] german TrAINEr SlIDESHow PrESENTATIoN GErMANY AT · Great Strand Street 61 Dublin 1, Ireland...
Transcript of ] german TrAINEr SlIDESHow PrESENTATIoN GErMANY AT · Great Strand Street 61 Dublin 1, Ireland...
AT SK
TKTRTR
GR
AT
RO
IR
Prevent and combat violence against children, young people and women and to protect victims and groups at risk
This project has been funded with support from the European Commission. This publication reflects the views only of the author, and the Commission cannot be held responsible for any use which may be made of the information contained therein.
DAPHNE ProjEcT jUST/2009/DAP3/AG/1235
[ DE ] german-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
TrAINEr SlIDESHow PrESENTATIoN GErMANY-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
IMPrINT
Copyright SUNIA GEEL project consortium © 2013Daphne Project JUST/2009/DAP3/AG/1235Project workstream 2
SUNIA GEEL – Prevent and combat violence against children, young people and women and to protect victims and groups at risk
For further informations please visit:www.suniageel.eu
ProjEcT- coorDINATor
Exchange House National Travellers Service Great Strand Street 61Dublin 1, Irelandwww.exchangehouse.ie [email protected]
SUNIA Geel Projekt
Einführung zur Problematik häuslicher Gewalt bei Zuwandererfamilien, insbesondere aus der Türkei und dem arabischen Raum
SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V. 1
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Positive Beispiele der Arbeit zur Vermeidung von häuslicher Gewalt bei Zuwandererfamilien türkische Herkunft
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Übersicht
Aufteilung der Präsentation:
� Informationen zu Migranten in Deutschland, besonders türkisch-stämmige Zuwanderer
� Was ist “Häusliche Gewalt”?� Aktuelle Gesetzgebung und deren Anwendung� Die Auswirkung häuslicher Gewalt auf Frauen und Kinder� Irrglauben, Fehlannahmen und deren Folgen� Sozio-kulturelle Faktoren bei türkischen und muslimischen
Frauen � Das “Verstecken” häuslicher Gewalt und fehlender Zugang� Handlungsmöglichkeiten bei Fällen häuslicher Gewalt� Handlungsempfehlungen
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union 3SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
Bevölkerungsanteil mit MigrationshintergrundDeutschland 2007*
Migrations-
hintergrund;
18,3
Quelle Statistisches Bundesamt 2007
= 15,3 Mio.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Migrationshintergrund Deutschland 2005*
Quelle Statistisches Bundesamt 2005
15,3 Mio.
Ausländer miteigener Migrations-erfahrung 36%
Ausländer ohneeigene Migrations-erfahrung 11%
Spätaussiedler mit eigener Migrationserfahrung 12%
Deutsche ohne eigene Migrationserfahrung mit mind. einem ElternteilSpätaussiedler, Ausländer,Eingebürgerter 18%
Eingebürgerte ohneeigene Migrations-erfahrung 3%
Eingebürgerte miteigener Migrations-erfahrung 3%
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Bevölkerung im Alter von 14-29 Jahren nach Migrationsstatus Deutschland 2007
Anzahl in 1000
Migrationsstatus Bundesgebiet Männer Frauen Insgesamt
Bevölkerung insgesamt 7 416 7 017 14 433Bevölkerung ohne Migrationshintergrund 5 628 5 301 10 929Bevölkerung mit Migrationshintergrund 1 788 1 716 3 504dito in % der Bevölkerung insgesamt 24,1 24,5 24,3
Migrationsstatus Baden-Württemberg (gem. landesbezogener Datenerfassung)
Der Anteil von Personen mit Migrationshintergrund an den 15-25-Jährigen: 31,0 ProzentDer Anteil von Personen mit Migrationshintergrund an den 15-35-Jährigen: 32,6 Prozent
Migrationsstatus Rheinland-Pfalz (gem. landesbezogener Datenerfassung)
Der Anteil von Personen mit Migrationshintergrund an den 6-16-Jährigen: 27,0 ProzentDer Anteil von Personen mit Migrationshintergrund an den 16-35-Jährigen: 25,0 Prozent
Quelle: Mikrozensus 2007
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Türkische Zuwanderung in Deutschland
� Die reguläre Zuwanderung aus der Türkei nach Deutschland begann 1961 mit der Unterzeichnung des Anwerbeabkommens zwischen Deutschland und der Türkei
� In Deutschland leben heute rund 3,7 Millionen türkisch-stämmige Einwanderer, davon 2,7 Millionen mit türkischer Staatsangehörigkeit
� Die Zahl der Muslime insgesamt in Deutschland beträgt rund 3 Millionen.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
7SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
Demographische Struktur türkischer Einwanderer
� Türkische Zuwanderer sind eine der größten Gruppen in Deutschland.
� Rund ein Drittel der türkischen Zuwanderer sind jünger als 35 Jahre.
� Aktuell wandern mehr türkischstämmige Migranten wieder zurück in die Türkei.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union8SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
Hauptherkunftsregionen türkischer Zuwanderer
� Ost-Türkei / Anatolien (70%)
� Südliche Türkei / türk. Riviera (20%)
� Großraum Istanbul (10%)
� Wichtig: Die Zuwanderung aus der Türkei nach Deutschland ist rückläufig. Seit 2009 wandern MEHR Türken aus Deutschland in die Türkei aus als umgekehrt.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
9SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
Hauptherkunftsregionen von Zuwanderern aus dem arabischen Raum (Stand 2008)
Herkunftsland Personen
Irak 73.247
Marokko 67.394
Libanon 38.422
Syrien 28.245
Tunesien 23.139
Algerien 13.170
Ägypten 11.330
Jordanien 7.792
Somalia 4.941
Libyen 3.449
Sudan 2.670
Jemen 2.268
Andere arabische Länder 4.192
gesamt 280.259
10SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Besonderheiten türkischer Zuwanderer
� Familienbindung
� Religion
� Sprache
� Werte
� Lebensart
� Kultur
� Geschichte
� Familie
� Religion
� Sprache
�Werte
� Lebensart
� Kultur
�Geschichte
Was prägt Menschen?
Was macht eine ethnische Gruppe aus?
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
11SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
Was ist Kultur / kultureller Hintergrund?
“Jeder Mensch hat eine Kultur bzw. Kulturelle Besonderheiten. Kultur ist ein Bündel aus Bräuchen, Traditionen, Symbolen, Werten, Ausdrucksformen und anderen Formen der Kommunikation, die für eine soziale Gruppe bezeichnen.“
“Die Zugehörigkeit zu einer Gruppe bedeutet, diese kulturellen Besonderheiten zu verstehen und als Wert zu schätzen.”
12SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Kultur – Definitionsversuch
� Kultur ist die Art und Weise, wie wir Dinge erlernen, wie wir denken und uns verhalten.
� Kultur hat sowohl “greifgabe” als auch “nicht-greifbare” Elemente
13SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Kulturelle Elemente
� Greifbar: Verhalten und Traditionen, z.B. Nomadentum, wert-konservativ-traditionell verwurzeltes Leben, wirtschaftliches Handeln, Familienstrukturen und Sprache
� Nicht-greifbar: Werte und Normen, Glauben, Verhaltensstrukturen und überlieferte Grundlagen des Handelns
14SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Sinus-Milieus von Migranten in Deutschland
� Mittel der Zuordnung von Migranten UND Einheimischen zu sozialen Milieus.
� An die Milieus sind typische Verhaltensweisen gebunden.
� Die Zugehörigkeit zu einem MILIEU prägt das Verhalten von Menschen in Deutschland MEHR als die Zugehörigkeit zu einer ethnischen Gruppe!
15SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
SINUS-Milieu-Ansatz
� SINUS Sociovision
� Qualitativ-psychologischer Ansatz auf Basis von Werten und Einstellungen.
� Etablierter Ansatz zur Erklärung des gesellschaftlichen Wertewandels:� Individualisierung (Individuelle Freiheit und Verantwortung)
� Differenzierung von unterschiedlichen Werte- und Lebenswelten.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
SINUS-Migranten-Milieu-Ansatz
� Personen mit Migrationshintergrund in Deutschland bilden weitgehend unabhängig von der ethnischen Herkunft keine soziokulturell homogene Population.
� Personen mit Migrationshintergrund unterscheiden sich durch:� die Soziale Lage (Schicht, soziale Spreizung)
� die Grundorientierung an Werten
� Herkunft
� Religion
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Grundorientierungen� A) Tradition
� Archaische Tradition: Traditionelle Werte und religiöser Dogmatismus, strenge Moral, keine Integrationsbereitschaft
� Ethnische Tradition: „Gastarbeiter-Generation“ materielle Absicherung, Sparsamkeit
� B) Modernisierung� Konsum-Materialismus: Soziale und kulturelle Entwurzelung, materialistische Ersatzwerte
� Individualisierung von Einstellungen und Lebensstil, Streben nach Aufklärung
� C) Neu-Identifikation� Multi-Optionalität, Aufhebung kultureller Identitäten und Gruppenzugehörigkeiten (Multikulturelle Werte), Subkulturbildung
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
BürgerlicheMigranten-Milieus
Migranten-Milieu-ModellDimensionen
AmbitionierteMigranten-Milieus
NeuidentifikationModernisierungTradition
niedrig 3
mittel 2
hoch 1
© Sinus Sociovision 2008
SozialeLage
Grund-orientierung
B12Intellektuell-
kosmopolitischesMilieu
11%
BC3Hedonistisch-subkulturelles
Milieu
15%
B23Adaptives
Bürgerliches Milieu
16%
AB12Statusorientiertes
Milieu
12%
AB3TraditionellesArbeitermilieu
16%A3
Religiös-verwurzeltes
Milieu
7%
B3Entwurzeltes
Milieu
9%
BC2MultikulturellesPerformermilieu
13%
TraditionsverwurzelteMigranten-Milieus
PrekäreMigranten-Milieus
BIKonsum-Materialismus
Status, Besitz, Konsum,Aufstiegsorientierung,soziale Akzeptanz und
Anpassung
AIIEthnische Tradition
Pflicht- und Akzeptanzwerte,materielle Sicherheit,traditionelle Moral
CMulti-Optionalität
Postmodernes Werte-Patchwork, Sinnsuche,
multikulturelleIdentifikation
AIVormoderneTraditionKonservativ-
religiös,strenge, rigide
Wertvorstellungen,kulturelle Enklave
BIIIndividualisierung
Selbstverwirklichung,Leistung, Genuss,
bi-kulturelle Ambivalenzund Kulturkritik
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
BürgerlicheMigranten-Milieus
Die Migranten-Milieus in Deutschland 2008SINUS-Milieu-Segmente
AmbitionierteMigranten-Milieus
NeuidentifikationModernisierungTradition
niedrig 3
mittel 2
hoch 1
© Sinus Sociovision 2008
SozialeLage
Grund-orientierung
B12Intellektuell-
kosmopolitischesMilieu
11%
BC3Hedonistisch-subkulturelles
Milieu
15%
B23Adaptives
Bürgerliches Milieu
16%
AB12Statusorientiertes
Milieu
12%
AB3TraditionellesArbeitermilieu
16%A3
Religiös-verwurzeltes
Milieu
7%
B3Entwurzeltes
Milieu
9%
BC2MultikulturellesPerformermilieu
13%
TraditionsverwurzelteMigranten-Milieus
PrekäreMigranten-Milieus
BIKonsum-Materialismus
Status, Besitz, Konsum,Aufstiegsorientierung,soziale Akzeptanz und
Anpassung
AIIEthnische Tradition
Pflicht- und Akzeptanzwerte,materielle Sicherheit,traditionelle Moral
CMulti-Optionalität
Postmodernes Werte-Patchwork, Sinnsuche,
multikulturelleIdentifikation
AIVormoderneTraditionKonservativ-
religiös,strenge, rigide
Wertvorstellungen,kulturelle Enklave
BIIIndividualisierung
Selbstverwirklichung,Leistung, Genuss,
bi-kulturelle Ambivalenzund Kulturkritik
...Das Spektrum der Grundorientierungen ist –aufgrund sowohl der Erfahrungen im Herkunftsland wie in Deutschland – breiter bzw. heterogener als bei Menschen ohne Migrationshintergrund.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Kommunikationsausstattung in Migrantenhaushalten in Deutschland
• Handy
• Festnetztelefon
• HiFi-Anlage
• Herkömmliches TV-Gerät
• Internet-Zugang
• Videorecorder
• DVD-Player / Recorder
• PC als Tischgerät / Desktop
• DSL-Anschluss
• MP3-Player / Recorder
• Videokamera, Camcorder
• TV-Gerät mit Flachbildschirm
• PC als Laptop / Notebook
• Heimkino-System
• ISDN-Anschluss
Basis: Alle Befragte, N = 2.072 Personenwith financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Überdurch-schnittlicheTeilnahme
Unterdurch-schnittlicheTeilnahme
Teilnahme an gesellschaftlichem Dialog –Eine Zwei-Klassengesellschaft
BIKonsum-Materialismus
Status, Besitz, Konsum,Aufstiegsorientierung,soziale Akzeptanz und
Anpassung
AIIEthnische Tradition
Pflicht- und Akzeptanz-werte, materielle Sicher-heit, traditionelle Moral
BIIIndividualisierung
Selbstverwirklichung, Leistung, Genuss,
bi-kulturelle Ambivalenz
CMulti-Optionalität
Postmodernes Werte-Patchwork, Sinnsuche,
multikulturelleIdentifikation
NeuidentifikationModernisierung
AIArchaischeTraditionKonservativ-
religiös,strenge,rigide
Wertvorstellungen,kulturelle Enklave
Tradition
© Sinus Sociovision 2008
SozialeLage
Grund-orientierung
niedrig 3
mittel 2
hoch 1 B12Intellektuell-
kosmopolitischesMilieu
BC3Hedonistisch-subkulturelles
Milieu
B23Adaptives
Integrationsmilieu
AB12Statusorientiertes
Milieu
AB3TraditionellesArbeitermilieuA3
Religiös-verwurzeltes
MilieuB3
EntwurzeltesMilieu
BC2MultikulturellesPerformermilieu
Basis: Alle Befragte, N = 2.072 Personen
23SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Offenheit gegenüber Mehrheitsgesellschaft
= stark überrepräsentiertIndexwert ≥ 126
= unterrepräsentiertIndexwert 75 - 84
= durchschnittlichIndexwert 85 -115
= überrepräsentiertIndexwert 116 - 125
= stark unterrepräsentiertIndexwert ≤ 74
BIKonsum-Materialismus
Status, Besitz, Konsum,Aufstiegsorientierung,soziale Akzeptanz und
Anpassung
AIIEthnische Tradition
Pflicht- und Akzeptanzwerte,materielle Sicherheit,traditionelle Moral
BIIIndividualisierung
Selbstverwirklichung,Leistung, Genuss,
bi-kulturelle Ambivalenzund Kulturkritik
CMulti-Optionalität
Postmodernes Werte-Patchwork, Sinnsuche,
multikulturelleIdentifikation
NeuidentifikationModernisierung
AIVormoderneTraditionKonservativ-
religiös,strenge, rigide
Wertvorstellungen,kulturelle Enklave
Tradition
© Sinus Sociovision 2008
SozialeLage
Grund-orientierung
14%
48%
70%
67%
22%
55%
84%
92%
niedrig 3
mittel 2
hoch 1 B12Intellektuell-
kosmopolitischesMilieu
BC3Hedonistisch-subkulturelles
Milieu
B23Adaptives
Bürgerliches Milieu
AB12Statusorientiertes
Milieu
AB3TraditionellesArbeitermilieuA3
Religiös-verwurzeltes
MilieuB3
EntwurzeltesMilieu
BC2MultikulturellesPerformermilieu
Ablehnung von „Modernität der Mehrheitsgesellschaft“ bei Migranten
= stark überrepräsentiertIndexwert ≥ 126
= unterrepräsentiertIndexwert 75 - 84
= durchschnittlichIndexwert 85 -115
= überrepräsentiertIndexwert 116 - 125
= stark unterrepräsentiertIndexwert ≤ 74
BIKonsum-Materialismus
Status, Besitz, Konsum,Aufstiegsorientierung,soziale Akzeptanz und
Anpassung
AIIEthnische Tradition
Pflicht- und Akzeptanzwerte,materielle Sicherheit,traditionelle Moral
BIIIndividualisierung
Selbstverwirklichung,Leistung, Genuss,
bi-kulturelle Ambivalenzund Kulturkritik
CMulti-Optionalität
Postmodernes Werte-Patchwork, Sinnsuche,
multikulturelleIdentifikation
NeuidentifikationModernisierung
AIVormoderneTraditionKonservativ-
religiös,strenge, rigide
Wertvorstellungen,kulturelle Enklave
Tradition
© Sinus Sociovision 2008
SozialeLage
Grund-orientierung
95%
52%
12%
16%
88%
18%
7%
4%
3
2
1 B12Intellektuell-
kosmopolitischesMilieu
BC3Hedonistisch-subkulturelles
Milieu
B23Adaptives
Bürgerliches Milieu
AB12Statusorientiertes
Milieu
AB3TraditionellesArbeitermilieuA3
Religiös-verwurzeltes
MilieuB3
EntwurzeltesMilieu
BC2MultikulturellesPerformermilieu
Sprachliche Kommunikation türkischer Zuwanderer in Deutschland
6%
11%
35%
17%
30%
0% 10% 20% 30% 40%
� Ausschließlich auf Deutsch
� Überwiegend auf Deutsch
� Sowohl auf Deutsch als auch in einer anderen Sprache
� Überwiegend in einer anderen Sprache
� Fast ausschließlich in einer anderen Sprache
82%
18%
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Bevorzugtes TV-Programm:Ausländische Fernsehprogramme
= stark überrepräsentiertIndexwert ≥ 126
= unterrepräsentiertIndexwert 75 - 84
= durchschnittlichIndexwert 85 -115
= überrepräsentiertIndexwert 116 - 125
= stark unterrepräsentiertIndexwert ≤ 74
* "Welches Fern-
sehprogramm ist Ihr Lieblings-programm?"
"Und welches ist Ihr zweit-liebstes Fern-sehprogramm?"
Ø = 8%
BIKonsum-Materialismus
Status, Besitz, Konsum,Aufstiegsorientierung,soziale Akzeptanz und
Anpassung
AIIEthnische Tradition
Pflicht- und Akzeptanzwerte,materielle Sicherheit,traditionelle Moral
BIIIndividualisierung
Selbstverwirklichung,Leistung, Genuss,
bi-kulturelle Ambivalenzund Kulturkritik
CMulti-Optionalität
Postmodernes Werte-Patchwork, Sinnsuche,
multikulturelleIdentifikation
NeuidentifikationModernisierung
AIVormoderneTraditionKonservativ-
religiös,strenge, rigide
Wertvorstellungen,kulturelle Enklave
Tradition
© Sinus Sociovision 2008
SozialeLage
Grund-orientierung
24%
12%
7%
5%
11%
5%
5%
5%
niedrig 3
mittel 2
hoch 1 B12Intellektuell-
kosmopolitischesMilieu
BC3Hedonistisch-subkulturelles
Milieu
B23Adaptives
Bürgerliches Milieu
AB12Statusorientiertes
Milieu
AB3TraditionellesArbeitermilieuA3
Religiös-verwurzeltes
MilieuB3
EntwurzeltesMilieu
BC2MultikulturellesPerformermilieu
Intensivnutzer: Internet nutzen
= stark überrepräsentiertIndexwert ≥ 126
= unterrepräsentiertIndexwert 75 - 84
= durchschnittlichIndexwert 85 -115
= überrepräsentiertIndexwert 116 - 125
= stark unterrepräsentiertIndexwert ≤ 74
* „mehrmals täglich/täglich" Ø = 34%
BIKonsum-Materialismus
Status, Besitz, Konsum,Aufstiegsorientierung,soziale Akzeptanz und
Anpassung
AIIEthnische Tradition
Pflicht- und Akzeptanzwerte,materielle Sicherheit,traditionelle Moral
BIIIndividualisierung
Selbstverwirklichung,Leistung, Genuss,
bi-kulturelle Ambivalenzund Kulturkritik
CMulti-Optionalität
Postmodernes Werte-Patchwork, Sinnsuche,
multikulturelleIdentifikation
NeuidentifikationModernisierung
AIVormoderneTraditionKonservativ-
religiös,strenge, rigide
Wertvorstellungen,kulturelle Enklave
Tradition
© Sinus Sociovision 2008
SozialeLage
Grund-orientierung
7%
7%
48%
23%
26%
37%
59%
60%
niedrig 3
mittel 2
hoch 1 B12Intellektuell-
kosmopolitischesMilieu
BC3Hedonistisch-subkulturelles
Milieu
B23Adaptives
Bürgerliches Milieu
AB12Statusorientiertes
Milieu
AB3TraditionellesArbeitermilieuA3
Religiös-verwurzeltes
MilieuB3
EntwurzeltesMilieu
BC2MultikulturellesPerformermilieu
� Sinus-Milieus® berücksichtigen Indikatoren wie Bildung, Beruf, Einkommen, soziales Umfeld sowie politische, religiöse und soziale Ansichten
� Ein Konzept aus dem Marketing, das Segmentierung nicht nur anhand geographischer, sozio-demographischer und verhaltensorientierter Faktoren beschreibt, sondern auch psycho-graphische Faktoren berücksichtigt.
29SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Sinus-Milieu - Grundlagen
Sinus-Grundfragen
� Was sind Ihre Grundüberzeugungen vom Leben?
� Wie verbringen Sie Ihre freie Zeit, wie wichtig ist Ihnen die Familie, Ihre Arbeit, Geld, … ?
� Bei Migranten werden Werte, Normen, Religion, Umfeld, Lebensstil, Integrationsgrad etc. berücksichtigt.
SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V. 30
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Sinus Milieus von Migranten in Frankreich
Migrant sinus milieus FR
31SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Sinus Milieu-Cluster für Migranten in Europa
Archaic
32SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Probleme im Leben bei Migranten(Aussagen aus Interviews)
� A) Traditionelle Gruppen (A1 & A2 Cluster)- Wertekonzepte passen nicht zur Mehrheitsgesellschaft in Deutschland- Eigene Wertvorstellung können außerhalb der Familie nicht umgesetzt werden- Auch innerhalb der Familie wachsen Widerstände gegen traditionelle Werte- Frauen gelten als erhaltender Kern der Familie- Kinder und Enkel „gleiten ab“ in „neue Welt“
� B) Modernismus (B1 & B2 Cluster)- Stolz auf Erreichtes und Geld, um sich etwas zu leisten- Keine Anerkennung bei Großeltern, Eltern in DE und Herkunftsland- Neuer Lebensstil wird nicht anerkannt- Aufwand an Zeit und Geld für Integration zu hoch- trotz guter Sprachkenntnisse noch keine „volle Integration“
� C) New-Identities (C Cluster)- Trotz bester Qualifikation und viel Erreichtem fehlt Anerkennung - Diskussionen innerhalb Familie oder mit Partner/in zu Anerkennungsprozess- Unsicherheit gegen Zukunft- keine Rollenvorbilder
33SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
Konsequenzen für die Sozialarbeit
� Die ethnische Herkunft ist nicht primär ausschlaggebend für soziales Verhalten, sondern die Milieu-Zugehörigkeit
� Bei Zuwanderern, hier vor allem türkisch-stämmige Einwanderer, die im traditionell-konservativen Milieu verankert sind, liegen starke entfremdungs- und selbst-definitions-Probleme vor; Folge: zum Teil Kompensation durch häusliche Gewalt
� Bei den erfolgreichen „Modernen Performern“ bestehen oft unerkannte familien-interne oder Partnerschafts-interne Probleme und Spannung, die sich ebenfalls in häuslicher Gewalt zeigen können
34SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Bedeutung der Familie für türkische Zuwanderer
� Die Familie (Kernfamilie und gesamter familiärer Kreis der Verwandten) spielt für türkische Zuwanderer weiter eine große Rolle.
� Die Selbst-Definition der Individuen erfolgt über Zugehörigkeit zu einer Familie, die zugleich Auskunft über Status und Herkunft gibt.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
35SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
Die “Erweiterte Familie”
Bridgie & John
Tom Bill Mary Therese John Kate Pat Lance Sam Ellie Liz Biddy
Wife Wife Husband Husband Wife Husband Wife Husband Wife Husband Wife Husband
65 Grand Children16 Married
32 In Laws Total Immediate Family:137
Close Friends...
36SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Rolle der “Erweiterten Familie”
� Die Familie hat Vorrang!� Familienfeste wie Geburten, Hochzeiten und Beerdigungen haben Vorrang im sozialen Leben vor beruflichen Pflichten.
� Persönliche Konflike, z.B. bei Paaren, werden innerhalb der Familie ausgetragen.
� Familienälteste bestimmen über individuelle Entwicklungen (zum Teil auch Heirat).
� Die Familie ist nach außen eine geschützte Einheit, die Fremden verschlossen bleibt.
37SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Familie und Heirat
� In traditionell verankerten türkischen Milieus werden rund 45% der Ehen arrangiert, das heißt, von Eltern bestimmt
� Bei Mädchen beginnt das Alter der Verheiratung ab 14, in DE ab 16
� In Deutschland ist Zwangsheirat strafbar
� Auch Jungen leiden unter Zwangs-Verheiratung (nicht nur ein Frauenproblem!)
� Problem Verheiratung von DE nach TR
38SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Bedeutung der Religion
� In traditionell-konservativen Milieus hat Religion (Islam) eine sehr bestimmende Rolle
� Die Einhaltung religiöser Regeln (z.B. Ramadan) führt häufig zu familiären Konflikten, z.B. zwischen den Generationen
� Die Regelung familiären Konflikte, die aufgrund religiöser Regeln ausbrechen, liegt innerhalb der Familie. Staatlicher Einfluss von außerhalb (z.B. deutschen Einrichtungen) wird nicht akzeptiert
� Die Rolle von Moscheen und Imamen und deren Sozialarbeit kann Zugänge bieten
39SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Bedeutung der Bildung
� Der Bildungserfolg von Kindern aus traditionell-konservativen türkischen Familien in DE liegt immer noch hinter dem deutscher Kinder, bzw. Kindern anderer Zuwanderergruppen
� Etwa 30% der Mädchen aus traditionell-konservativen türkischen Familien erreichen keinen Schulabschluss und verfolgen keine berufliche Ausbildung (Ziel: frühe Heirat)
40SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Bedeutung von Vorurteilen
� “Vorurteile sind ein Bündel negativer persönlicher Vorstellungen einer sozialen Gruppe, die dazu führen, dass diese Gruppe von anderen Personen diesen Vorstellung zugeordnet wird –unabhängig von individuellen oder persönlichen Merkmalen Einzelner aus dieser Gruppe.”
� Vorurteile umfassen Haltungen, Stereotypen und Vorannahmen
41SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Diskriminierung
� Durch Diskriminerung werden Vorurteile gezeigt und vermittelt
� Vorurteile und die Möglichkeit, diese zu zeigen und auszuleben führen zu Diskriminierung
� Von den Betroffenen wird dies sehr sensibel und deutlich wahrgenommen
42SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Diskriminierung und Zuwanderer
� Zuwanderer in Deutschland erfahren weiterhin Diskriminierung im Alltag
� Vor allem Angehörige traditionell-konservativer Milieu erleben Diskriminierung auf persönlicher Ebene, zwischenmenschlicher Ebene und institutioneller Ebene in Deutschland
� Diskriminierung führt zu einem Rückzug in die “eigene Welt”, die Familie
43SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Türkisches Leben in Deutschland und Vorurteile
44SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Negative Einstellungen
� 52% der Deutschen empfinden Kopftücher im Strassenbild “störend”
� 32% der Deutschen glauben, dass türkische Mädchen immer verheiratet werden
� 41% der Deutschen glauben, dass türkischer Männer ihre Frauen schlagen
(FRA-Report, Wien 2007)
45SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Problemfelder türkischer Integration in Deutschland
� Mangelhafte Sprachkenntnisse
� Orientierungslosigkeit
� Enklavenbildung
� Medieneinfluss Herkunftsland
� Gewalterfahrung
� Zugehörigkeitsprobleme
� Soziale und ethnische Homogenität
� Lokalität
SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V. 46
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Positive Aspekte und Entwicklungen
� Über 50% der traditioneller lebenden türkischen Familien in DE haben deutsche Freunde und Bekannte
� 47% der traditionell lebenden türkischen Familien engagieren sich ehrenamtlich
� Der Bildungserfolg von türkischen Jugendlichen aus traditionellen Milieus steigert sich nachhaltig
� Über 60% der türkischen Familien in DE nutzen deutschsprachige Medien
47SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Zusammenfassung� Traditionell verwurzelte muslimische Zuwanderer aus der Türkei / arabischen Ländern haben eigene Werte und Normen
� Diese Zuwanderer erleben in Deutschland den Wandel dieser Werte und Normen, was zu Verunsicherung führt
� Traditionell verwurzelte muslimische Familien sind Teil der Gesellschaft und haben eine Anspruch auf deren Dienstleistungen
� Auf die Familien muss aktiv zugegangen werden
48SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Grundlagen positiver Veränderung
� Aufgeschlossenheit und Aufmerksamkeit
� Fragen stellen / Herausforderungen geben
� Verständnis einüben
� Respekt ausdrücken
� Unterstützung anbieten
� Freundschaften schließen
� Politische Anteilnahme fördern
� Soziale Einbindung fördern
� Freundschaften aufbauen und pflegen
49SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Interkulturalismus
� Interaktion und Respekt
� Anerkennung der Vielfalt vermitteln
� Begleitende soziale Beratung
� Anerkennung des kulturellen Erbes
� Begleitung bei Veränderungsprozessen
� Beratung und Hilfe bei Ängsten vor Wandel und Zukunft
� Intergenerationelle Arbeit
50SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Definition Häuslicher Gewalt
� Häusliche Gewalt ist die Anwendung physischer, mentaler, wirtschaftlicher und sexueller Gewalt innerhalb einer Partnerschaft erwachsener Personen.
� Der Begriff der häuslichen Gewalt geht über physische Gewalt hinaus. Der Begriff umfasst auch emotionalen Missbrauch wie die Zerstörung von privatem Besitz, den Ausschluss aus der Familie, die Trennung von Freunden, Drohungen an andere, darunter auch Kinder sowie der Ausschluss von Geld, Nahrung, Transportmitteln und Telefon.
51SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Aktuelle Gesetzgebung in Deutschland
� 2000 trat das Gesetz zur Ächtung der Gewalt in der Erziehung in Kraft
� 2001 wurde das Gesetz zum Schutz von Gewalt in Familien verabschiedet, das 2002 in Kraft trat.
� 2002 traten zudem Gesetz für Schutzprogramme für Opfer in Kraft.
52SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
� Zusätzliche Rechtsrahmen bei häuslicher Gewalt sind:
- Gesetz gegen Zwangsehe und arrangierte Ehen- Gesetz gegen Missbrauch von Kindern- Gesetz gegen Prostitution und gegen erzwungene Prostitution- Gesetz zum Schutz vor Stalking
SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V. 53
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Maßnahmen zur Sicherheit
� Einem Täter kann der Umgang, die Kontaktaufnahme sowie das sich Nähern an eine Person verboten werden;
� Einem Täter kann der Aufenthalt in der Nachbarschaft einer betroffenen Person untersagt werden;
� Ein Täter kann in Sicherheitsgewahrsam genommen werden;
� Ein Täter kann in lebenslange Sicherheitsverwahrung genommen werden.
54SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Schutzmöglichkeiten für Opfer
� Opferschutzprogramme ermöglichen ein Leben in Frauenhäusern oder bewachten Einrichtungen;
� Opferschutzprogramme erlauben den Tausch der Identität und den Umzug an einen Ort unter dem Schutz der Behörden;
� Psychologische Begleitprogramme und Telefon-Hotlines für Opfer zum Schutz;
55SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Grenzen der gesetzlichen Machthabe
� Bei Paaren ohne Kinder greifen alle Gesetze zum Schutz der Opfer und zur Verhinderung wiederholter Gewalt, unabhängig ob verheiratet, verpartnert oder gemeinsam lebend.
� Bei Paaren mit Kindern müssen Fragen der Fürsorgepflicht erörtert werden; gegebenenfalls greift das Jugendamt schützend ein, wenn die Kinder gefährdet sind.
56SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
� Häufig haben Frauen, die aus einer ehelichen Gemeinschaft oder der Familie zu ihrem eigenen Schutz ausbrechen, keine eigenständige Zukunftsperspektive. Es bleibt ihnen oft nur die Rückkehr.
� Viele Frauen glauben, die Trennung von einem gewalttägigen Partner bedeute auch das Ende der Gewalt. Dem ist häufit nicht so. Kehren die Frauen “freiwillig” zu Gewalttätern zurück, bietet das Gesetz keinen effektiven Schutz mehr.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
57SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
� Paare, die getrennt leben und bei denen sich ein Partner über fortdauernde Gewalt oder Belästigung durch den anderen Partner beklagt, können nur eingeschränkt geschützt werden (z.B. Stalking etc.);
� Paare, die sich nur gelegentlich treffen, genießen keinen Schutz.
58SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Die Auswirkungen häuslicher Gewalt auf Frauen
� Körperliche Leiden:� Knochenbrüche und eingeschlagene Zähne
� Blaue Flecken
� Wundmale
� Verdauungsstörungen
� Asthma
� Verletzungen, die zu Embolien und Schlaganfällen führen
� Eingeschränkte Beweglichkeit
� Ess-Störungen
� Schlafstörungen
59SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
� Emotionale und psychologische Folgen:� Depression� Psychosomatische Störungen� Selbstverletzung� Scham und Schuldgefühle� Verlust von Identität� Verlust von Selbstvertrauen� Probleme bei der Entscheidungsfindung� Hoffnungslosigkeit, Apathie� Erschöpfungszustände� Verwirrtheit� Selbsttötungsbedanken� Isolation / Einsamkeit
60SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
� Soziale Auswirkungen
� Rückzug und Trennung von der Familie, von Freunden und sozialen Kontakten,
� Verlust von Selbständigkeit,
� Sich Verstecken,
� Gefühl der Isolation von der Umwelt und Umgebung.
61SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
� Finanzielle Auswirkungen� Keine Mitbestimmung bei Haushaltsausgaben,� Finanzielle Abhängigkeit vom Täter,� Der Täter benutzt Geld, um das Opfer in eine bestimmte Rolle zu steuern;
� Probleme, die eigene Entwicklung umzusetzen (aufgrund von Geldmangel)
� Kontrolle sozialer Bezüge / Sozialleistungen durch den Täter.
62SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
� Sexuelle Auswirkungen� Vergewaltigung� Ungewollte Schwangerschaft� Gymäkologische Verletzungen� Sexuelle Störungen� Sexuelle Lustlosigkeit / Asexualität� Keine Wahlfreiheit beim Sexualverhalten� Sexuelle Erniedrigung� Zwang zur Nutzung / Erstellung von Pornographie
� Tödliche Folgen� Tod durch den missbrauchenden Akteur� Selbstmord
63SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Der Zusammenhang von Macht und Kontrolle – ein Kreislauf� Das Modell wurde 1984 vom “Domestic Abuse
Intervention Project” in Duluth, Minnesota, entwickelt.
� Häusliche Gewalt wird als Verhaltsmuster beschrieben, das ein Täter nutzt, um den mit ihm in einer intimen Beziehung lebenden Partner zu kontrollieren; daher die Konzentration auf “Macht” und “Kontrolle”
� Ein Täter nutzt systematisch Drohungen, Angst und Zwang gegen den Partner
� Die Verhaltsmuster sind die Naben des Kreislauf-Rades. Das Gewaltmuster hält alles zusammen. Opfer und Täter sind gemeinsam Akteure.
64SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
65SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Das Rad der Gewalt
SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V. 66
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Die Spirale der Gewalt
SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V. 67
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Wirkung häuslicher Gewalt auf Kinder� Körperliche Auswirkungen:
� Starkes Schwitzen� Ins Bett machen� Herzklopfen, Herzrasen� Asthma� Muskelschmerzen� Hautausschläge� Ekzeme� Bauchweh� Kopfweh� Erbrechen und nervöse Verdauung� Hemmungslosigkeit, Maßlosigkeit� Selbstverwundung� Müdigkeit
68SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
� Emotionale und psychologische Auswirkungen:� negative Gefühle wie Schuld, Wut, Isolation, Scham, Angst und Selbstbeschuldigung
� Geringes Selbstvertrauen
� Stressbedingte Erkrankungen
� Depression
� Isolation
� Verwirrte Bezugnahme zu Erwachsenen
� Starkes “Klammern” und Festhalten
69SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
� Drogen- und Alkoholprobleme
� Starkes Schutzempfinden für die Mutter
� Entwicklungsstörungen
� Lernprobleme an der Schule oder Überaktivität und überdurchschnittlich gute Leistungen
� Ess-Störungen
� Vernachlässigung eigener Pflichten aufgrund der Rücksichtnahme auf die Mutter und deren körplichem und seelischem Zustand
� Selbstmordgedanken oder Todessehnsucht
70SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
� Soziale Auswirkungen� Rückzug / Isolation� Soziale Unreife� Geringe soziale Fähigkeiten� Geringe Empathie� Probleme beim Aufbau von Beziehungen
� Verhaltensauffälligkeiten� Schwererziehbar� Alkohol- und Drogenmissbrauch� Aufmerksamkeitsdefizitsymptom� Überenergie, Rastlosigkeit, Reizbarkeit� Hohe Aggressivität
71SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Mythen & Fehlwahrnehmungen
Fakten� Gewalt gegen Frauen und Kinder ist nicht mit der Kultur von Minderheiten verbunden
� Frauen aus jeder kulturellen, wirtschaftlichen oder sozialen Schicht haben Erfahrungen mit Gewalt
Mythos 1Gewalt gegen Frauen kommt bei ethnischen Minderheiten häufiger vor, das es mit ihrer Kultur verbunden ist.
72SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
� Fälle von Missbrauch werden häufig nicht an Behörden gemeldet aufgrund von Angst vor sozialer Ausgrenzung und dem Stigma, das einem Opfer von häuslicher Gewalt anhängt.
� Häusliche Gewalt ist bei keiner Kultur oder Gruppe Teil der Tradition.
73SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Fakten� Viele Migranten haben Angst vor der Polizei und sozialen Einrichtungen in Deutschland. Sie befürchten sogar Ausweisung. Viele Opfer haben daher großen Druck, wenn sie nach Hilfe suchen.
� Viele Migranten haben Angst, von der eigenen Gemeinde / Community ausgegrenzt zu werden.
Mythos 2Opfer finden leicht Zugang zur Polizei und zu Beratungsstellen
74SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
� Viele Zuwanderer haben Angst vor einem Besuch von Polizei oder Behörden bei ihnen zuhause.
� Mangelndes Wissen über das Recht auf Hilfe zu über Zugang zu Hilfsangeboten schafft für viele Opfer Barrieren.
� Viele Opfer haben ungenaue und falsche Informationen über ihre Rechte.
75SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Fakten:
� Häusliche Gewalt wird häufig auch als die “demokratischste aller Gewaltformen” bezeichnet.
� Häusliche Gewalt kann jeder Person in einer intimen Beziehung widerfahren.
� Es gibt keinen bestimmen “Typ Familie”, in der sich Gewalt ereignet.
Mythos 3Häusliche Gewalt gibt es vor allem bei
Arbeiterfamilien, Migranten und Minderheiten
76SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Mythos 4
Häusliche Gewalt trifft nur Frauen. Männer sind die Täter, Frauen und Kinder sind die Opfer.
Fakten:
�Die Zahl männlicher Opfer von häuslicher Gewalt hat in Deutschland um 31% zugenommen.
�Männer haben häufig Hemmungen, sich als Opfer zu sehen und Hilfe zu suchen.
SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V. 77
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
� Türkische Männer (vor allem junge Männer) sind häufig Opfer von Zwangsheirat. Die Gewalt wird durch Vater und Mutter ausgeübt.
� Homosexuelle türkische und muslimische Männer sind doppelt so häufig Opfer sexueller und häuslicher Gewalt als heterosexuelle Männer. Aufgrund von Scham berichten nur 3% über solche Gewalterfahrungen.
� In 27% aller Fälle häuslicher Gewalt sind Frauen die Täterinnen (mit Frauen sowie Männern als Opfer).
SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V. 78
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Sozio-kulturelle Faktoren, die Migrantinnen betreffen
Migrantinnen erfahren häufig eine doppelte Benachteiligung: zum einen als Frau, zum anderen als Migrantin
Zum Bespiel:�Der Mangel an Zugang zu direkten Hilfeleistungen ist für Migrantinnen besonders schlimm, da sie häufig an zuhause gebunden sind. �Es gibt viele Möglichkeiten der direkten Diskriminierung sobald die Frauen in einer Männer-dominierten Welt nach Hilfe suchen.
79SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
� Einige Migrantinnen nehmen Gewaltanwendungen durch männliche (oder auch weibliche) Mitglieder ihrer eigenen Gruppe als “Schicksal” hin ohne nach Hilfe zu suchen.
� Häufig reagieren Polizei und Hilfskräfte zurückhaltend, wenn z.B. eine türkische Frau um Hilfe bittet oder ein Problem meldet.
80SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
� Viele Migranten haben Bedenken, soziale Beratungen aufzusuchen. Sie befürchten, zuviel von sich berichten zu müssen und nicht über den Partner oder Täter. Viele Frauen befürchten, Berichte über häusliche Gewalt an deutsche Behörden könnte zu einem Entzug des Fürsorgerechts für die Kinder führen.
81SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
� In traditionell-konservativ religiös verankerten Familien identifizieren sich Frauen sehr stark mit ihrer Aufgabe als Mutter und Erzieherin der Kinder. Sie verzichten deshalb auf Hilfe in Fälle häuslicher Gewalt aufgrund von Angst, sie würden dadurch die Kinder vernachlässigen und ihre Rolle nicht ausüben.
82SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
� Übersehen wird häufig, dass in rund 30% aller Fälle häuslicher Gewalt in Zuwandererfamilien in Deutschland Frauen sowohl Täterinnen als auch Opfer sind (Schwiegermutter-Schwiegertochter; Schwägerin-Ehefrau; Großmutter-Enkelin).
� Steigend ist zugleich die Zahl von Frauen als Täterinnen gegenüber Männern in türkischen Familien.
SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V. 83
� Der Mangel an Schutzräumen bzw. geschützten Unterkünften für Frauen mit Migrationshintergrund ist immer noch ein großes Problem. Dies gilt sowohl für kurzfristige und kurzzeitige Unterbringung, aber auch für langfristige geschützte Unterkünfte.
� Die Zahl an Frauenhäusern ist zu gering.
� Für Männer als Opfer gibt es noch weniger Schutzmöglichkeiten.
84SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
� Für Opfer aus traditionell-konservativen muslimischen Familien ist es wichtig, Ansprechpartner (Sozialarbeiter) mit Bezug zum selben Milieu zu haben.
� Für viele Opfer, die sich in Schutzprogramme begeben, sind die damit verbundenen finanziellen Sorgen ein Grund, keine Hilfe aufzusuchen. Viele befürchten das Abrutschen zu “Hartz IV” (Verletzung des eigenen Stolzes und der Ehre).
85SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Hindernisse bei der Suche nach Hilfe
� Wenn Sie bei einer Person den Verdacht haben, sie könnte Opfer häuslicher Gewalt sein, dies aber verneint wird, reden Sie generell über Gewalt, Angst, ...
� Reden Sie über generelle Gefühle wie Scham, Hemmungen, Isolation, ...
� Erwähnen Sie eine Definition von häuslicher Gewalt, die auch emotionale Gewalt beinhaltet (nicht nur körperliche).
Anbieter von Hilfeleistungen können Maßnahmen ergreifen, um Hindernisse abzubauen, die Opfer häuslicher Gewalt daran hindern könnten, Hilfe zu suchen:
86SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
� Versichern Sie dem möglichen Opfer, dass es nicht ihre / seine Schuld ist, in dieser Rolle zu sein.
� Stellen Sie Vertraulichkeit sicher!� Versichern Sie dem Opfer, dass es selbst über
die nächsten Schritte entscheidet (nicht Sie als Sozialarbeiter).
� Informieren Sie das Opfer über alle möglichen Hilfeleistungen und über deren Verfügbarkeit im Notfall.
87SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
� Erläutern Sie, dass häusliche Gewalt ein sehr komplexes Problem ist, das nicht “nebenher” gelöst werden kann. Weisen Sie auf spezielle Hilfeleistungen hin, auf Experten sowie auf Dienste, zu denen ein leichter und einfacher Zugang besteht.
� Sobald ein Opfer von Missbrauch berichtet, ist dies oft nur die Spitze des Eisbergs. Hören Sie aufmerksam zu, zeigen Sie Nähe, betonen Sie Vertrauen und Verschwiegenheit. So helfen Sie zunächst am besten. Loben Sie, dass darüber gesprochen wurde!
88SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
� Betonen Sie, dass Angst, Scham, Schuld etc. normale Reaktionen sind. Erläutern Sie, dass solche Gefühle häufig Ursache sind, keine Hilfe aufzusuchen. Zeigen Sie, dass Sie diese Zusammenhänge verstehen. Loben Sie das Opfer, den ersten Schritt gegangen zu sein.
� Erläutern Sie, dass es viele Frauen und Männer gibt, die Opfer sind (kein Einzelfall, kommt überall vor).
� Erläutern Sie klar Ihre Grenzen und benennen Sie Experten für weiterführende Hilfe, die Sie kennen und denen man vertrauen kann.
89SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
� Vermeiden Sie jede Art von Annahmen oder Spekulationen. Es gibt viele Gründe, warum Opfer zunächst nichts an ihrer Situation ändern möchten und in ihrer Rolle verbleiben. Respektieren Sie dabei die Grenzen des Machbaren für das Opfer.
� Erläutern Sie, dass Lösungen für das Problem häuslicher Gewalt oft ein langer Weg sind, der Zeit und Kraft kostet, aber am Ende immer zum Erfolg führt.
� Verweisen Sie auf Punkte, an denen Sie gesetzlich eingreifen müssen (Kindesmissbrauch etc.).
90SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
� Erläutern Sie die Regeln Ihrer Einrichtungen. Garantieren Sie Vertrautheit! Geben Sie dem Opfer die Rolle, darüber zu entscheiden, wie es weitergeht.
� Wenn Sie aufgrund starker Gewalt oder Missbrauch die Behörden informieren MÜSSEN, binden Sie das Opfer auf jeden Fall in diesen Prozess ein!
� Wenn Sie das Gefühl haben, dass das Opfer etwas aus Angst vor Behörden nicht erzählt, akzeptieren Sie dies zunächst. Fordern Sie im Gespräch jedoch weitere Details an und nennen Sie dabei die Konsequenzen (Anzeige etc.).
91SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
� Zeigen Sie Opfern auf, dass es in Ihrer Region Netzwerke von Einrichtungen für Opfer und Täter häuslicher Gewalt gibt. Es ist wichtig, dass Opfer, die um Hilfe ersuchen, eine positive Rückmeldung erhalten und über die Vielzahl von Hilfsdiensten informiert werden.
� Sagen Sie dem Opfer, wenn Sie mit anderen Kolleginnen und Kollegen über den Fall sprechen (auch anonym).
92SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
� Stellen Sie sicher, dass Ihre Dienste durch Handzettel etc. beworben werden und diese Infozettel an Stellen ausliegen, wo Opfer ohne Probleme darauf zugreifen können.
� Sie Sicherheit des Opfers und von Kindern steht immer an erster Stelle aller Maßnahmen.
� Verweisen Sie auf mehrsprachige Serviceangebot, auf Dolmetscher und Übersetzer außerhalb konsularischer Dienste!
93SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Zur Erinnerung
Opfer häuslicher Gewalt zeigen häufig eine unendliche Geduld, die für sie missliche Situation zu Ertragen. Sie entwickeln Strategien des Versteckens, des Leugnens und des Erklärens. Zum Teil schützen Opfer wissentlich die Täter, um die Gesamtgruppe (Familie) zu schützen. Opfer versuchen, Gewalt als “normalen Teil” ihrer Beziehung zu sehen. Dieser Prozess kann über Jahre dauern. Entsprechend lange dauert es auch, den ersten Schritt in Richtung Hilfe zu gehen.
94SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Empfehlungen für den Umgang mit Opfern häuslicher Gewalt
� DO: Bieten Sie ein Umgebung der Sicherheit, des Vertrauens.
� DO: Erklären Sie klar die Grenzen der Vertraulichkeit (im Sinne von Missbrauch von Kindern, extremer Gewalt etc.) und klären Sie über Ihre Anzeigepflicht auf.
� DO: Denken Sie ganzheitlich über die Situation eines Opfers und ziehen Sie andere Experten hinzu.
� DO: Bieten Sie auch ungewöhnliche und vorurteilslose Hilfe an. Sie müssen nicht mit der Meinung eines Opfers einverstanden sein, aber zeigen Sie, dass Sie aktiv helfen werden und Opfer nicht auf sich allein gestellt sind.
95SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
� DO: Lassen Sie Opfer dann über Erfahrungen berichten, wenn die Opfer selbst dies wünschen und darüber sprechen. Lassen Sie sie auch über gutes sprechen (es gibt immer gute Aspekte), das schlechte und furchtbare. Ein Gesprächspartner ist für Opfer der erste Schritt, einen Ausweg zu finden und mit der Situation umzugehen.
� DO: Bieten Sie immer Hilfe und Erreichbarkeit für Opfer in einer sicheren Umgebung an. Stellen Sie sicher, dass dies so geschieht, dass Opfer nicht erkannt werden.
� DO: Sprechen Sie über einen Sicherheitsplan, die auch die Aufbewahrung wichtiger Unterlagen und Dokumente beinhaltet.
� DO: Denken Sie auch an Sich!
96SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
� DON’T: Machen Sie nie voreilige Annahmen, sondern erlauben Sie dem Opfer, nach eigenem Zeitempfinden zu agieren.
� DON’T: Sagen Sie den Opfern nicht, was zu tun ist. Häufig ist es unverständlich für Sozialarbeiter zu sehen, dass ein Opfer nicht einfach seine Familie verlässt oder Hemmungen hat, Verändungen zu vollziehen. Opfer müssen die Entscheidung selbst treffen, um diese nachhaltig zu vefolgen. Sprechen Sie mit Opfer über Folgen und Alternativen, drängen Sie aber nicht!
� DON’T: Stellen Sie keine Ultimaten! Sie setzen die Opfer damit unnötig unter Druck!
97SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
� DON’T: Empfehlen Sie Paaren keine Partner- oder Eheberatung als Lösung. Häufig erscheint dies ein geeigneter Weg, vor allem dann, wenn die Frauen betonen, die Beziehung retten zu wollen. Paarberatung kann jedoch für die Opfer sehr gefährlich sein. Der Täter kann die Beratung dazu nutzen, seine eigene Machtstellung auszubauen und den Berater oder Betreuer auf seine Seite zu ziehen. Bewegen Sie das Opfer immer dazu, individuelle Beratung zu suchen, bevor überhaupt an eine Paarberatung gedacht wird.
98SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
� DON’T: Sagen Sie Opfern nicht, dass alles gut werde; Häusliche Gewalt kann tödlich sein. Aber: Hilfe von außen ist essentiell, um ein Opfer auf dem Weg in ein neues Leben zu begleiten und mit dem alt hergebrachten zu brechen.
� DON’T: Bieten Sie keine Dienste an, in denen Sie keine Erfahrung haben; Vermitteln Sie besser die Opfer an anderen, erfahrene Einrichtungen, die über das entsprechende Wissen verfügen.
99SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Gute Beispiele � Bleiben Sie zuversichtlich� Respektiven sie Vielfalt im Rahmen des Dialoges zwischen den Kulturen
� Starten Sie gemeinnützige und ehrenamtliche Projekte
� Förderung von Gleichheit und Interkultur� Förderung der öffentlichen Sicherheit� Offenheit� Respekt gegenüber anderen� Förderung der politischen Vertretung � Förderung interkultureller Kompetenz
100SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Der Weg zu mehr Selbstbewusstsein
101SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
Netzwerke in Stuttgart
� STOP-Projekt
� FIZ – Fraueninformationszentrum
� Caritas-Kriseninterventionszentrum
� Frauenunternehmen ZORA
� AWO Migrantendienste
� YASEMIN Beratungsstelle
� FrauenFANAL-Beratung des städtischen Frauenhauses
SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V. 102
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
IEIE – International Education Information Exchange e.V.
Hölderlinplatz 2A70193 StuttgartDeutschlandTel: 0711 236 2513Fax: 0711 236 2515email: [email protected]: www.ieie.ie
103SUNIA Geel IEIE Stuttgart e.V.
with financial support from the Daphne III Programme
of the European Union
AT SK
TKTRTR
GR
AT
RO
IR
Exchange House National Travellers Service Great Strand Street 61Dublin 1, Irelandwww.exchangehouse.ie [email protected]
VE
REIN MULTIKULTUR
ELL
Verein MultikulturellBruneckerstraße 2 d, 3. Stock6020 Innsbruck, Austriawww.migration.cc [email protected]
IEIE – International EducationInformation ExchangeHölderlinplatz 2A70193 Stuttgart, Germanywww.ieie.de, [email protected]
ProlepsisInstitute of Preventive Medicine Environmental & Occupational Health7 Fragoklisias Street, 151 25, MarousiAthens Greecewww.prolepsis.gr , [email protected]
ANUPINTERNATIONAL
ANUP- InternationalBd. Nicolae Titulescu, nr. 163, sector 1, Bucuresti , cod 011137, [email protected]