D 6,30 A 6,90 WORKSHOP CH 11,00 sfr e INTRO- · 2018-09-24 · Beim zweiten Album, dem 1997...
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Das Nr.1 Drum-Magazin
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Oktober – November 6/2018
Z K Z 6 7 2 7 7TESTBERICHTE• Gretsch Brooklyn Series• Dixon Cornerstone• Istanbul Mehmet X-Ray Silence
• Aqua Drums • Schlagwerk Buzz-Boards • ACD Unlimited Hardware
TECHNIK-SPECIAL
DER GROSSE SNARE-CHECK
INTERVIEWS MIT• Ruby Dumphy/
Thunderpussy• Peter Enderlein/Haindling
NICKO MCBRAINMister-Monster-Set im Interview
• AC/DC Thunderstruck
• BILLY TALENT Try Honesty
• FOO FIGHTERS My Hero
• THE POLICE Walking on the Moon
STORY
VINNIE PAUL: ABSCHIED
VOM HÖLLEN-COWBOY
4 SONGS ZUM MITSPIELEN
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EDITORIAL
Vieles im Leben von Vinnie Paul Abbott war extrem: sein mühsam erarbeitetes, ultra-präzises Doublebass-Spiel, sein unnachgiebiger Wille, die Drums auf Platte immer noch eine Schippe härter klingen zu lassen und nicht zuletzt auch der Hang zu exzessiven After-Show-Partys seiner Band Pantera. Nach dem gewaltsamen Tod seines Bruders Dimebag Darrell im Jahre 2004 ist im Juni diesen Jahres nun auch Vinnie Paul an den Folgen eines Herzinfarktes verstorben. Wir haben dem Pantera-Drummer ein ausführliches Porträt gewidmet.Als außergewöhnlich kann man guten Gewissens auch Nicko McBrains neues Kit bezeichnen. Pünktlich zur diesjährigen Maiden-Tour konnten Konzertbesucher einen Eindruck von Nickos Monster-Kit erhaschen. Die schier unzähligen Trommeln bieten reichlich Platz, um ein Best-Of-Eddie, Maidens wandlungsfähiges Maskottchen, darauf zur Schau zu stellen. Wir haben Maiden bei ihrem Gig in Freiburg einen Besuch abgestattet und ließen uns die „Trommelburg“ von Nicko höchstpersönlich erklären. Und auch die weitere Themenauswahl könnte extremer kaum sein: Haindling-Drummer Peter Enderlein erzählt uns, wie er aus Stuhlbei-nen passable Drumsticks schnitzte und worauf man beim Trommeln im Hühnerstall achten sollte. Trommlerin Ruby Dumphy von der All-Girl-Band Thunderpussy plaudert über die Seattle-Rock-Szene und warum man als Musiker einfach manchmal radikal sein muss.
Wir euch nun viel Spaß beim Lesen der neuen Ausgabe.
Eure DrumHeads!!-Redaktion
DrumHeads!!-Chefredakteur Lukas Freitag
ZWISCHEN DEN EXTREMEN
Ausgabe 6/2018
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4 DrumHeads!! 6/18
INTERVIEWS & STORYS
22 Nicko McBrain/Iron Maiden 30 Vinnie Paul/Pantera 38 Ruby Dumphy/Thunderpussy 42 Peter Enderlein/Haindling
NACHSPIELZEIT
Playalongs & Transkriptionen 48 AC/DC – Thunderstruck 50 Billy Talent – Try Honesty 53 Foo Fighters – My Hero 55 The Police – Walking On The Moon
WORKSHOP
62 Shuffle Grooves Teil 3 64 Creative Fills Teil 2 68 Jazz-Rock-Drumming Teil 2
TEST & TECHNIK
72 Special Snare-Drums 78 Dixon Cornerstone 80 Gretsch Brooklyn Series 82 ACD Unlimited Hardware
INHALTAusgabe 6/2018
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24Nicko McBrain
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Vinnie Paul
TITEL-STORY
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84 Istanbul Mehmet X-Ray Silence Series 86 Zildjan A-Series City Pack 87 Schlagwerk Buzz-Boards 88 Vic-Firth-Neuheiten 90 Big-Fat-Snare-Drum-Fellauflagen 92 Aqua Drums
SERVICE 3 Editorial 6 News 17 Gewinnspiel 18 CD-Inhalt und CD-Booklet 20 CD-Rezensionen 94 Händlerverzeichnis 96 Vorschau – Anzeigenindex 98 Impressum
72 im Test Special Snare Drums
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Vinnie Paul STORYVinnie Paul STORY
Stunden nach dem Tod von Vinnie Paul twitterten Tausende ihr Beileid, unter ihnen ein Heer namhafter Kollegen. Selten zuvor ist so schnell an einen Metal-Musiker erinnert worden, dann auch noch einen Drummer – bemerkt Matthias Penzel, der den Pantera-Drummer 1992 sprach.
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Peter Enderlein INTERVIEW
Manche Bands sind mehr als nur ein Haufen Musiker – sie sind Kulturgut. Auf kaum eine andere bayerische Band trifft dieses Attribut so zu wie auf Haindling. Seit fast 40 Jahren prägt die Band die deutschsprachige Musiklandschaft mit einzigartiger Mundart-Musik. Für den Beat sorgte von Anfang an der gebürtige Münchner Peter Enderlein – ein absolutes bayerisches Original. Wir haben mit ihm gesprochen.
BAYERNS (UN)BEKANNTESTER DRUMMER
„die kunst beim musikmachen ist, dass man fehler nicht hört.“
DH: Peter, du bist Gründungsmitglied von Haindling und seit 1982 fest auf dem Schlagzeughocker etabliert. Ich habe gele-sen, dass Hans Jürgen Buchner (Haindlings bürgerlicher Name, Anm. d. Red.) seine Bandmitglieder über eine Annonce in der Zeitung gesucht hat. Stimmt das?Enderling: Nein, das war anders. Mit meiner damaligen Band Ski und der Rest waren wir 1981 in München im Rock-Sound-Studio und haben eine Platte aufgenommen. Als wir fertig waren, wollte ich gerade abbauen, und da kam der Buchner daher und wollte wis-sen, wo denn der Chef des Studios sei. Ich habe ihm gesagt, dass er zusammen mit den anderen in der Kantine sitze. Da schaut Buchner mich an und fragt, was ich eigent-lich hier mache. Ich habe ihm gesagt: Ich spiele Schlagzeug bei Ski und der Rest und baue gerade ab, weil da jetzt gleich eine Band aus Niederbayern kommt. Weiter bin ich gar nicht gekommen. Buchner hat dann im breitesten Niederbayerisch zu mir gesagt: „Ge, lass amoi des Schlagzeug stehen, viel-leicht brauch ma des no.“ So bin ich in die Haindling-Band gerutscht. Ich kam also nicht
zu Haindling, sondern Haindling kam zu mir (lacht). Ich war einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort.
DH: Auf dem ersten Album gibt es Songs wie „Achtung, Achtung“. Man merkt da zum einen den NDW-Einschlag, aber natürlich auch schon den typischen Haindling-Sound – sprich den opulenten Einsatz von Blasins-trumenten.War diese Art von Sound von Anfang an klar, oder war das eher ein Findungsprozess?Als wir angefangen haben, hat man uns belä-chelt – nach dem Motto: Ihr singt auf baye-risch, das versteht ja keiner, und so weiter. Aber Buchner war da recht souverän und hat immer gesagt: „I sing so, wie i sing.“ Ein nie-derbayerischer Sturschädel halt.
Jürgen Buchner und seine Frau haben da-mals schon recht erfolgreich viele Wirtshaus-Gigs gespielt und hatten ihr komplettes De-mo-Material auf Kassetten. Jürgen ist einfach ein Mann, der schon immer Ideen hatte. Und uns, als Band, ist dann recht schnell der Ruf vorausgeeilt, dass wir „an recht wuiden Sound“ machen. Und direkt nach dem ersten Album gab´s auch den deutschen Schalplat-ten-Preis. Unsere Musik war damals einfach neu, sowas gab es zuvor nicht.
Wie hast du auf diese Art von Musik reagiert?Eigentlich bin ich persönlich ja ein totaler Gi-tarren-Junkie. Haindling kommt dagegen ganz ohne E-Gitarre aus, und mir hat es ein-fach gefallen, wie Jürgen die ganze Musik
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NACHSPIELZEIT AC/DC – Thunderstruck
Für "The Razors Edge" spielten Simon Wright und Chris Slade eine „Drum-mer-Reise-nach-Jerusalem“. Slade, der zuvor für DIO getrommelt hat, tauschte Platz mit dem AC/DC-Drum-mer Simon Wright, der fortan bei DIO die Stöcke schwang.
„Chris Slade war der einzig wahre Musiker bei AC/
DC.“ Zu diesem Zitat ließ sich Malcolm Young hin-
reißen. Trotzdem spielte Chris Slade nur ein Album
für die australischen Rock-Giganten ein.
MEISTERHAFTE VIER-VIERTEL-SCHMIEDE
Nachdem die beiden Vorgänger-Alben „Fly On The Wall“ und „Blow Up Your Video“ die Band eher in Richtung Abstellgleis beförderten, entpuppte sich das 1990 erschienene Album
„The Razors Edge“ als Überraschungserfolg, mit dem die Band so nicht gerechnet hatte. Weltweite Top-10-Chart-Platzierungen und mehrfacher Gold- und Platinstatus. Auf „The Razors Edge“ reiht sich
Rhythmus / Metrum
Hand- und Fußtechnik
Koordination
Tempo
SCHwierigke i tsgrad
ein Hit an den anderen. Der Opener „Thunderstruck“ gehört bis heute zu den bekanntesten Songs der Australier und wurde im Handumdre-hen zum Rock-Klassiker. Verantwortlich dafür ist neben Angus Youngs genialem Tapping-Intro und dem energiegeladenem Background-Chor das minimalistische aber extrem kraftvolle Drumming von Chris Slade.
Im Intro untermalt Slade den Song mit durchgehenden Hi-Hat-Sechzehnteln. Die Bass-Drum kommt hierbei mit deftigen Schlägen auf die Zwei und Vier. Ausgenommen sind die Textpassagen mit „Thunder“, diese untermauert Slade ebenfalls mit zwei Bass-Drum-Schlägen. Ein kurzes Fill führt dann in die Strophe. Hier gilt es, einen Vier-Viertel-Takt kraftvoll und geradlinig in die Felle zu schmieden. Das ist eigentlich schon der gesamte Song. Bis auf kurze Fills, die in den Chorus rein- und wieder aus ihm hinausführen, gibt es bei „Thunderstruck“ nicht viel zu beachten.
› Peter Sausenthaler
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Titel 07 – 09
Auf der DrumHeads!!-CD hört ihr den Song in drei Versionen: 1. Vollversion, 2. Playback mit Clicktrack, 3. Playback ohne Clicktrack
„The Colour And The Shape“ war das zweite Album der Foo Fighters und entstand unter der Regie von Produzent Gil Norton, der auch für die Pixies und Jimmy Eat World hinter den Reglern saß.
Auch auf dem zweiten Album seiner Foo Fighters spielte Frontmann Dave Grohl die Drums selbst ein.
Warum das die richtige Entscheidung war, zeigt der Megahit „My Hero“.
DAVE ZERLEGT DEN LADEN
Klar: Mit Taylor Hawkins haben die Foo Fighters seit 20 Jahren einen Mann am Drumset, der es trotz der Universalpräsenz von Dave Grohl geschafft hat, aus dessen Schatten zu treten.
Bevor Hawkins zur Band stieß, saß allerdings William Goldsmith hin-ter den Drums von Grohls Post-Nirvana-Kombo. Auf dem ersten Al-bum der Band hatte Grohl ohnehin alle Instrumente gespielt.
Beim zweiten Album, dem 1997 erschienenen „The Colour And The Shape“, sollte aus dem Ein-Mann-Betrieb eine Band werden. Ein-ziger Schwachpunkt in den Augen Grohls: Drummer Goldsmith, der zwar live einen guten Job machte, im Studio aber – so argumentierte zumindest Grohl – den nötigen Punch für die neuen Foo Fighters-Songs vermissen ließ. Aufnahmen aus den Sessions mit Goldsmith an den Drums – unter anderem auch von „My Hero“ – finden sich im In-ternet zur Genüge. Im Vergleich zu der Aufnahme, die auf dem Album
Rhythmus / Metrum
Hand- und Fußtechnik
Koordination
Tempo
SCHwierigke i tsgrad
landete und auf der dann Grohl selbst die Stöcke schwang, hört man da tatsächlich einen deutlichen Unterschied. Besonders das Intro ballert mit allem, was die Kick-Drum so hergibt, im Refrain holt Grohl auch nochmal die aus Nirvana-Zeiten bekannten Flams hervor – und macht „My Hero“ damit zum Traum-Playalong für alle Drummer, die gerne alles geben. Was für den Song und das zugehörige Album gut war – nämlich, dass Grohl selbst die Drums einspielte – bekam der Band allerdings nicht so gut. William Goldsmith verließ wütend die Band, nachdem er erfahren hatte, dass Grohl sein Schlagzeugspiel durch sein eigenes ersetzt hatte, und in den kommenden zwei Jahren gab es innerhalb der Foo Fighters eine Art fliegenden Besetzungs-wechsel, ehe mit Taylor Hawkins an den Drums und Chris Shiflett an der Gitarre das Line-Up zusammenfand, dass die größten Erfolge der Band produzieren sollte.
› Dominik Sauter
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WORKSHOP Shuffle, Shuffle, Groovle baue – Teil 3
Nachdem in der letzten Folge die Achtel Shuffle-Grooves Thema waren, geht es in dieser Folge der Workshopreihe von Micha Fromm um Shufflegrooves in Sechzehnteltriolen aus den Stilrichtungen Hip Hop, R´n´B, Funk und Pop.
Analog zu den Achtelnoten (DH Aus-gabe 5/18), dürfen natürlich auch die Sechzehntelnoten geshuffelt
werden - im Übrigen auch Viertelnoten, Zwei-unddreißigstelnoten, und so weiter, auch wenn mir das in der Praxis bislang noch nicht untergekommen ist. Dies bedeutet analog zum Achtel-Shuffle, dass immer die erste und die dritte Sechzehnteltriole gespielt wird und die mittlere ausgelassen wird. Shufflegrooves auf Sechzehntelebene kommen häufig in Stil-richtungen wie z.B. R´n´B, Funk oder auch Popmusik vor. In Beispiel 1 seht und hört ihr einen Sechzehntel-Shufflegroove mit durch-gängig geshuffelter Hi-Hat. Übt diesen zunächst langsam mit Metronom und achtet dabei auf eine saubere Shuffle-Phrasierung. Hört euch als Beispiel für Grooves mit Sech-zehntel-Shuffle gerne Künstler wie James Brown oder The Meters an.
Geshuffelte Sechzehntel mit gerader Hi-HatEs gibt aber auch Sechzehntel-Shufflegrooves bei denen nicht alle Instrumente geshuffelt
SHUFFLE IM SECHZEHNTELTAKT
werden. Vor allem in Stilrichtungen wie Hip Hop, R´n´B oder Neo Soul werden oft auf der Hi-Hat gerade (binäre) Achtelnoten gespielt, und nur die Bassdrum und/oder Snaredrumnoten, die auf Sechzehntelpositi-onen liegen, werden geshuffelt. Ein Beispiel für einen solchen Groove findet ihr in Beispiel 2. Die Snare wird hier als Rim Click gespielt. Wenn ihr den Stick umdreht, klingt dieser noch fetter. Der Shuffle kommt hier deutlich subtiler rüber als in Beispiel 1, da die Hi-Hat nicht durchgängig geshuffelt wird. So kann ein tolles Groovegefühl erzeugt werden. Es ist dann allerdings umso wichtiger, dass jeder Musiker in der Band das geshuffelte Sech-zehntelraster auch ohne die durchgeshuffelte Hi-Hat verlässlich fühlt, da sonst der Groove verloren geht. Wenn der Bassist gerade (binäre) Sechzehntel spielt und der Schlag-zeuger geshuffelte (ternäre), klingt das ziem-lich furchtbar. Um dies zu verdeutlichen, seht und hört ihr in Beispiel 3 den Groove aus Beispiel 2, einmal geshuffelt und einmal mit geraden Sechzehnteln gespielt im direkten Vergleich. In Beispiel 4 gibt es noch einen
Bei Hip Hop, R'n'B und Funk spielen Shuffle-Grooves eine große Rolle.
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weiteren Groove, bei dem zusätzlich zur Bassdrum auch Snaredrumnoten geshuffelt werden. Die Hi-Hat spielt weiterhin Achtelno-ten. Übt auch diese Shuffle-Grooves zunächst in einem sehr langsamen Tempo mit einem Metronom in geshuffelten Sechzehntelnoten, um zu überprüfen, ob das Raster stimmt. Anschließend spielt die Grooves in einem höheren Tempo mit Achtelclick. Probiert dann auch aus, das Sechzehntelraster zu wech-seln, während ihr zum Achtelclick spielt.
Half-Time ShuffleIm Bereich Rock- und Popmusik wird oft der Begriff „Half-Time Shuffle“ verwendet. Dieser bedeutet, dass in einem Achtelshuffle der Backbeat auf der Snare nur auf der Zählzeit „3“, anstatt auf den Zählzeiten „2“ und „4“ gespielt wird. Das heißt, ein Half-Time Shuf-fle klingt von den Groove-Schwerpunkten her genauso wie ein Sechzehntel-Shuffle, er ist nur von den Notenwerten halb so schnell notiert und muss dann dementsprechend doppelt so schnell gespielt werden. Alles klar? Um das zu verdeutlichen, seht ihr in Noten-beispiel 5 die Notationen des Sechzehntel-Shuffles aus Beispiel 1 und des entspre-chenden Half-Time Shuffles mit den jewei-ligen Tempoangaben direkt nebeneinander. Im Endeffekt ist es dann nur eine Frage der Komposition (Tempo, Taktschwerpunkte, etc.) in dem der Groove gespielt wird, welche der Varianten gemeint ist. Wichtig ist, dass ihr wisst, dass es beide Varianten gibt und auch welche der beiden ihr gerade spielt, sonst stimmen am Ende Zählzeiten und Taktzahlen nicht. Zu einem der wohl bekanntesten Half-time-Shuffle, dem Groove aus “Rosanna“ von Toto (gespielt von Jeff Porcaro), gibt es mehr in der nächsten Ausgabe, den da sind Signature-Shufflegrooves Thema!
NOTENBEISPIELE
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TEST & TECHNIK
Zugegeben, es gibt Fragen, die ein-facher zu beantworten sind als diese. Mit unserem Snare-Special wollen wir
euch eine kleine Entscheidungshilfe geben. Dazu haben wir sieben Snares, in der Preis-klasse von 250 bis 600 Euro auf den Prüf-stand gestellt und diese, nicht auf Herz und Nieren, sondern auf Kessel, Felle und Hard-ware getestet.
Schauen wir uns für den Anfang die gän-gigsten Materialien an, die beim Snare-Bau zum Einsatz kommen.
Unter den Hölzern wird Ahorn und Birken-holz, sowie Buche am meisten hergenom-men, um daraus Kessel zu fertigen. Bedingt durch die Dichte des Materials und die Be-schaffenheit der Holzporen wirkt sich das Material auf den Klang aus und fördert somit gewisse Klangspektren.
Neben Hölzern werden auch Metalle beim Snare-Bau verwendet. Generell lässt sich sa-gen, dass Metall die Höhen hervorhebt und damit für mehr Projektion und Volumen sorgt.
Doch allein das verwendete Material ent-scheidet nicht über den Klang. Die Material-dicke sowie die Verarbeitung wirken sich ebenso auf den Sound aus. Es ist ein riesiger klanglicher Unterschied ob ein 1,5 Millimeter dicker Messingkessel gewalzt und ver-schweißt wurde oder ob ein 3 Millimeter di-cker Messingkessel nahtlos gezogen wurde. So klingt auch ein gebogener Stahlkessel völ-lig anders als ein gegossener Stahlkessel.
Ebenso wie das Material wirkt sich die
x Die "richtige" Snare zu finden ist
oft alles andere als leicht. Denn
die Trommel ist das Herzstück
jedes Drumsets. Sie gibt den Takt
an, setzt Akzente, macht Stopps,
Breaks, Fills. Ist mal brav im
Hintergrund, um etwas zu unter-
malen, oder mal dominant im
Vordergrund, um fette Backbeats
abzufeuern.
Doch welche Snare ist die
„Richtige“? Welches Material,
welche Größe soll man nehmen,
um den gewünschten Snare-
Sound zu bekommen?
AUF DER SUCHE NACH DEM HEILIGEN GRAL
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