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26. APRIL 2018 ELBPHILHARMONIE KLEINER SAAL FAUSTO ROMITELLI AN INDEX OF METALS

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26. APRIL 2018ELBPHILHARMONIE KLEINER SAAL

FAUSTO ROMITELLI AN INDEX OF METALS

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Donnerstag, 26. April 2018 | 19:30 Uhr | Elbphilharmonie Kleiner Saal

State of the Art | 3. Konzert

ROMITELLI: AN INDEX OF METALS

DAISY PRESS STIMME PHACE ENSEMBLE

FLORIAN BOGNER SOUND

DIRIGENT NACHO DE PAZ

Fausto Romitelli (1963–2004) An Index of Metals / Video-Oper für Sopran, Ensemble, multimediale Projektion und Elektronik (2003)

Text: Kenka Lèkovich Video: Paolo Pachini, Leonardo Romoli Musikinformatik: Stefano Bonetti, Paolo Pachini Techno-Zuspielungen mit freundlicher Genehmigung von Pan SonicIntroduzionePrimo IntermezzoHellucination 1: DrowningirlSecondo IntermezzoDrowningirl IITerzo Intermezzo AdagioQuarto Intermezzo Hellucinations 2/3: Risingirl/EarpiercingbellsFinaleCadenza

Keine Pause / Ende gegen 20:30 Uhr

Ein Nach- oder Wiedereinlass in den Saal ist nur nach Freigabe durch das Einlasspersonal möglich.

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Die Video-Oper An Index of Metals ist das kompositorische Vermächtnis von Fausto Romitelli. »Im Zentrum steht die Idee, den Klang als Materie zu denken, in die man hineintaucht«, erklärte der 2004 jung ver-storbene italienische Komponist. Er will den Zuschauer in »ein Magma aus fließen-den Tönen, Formen und Farben« stürzen, in eine synästhetische Reizüberflutung aus Licht, Bild und Klang. Dazu tragen nicht nur die drei Videowände bei, sondern vor allem der elektronisch gefilterte Sopran von Daisy Press und das elfköpfige, auf moderne Musik spezialisierte österreichi-sche Ensemble Phace unter der Leitung von Nacho de Paz.

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IM HOCHOFEN

Fausto Romitelli: An Index of Metals

»Fausto Romitelli ist der reinste Vertreter der Subkultur in der intellektuellen zeitgenössischen Musik«, charakterisierte der Musikologe Eric Denut den Kom-ponisten, der am heutigen Abend im Mittelpunkt steht. »Denn in seinem Schaffen spiegelt sich eine andere Subkultur, nämlich jene der angelsächsischen Pop-musik von den 60er Jahren bis heute. Romitelli liebt diesen Stil, der Spontaneität, Lebendigkeit, Neugier und das Verführerische im Menschen ausdrückt.« Fausto Romitelli wurde 1963 in Gorizia geboren, etwa 150 km nordöstlich von Venedig, direkt an der italienisch-slowenischen Grenze. Er studierte am Mailänder Kon-servatorium und setzte seine Ausbildung am IRCAM fort, dem legendären, von Pierre Boulez begründeten Pariser Institut für Elektronische Musik. Romitellis Kompositionen wurden von etlichen Neue-Musik-Ensembles aufgeführt und bei Wettbewerben vielfach ausgezeichnet. Im Sommer 2004 erlag Fausto Romitelli einem Krebsleiden.

Schon immer war Romitelli bestrebt, Einflüsse der modernen Kunstmusik und der Popmusik zu vereinen. Einerseits beeinflussten ihn seine Kollegen und Lehrer am IRCAM: Karlheinz Stockhausen etwa oder Gérard Grisey mit seiner elektroakustischen Spektraltechnik. Andererseits faszinierte ihn die psyche-delische Rockmusik der Zeit, die ihm auf ähnlichen klanglichen Parametern zu fußen schien. Auch Electro-Künstler wie Aphex Twin, die Noise-Rocker von Sonic Youth und Jimi Hendrix’ E-Gitarren-Experimente inspirierten Romitelli. Insofern ist es nur konsequent, dass sich seine Werke klassischen Genre-Kate-gorien entziehen, unbekümmert Violinen mit verzerrten E-Gitarren kombinie-ren und sich ausführlich der Erkundung von akustischen Grenzbereichen hin-geben. Er mache sich bei der Arbeit gerne die Hände schmutzig, soll Romitelli einmal gesagt haben.

Um die Auflösung von Grenzen geht es auch im Werk des heutigen Abends, das der Italiener 2003 komponierte, ein Jahr vor seinem Tod: An Index of Metals, eine knapp 50-minütige Video-Oper für Sopran, elfköpfiges Ensemble, Elektronik und Drei-Kanal-Video. Den Titel, übersetzt etwa »Ein Verzeichnis der Metalle«, würde man womöglich eher im Protokoll eines Chemielaboranten vermuten.

Doch es sind in der Tat metallische Aggregatszustände, Lichtreflexionen und Klänge, die den Komponisten zu diesem Werk inspirierten. Auf mehreren Ebe-nen ist die Oper von dieser Idee durchdrungen – visuell, klanglich, räumlich und selbst konzeptionell.

Ziel von An Index of Metals sei es gewesen, »die Zuschauer in ein Magma von fließenden Klängen, Farben und Formen einzutauchen, um Oper zu einer Erfah-rung totaler Wahrnehmung zu verwandeln«, erklärte der Komponist. Und tat-sächlich verschmelzen Text, Musik, Licht, Gesang und die auf drei Leinwände projizierten Videos zu einem einzigen Kontinuum, zu einem »Hochofen, einer rituellen Soundmesse«, so Romitelli. Entstanden ist ein sinnlich erfahrbares Gesamtkunstwerk von psychedelischem Sog, das der Komponist gemeinsam mit seinem Freund Paolo Pachini und der Dichterin Kenka Lèkovich verwirklichte, die die Videos und Texte für die Sopranstimme beisteuerten.

Fausto Romitelli (2001)

DIE MUSIK

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Was der Rezipient im unablässigen Bilder- und Klangfluss womöglich aus dem Blick verliert: Rein formal basiert die Video-Oper auf einem klaren Gerüst. In (unregelmäßigem) Wechsel erklingen rein instrumentale Abschnitte und zusätz-lich mit Sopranstimme besetzte Teile. Letztere erkennt man am Titel Hellu-cination – zusammengesetzt aus den (englischen) Wörtern »Hölle« und »Hal-luzination«. Dazwischen schaltet Romitelli Intermezzi (Zwischenspiele), die ins Geräuschhafte tendieren.

Am Anfang, sozusagen in der Ouvertüre, stellt er zunächst auf denkbar kom-promisslose Weise den Klang ins Zentrum. Für Pink-Floyd-Fans: Der beständig wiederholte g-Moll-Akkord zitiert den Beginn von Shine on you, crazy Diamond. Im Verlauf wird er immer stärker verzerrt und elektronisch »verunreinigt«. Das ist Kalkül. Wer in unseren Breitengraden lebt, hat sich längst an das Dur/Moll-System gewöhnt, das nicht nur die Harmonien der Popmusik, sondern auch der Klassik vom 17. bis zum 20. Jahrhundert beherrscht. Romitelli will den Hörer aus diesem Kontext lösen, sein Ohr befreien und für Neues öffnen. Also isoliert er einen prototypischen Klang aus dieser Sphäre, wiederholt und verfremdet ihn so lange, bis man ihn nicht mehr als als solchen wahrnimmt. Der Akkord schmilzt förmlich. Gleichzeitig illustriert die Einleitung den Prozess, der das gesamte Werk durchzieht: Wiederholung, Verdichtung und Auflösung. Den Übergang von Ordnung zum Chaos.

Entsprechend sprengt An Index of Metals auch den Rahmen einer konventionel-len Oper: Orientierungspfeiler wie eine durchgehende Handlung gibt es nicht. Die Oper soll künstlich und abstrakt bleiben, keine konkreten Bilder evozieren. »Die einzige Handlung ist Hypnose, Besessenheit und Trance«, schreibt Romi-telli. Auf den Videoleinwänden flackern gespenstische Schemen, sprühen Queck-silbertropfen oder formt sich ein Kaleidoskop aus Lichtreflexionen. Die Musik tut ihresgleichen: Als durchweg verfremdete Klangkulisse changiert sie zwischen barocken Verzierungen, jaulenden Gitarren und Pentatonik, zwischen Kammer-musik und Archetypen der Popmusik. Auch das denkbar heterogene Ensemble aus Blech- und Holzbläsern, Streichern, Klavier, Elektronik und Singstimme kombiniert, filtert und verzerrt der Komponist bis zur Unkenntlichkeit: Elektro- Glissandi verbinden sich mit wimmernden Streichern; Blechbläser und E-Gitarre verschmelzen zu einer Klangwalze. Nichts existiert hier in Reinform, alles ist Mischung.

Für seine Klangfolgen berücksichtigte Romitelli darüber hinaus physikali-sche Eigenschaften – Obertonspektren, Schwingungsverhältnisse und die da- raus resultierenden Klangfarben beispielsweise. Verfahren wie diese hatte der Italiener in Paris kennengelernt, wo schon in den 70er Jahren Vertreter der Spektralmusik wie Gérard Grisey den Klang selbst zum Gegenstand ihrer Musik erhoben hatten.

Videostills aus An Index of Metals

DIE MUSIK

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jedoch kurzerhand eine »metal-miso hell«, ein höllisches Fan-tasiegemisch aus Metall und Miso (japanische Würzpaste). Sin-nigerweise ertrinkt in Drowningirl 1 die Sopranstimme förmlich in den Geräusch-Wogen. In Risingirl besingt sie dagegen Metalle wie Nickel, Chrom und Eisen in wilder Assoziation, mit unna-türlich übersteigertem Ausdruck – ein dämonisches, albtraum-haftes Moment. Das dazwischen platzierte Adagio versetzt den Hörer in einen Zustand der Schwebe. Zwischen Ertrinken und Auftauchen gleiten Quecksilbertropfen und metallische Klänge konturlos dahin. In Earpiercingbells zitiert die Sängerin schließ-lich über ein Megafon den Doors-Frontsänger Jim Morrison: »Steel thrust suckin space«. Alles verschmilzt wie im Traum, ein schwarzes Loch aus Klängen.

Im Finale scheinen alle Elemente wirbelsturmartig zusam-menzufließen, bis die Cadenza zur rohen Noise-Improvisation von E- und Bassgitarre ins Innere eines Müll-Recyclers zoomt, ungeschönt und brutal, ein Vanitas-Symbol der Gegenwart. Am Ende wird sang- und klanglos der Stecker gezogen.

Ein »brutales Requiem für sich selbst« habe Romitelli da geschrieben, meint Jean-Luc Plouvier, der An Index of Metals mit dem belgischen Ictus Ensemble erstmals aufführte, und bezieht die letzte Szene auf den bekannten Bibelvers »Staub bist du, und zum Staub kehrst du zurück«. Ganz abwegig ist es nicht, das von allgegenwärtigem Zerfließen und Sich-Auflösen, von Vergänglichkeit, Gewalt und Vision durchdrungene Werk als einen Abschied vom Leben zu sehen. Nur wenige Monate nach der Uraufführung erlag Fausto Romitelli seinem Krebsleiden. Ob musikalisches Testament oder nicht: Mit An Index of Metals hat Romitelli seine Vision von etwas nie Dagewesenem verwirk-licht. Er selbst beschrieb sie so: »Eine gewalttätige, abstrakte Erzählung bar aller opernhafter Künstlichkeit, ein Initiations-ritus der Versenkung, eine Trance aus Licht und Klang.«

LAURA ETSPÜLER

Für ihre Gedichte zu An Index of Metals ließ sich die Schriftstellerin Kenka Lèkovich von Roy Lichtensteins Drowning Girl (1963) inspirieren. Wie viele andere Werke des Pop-Art-Künstlers basiert auch dieses auf einem Comic. Im Original ist im Hintergrund ein Mann zu sehen, der sich an einem gekenterten Boot festklammert.

Psychedelisch, düster, rätselhaft sind auch die drei zugehörigen Gedichte der kroatischen Schriftstellerin Kenka Lèkovich, die sie eigens als Grundlage für den Gesangspart verfasste, Drowningirl, Risingirl und Earpiercingbells, übersetzt etwa »ertrinkendes« und »auftauchendes Mädchen« sowie »ohrenbetäubendes Läuten«. Zu diesen eigenartigen Titeln inspiriert wurde die Dichterin vom hier abgebildeten Pop-Art-Gemälde Drowning Girl des US-amerikanischen Künstlers Roy Lichtenstein aus dem Jahr 1963.

Das erste Gedicht, in der Oper auf die Abschnitte Drowningirl 1, 2 und 3 verteilt, adaptiert das Szenario des Bildes, macht aus den todbringenden Wasserfluten

DIE MUSIK

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she don’t careshe won’t call Bradshe don’t careshe won’t call Brad for help

she would give up too soonshe will drown and sink into a spoonshe will drownshe will drown

I will drownI will sink in my nail enamelan iron wavea bluegrey wavean iron wavemy nail enamellong lasting enamelinox stainless express

HELLUCINATION 2: RISINGIRL

Murder by guitar,nickel you arebut when I pierce and fixyour smileto dive in and diveyou rise on and rise infected by noise

Brown lust for life, rust you arewhen I collapse into your eyesto dive in and diveto dive in and diveyou rise on and risecorroded by noise

HELLUCINATION 1: DROWNINGIRL

shining melting drowningshining growingmelting drowningironbluegrey wavebluegreypillowing wavebreaking over her headsudden extreme honeymooners literally drowning drowning in emotions

into an ironbluegrey wavebluegreyblue

she suddenly fellfellshe fell

in a metal-miso hellhellmetal hell

loop of seaweed soupsouploop of soup

pieces of milky broken glassglasspieces of glass

leaves of red copper rustrustleaves of rust

industrial noisy dustdustnoisy no- no- noisy dust.

es kümmert sie nicht sie wird Brad nicht rufenes kümmert sie nichtsie wird Brad nicht um Hilfe rufen

eher würde sie zu früh aufgeben,sie wird ertrinken und in einem Löffel versinkensie wird ertrinkensie wird ertrinken

Ich werde ertrinkenich werde in meinem Nagellack versinkeneine Eisenwelleeine blaugraue Welleeine Eisenwellemein Nagellackultra-haltbarer Nagellacknicht-oxidierbar, rostfrei, Express

Mord durch Gitarre,Nickel bist du,aber wenn ich dein Lächelndurchdringe und fixiereum hinein- und unterzutauchen steigst und steigst du emporverseucht von Lärm

Eine braune Lebenslust,Rost bist du,aber wenn ich zusammenbreche indeine Augen,um hinein- und unterzutauchenum hinein- und unterzutauchensteigst und steigst du emporzerfressen von Lärm

glänzend schmelzend ertrinkend glänzend wachsendschmelzend ertrinkendEisenblaugraue Welleblaugrauschwellende Welleschlägt über ihrem Kopf zusammenplötzliche, extreme Hochzeitsreisende buchstäblich ertrinkend, ertrinkend in Emotionen

in ein Eisenblaugraue Welleblaugraublau

plötzlich fiel siefielsie fiel

in eine Hölle aus Metall und MisoHölleMetall-Hölle

ein Kreislauf aus Algensuppe SuppeSuppenkreislauf

Splitter milchigen, zerbrochenen Glases GlasGlasstücke

Blätter aus rotem Kupfer-Rost RostBlätter aus Rost

industrieller, lauter Staub Staub lauter, lau- lau- lauter Staub.

GESANGSTEXT

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intoxicatedemolishingsquashingcrashing

corrodepierceholeborenailrentbreakrentbreakcutrentbreakcutshootstrikehit

crucify the heartbeat

Black Iron Prison, chrome you arewhen I crash into your bonesto dive in and rise on and risecorrupted by noise

The basement is done lithium you arewhen I hit and shot your soulto dive and rise on and rise crucified by noise

HELLUCINATION 3: EARPIERCINGBELLS

bedriddendumbfoundnoisedinnoisedinear-piercing bellshellphonesandmetal shells

Steel thrust sucking space

corruptinginfectingtransfixingcollapsingempoisonimprisonenchainincineratelacerateperforate

Schwarzes EisengefängnisChrom bist duwenn ich inin deine Knochen kracheum hineinzutauchen undaufzusteigen, zu steigenzerstört von Lärm.

Das Fundament ist gelegtLithium bist du,wenn ich deine Seeleschlage und erschießeum zu tauchen undaufzusteigen, zu steigengekreuzigt von Lärm

bettlägerigsprachlosLärmgetöse Lärmgetöseohrenbetäubendes LäutenHöllentelefoneundmetallene Hülsen

Stahl Stoß aussaugender Raum

zerstörendansteckendaufspießendzusammenbrechendvergifteneinsperrenfesselnverbrennenzerfetzendurchbohren

betäubenniederreißendzerquetschendabstürzen

rostendurchdringenlöchernbohrenfestnagelnzerfleischtzerbrechenzerfleischtzerbrechenschneidenzerfleischtzerbrechenschneidenschießenschlagentreffen

den Herzschlag kreuzigen

GESANGSTEXT

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NACHO DE PAZ DIRIGENT

1974 im nordspanischen Oviedo geboren, widmet sich der Dirigent Nacho de Paz vor allem der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Er studierte zunächst Klavier, Komposition, Kunstgeschichte und Musikwissenschaft und wurde mit mehre-ren Kompositionspreisen ausgezeichnet, bevor ihn Kurse bei Arturo Tamayo und Pierre Boulez schließlich zum Dirigieren brachten. 2006 schloss er dieses Stu-dium an der Musikhochschule in Frankfurt am Main ab. Nacho de Paz dirigierte nahezu 300 Uraufführungen und die spanischen Erstaufführungen von bedeu-tenden Werken wie Luigi Nonos Prometeo und Karlheinz Stockhausens Gruppen. Als Gastdirigent leitete er renommierte internationale Orchester, unter anderem das Orquesta Sinfónica de Madrid, Orquesta y Coro Nacionales de España und das Orchestre Philharmonique du Luxembourg sowie das Klangforum Wien, das Ensemble Modern oder das Ensemble Musikfabrik.

Beständig engagiert sich Nacho de Paz in Bildungsprojekten mit Museen, Universitäten und nationalen musikalischen Institutionen, so in San Sebastián, Barcelona, Madrid und in Aragón, wo er von 2005 bis 2016 am Konservatorium Analyse zeitgenössischer Musik lehrte und heute die Academia para la Nueva Música leitet.

DAISY PRESS STIMME

Als »mutig und leidenschaftlich« bezeichnete die New York Times die US-ameri-kanische Sängerin Daisy Press, die als »Principal Vocalist« im berühmten House of Yes im New Yorker Stadtteil Brooklyn singt, komponiert, improvisiert und mit hausinternen Zirkusartisten auftritt. In den USA und Europa bekannt für ihre Interpretation moderner und experimenteller Musik, arbeitete die Künstlerin bereits eng mit einflussreichen Komponisten wie Steve Reich, Bernhard Lang und George Crumb zusammen. Sie brachte zahlreiche Werke zur Aufführung, deren Spektrum von atonal bis minimal reicht.

Daisy Press’ extrem vielfältiger, individueller Gesangsstil entzieht sich klassi-schen Kategorien. So beherrscht die Sängerin Techniken sowohl aus der Klas-sik wie aus Rock- und Popmusik, integriert aber auch spirituelle Einflüsse wie Sound Healing. Außerdem ist sie spezialisiert auf die Musik der Äbtissin und Mystikerin Hildegard von Bingen. In ihre Interpretation dieser mittelalterlichen Gesänge fließen auch Elemente nordindischer Gesangskunst (Raga) ein, mit der sich die Sängerin ebenfalls intensiv beschäftigt hat. Zudem ist sie Mitbegründe-rin und »Hohepriesterin« bei Voice Cult, einem monatlichen Gemeinschaftsritual zwischen Performance, Zeremonie und Gesang.

DIE KÜNSTLER

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bourg, dem Barbican Center London oder L’Auditori Barcelona und ist bei Festivals im In- und Ausland präsent, darunter die Berliner und Salzburger Festspiele, das Festival d’Avignon, Ultraschall Berlin, Osterfestival Krems, Festival d’Automne à Paris und Festival Musica Strasbourg. Vergangene Woche traten die Musiker mit dem Atra Bilis Teatro im Thalia Thea-ter Hamburg auf. Seit 2012/13 hat Phace auch einen eigenen Zyklus mit vier Konzerten im Wiener Konzerthaus. Seine Auf-nahmen veröffentlicht das Ensemble seit 2015 beim eigenen, gleichnamigen Label Phace.

Phace wird unterstützt durch die Stadt Wien, das Bundes-kanzleramt Österreich, den SKE-Fonds (Soziale & kulturelle Einrichtungen der austro mechana) und die Gesellschaft zur Förderung Österreichischer Musik.

Sylvie Lacroix FlöteMarkus Sepperer OboeReinhold Brunner KlarinetteThomas Fleißner TrompeteStefan Obmann PosauneTom Pauwels E-GitarreManuel Mayr E-BassMathilde Hoursiangou Keyboard, KlavierIvana Pristasova ViolinePetra Ackermann ViolaRoland Schueler Violoncello

PHACE

Offenheit, Neugier aufs Experimentieren und höchster künstlerischer Anspruch prägen das künstlerische Wirken des österreichischen Ensembles Phace. Es gehört zu den innovativsten und vielfältigsten österreichischen Ensembles für zeitgenössische Musik und ist seit vielen Jahren international erfolgreich. Schwerpunkt des Ensembles ist die klassische, zeitgenössische Kammermu-sik; darüber hinaus reicht das weite künstlerische Spektrum von speziellen Kon-zertformaten über Musiktheaterproduktionen bis hin zu spartenübergreifenden Projekten mit Tanz, Theater, Performance, Elektronik, Video, DJs und Installa-tionen. Mehr als 200 Auftragswerke wurden von den Musikern bereits uraufge-führt. Regelmäßig erweitert sich der aktive Kern des Ensembles um Gäste aus ganz unterschiedlichen Kunstdisziplinen.

1991 vom Dirigenten und Komponisten Simeon Pironkoff unter dem anfäng-lichen Namen ensemble on_line gegründet, gastiert Phace an bedeuten-den Konzerthäusern wie dem Wiener Konzerthaus, der Philharmonie Luxem-

DIE KÜNSTLER

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Es ist nicht gestattet, während des Konzerts zu filmen oder zu fotografieren.

IMPRESSUMHerausgeber: HamburgMusik gGmbHGeschäftsführung:Christoph Lieben-Seutter (Generalintendant), Jack F. Kurfess, Jochen MargedantRedaktion: Clemens Matuschek, Simon Chlosta, François Kremer, Laura EtspülerGestaltung und Satz: breeder typo – alatur, musialczyk, reitemeyerDruck: Flyer-Druck.de

Anzeigenvertretung: Antje Sievert, +49 40 450 698 03, [email protected]

BILDNACHWEISFausto Romitelli (Casa Ricordi Milano); Videostills »An Index of Metals« (Paolo Pachini); Roy Lichtenstein: Drowning Girl (Estate of Roy Lichtenstein / VG Bild-Kunst, Bonn 2018; Digital image © 2018 The Museum of Modern Art, New York / Scala, Florence); Daisy Press (Mark Grochowski); Nacho de Paz (Pablo Albacete); Phace (Laurent Ziegler)

ELBPHILHARMONIE MAGAZINUnter dem Titel »Utopie« geht es in der neuesten Ausgabe des Elbphilharmonie Magazins um die Kraft großer Visionen. Das Heft porträtiert etliche Künstler, die sich mit kühnen Idealen über das Altbekannte hinweggesetzt haben: David Bowie, das wandlungsfähige Pop-Chamäleon, Karlheinz Stockhausen, den radikalen Klangerfinder, Fritz Lang, den revolutionären Regis-seur, und die Sängerin Joyce DiDonato, die angesichts der aktuellen Weltlage sagt: »Wir müssen lauter singen.« Sie alle sind auch im Programm des Internationalen Musikfests ver-treten, das vom 27. April bis 30. Mai unter eben diesem Motto »Utopie« steht. Reportagen, Interviews und Fotostrecken geben zudem exklusive Einblicke ins Innenleben der Elbphilharmonie.

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