Labs als neue Treiber von Innovation
Initiative der Senatsverwaltung fürWirtschaft, Technologie und Forschung
Dokumentation der TED Tour Berlin „Labs as Interfaces for Innovation and Creativity“ und Ableitung von Handlungsempfehlungen
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1 EINLEITUNG 32 ZIELE UND ORGANISATION DES WORKSHOPS „LABS AS INTERFACES FOR INNOVATION AND CREATIVITY“ 43 DEFINITION UND ENTSTEHUNGSHINTERGRUND VON LABS 53.1 Entstehungskontext 73.2 Merkmale von Labs 83.2.1 Tools (Baukasten) 83.2.2 KuratierteOffenheit 83.2.3 Freiraum 93.2.4 Lernplattform 93.3 Einordnung der Labs in Berlin 104 CHANCEN UND HERAUSFORDERUNGEN 114.1 Struktureller Aufbau von Labs 114.2 Labs als komplementäre Einrichtungen zu Forschungsinstituten 124.3 Sicherung von Standards und Verwertungsrechten 124.4 Nutzungs-Potentiale für kreative Akteure 144.5 Nachhaltigkeit von Wissensstrukturen 155. HANDLUNGSFELDER FÜR REGIONALE WIRTSCHAFTSPOLITIK 165.1 Förderung der Vernetzung von Labs... 165.1.1 …in der Stadt 165.1.2 …mitForschungseinrichtungen 175.1.3 …mit KMU 185.1.4 …international 195.2 Nachhaltigkeit von Labs und Umsetzung der Ideen aus Labs 19 ZUSÄTZLICHE QUELLEN 20 ANHANG 21 IMPRESSUM 22
INHALT
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1 EINLEITUNG
AlsRahmenangebotdesTEDSalonsunterdemMotto„BitsofKnowledge“hatdieSenatsverwaltungfürWirtschaft,TechnologieundForschung(SenWTF)am23.Juni2014dieVeranstaltung„LabsasInterfacesforInnovationandCreativity“unterMitwirkungdesLeibniz-InstitutsfürRegionalentwicklungundStrukturpla-nung,Forschungsabteilung1„DynamikenvonWirtschaftsräumen“,organisiert.DiewissenschaftlicheDokumentationderErgebnisseerfolgtmitdemvorliegendenBericht.
DerAusgangspunktderVeranstaltungistdieinternationalbeobachtbareEntstehungvonWirtschafts-undInnovationsorten,dietemporärundinterdisziplinärfürdasArbeitenundExperimentieren,dergemeinschaft-lichenEntwicklungvonIdeensowiederUmsetzungneuerOrganisationsformengenutztwerden.Siewerdendeshalbals„Innovationsorte“bezeichnet,dasiedurchihreneuartigenStrukturenzumeinenselbstinnovativsindundzumanderenneueMöglichkeitenfürdieGenerierungvonInnovationenbieten.GeradeinBerlinzeigtsicheinebesondereDynamikdieserOrte.NebenCoworkingSpaceswurdeeineganzeBandbreiteunterschiedlicherLab-FormationeninderStadtidentifiziert,vonenthusiastengetriebenen„GrassrootsLabs“,über„CoworkingLabs“bishinzuunternehmens-undforschungsgetriebenenLabs(vgl.SenWTF/Landesinitia-tiveProjektZukunft2013)
ProjektZukunft,dieLandesinitiativederSenatsverwaltungfürWirtschaft,TechnologieundForschungfürdieBerlinerIKT-,Medien-undKreativwirtschaft,verfolgtdasZiel,diePotentialedieserneuenOrtefürdieStadtBerlininzukünftigenHandlungsfeldernregionalerWirtschaftspolitikzustärken.ImRahmendesINTERREGIVC-Projekts„Cross-Innovation“,indemProjektZukunftinvolviertist,liegteinInteresseinderFragenachdenPotentialenvonLabsfürdieEntstehungundFörderungvonInnovationen,diequerzuBranchengrenzenliegenundandenendieKreativwirtschaftalsQuerschnittsbranchemaßgeblichbeteiligtist.EinenerstenÜberblicküberLabsinBerlinlieferteimFrühjahr2013dieStudie„Innovations-undKreativlabsinBerlin–eineBestandsaufnahme“1(SenWTF/LandesinitiativeProjektZukunft2013).DieserBerichtstellteineWeiterführungundqualitativeVertiefungderBefundedarundadressiertinsbesonderefolgendeThemen:
1. HerausarbeitungvonPotentialenundAlleinstellungsmerkmalenderStadtBerlinvordemHintergrundderBandbreiteanneuenArbeits-undWirtschaftsstandorten(Innovations-undKreativlabs).
2. IdentifizierungundDiskussionderChancenundRisikenvonneuartigenOrganisations-undInnovations-strukturen,wiesieinLab-Formatenzufindensind,mitinternationalenExperten,Quer-undVordenkern.
3. AbleitungzukünftigerHandlungsfelderfürregionaleWirtschaftspolitik,umdiePotentialevonLabsauszubauen.
DiedefiniertenThemenfelderspiegelnsichinderStrukturdiesesBerichtswieder.InKapiteldreiwirdzunächsteineDefinitionvonInnovations-undKreativlabsvorgestelltsowieeineganzheitliche,internationalorientiertePerspektiveaufdieLab-Bewegung–ihremHintergrundsowieihrenMerkmalen–eingenommen.AnschließendwerdendiesemitdenBefundeninBerlininBeziehunggesetzt.DieinderVeranstaltungangesprochenenChancenundRisikenvonLab-Formatenfindensichals„OffeneDiskussionspunkte“inKapitelvier.DiedarausabgeleitetenHandlungsfelderfürregionaleWirtschaftspolitiksindinKapitelfünfdargestellt.
1 http://www.berlin.de/projektzukunft/uploads/tx_news/130626_Innovations-_und_Kreativlabs_in_Berlin_-_eine_Bestandsaufnahme.pdf
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2 ZIELE UND ORGANISATION DES WORKSHOPS„LABS AS INTERFACES FOR INNOVATION AND CREATIVITY“
DasZielderVeranstaltungwarderAustauschüberdiePotentialevonLabsaufinternationalerEbene.HierzuwurdenLab-BetreiberausAmsterdam,Barcelona,Berlin,LinzundStockholmeingeladen,dieihreLabsdenTeilnehmernvorstellten.IneinerPanel-DiskussionwurdenaußerdemdieHintergründederEntstehungundBesonderheitenvonLabs,derenRolleinderStadtundinInnovationsprozessensowiedieZielgruppenundNutzerstrukturenausgeführt.VierparalleleinteraktiveWorkshopsunterderLeitfrage„HowtodesigntheperfectLabforyourcity“wurdenschließlichmitdemanwesendenPublikumdurchgeführt.DieErgebnissewurdenimPlenumzusammengeführtundwerdenindemvorliegendenBerichtvorgestellt.DerAblaufderVeranstaltunggestaltetesichimDetailwiefolgt:
PRÄSENTATION STUDIE: LABS AS INTERFACES FOR INNOVATION AND CREATIVITY SuntjeSchmidt(IRS,Erkner)NadineBarthel(ProjektZukunftBerlin)
PRÄSENTATIONEN EUROPÄISCHER LABSElizavetaBarsegova(OpenDesignCity/betahausBerlin)FrankKresin(WaagSocietyAmsterdam)IvarBjörkman(OpenLabStockholm)
PANEL DISCUSSION: FROM FAB LABS TO FAB CITIESIvarBjörkman(OpenLabStockholm)TomasDiez(FabLabBarcelona)HorstHörtner(ArsElectronicaFutureLab)WolfJeschonnek(FabLabBerlin)FrankKresin(WaagSocietyAmsterdam)BegrüßungdurchIngridWalther(LeiterinReferatIIE„IKT;Medien,Kreativwirtschaft“, BerlinerSenatsverwaltungfürWirtschaft,TechnologieundForschung)
PRÄSENTATIONEN EUROPÄISCHER LABSWolfJeschonnek(FabLabBerlin)HorstHörtner(ArsElectronicaFutureLab,Linz)TomasDiez(FabLabBarcelona)
WORKSHOP: HOW TO DESIGN THE PERFECT LAB FOR YOUR CITY?ModeratorenWolfgangJeschonnek(FabLabBerlin)ManuelOttundPatrickKenzler(DarkHorseGmbH,Berlin)FrankKresin(WaagSocietyAmsterdam)SuntjeSchmidt(IRS,Erkner)ModerationdesTagesdurchJessicaErickson,GeekettesUG,Berlin
MitJessicaEricksonsowieManuelOttundPatrickKenzlerwarennebenLab-BetreiberndreiUnternehmerindieVeranstaltungeingebunden,dieimBereichderquerschnittsorientiertenInnovationeninBerlintätigsind.JessicaEricksonhatdasUnternehmenBerlinGeekettesgegründet,dassichspeziellumdieVernetzungvonFrauenimTechnologiesektorbemüht.ManuelOttundPatrickKenzlersindMitgründerderDarkHorseGmbH,einmitderMethodedesDesignThinkingarbeitendesBeratungsunternehmenzurUnterstützungvonInnovationsprozessen.
DieaufderVeranstaltungvorgestelltenLabswerdenimfolgendenKapitelgenauerbeschriebenundindieTypisierung,dieimRahmenderStudie„Innovations-undKreativlabsinBerlin–eineBestandsaufnahme“(vgl.SenWTF/LandesinitiativeProjektZukunft2013)erarbeitetwurde,eingeordnet.
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3 DEFINITION UND ENTSTEHUNGSHINTERGRUND VON LABS
DieserBerichtnimmtalsFortführungderStudie„Innovations-undKreativlabsinBerlin–eineBestandsauf-nahme“(vgl.SenWTF/LandesinitiativeProjektZukunft2013)folgendeDefinitionvonLabszurGrundlage:
Innovations-undKreativlabssindphysischeodervirtuelleRäume,indenenderAustauschvonWissen,IdeenundInformationenimMittelpunktsteht.EshandeltsichumExperimentierorte,diesowohllangfristigalsauchzeitlichbefristetgenutztwerdenkönnen.KreativeundinnovativeProzessewerdeninLabsdurchdieBereitstellungentsprechenderInfrastrukturen,ServicesundMethodender(gemeinschaftlichen)Wissens-generierungunterstützt.SiezeichnensichinderRegeldurcheinenCross-Innovation-Ansatzaus.Dasbedeutet,dassinLabsbranchenübergreifendundininterdisziplinärenKonstellationen,gearbeitetwird.EbenfallsschließtderCross-Innovation-AnsatzdieBeteiligungvonKreativschaffendenbzw.Unternehmern,FreelancernoderFreischaffendenausderKreativwirtschaftangemeinschaftlichemArbeiteninLabsein(vgl.SenWTF/LandesinitiativeProjektZukunft2013,S.7).
HinsichtlichihrerorganisatorischenStrukturenundihrerAusrichtunglassensichfolgendeverschiedeneLab-TypeninBerlinidentifizieren:GrassrootsLabs,CoworkingLabs,unternehmenseigeneLabs,forschungs-undhochschulnaheLabs.
Tab.1:Lab-Typen
GRASSROOT LABS GrassrootsLabssinddadurchgekennzeichnet,dasssieauseinerprivatmotiviertenInitiativeEinzelneroderMehrererherausentstandensindundinihnenRäume–zumeistmitWerkstattcharak-ter–bereitgestelltwerden,diefürInteressiertezugänglichsind.ImVordergrundstehenderSpaßamExperimentierenundderkreativeAustauschderAkteure.
COWORKING LABS CoworkingLabssindEinrichtungen,dieRäumezumArbeitenundfürinterdisziplinärenAustauschalseigenesGeschäftskonzeptbereitstellen.BranchenübergreifenderAustauschwirdbeidieserLab-Kate-gorieangeregt,indemdieRäumlichkeitenzumeinenfürheterogeneNutzergruppenzurVerfügungstehenundflexibleNutzungsbedingungenwechselndeAkteurskonstellationenermöglichen.ZumanderenwirdderAustauschdurchinhaltlicheFormate(z.B.Events,Workshops)aktivunterstützt.
UNTERNEHMENSEIGENE LABS UnternehmenseigeneLabssinddadurchgekennzeichnet,dasseinodermehrereUnternehmeneinenRaumschaffen,derInnovationsprozessedurchdiegezielteEinbindungexternerExperten(u.a.Kreative,weitereUnternehmen,Forschung-und-Entwicklungs-Einrichtungen)unterstützt.DenexternenTeilnehmernwerdenLeistungen(z.B.InfrastrukturundProgramme)angeboten,dieResultateihrerArbeitfließenwiederumindieUmsetzungvonUnternehmenszielenein.
FORSCHUNGS- UND HOCHSCHULNAHE LABS
ForschungsnaheLabssinddadurchgekennzeichnet,dassHochschul-oderForschungseinrichtungeneinenRaumschaffen,derInnovationsprozessedurchdiegezielteEinbindungexternerOrganisati-onenundAkteureunterstützt.DieexternenTeilnehmer,vorallemUnternehmen,Start-upsundEndnutzer,arbeitenaktivundfrühzeitigingemeinsamenInnovationsprojektenmit.DieErgebnissederProjektegehenindieForschungsaktivitätenderHochschul-oderForschungseinrichtungensowiedieinternenProzessederbeteiligtenIndustriepartnerein.DieseKooperationenführenbisweilenzuAusgründungenund/oderStart-up-GründungenderbeteiligtenWissenschaftler.
Quelle: Gekürzter Auszug aus SenWTF/Landesinitiative Projekt Zukunft 2013, S. 8
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BezugnehmendaufdieseDifferenzierungvonLab-FormatenkönnendiebeidenvorgestelltenLabsausBerlin,OpenDesignCityundFabLabBerlin,als„CoworkingLabs“eingeordnetwerden.DasFabLabBarcelona,dasandas„InstituteforAdvancedArchitectureofCatalonia“angebundenist,sowiedasOpenlabStockholm,welchesvonunterschiedlichenForschungseinrichtungeninSchwedeninitiiertwurde,entsprechenderKategorie„forschungs-undhochschulnaheLabs“.MitderWaagSocietyinAmsterdamsowiedemArsElectronicaFutureLabinLinzwurdendarüberhinauszweiLabsvorgestellt,dieinBerlininderFormnichtvorzufindensind.Siesindbereitsinden1990erJahrengegründetwordenundbefindensichbeide–zumin-destteilweise–inöffentlicherHand.WaagSocietyistalsgemeinnützigeStiftungorganisiert2.DasArsElectronicaFutureLabistdasunternehmenseigeneLabderArsElectronicaLinzGmbH,diesichimvollstän-digenBesitzderStadtLinzbefindet.
AufderVeranstaltungwareineDominanzvonsog.FabLabsersichtlich.HierbeihandeltessichumWerkstät-ten,diedurchihrenBestandanhochtechnologischenMaschinen(3D-Drucker,Lasercutteretc.)dieindividu-elleAnfertigungundProduktionvonGüterninKleinserienermöglichen.EinKennzeichenvonFabLabsistaußerdem,dassessichumoffenzugänglicheWerkstättenhandelt.FabLabsweisenunterschiedlicheOrganisationsstrukturenauf.SiekönnensowohlindirekterAnbindunganForschungsinstituteentstehenalsaucheineigenständigesGeschäftsmodelldarstellen.DesWeiterenwurdeeineDominanzvonForschungs-undEntwicklungstätigkeiten(FuE)dervorgestelltenLabsdeutlich.AufdieOrganisationsstrukturenderLabswirdinKap.4.1detailliertereingegangen.
3 DEFINITION UND ENTSTEHUNGSHINTERGRUND VON LABS
2 http://www.annalindhfoundation.org/members/waag-society
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AlseinwichtigerTreiberfürdieEntstehungvonLab-FormatenhatsichistdieForderungnachinter-undtransdisziplinärenStruktureninWirtschaft,PolitikundGesellschaftherauskristallisiert.DieseForderungergibtsichausderÜberzeugung,dassa)gegenwärtigeEntwicklungenweitauskomplexersindalsinderVergangenheitundtechnologischeEntwicklungenschnellerverlaufenundb)dieLösungkomplexerProblemenichtausschließlichinnerhalbdisziplinärerGrenzenmöglichist,sonderneineinterdisziplinäreHerangehens-weiseerfordert.
LabsbildenneuartigeInnovations-undOrganisationsstrukturen,diesichvonetabliertenStrukturendadurchunterscheiden,dasssienachaußennichtstrengabgeriegeltsind,sondernfürunterschiedlicheNutzergrup-penzugänglichundsomitgrundsätzlichinterdisziplinärausgerichtetsind.DamitwerdenLab-UmgebungengeradeininnovationsgetriebenenÖkonomien,dieaufdieständigeSchaffungvonNeuemausgerichtetsind,zuzunehmendattraktivenUmgebungen,sowohlfürSelbstständigeundUnternehmenalsauchfürFor-schungseinrichtungen.SieermöglichendasgemeinschaftlicheGenerierenundNutzenvonWissenundKompetenzenausunterschiedlichenDisziplinenundFachrichtungenundschaffendadurchsystematisch„Kollisionsstrukturen“(Olma2014).DerartigeStrukturenermöglichendasAufeinandertreffenvonzuvorgetrenntenWissensbeständen,ausdenenschließlichInnovationenhervorgehenkönnen.
DesWeiterenkönnenauchneueHandlungsmöglichkeiten,dieineinemengenargumentativenZusammen-hangmittechnologischenEntwicklungenstehen,alsTreibervonLabsidentifiziertwerden.HierunterfälltzumeinendasInternet,dasneueMöglichkeitenderVernetzungunddesAustauschsbietet.Zumanderensindhiermitaberauchsog.„digitaleFabrikatoren“gemeint,alsoMaschinen,dieanderSchnittstellevondigitalerundmateriellerProduktionangesiedeltsind(z.B.3D-Drucker)unddiebedarfsgenaueHerstellungvonGüterninKleinserienermöglichen(Gershenfeld2007).
AlsdahinterstehendesZielwirdvorallemdieErmächtigungvonIndividuen(„Empowerment“)zueinemselbstbestimmtenundsouveränenUmgangmitTechnologienbenanntsowiezueineraktivenTeilhabeanProduktions-undEntscheidungsprozessen:„Usersasdesigners“(FrankKresin,Präsentation).ZudemwirdeineOrientierungaufdenexperimentellenProzessderWissensgenerierung–„dofirst–think–doitagain“(IvarBjörkman,Präsentation)–sowieaufdas„Tun“alsmateriellePraxisinLabsdeutlich:„Oneofourpurposesistogivearebirthtotheideaofcraftsmanship“(ElizavetaBarsegova,Präsentation).
AndieserStellewirdauchdasPotentialvonLabsalsOrtefürmehroderwenigerunbeabsichtigteInnovati-onendeutlich.InnovativeLösungenentstehenmanchmalohnedassgezieltnachihnengesuchtwurde.InsbesondereGrassrootsLabssindnichtexplizitaufdieGenerierungvonInnovationenangelegt,sondernbietenkreativenEnthusiastenUmgebungenzumExperimentierenmitIdeen.InnovationenkönnenaberalsunbeabsichtigtesErgebnisvonkreativenProzessendennochzustandekommen.
3 DEFINITION UND ENTSTEHUNGSHINTERGRUND VON LABS3.1 ENTSTEHUNGSKONTEXT
”[…] what these labs deal with is that kind of accelerating speed of
society, to get people into doing things and I think, it also has to do with that kind of mass-production era,… the old industrial history,…
that we are now getting in-to something new […]“ (Ivar Björkman, Panel Diskussion)
”The technical thing is that it has become much easier to do things. So this division between experts and non-experts has actually blur-
red. And you see that some non-experts are becoming very powerful innovation agents in fields that were formerly experts.“
(Frank Kresin, Panel Diskussion)
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ImFolgendensollendieMerkmalevonLabsherausgearbeitetwerden,diesichinderVeranstaltungalsübergreifendherauskristallisierthaben.
3.2.1 TOOLS(BAUKASTEN)AlsdaszentraleElementvonLabswurdedieAusstattungmit„MakerTools“herausgestellt,wodurchNutzerneinniedrigschwelligerZugangzuProduktionsverfahrenermöglichtwerdensoll.EinwichtigesCharakteristi-kumvonLabsistdabeiderenAufbaualsvariablesSystem,dasamehesteneinemBaukastenentspricht.Labszeichnensichdadurchaus,dasssienichtaufeinestrengfestgelegteZielgruppezugeschnittensind,sonderneinemöglichstgroßeBandbreiteanpotenziellenNutzernansprechenwollen:„tomakeitfunctioningforpeoplefromdiversecreativefields“(ElizavetaBarsegova,Präsentation).UmeinemöglichstgroßePassfähig-keitzuerreichen,sindsieinihremDesigninderRegelbewusstschlichtundnüchterngehalten.AusgestattetsindsiezumeinenmitfestinstalliertenMaschinenundGeräten,dieeinzelnoderinKombinationgenutztwerdenkönnen.IneinerPräsentationwurdeeinFabLabdaherals„kitchen“bezeichnet,inderderprominentdiskutierte3D-DruckerlediglicheinenBestandteildarstellt(TomasDiez,Präsentation).ZumanderenzeichnensichLabsdurcheineVielfaltanRohstoffenundUtensilienaus,wieetwaspeziellenWerkzeugen,Materialienetc.,diedurchdieunterschiedlichenNutzeransprücheindieLabshineingetragenwerden.DadurchwerdensieauchvonNutzernentdecktundgenutzt,dieinnerhalbihrergewohntenTätigkeitsbe-reicheeigentlichnichtmitihneninBerührungkommenwürden.DieVielfaltanWerkzeugenundRohstoffenfördertindiesemSinnedieFunktionvonLabsalsExperimentierräume.
3.2.2 KURATIERTEOFFENHEITDasZielvoninterdisziplinärerZusammenarbeitinLabssollinsbesonderedurchdieoffeneZugänglichkeitverwirklichtwerden.IndenWorkshopsistderBegriff„coffeehouse“mehrfachgefallenundstehtfürdieIdee,mitLabsUmgebungenzuschaffen,diefürmöglichstgroßeTeilederGesellschaftzugänglichundattraktivsind.DahinterstehtauchderGedanke,dasshierdurch,mehroderwenigerzufällig,Begegnungenangeregtwerdenkönnen,dieininterdisziplinärerKollaborationmündenkönnen.IndenPräsentationenwaretwavonderHerstellungvon„meaningfulencounters“(FrankKresin,Präsentation)oder„unexpectedcollaboration“(IvarBjörkmann,Präsentation)dieRede.HierbeihandeltessichjedochumeinehochgradigselektiveundkuratierteOffenheit,diekeineswegsdenDurchschnittderGesellschaftrepräsentiert:„FabLabsarelikeasafeplaceforstrangepeople“(TomasDiez,PanelDiskussion).EinedeutlicheUnterrepräsentanzvonFrauenisthinsichtlichdersoziodemographischenMerkmalederNutzerinLabsbesondersoffensichtlich.
DarüberhinauszeichnensichindenvorgestelltenLabsdeutlichethematischeOrientierungenab.SokanneineOrientierungaufCreativity,ScienceandTechnologyalsübergeordneterthematischerFokusallervorgestelltenLabsbetrachtetwerden.DieswirddurchdiedominantenNutzergruppenindenLabsuntermau-ert.Soliegterstens,eindeutlicherSchwerpunktinderNutzerstrukturaufAkteurenausKreativindustrien,diedievorhandeneInfrastrukturzurAusübungihrerberuflichenTätigkeitnutzen.
Zweitenswurden„smallcompaniesthatneedtodoprototypes“(FrankKresin,Interview)alsZielgruppeherausgestellt,diedieseOrtealsUmgebungenzurFertigungvonPrototypenundals„Testlabs”(FrankKresin,Interview)nutzenkönnen.SchließlichwurdedrittenseineOrientierungaufForschungstätigkeiteninLabsdeutlich.AlsNutzergruppenausdiesemBereichwurdeneinerseitsStudentengenannt,dieabseitsihreruniversitärenAusbildunginLabsinterdisziplinäranIdeenarbeiten.AndererseitsstellenLabsaberaucheigene,stärkerprofessionalisierteundinterdisziplinäreausgerichteteForschungsumgebungendar.Soistim„ArsElectronicaFutureLab“unteranderemdieForschungs-undEntwicklungsabteilungderArsElectronicaGmbHuntergebracht.
3 DEFINITION UND ENTSTEHUNGSHINTERGRUND VON LABS3.2 MERKMALE VON LABS
”Most people are really those who have a specific problem
they want to solve and know that they find the tools with us and then they stick around.“
(Wolf Jeschonnek, Panel Diskussion)
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3 DEFINITION UND ENTSTEHUNGSHINTERGRUND VON LABS3.2 MERKMALE VON LABS
AlleangesprochenenNutzergruppensindfürdieStadtBerlinvonwichtigerBedeutung.ZumeinenweistdieStadteinenhohenAnteilanKlein-undKleinstunternehmernauf,insbesondereimBereichderKreativwirt-schaft,undzeigtzumandereneinesehrdynamischeGründungsaktivität.GeradeEinzelselbständigeundUnternehmeninderGründungsphasehabeninfrastrukturelleAnsprüche,dieinLabsdurchihregeringeVerbindlichkeitundFlexibilitätinderNutzungpotenziellbefriedigtwerdenkönnen:„Whatourlabdoesforthecityistoprovidesomeinfrastructureforprototyping”(WolfJeschonnek,PanelDiskussion).ZumanderenweistBerlineinevielfältigeForschungslandschaftauf.Lab-Umgebungensindhieralswichtigekomplemen-täreEinrichtungenzustarkspezialisiertenForschungseinrichtungenangesprochenworden.
Eszeichnetsichalsoab,dasssichLabsalsneueAkteureinbestehendeInnovationsstruktureneinbetten.IhreRolleals„Interface“zwischenuniversitärerForschungeinerseitsund„economicreality“(WolfJeschonnek,PanelDiskussion)andererseitswurdemehrfachbetont.
3.2.3 FREIRAUMLabsinszenierensichbewusstalsOrtefürProzessedesoutoftheboxthinkingunddesAusbrechensausDenk-Routinen.DamitpositionierensiesichnichtnuralsArbeitsumgebungfürdiebereitsangesprochenenNutzergruppenderSelbstständigenundGründer,sondernwerdenimZugevonOpen-Innovation-StrategienauchfüretablierteUnternehmenzunehmendinteressant.DreiverschiedeneModelle,wieLab-EntwicklungeninunternehmerischePraktikenundStrategienintegriertwerden,wurdenangesprochen:
ErstenskönnenbestehendeLabsalsorganisatorischeKnotenpunktezwischenverschiedenenUnternehmenfungieren,woproblemzentriert(z.B.imRahmeneinesspezifischenProjekts)PraktikenunterschiedlicherFirmenzusammenlaufenundaufeinanderbezogenwerden.EinBeispielistdieEntwicklungdes„Fairphones“inderWaagSociety,Amsterdam,andemmehrereUnternehmenbeteiligtsind(vgl.FrankKresin,PanelDiskussion).
ZweitensrichtenUnternehmen,einerklassischenOpen-Innovation-Strategiefolgend,eigeneLabsinnerhalbihrerUnternehmeneinundholensichaufdieseWeiseexternesWisseninihreOrganisationen.BeispielefürdieseEntwicklungsindAirbusundRenault(vgl.TomasDiez,PanelDiskussion).
DrittensgliedernUnternehmenteilweisegezieltihreInnovationsabteilungenausdenübrigenFirmenstruk-turenaus.EingenanntesBeispielistderspanischeMobilfunkkonzern„Telefonica“,dereineseinergrößtenFuE-AbteilunginBarcelona,abseitsderFirmenzentrale,aufgebauthat(vgl.TomasDiez,PanelDiskussion)3. IndiesemPunktzeigensichParallelenzudenBefundeninBerlin,woeinTeilderLab-InitiativenvonUnter-nehmenausgeht,dieihrenHauptsitznichtinBerlinhaben(vgl.SenWTF/LandesinitiativeProjektZukunft2013).EinBeispielistderPharmakonzern„Bayer“,dereineseinerFuE-AbteilungeninBerlinunterhält.ImMai2014wurdemitdem„CoLaborator“eineigenerInkubatorfürbiszuneunStart-upsausdemBereichder„LifeSciences“amStandortBerlin-Weddingeröffnet.4
3.2.4 LERNPLATTFORMEinweiteresMerkmalvonLabssindWeiterbildungsangeboteinFormvonWorkshopsundSchulungendieteilweiseinglobaleNetzwerkeeingebundensind(Bsp.:FabAcademy).WeiterbildungsangebotevorOrtimLabrichtensichzueinemgroßenTeilgezieltanEinsteiger,diekeineVorkenntnissemitbringen.Sieknüpfendamitzumeinenanden„Empowerment“-GedankenderLab-BewegunganundstellenzumanderenaucheinegezielteStrategiezurDiversifizierungderNutzergruppendar(vgl.ElizavetaBarsegova,Präsentation).
3 Siehe auch: http://www.tid.es/who-we-are/work-places/barcelona 4 http://www.colaborator.berlin.bayer.com/en/about-the-colaborator/index.php
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DieaufGrundlagederVeranstaltungherausgearbeitetenMerkmalevonLabsfindensichindenempirischenBefundendervorhandenenLabsinBerlininunterschiedlichenAusprägungen(Tab.2).
Tab.1:Lab-Typen
GrassrootsundCoworkingLabsstehendensehrstarkwertorientiertenAnsprüchenderinternationalenLab-Bewegung,wiesieinKap.3.1undKap.3.2formuliertwurden,amnächsten.Siezeichnensichdadurchaus,dasssiekeineodernurgeringeformaleHürdenzurPartizipationaufstellen.Gleichwohlzeigtsich,dassauchsiestarkethematischeSchwerpunkteindenBereichenKreativindustrienundDigitaltechnologienausbilden.UnternehmenseigeneLabssowieforschungs-undhochschulnaheLabsverfolgendagegeneineklassischeOpen-Innovation-Strategie.DaindiesenLabsininterdisziplinärenProjektteamsankonkreten,hochgradigspeziellenFragestellungengearbeitetwird,istderZugangzudiesenLabsstärkervondenkon-kretenThemenstellungen,diedortbearbeitetwerden,abhängig(vgl.Schmidt,Brinks,Brinkhoff,eingereicht).
AusdenunterschiedlichenLab-TypeninBerlinergebensichunterschiedlicheAnknüpfungspunktefürProjektZukunft.WährendGrassrootsundCoworkingLabseinbesonderesInteresseanderSichtbarkeitihrerLabsfürpotenzielleNutzerhaben,damitdieselangfristigbetriebenwerdenkönnen,gehtesbeiunternehmensgetrie-benenLabsstärkerdarum,dieVorteiledesStandortsBerlinindenVordergrundzurücken.ForschungsnaheLabsinBerlinsinddemgegenüberbesondersandemAnwendungsbezugderForschungundsomitanderVerflechtungmitderWirtschaftinteressiert.
3 DEFINITION UND ENTSTEHUNGSHINTERGRUND VON LABS3.3 EINORDNUNG DER LABS IN BERLIN
GRASSROOT LABSUND COWORKING LABS
ExperimentierenmitIdeenundWerkzeugen;Zusam-menarbeit;OrtefürArbeitenaußerhalbvonUnternehmen
SichtbarmachungvonLabsfürNutzer-Gruppen;Wachstums-Potentialeaufzeigen
offen
OffeneInnovationenundZusammenarbeitimZusammenhangmitInnovationsstrategienderBetreiber
StandortvorteilevonBerlinaufzeigenundKommunikation an Großunternehmen
kontrolliert
OffeneInnovationenundZusammenarbeitzurBeschleunigungdesMarkteintrittsvonwissen-schaftsgetriebenenInnovati-onen
Vernetzungvon ForschungundWirtschaft
kontrolliert
UNTERNEHMENSGETRIEBENE INNOVATIONSLABS
AKADEMISCHE INNOVA- TIONSLABS
GEGENSTAND ZUSTAND ANKNÜPFUNG SENWTF
Quelle: Gekürzter Auszug aus SenWTF/Landesinitiative Projekt Zukunft 2013, S. 8
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5 http://openlab.se/en/partners/ 6 http://www.aec.at/about/de/ 7 http://www.aec.at/futurelab/de/network/ 8 http://www.annalindhfoundation.org/members/waag-society
4 CHANCEN UND HERAUSFORDERUNGEN
MitderEntwicklungvonLabsalsneuartigeInnovations-undOrganisationsstrukturenergebensichauchneueFragenundoffeneDiskussionspunkte.DieaufderVeranstaltungaufgeworfenenDiskussionsliniensollenindenfolgendenUnterkapitelndargestelltundausgeführtwerden.
4.1 STRUKTURELLER AUFBAU VON LABSDieserPunktbehandeltzumeinendieinterneStrukturvonLabs,alsoihreGeschäftsmodelle,Organisa-tionsformenundFinanzierungsgrundlagen.HierzeichnensichzumTeilwidersprüchlicheAnsprücheab.GrundsätzlichdefinierensichLabs,wieinKap.3.2.3dargestellt,als„Freiräume“,alsoalsExperimentierorte,waseinegewisseUnabhängigkeitvonunternehmerischenHierarchienundformalenRegularienbeinhal-tet.DementsprechendwirdeinerseitsdasZieleinermöglichstgroßen,auchformalen,UnabhängigkeitderLabsvonexternenOrganisationen(Unternehmen,Forschungseinrichtungen,öffentlicherHand)formuliert.AndererseitswerdenabergenaudieEinbindungvielerunterschiedlicherAkteureunddieFunktionvonLabsalsBestandteileinesinnovationsförderlichen„Ökosystems“(siehehierzuKap.5.1.1)alsweitereZielevonLab-Formationenhervorgehoben. DieaufderVeranstaltungpräsentiertenLabsweiseneinegroßeVielfaltanGeschäftsmodellenundOrganisa-tionsstrukturenauf.DievorgestelltenBerlinerLabsOpenDesignCityundFabLabBerlinwerdendurcheigensgegründeteprivateUnternehmen,derbetahausGmbH&CoKGbzw.derMakeaIndustriesGmbH,betrieben.SiesindprivatwirtschaftlichorganisiertundfinanzierensichüberNutzungsgebühren.WieinKap.3bereitskurzangerissenwurde,sinddasOpenLabStockholmunddasFabLabBarcelonaanForschungseinrichtungenangebunden.DasOpenLabStockholmwidmetsichmitakademischenEinrichtungen(KarolinskaInstitutet,KTHRoyalInstitute,StockholmUniversity,SödertörnUniversity)komplexengesellschaftlichenHerausforde-rungen,wiedemdemographischenWandel,derGesundheitsversorgungoderderStadtentwicklung.EsbestehthierbeieineengePartnerschaftmitderöffentlichenVerwaltung(CityofStockholm,StockholmCountyCouncil,StockholmCountyAdministrativeBoard)5.DieDeWaagSocietyAmsterdamsowiedasArsElectronicaFutureLabwerdendurchBeteiligungderöffentlichenHandfinanziert.DasArsElectronicaFutureLabbeherbergtdieFuE-AbteilungderArsElectronicaLinzGmbH.ArsElectronicaisteinealsöffentlichesUnternehmengeführteInitiative,diesichmitZukunftsfragenundderVerbindungvonKunst,TechnologieundGesellschaftbeschäftigt6.ZurArsElectronicaLinzGmbHgehörennebendemFutureLabeinMuseum(ArcEelctronicaCenter),einFestivalsowieeinWettbewerb(PrixArsElectronica).DasFutureLabarbeitetmiteinerReihevonPartnernausderForschung(z.B.CERN,Fraunhofer,JohannesKeplerUniversitätLinz)undderWirtschaft(z.B.SAP,Liebherr,Vodafone)inProjektzusammenhängenzusammen7.DeWaagSocietyinAmsterdamistebenfallseineInitiative,diegezieltVerbindungenzwischenKunst,WissenschaftundTechnolo-gieschaffenwillundeineVielzahlanProjektensowieeinFabLabbeherbergt.DeWaagSocietyistalsgemeinnützigeStiftungmiteinemjährlichenBudgetvon3,1MillionenEurofinanziert,vondenendergrößteTeil(30%)vondemniederländischenKulturministeriumundderStadtAmsterdamkommt.DanebensindprivatePartner,wiez.B.dieRaboBankbeteiligt.8
BezüglichderinternenStrukturvonLabskönntenInformationenüberverschiedeneGeschäftsmodel-levonLabs,dievonausschließlichprivatfinanziertenModellenbishinzuPublic-Private-Partners-hip-Modellenreichen,bereitgestelltwerden.HierbestehtdeutlicherInformationsbedarf,auchhinsichtlichderNachhaltigkeitderunterschiedlichenModelle.
Anknüpfungspunkte für regionale Wirtschaftspolitik:
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4 CHANCEN UND HERAUSFORDERUNGEN4.2 LABS ALS KOMPLEMENTÄRE EINRICHTUNGEN ZU FORSCHUNGSINSTITUTEN
IndenWorkshopswurdeu.a.dieFrageaufgeworfen,obhochspezialisiertesWisseninLabsdurchihreinterdisziplinäreAusrichtungmöglicherweiseverlorengeht.InderDiskussionhatsichjedochstarkherauskri-stallisiert,dassdasPotentialvonLabsgeradeinderKomplementaritätzuhochspezialisiertenOrganisati-onen,wiez.B.Forschungseinrichtungen,gesehenwirdundnichtinihremErsatz.DieIdeeeinerstärkerenKooperationzwischenLabsundForschungsinstitutenhatsichdementsprechendalsvielversprechendesHandlungsfeldabgezeichnet(siehedazuauchKap.5.1.2).DieinterdisziplinärePerspektivewurdeindiesemZusammenhangalsStärkevonLabsundgleichzeitigerSchwachpunktuniversitärerundaußeruniversitärerForschung(undauchschulischerunduniversitärerBildung)betont.SokönntensichForschungseinrichtungenalsTrägerhochspezialisiertenWissensundLabsalsanwendungsorientierteExperimentierfeldergegenseitigergänzenunddurcheineKooperationRückkopplungseffekteerreichtwerden.
4.3 SICHERUNG VON STANDARDS UND VERWERTUNGSRECHTENIndemDiskussionspunkt„SicherungvonStandardsundVerwertungsrechten“sindzweiFragenkomplexezusammengefasst,diesichausderEigenschaftvonLabsalsoffeneUmgebungenergeben:Erstens,dieSiche-rungintellektuellerEigentumsrechteundzweitensdieKontrollevonErgebnissen.
LabsgrenzensichvonklassischenUnternehmensstrukturendadurchab,dassessichumOrtehandelt,derenZugangnichtlangfristigaufeinenfestgelegtenPersonenkreisbeschränktist,sonderneineFluktuationinderNutzerzusammenstellungimKonzeptintendiertist.ZumanderenfungierenLabsnichtalsOrganisationen,dieArbeitskraft„einkaufen“undsichdadurchVerwertungsrechteandenErgebnissensichern.DasinLabsgenerierteWisseniststärkerindenfluktuierendenNutzerkonstellationeninbegriffen;LabssindindiesemSinnenichtderenTräger(hieraufwirdinKap.4.5nocheinmalBezuggenommen).
”[…] to stay meaningful, we need interfaces with that very deep knowledge that universities can give“
(Frank Kresin, Panel Diskussion)
BerlinverfügtdurchseinevielfältigeForschungslandschaftbereitsübereinehoheZahlforschungs-naherLabs(vgl.SenWTF/LandesinitiativeProjektZukunft2013).Diesezeichnensichdadurchaus,dassPartnerausderWirtschaftinderRegelTeildieserLabssind.DasZielbestehthäufigdarin,dieMarkt-PotentialevonProduktenzutestenundinnovativeGeschäftskonzepteineinemanwendungs-orientiertenUmfeldzuentwickeln.InBerlinsindzudemoftmalsGründeraustechnologieintensivenBranchenalsZielgruppedieserLabsangesprochen(vgl.ebd.).MerkmaldieserLabsist,dasssieinderRegeldirektvonForschungsinstitutenbetriebenwerden.EinestärkereKooperationzwischennichtoriginärforschungsgetriebenenLabsundForschungseinrichtungenkönntedarüberhinausvielver-sprechendsein.
BezüglichderIntegrationvonLabsinaußerschulischebzw.außeruniversitäreBildungbietetessichzunächstan,bereitsvorhandeneInitiativeninBerlinstärkerzubetrachten.Sobietetz.B.das„GläserneLabor“aufdemCampusBerlin-BuchnebenWeiterbildungenfürqualifiziertesPersonalimBereichderLifeSciencesauchProgrammefürSchüler,StudentenundFamilienan,wodieseLabortätigkeitenkennenlernenkönnen.Das„GläserneLabor“verfügtüberdreiLabore,dasGenLab,FMP-ChemLabunddasMaxLabundverstehtdieseals„außeruniversitäreLernorte“(http://www.glaesernes-labor.de/konzept.html).
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Seite 13Labs als neue Treiber von Innovation
4 CHANCEN UND HERAUSFORDERUNGEN4.3 SICHERUNG VON STANDARDS UND VERWERTUNGSRECHTEN
DesWeiterensindLabsbewusstaufdenoffenenAustauschvonIdeenausgelegt.DasspiegeltsichbereitsimDesignvielerLabswieder,diehauptsächlichausoffenzugänglichen,gemeinsamgenutztenFlächenbestehenundnurwenigeRückzugsmöglichkeitenbieten.LabspositionierensichhiermitauchbewusstkritischgegennichtfreizugänglichesWissenundwollengeradeeinTreiberfüroffeneInnovationsprozessedarstellen.DieHerausforderungbestehtalsodarin,intellektuellesEigentumderNutzervonLabszuschützenunddasWissengleichzeitigzugänglichzumachen.HierzuwurdedieNotwendigkeitderAuseinandersetzungmitunterschiedlichenModellenvonSchutzrechtenangesprochen:
Darüberhinausistzuberücksichtigen,dassLabsalsquerschnittsorientierteEinrichtungenstetsmitunter-schiedlichenStandardsinBezugaufSchutzrechtekonfrontiertsindundz.B.dieVerbreitungvonPatenten(undauchderenWirksamkeit)zwischenverschiedenenBranchenstarkvariiert.
IndenWorkshopswurdedasThemadesgeistigenEigentumsebenfallsaufgegriffen.Dortwurdebeispiels- weiseangeregt,spezielleBeratungs-ServiceszudiesenFragenanzubieten.Zudemwurdevorgeschlagen,durchPublikationenmöglichstfrühzeitigknowledgeclaimsfüreineIdeegeltendzumachen.
DerzweitePunktbeziehtsichaufdieKontrollevonErgebnissen,dieinLabszustandekommen.DieGenerie-rungvonWisseninLabswirdalsexperimentellerProzessverstanden.Dasimpliziertauch,dassnichtabsehbarist,welcheArtvonErgebnisamEndedesProzessessteht.Sokönnen,auchunbeabsichtigt,möglicherweisegefährlicheoderproblematischeResultateerzieltwerden.DurchdiebeschriebeneOffenheitvonLabsistallerdingseineKontrollederErgebnissekaummöglich.ZudemkannderexperimentelleProzessselbstethischeFragenaufwerfen,z.B.wennmanandenBereichvonbiotechnologischerForschungdenkt.MitdiesemPunktsindalsoerstensFragennachderAusgestaltungmöglicherweisenotwendigerMechanismenderSelbstbeschränkunggemeint.
ZweitensergebensichinLabsmöglicherweiseSpannungenzwischeneinemgewolltunkonventionellenProzessderWissensgenerierung,indemformaleStandardsteilweiseausgeblendetwerden,undderNotwen-digkeitderEinhaltungformalerRegelnfürz.B.Zertifizierungs-undZulassungsverfahren.Zulassungsverfah-rensindüberdiesmitenormemzeitlichemundfinanziellemAufwandverbunden.InwieferndieserPunkttatsächlichrelevantist,hängtnatürlichentscheidenddavonob,anwelcherArtvonProdukteninLabsgearbeitetwird.
”For the protection, I think you have to do a lot of research on intellectual property and how patents work,
how open source licenses work“ (Wolf Jeschonnek, Panel Diskussion).
”[…] it’s not really black and white, it depends on the product,it depends on the market which way is the way to go.
But I think the best way to protect yourself is […] to come up with examples of products […] that show up solutions that
are different than the ones that investors usually bet on“(Wolf Jeschonnek, Panel Diskussion)
Seite 14Labs als neue Treiber von Innovation
4.4 NUTZUNGSPOTENTIALE FÜR KREATIVE AKTEUREDieNachfragenachLab-UmgebungenistinBerlinzueinemgroßenTeildurchdenhohenAnteilanSelbst-ständigenzuerklären.DazukommtdasImageBerlinsals„FreelancerMetropole“(SenWTF/LandesinitiativeProjektZukunft2013),dasweitereSelbstständige,GründerundStart-upsanzieht.FlexibelnutzbareLab-Um-gebungensindfürdieseNutzergruppenwichtigundwerdendamitzueinemzunehmendbedeutsamenStandortfaktorderStadt.LabsbietengeradeSelbstständigenundGründernnichtnurZugangzunotwendigertechnischerInfrastruktur,sondernkönnen–durcheinePräsenzentsprechenderPartnerimLab–darüberhinausmöglicherweiseZugangundKontaktezuUnternehmenermöglichen.
GleichzeitigadressierenLabsaucheinvieldiskutiertesDefizitderdeutschenWirtschaft:Dieiminternationa-lenVergleichnachwievorrelativgeringeGründungsbereitschaft(vgl.Bittorf2013),dieunteranderemaufeineeherrisikoscheueEinstellungzuselbständigenErwerbsformeninDeutschlandzurückgeführtwird(vgl.Sternberg,Vorderwülbecke,Brixy2013).LabssetzenandiesemPunktan,indemsieeinUmfelddarstellen,dasstimulierendaufGründungs-AktivitätenwirkenkannundRisikendurcheinemöglichstgroßeAnpassungandieBedürfnissevonGründernteilweiseabmildert(z.B.durchflexibleNutzungsverträgeundkostengün-stigeBereitstellungvonInfrastruktur).
FürdieBetreibervonLabsergebensichinsbesondereHerausforderungenbezüglichderlangfristigenFinanzierungvonLabs.DurchFlexibilitätsansprücheundeinerhäufigprojektbasiertenNutzungvonLabssinddiesemiteinerehergeringenfinanziellenPlanungssicherheitkonfrontiert.
DieFragedesUmgangsmitgeistigemEigentumistfürregionaleWirtschaftspolitikvonenormerRelevanz,daihrprimäresInteressedieökonomischeVerwertungvonIdeenist.GeradeeinvertieftesVerständnisfüralternativeWegederSicherungvonRechtenundderfreienZugänglichkeitzuWissenerscheinenhierwichtig.Esbietetsichzudeman,einenÜberblicküberZugangs-undGeschäftsbedin-gungeninLabszuerstellen,indemauchdenFragennachgegangenwird,ob,anwenundwieggf.RechteanIdeenundanderenVerwertungvondenNutzernabgegebenwerden.
EinoffenerZugangzuInformationenüberZertifizierungs-undZulassungsverfahrensowieRegulie-rungsstellenwäreinHinblickaufpotenzielleZulassungsfragenvoninLabsentwickeltenProduktensinnvoll.IndiesemThemenfeldbietetsichaußerdemeineKooperationmitspezialisiertenFor-schungsinstitutenundUnternehmenan.Esmüssteggf.inErfahrunggebrachtwerden,inwieferneinZugangzuzertifiziertenLaborenmöglichwärebzw.welcheAuflagen/Konditionenhierfürexistieren.
InBerlinzeichnetsichab,dassgeradeInvestorenderzeitstarkvonderGründerszeneprofitieren. VonSeitenderSenWTFkönntenauchnicht-investoren-getriebeneModellewiez.B.CoworkingLabsstärkeranGründungswilligealsStandorteherangetragenwerdenundeineUnterstützungdieserLabs,z.B.beiderUmsetzungvonVeranstaltungenundWeiterbildungen,diesichspeziellanGründerrichten,erfolgen.
Anknüpfungspunkte für regionale Wirtschaftspolitik:
Anknüpfungspunkte für regionale Wirtschaftspolitik:
4 CHANCEN UND HERAUSFORDERUNGEN4.3 SICHERUNG VON STANDARDS UND VERWERTUNGSRECHTEN
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4 CHANCEN UND HERAUSFORDERUNGEN4.5 NACHHALTIGKEIT VON WISSENSSTRUKTUREN
DerletztePunkt„NachhaltigkeitvonWissensstrukturen“greifteineFrageauf,diesichalsKonsequenzderflexiblenNutzungsstruktureninLabsstellt.WiekanndasWissen,dasinLabsgeneriertwird,dokumentiert,gespeichertunddamitdauerhaftverfügbargemachtwerden?UnternehmenundForschungseinrichtungen,diesystematischFragestellungenbearbeitengreifenaufVorarbeitenzurückundknüpfenanVergangenesan.DadurchwerdensiezuTrägernspezialisiertenWissensunderhalteneineReputation,diesieökonomischnutzenkönnen.
InLabsfehlthäufigdiestrukturierteDokumentationdesWissensundderWissensproduktion.DasWissen,dasinLabsgeneriertwird,liegtvielmehrinderNutzergemeinschaft,dieflexibelundfluideist.HierdurchbestehtzumeinendieGefahrdesAbflussesvonWissenausdenLabsundsomitdasProblemdes„Verges-sens“.HierauskönntesichmöglicherweiseaucheinegewisseIneffizienzentwickeln,wennhäufigwieder„beinull“angefangenwerdenmuss.ZumanderenbestehtdieGefahr,dasssichLabsalsOrganisationenkeineReputationaufbauenkönnenundsomit,überspitztformuliert,alsaustauschbarwahrgenommenwerdenkönnten.
DieserPunktistfürregionaleWirtschaftspolitikinmehrfacherHinsichtbedeutsam:
ErstensbestehtdasprimäreInteresseregionalerWirtschaftspolitikinderökonomischenVerwertungvonIdeenamjeweiligenStandort.GeradeinnovationsgetriebeneÖkonomienzielendabeiverstärktaufdieVerschneidungvormalsgetrennterWissensbeständeundPraktiken.GenauindieserWissens- VerknüpfungwirdauchdasPotentialvonLabsgesehen.VordiesemHintergrunderscheintesvonzentralerBedeutung,Mechanismenzuentwickeln,dieLabsdauerhaftzu„Pools“heterogenerWissensbeständewerdenlassen.Eskönnteauchdarübernachgedachtwerden„Good-Practice“-Port-folioshinsichtlichderDokumentationvonVerfahrenundProzessenderWissensgenerierungerstellenzulassen.
ZweitensisteseinzentralesAnliegenregionalerWirtschaftspolitik,dieQualitätendeseigenenStand-ortsherauszustellen.VondaherbestehteinInteresseanderEntwicklungvonAlleinstellungsmerk-malenderLabsinBerlin,aufdenendieseeineReputationaufbauenkönnenunddamitletztlichzuStandortfaktorenwerden.
Anknüpfungspunkte für regionale Wirtschaftspolitik:
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DurchdiebehandeltenThemenderVeranstaltunghabensichHandlungsfelderfürdieWirtschaftsförderungherauskristallisiert,dieimFolgendenbeschriebenundeingeordnetwerdensollen.
5.1 FÖRDERUNG DER VERNETZUNG VON LABS... AlswichtigewirtschaftspolitischeHandlungsfelderhabensichVernetzungsaktivitätenaufunterschiedlichenEbenenherauskristallisiert.DiesbetriffterstenseineFörderungderVernetzungvonLabsinderStadt,zwei-tenseineVernetzungzwischenLabsundForschungseinrichtungensowie,drittens,einestärkereVernetzungmitkleinen-undmittelständischenUnternehmenundschließlicheineVerortungvonLab- StruktureninBerliniminternationalenKontext.
5.1.1 …INDERSTADTDieSchaffungvonVerknüpfungenzwischendenLabsinderStadtwurdealseinezentraleAufgabeformuliert,andersichlokaleWirtschaftspolitikintensivbeteiligensollte.ÜbergeordneterGedankeisthierbei,dassLabsBestandteileinesinnovationsförderlichen„Ökosystems“inderStadtwerdensollenundsichalsTeilstäd-tischerInfrastruktur–sowohlfürwirtschaftlicheAkteurewieGründer,Selbstständige,UnternehmenalsauchfürinteressierteBürger–verstetigen.
Diesbezüglichwurdezumeinenangeregt,VerbindungenzwischendeneinzelnenLabsinderStadtzuschaffenbzw.zustärken.Dasangesprochene„Ökosystem“schließtaberweitereInfrastrukturenein.InKap.4.2istbereitsaufdasPotentialvonLabsalskomplementäreEinrichtungenzuForschungsinstitutenhingewiesenworden.Darüberhinauswurdeetwaangemerkt,dassinBerlinvielfältigeAngebotevorhandensind,dieesz.B.ermöglichen,inkleinenStückzahlenundnachindividuellenVorstellungenProdukteanfertigenzulassen.BeispielhaftwurdendieFirma„Formulor“undderZusammenschluss„PlanetModulor“genannt.DerartigeInfrastrukturistinsbesonderefürGründerundSelbstständigevonBedeutung,dasieeinekurzfristige,niedrigschwelligeundrisikoarmeUmsetzungvonIdeenunddieEntwicklungvonPrototypenunterstützt.DieHandlungsfelderfürWirtschaftspolitikzielendemnacheinmaldarauf,dieVernetzungderLabsuntereinandervoranzubringen.ZumanderenbedeutetdieseinestärkereBerücksichtigungundEinbindungdeszugehörigenNetzwerksanPartnern,diekomplementäreLeistungenanbieten,diegeradefürdieinBerlinstarkvertre-tenenErwerbsgruppenderFreelancer,GründerundAkteureausdenKreativindustrienbedeutsamsind.
WenngleichdieVernetzungderLabsalssehrwichtigesHandlungsfeldbenanntwurde,wurdenalsgrundsätz-licheProblememangelndeRessourcenaufSeitenderLab-Betreiber–sowohlfinanzielleralsauchzeitlicherArt–genannt,umentsprechendenAktivitätennachzukommen.EinAnsatzpunktzumUmgangmitdiesemDilemmakönntedasAufziehenvonFormatenankonkretenFragestellungensein,diefürmöglichstgroßeÜberschneidungenzwischenVernetzungsarbeitundinhaltlicherArbeitderLabssorgen.VorstellbarwärenetwazielgerichteteFormateundthematischfokussierteVeranstaltungen,diedieverschiedenenLabsundauchweitereAkteurezusammenbringen.DenkbarwärehierdieInitiierungvonHackathonszukonkretenFragestellungen.HierdurchkönntenVernetzungenvorangetriebenwerden,diesichlangfristigselbsttragenundzugleichkönnteeindirekter,inhaltlicherMehrwertfürdieLab-Betreiberund–Nutzerzustandekommen.
AndieserStellelassensichauchBezügezuderaufderVeranstaltungvielfachangesprochenen„smartcitizen“-Initiativeherstellen.Zielisteshierbei,BürgernInstrumente(Tools)zurVerfügungzustellen,mitdenensichdieseanderEntwicklungstädtischerInfrastrukturbeteiligenkönnen(vgl.http://www.smartciti-zen.me/).EinHandlungsfeldbestehthierdarin,AdressatengruppenfürderartigeInitiativengenauerzubestimmen,dadieseweitüberLab-Betreiberund-Nutzerhinausgehen.
MitBlickaufdiegemeinsameInnovationsstrategievonBerlinundBrandenburg(innoBB)istaußerdemdaraufhinzuweisen,dassLabsPotentialebieten,umeinzelneCluster/ZukunftsfelderderStadtmiteinanderzuverbinden.SiekönnendamitzueinemSchlüsselfürdieinderInnovationsstrategieformulierten„Quer-schnittsthemen“werden(vgl.SenatvonBerlin,RegierungdesLandesBrandenburg2011,S.13).KonkretkönnteProjektZukunftetwafürVeranstaltungenimRahmenderClusterpolitikRäumlichkeiteninLabsmieten,umsozumeinendieSichtbarkeitvonLabszuerhöhenundzumanderenauchandereIndustrien,außerhalbvonIKT,aufLabsaufmerksamzumachen.
5. HANDLUNGSFELDER FÜR REGIONALE WIRTSCHAFTSPOLITIK5.1 FÖRDERUNG DER VERNETZUNG VON LABS...5.1.1 …INDERSTADT
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VonübergeordneterBedeutungfürdieEntwicklungvonLabsinderStadthatsichzudemdieErhaltungundBereitstellungvonpreiswertenundgleichzeitigzentralgelegenenFreiräumenfürAktivitätenherausgestellt,diesichökonomischemVerwertungsdruckteilweiseentziehen.DieserforderteineBereitschaftderpolitischenEbene,RäumeingewisserWeiseundefiniertundunbesetztzubelassen.DieEntstehungzahlreicherInitiati-veninBerlinistdurchdenBestandangünstigen,innerstädtischenRäumenmöglichgeworden.SowirdesheutealsStandortvorteilundauchalsAlleinstellungsmerkmalderBerlinerLab-Szenegewertet,dasssichLabsvoralleminnerhalbdesS-Bahn-RingesinverhältnismäßiggeringerDistanzzueinanderentwickelnkonnten.GeradeausdemdichtenBesatzanEinrichtungenentstehenPotentialeinderSchaffungvonVerbindungenzwischendeneinzelnenLabsundihrerVerankerunginderstädtischenInfrastruktur.
AndieserStellewirddeutlich,dassLabseineEntwicklungdarstellen,diefürvieleunterschiedlichePolitikbe-reicherelevantist.HierausergibtsichzumeinenAbstimmungsbedarfinnerhalbvonWirtschaftsverwaltung,daetwainderFragederPotentialevonLabsfüreinequerschnittsorientierteClusterpolitikmehrereReferateinvolviertsind.ZumanderenergibtsichAbstimmungsbedarfmitweiterenSenatsverwaltungen,z.B.Stadtent-wicklungundUmweltsowieBildung,JugendundWissenschaft(sieheKap.5.1.2).
5.1.2 …MITFORSCHUNGSEINRICHTUNGEN VonzentralerBedeutunghatsichdesWeiterendieVerknüpfungvonLabsmitForschungseinrichtungenherauskristallisiert.DiekomplementäreVerbindungzwischenLabsalsanwendungsorientierteundinterdiszi-plinärausgerichteteExperimentierfelderundForschungseinrichtungenalsTrägerhochspezialisiertenWissenswurdealseinesdervielversprechendstenHandlungsfelderherausgehoben.
BerlinistmitseinervielfältigenForschungslandschaftundseinemgegenwärtigenBestandanforschungs-nahenLab-Formatenhierbereitsgutpositioniert.InBerlinwurdeninsgesamt13hochschulnaheLabsidentifiziert,diesichinzweiKategorieneinteilenlassen:ZumeinenwerdendieseunmittelbarvonHochschu-lenoderForschungseinrichtungeneingerichtetundzumandereninKooperationmitUnternehmeninitiiert(z.B.Telekom).EinMerkmaldieserLabsist,dassdieAkteureinderRegelvondenLab-BetreibernausgewähltwerdenunddieZusammenarbeitimLabdurchvordefinierteZielstellungengekennzeichnetist(vgl.SenWTF/LandesinitiativeProjektZukunft2013,S.96).SiesinddemnachdurcheinenverhältnismäßiggeringenGradanOffenheitgekennzeichnet(vgl.Schmidt,Brinks,Brinkhoff,eingereicht;sieheauchKap.3.3).EinestärkereVerknüpfungvonForschungseinrichtungenmit„offeneren“Lab-FormatenzeichnetsichhieralskonkretesHandlungsfeldfürregionaleWirtschaftspolitikinBerlinab.Zuprüfenwäreetwa,obSenWTFeineEinbindung/BeteiligungvonLabsinForschungsvorhabenvonHochschulenundaußeruniversitärenEinrichtungenunterstützenkann.
WiebereitsinKap.4.4erwähnt,adressierenLabszudemgeradedieLückezwischenForschungstätigkeitundGründungsbereitschaft.RegionaleWirtschaftspolitikhatanderSteigerungvonUnternehmensgründungeneinenormesInteresse.Labskönnenhierpotenziellstimulierendwirken.Darüberhinausistder„engeDialogzwischenWirtschaftundWissenschaft“dezidiertesZieldergemeinsamenInnovationsstrategiederLänderBerlinundBrandenburg(vgl.SenatvonBerlin,RegierungdesLandesBrandenburg2011).ProjektZukunftkommthiereineBrokerfunktionzu.SiekannVerbindungenzwischenForschungseinrichtungenundLabsherstellenundauchinbestehendenInitiativenzurVernetzungvonForschungundWirtschaft(z.B.die„HybridPlattform“aufdemCampusCharlottenburg)dasPotentialvonLabsweiterkommunizieren.
NebenderVernetzungvonLabsmitForschungseinrichtungenwurdezudemeineVerbindungzwischenLabsundBildungseinrichtungenangeregt.HintergrundistderinKap.3.2.4undKap.4.2dargelegteAnspruchvonLabs,einePlattformfürinterdisziplinäresLernenzubietenunddamiteineErgänzungzumschulischenunduniversitärenBildungssystemdarzustellen,dasvorwiegendindisziplinärenStrukturenoperiert.DarüberhinauswurdenLabsalsOrtefür„lebenslangesLernen“definiert,dieBürgermitInstrumentenundKompe-tenzenzurSelbstbestimmungundPartizipationausstattensollen.HierlassensichwiederBezügezu„smartcitizens“-Initiativenherstellen(Kap.5.1.1).
5. HANDLUNGSFELDER FÜR REGIONALE WIRTSCHAFTSPOLITIK5.1 FÖRDERUNG DER VERNETZUNG VON LABS...5.1.1 …INDERSTADT
Seite 18Labs als neue Treiber von Innovation
AlseinebestehendeLückewurdedeutlich,dassgeradekleine-undmittlereUnternehmen(KMU)9bislangkaumalsZielgruppevonLabsauftauchenundLabsdementsprechendimMomentalspotenzielleArbeitsum-gebungenwenigsichtbarfürKMUsind.InBerlinisteineüberwiegendeKonzentrationaufdreiNutzer- Gruppensichtbar:
1.SelbstständigeundGründer,diealsvorwiegendeNutzergruppenvonLabsinBerlindefiniertwerden
2.Großunternehmen,dieimZugevonOpen-Innovation-StrategienLab-Formateeinrichten
3.Forschungseinrichtungen,dieLabseinrichten,umininterdisziplinären,fokussiertenProjektgruppen dieAnwendungundMarktfähigkeitvonInnovationenzutesten
EinestärkereBerücksichtigungvonKMUistvorallemdeshalbanzuregen,da61,5%dersozialversicherungs-pflichtigBeschäftigteninBerlininkleinenundmittlerenUnternehmentätigsind.10Esbietetsichdaheran,speziellKMUaufdiePotentialevonLabsaufmerksamzumachen,evtl.kanneinZugangüberdieIndustrie-undHandelskammererfolgen.ZudenhervorzuhebendenPotentialenvonLabsgeradefürKMUgehörtderniedrigschwelligeZugangzuexternemWissen.HierinliegtfürKMUeinebesondereHerausforderung,wieetwaHerstattetal.(2007)feststellen:„InnochgrößeremAusmaßalsGroßunternehmenbenötigenKMUZugangzuexternenInformations-,Wissens-,Know-how-undTechnologiequellen,umInnovationskapazi-tätenaufzubauen.“(Herstattetal.2007,S.14)
DesWeiterenisthervorzuheben,dassLabsdurchihreflexiblenNutzungsmöglichkeitenunddievorhandene,temporärmietbareInfrastrukturgeradefürKMUattraktivsind,dienichtübervergleichbarefinanzielleRessourcenverfügenwieGroßunternehmen.EinestärkereKommunikationvonLab-PotentialeninRichtungkleinerundmittelständischerUnternehmenkönntesichvordiesemHintergrundalssinnvollerweisenunddarüberhinauszueinerDiversifizierungderNutzerstrukturinLabsbeitragen.
5. HANDLUNGSFELDER FÜR REGIONALE WIRTSCHAFTSPOLITIK5.1 FÖRDERUNG DER VERNETZUNG VON LABS...5.1.3 …MITKMU
9 Kleine- und mittelständische Unternehmen (KMU) werden in diesem Kontext nach der Definition der Europäischen Union als Unternehmen mit 10 bis zu 249 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von bis zu 50 Millionen Euro erwirtschaften gefasst (vgl. Herstatt et al. 2007, S. 10).
10 https://www.berlin.de/imperia/md/content/sen-wirtschaft/wirtschaftaktuell/betriebsstruktur.pd-f?start&ts=1392370545&file=betriebsstruktur.pdf
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AnderEntwicklungvonLabswerdenexemplarischdieInternationalisierungvonWissensgenerierungunddieMöglichkeitenderZusammenarbeitüberphysischeDistanzhinwegdeutlich:
AusdenZitatenwirddeutlich,dasssichLabsineinerinternationalenBewegungverorten.LabsentstehenanunterschiedlichenOrten.SiesindsichabervonihrerAusstattung,ihrenNutzergruppensowieihrenthema-tischenSchwerpunktendurchausähnlich.ZudemstützensiesichhäufigaufgemeinsameStandardsundWerte,diez.B.inderimZitatangesprochenen„FabLabCharta“niedergelegtsind.DiesestrukturelleÄhnlichkeitzwischenLabskanninternationaleZusammenarbeiterleichtern,dagemeinsameBezugspunktevorhandensind.GeradebeiFabLabszeigtsichzudem,dassdurchEvents,wieetwaderFabLabKonferenzinBarcelonaimJuli2014,eininternationalesNetzwerkentstehtundweiterentwickeltwird.FabLabsstellenabernureinenspeziellenTypusvonLab-Formationendar.HierstelltsichdieFrage,obundwieandereLab-TypeninvergleichbarerWeiseinternationaleKollaborationendurchdasEntwickelnundBefolgengemeinsamerStandardserleichternund,wennja,wiesichdieLabsinBerlinindiesenNetzwerkenverorten.
InderstattfindendenVernetzungvonLabsaufinternationalerEbenespiegeltsicheinweiteresInteressedergemeinsamenInnovationsstrategiederLänderBerlinundBrandenburgwieder,nämlichdie„klare[n]AusrichtungaufinternationaleWettbewerbsfähigkeitundinternationaleForschungskooperationen“(vgl.SenatvonBerlin,RegierungdesLandesBrandenburg2011).GeradeLabs,dieinAnbindunganForschungsein-richtungenentstehen(z.B.dasFabLabBarcelona)könnendurchdiebeschriebeneEinbettungininternationaleLab-NetzwerkeauchzumöglichenBindegliedernzwischenForschungseinrichtungenaufinternationalerEbenewerden.GleichzeitigsindForschungseinrichtungenhäufigbereitsinternationalvernetztundkönnenso–umgekehrt–auchdiestärkereVernetzungzwischenforschungsnahenLabsfördern.
5.2 NACHHALTIGKEIT VON LABS UND UMSETZUNG DER IDEEN AUS LABSAlsweiteresHandlungsfeldregionalerWirtschaftspolitikhatsichdieFörderungderlangfristigenBeständig-keitvonLabsdurchnachhaltigeFinanzierungsmodelleherauskristallisiert.IndiesemPunktbestehtange-sichtsdersehrdynamischenEntwicklungvonLabsgeradeinBerlinbesondererHandlungsbedarf.Bera-tungsleistungenzuunterschiedlichenRechtsformenundGeschäftsmodellensowieauchdieEruierungderMöglichkeitenvonAnschubfinanzierungensindhieralskonkreteHandlungsfelderangesprochenworden.HierbestehtinersterLinieForschungsbedarf,damomentannochkeineausreichendenInformationenüberFinan-zierungs-undGeschäftsmodellevonLabsvorhandensind.EineRechercheundeinVergleichvonModellenaufinternationalerEbenewärenvoranzustellen.
ZudemstelltsichdieFrage,wieIdeen,dieinLabsgeneriertwerden,zumarktfähigenProduktenwerden.DieserPunktistfürWirtschaftspolitikbesondersrelevant,dadieseinersterLinieanderVerwertungvonIdeeninteressiertist.DiesbezüglichstelltsichzumeinendieFrage,wieIdeen,dieindynamischenLab-Struk-turenentstehen,„eingefangen“undökonomischinWertgesetztwerdenkönnen(siehehierzuauchKap.4.5).ZumanderenkannsichbeiderUmsetzungvonIdeenzuinnovativenProduktenBeratungsbedarfaufunterschiedlichenEbenenergeben,vonderEruierungvonMarktpotentialen,zumMarktzugang,bishinzuFinanzierungsfragenoder,wieinKap.4.3angesprochenwurde,zuZulassungsverfahren.HierkanndieSenWTFunterstützendtätigsein.
5. HANDLUNGSFELDER FÜR REGIONALE WIRTSCHAFTSPOLITIK5.1 FÖRDERUNG DER VERNETZUNG VON LABS...5.1.4 …INTERNATIONAL
”And then, of course, the internet itself has allowed us to connect over the distances, the borders […]
So, it’s very easy now to work together [with other Labs].“(Frank Kresin, Panel Diskussion)
”Setting up the Fab Lab with the charta and standarding equipment and setting up some rules, not too many rules but some rules, to
make international collaborations easier was just a really good idea.“(Wolf Jeschonnek, Panel Diskussion)
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5 ZUSÄTZLICHE QUELLEN
BITTORF, M. (2013): DieKulturderSelbstständigkeitinDeutschland–DefiziteundPotentiale.In:KFWEconomicResearch,Nr.38
GERSHENFELD, N. (2007): Fab:TheComingRevolutiononYourDesktop.FromPersonalComputerstoPersonalFabrication.2005
HERSTATT, C., BUSE, S., TIWARI, R, UMLAND, M. (2007): InnovationshemmnisseinkleinenundmittelgroßenUnternehmen.KonzeptionderempirischenUntersu-chung.InstitutfürTechnologie-undInnovationsmanagementderTechnischenUniversitätHamburg-Harburg
OLMA, S. (2014): Innovationsökonomien.StrategienzurErneuerungunternehmerischerPraxis.Herausgeber:CreativeNRW
SCHMIDT, S., BRINKS, V., BRINKHOFF, S. (eingereicht):InnovationandCreativityLabsinBerlin–OrganizingTemporarySpatialConfigurationsforInnovations.In:ZeitschriftfürWirtschaftsgeographie
SENAT VON BERLIN, REGIERUNG DES LANDES BRANDENBURGS (Hrsg.) (2011):GemeinsameInnovations-strategiederLänderBerlinundBrandenburg(innoBB).Berlin,Potsdam
SENATSVERWALTUNG FÜR WIRTSCHAFT, TECHNOLOGIE UND FORSCHUNG (SENWTF) /LANDESINITIATIVE PROJEKT ZUKUNFT (2013):Innovations-undKreativlabsinBerlin.RäumeundEventsalsSchnittstellenvonInnovationundKreativität.Berlin;Bearbeitung:Dr.SuntjeSchmidt,SaschaBrinkhoff,VerenaBrinks
STERNBERG, R., VORDERWÜLBECKE, A., BRIXY, U. (2013):GlobalEntrepreneurshipMonitor.Unternehmens-gründungenimweltweitenVergleich.LänderberichtDeutschland2012.Hannover:InstitutfürWirtschafts-undKulturgeographiederUniversitätHannover;Nürnberg:InstitutfürArbeitsmarktundBerufsforschungderBundesagenturfürArbeit(IAB)
ONLINE-QUELLEN
http://www.aec.at/futurelab/de/network/(Zugriff:13.07.2014)
http://www.aec.at/about/de/(Zugriff:13.07.2014)
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ANHANG
WORKSHOP-FRAGEN
1. Labsseemtobelocalcrystallisationpointsfortransnationalknowledgegeneration.However,knowledgeworkimplementedinanenvironmentforsharingbearsnotonlythechanceforcollaborativelearning,butalsofostersuncontrolledknowledgediffusion.Hence,whatarenewchances,newrisks!Howdoyouassessopencollaborationenvironmentsasfutureworkingcontexts?Whataretheboundariesofsharing?
2. Theinternetseemstohaveeliminatedtheimpactofdistanceformovinginformation.Nowadays,labschallengeestablishedinnovationchainsandbecomeanewactorininnovationssystems.AreLabsforminganewtypeofinnovation?Howcouldlabsbestrengthenedintheirroleasinnovationdrivers?
3. Recently,Berlingainedtheimageasafreelancermetropolisandstart-upcapital.Wheredoesthisimagecome
fromandhowcouldBerlinbecomeanideallabmetropolis?
4. Labsofferboth,asupportivecontextforgeneratingnovelideasaswellasworkingenvironmentswithinquitevolatileanddynamiclabourmarkets.Labsthereforeseemtobecomeastabilizingfactorinregionalandlocaleconomies.Howcancitiesandregionssupportlabsintheirdevelopment?
Labs als neue Treiber von Innovation
DOKUMENTATION ERSTELLT VON:Leibniz-InstitutfürRegionalentwicklungundStrukturplanung(IRS)
Forschungsabteilung1:DynamikenvonWirtschaftsräumen
Flakenstrasse28-3115537Erkner
Projektleitung:Dr.SuntjeSchmidtBearbeitung:VerenaBrinksmitBeteiligungvonProf.Dr.OliverIbertundDr.KarinaBöhm
IM AUFTRAG VON:SenatsverwaltungfürWirtschaft,TechnologieundForschung(SenWTF)
ReferatIKT,Medien,KreativwirtschaftLandesinitiativeProjektZukunft
Martin-Luther-Str.10510825Berlin
Leitung:IngridWaltherProjektleitung:NadineBarthel
GESTALTUNG:WEDOcommunicationGmbHGWA
IMPRESSUM
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