCMXCI HILDEGARDIS BINGENSIS EPISTOLARIVM PARS PRIMA I-XC EDIDIT L. VAN ACKER UCA Biblioteca Teoloal TVRNHOLTI TYPOGRAPHI BREPOIS EDITORES PONTIFICII MCMXCI SVMPTIBVS SVPPEDITANTE SVPREMO BELGARVM MAGISTRATV PvBLICAE INSTITVTIONI ATQVE OPTIMIS ARTIBVS PRAEPOSITO EDITVM .1ul16' A r;'{ fACULTAD ICOlOGIA; (i rWC:k . ., fJ 'g: ."l FIfdt.I, Brcpols 1991 AH dghl'l reeerved. No pan of tbis publcation may be rcproduccd, In 11 retrlevil.yatcm, or transmincd. in Ilny form or by Ilny means, r.lectronlc, mech.nlclI.l, photocopying. recording, or otberwise, wlthllul the prior petrnllllon oE thc publi.ber. VORWORT Den Forschern, die zur Beantwortung unserer Anfragen und zur Beratung bereit waren, haben wir schon in den in der Revue bndictine 1988 und 1989 veroffentlchten Vorbemerkungen zu dieser Ausgabe unseren Dank ausgesprochen. Wir mochten noch dem Nationaal Fonds voor Wetenschappelijk Onderzoek und der Alexander von Humboldt-Stiftung fr ihre Untersttzung, sowie allen Konservatoren der hier benutzten Handschriften fr ihre Hilfsbereitschaft unsere Dankbarkeit bezeugen. Herrn Abt Dom Eligius Dekkers und seinen Mitarbeitern sind wir fr die Aufnahme des Textes in das Corpus Christianorum zu Dank verpftichtet. Weiter haben wir besonders den Schwestern Angela Carlevaris OSB und Matthia Eiden OSB der Benediktnerinnenabtei St. Hildegard in Eibingen zu danken. Wr widmen die Edition Schwester Adelgundis Fhrktter OSB, die diese Arbeit angeregt hat und immer bereit war, ihre Kenntnisse zur Verfgung zu stellen. Rij ks un versteit Lieven Van Acker Gent Nationaal Fonds voor Wetenschappelijk Onderzoek EINLEITUNG 1. ZUR WEITEREN VERANTWORTUNG DER AUSGABE Am Anfang dieser Einleitung ist auf zwei Aufsatze in der Revue bndictine zu verwesen, in denen schon ein Teil der fr das Verstandnis dieser Ausgabe notwendigen Uberlegungen und Stellungnahmen veroffentlich wurde (l). Es wurde dort auch angekndigt, daS noch weitere Fragen zur Diskussion gestellt werden mSten. In den hier vorliegenden Prolegomena mochten wir diesem Versprechen nachkommen. An erster Stelle ist es wnschenswert, zu den veroffentlchten Vorbemerkungen einige Erganzungen (auch einige Korrekturen) e), die sich aus dem fortgesetzten Studium ergeben haben, vorzunehmen - 1m allgemeinen ist zur Datierung der Stcke zu sagen, daS in Ermangelung anderer Kriterien der terminus ad quem der betreffenden, noch zu Hildegards Lebzeiten zusammengestellten Handschriften angegeben wird. - Die berlieferungslage der Briefe XV und XVR (PL 48) ruft einige Fragen hervor. Der Anfragebrief steht nur in der jngeren Tradition (R, f. 409vb-4wra; Wr, f. I2sra.b) und wird dort dem Domdekan Philipp von Heinsberg, dem spateren Erzbischof von Kln, und seinen Klerikern (4). Demgema6 ist die Antwort in diese m selben Uberlieferungszweig (R, f. 4wra-413rb; Wr, f. 12srb-I29va)(5) an den KOlner Klerus gerichtet (6). Sie findet sch jedoch auch in krzerer Fassung in der Hs. W, in der auffalligerweise jede Bezugnahme auf K5In (1) L. VAN ACKER, Der Briif;ec.Iel der heiligl1ll Hklegard _ Bingen. VoriIemerkul{gl1ll llJI einer kritischm Edition, in &vlle blnidimne 98 (1988), S. 1.p:-168 und 99 (1989), S. n8-154, hier weiterhin Vorhem. / bzw. 2. (2) In ViJrbem. 2, S. 145 gibt es einen Druckfehler: anstatt PL 52 (Z.24) ist PL 42 zu lesen. Ebd., Anm. 270 ist REMLING zu lesen. (3) Diese Anmerkungen beziehen sich auf Texte, die ber das Gan2e der Edition verteilt worden sind j sie lassen sich also nicht alle in diesem ersten Band berprfen. 1m folgenden beziehen sich die romischen Zahlen be der Numerierung der Briefe auf die neue Ausgabe. Fr die Siglen der Handsehriften und der friheten Editionen verweisen wir auf Vomm. /, S. 143f. und auf den Conspectus siglorum, unten S. 2. (4) Philippus decanlls &/1111 tll,ris chriG R Epstola llfinumllls IIta/oris fhsit in Colonia Wr in den l'itulij Philipplll d"anlll... ",a/oris ,lIsi" 101"19"' ,/mis C%n,nsll", m Tex. (XV, 1'2). (5) Andere ?.eugen wewen weher unten m A.b8chnitt tlbet die HII. behandeh:. (6) Ad &141'11", CoI(}1/l,ns;',,,, R Ad 'Nt/t'" llfit/llItIJNIIt Wr. IX VIII EINLEITUNG fehIt und der Text, ohne berschrift, vielmehr die Form einer Mahnpredigt an alle Kirchenhter hat ('). Wir haIten es fr .. wahrscheinlich, daB hier ursprnglich in der Tat allgemeine Uberlegungen Hildegards vorlagen, die die Seherin, weil sie das lIS9 entstandene Schisma nicht noch durch einen Angriff auf den von ihr nicht approbierten Tel des Klerus anfachen wollte, erst nach einigen Jahren des Schweigens fregegeben hato Dann konnte man die Veroffentlichung des Schreibens, so wie es in W vorliegt, in die frhen sechziger J ahre datieren (8). Die Annahme, daB die altere Tradition noch den unbearbeiteten Kern des Stckes enthalt, hat zur Folge, daB in dieser Edition die Fassung von W als Haupttext angefhrt wird. Doch ist der Brief in dieser Form keine spezifische Antwort auf die Anfrage des Domdekans Philipp, die deutlich au Hildegards Besuch in Koln (wahrend der dritten 1I62-II63) anspieIt (9). Wenn man mit der globalen Uberlieferungsgeschichte der Korrespondenz rechnet, gibt es mehr als eine Losung fr das Problem.Die Moglichkeit, daB ursprnglich kcin Briefpaar vorhanden war und daB zur Herstellung des Parallelismus das Bittschreiben einer wichtigen Person erdacht wurde, lassen wir auBer Betracht; das kann vorlaufig nicht bewiesen werden. Ganz annehmbar dagegen ist, daB der Kompilator (Volmar; S. darber Vorbem. 2, S. lI8f.) wegen der Tendenz seiner Sammlung eine altere Schrift Hildegards aktualisiert hato AnlaB dazu konnten allerdings die Ereignisse in Koln gegcben haben. Hier mssen wir auf einen Aufsatz von Dr. Konrad Bund (Stadtarchiv Frankfurt a.M.) hinweisen: Die "Prophetin", ein Dichter und die Niederlassung der Bettelorden in KI:Jln. Der Brie! der Hildegard von Bingen an den Kalner Klerus und das Gedicht "Prophetia S. Hyldegardis de nouis Fratribus" des Magisters H einrich von Avranches (10). Darin wird u.a. gezeigt, daB die Bezugnahme auf diese Metropole wohl durch die II63 sehr akut gewordenen Schwierigkeiten mit den Katharern zu erkHI.(7) Vgl. XVR, 1: pasloriblls &/Isi,; 274'277: ...per dllOS _os lIIIltk fatigala SIl"', 111corant mllf.istris el dtJdoribtts aG tctleris saplmtibtts in fJlI;bttsdam ",aoribtts IIXit... 1I;1I1nle 1I0f:1islll proftm",. (8) Vgl. die vorige Anmerkung und Bp. XVR, 277-278; Sed fJIIia Eksia dill!a tlrtll, IlOU", baile SIIbtraxi. (9) Hp. XV, 6-7: ...podfJIIII'" "UJHr a nl1his ,,"ssislis, /!II", per dillmam illssione", at1 nos ",,,u/llis... ; 20-22: Boga",II! ,tia"" ul 1 I{II' lIilla _ noWs priNl dixistis, litt,ris fJlIOfJIIImNt""I/J,li! 1I ".iI Irt/IIS",mlll... (la) In MIJlt/l4lfifl. )i!I#rlHldJ 23, S. 171-262; im Druck. Herr Dr. Bund hat un. 111 d.nke-tl.wrrtet Welu d". M"nll.kript seines Aufsatzes %Ur Verfgung .,.1111111. AlJrh "el det IkllUf!!hunK der HM. werden wir uns noch auf diese hrhlllf brMlfcll. EINLEITUNG ren ist (11). Doch teilen wir nicht unbedingt die Meinung, daS der Text der jngeren Tradition (d.h. der Redaktion Volmars und Wiberts von Gembloux, die auf Koln hinweist) die ursprngliche Fassung, die Hs. W dagegen nur eine nachtragliche, gekrzte Rezension darstelle (12). Wie oben angedeutet wurde, halten wir die al teste Lesart fr authentisch. Damit wird nicht behauptet, daB die Einschbe in Wr und R nicht hildegardisch waren, nur daB der Text nachher an die Umstande angepaBt wurde. Wobei man sich die Frage stellen muB, ob Hildegard ihn je in einer Predigt ausgesprochen bzw. als Brief versandt hat. Er drfte zum Bestand des erneuerten und teilweise manipulierten Briefwechsels gehoren. Doch wagen wir es nicht, die XV und XVR definitiv voneinander zu trennen. Um diese Uberlegungen in der Edition einigermaBen zum Ausdruck zu bringen und auf den unsicheren Zusammenhang der besprochenen Briefe hinzuweisen, haben wir bei der Numerierung ein Fragezeichen angebracht un.9- die ausdrckliche Adressierung an die KOlner aus unserer Uberschrift weggela-ssen. Der u.E. aktualisierte Text von Hildegards Schreiben wurde nicht in den kritischen Apparat, sondern in den apparatus comparatiuus verwiesen. ! f - Ep. XXII-XXIIR. In Vorbem. I, S. ISO, Z. S-6 V. unten ist von einer aus zwei Briefpaaren bestehenden Korrespondenz zwischen Hildegard und Erzbischof Christian von Mainz die Rede. Es wurde nicht erwahnt, daB das erste Paar (hier Ep. XXII-XXIIR) sich nicht nur in R, sondern auch in Wr findet. Doch wird in dieser letzten Hs. der Name Christians nicht voll ausgeschrieben; es steht da nur die Initiale C. (13). Betrachtet man den gesamten Briefwechsel mit den Mainzer Erzbischofen in R und Wr, so steUt man fest, daB Heinrich 1. (1I42-IlS3), Arnold 1. (IIS3-II60) und, allein in R, Christian 1. (II6S-1I83) jeweils einen Platz bekommen haben (14). Es ist nicht logisch, daB in R Christian zweimal angefhrt, sein Vorganger Konrad 1. (lI62-Il6S) jedoch nicht erwahnt wird. Diese Lcke in der Reihe kann man ausfllen, wenn man bei Ep. XXII das C. in Wr als C(unradus) interpretiert; es ist anzunehmen, daB der Kompilator von R die Initiale falschlich als Christianus ver(u) V gl. auch Hildegard I'On Bing,n. Briifwl&srl NQ&/. dm iJlleslln Hss. IJJerseP.d III1d naGD dm QIIIDm IIf'lIiIIiIrt von A. FOHRKO'ITER (Salzburg 19902 ; hier weiterhin Briifw.), S. 168. (X2) K. Bund hat, seiner Auffassung entsprechend, den Text des Riesenkodex als Grundlage seines Aufsatzes benutzt und den Brief zwischen u63 und n67 datiert. (13) Wr. f. 48rb.vb; R. f. 332"'-"; PL 7. 158AI59A. (X4) Vgl. Ep. XVIlI-XVIIIk XX,XXR; XXIV-XX1VR. HII wurde in VorlH".. 1, S. erklll.rt, WlltUIll dIe heidt'.n letl't('.1l IlIleEe In Wr nieht vorhlnden .ind. x XI EINLEITUNG standen und so zwei Briefpaare mit demselben Pralaten verbunden hat. Wir glauben, daS der Korrespondent der Briefe XXII-XXIIR Erzbischof Konrad 1. von Mainz war. _ Die Briefe XXIV und XXIVR sind als Korrespondenz zwischen Hildegard und Christian von Mainz in die Ausgabe aufgenommen worden. Ganz selbstverstandlich ist das nicht, den n die Meinungen ber die Authentizitat dieser 5tcke, die sich auf das ber Rupertsberg verhangte Interdikt beziehen, gehen auseinander (15). 50 hat B. Widmer die Autorschaft der 5eherin fr das an Christian gerichtete 5chreiben (Ep. XXIV) abgewiesen (16). Die Argumentation sttzt sich vor allem auf die Feststellung, daS man im Ton, im Aufbau und im 5til des Briefes nirgends die Originalitat und die imposante Personlichkeit Hildegards wiederfindet. Dies mag richtig sein, doch ist hier u.E. auch nach der psychologischen und karperlichen 5ituation der Meisterin in ihren letzten Lebensjahren zu fragen, in denen sie, wie Wibert von Gembloux bezeugt (17), Z.B. nur noch ganz mhsam die Solutiones XXXVIII quaestionum zu verfas sen vermochte. 1st es wirklich undenkbar, daS sie am Ende ihres Lebens nicht mehr kampfen konnte und vielmehr bereit war, das fr sie unertragliche Verhangnis des Interdikts mit einer Bittschrift zu beseitigen? Weiter drfte eben die Tatsache, daS der demtige Ton so wundernimmt und daS hier ausnahmsweise Hildegard die Anfragerin ist, fr die Echtheit des Briefes sprechen. 1st es doch die allgemeine Tendenz der Kompilatoren, Hildegards Autoritat als Ratgeberin maglichst zu steigern. 50 ist es unwahrscheinlich, daS der Redaktor der Hs. R ein 5chreiben erfunden und aufgenommen hatte, das seinen eigenen Zielsetzungen widersprach. Was den nicht-hildegardischen 5til des 5tckes betrifft (18) der einzige hildegardisch anmutende 5atz scheint dem Brief an Bernhard von Clairvaux entnommen zu sein - (19), besteht durchaus die Maglichkeit, daS die schwer erkrankte Magistra das 5chreiben nicht mehr selbst vallig redigiert oder gar diktiert hato 5ie kann ihre Gedanken schematisch erkennbar gemacht Die II79 verfaBten Texte sind auch wichtig fr die Feststellung von lIi1degards Todesjahr. - Vgl. auch Vorbem. 1, S. I50f. (16) B. WlDMER, Hei/sordnllng IInd Zeitgeschehen in der Mystik Hiidegards von Bingen (/Jl/sI,r IJ,itriige tQJr Geschichtswissenschaft 52; BaseljStuttgart I955), Exkurs 1, S. 26727Q. - J. KOC:B, ])er h,lItige Stand der Hiidegard-Forschllng, in Historische Zeitschrift I86 (II),H), S, ,62 neigt QlIch zu dieser Meinung. (17) V,,1. Vnrhfm. .a, S. t}1 mil Anm. 198. (IH) WIDMllll.. S. l67: Hildegardis meriptt.tm de "'!lIla S. 13medi"'). - Zrich, Zentralbibl., Cad Caro C In (a. I27;; L.C. MOHLBBRG, Katalog dI' Hss. dI' ZlfltralbibJ. Zilrich 1, S. 144-146: f. 5r-52v: Pmlachronon; f. Epittol4, HiJ,gardis. wie dm 324). - Pars, Bibl. Mazarine, Cad. 1646 (13, Jh.; A. MOLINIBR, Catal. dlJ manllSerils dI la 13ibl. II, S. 143-146: f. 1-72: Penladmlflon; f. n-84: Explanatio RtgNlal S. 13lmdidi, wie clm 324; f. 8:>: Visio &IIiNldam monadJi Citlmi'I/slt ordinis; die Hs. stammt aus Deutschland). - Pars, Bbl. Nat., lat. 3;22 (im I;. Jh. im Besitz von Clairvaux; Calai. g"'lr. d,1 mM/Nlmb lal. V, S. 18:> 'x88: r. NX): Gebeno, Spt&IIlNm folllrorNm I""PO""",; f. XX'-1,%: R'ttripJN'" d, rrgNIa S. 13""didl. wie dm 324; f. 13I-I;9v: Vlsio t'lillUdillft IIIM_I, wie Mnarine 1646. Ee wetden 1m Kau.log. S. x87. noch El weitcre veNlodto Hu. dcr !Ubl. Nat. Imgcgcben). L LI 1) EINLEITUNG bezeiehnenden Traditionszweig ber rnehrere ]ahrhunderte ein weit verbreitetes Interesse angeregt, so diese Auswahl oder Auszge aus ihr eine Art selbsUi.ndige Uberlieferung gekannt haben. Doeh gehort dieser Aspekt nieht zurn Gebiet unserer Ausgabe, sondern vielrnehr zur detaillierten Erforsehung der Rezeption Hildegards, bei der z.B. aueh die Benutzung von Gebenos Text in Heinriehs von Langenstein E pistola de schismate (97) zu untersuehen ware (98). Ein gleiehartiges, sieh aus den groBen grundlegenden berlieferungsbestanden isolierendes und intensives Naehleben, dern die Gebeno-Tradition wohl nieht frernd ist, hat Hildegards sog. Brief an den Kolner Klerus gekannt (99). Der Text ist in versehiedenen Fassungen auf uns gekornrnen: vollstandig (wenigstens unserer Meinung naeh) in W, urn bedeutende Naehtrage verrnehrt in der jngeren Tradition (z.B. in R und Wr), auszugsweise irn Pentachronon (s. oben den Inhalt von Gb, Absehnitt 2), in Verbindung rnit anderen Gebeno- und Hildegardtexten (100). Zudern gibt es aueh die Versifikation des Briefes, den Heinrieh von Avranehes auf Grund der jngeren Tradition zu einer Prophetia S. H ildegardis de nouis fratribus, einer Prophezeiung wider die Bettelorden, urngestaltete (101). Wir haben uns in dieser Edition darauf besehrankt, die altere berlieferung (naeh W) rnit der jngeren (naeh R und Wr) und rnit der sieh auf die jngere Tradition sttzenden GebenoFassung zu vergleiehen. Viele Hss., sowie das Naehleben des (97) Vgl. darber F. JRGENSMEIER, a.a.O., S. 2S7f. (9S) Oft werden Hildegards Schreiben in solchen Hss. mit der berschrift ProplNtia versehen. AIs Beispiel sei hier der Brief der Seherin an Werner von Kirchheim angefhrt (Ep. CXLIXR; PL 52, 269B-27ID). Er steht als isolierter Hildegard-Text mit dem Titel PropINtia Hiltiegardis de e/,rias et rtlligiosis auf f. 171V172r der Hs. Trier, Stadtbibliothek, 71S/273 (15 Jh.; Provenienz: Sto Matthias zu Trier). Nicht nur die berschrift, sondern auch die Varianten erlauben es, diesen Zeugen wie einen AusHufer der Gebeno-Fassung zu betrachten. (99) Hier Ep. XVR; PL 4S, 244A-2BB. Ob der Brief auch ursprnglich an die Kolner gerichtet und tatsachlich eine Erwiderung der Anfrage des Dekans Philipp von Heinsberg war (Ep. XV; PL 4S, 243C-244A), ist unsicher. Vgl. oben, S. vuff. (100) Ein deutliches Beispiel der letzten Moglichkeit bietet die Hs. 3319 der Bibliotheque Nationale in Pars, f. 41-9IV. Vgl. Cata/. gnr. des manllSmts latins V, S. ISof., wo die vielen Abweichungen gegenber der herkommlichen GebenoRedaktion angegeben werden. (101) SchlieBlich ist in dieser Beziehung noch die wohl aus dem 13 Jh. stammende Reuelatlo de fratribllS qllahlor ordinllm gegen die Mendikanten, die weder Hildegard noch Gebeno zugehOrt, zu erwahnen. lnc.: InSllrgent gentes... ; Expl.: ...qllam ;pse prtlStartl dignehlr. Amen. Vgl. z.B. Stuttgart, Codo HB 91, 15 Jh., f. 333v335r in J. AUTENRIETH - V.E. FIALA, Di, Htlndsthriftm d,r Wllrtt,mbtrgiulNn lnd,blbllolbt/t SINlIgRrt (2. Reihe, 1, Xi Wlelbaden x968), S. x66. EINLEITUNG Briefes werden ausfhrlieh irn oben, S. VIII sehon erwahnten Aufsatz von K. Bund behandelt (102). B. Die Ausgaben Es hat bisher nur Teilausgaben des hildegardisehen Briefweehsels gegeben. l. Der alteste Druek wurde 1566 vorn Presbyter ]USTUS BLANCKWALT in Koln besorgt: Sanctae H ildegardis abbatissae in Monte S. Roberti apud Naam fluuium, prope Bingam, sanctissimae uirginis et prophetissae, Epistolarum Liber: Continens uarias E pistolas summorum Pontificum, Imperatorum, Patriarcharum, Archiepiscoporum, Episcoporum, Ducum, PrinciPum, et aliorum Plurimorum utriusque secularis et Ecclesiastici status Magnatum ad S. Hildegardim, et eiusdem sanctas ad easdem responsiones: Item eiusdem S. Hildegardis alia quaedam, quae sequens page!la indica bit, Ad confirmandam et stabiliendam Catholicam nostram fidem et religionem Christianam, moresque in . Ecclesia instruendos et emendandos, apprime utilia: Nunc primum in lucem edita ... , Coloniae apud Haeredes lohannis Quentel et Geruuinurn Caleniurn. Wie Blanekwalt (irn Druek ist der Narne "Blanekvualt" gesehrieben) selbst bezeugt, war die Vorlage die heute als "Riesenkodex" bezeiehnete Hs. R: "Quae ego nuper rnanibus propriis ex arehetypo quod in Monasterio in Monte S. Roberti prope Bingarn sanete adseruatur, deseripsi". Doeh hat der Herausgeber nieht den ganzen Briefbestand des Riesenkodex veroffentlieht. Sein Bueh enthalt nur eine Auswahl. Naeh einer an den Erzbisehof Daniel von Mainz gerichteten Dedikation, einer aus Trithernius bernornrnenen Lebensbesehreibung Hildegards und einigen dern Dorninikaner-Mystiker ]ohannes Tauler zugesehriebenen Vaticinia folgen (S. 1-99, in genau derselben Anordnung wie in R) 78 Briefe (Anfragen und Antworten) (103). Dieser durehlaufenden Serie sehlieBen sich noeh andere, in R nicht in derselben Weise gruppierte Texte an (104). Es sind, rnit bersehriften, die nieht irnrner rnit denen unserer neuen Ausgabe bereinstirnrnen: - S. 99-I03: R, Nr. 95-96; PL 41 - S. I04-I06: R, Nr. 197-198; PL 42 (102) Erscheint in Mitt,JIat,inisNs JahrbllJ 23 (1988). - Wie gelllgt, hat dcr Verfasser - anders IIls wir - den Riesenkodex IIls Grundlllge fUr die Textge8tlllrung des Briefes Hildegards genommen. (103) In der Ptllrologia Latina sind CI die Nummern X bil 04. FUr die Reihenfolge dicser nllch den neuen FOflchungwergebni..cn uI1tcnchledenen StUcltc In der vorlicgendcn Edition verweiacn wir Auf die KOllkord.nun am Ende der Blinde . (xo.) Die An/(llbc in 1.!dJ1/J., S. x6o, Anm. to4: ... BI.nck"'.lt.... den der erlten 040 IIdefe de. RlelCnkOtlex..... I.t 11'(1 etwaa irrafhr.nd. LU EINLEITUNG - S. I06-I09: R, Nr. 235-236; PL 43 - S. I09-II5: R, Nr. I83-I84; PL 44 und R, Nr. I85-I86; PL 45 - S. II5-II6: R, Nr. 145-146; PL 46 - S. II7-I55: Ad praelatos Moguntinenses propter diuina per illos interdicta in der Fassung von R, f. 308v"-3I7ra; PL 47 S. I56-I7I: R, Nr. 267-268; PL 48 - S. I7I-I79: R, Nr. 269-270; PL 49 - S. I79-I8I: R, Nr. 27I-272; PL 50 - S. I8I-I95: R, Nr. 273-274; PL SI - S. I95-I99: R, Nr. 275-276; PL 52 - S. 200-205: R, Nr. 277-278; PL 53 - S. 206-229: R, Nr. 24I-242; PL 54 - S. 229-247: R, Nr. 279-280; PL 55 S. 248-272: R, Nr. 264: Ad congregationem sororum suarum, mit der ESA und einem Appendix De Vta S. Roberti. Unvollstandig; vgl. BLANCKWALT, S. 272: "Reliqua hue spectantia seriptor prae festinatione quadam importuna ex originali archetypo excerpere non potuit" (105). Vgl. PL, Sp. I065-I082. - Es folgt noch, S. 273-333, die Vita S. Hildegardis in drei Bchern, nach R, f. 317ra-327vb. 2. Diese Ausgabe von Blanckwalt war Grundlage fr die I677 in Lyon erschienene Edition: Maxima Bibliotheca Veterum Patrum et Antiquorum Scriptorum Ecclesiasticorum, primo quidem a Margarino DE LA BIGNE ...in lucem edita, deinde ...in Uniuersitate Coloniensi doctorum studio disposita, hac tandem editione Lugdunensi ... locupletata ... , Tomus XXIII, S. 535b-6ooa. Es st ganz deutlich, daB diese sog. Bibliotkeca Patrum Lugdunensis hier die Einrichtung von Blanckwalt einfach bernommen hat (106). Einige Notizen sind angepaBt worden. Es heiBt z.B. nicht mehr: Nunc primum, sondern Nunc tertio in lucem edita. Die Vita S. Ruperti endet S. 600b wie bei Blanckwalt, doch wird ein neuer Hinweis hinzugefgt: "Reliqua hue spectantia inuenies apud Surium die I5. Maij in Vita eiusdem S. Roberti". 3. Vier Briefe, von denen drei nur in der Hs. London, British Library, Codo Add. 17292 (= P), ein vierter auch in B berliefert sind, wurden nach P ediert im Commentarius praeuius de S. Hildegarde der Acta Sanctorum Sept. V (ed. J. STILTING, I755), S. 661-663. Die Texte stehen als die Nummern 56 bis 59 auch (105) Am Ende deI Ausgabe, S. 334f., steht en NachtIag: SII_aIfII Vita S. BlrIhtu tI S. Robtrti bis filM lIIpra folio 212 d, impf'Olliso ab,.,,,,,,pi opomit... hit obil,r 1I fIIrti", 1111111 -",,_ti /lit() .dittllJ. (x06) Alao mehr ,la die 40 eraten Brlefe de. R,ielcnkodex, wle Im.n QUS Behlh., S. r60, AMI. X4 vtnlehen !t6nntt. EINLEITUNG LIU in der Patrologa Latina (PL), Bd. I97, Sp. 275C-278C. In der hier vorliegenden Edition sind es die Stcke CLXXIX, CLXXIXR, CLXXX und CLXXXI. 4. Drei Briefe, die die Korrespondenz mit dem Konvent von Brauweiler darstellen, sind der Vita S. Hildegardis zu entnehmen. Es sind die Nr. 60 (Frage und Antwort) und 6I in PL I97, Sp. 278D-282A. Die Patrologa beruft sich auf den Text der AA. SS. Sept. V, S. 693-694. Die Briefe werden hier nicht ediert, weil sie knftig in der neuen von M. KLAES (Essen) vorbereiteten kritischen Ausgabe der Vita S. Hildegardis zu lesen sein werden. Vgl. hier die drei in der Ziihlung, nicht mit ihrem Text vertretenen Nummern LXVIII-LXIX. 5. Die Lcke, die die Auswahl Blanckwalts aus R, also auch die Bibliotheca Patrum Lugdunensis, hinterlassen hatten, ist spiiter auf Grund einer jetzt verschollenen, in dieser Edition mit der Sigl Hm bezeichneten Himmeroder Hs. ausgefllt worden: man findet noch 83 Briefpaare und eine Anfrage in E. . MARTENE - U. DURAND, Epistolae uariorum ad S. Hildegardem cum eiusdem ad eos responsis, in Veterum Scriptorum Amplissima Collectio II (Paris 1724), Sp. 1012-II33. Es handelt sich um Briefe, die alle auch in der Hs. Wr und bis auf zwei (107) auch in R stehen. Die PL hat die Stcke unter den Nummern 62 bis I45 bernommen (108). Weil die handschrftlche Vorlage fehlt, haben wir Martenes Edition den Wert einer Hs. zugemessen; doch kann die Ziihlung der Ausgabe nicht die ursprnglche sein, und es sind zweifellos auch die jedem Brief vorangehenden Argumenta nicht original. Diese Inhaltsangaben werden m Apparat nicht erwahnt. 6. Auf diesen hier vorangestellten Teileditionen beruht die Sammlung der von 1 bis CXLV numererten Briefe in der Ausgabe von J.-P. MIGNE, S. Hildegardis Abbatissae Opera omnia, in Patrologiae Cursus completus, Ser. lat., Tom. I97 (Pars 1882 (31952]), Sp. I45A-382C (= PL). Sie enthalt insgesamt, Anfragen und Antworten zusammengeziihlt, 279 (109). Einige Bemerkungen zum Inhalt dieses Uberlieferungszeugen und zu der Weise, in der er in unserer Edition benutzt wurde, sind hier am Platz. (X07) Die Korrespondenz mit Gertrudis von Stl\hleck, Nonne in Sto Thcodor zu Bamberg. Vgl. da.zu Vrbt",. 1, S. (108) Auch hier verweieen wir fUr die Numerierung in der vorliegenden AUlgabe a\.lr die Konkord_n:r,en _111 Bnde der Blinde, (109) Ole N\l.mmern 8. 9. 41. 54, ", 56, '" '18. ,1,1, 6. und X-45 hUelen In der Pl. kein Palu. LV LlV EINLEITUNG Eine Anzahl von Steken, deren Briefeharakter nicht auf der Hand liegt, haben in P L eine selbstandige Stelle bekommen. So steht der Text der Solutiones, die auf Anfrage Wiberts von Gembloux und der Monehe von Villers gesehrieben wurden (110), nicht im Briefkorpus; es wird in PL bei der Nr. 54 (Sp. 276) auf den eigenstandigen Abdruek naeh der Bibliotheca Patrum Lugdunensis hingewiesen (vgl. Sp. 137-1054). Ebenso ist die Nr. 55 (Sp. 276), die sieh auf die ERB bezieht, naeh derselben Ausgabe von 1677 gesondert ediert worden (Sp. 1053-1066). Die ESA, die Hildegard ihren Mitsehwestern vorgelegt hat, steht nieht unter den Briefen, sondern, noehmals naeh dem Druek von I677, auf Sp. 1066-1082. So sind aueh die V SR und die V SD eigens herausgegeben worden (Sp. 1081192 bzw. 1093-1II6; naeh den AA. SS. Maii III [1680], S. 503-509 bzw. Iulii II [1721], S. 581-597) (111). Obwohl die erste Briefserie in PL (Nr. 1-55) ber die Bibliotheca Patrum Lugdunensis (1677) auf Blanekwalts Rezension (1566) der Hs. R zurekgreift, ist der Wortlaut dieser Zeugen nieht immer ganz identiseh. So hat Blanekwalt, S. 2, im Brief an Papst Eugen II!. (Ep. II, 1 unserer Ausgabe) das richtige forma; die Bibl. Lugd. und PL dagegen sehreiben femina. So findet man bei Blanekwalt, S. 72, aueh die richtige Lesart foramen, wahrend in der Bibl. Lugd. und in PL formam steht (Ep. 1, 59 unserer Ausgabe). Andererseits steht indoctus (Ep. 1, 24), anstatt indocta, nur in PL. Wir haben nicht jeden Untersehied zwisehen diesen drei eng verwandten, sch sehlieBlieh doeh auf dieselbe Quelle sttzenden Ausgaben o.verzeichnet. Es gengte u.E., mit der Sigle PL* anzudeuten, wo der Text in der Patrologia von seiner ersten gedruekten Vorlage, der nieht so leieht zugangliehen Edition Blanekwalts (PL im Apparat), abweieht. Bei den Briefen PL, Nr. 62-145 bedeutet PL*, daB die Patrologia nieht mit Martenes Transkription der Hs. Hm (s. oben, Nr. 5) bereinstimmt. - Die Argumenta, die in P L den ersten 61 Briefen vorangestellt werden, begegnen weder in den Hss. no eh in den frheren Ausgaben. Sie werden hier im Apparat der Tituli nicht erwahnt. 7. Einen wichtigen Teil der Hildegard-Briefe und Texte, die m allgemeinen zu ihrer Brieftiteratur gereehnet werden, findet man in lB. PITRA, Analecta sanctae Hildegardis, in Analecta sacra VIII (Monte Cassino 1882 [1966J). Folgende Abteilungen (uo) Vgl. dazu Vorlilm. 2, S. I30f. (tu) ber den Ilriefchllu,kter und die Oberlleferungdage dieser Texte wurde in Vorbfm. r, S. l'l,ff. ehlndclt. EINLEITUNG sind zu erwahnen: S. 328-440: Nouae Hildegardis uel ad Hildegardem epistolae (I-XXXII); S. 518-582: $anctae Hildegardis epistolarum noua et altera series (XXXIII-CXLV) (112). Als Grundlage hat Pitra vor allem die Zeugen R (im ersten Teil der Briefe), W und Wr (im zweiten Teil) benutzt. Seine Absieht war, die Leken in den ihm bekannten Ausgaben auszufllen und die in der Hs. W neu entdeekten Steke zu verOffentliehen. Pitras Bezeichnung "Hildegardis uel ad Hildegardem epistolae" ist etwas irrefhrend. So gehOren die (jeweils naeh Pitra) Nr. XXII (S. 396f.), XXV (S. 4-404), XXVI (S. 45-407), XXVII (S. 47-414), XXVIII (S. 414f.), XXX (S. 434-438), XXXI (S. 438f.) und XXXII (S. 439f.) nieht in das eigene hildegardisehe Sehrifttum. Aueh die Briefe (naeh Pitra) Nr. CLXIV und CLXV seheiden aus. Welche Sehreiben fr unsere Edition in Betraeht kommen, ist aus dem Apparat, sowie aus den am Ende jeden Bandes aufgestellten Konkordanzen ersiehtlieh. Wie es bei PL der Fall war, sind aueh die von Pitra (PI) verfaBten Argumenta deor Briefe hier nieht im Apparat verzeichnet worden. 8. F. HAUG hat in seinem Aufsatz Epistolae sanctae Hildegardis secundum codicem Stuttgartensem, in Revue bndictine 43 (1931), 5.59-71 den Inhalt der Ausgaben von Migne und Pitra mit dem der Hs. Z vergliehen (113). Zum groBten Teil ist diese Arbeit ein kritiseher Apparat zu diesen Editionen. Doeh sind da aueh einige Briefe zum ersten Mal herausgegeben worden. Wir verweisen im besonderen auf die Nummern XII, LXIV, CXXXIII, CXXXIV, CCXLVII, CCLXI, CCLXXVIII, CCCXXI, CCCXXIII, CCCXLV, CCCLVII und CCCLVIII unserer Ausgabe. 9. F.W.E. ROTH hat in seinem .. Bueh Die Visionen der hl. Elisabeth und die Schriften der Abte Ekbert und Emecho von Schonau (Brnn 1884), S. 70-75, 178-179 die Korrespondenz Hildegards mit Elisabeth von SehOnau herausgegeben. Die genauen Angaben ber diese Texte wird man in unserem Aufsatz Der Briefwechsel zwischen Elisabeth van Schonau und Hildegard von Bingen, der knftig in Instrumenta Patrstica 23 erseheinen wird,' finden. 10. Zur Untersttzung ihrer Argumentationen h:aben M. SCHRADER und A. FHRKTTER in ihrer grundlegenden Arbeit Die Echtheit des Schrifttums der heiligen Hildegard von Bingen. Quellenkritische Untersuchungen (KolnjGraz 1956) auf den Sei(IIl) vgI. zu dieser Ausg'llbe Alfil/lit/ti .l)oll.lfJipfllll S. 597-608. (II3) Berichtlgungen HauQ8 ZMhlung findet milo in F!.cbfb., S. Anm. :l; 1oooc03 LVI EINLEITUNG ten 105-108 (Bernhard-Briefe), II2-II4, II7-II8, 120 (Papstbriefe), 126-131 (Kaiserbriefe), 135-137 (das Grafengeschlecht von Stade) und 143 (Ludwig von S1. Eucharius in Trier) die einschlagigen Texte veroffentlicht (114). Hinweise darauf finden sich hier im Apparat. II. Was den Briefwechsel zwischen Hildegard und Wibert von Gembloux betrfft, ist zu bemerken, daB Wiberts Schreiben hier nicht aufgenommen worden sind. Sie wurden neulich ediert von A. DEROLEZ, Guiberti Gemblacensis Epistolae 1 (CCCM 66; Turnhout 1988), S. 216-250 (Wiberts Ep. XVI-XXII) und 254-257 (Wiberts Ep. XXIV). 12. Die Korrespondenz zwischen Hildegard und Tenxwind von Andernach ist eingehend von A. HAVERKAMP besprochen worden: Tenxwind von Andernach und Hildegard von Bingen. Zwei "Weltanschauungen" in der Mitte des I2. jahrhunderts, in Institutionen, Kultur und Gesellschaft im Mttelalter (Festschrift fr Josef Fleckenstein, hrg. von L. FENSKE, W. RSENER und TH. ZOTZ; Sigmaringen 1984), S. 515-548. Eine Edition der zwei Brefe findet sich im Anhang, S. 543-548 (vgl. hier die Ep. LIILIIR). 13. In seinem Aufsatz Problemata Hildegardiana, in Mittellateinisches j ahrbuch 16 (1981), S. 127-129 hat P. DRONKE den Text der Beschworungsformel in der Hs. B, f. 2rr besproche n (115); auch sind da noch, S. 129-131, drei Briefe aus derselben Hs. (hier Ep. CCCLXXIX = B, Nr. 14, CCLXVIII = B, Nr. 36, CCCLVI = B, Nr. 43) zum ersten Mal ediert worden. Weitere 14 Schreiben stehen in P. DRONKE, Women Writers of the Middle Ages. A Critical 5tudy of Texts from Perpetua (t 203) to Marguerite Porete (t I3IO) (Cambridge 1984), S. 25-264. Es handelt sich um das erste Schreiben Hildegards an Wibert von Gembloux (hier Ep. CIIIR), den Brief B, Nr. 56, der auch in R steht (hier Ep. XXIII), den Brief Nr. 43 (Ep. CCCLVI), der schon in Problemata Hildegardiana stand, und (zum ersten Mal ediert) folgende II Stcke aus der Hs. B: Nr. 3 (Ep. CCCLXXVII), 19 (Ep. CCCLXXXII), 28 (Ep. CLXI), 37 (Ep. CCCUV), 38 (Ep. CCCLV), 34 (Ep. CCCXXXI), 30 (Ep. CCXVI), 42 (Ep. CCXCIII), 44 (Ep. CXVIII), 48 (Ep. CCCIX) und 12 (Ep. CCXVII). (U4) Die Briefe aus der Ha. B (Ne. 3 ~ . hice Rp. CCCXVI und Ne. 2X, hice CCXVn) sind inFAt/J., S. x;of. h%W. 143 ~ m erlten Mal edicrt wordcn. Vgl. Vnrhl... 1, S. t2. EINLEITUNG LVII C. Das Verhaltnis der Handschriften Was den Ursprung der groBen Sammlungen angeht, haben wir schon angedeutet, welchen Entwicklungsgang man sich dabei vorzustellen hat. In Vorbem. I, S. 144ff. wurde am Beispiel der in den Hss. gut vertretenen Korrespondenz zwischen Tenxwind von Andernach und der Rupertsberger Meisterin (Ep. LIILIIR) gezeigt, wie sich in der Anfrage vor allem inhaltlich, in Hildegards Antwort vor allem sprachlich eine Evolution vom ursprnglichen Konzept bis zu einer gesauberten bzw. geglatteten Redaktion durchgesetzt hat. Auch ist deutlich geworden, wie sich der Briefbestand der systematisch angeordneten Kompilationen von der Idee des Zeugen M(u) heraus ber Wr(u) bis zum Riesenkodex (R) entwickelt hat (116). Selbstverstandlich ist es nicht moglich, diese These an jedem einzelnen Bref zu prfen. Doch sind weitere Belege hier sicher am Platz. Wichtig, weil es sich um einen der auBergewohnlichen Falle handelt, in denep auch ein Zeuge der alten Tradition (hier weiter auch Vet.) die beiden Komponenten des Paares enthalt, ist der Briefwechsel zwischen Hildegard und Bernhard von ClairvauxjEp. I-IR), in dem abermals die Manipulationen der jngeren Uberlieferung (hier weiter auch Rec.) zutage treten. Dem Inhalt nach wurde eine Bitte um Rat der Seherin, so wie sie in Veto (Z., f. 31V-32V; M, f. 6rr-62r; fragmentarisch Wa, f. II9r-v) begegnet, in Rec. (Wr, f. 61vQ-62rQ; R, f. 342rQb) zu einem historisch versetzten und nicht fundierten Responsum. umgestaltet. Umgekehrt andert sich Bernhards original e und ziemlich freibleibende Antwort (Vet.: Z, f. 32v-33r) in ein spontanes, verehrungsvolles und ausfhr1iches Komplimentschreiben (Rec.: Wr, f. 6rrQ-va ; R, f. 341vb-342ra). Dies ist der erste und wichtigste Aspekt, in dem sich Veto und Rec. unterscheiden. Der Trennungspunkt liegt in der Vorlage von Wr, namlich Volmars bis II73 fortgefhrte Kompilation Wru (111). Sprachlich ist die Evolution - soweit die beiden Traditionen sich hier noch berprfen lassen - allmahlich verlaufen. Man vergleiche(1I8) Ep. 1, 1: Z und Wa fangen mit O uenerabilis pater an, Wr und R setzen diesen Worten den Satz 1 n spiritu mysteriorum (Dei) tibi dico voraus; das macht auch M eMu), der jedoch inhaltlicht zu Veto gehort; - 1, 7 solJicita ZWa] constricta RWr und M; apparuit ZWa] apparet RWr und M; - 1,8 numquam uidi Z Wa] non uideo RWr und M; 1, II ut credam Z Wa] qualiter ea dicam R Wr (xx6) Vgl. Vorbf... 1, S. X47ff. und VnrbI",. .2, S. n8ff. (m) Vgl, darllber Vorhl",. z, S. nBf. (na) S. I\\.l(h 1/orhl",. z, S. l:1X, Anlll. x 4 ~ . LIX LVIII EINLEITUNG und M; - 1,25 quasi dubitando ZWa] tibi non dubitans de te Wr und M, tibi de te non dubitans R. Es gibt noch andere Stellen im selben Brief, aus denen hervorgeht, daS M(u) sich nicht inhaltlich, sondern zweifellos sprachlich dem Wortlaut von Ree. anschlieSt. Es ist zu bemerken, daS die neueren Lesarten von M und Wr manchmal gegen die noch rezenteren der Hs. R zusammengehen, z.B. 1, 25 (s. oben); 1, 48 erigens mundum in saluationem Z, erigens homines in saluationem Wr und M, alios homines in saluationem erigens R. Bevor weitere Beispiele zur Illustration des Entwicklungsgangs angefhrt werden, sei hier die Stelle der Sammlung Wa, l die nicht nur im soeben besprochenen Teil mit Z zusarnmengeht, angegeben. Wie aus der Beschreibung des Inhalts (119) hervorgeht, enthalt Wa (f. u8r) ein anderswo nicht belegtes Stck; weiter gibt es Texte, die in Z, aber nicht in W, und die in W, aber nicht in Z stehen. Wir halten die Bestandteile der Auswahl in Wa fr Kopien aus eigenstandigen, noch nicht eingeordneten Vorlagen, die den Original en gleichzustellen sind. Gleichartige sprachliche Anderungen wie die, welche im Brief an Bernhard die Fassung von M(u) vom wohl das Urkonzept vertretenden Manuskript Z unterscheiden, finden sich auch in Duplikaten in dieser letzten Hs. Ein Beispiel bietet die Ep. XII an Bischof Hartwig von Bremen (120): XII, 1 O laudabilis persona Z] Tibi dieo in spiritu mystiei dani: Tu es laudabilis persona M und Z im Duplikat (gleichartig Wr und R); - XII, 6 det tibi Deus Z] Deus del tibi M R Wr und Z im Duplikat; - XII, 38 salute Z] sanitate M und Z im Duplikat. Doch gibt es auch Falle, in denen die Lesarten des Duplikats in Z nicht mit M(u) bereinstimmen, z.B. in Ep. XIIIR(IZI): XIIIR, 1 O quam magnum miraeulum Z und Duplikat in Z] Hee in spiritu tibi die o : O quam magnum . .. M (gleichartig R W r). Wir mochten die Anfertigung der Duplikate auf Vorlagen zurckfhren, die nicht in der Hauptredaktion von Z benutzt wurden, aber schon vor Mu vorhanden waren. Wie es um die Verhaltnisse der Hss. zueinander steht, ist oft nur annaherungsweise zu bestimmen. Welche Rolle hat z.B. W gegenber M(u) gespielt? AIs absolute Quelle fr die anderen (II9) S. oben und Vorl1em. 1,. S. 16If. (120) Hss.: Z, f. 2YV'30V, mit Dupl. f. 50r-v; M, f. 58v-59r; R, f. 333rb-v'; Wr, f. 49rb. (l:tX) HS8.; Z. f. 15rv, mit Dupl. f. 39v M, f. '9f-V j R, f. 3Bvb; Wr, f. 49rhvh EINLEITUNG Hss. scheidet W aus. Man kann den ersten Brief in W (f. Ir-9v) mit dem Text in Z (f. 5Ir-53v), M (f. 72r-75v), Wr (f. II9va122ro) und R (f. 393rb-395rb) vergleichen (122): PI, S. 341, 14 exspirauit W] arripuit eett.; S. 341, 19 lender W] pleniter eett.; S. 342, 2 v.u. uelut W] eari eett.; S. 343, 9-8 v.u. Waeh - Nam eett.] am. W. Ein anderes Beispiel bietet Ep. VIII (123): VIII, 53-54 malum - eett.] am. W. Doch konnen einige Uberlegungen zu einer annehmbaren Vermutung fhren. Man kennt den ursprnglichen Umfang von W nicht: vor dem ersten Blatt mu8 wenigstens eine jetzt verlorene Lage vorhanden gewesen sein und auch zwischen den Lagen 11 und 111 ist Text ausgefallen (124). Wenn man nun feststellt, daS die 13 Briefe, die M und W, wenn auch in anderer Anordnung, gemeinsam haben (125), zu den Nummern 1-13, d.h. genau zu den heutigen Lagen 1, 11 und 111 dieser letzten Hs. gehoren, so ist es nicht abwegig, zu vermuten, daS mehrere andere alte Schreiben, die in M zwischen den gemeinsamen Stcken begegnen, ursprnglich auch in den jetzt vermi8ten Blattern von W. gestanden haben. Beachtet man dazu noch, daS M und W gegenber Z manchmal gleiche Lesarten haben, die auf eine Evolution in der Textgestaltung hinweisen und von denen die meisten auch in die jngere Tradition vorgedrungen sind (126), so muS man daraus schlie8en, da8 die Hs. Mu in einer engeren Verwandtschaft mit W als mit Z gestanden hat. Es ist noch das Verhaltnis zwischen Z und W etwas genauer zu umschreiben. In Eehth., S. 67f. wurde deutlich gezeigt, da8 die eine Hs. direkt nicht von der anderen abhangig ist, da8 bei gemeinsamen Briefen die eine nicht von der anderen abgeschrieben sein kann. Durch weitere berlegungen kommen die Autoren derselben kritischen Untersuchungen zu folgendem Schlu8: "Die gemeinsamen Briefe der Hss. von Wien und Zwiefalten sind eine Abschrift von der gleichen Vorlage; sie enthielt die auf Faszikeln oder Einzelbliittern niedergeschrieben worden waren. Diese Tatsache fhrt zu dem RckschluS, da8 die Vorlagen von W und Z die Konzepte oder ersten Reinschriften der Hildegardbriefe darstellen. Eine Zwischenschicht ist kaum anzunehmen, da diese den Kopisten nicht auf losen Bliittern vorgelegen hiitte, sondern in einem Sammelband. Ein (I2Z) Der Text wird in dieser Ausgabe a1s Ep. CCCXLIV erscheinen. Wir verweisen hiet noch auf die Edition PI, S. 34f-345 (AJ 1a6&Nlal'llllJomiIl6l). (123) Hss.; Z, f. M, f. 77v-79r; Wr, f. 4,Vb-46vb; R, f. 329vb330v". und W. f. 9V-I2V. (I24) V g1. EebJh., S. 6I. (I25) Vgl. darbet die Beschreibung von M, oben, S. xxv, Anm. 66. (126) Vgl. dazu die Beispiele \lue dem Btief Hildegllrds \In 'relllf.wlnd von Andernllch (El". LlJJ\) In Vo";'.-. 1, S. 146, \nm. t7 und den l/pp. (t)fMp. dlent E(lition. LX LXI EINLEITUNG solcher ist aber nicht aufweisbar. Somit drfen wir die Briefe von W und Z als Abschriften der Originaltexte ansprechen." (S. 7I ). Diese Behauptung glauben wir nuancieren zu mssen. Oben wurden schon einige Lesarten erwahnt, die W und M gegenber iZ kennzeichnen. Wir fhren hier noch einen Brief an, in dem W sich deutlich von Z unterscheidet: Ep. CXXIII, an Abt b Manegold von Hirsau (Z, f. 56v; W, f. 3Iv-32r; hier wird noch f: auf die Edition PI, S. 524f. verwiesen). Man vergleiche: PI, I dulcissime Z] O dulcissime W (mit Wr R); ekristi W (mit Wr R)] om. Z; kanc ollam uidi Z] ollam uideo W (mit IWr R); 2 non Z] uix W (mit Wr R); pos sum intueri Z] possum uidere W (mit Wr, uidere possim R); ibi W (mit Wr R)] om. Z; 2-3 parum Z] aliquantulum W (mit Wr R); 3fractum Z] contritum W (mit Wr R, contrarium irrtmlich PI). Es gengt nicht, wie brigens in Ecktk., S. 68 suggeriert wird, soIche textlichen Differenzen der Unachtsamkeit eines Kopisten zuzuschreiben. Wenn man noch andere Beispiele, wie die Antwort an Tenxwind von Andernach (Ep. LIIR; s. oben) betrachtet, muB man doch notwendigerweise bei bestimmten Briefen eine andere Vorlage fr W als fr Z unterstellen. Es gibt auch eine andere Moglichkeit, der wir uns eigentlich mehr zuneigen: die I beiden Hss. konnen auf dieselbe Quelle zurckgehen, doch muB . man in diesen Fallen einem Bearbeiter schon eine gewisse zumuten. Wir haben darauf hingewiesen, daB derartige Anderungen auf sprachlichem Gebiet die jngere Tradition ankndigen. Bedenkt man nun, daB Volmar fr die Entstehung der Briethss. Mu und Wru, die identische oder gleichartige Neuerungen aufzeigen, verantwortlich war (127), so ist man berechtigt zu fragen, ob hier in W nicht schon sporadische Eingriffe des Sekretars Hildegards treten. Wie es dann zu der jngeren Uberlieferung gekommen ist, wurde in Vorbem. I, S. I44ff. und Vorbem. 2, S. II8ff. ausfhrlich beschrieben. Der Kern der systematisch eingerichteten Hss. Wr(u) und R ist in der kleinen Sammlung Mu zu finden, in der einerseits eine Anzahl von Briefen chronologisch und hierarchisch angeordnet, andererseits jedoch die historische Tradition und das Wesen des WortIauts noch respektiert wurden. Der Bruch mit der alten Uberlieferung, zugleich auch oft mit der geschichtlichen Authentizitat, hat mit der Abfassung von Volmars spiHestens II73 beendeten Kompilation Wru, deren Abbild uns in W r vorliegt (128), stattgefunden. Auf grammati(1!1.7) Vgl. Vlrbt",. 1, S. 152 und VlrbIm. 2, S. xx8ff. (128) Wr stammt RUS dem 13. Jh. und hRt nlcht den Wert elnet des verschollenen Kodex WNI, l)och 8tehl Wr 111ft mIs., I)er Uriefwechsel eler ReutUnl{er und BIBLIOGRAPHIE LXXIII Konrad mit Hildegard von Bingen ( I098-II79) , in Reutlinger Geschichtsblatter (1988), S. 7-14. DERS., Das Ende der Hirsauer Reformbewegung, Hildegard von Bingen und die Zisterzienser. FallbeisPiel: Zwiefalten, in 900 Jahre Benediktinerabtei Zwiefalten (Ulm 1989), S. 61-72. H. 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-""""",-,.lliam PI. 55 omnil] bit nt. Gh turbRbit\wG" EPIST. VIII, 56-87 21 magna m uicissitudinem errorum, quia quod Deus destruxit, horno amat. Et tu, O Roma, uelut in extremis iacens, conturbaberis ita, quod fortitudo pedum tuorum, super quos hactenus stetisti, 60 languescet, quoniam filiam regis, uidelicet iustitiam, non ardente amore, sed quasi in tepore dormitionis amas, ita quod eam a te expellis. Vnde et ipsa a te fugere uult, si non reuocaueris eam. Sed tamen magni montes maxillam adiutorii tibi adhuc prebebunt, te sursum erigen tes et magnis lignis magnarum arborum 65 te fulcientes, ita quod non tota in honore tuo, uidelicet in decore desponsationis Christi omnino dissipaberis, quin aliquas alas ornamenti tui habeas, usque dum ueniat nix morum diuersarum irrisionum, multam insaniam emittentium. Caue ergo, ne ad ritum paganorum te commiscere uelis, ne cadas. 70 Audi ergo illum qui uiuit et non exterminabitur. Mundus modo est in lasciuia, postea erit in tristitia, deinde in terrore, ita ut non curent homines se occid. In his omnibus sunt interdum tempora petulantie, et interdum tempora contritionis, . ac interdum tempora fulgurum et tonitruum diuersarum ini75 quitatum. Oculus enim furit, nasus sapit, os occidit. Pectus autem saluabit, ubi aurora uelut splendor primi ortus apparebit. Que uero sequuntur in nouo desiderio et in nouo studio, dicenda non sunt. Sed ille qui sine defectione magnus est, modo paruum habi80 taculum tetigit, ut illud miracula uideret et ignotas litteras formaret, ac ignotam linguam sonaret. Et dictum est illi: Hoc quod in lingua desuper tibi ostensa non secundum formam humane consuetudinis protuleris, quoniam consuetudo hec tibi data non est, ille qui limam habet, ad aptum sonum hominum 85 expolire non negligat; Tu autem, o horno apparens constitutus pastor, surge, et curre citius ad iustitiam, ita ut coram magno medico non accuseris, app. comp.; 60 ardenti R 61 torpore GbR W,. quod] ut R 62 expellas R 70 Audi ergo] Nune audi R 72 ut] quod GbMWWr omnibus his R 74 ae] et GbMR Wr 81 post linguaro add. promeret atque ut in (in om. R) multimodam, sed sibi eonsonantem melodiam R Wr app. erit.: 60 quoniam] quod W,. 61 dormitationis M 63 tamen om. Gb 64 magnis Iignis] ramis Gb magnarum arborum l. lifr. W 67 h ..bens PL* diuersorum Gb 69 commisced MPL 73 contrictionis M 75 Oculus tqs. d,su"t i" Gb sapit] r..pit R Wr 80 miraculum PL 81/85 Hoc - negligat] cum desuper tibi ostensa ad formam humane consuetudinis non protuleris in Latina linguR. quia hec consuetudo tihi non es! data, Hle qui limam hahet, Rd aptum 80num hominum ellplere non Vi/JI l. Hild. ll, J (11111PI- 197. 101C) 82 in o",., etialJl in llflil 'Ir "'.r,. w 23 22 EPIST. VIII, 88 - IX, 12 quod ouile ipsius a sorde non exterseris nec oleo unxeris. Vbi autem uoluntas crimina nescit, et ubi horno desiderium non 90 rapuit, ibi horno omnino in profundum iudicium non cadit, sed culpa huius ignoran ti e per flagella tergitur. Ergo, o tu horno, sta in recto itinere, et Deus saluabit te, ita quod in stabulum benedictionis et electionis te reducet; et in eternum uiues. IX HILDEGARDIS AD ADRIANVM PAPAM Qui uitam uiuentibus dat, dicit: O horno, diram duritiam leenarum et fortem fortitudinem leopardorum patiendo sustinebis et naufragium in captura predarum senties, quoniam omnibus his datus es in fatigatione ad te currentibus. Habes 5 autem intelligibilem intellectum contra seuissimos mores hominum, in quibus estuando frenabis capillos currentium equorum, qui non desistunt currere ad semitas predarum. Sed tamen rixando contra te ipsum inclinas te interdum quasi ad probitatem quorundam hominum, ubi celas loculos aliquorum, qui ro mor tui sunt preliari in planis uiis. Vnde patieris pugna m seuitie preliorum, sed destrues mobilia reliquiarum illorum, qui in foueam uadunt per asperitatem suam. Attamen uenam habes Ep. IX codd.: R (f. 330yb'33Ua); W (f. I02Y'I03r); Wr (f. 47ra'b); Z (f. 44r). edd.: PL 3, IS4A-C (cfr R); Echth., p. 120; cfr HAUG, p. 63.64, n. 39. comm.: Echth., p. 120-123; Vorbem. 2, p. 138; 139. IX, Tit.: o"'. WrZ Hildegardis R Adriano apostolico Hildigardis W IX, 12/13 habes - clauis] cfr Apoc. 3, 7. app. co",p.: IX, 2 fortem om. R Wr 4 fatigationem R Wr app. erit.: VIII, 92 tu, o PL 93 reducat Wr et2 o",. Wr 93/94 in eternum] iterum M 94 eternumque Wr app. eril.,' IX, 1 T,xbi.r mpomi '1 rogatiOl/is (pIrplfllflt Adri""D papa, tlflribMtil4, tfr ,p. IV) "on disJin,g"it Wr dat uiuentibul PI. 3 quoniam1 quod Wr S autem] enim PL 6 refrc:nabi. PI. capilhl' W 10 .tuitie) Stmeiac PI. a. IIS4-II59 EPIST. IX, 13 - X, Ir fortissime clauis, que non uadit libenter ad azyma in forma sardii. IS In pectore ergo tuo quere saluationem aquarum, ne in turbinem uadas, sed ut in mansuetudine requiescas ad languorem et ad liuorem illorum, qui permixti sunt maceratione diuersorum uulnerum, in hoc imitans Saluatorem tuum, qui te redemit. Et Deus non derelinquet te, sed in lumine illius uidebis. X HILDEGARDIS AD ALEXANDRVM PAPAM a. II73 O summa et gloriosa persona, que primum constituta es per uerbum Dei, per quod omnis creatura rationalis et irrationalis in genere suo facta est, tibi specialiter idem Verbum claues regni celestis per indumentum humanitatis sue, scilicet ligandi atque soluendi potestatem, concessit. Tu quoque, excellentissime pater, materia omnium spiritua- . lium personarum 'exsistis, que tuba iustitie Dei sonant in Ecclesia, que uariis ornamentis circumamicta fulget, dum alii aliis bona exempla uitam sanctorum imitando prebent..Qui et si quid 10 rect agunt, Deo et non sibi attribuunt, et de bonis imitatoribus suis gaudent, sequentes priores sanctos, qui carnem suam do-Ep. X cod.: R (f. 33Ira.b). ed.: PL 4, I54C-I5SC (cfr R). co",m.: Echth., p. 147; Briefo., p. II7; Vorbem.l, p. 150. X, Tit.,' Alexandro apostolico Hildegardis R IX, 19 Deus - te] cfr Ps. 36, 28. in - uidebis] cfr Ps. 35, 10. X, 3/5 claues - concessit] cfr Matth. r6, 19. 8 uariis - circumamicta] cEr Ps. 44, 10; 44, 15 app. comp.: IX, 17 ad om. R 18 post rederilit partem p. CXXIlI immlnf R Wr 18/19 Et - uidebis] memorare quod horno in terra es, et ne timeas quod (quia R) Deus derelincuet te, sed (quoniam R) lumen llius uidebs RWr (ifr ep. CXXJIJ) app. eril.,' IX, 13 azimam Z, ". corro W 17 maceratone add. in Erhth. X. 9 Qui et sil quae ets PL 10 recte PI. et1 l. /in. R 11 PL" I1 24 EPIST. X, 1:2-47 EPIST. XR, 1-17 25 15 mabant et seipsos cum manifesta uictoria celestis militie contra uitia diaboli pugnantes roborabant, et cum bona uoluntate uelut angeli in Deum aspiciebant. Sic et tu, o mitis pater, benignum patrem imitare, qui peniXR ALEXANDER PAPA AD WEZELINVM PRAEPOSITVM S. ANDREAE IN COLONIA a. 1I73 tentem filium et ad se reuertentem, saginatum uitulum propter illum occidens, cum gaudio suscepit, et sauciati ex latronibus uulnera uino lauit caligine confusa. Asperitatem correptionis et pietatem misericordie designat. Et stella matutina, que solem 20 diei precucurrit, esto in Ecclesia, que diu schismatis caligine confusa, lumine iustitie Dei caret. Et tu ergo secundum zelum Dei corripe et oleo misericordie penitentes unge, quoniam Deus magis uult misericordiam quam holocaustum. Nunc, o mitissime pater, ego et sorores mee genua nostra 25 coram paterna pietate tua flectimus, orantes ut digneris paupertatem paupercule forme respicere, que nunc in magna tristitia su mus, eo quod abbas de monte sancti Disibodi et fratres eius priuilegiis et electioni nostre contradicunt, quam semper habuimus. De qua semper magna cautela preuidendum nobis 30 est, ne aliquatenus nobis tollatur, quia, si nobis timoratos et religiosos, quales querimus, non concederent, re ligio spiritalis omnino in nobis destrueretur. Vnde, domine mi, propter Deum adiuua nos, ut uel electionem nostram obtineamus uel alios, ubi possimus, qui nos secundum 35 Deum et utilitaterri nostram procurent, libere queramus et accipiamus. Nunc iterum rogamus te, piissime pater, ne petitionem nostram et etiam nuntios istos despicias, qui per fidelem amicum nostrum moniti te petentes ad nos diuerterunt, et hoc quod 40 apud te obtinere querunt, facias, quatenus post finem huius uite, que ad uesperum iam declinat, in indeficientem lucem peruenias et dulce m uocem Domini audias: Euge. serue bone et fidelis. quia super pauca fuisti fidelis, super multa te constituam; intra in gaudium Domini tui. Inclina ergo supplicationibus 45 nostris aures tue pietatis, et nobis et illis clara dies sis, ut ex indulgentia tue largitatis communiter Domino gratulemur, quatenus et tu in eterna felicitate semper gaudeas. 15ft7 penitentem - suscepit] cEr Luc. 15. IS-32. 17118 sauciati - confusa] cEr Luc. lO, 30-37. 22/23 quoniam - holocaustum] dr I Reg. 15. 22; Os. 6. 6; Matth. 9. 13; 12. 7. 42/44 Euge - tui] Matth. 25. 2I; 25. 23 17 ant, sauciatifot1. (illum qui) adrJlllrJNm ,si 22 anl, oleo arJd. de PL 24 mee s. Jin. R 25 BUIl PL* 27 sumus l. /in. R 29 prouidendumfot1. "'1, PL 30 eRt l. Ii". R 33 Deum] Dominutn PI. 45 Hi, PI. Alexander, seruus seruorum Dei, dilecto filio, preposito sancti Andree in Colonia, salutem et apostolicam benedictionem. Ex parte dilecte in Christo filie nostre Hildigardis, priorisse montis sancti Roberti in Binga, et sororum eiusdem loci, ad 5 nostram audientiam noueris peruenisse quod, cum magistrum sibi et prepositum de monasterio sancti Disibodi, sicut consueuerant, elegissent, abbas ipsius loci que de persona monasterii sui facta fuerat, concedere noluit, sed eandem personam eis renuit adhuc assignare. Vnde, quoniam predictis sororibus in his, que lO ad salutem pertinent animarum, diligenter conuenit prouideri, discretioni tue per apostolica scripta mandamus, quatenus utramque partem, cum super hoc fueris requisitus, ad tuam presentiam conuoces, et rationibus super electione prepositi hinc inde diligentius intellectis, causam ipsam, iustitia mediante, 15 decidas. Et si piedicte sorores de illo monasterio prepositum habere non potuerint, facias ut saltem de alio habeant competentem. ~ : Ep.XR GOd.: R (E. 33Ub). 111.: PL 4. I55D;I56A (cEr R). tomIII.: BdJth. p. I23; I47; Brilfo., p. II9; VOIIfm. 1. p. ISO. Xa, Tit.: RcsponBum Alcxllndri ad Wezelinum pre(poaitum) R XR, 7 ip.iuft] IIiUR 1'1. 8.fort. fuer.nt Irri"""JI/,. 'ti 26 EPIST. XI, 1-19 EPIST. XII, 1-16 27 XI XII HILDEGARDIS AD HARTVVIGVM ARCHIEPISCOPVM BREMENSEM p. a. 1148 HILDEGARDIS AD HARTVVIGVM ARCHIEPISCOPVM BREMENSEM a. 5 10 15 Qui in primo die te uidit, et oculos tibi ad uidendum dedit cum uolantibus pennis omnis creature, et qui hominem fecit speculum in plenitudine omnium miraculorum suorum, ita quod scientia Dei in illo claret, sicut scriptum est: Quoniam dii estis et filii Excelsi omnes, ille ad te aspiciat et te ad ipsius uoluntatem dirigat. Horno tangit Deum, qui nec initium nec finem habet, ubi rationalitas in homine Deum imitatur, et quia etiam scientia boni et mali Deum ostendit. Sic est rota eternitatis. Ipse etiam Deus faciat ut malum iHud fugias, quod in primo die incepit et bona uoluntate caret, et quod Deum semper contradicit. Faciat etiam in te fenestras, que in celes ti Ierusalem lucent, que sunt pulchra edificia in uirtutibus, et faciat te uolare in amplexione caritatis Dei, sicut iHe dixit que m Deus perfuderat: Qui sunt hi qui ut nubes uolant, et quasi columbe ad fenestras suas? Et iterum: Ego paupercula forma uidi in te lumen saluationis. Nunc imple precepta Dei, que gratia Dei tibi dat et que Spiritus Sanctus te docet. 1,'!j'o laudabilis persona, que necessaria est homini, habens in altissimo Deo successionem, quod est pontificale officium, ideo oculus tuus Deum uideat, et sensus tuus iustitiam eius intelligat, cor tuum in amore Dei ardeat, ita ut anima tua non deficiat. 5 Sed sta in summo studio edificare turrim celestis Ierusalem, et det tibi Deus adiutricem, uidelicet dulcissimam matrem misericordiam, et esto lucida stella lucens in tenebris noctium prauorum hominum, et esto uelox eeruus currens ad fontem aque uiue. Respice quia in hoe tempore multi pastores sunt eeci 10 et claudi et raptores pecunie mortis, sufloeantes iustitiam Dei. O care, multum est mihi amabilis anima tua pre genere tuo. Nunc audi me, cum lacrimis et erumnis prostratam ante pedes tuos, quia anima mea ualde tristis est, quoniam quidam horribilis horno eonsilium et uoluntatem meam atque aliarum soro15 rum mearum et amicorum deiecit in carissima filia nostra. Richarde, abstnihens eam de claustro nostro per temerariam Ep. XI codd.: R (f. 333rb); W (f. 66v-67r); Wr (f. 49ra'b); Z (f. 80v-8H). edd.: PL 10, 162C-D (cfr R); efr HAUG, p. 69, n. I09 COIIIIII. : Echth., p. 161-162; Vorbllll. 2, p. I20; 139. , iI \ Ep. XII codd.: M (f. 5Sv-59r); R (f. 333rh-va); Wr (f. 49rb); Z (f. 29v-30v); Z, iter. (f. sor-v). edd.: PL 10, 162D-163A (cfr R); cfr HAUG, p. 60-61, n. 9; p. 65-66, n. 64. colllm.: Echth., p. 161-162; Vorbelll_ 2, p. I20; 139. XI, Tit.: Hertuuino archiepiscopo de Bremun Hildigardis (Hildigardis 0111.W) W Z Responsum Hildegardis R Epistola s. Hil. ad eundem archiepiscopum Wr XII, Tit.: Hertuuino Bremensi archiepiscopo Hildigardis M Bremensi archiepiscopo Z Hartuuigo Bremensi archiepiscopo Hildegardis Z,im: Nif tito p. XI R Wr XI, 4/5 dii - omnes] Ps. SI, 6; cfr Ioh. 10, 34. cfr Dan. 6, 10. 15/16 Qui - suas] Is. 60, 8. 12 fenestras - Ierusalem] 2. XII, 5 celestis Ierusalem] cfr Hebr. I2, 22. 8/9 ceruus - aquel cfr Ps. 41, 13 anima - est] efr Matth. 26, 38; Marc. 14, 34. app. COIIIP.: XI, 1/2 dedit post creature R 2/3 fecit post suorum R 3 ita quod] ut R 4 clareat R 8 quia etiam 0111. R 11 uoluntate bona Z Deo Wr PL 13 luceant R 14 amplexibus R Wr 18 precepta Dei imple R Dei2 ] ipsius R 19 post docet ep. XII, mulalo initio, annectunt R Wr app. comp.: XII, 1 O laudabilis persona] Tibi dico in spiritu mystici .doni: Tu es laudabilis persona M Z,iter. Sed et in spiritu mystici doni tibi dico: Tu es laudabilis persona RWr (cfr ep. XI, [9) 3 et om. R 4 anf4 cor add. et RW,. ita 0111. R 6 Deus det tibi MRWrZ,iler. 7 et esto] Esto etiam R 8 esto 0111. R 10 et1 0111. R 11/17 O care - suam o",. R W,. app. mi.: XI, 1 Qui] litl. ;nit. difICil W 8 Rcientiam Z, a. co"' W 10 illud s. lin. W 13 )ucellnt .Blllnclew., luceat PL' 15 et qUlRi columbe o",. W,. app. mi.: XII, t homini] horno Z,/trr. 4 ,mI, ardeat aJti. stal Kit PI. 8 fonte:. Wr 9 in o",. PI..' 11 pro Hlllf.( quod Hoflill 16 R. JI,ulI.lde PL 5 13 q\lClnillml 29 28 EPIST. XII, 17-43 uoluntatem suam. Quia Deus sciens omnia, scit ubi pastoralis cura utilis est, ideo fidelis horno non circueat querens prelationem. Quod si quesierit in inquieta mente uolens magister esse, 20 magis uoluptatem potestatis appetens quam uoluntatem Dei inspiciens, lupus rapax est in persona sua, et ipsius anima numquam fideliter querit spiritualia. Sed ibi est simonia. Vnde abbati nostro non erat necesse, sanctam animam predestinare in obcecato sensu suo et in ignorantia sua in hec gesta 25 et in tam magnam temeritatem cece mentis. Si filia nostra quieta mansisset, Deus prepararet illam ad uoluntatem glorie sue. Ideo obsecro te, qui sedes super cathedram episcopalem secundum ordinem Melchisedech, rogans te per illum qui dedit 30 animam suam pro te, et per nobilissimam matrem eius, ut dimittas ad me carissimam filiam meam, quia electionem Dei non pretereo nec eam contradico ubicumque fuerit, ita ut Deus det tibi benedictionem quam Isaac dedit Iacob filio suo, et benedicat te in benedictione quam dedit per angelum suum 35 Abrahe in obedientia illius. Nunc audi me, non abiciens uerba mea sicut mater tua et soror tua et comes Hermannus ea abiecerunt. Non facio tibi iniuriam sine uoluntate Dei et sine salute anime sororis tue, sed rogo ut ego consoler per eam et ipsa per me. Quod Deus 40 ordinauit, non contradico. Deus det tibi de rore celi benedictionem, et omnes chori angelorum benedicant tibi, si audieris me famulam Dei et si perfeceris uoluntatem Dei in hac causa. 21 lupus rapax] cfr Gen. 49, 27. 28/29 secundum - Melchisedech] cfr Ps. r09, 4; Hebr. 5, 6. 33 benedictionem - suo] cfr Gen. 27, 27-29. 34/ 35 in benedictione - illius] cfr Gen. 22, r6-18. 41 de rore celi] cfr Gen. 27, 28. app. comp.,' 17 Quia] sed R Wr 19 post mente add. sua R Wr uolens magister esse 061. R 20 magis - potestatis] potestatem magis uoluptate R. et magis uoluptate potestatem Wr 21 est post sua R Wr anima ipsius R 22 fideliter 061. R Wr spiritalia MRWrZ,iter. simonia est R Wr 23/43 Vnde eqs 061. R Wr qui qJ. XIII&, mulato initio, annectunl app. mt.,' 23 non s. lin. M 26 Deus] dominus Haug 30 per - matrem] pro llohilissimR matre H4Ng 33 Isaac 0111. Z Iacob dedit Z 36 uerba in lIIar,. Z 36/37 et HOrclr tua 0111. Hall,ll 37 IIeremallnu8 M 38 salute] Nanal Rte: M Ji,Ii EPIST. XIII, 1-24 XIII HARTVVIGVS ARCHIEPISCOPVS BREMENSIS AD HILDEGARDEM a. II52 Hildegardi, magistre sororum sane ti Ruperti in Christo, Hpllt. lInd(! pleniter factus ost. Antiqu\ls quippe serpcns d iTlsidiabatur, qua nes" sicut pen!grini filii fHITU' nllllti ddel'l'I'Ullt, quoniarn n ~ r t : l l c10drillll 1101147 46 EPIST. XVR, APPEND. 1, 83 - 11, 13 reficiuntur. Vocem quoque habent, et non clamant; opera etiam eis data sunt, et non operantur. Gloriam absque merito habere uolunt, et 85 meritum absque opere. Qui gloriam cum Deo habere uult, proprietatem suam abscidat, et qui meritum apud Deum habere desiderat, opus ad hoc exerceat. Sed quia hoc non facitis, ad seruos seruorum computabimini, et ipsi iudices uestri erunt, ac libertas uestra a uobis declinabit sicut benedictio a Chanaan. Ista fiagella precurrent, alia autem, et C)O postea alia peiora uenient. 5/8 Adam - iuit] cfr Gen. 3. 11 Cain - occidit] cfr Gen. 4. 15/17 Noe - produxit] cfr Gen. 6-7. 18/19 filio - inhonoraret] cfr Gen. 9. 19/ 20 filius - factus est] cfr Gen. 9, 21-27. 20/22 Diuinitas - muliere] cfr Gen. II, 30. 30/31 filios - percussit] cfr 3 Reg. r8. 32 Verbum - est] cfr loh. r, 14. 43 incarnatus - obediuit] cfr Phi!. 2, 8. 44/45 discipulos - precepit] cfr Matth. 28, 19. 77/78 corona - inclinabitur] cfr ler. 13, 18. 2 qui] que Wr 4 opera probitatis sue R 5 non bene R 6/7 lucidum uestimentum R 8 tenebrosa terra R 9 quod] quia R 11 diabolus Cain R 17/18 in quo] ubi R 19 post patrem add. suum R idem filius eius R 20 denudatur Wr 24 uite2 ] uitis PL 25 maledictionem Wr 25/ 26 irrisionem 0111. Wr 29 iniit 0111. PL 30 Israel 0111. Wr 31 ac] et R 33 Ipse] In se Wr 34 factum a. C01T. Wr 37 eum 0111. Wr 38 ac] et R 40 ac] et R 41 quoque 0111. Wr 42 ac 0111. PL 43 ac] et R 45 credentes 0111. Wr 46 ac1] et R 47 qua] quia PL 50 eius] Dei R 52 ac] et R ut2 0111. R 53 ut 0111. R 54 perfecerunt R Sancti] Dei R 57 nota R designarent Wr 58 ac1] et R 67 ac2] et R 68 reliquerunt R 68/69 uoluntatem proprietatis R 69 ac] et R 70 auerterunt R ac] et R 71 sue 0111. R hoc] illud R ut] in R 74 ei 0111. PL 76 incedebant R Et 0111. Gb 78 imminuetur Wr 80 nutriendos Gb 82 sicut] et Gb 86 abscindat PL 87 exerceat] exhibeat GbR 90 post alia add. et Gb R APPENDIX 11: 273 post prouidebit add. R Wr: Diabolus namque in opere Dei errorem fecit, quod etam in primo homine incepit, unde spumas uitorum suorum super spiritalem populum exspuit. Sed Deus populum quem sibi elegit, in rectitudine seruabit, sicut etiam quosdam homines contra nouissimum errorem seruat, ut illum dissipent. Sic diabolus in cauda erroris huius confundetur et sicut coluber in cauernam abscondetur, uelut etiam in nouissimo errore in confusionem ducetur. Deus enim opera sua in Adam preuidit, quem de limo carnem et ossa fecit, cum ei spiraculum uite inspirauit. Sed cum spiritus hominis ab 10 homine recesserit, caro et ossa in cinerem uertuntur, sed tamen in nouissimo die renouabuntur. Quod autem Deus hominem de limo tecit, ueterem legem dandam homini prefigunLuit, !;(!d quod illmn hOlllo dI' limll in rll'lll'm d ussa sllrrcxit, spiritalem legom oshmi. o",. PI.. 44 er I 011 PL" 46 uobis I nolliN PL 17. 13 cum - sedere] cfr Luc. 10, 38-42. 70 EPIST. XXV, 1-22 EPIST. XXVR, 1-23 71 XXV XXVR EBERHARDVS ARCHIEPISCOPVS IVVAVENSIS AD HILDEGARDEM a. II63-II64 HILDEGARDIS AD EBERHARDVM ARCHIEPISCOPVM IVVAVENSEM a. II63-IX64 E(berhardus), Iuuauensis Ecclesie Dei gratia minister et archiepiscopus, licet indignus, Hildegardi sorori et magistre de sancto Ruperto in Pinguis, quicquid ualet peccatoris oratio, et post huius carnis tropheum ad amplexus celestis sponsi cum prudentibus uirginibus introire. Ego peccator in ualle lacrimarum positus, multis seculi turbinibus et procellis attritus, intus timores, foris pugnas passus, obnixe tuam postulo dilectionem ut pro me preces fundere digneris, quatenus diuina misericordia sue pietatis uiscera super ro me aperiat et ab omnibus tribulationibus clementer eripiat, quia et imperator pro schismate quod nunc in Ecclesia est, nobis uim inferre conatur. Meminisse etenim debet caritas tua, uirgo Deo digna, quia, cum essem apud Moguntiam in curia eiusdem imperatoris, 1; sanctis orationibus tuis attentius me commendaui, pro eo ut per tuam intercessionem status uite mee profectum haberet in Domino et felicem consummationem. Vnde etiam pollicita es paruitati mee ut, acceptis litteris meis, secundum quod Dominus dignaretur tibi reuelare, non graueris mihi res cribe re. Huius 20 pollicitationis debitum requirit paruitas mea a tua sanctitate. Vale, uirgo Dei, et memento mei. Quicquid tamen illud est quod rescribis, pone sub sigillo. o' la 1; 20 o tu persona, que in uice Filii Dei uiuentis es, statum tuum nunc uideo uelut duos parietes quasi angulari lapide coniunctos, quorum alter ut candida nubes apparet, alter aliquantum umbrosus, sic tamen quod nec candor ille huic umbrositati, nec eadem umbrositas huic candori se intermiscet. Parietes isti labores tui sunt, animo tuo coniuncti, ubi ex altera parte intentio et suspiria tua per angustam uiam ad Deum in candore anhelant, et ex altera circuitus laboris tui aliquantum in umbrositate ad populum tibi subiectum pertinet, ita tamen quod candorem intentionis tue uelut domesticum habes et quod umbrositatem secularium laborum uelut quoddam tibi alienum inspicis, nec hec sibi intermisceri permittis, et ideo fatigationem in animo tuo frequenter habes. Nam intentionem tuam ad Deum et laborem tuum ad populum non habes uelut unum. Sed tamen cum bona interitione ad celestia anhelas, et cum populum in Deo procuras, in una mercede coniungi possint, sicut et Christus celestibus inhesit et tamen ad populum se inclinauit, ut scriptum est: Dii estis, et filii Excelsi omnes; dii scilicet in celestibus, et filii Excelsi in procuratione populi. Tu ergo, pater, labores tuos fonte sapientie perfunde, quem due filie hauserunt, que regalibus uestibus circumdate sunt, uidelicet caritas et obedientia, quoniam sapientia cum caritate omnia ordinauit, plurimos ruulos educendo, ut dicit: Gyrum celi Ep. xxv eodd.: R (f. 334ra); Wr (f. ;orb_ya). ed.: PL 12, 164D-I6;B (cfr R). mmm.: Briejw., p. 72-73; Vorbem. 2, p. 140. Ep. XXVR codd.: R (f. 334ra-ya); Wr f. ;ova;rra). ed.: PL 12, 16;B-I66B (cfr R). eomm.: Briejw., p. 74-7;; Vorbem. 2, p. 140. XXV, Tit.: Archiepiscopus Vuauensis (sic) Hild. R archiepiscopi ad s. Hil. Wr Epistola Iuuacensis XXVR, Tit.: Responsum Hildegardis R archiepiscopum Wr Epstola s. Hil. ad eundem XXV,4/5 celestis - introire] cfr Matth. 2;, la. cfr Ps. 83, 7. 7 intus - passus] cfr 2 Coro 7, ;. 6 in ualle lacrimarum] XXVR, 18 Dii - omnes] Ps. 81,6; cfr Ioh. lO, 34. Eccli. 24, 8. 23/24 Gyrum - sola] XXV, 1 E(berhardus) scripSll E. R H. rubr., sed e. in margo inl. Wr uuauensis R (eorr. PL) 2 Hildegardis PL* 3 Ruperto scrips/l Ruberto R (Roberto PL*) Ruperto Wr Pings R 14 Moguntiam scripsi CJ/m PL] Mogontia m R Wr curia] curro PL * 19 gtauarcris PL* 22 sigillo sub a. mrr. Wr XXVR, 3 aliquantulum PL 7 per om. PL * 8 aliquantulum PL 10 quod om. R 11 tibi PL 14 tamcn om. R 15 ct] ut Wr 16 Deum Wr pOSBunt R 18 a,,1I Dii adJ. Ego dixi PL 20 11,,1, pater add. o PL 21 qui R Wr (fDrr. PL) uc.tihu. jJMl aunt PL 23 ut IX ct s. U". fDrr.Wr 1 72 EPIST. XXVR, 24-49 circuiui sola, et quia Deus homini per obedientiam preceptum 25 dedit. Vestimentum autem caritatis est, quod uultum Dei in angelico ordine aspieit, sed uestimentum obedientie circumcinctio humanitatis Domini est. Iste puelle ad ianuam tuam pulsant, et caritas ad te dicit: Tecum manere desidero, et uolo ut in lectum strati tui me 30 ponas et ut in diligenti amicitia me habeas. Nam quando uulnera cum misericordia tangis et tergis, in leeto tuo iaceo, et quando simplices ac bene uiuentes cum beneuolentia in Deo tenes, in diligenti amicitia tua sum. - Sed et obedientia ad te dicit: Tecum maneo propter ligaturam legis et preceptorum Dei. Ergo strenue 35 ac in forti ui me tene, non ut uillicum sed ut carissimam amicam. Nam in initio baptismi me suscepisti et in aliqua progressione tua me tenuisti, scilicet in disciplina subiectionis, et in prelatione ubi preceptis Dei obedisti. Caritas enim materia mea est, et ex illa orta sumo 40 Et iterum, o pater, sapientia tibi dicit: Esto similis patri familias, qui stultitiam filiorum suorum mite audit, sed tamen prudentiam suam non deserit, uelut etiam ego celestia et terrestria in utilitate populi in unum coniungo. Tange ergo et terge uulnera, ac simplices et bene uiuentes tene, atque gaudium in 45 utraque parte habe, Deo adiuuante. Nunc, o pater, ego paupercula forma uideo quod uoluntas tua ianuam uirtutum optat que tibi ueniet, ita quod in istis uirtutibus molendinum flnis corporis tui complebis. Qui est et qui omnia perscrutatur, animam et corpus tuum in salute sua tenet. 48 Qui est] Ex. 3, 14; Apoc. 1, 4. 48/49 qui - perserutatur] efr 1 Coro 2, XO.25 autem] quidem R 26/27 eircumamictio PL 29 me S. lin. R 30 ut om. R 31 tuo S. lin. R iaeebo Wr 32 ae] et R 33 ante amicitia adJ. a Wr et om. Wr 35 ae] et R non ut] ut non Wr clarissimam PL 40 Et - sapientia] O pater, sapientia iterum (uerum PL) R simis Wr 40/41 patrisfamiilias PL" 41 mite] inuite PL sed] et R 43 terge] tinge PL 44 ae) et R tene o",. PL 46 quod1 quia R EPIST. XXVI, 1-22 73 XXVI HILLINVS ARCHIEPISCOPVS TREVERENSIS AD HILDEGARDEM a. IIS2 (() 5 10 15 20 Hillinus, Dei gratia Treuirorum humilis minister et seruus ac eorundem archiepiscopus, licet indignus, Hildegardi carissime sorori, Agnum et sponsum sequi quocumque ierit. Quoniam Dei sapientie, que infirma mundi eligit, ut fortia confundat, iucundum sibi habitaculum in tua uirginitate eligere complacuit, lueis sue gratiam in spiritu consilii et scientie amplioris in te largius effudit; cuius, ut arbitror, lucis effusione etiam aliorum mentes ad studia meliora et saluti uiciniora excitari uoluit et illustrari, te mediante, mater ueneranda et sincerissima caritate amplectenda. Superest igitur, uirgo Christi dilectissima, uere uitis, cuius sub umbra quieseis, cuius fruetus gutturi tuo est dulcis et amplexabilis, uere, inquam, uitis propagines in hoc mare procellosum latius extendere, celestis poculi,. quo inebriaris, dulcissimum saporem ad lucra animarum quaqueuersum propensius deriuare, que gratis accepisti gratis dare, ne forte arguaris, lucernam ad utilitatem proximorum accensam sub modio abscondere uoluisse. Rogo ergo, mater sancta, cum ceteris ad portum consolationis tue confugientibus, spe consequendi desiderii mei uberrima fretus, rogo, inquam, et contestor uiscera tua materna per sanetam caritatem, quatenus de cella illa regis uinaria, cuius . i.:ml \ Ep. XXVI cadJ.: R (f. 334v-b); Wr (f. SIrab). ed.: PL 13, 166C-167A (efr R). XXVI, Tit.: Hillinus Treuirorum arehiepiseopus Hildegardi R Treuirorum arehiepiseopi ad s. Hil. Wr Epistola XXVI, 3 Agnum - ierit] cfr Apoc. 14, 4. 4/5 infirma - eonfundat] 1 Coro 1, 27. 8 meHora - uiciniora] cfr Hebr. 6, 9. 11 uere uitis] cfr Ioh. 1'. l. 12 fructus - dulds] cfr Canto 2. 3. 14 poculi - inebriads] cfr Canto 5. l. 16 gratis1 - dare] cfr Matth. 10, 8. 16/17 lucernam - absconderc] efr Matth. 5, 15; Marc. 4. 21; Luc. n. 33. 22 de - uinaria] cfr Canto 2, 4. XXVI,2 c1ariuimae PI. 4 ..pltntiA WrPL J 10 ulue f. lill. W, 152 EPIST. LXVIII - LXX, 3 EPIST. LXX, 4-34 153 BRAUWEILER Cunctorum spiritalium Deo largitori charismatum toto cordis 5 iubilo gratiarum exsoluimus actiones, qui dignationis sue antiLXVIII qua miracula nostro non dedignatur renouare in tempore. Ex quo facile aduertimus eius nos minime fraudari promissis, quiGEDOLPHVS ABBAS ET MONACHI AD HILDEGARDEM c. a. II69 bus suos olim consolatus est dicens: Ecce ego uobiscum sum usque ad consummationem seculi. His licet nos indigni inuenia10 mur promissis, eis tamen sic uestri cordis, cooperante Spiritu LXVIIIR Sancto, recognoscimus inflata precordia, ut, quamuis idiota HILDEGARDIS AD GEDOLPHVM ABBATEM c. a. II69 condendi libros aliaque mira perplura faciendi, hisque. qui impresentiarum sunt stupendi, celestis mirabiliter aspiret harmonia, et ante incognita mortalibus per uos ftant manifesta. LXIX 15 Et quid mirum? Iam enim, iam, inquam, ut uere Christi sponsa et immaculata innixa super dilecto uestro, cuius leua GEDOLPHVS ABBAS ET MONACHI AD HILDEGARDEM c. a. II69 sub capite uestro, et eius dextera amplexatur uos, qui uos' in suum cubiculum duxit suaque uobis secreta excellenter reserauit. Vt in his uos confortet Dominus sedulo uobis optantes, BURGUND (BELL,EVAUX, CHERLIEU, CLAIREFON20 quatenus uobis aliqua de nostro statu diuinitus reuelari nobisque TAINE, LA-CHARITE, BITHAINE) insinuare curetis humillime deposcimus. Sed hec mulier, presentium latrix, femina nobilis est et cuiusLXX dam amantissimi uiri uxor est. Hec deuotione multa uenit ad QVINQVE ABBATES AD HILDEGARDEM a. a. II57 te hu milis et pedestris, cum in equis et multo comitatu posset 25 uenire. Causa autem hec est aduentus eius: iam multo tempore B. Belleuallis, G. Cariloci, A. Clarifontis, R. Caritatis, G. Be sterilis permansit, cum tamen primum pueros genuerit; sed illis thanie dicti abbates, Hildegardi preelecte Christi sponse, florere mortuis, et alios non gignens, dolore uehementi afficiuntur ipsa in gratiam et collaudare canticum. et mari tus eius. Hinc est quod ad te ancillam et familiarem Christi confugit, habens ftduciam quod meritis et orationibus 30 tuis obtineas apud Deum, ut possit adhuc fecundari et benedictum fructum uentris in prolis procreatione exhibe re Christo. Inde est, quod nos ab ipsa et a marito eius rogati, rogamus te ut in hac petitione pro ipsis stes apud Deum, et quod desiderant mereantur obtinere. Ep. LXVIn - LXVIIIll - LXIX Has epistolas edendas curabit Monika Klaes in libro de Vila S. HiItkgartJis qui mOl!: publicabitur. Cfr PL 60-61, 27SD-2S2A; B";'"', p. 54-55; Vonr-. 1, p. 162. Ep. LXX &tJJ.: Hm (teste Mart. n, 1027); R. (f. 352vb'353ra); Wr (f. 75ra-Va). ,..1,J.: PL 72, 292C-293B (cfr Hm). C01III1I.: Vonr-. 2, p. 143-144. ::[118/9 Ecce - seculi] Matth. 2S, 20. 16 innixa - ilestro] cfr Canto S, 5. il' 16117 cuius - uos1] c& Canto 2, 6; S, ). 17118 uos2 - duxit] cfr Canto LXX, TiI.: Quidam abbates Hildegardi R. Epistola quinque abbatum ad ;:1 3, 4 30/31 bencdictum - ucntris] c& Deut. 28, 4; Luc. 1, 42. s. Hil. Wr 4 spiritualium Hm carlan\a.tl Wr ehritmltum PL 9 nOl Hect Wr LXX. 2/3 aorece - canticum] cfr EccIi. 39, 19. 12 condiendi H.tr perplura "". a 13 flrt. .Itupenda .m_tl.1II 111 15:1uera forI. rrdI HIII 16 ueltro) lOO Htrr 20 uohl. IlIqulllllqul nobi. 11111 R 1I1 11111, reuellri "'ti. 00111. "'lIIft :&2 hummlllter R 24 pO'llt 1-1", 26 LXX, 1 B. 0IIt. HI1I W'r Meileuallis W'r Carilod] cIari laci R. ,il:. p:nuerltl p:nerlult 11", 30 (er.und.rll fetum dar! ", 31 In "". Wr I .....~ 11111111' 154 EPIST. LXXR, 1-25 LXXR HILDEGARDlS AD QVINQVE ABBATES o persone que per gratiam Dei in dominica uocatione pastoralis cure estis, discite primam uocationem Ade, cum Deus illi dixit: Vbi es?, quando per inobedientiam preuaricator exstitit. Tunc etiam illi nomen quasi tenebrosa terra erat, et 5 Deus ipsi uestitum dedit, sciens quod propter eum tunicam humanitatis sumpturus esset. In qua etiam clara uoce misericordie illum reuocabat, quando peregrinus filius in semetipso ad memoriam sui rediit, cum dixit: Quanti mercenarii in domo patris mei abundant panibus, ego autem hic jame pereo, et pater 10 eius in gaudio ipsum suscepit. Nunc decet uos magistros, ut in primo oculo claritatis uideatis quod Deus per alienam uiam Adam reuocauit, scilicet per osculum humanitatis in saginato uitulo, sic dicens: Horno per inobedientiam perierat, sed eum per penitentiam reducam. 15 Sed et in excelsum montem ascendite, ac in ualle tabernacula facite et in eis diu manete. Cum enim sursum aspicitis, Deum sequendo montem ascenditis. Tunc etiam in profundam humilitatem respicite, quoniam Filius Dei in humanitate sua totum hominem portauit, ac in omnibus operibus uestris, scilicet in 20 uobismetipsis ac in aliis, humilitatem attendite, et in ea diu perseuerate. Cauete ergo ne mens uestra similis sit nigro monti, ubi in ignitis carbonibus aera fiunt per artes fabrorum. Hoc squalidi mores in mala consuetudine sunt, interdum cogitando, interdum 25 desiderando, interdum operando que inutilia sunt, que sancti-Epo LXXR coJdo: HIII (teste Mart. rr, 102801029); R (fo 353ra-va); Wr (fo 75va076ra). ,do: PL 72, 293C-294D (cfr HIII). LXXR, Tito: Responsum Hildegardis R Epistola So Hil. ad eosdem abb(ates) Wr LXXR, 3 Vbi es?] Geno 3, 90 S Deus - dedit] cfr Geno 3, 210 8/9 Quanti - pereo] Luco 15, 17. 13 in saginato uitulo] cfr Luc. 15, 23; 1), 27; 15, 30. IS in ualle tabernacula] cfr Iud. 4, IIo LXXI\, 4 etiam om. R nomen iJli R et] sed R S Deum PL* 6 sumpturus in margo Wr 10 ipsum in gaudio HIII 11 Nunc omo R Vos magistros decet R 15 et om. Wr 17 Tune] et R 19 ac] et R 22/23 sit - fabrorum om. Wr 25 anl, que2 addo et R EPIST. LXXR, 26-61 155 tatem non parant, sed que lesionem lasciuie faciunt. Ista, milites IIS7 Dei, fugite et lucem illam inspicite quam aliquantulum gustastis,a. a. et ad sanctitatem citius surgite, quia nescitis quando finem accipiatis. 30 Deus enim rationalitatem homini dedit. Nam per uerbum Dei horno rationalis est. Irrationalis autem creatura uelut sonus est. Sic Deus omnem creaturam in homine constituit. Sed rationalitati duas alas dedit, quarum dextera ala bonam scientiam, sinistra autem malam scientiam significat. In his horno est quasi 35 uolatilis sit. Horno etiam uelut dies et uelut nox est. Cum autem die s noctem in homine opprimit, horno bonus miles nominatur, quoniam in militari uirtute malum superat. Vnde uos, o filii Dei, Christo per diem militemini, et in quiete mentis nebulam fugite que diem obnubilat, ac etiam nocturnas insidias que per 40 propriam uoluntatem in dilatatione cordis nimietatem loquuntur, declinate, et estote dies que a cadente rore in mane tangitur et que postea in placida temperie temperatur, ita quod omnia in discretione probetis et quod uobis et aliis bona recte prouideatis. 45 In cauernis ergo columbe cum pura simplicitate habitate, ut uocem exsultationis et salutis in tabernaculis iustorum habeatiso Nam Deus uitalem uocem spiraculi uite in rationalitatem posuit, uocem scilicet exsultationis, que cum bona scientia Deum in fide uidet et cognoscit. Et eadem uox in bene sonante tuba cum 50 operibus beneuolentie sonat. Vox enim ista amplexionem caritatis habet, ita quod etiam humilitate mansuetos colligit et misericordia uulnera ungit. Caritas etiam cum torrente aqua Spiritus Sancti fIuit, uidelicet cum pace bonitatis Dei. Humilitas quoque hortum cum omnibus pomiferis gratie Dei parat, que 55 circulum omnis uiriditatis donorum Dei habet. Misericordia autem balsamum sudat ad omnes necessitates que homini assunt. Hec etiam uox caritatis in symphonia omnium laudum salutis sonat. Ipsa quoque per humilitatem in excelsum sonat, ubi Deum uidet et ubi cum uictoria contra superbiam pugnat. 60 Ista enim uox per misericordiam lacrimabili et iucunda uoce clamat, quia pauperes et claudos ad se colligit et quia sic 42/43 omnia - probetis] cfr 1 Thesso 5, 210 45 in cauernis - habitate] cfr lero 49, r6. 46 uocem - iustorum] cfr PSo 1I7, ISo 61 pauperes et claudos] cfr Luco 14, 13. 1I130 per om. Wr 31 Imtionllia Aurem] Hcd irnocionllli8 R 32/33 Sed rationAlitati] RaciOI1Rlitlti autem R 33 bonam in -'.ro Wr 34 Hdentiam t !IIIII! o",. R 35 Uomo) ~ t R aUlem) enlm R 36 in homine ;11 '*"1)/0 Wr 39 lIe]et R 41 ~ Ollf. Jll'r 42 (11I1Idllll R 110 1m dllf. JI", lit irltl 'lula UVr 54