Sammlungsozialwissenschaftlicher MeisterHerausgegeben von H. Waentig
III
rxist
Das nationale Systemder
Politischen OekonomieZweite Auilaee
Jena,Verlag von
3T0HAGE-ITEMMAIN
ustav Fischer
LP9-Q15FU.B.C.
LIBRARY
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2010 with funding from
University of British
Columbia Library
http://www.archive.org/details/dasnationalesysOOIist
Das nationale Systemder
Politischen
Oekonomie
Von
Friedrich List
Neudruck nach der AusgabeProfessor Dr.
letzter
Hand, eingeleitet von
Heinrich Waentig
Zweite Auflage
JenaVerlag von Gustav Fischer1910
fTxn
List.wurde als Sohn eines AVeigerberAugust 1789 zu Reutlingen geboren. Hier verbrachte er auch seine Kindheit, und niemand konnte ahnen, da jener Knabe, der vierzehnjhrig die Lateinschule seiner Vaterstadt mit migen Erfolge verlie, und den man,FriedrichList
meisters
am
6.
da ihm der vterliche Beruf nicht zusagte, zur Vorbereitung auf die Beamtenlaufbahn in eine jener von ihm spter so grndlich
ker, Schriftsteller und Politiker
gehaten Schreibstuben steckte, einst ein groer Denwerden wrde, dessen Name mit
der Geschichte seines Volkes frist.
immmer
unlslich verknpft
Im
Jahre 1806 finden wir ihn in der Stadtschreiberei von
Blaubeuern, von
wo
er,
die bureaukratische Stufenleiter lang-
sam aufwrts klimmend, zunchst nach Ulm, dann nach Schelklingen und endlich, ein entscheidender Wendepunkt in seinem Dasein, im Jahre 1813 an die Oberamtskanzlei von Tbingen versetzt wurde. Denn hier fand er die lang ersehnte Gelegenheit, durch den Besuch von Vorlesungen an der Universitt und durch fleiige Privatlektre in seinen Muestunden die tiefen Lcken seiner Bildung auszufllen, um, der nchternen Schreiberexistenz entfliehend, sich zu hherem Schaffen vorzubereiten.Lists
wechselvoller Lebenslauf
zerfllt
fortan
in
drei
Der erste, eingeleitet durch seine bersiedelung nach Stuttgart im Jahre 1816 und seine Wirksamkeit im Sinne des liberalen Ministeriums Wangenscharf gegliederte Abschnitte.
heim,
TV
im besonderen auch als Professor in der damals neugegrndeten staatswirtschaftlichen Fakultt der Universitt Tbingen, erhlt seine Signatur durch Lists begeistertes Eintreten fr den Zollvereinsgedanken, fr den er, wie Eheberg betont, gleich
am Ajfang
der Entwickelung vielleichtSeine Teilnahme an
mehr
geleistet
als irgend ein anderer.
dem im
Jahre 1819 gegrndeten deutschen Handels- und Gewerbeverein, die am 21. Mai 1820 seine Entlassung ausStaatsdiensten nach sich zog, sein Eintritt in die "Wrttem-
bergische
Kammer
als liberaler Abgeordneter, seine Agitation
fr freiheitliche Verfassungsreformen, seine Verurteilung6.
am
Dezember 1822 wegen Aufreizung gegen
die bestehenden
Staatseinrichtungen,stetes
seine heimliche Flucht und sein unUmherschweifen im Elsa, in Baden und in der Schweiz, seine reumtige Eckkehr in die Heimat, seine Einsperrung auf dem Asberg und seine schlieliche Befreiung unter der Bedingung, nach Amerika auszuwandern, bilden die ueren Etappen eines Lebens, das, wie selten eines
ganz dem Dienste des Vaterlandes geweiht,
vom
Staate mit
schndem Undank belohnt wurde.
Am
10. Juni
1825 erreichte er
New
York.
Und gerade
dieser zweite Lebensabschnitt,
der die in der Fremde ver-
brachten Jahre umfat,
ist
von grter Bedeutung fr ListsZunchst beschftigungslos,in
innere Entwickelung geworden.
dann
Farmer
bei
Harrisburg
Pennsylvania,
hierauf
Zeitungsredakteur in
Reading, endlich erfolgreicher Berg-
werksunternehmer, konnte er, ein deutscher Kleinbrger, befreit von Zwang und berlieferung in einen breiten Strom moder-
nen Lebens untertauchen. Eigene Erfahrung und der vertrauliche Verkehr mit lebenskundigen Kaufleuten und Gewerbetreibenden erweitertenUrteil
seinen Gesichtskreis,
schrften seinin seinen
und fhrten jenen charakteristischen Wandelderliberalen
vormals von
Schule allein beeinfluten Anschauungen herbei, wie er in den beiden 1827 auf fremde
rick List to Charleslines of
V
Veranlassung hin verfaten Broschren Outlines of American political economy in a series of letters, addressed by Frede-
und Appendix to tlie outeconomy in three additional letters to C. I. Ingersoll zum ersten Male deutlich hervortrat. Ehre und Reichtum ward ihm zuteil; aber das deutsche Herz Die Hoffnung, sich als wollte nicht zur Ruhe kommen. amerikanischer Konsul im Dienste des eigenen Volkes eine angesehene Stellung in der Heimat erwerben zu knnen, Am 20. Dezemlie ihn den Sprung ins Ungewisse wagen. ber 1830 landete er in Havre, kehrte jedoch erst im SommerI.
Ingersoll,
American
political
1832
nach
mannigfachen
Verzgerungen
endgltig
nach
Deutschland zurck.
Ein Leben in bunter Vielgeschftigkeit, die sich noch steigerte, als durch den Rckgang seiner amerikanischen Berg-
werksunternehmungen die ihm von dort zuflieenden reichen Einnahmen in Wegfall kamen, charakterisiert auch diesen letzen Abschnitt seines Daseins. Der Plan zu einem enzyklopdischen Werke ber die gesamten Staatswissenschaften, der unter seiner Mitwirkung 1834 von anderer Seite auch tatschlich ausgefhrt wurde, die unermdliche Agitation fr den Ausbaueines
deutschen Eisenbahnnetzes, die Grndung von Zeit-
schriften
und Vereinen,
vielseitige
journalistische Ttigkeit,
Reisen nach Belgien, Oesterreich-ngarn und England lsten einander ab. Im Mittelpunkte seines praktischen Wirkensaber standen fr List damals die Fragen des internationalen
Handels und der Handelspolitik.lichten.
Sie
waren
es, die schlie-
auch seine
wissenschaftlichen Bestrebungen neubeleb-
geschriebenener
Angeregt durch eine von der Pariser Akademie ausPreisaufgabe ber die zweckmigste Art
des berganges
vom
Schutzzoll
zum
Freihandel,
versuchte
dieses Problem
zunchst in einer Frage
von Spezial-
artikeln,
lage in einem besonderen Werke,
dann auf breitester empirisch-geschichtlicher Grunddem Nationalen System
VI
der politischen konomie" definitiv zu lsen, dessen erster
erlebte.
Band Ende 1840 erschien und in kurzer Zeit drei Auflagen Er sollte es nicht beenden. Wachsende Nahrungssorgen, peinigende krperliche Leiden und eine tiefe Melancholie, die ihn mitten in seinen Kmpfen an dem Werke
seines schpferischen Lebens verzweifeln lie, haben den Unermdlichen in den Tod getrieben. Eine Pistolenkugel setzte am 30. November 1846 in der Nhe von Kufstein
seinem rastlosen Streben ein Ziel. Unvollendet in einem hheren Sinne wie Lists Leben,
ist
auch sein wissenschaftliches Hauptwerk, Das Nationale System der politischen konomie", ein Torso geblieben. Nur seinen ersten Band mit dem Titel Der internationale Handel, die Handelspolitik und der deutsche Zollverein" hat er uns hinterlassen. Zur Abfassung des zweiten, der Die Politikder Zukunft", und des dritten, der Die Wirkung der politischen Institutionen
auf den Reichtumist
Nation" darstellen
sollte,
er nicht
und die Macht der gekommen. Und die
uns erhalten gebliebenen kleineren Schriften, wie Das Nationale Tran Sportsystem" von 1838, Die Ackerverfassung, dieZwergwirtschaft und die Auswanderung" von 1842, und Diepolitisch-konomischeNationaleinheit der Deutschen" von vermgen uns nicht darber zu trsten. Das hat nicht wenig dazu beigetragen, uns Nachgeborenen den Den-
1846
ker List in erster Linie als Schutz zolltheoretiker erscheinen
als
man hufig bersieht, wie wenig aus melir einem Grunde gerade seine Theorie von den Schutzzlluern der Gegenwart zur Begrndung ihrer Forderungen angefhrt werden drfte. Jedenfalls war List, wie dies mit besonderem Nachdruckzu lassen, wobei
Schmoller hervorgehoben hat, unendlich mehr als ein bloerSchutzzllner.
Denn
seine
weit
ausgreifende
Darstellung
erschpft sich nicht in der Behandlung jener aktuellen Fragen
der
Handelspolitik,
die
sein
patriotisches
Herz
so
tief
bewegten; vielmehr gaben
VIIsie
Darumsollte
ihm den Anla zur Entwicke-
lung einer ganzen Sozialtheorie.blicken,
wisenschaflliche Bedeutung berhaupt weniger in
man Lists dem erund
was
er ber die Abfolge der Wirtschaftsstufen
ihre verschiedene Bevlkerungskapazitt, ber soziale Arbeits-
teilung
und Arbeitsvereinigung
in
Raum und
Zeit,
ber die
Theorie der produktiven Krfte im Gegensatz zur Tauschwerttheorie usw. gelehrt, als in der neuen Art seiner Fragestellung, in
dem Mut, mit dem
er in das Steuer griff
und
dem ganzentung gab."
Schiff der Wissenschaft eine ganz andere Rich-
Er
selber ist sich dessen klar
bewut geworden.wird
Der
Verfasser'',
so charakterisiert er seine Aufgabe,
im direkten Widerspruch mit der Theorie allererst die Geschichte um ihre Lehren befragen,darausseine
Fundamentalgrundstze
ableiten
;
nach
Ent-
wickelung derselben die vorangegangenen Systeme einer Prfung unterwerfen und am Ende, da seine Tendenz durchauseine praktischedarlegen."ist,
den neuesten Stand der Handelspolitik
Und was
lehrte ihn
nun
die Geschichte?
berall und
zu jeder Zeit sind Intelligenz, Moralitt und Ttigkeit der
Brger mit dem Wohlstand der Nation in gleichem Verhltnis gestanden, haben die Reichtmer mit diesen Eigenschaften zu- oder
abgenommen
;
allein nirgends
haben Arbeit-
samkeit und Sparsamkeit, Erfindungs- und Unternehmungsgeist der Individuen
Bedeutendes zustande gebracht,
wo
sie
nicht durch die brgerliche Freiheit,
die ffentlichen Insti-
tutionen
und Gesetze, durch
die Staatsadministrationen
und
durch die uere Politik, vor allem aber durch die Einheit und Macht der Nation untersttzt gewesen sind. Die Geschichte lehrt also,ihrer
da die Individuen den grten Teil
produktiven Kraft aus den gesellschaftlichen Institu-
tionen
und Zustnden schpfen."
erfate,
Mit anderen Worten, List wie Schmoller es formuliert, mit der intuitiven
vm Kraft des Genius den Gedanken, da nicht die Individuen,
sondern die sozialen Gemeinschaften es sind, die in der Geschichte der Volkswirtschaft handelnd auftreten;er begriff,
da die Institutionen, welche den sozialen Gemeinschaften einheitliches wirtschaftliches Leben geben, welche aus groenGesamtinteressen herauswachsen, den Kern aller wirtschaftlichen Politik ausmachen,"
Daleitung
List in
dieser Auffassung tatschlich
den Angelin
punkt seiner Lehre erblickte, erklrte er schonseines Werkes.
der Ein-
Als charakteristischer Unterschiedhier,
des von mir aufgestellten Systems", heit esichdieNationalitt.
bezeichne
Auf die Natur der Nationalitt als des Mittelgliedes zwischen Individualitt und Menschheit Ganz originell freilich ist mein ganzes Gebude gegrndet." war er darin nicht. Schon die Romantiker", vor allem Adam Mller in seinen Elementen der Staatskunst" von 1809, hatten, wohl im Anschlu an Edmund Burke, sich gegen die atomistische Gesellschaftslehre Adam Smith's gewandt und die Bedeutung der spezifisch sozialen Erscheinungen gerade fr das Wirtschaftsleben hervorgehoben. List, der, wie er selbst erzhlt, gelegentlich seiner Anwesenheit auf dem Wiener Ministerkongre von 1820 viel mit V. Gentz und Mller debattierte, drfte dabei auch manche ihrer Anschauungen in sich aufgenommen haben. Whrenddiese
jedoch,
bei
der
romantischen Schule mit allerhandbelastet, ihre
unverdaulichem BeiwerkList,
Kreise zunchst fast vllig verfehlt hatten,
Wirkung auf weitere wurden sie bei
von der agitatorischen Schwungkraft handelspolitischer
Ideen getragen, schnell zur Geltung gebracht.
Mansonderensich
hat geglaubt, Lists Wirtschaftstheorie in ihrer be-
Anwendung
auf die Zustnde seiner Zeit als Neo-
merkantilismus kenn zeicheneine
zu drfen.
Und
sicher
wird
gewisse hnlichkeit zwischen seinen Ideen und
den von Antonio Serra bis James Steuart vertretenen nicht
land Lists, bei aller
IX
Geisteskultur,politisch-
ableugnen lassen. Stand doch, genau betrachtet, das Deutsch-
Hhe
seiner
konomisch etwa auf derselben Stufe wie die Fortgeschrittenstenseiner
Rivalen
dreihundert
Jahre
zuvor.
Infolge
jener Politik, so schildert List die Ergebnisse des Merkantilismus,stadttrat an die Stelle der Handels- und Manufakturund der meistenteils auerhalb ihres politischen Ver-
bandes
stehenden
Agrikulturprovinz
der
Agrikultur-Manu-
fakturhandelsstaat,
Ganzes bildendearistokratie
die ein harmonisches, ein geschlossenes in sich selbst vollkommene Nation, indie
welcher sich einerseits
zwischen
Monarchie, Feudal-
Brgertum zuvor herrschend gewesene Dissonanzen in einem harmonischen Akkord auflsten, andererseits Agrikultur, Manufakturen und Handel in die innigste Verbindung und Wechselwirkung traten. Es war dies ein unendlich vollkommeneres Gemeinwesen als dasfrher bestandene, weilesdie
und
zuvor in der stdtischendarauf befinddie Teilung
Republik auf engem
Raum
beschrnkt gewesene Manufakturalle
kraft auf ein weiteres Gebiet ausdehnte,
lichen Hilfsquellen ihr zur
Disposition
stellte,
der Arbeit und die Konfderation der produktiven Krfte, in
den verschiedenen Manufakturzweigen sowohlzahlreiche Klasse der Agrikulturisten politischziell
als
im Acker-
bau, in einem unendlich groen Mastab bewerkstelligte, die
und kommer-
mit den Manufakturisten und Kaufleuten in Verbindung stellte, dadurch gleichsam den ewigen Frieden unter ihnen
Wechselwirkung zwischen Agrikultur- und und fr immer verbrgte und endlich die Agrikulturisten aller mit den Manufakturen und dem Handel verbundenen Zivilisationsvorteile teilhaftig machte." Dieses Produkt der Merkantilpolitik, den Agrikulturmanufakturhandelsstaat", auch in Deutschland zu folgerichtiger Entwickelung zu bringen, schien List die wichtigste Aufgabe seiner Zeit. Wie aber htte das Strebenherstellte, somit die
Manufakturkraft verewigte
!
nach dem gleichen Ziele nicht auch hnliche Methoden zeitigensollen
Siehtdie Kluft,
man nundie List
freilich
nher zu, so erkennt man auch von den reinen Merkantilisten trennte.
Ihr Endzielinfolge
der
war ihm Durchgangsstufe! Da es berhaupt gnzlichen Verkennung des kosmopolitischen
Prinzips nicht in der knftigen Union aller Nationen, in der
Herstellung des ewigen Friedens und der allgemeinen Handelsfreiheit
das Ziel erkennt, nach welchem alle Nationen zu-
streben
und dem
sie
mehr und mehr
sich zu nhern haben",
darin sah er mit Recht den schwchsten Punkt des Systems.
war er nicht umsonst bei Adam Lehre gegangen. An Stelle einer alles andere verschlingenden oder doch in ihren Dienst pressenden absoluten Staatsgewalt, die sich im Grunde als Selbstzweck, die Volkswirtschaft mehr oder weniger nur als eine Maschine zur Fllung der frstlichen Schatz- und Rentkammer betrachten wollte, ist bei List die Nation", das Volk mit all
Wenn auchSmith
widerwillig,
in die
der unerschpflichen Mannigfaltigkeit seiner Kulturbedrfnisse
zum
eigentlichen Subjekt des ffentlichen Lebens geworden,
dessen souvernen Zwecken auch die staatliche Machtpolitik
zu dienen hat.sozial-
An
Stelle
einer Zwangsorganisationals idealen Mittels
ewig
bevormundeter Staatsbrger
zur Lsung
und
wirtschaftspolitischer Aufgaben, ist der aus freier
Selbstbestimmung erwachsende Zusammenschlu aufgeklrter,unabhngiger und unternehmender Volksgenossen getreten.In einem ganz besonderen Sinne war List Freiheitsfanatiker.
In der amerkanischen Union geschult und erprobt,essein.
mute ertritt
An
unzhligen Stellen
seines
Werkes
diese viel
zu wenig beachtete Grundstimmung seinerhervor.
Sozialpolitik
immer wieder
Wir sind weit
entfernt",
einem entscheidenden Punkte seines Buches, die absolute Vorzglichkeit einer Regierungsform vor der anderen behaupten zu wollen, und offenbar ist diejenigesagter
au
riellen
XI
Regierungsform die beste, welche den moralischen und mateZustnden einer gegebenen Nation, und ihrer knf-
tigen Fortschritte
am
meisten entspricht.
Fortschreitenhat
sah
mansie
die Vlker unter
allen Regierungsformen; einen
hohen Grad der konomischen Entwicklungman
aber nur in denjenigen Lndern erreichen sehen,
denen die Regierungsform einen hohen Grad von Freiheit
und Macht,lich
Stetigkeit
der Gesetze und der Politik und
tchtige Institutionen verbrgte."
Gerade die Freiheit nm-
warist
fr List die wichtigste Quelle der nationalen Macht.
und brgerliche Freiheit", und die VortrefTIichkeit der politischen Institutionen berhaupt, wodurch es der englischen Handelpolitik mglich geworden ist, die Naturreichtmer des Landes auszubeuten und die produktiven Krfte der Nation zur Entwickelung zu bringen". Und mit Emphase betont er namentlich, wie der Einflu der Freiheit, der Intelligenz und Aufklrung auf die Macht und folglich auf die produktive Kraft und den Reichtum derEsvorzglich die geistigees ist
heit es anderwrts,
die Verfassung
Nation sich nirgends so klar herausstelle als in der Schifffahrt,
persnlichenfordere,
wie unter allen Gewerbezweigen sie am meisten Energie, Mut, Unternehmungsgeist und Ausdauer erEigenschaften, die offenbar nur in der Luft der
Freiheit gedeihen knnten, daher
kein einziges Beispiel aufweise, da
denn auch die Geschichte ein versklavtes Volk
sich in der Schiffahrt hervorgetan htte.
Einem Manne aber, der als letzte Quelle der nationalen Macht die Freiheit, die Intelligenz, die Aufklrung der einzelnen Volksgenossen betrachtete, mute, ein echt moderner Gedanke, die nationale Gre als ein Werk der Erziehung
der Massen, die richtige Volkswirtschaftspolitik sozialpdagogisches Problem erscheinen.Tatist
als
ein
In
der
Lists Schutzzolltheorie nur von diesem Standpunkte
aus recht zu wrdigen,
wobei hier dahin gestellt bleiben
darf,
XII
seines Prinzipes in diesem
inwieweit die
Anwendung
besonderen Falle vor der Kritik zu bestehen vermag. Das Ein politischer Prinzip selbst wird davon nicht berhrt.Seher, dessen geistiges
Auge
die knftige Entwickelung der berblickte,fr
Nationenein
mit bewunderungswrdiger Klarheitist
Mrtyrer seiner berzeugungen,
List
uns zum
Fhrer und Wegweiser auf der Bahn zu nationaler Gre Et la patrie et und edlem Menschentume geworden. Dies Motto seines Buches, der Wahlspruch l'humanite!"seines Lebens darf auch der unsere sein.
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1841,
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1841.
(V)
Vorrede,die
Wenn, wie man
sagt,
Vorrede die Entstehungsgeso
schichte des Buches enthalten
soll,
mu
ich in dieser fast
mein halbes Leben beschreiben; denn mehr als dreiundzwanzig Jahre sind verflossen, seitdem der erste Zweifel ander Wahrhaftigkeit der herrschenden Theorie der politischen
konomie in mir aufstieg, seit ich mich abmhe, ihre Irrtmer und deren Grundursachen zu erforschen. Beklagenswert wre ich in der Tat, ergbe es sich am Ende, da ichdiese
lange
Zeit
nur Hirngespinsten nachgejagt,
da ich
weder durch berschtzung meiner Krfte, noch durch bertriebenen Ehrgeiz verleitet worden bin, mir ein so hohes Ziel zu stecken und es so beharrlich zu verfolgen. Es war mein Beruf, der mir die erste Veranlassung dazu gab; es war mein Schicksal, das mich Widerspenstigen mit unwiderstehlicher Gewalt zu weiterer Verfolgung der betretenen Bahn des Zweifels und der Forschung spornte. Deutsche Zeitgenossen werden sich erinnern, welche tiefe Ebbe im Jahr (VI) 1818 in Deutschlands Wohlstand eingetreten war. Damals sollte ich mich auf Vorlesungen ber die politische konomie vorbereiten. Gelernt hatte ich so gut. wie andere, was darber gedacht und geschrieben worden war, aber es gengte mir nicht, die Jugend ber den gegenwrtigen Standder Wissenschaft zu unterrichten, ich wollte sie auch lehren,List, Nationalkonomie.1
2
Vernunftgem schienfran-
wie auf nationalkonomischem Wege Deutschlands WohlDie Theorie wies stand, Kultur und Macht zu frdern sei.auf das Prinzip der Handelsfreiheit.
mir dieses Prinzip allerdings, und auch durch die Erfahrungerprobt,
wenn
ich die
zsischen Provinzialdouanen
Wirkungen der Aufhebung der und der Vereinigung der
drei
Knigreiche des Inselreichs in Betrachtung zog.erstaunlichendie zerstrenden Folgen seiner
Allein die
Wirkungen des Kontinentalsystems und Aufhebung lagen damals noch
zu nahe, als da ich sie htte bersehen knnen, sie schienen mir mit jenen Beobachtungen in grellem Widerspruch zu stehen, und- im Bestreben, mir den Grund dieser Widersprche klar zu machen, kam ich auf den Gedanken: das
alles sei nur wahr,se it ig
wenn alle Nationen wechseidasPrinzip der Hand eisfreiheit befolgten, wieesvonjenenProvinzen wechselseitigbefolgtwordensei.
Durch (VII) diesen Gedanken ward ich auf
die Natur der
Nationalitt
geleitet; ich sah: die Theorie
habe vor lauter Menschheit, vor lauter Individuen die Nationen nicht gesehen; es ward mir klar, da unter zwei in der Kultur weit vorgerckten Nationen freie Konkurrenz frbeide nur dann wohlttig wirken knne,
wenn
beide sich
auf einem ungefhr gleichen Standpunkt der industriellen Bildung befnden, und da eine durch unglckliche Schicksale in Industrie,
Nation,lichen
wenn
sie
Handel und Schiffahrt weit zurckgebliebene brigens die zu deren Ausbildung erforder-
geistigen
und materiellen
Hilfsmittel
besitze,
sich
durch eigene Kraftanstrengung befhigen msse, mit weiter vorgerckten Nationen freie Konkurrenz zu halten. Mit Einem Wort: ich kam auf den Unterschied zwischenallererst
der
kosmopolitischen und politischen konomie;
es
entstand in mir die Idee: Deutscland msse seine Provinzialdouanen aufheben und durch ein gemeinschaftliches Han-
delssystem nach auen denjenigen Grad
von industrieller
3
und kommerzieller Ausbildung zu erreichen streben, denandere Nationen durch ihre Handelspolitik errungen hatten. Anstatt aber durch fortgesetzte Studien diese Idee weiter zuverfolgen, drngte
mich mein praktischer Sinn,sichsich
sie ins
Leben
einzufhren; ich war noch jung.(VIII)
Man mu
im Geiste
in die Periode
von 1819
zurckversetzen,
um
meine nachfolgenden Bestrebungen
zu erklren.
Regierende und Regierte, Edelleute und Brger,Gelehrte
Staatsbeamte und
alle
trugen sich damals in
Deutschland mit Vorschlgen und Projekten zu neuen poliDeutschland glich einer durch Krieg tischen Gestaltungen.zerrtteten "Wirtschaft, deren frhere Eigentmer, jetzt eben
wiederum zu ihrem Besitztum gelangt und Meister desselben geworden, im Begriff stehen, sich aufs neue huslich einzurichten.
nung mit allem
Die einen verlangten die frher bestandene Ordalten Gerte und Gerumpel; die andern
vernunftgeme Einrichtungen und ganz neue Instrumente. Die, welche der Vernunft und Erfahrung gleichmig Gehrgaben, begehrten Vermittlung zwischen den alten Ansprchen
und den neuen Bedrfnissen. berall herrschte AViderspruch und Meinungskampf, berall bildeten sich Vereine und Gesellschaften zum Behuf der Verfolgung patriotischer Zwecke. Die Bundesverfassung selbst war eine neue Form, die, in der Eile entworfen, sogar den aufgeklrten und denkenden unter den Diplomaten nur als ein Embryo erschien, dessen Ausbildung zu einem wohlorganisierten Krper von seinen Urhebern selbst beabsichtet und den Fortschritten der Zeit(IX) vorbehaltenausdrcklichsei.
Ein eigener Artikel (der neunzehnte) hattezu Gestaltungeines
Raum gelassen nalen Handelssystems.
natio-
Mir schien dieser Artikel ein
Fundament abgeben zu knnen, auf welches die knftige industrielle und kommerzielle Prosperitt des deutschen Vaterlandes zu grnden sei, und diese berzeugung fhrte michzu der Idee der Stiftung eines Vereins deutscher Kaufleute1*
4
und Fabrikanten,*) der sich zum Zwecke setzen sollte, (X) die Aufhebung der deutschen Provinzialdouanea und die Her*) ist
In den frheren Ausgaben desJ.
Konversationslexikons
M. Elch von Kaufbeuren als Stifter dieses Vereins genannt, mir dagegen ist nicht nur eine sehr untergeordnete Teilnahme an der Stiftung desselben und an seinen sptem Bestrebungen zugeschrieben, sondern es wird mir auch der Vorwurf gemacht, ich habe mir in Fhrung seiner Geschfte groe
Herr
Nachlssigkeiten
lassen. Als ich ins nach dem Verfasser jenes Artikels forschte, nannte man mir einen Namen, der mir diese Fassung erklrlich machte, da er einem Mann angehrt, der Herrn J. M. Elch groe Vei'pflichtungen hat und der selbst in dieser Sache um so grer erscheint, je mehr meine Bestrebungen verkleinert werden. Wenig von Ehrgeiz geplagt, habe ich nicht der Mhe wert geachtet, gegen diesen Artikel Reklamation zu erheben. Neuerlich sehe ich mich aber in die unumgngliche Notwendigkeit versetzt, die Sache ffentlich zur Sprache zu bringen. Bekanntlich hat mich vor kurzem die Juristenfakultt von Jena mit dem Doktordiplom beehrt, und der Jenaische Korrespondent der Allgemeinen Zeitung von Augsburg bemerkte bei dieser Gelegenheit: ich habe zuerst die Idee einer Ver-
zuschulden
kommen
,
deutsche Vaterland
zurckgekehrt,
einigung der deutschen Staatenlichen
zum Behuf
eines gemeinschaft-
deutschen Zollsystems ausgesprochen. Dagegen ist nun bei der Redaktion gedachter Zeitung folgende Reklamation ein-
gekommen:Der Bericht aus Jena vom 1. Dezember 1840 in der Allgemeinen Zeitung Nr. 344: da Herr Friedrich List die erste Idee der Handelsfreiheit im Innern und nach auen ausgesprochen habe, ist dahin zu berichtigen, da die Ehre dieser ersten Idee dem Grohndler J. M. Elch in Kaufbeuren gebhrt, w^elcher in der Frankfurter stermesse 1819 durch ein Zirkular mehrereKaufleute aus allen deutschen Staaten einlud, eine beabsichtigte Bittschrift an die hohe Bundesversammlung ber diesen Gegenstand mitzuunterzeichnen.
Der
Zufall
fhrte
einige
Tage
spter den damaligen Herrn Professor List aus Tbingen nach
Stellung eines gemeinschaftlichen deutschen Handelssystems
zu erwirken.
Wie
dieser (XI) Verein zustande
gekommen und
Frankfurt, welcher, von dieser Idee begeistert, es bernahm, dieBittschrift
zu
verfassen,
welchesich
Aufgabeeinen
derselbe
alsdann
meisterhaft ausfhrte und machte. Nachdem der Verein
berhmten Namen sich konstituiert hatte, wurde Herr Prof. List als Vertreter desselben erwhlt und machte in Begleitung des nun verstorbenen Herrn Schnell aus NrnbergReisen an die deutschen Hfe,
um
bei solchen die
Wnsche
des
Vereins zu untersttzen." Ich habe nur die Geschichte der Stiftung dieses Vereins in
Krze anzufhren,seiner
um
die
Ansprche des Herrn Elch, oder
die
Wortfhrer, auf ihr gebhrhches Ma zurckzufhren. Da ich durch Privatangelegenheiten im Frhjahr 1819 nach Frankfurt a. M. gefhrt worden bin, ist wahr, eben so wahr istaber auch, da die Idee eines solchen Vereins lngst in mir ausgebildet war, noch ehe ich diese Reise unternahm. Noch leben
Mnner, mit denen ich vor und whrend meiner Reise nach Frankfurt davon gesprochen habe, und unter der Korrespondenz des verstorbenen Freiherrn v. Cotta drften sich schriftliche BeIn Frankfurt angekommen, vertraute ich meinen Plan Herrn Schnell aus Nrnberg, der mir als ein einsichtsvoller und patriotischer Kaufmann gerhmt worden war. Schnell ergriff ihn mit Feuer, sprach mir von den HH. Bauereis in Nrnberg, Weber in Gera, Arnoldi in Gotha, die ihm Klagen und ber den neuen preuischen Zolltarif mitgeteilt htten uerte, die Sache werde unter den zur Messe in Frankfurt anwesenden Kaufleuten und Fabrikanten um so mehr Anklang finden, als ein Herr Elch aus Kaufbeuren, ein Leinwandhndler, im Begriff stehe, Unterschriften zu sammeln fr eine Petition an den deutschen Bundestag, worin auf abhilfliche Maregeln gegen die inneren Handelsbeschrnkungen Deutschlands angetragen sei. Auf mein Betreiben durch Schnell mit Herrn Elch bekannt geworden, kommunizierte mir dieser den Entwurf zu einer Eingabe an den Bundestag (oder die Materialien dazu), der, wenn ich nicht irre, noch unter meinen Papieren sich beweise darber finden.,
.
beidenfindet.
6
auf das Zustandekommen einer Vereinigung zwischen den (XII)
erleuchteten und hochsinnigen Regenten
Es war darin hauptschlich von den Hemmnissen die Rede, welche Osterreich vor kurzem der Ausfuhr oberschwbischer Leinwand nach Italien in den Weg gelegt habe alles ganz schlicht und im Kontorstil dargestellt. Infolge unserer
Verabredung zogen wir noch andere Fabrikanten unsern Bebei, namentlich die HH. Leisler und Blachiere von Hanau, Hartmann aus Heidenheim, Herrose aus Aarau usw. Von der Stiftung eines Handelsvereins war aber immer noch nicht die ede. Erst als die Eingabe an den Bundestag entworfen und dieser Entwurf mit groem Beifall aufgenommen worden war, rckte ich mit meinen weiteren Vorschlgen hervor. Niemand wird in Abrede zu stellen vermgen, da alle die Stiftung und Organisation des Vereins betreffenden Vorschlge von mir allein ausgegangen, und schon die kurze Zeit, in welcher ich meine Entwrfe vorbrachte, beweist, da sie von mir prmeditiert gewesen sind. Nun bitte ich, die obige Reklamation zugunsten des Herrn Elch wiederum nachzulesen, und man wird sich wundern, da der Grund des Widerspruchs zwischen mir und Herrn Elch nicht eigentlich in den Tatsachen, sondern einzig in der totalen Verschiedenheit unserer Logik liegt. Als sein Verdienst spricht Herr Elch an, da er die Idee der Handelsfreiheit imratungen
Innern und nach auen"ist
zuerst ausgesprochen habe.
Dies
mache und nicht machen kann, weil diese Idee, lange bevor wir beide in Frankfurt zusammengekommen sind, von den HH. Gournay, Quesnay und Adam Smith ausgesprochen gewesen ist, und weil ich niemals bloeein Anspruch, den ich nicht
Handelsfreiheit im
Verhltnis mit fremden Nationen, sondern
im Gegenteil
stets ein
tchtiges und nationalesHandelsAlssein
system
verlangt
habe.
weiteres Verdienst
spricht
Herr Elch an, da er gewesenen Xaufleuten
bei den zur Messe in Frankfurtein
anwesend
um
sie
zum
freiheit
in Umlauf gesetzt habe, von ihm beabsichtigten, auf Handelsabzielenden Petition an den Bundestag einzuladen. Dieses
Zirkular
Beitritt zu einer
von Bayern und Wrttembergdeutschen Zollvereins gewirkt
(XITI) und spter des
hat, ist bekannt.
Als Konsulent des deutschen Handelsvereins hatte ich
Faktum leugne ich nicht; jedermann wird aber gesetzt auch, Herr Elch htte seine beabsichtigtelich
einseben,
da,
Petition wirk-
zustande gebracht, gesetzt, er htte wirklich eine
Menge
Unterschriften dafr gewonnen, gesetzt, Herr E!ch wre wirkbch
imstande gewesen, eine die ffentliche Aufmerksamkeit in Anspruch nehmende Petition zu verfassen, damit doch ganz undgar nichts wre ausgerichtet gewesen.
Das ist auch, was ich den Unterzeichnern meines Petitionsentwurfs begreifhch zu machen suchte, nachdem er unterzeichnet war. Ich sagte ihnen: hier liegt die Petition: sprechen wird sie von sich macheu, weil sie von einem nationalen Gesichtspunkt ausgeht und etwas eindringlich abgefat ist, aber liegen wird sie bleiben wie hundert andere Petitionen an den Bundestag. Um etwas zu erreichen, mssen wir alle deutschen Fabrikanten und Kaufleute zu dem gemeinschaftUchen Zweck vereinigen, die deutschen Regierungen und Behrden fr unser System zu gewinnen, die Hfe, die Stndeversammlungen, die Kongresse durch unsere Abgeordnetenzu beschicken, Tatsachen, die fr uns sprechen, zu sammeln und
bekannt zu machen, talentvolle Schriftsteller zu vermgen, dasie
fr uns schreiben, durch Herausgabe eines Vereinsblattes und durch Zeitschriften und Zeitungen die ffentliche Meinung fr uns zu gewinnen und jedes Jahr auf diesem Meplatz wieder zusammen zu kommen, um den Bundestag wieder und wieder
zu petitionieren."
getan.gestellt,
Von diesem allem hat Herr Elch nichts Gleichwohl bin ich in der angefhrten Reklamation dar-
ich,
als sei ich zufllig nach Frankfurt gekommen, als sei von Heri'n Elchs sublimen Ideen begeistert zuflligerweise zu der Ehre gekommen, dieselben in Worte einzukleiden, als habe ich nachher nichts weiter getan, als den Herrn Schnell nach den deutschen Hfen begleitet. Da ich dieser Sache meine Anstellung, meine Laufbahn, meine Ruhe aufgeopfert, da ich ein bedeutendes Kapital zu Bestreitung der ersten Kosten vorgeschossen, da ich bis zum Jahre 1821 alle Ausfertigungen und
einen harten Stand.
Allen -wissenschaftlich gebildeten Staats-
beamten, Redakteuren von Zeitungen und Zeitschriften undallen politisch-konomischen Schriftstellern,
erzogen in derschienjeglicher
kosmopolitischen
Schule
wie
sie
waren,
Zollschutz ein theoretischer Greuel.
Dazu kam das InteresseIndusti-ieist,
Englands und der Trdler der englischen deutschen See- und Mestdten. Bekanntes seine Handelsinteressen zu frderngilt,
in
den
welche Mittel
das (XIV) englische Ministerium, nie gewohnt zu knickern,in
wo
seinem secretffent-
Service
money
besitzt,
umdie
allerwrts
im Ausland dergreifen.
lichen
Meinung unter
Arme zu
Eine Unzal
von Korrespondenzen und Flugschriften, von Hamburg und
Bremen, von Leipzig und Frankfurt ausgegangen, erschien gegen das unvernnftige Begehren der deutschen Fabrikanten um gemeinschaftlichen Zollschutz und gegen ihren Ratgeber, dem insbesondere mit harten und hhnischen Worten vorgeworfen ward, er kenne nicht einmal die ersten von allenwissenschaftlich
Gebildeten
anerkanntenderals
Grundstze
dersie
politischen konomie, oder habe doch nicht
Kopf genug,
zu
fassen.
Dieseso
WortfhrerSpiel,
englischen
Interessen
hatten
umstand.
leichteres
ihnen die herrschende
Theorie und die berzeugung der deutschen Gelehrten zurSeite
Im
Innern des Vereins selbst gab es groe
Meinungsverschiedenheit.des
Die einen verlangten nur Freiheit
die offenbar ohne Schutz nach auen unter den herrschenden Verhltnissen noch schlimmer gewesen wre als das Fortbestehen der Provinzialdouanen es waren die in dem deutschen Me verkehr und im
Handels
im Innern,
Kolonialwarenhandel Beteiligten.Retorsion, als
Die andern dagegen, die deutschen Fabrikanten nmlich, verlangten das Prinzip der
(XV) das
einleuchtendste, vorteilhafteste und ge-
Deduktionen entworfen, und wie ich sie entworfen habe, wird gnzlich mit Stillschweigen bergangen.
rechteste.
9
und diese wenigen Konkurrenz halb
Der
letzteren wareii wenige,
waren zum
Teil schon durch die englische
oder ganz niedergebrochen.
Gleichwohl hatte der Konsulent
ihnen zu folgen, wenn er berhaupt eine Partei fr sich
haben wollte. Politische wie berhaupt gemeinsame Wirksamkeit ist nur mglich durch Transaktion zwischen denMeinungsverschiedenheitengleiches Zielverfolgeii.
derjenigen
,
diein
zunchst
ein
Das nchsteder
Ziel
diesem Falle
aber
war:
Aufhebimg
Provinzialdouanen
undeinmal
Herdiesie
stellung
einer
Nationaldouane.so
Waren
nur
Innern Schlagbume gefallen,
vermochte kein Gotteinmaldie
wiederumdouanefalschen
aufzurichten.so
War nurwares
Nationalihrer
hergestellt,
immer nochals
Zeit,
Basis
eine
bessereso
zu substituieren, und inals
dem
vorliegenden
Fall
um
mehr,
das Retorsion sprin zipdas Schutzprinzip
fr den Augenblickverlangte.
mehr gewhrte,
Offenbar ward dieserfhrt:bildete,
Kampf mit ungleichen Waffeneine
ge-
auf der einenin
Seite
nach allen Teilen ausge-
unwidersprochenem Ansehen stehende Theorie,
eine geschlossene Schule, eine mchtige Partei, die in allen
gesetzgebenden Krpern und Dikasterien ihre Sprecher hatte,vor allem aber die groe bewegende (XVI) Kraft
Geld,*) auf
*)
kleine Roil>", wie berall,
Auch Senmentalitt und Romantik spielten dabei keine wo die natrlichen Zustnde von den
Ihnen ist das furchenpfliigende Ochsengespann ein viel schnerer Anblick als der lnderpflgende Dampfwagen, und je weiter sie in der Kultur zurckgehen, desto edler erscheinen ihnen die Zustnde. Nach ihrer Art zu sehen, haben sie auch vollkommen recht. Um wieviel malerischer erscheint nicht das Schfer- und Hirtentum, als die prosaischeknstlichen verdrngt werden.
Ackerwirtschaft, und
um
wie viel romantischer der hosenloseals
Wilde mit Pfeil und Bogen, 15 Jahre spter, als es sich
der Schfer und Hirte?
Noch
um
den Anschlu Badens an den
der andern
10
Armut undund
Not, Meinungsverschiedenheit, innerer
Mangel an einer theoretischen sehr vorteilhaft auf meine weiteren Forschungen, aber sehr nachteilig fr meinen Ruf. Im Verlauf der tglichen Kmpfe, die ich zu bestehen hatte, kam ich auf den Unterschied zwischen der Theorie der Werte und der Theorie der produktiven Krfte, und hinter das falsche Spiel, welches die Schule mit dem Wort Kapital treibt; ich lernte die Unterschiede zwischen der Manufakturkraft und der Agrikulturkraft kennen; ich kam jenen falschen Argumenten auf denZwiespaltgnzlicherBasis.
Dieser
Kampf
wirkte
Grrund, welche die Schule damit fhrt, da sie Grnde, die nur fr den freien (XVII) Agrikulturproduktenhandel sprechen,
auch
fr
die
Freiheit;
des
Manufakturproduktenverkehrs
geltend machen will
ich fing an das
Prinzip der Tei-
lung der Arbeit
besser kennen
zu lernen, als es von
der Schule dargestellt worden
war, und einzusehen, in-
wiefern es auf die Zustnde ganzer Nationen
anwendbar
Allein mieine Darstellungen waren unsei. vollkommenes Stckwerk, und so wenig Ruhm erwarb ich mir durch meine redlichen Bestrebungen, da das Konversationslexikon, whrend meiner Abwesenheit von Deutschland, meine ganze Wirksamkeit als Konsulent des deutschen
Handelsvereins in einem sehr ungnstigen Licht darstellen
und sogar behauptengepflgt.*)
durfte: ich habe mit fremden Klbern
Spter habe ich sterreich, Norddeutschland,
deutschen Zollverein handelte, sprach ein sentimentaler Deputierter in der badischen
Kammer von
Rasenteppich" und Morgen-
tau" und lumenduft" und Farbenschmelz".
In einer frheren Note habe ich bereits dieses intriganten erwhnt, und ich fordere hiermit den Verfasser desselben auf ihn ffentlich, und unter seinem Namen zu i-echt*)
Artikels
fertigen.
11
Ungarn und die Schweiz, Frankreich und England bereist und berall durch Beobachtung der Zustnde wie durch Als hierauf mein GeSchriften mich zu belehren gesucht. schick mich nach Nordamerika fhrte, lie ich alle Bcher zurck; sie htten mich nur irreleiten knnen. Das beste Werk, das man in diesem neuen Land ber politische konomielesen kann, (XVIII) ist das Leben.
Wildnisse sieht
man
hier
reiche und mchtige Staaten werden. Erst hier ist mir die stufenweise Entwicklung der Volkskonomie klar geworden.
in
Ein Proze, der in Europa eine Reihe von Jahrhunderten Anspruch nahm, geht hier unter unsern Augen vor sichnmlich der bergang aus
dem wilden Zustand
in den
der Viehzucht,
aus diesem kann man beobachten, wie die Rente aus dem Nichts allHier versteht der mhlich zur Bedeutendheit erwchst. einfache Bauer sich praktisch besser auf die Mittel, die Agrikultur und die Rente zu heben, als die scharfsinnigsten Gelehrten der alten Welt er sucht Manufakturisten und Fabrikanten in seine Nhe zu ziehen. Hier treten die Gegenstze zwischen Agrikultur- und Manufakturnationen einander aufs schneidendste gegenber und verurNirgends so wie sachen die gewaltigsten Konvulsionen. hier lernt man die Natur der Transportmittel und ihre Wirkung auf das geistige und materielle Leben der Vlker
aus diesem in den Agrikulturzustand und Hier in den ]\[anufaktur- und Handelsstand.
kennen.
Dieses Buch habe ich begierig und fleiig gelesen
und
die
daraus
geschpften
Lehren mit den Resultaten
meiner frheren Studien, Erfahrungen und Reflexionen in Einklang zu stellen gesucht. Daraus ist, wie ich hoffe, ein System entstanden, das, wie mangelhaft es (XIX) zurzeit nocherscheinen mag, doch nicht auf bodenlosen Kosmopolitismus,
sondern auf die Natur der Dinge, auf die Lehren der Geschichte und die Bedrfnisse der Nationen gegrndet ist.In ihmist
die
Mglichkeit gegeben, die Theorie mit der
12
Praxis in Einklang zu stellen und die politische konomie,
an welcher bisher durch ihre scholastische Schwlstigkeit, ihre Widersprche und ihre grundfalsche Terminologie der gesunde Menschenverstand irre geworden, jedem gebildetenVerstand zugnglich zu machen
Aufgaben, die mir
seit
der Stiftung des deutschen Handels Vereins vorschwebten, an
deren Lsung ich aber nicht selten verzweifelte.
Mein Schicksal
wollte,
da ich in Nordamerika uner-
wartete Aufmunterung zur Verfolgung meiner Ideen fand.
Mit den angesehensten Staatsmnnern der Union, insbesonderemit
dem
Prsidenten der pennsylvanischen Gesellschaft zurJ.
Befrderung der Manufakturen und Knste, Chr.
In ger-
soll, in Verbindung gekommen, war mein frheres Wirken
im Fach der politischen konomie bekannt geworden. Als nun im Jahr 1827 die amerikanischen Fabrikanten und Befrderer der einheimischen Industrie aus Veranlassung derTariffrage durch die
Anhnger des
freien
Handels sehr geIch
drngt wurden, erging von Hrn. Ingersoll an mich die Aufforderung, in dieser Frage dases
Wort zu
ergreifen.
(XX)
tat
mit einigem Erfolg,
wie die beigefgte Urkunde
zeigt.*)
Die zwlf Briefe, in welchen ich mein System entwickelte,sind nicht
nur
in
der Nationalzeitung von Philadelphia ab-
*)
Extrakt des Protokolls der Gesellschaft fr Befrderungffentlich zu erklren,
der Manufakturen und Knste in Philadelphia.
Beschlossen,
da Professor Friedrich
Natur der Dinge gegrndete Unterscheidung der politischen von der kosmopolitischen konomie und der Theorie der produktiven Krfte von der Theorie der Werte, und durch die darauf basierten Argumente ein neues naturgemes System der politischen konomie begrndet und sich dadurch um die Vereinigten Staaten hchlich verdient gemacht habe. Beschlossen, den Professor List aufzufordern, zwei Bcher ein wissenschaftliches, in welchem seine Theorie -:u verfassenList durch seine auf die:
;
13
der Gesellschaft fr Be-
gedruckt, sondern auch von mehr als fnfzig Provinzialzeitungen nachgedruckt und von
frderung der Manufakturen unter
dem
Titel:
outlines of a
new System (XXI)
economy besonders als Broschre herausgegeben und in vielen tausend Exemplaren verbreitet worden. Auch erhielt ich Beglckwnschungen von den angesehensten Mnnern des Landes, wie z. B. von dem alten ehrwrdigen James Madison, von Henry Clay, Edwardof political
Livingston usw.
Whrendder
ich aufs eifrigste beschftigt war, den
Gresellschaftin
zu
Befrderung
der
AVnschen Manufakturen und
Philadelphia gem, ein greres Werk ber konomie auszuarbeiten, und nachdem schon die Einleitung dazu gedruckt war, bot sich mir ein Unternehmen dar, das mich fr lange Zeit verhinderte, meine Zeit literarischen Beschftigungen zu widmen. Politik und Schriftstellerei sind in Nordamerika wenig lukrative Beschftigungen wer sich ihnen widmen will, aber nicht von Hause aus
Knste
politische
Yerragen
besitzt,
sucht allererst durch irgend eine Unter-
nehmung
seine Existenz
und
seine Zukunft sicher zu stellen.
grndlich entwickelt werde, und ein populres, welches dazu
den Schulen zu verbreiten. von seite der Gesellschaft auf fnfzig Exemplare dieser Schriften zu subskribieren und die Gesetzgebungen der bei dem amerikanischen (Industrie-) Systeme interessierten Staaten aufzufordern, ein gleiches zu tun und auch sonst zu Verbreitung dieses Werkes auf jede mgliche Weisediene, seinin
System
Beschlossen,
ttig zu sein.
Beschlossen, demlichen
Professor List
zum Behufe
der ffent-
schaft
Anerkennung seiner Verdienste auf Kosten der Gesellim Hotel des Herrn Head ein Gastmahl zu geben undCh. J.
dazu unsere angesehensten Mitbrger einzuladen.
Ingersoll,
Prs.
Redwood Fisher, Sekr
Auchich fand fr gut, diese
14
Maxime zu befolgen, und Gemeine Bekanntschaft mit den Eisenbahnen, die ich frher schon in England gemacht hatte, eine glckliche Auffindung neuer Steinkohlenfltze und ein nicht minder glcklicher Ankauf der dazu gehrigen sehr bedeutenden Lndereien. (XXII) Indessen ward diese ganz materielle, anscheinend mit meinen literarischen Tendenzen in keiner Verbindung stehende Unternehmung Veranlassung zu bedeutenden Fortschritten in meinen Studien und politisch-konomischen Einlegenheit
dazu gab
sichten.
mittel nur gekannt,
Frher hatte ich die Wichtigkeit der Transportwie sie von der Wertetheorie ge-
lehrt wird; ich hatte nur
den Effekt der Transportanstalten
im einzelnen beobachtet und nur mit Rcksicht auf Erweiterung des Marktes und Verminderung des Preises dermateriellen Gter.Jetzt erst fing ich an,sie
aus
dem Ge-
sichtspunkt der Theorie der produktiven Krfte und in ihrer
Gesamt Wirkungfolglich
als Nationalt ransports 3' stem, nach ihrem Einflu auf das ganze geistige und
politische Leben,
den geselligen Verkehr, die Produktivkraft Macht der Nationen zu betrachten. Jetzt erst erkannte ich, w^elche Wechselwirkung zwischen der Manufakturkraft und dem Nationaltransportsystem und da die eine ohne das andere nirgends zu bestehe hoher Vollkommenheit gedeihen knne. Dadurch ward ich in den Stand gesetzt, diese Materie ich darf es wohl behaupten
und
die
,
umfassender abzuhandeln alskonom vorlichkeit
irgend ein anderer Nationaldie Notwendigkeit
mir,
und namentlich
und Ntz-
ganzer (XXIII)in
Nationaleisenbahnsj^steme
in ein klares Licht zu stellen, noch ehe irgend ein National-
konomtrachten.
gedacht hatte,
England, Frankreich oder Noitlamerika daran sie aus diesem hhern Gesichtspunkte zu be-
Ich mte mich in der Tat
um
dieser Behaup-
tung willen selbst der Ruhmredigkeit anklagen, fhlte ich
michnicht
15
durchvielfltige
dazu
notgedrungen
Verun-
glimpfungen und Mihandlungen, die ich infolge meiner Bestrebungen als Wortfhrer eines deutschen Eisenbahnsystems
habe erdulden mssen.einen
Man
hat
mich im Publikum
als
Mann
dargestellt,
der nur durch laute Anpreisungeneiner neuen Sache sich
und Deklamationen zugunstensehen,wolle.blatt
Wichtigkeit,
Einflu
und
AnGeldgewinn verschaffen
Ein norddeutsches sonst sehr respektables Literaturhat mich,
nach ziemlich oberflchlicher Beurteilung
meines Artikels:hitzte Phantasie
Kanle und Eisenbahnen im
Staats-
lexikon, als eine Art Enthusiasten dargestellt,
dessen er-
eine
alles im vergrerten Mastabe sehe und Menge Dinge erblicke, die andern Leuten mit gewhnlichem Auge nicht wahrnehmbar seien. Yiele vor vier bis
fnf Jahren aus Leipzig datierte, in Nrnberger und Frankfurter Blttern
erschienene Artikel haben mich sogar noch;
weit tiefer herabgewrdigt
*)
man
hat
die
Unwissenheitals eine
(XXIV) und
Insolenz so weit getrieben,
mich
Art
politisch-konomischen
Marktschreier oder ProjektenmacherJa,
dem
deutschen Publikum vorzustellen.
der Artikel Eisen-
*) Ich kann hier nicht unerwhnt lassen, da bei meinem Auftreten in Leipzig (1833) mein Name aus der Erinnerung jener, deren Vorurteile und Privatinteressen ich frher (1821)
Konsulent des Handelsvereins zu bekmpfen hatte, noch so wenig verschwunden war, da die aus diesem Kampf bei mehreren einflureichen Mnnern jener Stadt gegen mich frher entstandenen Animositten wieder auflebten und wohl auch zu der nachfolgenden Disharmonie zwischen mir und den Huptern des dortigen Handelsstandes den Grund gelegt haben mgen. Manals
wird diestigt,
um
so wahrscheinlicher finden,
wenn man
bercksich-
da der groe deutsehe Handelsverein erst whrend meiner Anwesenheit in Leipzig zum Vollzug kam, also bei meinem ersten Auftreten daselbst sein Einflu auf das Wohl oder Wehe diesesMeplatzes noch gnzlich im Zweifel schwebte.
bahnenLiteratur durfte
16
im Konversationslexikon der neuesten Zeit und mir sogar vorwerfen: hauptschlich durch
meine Veranlassung seien jene elenden Stockjobbereien entstanden, die nach Effektuierung der ersten Leipziger Subskription diese Unternehmungen so sehr in Verruf gebracht htten, whrend doch in der Tat das Gegenteil der Fall war, whrend ich mir eben durch meine krftige Opposition gegen die Stockjobberei das Mifallen der Stockjobber zugezogen habe. Mein oben erwhnter Artikel spricht in dieser Beziehung zu klar sich aus, als da es ntig wre, mich hier gegen (XXV) dergleichen nichtswrdige Vorwrfe
und mu Weise mihandelt worden bin, weil ich gewissen Personen und Privatinteressen im Wege stand, und da man nachher, gleichsam als Zugabe, mich ffentlich verunglimpfte, weil man, aus Furcht, ich werde die gegen mich gespielten Inund Verkleinerungen zuverteidigen.
Nur das
darf
ich sagen, da ich mihandelt, auf unverantwortliche
triguen
in
ihrer
ganzen Nacktheit ans Licht
stellen
,
bei
dem
deutschen Publikum glaubte das Prvenire spielen zu
mssen.
Meine Gegner, zumeist mehr Getuschte
als
Tu-
schende, kannten weder meine Sinnesart, noch meine Stellung,
noch den Umfang meiner Mittel. Weit entfernt, das deutsche Publikum mit dergleichen elenden Privatstreitigkeiten behelligen zu wollen, war ich schon im Anfang dieser Intrigen zu dem- festen Entschlu gekommen, alle ffentlichen und Privatverleumdungen stillschweigend ber mich ergehen zu lassen einmal um die gute Sache, welcher ich nun schon so viele Jahre meines Lebens und so bedeutende Summen meines:
sauren Erwerbsteiliges Licht
zum Opferstellen,
gebracht,
nicht in
ein
nach-
zu
sodann
um
mir die zur Verfolgung
meines Ziels erforderliche Geistesruhe nicht zu rauben, und endlich weil ich der getrosten Hoffnung war, und es noch immer bin, da mir am Ende doch in jeder Beziehung Gerechtigkeit
werde zute werden.
Unter (XXVI) solchen Umstnden
darf ich
17
Argu-
angeklagt zu werden,richten
wohl auch nicht befrchten, der Ruhmredigkeit wenn ich die in den Leipziger Be-
enthaltenen
nationalkonomischenAusnahme derwenn
mente und
Darstellungen, mit
die Lokal-
verhltnisse betreffenden Notizen, als eine ausschlielich mir
angehrige Arbeit in Anspruch nehme;ich
ich allein
ich sage,
da
es bin,
der von Anfang an der Wirk-
samkeit des Leipziger Eisenbahnkomitees jene
nationale
Wirksamkeit gab, die in ganz Deutschland so groen Anklang gefunden und so reiche Frchte getragen hat; da ich whrend der verflossenen acht Jahre Tag und Nacht ttig gewesen bin, um durch Aufforderungen undKorrespondenzen und Abhandlungen die Sache der Eisenbahnen in allen Gegenden Deutschlands in Bewegung zubringen. Ich spreche alles dies mit der vollkommenen berzeugung aus, da mir kein Mann von Ehre aus Sachsen ffentlich uudunter seinemNamen in irgend einem der angefhrten Punkte wird widersprechen knnen oderwollen.
Tendenz und
In den hier gergten Umtrieben
mag
hauptschlich der
Grund
liegen,
weshalb die deutschen nationalkonomischen
Schriftsteller bis jetzt meinen Arbeiten ber das Eisenbahnwesen so wenig Gerechtigkeit haben widerfahren lassen, da
(XXVII)enthaltene
sie in ihren Schriften,
statt
das in den meinigen
mich entweder ganz mit Stillschweigen bergingen, oder doch nur im allOriginelle anzuerkennen,
Neue und
gemeinen
zitierten.*)
Die angefhrten Bestrebungen, ein deutsches Eisenbahnsystem ins Leben zu rufen ein Zweck, der allein mich
*)
Herrnmir
Staatsrat Nebenius
ausdrcklich auszunehmen.
was
er
in
habe ich von diesem Vorwurf Die Bescheidenheit verbietet mir, dieser Beziehung mndlich sagte, hier wrtlich2
anzufhren.List', Nationalkonomie.
18
bewegen konnte, glnzende Verhltnisse in Nordamerika fr eine Reihe von Jahren zu verlassen und nach Deutschland zurckzukommen diese Bestrebungen und meine frherenpraktischen
Beschftigungen
in
Nordamerika verhinderten
mich, meine schriftstellerischen Arbeiten fortzusetzen, und vielleicht htte dieses Buch nie das Licht der Welt erblickt,
wre ich nicht durch die erwhnten Mihandlungen geschftlos und aufgestachelt w^orden, meinen Namen zuretten.
Um
meine
diu"ch
viele
Arbeit
und
unsglichenreistehier,
Verich
dru zerrttete Gesundheit wieder herzustellen, im Sptjahr 1837 nach Paris. Zufllig hrte icheine die Handelsfreiheittreffende, frher
da
und
die Handelsbeschrnkungen be-
schon gestellt gewesene Preisfrage der Aka-
demie der politischen Wissenschaften in Paris aufs neue aufgegeben worden sei. Dadurch gereizt, entschlo (XXVIII) ich mich, das Wesentliche meiner Ideen niederzuschreiben. Da ich aber, nicht im Besitz meiner frheren Arbeiten, alles aus der Erinnerung zu schpfen hatte, da mir ferner zu dieser Arbeit bis zum Ablauf des peremtorischen Termins nur ungefhr vierzehn Tage vergnnt waren, so konnte sie natrlich
nicht
andersdiedrei
als
sehr unvollkommen
ausfallen.
Gleichwohlbeit unter
stellte die
Kommission der Akademie meine Arersten von sieben und zwanzig, die imwaren.*)sein
ganzenich
eingelaufenzufrieden
Mitin
diesem Resultat durfteder Flchtigkeit
"vvohl
Betracht
meiner Arbeit und da der Preis berhaupt nicht zuerkannt
ward
vorzglich aber in Betracht des literarischen Glau-
bens der Preisrichter, die smtlich der kosmopolitischen Schuleangehrten.
In der Tat, mit der Theorie der politischen
konomie
in
Beziehung auf den internationalen
Han-
*)
Meine
Abhandlung fhrte
die
den Charakter meinesl'humamte,"
Systems bezeichnende Devise: Et
la patrie et
!
del
19
steht
und
die Handelspolitikfast
es
zurzeit
in
noch schlimmer als in Deutschland. Herrn Rossi, einem Manne von bedeutenden Verdiensten um die Staatswissenschaften berhaupt und insbesondere um die Ausbildung vieler einzelnen Materien in der politischen konomie, aber gebildet in kleinen italienischen und helvetischenFrankreichStdten, wo man (XXIX) Industrie und Handel in nationalem Mastab und Verhltnis unmglich kennen und beurteilen lernen kann,*) wo man also notgedrungen seine Hoffnungen
auf die Verwirklichung der Idee der allgemeinen Handelsfreiheit
stellen
mu, wie
jene, die in dieser Welt keinen
Trost
mehr
finden,
ihre Hoffnungen
zuknftigen zu stellen pflegen Zweifel an
Herrn
auf die Freuden
der
Rossi
ist
noch kein
dem
kosmopolitischen Prinzip, noch kein Gedankedie Geschichte in dieser
gekommen, daSmithfindet.
Beziehung andere
Aufschlsse geben knne als die, welche
man
bei
Adam
Herr Blanqui, Deutschland durch seine Geschichte der Nationalkonomie bekannt, hat von jeher seine Ambition darauf beschrnkt, J. B. Say, den Verwsserer des Adam Smith, noch fernerweit zu verwssern. Dem, der unparteiische selbstprfende Blicke auf die Handels- und Industriegeschichte der Nationen geworfen hat, begegnen in seinen Bchern ganze Strmungen der fadesten Gewsser. (XXX) Von diesen beiden rhrt nun gewi nicht das gnstige Urteil ber meine Schrift her; ich schreibe es dem Baron Dupin zu. Dieser inzwischen, aller Theorie abhold, obwohl*)
Aus demselben Grundin
sind auch die politisch-konomischen
Schriften des als Historiker so verdienten Herrn
Simonde de
Beziehung auf den internationalen Handel und die Handelspolitik ohne allen Wert. Herr von Sismondi sieht mit dem leiblichen Auge alles Rote schwarz, mit gleichem Fehler scheint sein geistiger Blick in Sachen der politischen konomie behaftet zu sein. Er will z. B., da dem Erfindungsgeist Zaum lind Gebi angelegt werdeSismondi!
3*
20
Mann, liat sich nie auf die Systeme eingelassen, ungeachtet er, da ihm Frankreich eine faktische und statistische Darstellung seiner Nationalproduktivkraft verdankt, notwendig auf die Theorie der produktiven Krfte htte kommen mssen, wre ihm anders mglich gewesen, seinen Widerwillen gegen die Theorien zu berwinden. In der Vorrede zu dem angefhrten Werk spricht Herr Dupin diesen Widerwillen unverhohlen aus. Er hat dort den J. B. Say auf dem Korn, wenn er hhnisch sagt: nie habe er sich die trichte Eitelkeit beigehen lassen, Systeme zu schmieden und die Verhltnisse aller Nationen ber Einen Leisten zu schlagen. Gleichwohl ist nicht einzusehen, wie ohne tchtige Theorie zu einer konsequentenein tiefdenkender, vielerfahrener
Praxis zu gelangenin der Praxis gut
sei.
Freilich
knnte
man
sagen,
die
englischen Staatsmnner seien jahrhundertelang ohne Theorie
genug gefahren; dagegen aber
liee sich
einwenden:
Maxime Manufakturwaren verkaufen, Rohstoffe kaufen, habe bei den Englndern jahrdie dieStelle
hundertelang
einer
ganzen
Theorie
vertreten.
Dies wre jedoch nur
(XXXI)von
angefhrte
zum Teil wahr, indem bekanntlich die Maxime England nicht gegen den grobenda zu verschiedenen Zeiten die EinfuhrAgrikulturproduktenprohibiert
Versto geschtztGetreide
hat,
undsei,
andern
wie ihm wolle, Dupins Scharfblick, wie ich aus seinen mndlichen uerungen schlieen darf, konnte die Verwandtschaft seiner statistischen Darstellungen mit daher sein beiflliges Urmeiner Theorie nicht entgehen teil. Auer den Genannten waren noch andere Preisrichterworden.
Dem
da, die
man
aber ihre Schriften nach,
ber politische konomie geschrieben hatten schlug um etwas, das einem eigenen;
Gedanken hnlich she daraus zu zitieren, so fand man, sie economy made easy, wie die Dinge fr politisierende Englnder zu sagen pflegen fernerDamen, Pariser Stutzer und andere Dilettantenenthielten nichts als political
lachen.
21
weite Ver Wsserungen frherer Yer Wsserungen des Adam man mute eigene Gedanken standen ferne Smith
Diese franzsische Arbeit ist indessen so wenig ohne Nutzen fr mich gewesen als die frhere englische. Nicht nur ward ich in meiner anfnglichen Ansicht bestrkt, ein tchtiges System msse durchaus eine tchtige historische Grundlage haben ich fand auch, meine historischen Studien seien noch immer nicht weit genug gegangen. Als ich daher;
nach weiterer Fortsetzung derselben (XXXII) spterhin meine in englischer Sprache geschriebenen Arbeiten, namentlich diefnf Bogenstarkegeschichtliche, bereits gedruckte Einleisie
tung wieder durchlas, fand ich
erbrmlich.
Vielleicht
im deutschen Gewnde noch so was finden. Auch gestehe ich offen und ohne Ziererei da ich sie manche vielleicht mir gar zu gerne glauben wiederum so fand, als ich nach Bearbeitung des letzten Kapitels die ersten wiederum durchlas, ja da ich nahe daran war, diese deutsche Arbeit, wie frher die englische und franzsische, zu kassieren. Doch besann ich mich eines andern. "Wer fortstudiert, kommt immer weiter, und das Umarbeiten mu doch ein Ende nehmen. So trete ich nun vor das Publikum mit dem demtigenden Gedanken, dawird der geneigte Lesersie
meiner Arbeit zu tadeln finden werde, ja da da ich diese Vorrede schreibe, vieles htte besser machen und sagen knnen, und nur der Gedanke strkt mich, man mchte nebenbei doch in meinem Buchevieles an
man
ich selbst jetzt,
manches Neue und Wahre und auch einiges finden, das meinem deutschen Vaterlande zu besonderem Nutzen gereichendrfte. Hauptschlich dieser Absicht ist es zuzuschreiben,
da
ich vielleicht oft zu keck
und zu entschieden ber die Aneinzelner Autoren und ganzer sichten und Leistungen Schulen ein Verdammungsurteil fllte. (XXXIII) Wahrlich, es
geschah dies nicht aus persnlicher Arroganz, sondern ber-
all in
22
der berzeugung, die getadelten Ansichten seien ge-
und um in solchem Falle ntzlich zu wirken, msse man seine entgegengesetzte Meinung unumwunden und auf energische Weise aussprechen. Gewi ist es auchmeinsclidlich,
eine falsche Ansicht,
wenn man
glaubt, Mnner, die in
den
Wissenschaften Groes geleistet, seien darum auch in Ansicher ist just das Gegenteil wahr.ritt
sehung ihrer Irrtmer mit groem Respekt zu behandeln; Berhmte und zur Autogelangte
Autoren schaden
durch ihre Irrtmer un-
endlich mehr, als die unbedeutenden, und sind daher auch
umlinks
so
energischer
zu widerlegen.
Da
ich
durch eineEinkleidung
mildere, gemigtere, demtigere, hinlnglich verklausulierte,
und
rechts
Komplimente
ausstreuende
meiner Kritik in Ansehung meiner Person besser gefahren
auch wei ich, da wer richtet, wieder Aber was schadet's? Ich werde die strengen Urteile meiner Gegner benutzen, um meine Irrtmer wieder gut zu machen, im Fall, was ich kaum zu hoffen wage, dieses Buch eine zweite Auflage erleben sollte. So werde ich doppelt ntzen wenn auch nicht mir selbst. Fr billige und nachsichtige Richter, welche die (XXXIV) vorerwhnte Entschuldigung gelten lassen wollen, bemerke ich, da ich auf die eigentliche Abfassung dieses Buches keineswegs so viele Zeit verwendet habe als auf die Forschungen und Reflexionen da die einzelnen Kapitel zu verschiedenen Zeiten und oft flchtig bearbeitet worden sind und da ich weit entfernt bin, mir einzubilden, ich sei von der Natur mit Geistesgabeu besonders ausgestattet. Diese Bemerkungenwre, wei ich wohl;
gerichtet wird.
;
stehen hier, damit
man von;
einer so
schwierigen Geburtkeineallzu-
nach einerich hier
so
langwierigen Schwangerschaft
groen Erwartungen hege
damit
man
erklrlich finde,
wenn
und da von einer halb oder lngst vergangenen Zeit als von der Gegenwart spreche, und damit man mir ftere Wiederholungen oder gar einzelne Widersprche nicht
allzuhoch anrechne.treffend,soist
23
in dieser Wissenschaft
Das Kapitel der Wiederholungen bejedem in der politischen konomie etwasvielfltig
Bewanderten bekannt, wiealle
einzelnen Materien ineinandergreifen, und da es unist,
gleich besserals
dieselbe Sache
zehnmal
zu wiederholen
Dunkeln zu lassen. Welche Meinung ich selbst brigens von meinen Krften hege, mag besser als aus meinen Worten aus dem obigen Gestndnisseerhellen, da ich so viele Jahre gebraucht habe,
nur einen
Punkt im
um etwas Leid-
liches zustande zu bringen.
Groe Geister (XXXV) produzieren gewhnliche bedrfen langer Zeit und schnell und leicht harter Arbeit. Aber auch sie knnen, von den Umstnden begnstigt, zuweilen etwas Auerordentliches leisten, zumal wenn sie eben eine zum Umsturz reife Theorie vorfinden und wenn die Natur sie mit etwas Urteilskraft und mit einiger Beharrlichkeit in Verfolgung ihrer Zweifel begabt hat. Auch der arme Mann kann reich werden, wenn er den Pfennig zum Pfennig, den Taler zum Taler legt. Um dem Verdacht des Plagiats vorzubeugen, ist zu bemerken, da ich die in dieser Schrift entwickelten Ideen groenteils schon seit Jahren in deutschen und franzsischen Journalen und Zeitungen, namentlich in der Allgemeinen
Zeitung"rissen,
vielfltig,
zum
Teil jedoch in sehr flchtigen
Um-
durchBei
Korrespondenzartikel
zur
Sprache gebracht
habe.
dieser
Veranlassung
meinemsich
geistreichen
kann ich nicht umhin, und gelehrten Freund Dr. Kolb meine
Dankbarkeit ffentlich dafr zu bezeugen, da er es ber
.
genommen hat, meinen anfnglich oft so gewagt scheinenden Behauptungen und Argumenten in diesem berhmten Blatte Raum zu gnnen. Zu gleicher Dankesbezeugung verpflichtet fhle ich mich gegen den Freiherrn von Cotta, der mit so rhmlichem Eifer berall in die Fustapfen seines um
(XXXVI) die industriellen Fortschritte
wie um die Literatur destritt.
deutschen Vaterlandes so hoch verdienten Vaters
Ich
der Welt mirin
24
mehr
fhle mich gedrungen, es hier ffentlich auszusprechen, da
der gegenwrtige Besitzer der berhmtesten Buchhandlungder Sache der deutschen Eisenbahnen
Beistand geleistet hat, als irgend jemand in Deutschland,
und damit
ich durch ihn aufgemuntert
worden
bin,
mit einer
Skizze meines Systems in der A''ierteljahrsschrift und hierauf
dem gegenwrtigen BuchDamitmirnicht
herauszutreten.
Mangel an Vollwerde, ist hier vorzumerken, da ich plangem in diesem ersten Bande zusammendrngen wollte, was ich ber den internationalen Handel und die Handelspolitik und insbesondere zugunsten der Ausbildungungerechterweisestndigkeit vorgeworfeneines nationalen deutschen Handelssystemsginelles zu sagen hatte,
Neues und Ori-
indem
ich
auf diese Weise in
dem
gegenwrtigen entscheidenden Zeitpunkt weit mehr fr die
Sache der deutschen Industrie wirken zu knnen glaubte,als
wenn
ich
Neues mit Altem, Entschiedenes mit Zweifel-
haftem vermischt und hundertmal Gesagtes wieder aufgewrmthtte.
Dabei mute noch manches, was ich infolge meiner Be-
obachtungen und Erfahrungen, meinerStudien in
(XXXVII)
Reisen und
andern Fchern der politischen konomie gefunden zu haben glaube, zurckgewiesen werden. Namentlich
habe ich ber die Agrarverfassung und
Gterarrondie die
dierung, ber die Pflanzung der Arbeitsfhigkeit und
Erweckung des deutschen Unternehmungsgeistes, bermit
dem Fabrikwesen verbundenenKolonisation,
belstndedie
und
die
Mittel,
ihnen abzuhelfen und vorzubeugen, ber die Aus-
wanderung und
ber
Pflanzung
einer
deutschen Marine und die Mittel zur Ausdehnung des auswrtigen Handels, ber die Wirkungen der Sklaverei unddie Mittel, sie aufzuheben, ber die Stellung
und
die
wahrenunge-
Interessen
des
deutschensollte
Adels
usw.dieses
Studien
gemacht,
deren
Resultate,
anders
Buch
nicht
bhrlich
ausgedehnt Averden,die
hier
unmglich einein
Stelle
finden konnten.
Durchschi'ift*)
obenerwhnten Artikel
der Yierteljahrs-
habe ich gleichsam bei der ffentlichen Meinung
von Deutschland anfragen wollen, ob es erlaubt und nicht anstig sei, Ansichten und Prinzipien aufzustellen, die von denender herrschenden Schule der politischen
(XXXVIII) konomie
von Grund aus verschieden seien.
Zugleich wollte ich daauf den rechten
mit den Anhngern dieser Schule Gelegenheit geben, mich,htte ich die Pfade des Irrtums betreten,
Wegseit
zurckzubringen.
Diese Artikel sind aber
zwei Jahren im Publikum,
nun schon ohne da auch nur Eine
Stimme darber oder dagegen laut geworden wre. Meine Eigenliebe sagt mir, man habe mich unwiderleglich gemeine Zweifelsucht dagegen flstert mir zu, man mich zu gering, um mich einer Widerlegung zu wrdigen. Wem soll ich glauben? ich wei es nicht; ich wei nur, da in einer Frage, bei welcher es um Wohl oder Wehe, um Sein oder Nichtsein einer Nation, und zwar unserer Nation der deutschen sich handelt, auch die Meinung des Geringsten Beachtung oder mindestens WiderleguQg verdient. Aber knnte die Schule sagen, wie sie denn auchfunden;
achte
oft
schon gesagt hat
das sogenannte MerkantilsystemSchriften,
ist
in hundert
und aberhundert
Artikeln und
Redenfreilich
von uns siegreich bekmpft worden, sollen wir zum tausendsten
Mal das neu Aufgewrmte widerlegen?"schlagend,htteich nur das
Das wre
sogenannte Merkantilsystem wieder aufgewrmt. Man braucht blo die
*) Die Nationalkonomie aus dem historischen Gesichtspunkt betrachtet," Vierteljahrsscbrift 5. Heft, und ber das Wesen und den Wert einer nationalen Gewerbsproduktiv-
kraft," Vierteljahrsschrift 9. Heft.
Brauchbarein das
26
umsich zu
nachfolgende Einleitung zu lesen,
(XXXIX)
ber-
zeugen, da ich von diesem so verschrieenen System nur das
meinige aufgenommen, dagegen aber
alles
Falsche verworfen habe; da ferner dieses Brauchbare von
mir auf eine ganz andere Basis gestellt wurde als von der sonmlich auf die Basis genannten merkantilischen Schule und da ich mit dem der Geschichte und der Natur
Agrikultursystem undflschlicherweise
seinen
dem sogenannten Industriesystem, das Namen mit dem des sogenanntenmehr getan
Merkantilsystems verwechselt hat, auf gleiche Weise verfahren binja;
da ich noch
da ich jene
von
der kosmopolitischen
Schule tausendmal angefhrten
Argumente zum erstenmal mit der Natur der Dinge und mit den Lehren der Geschichte widerlegt, da ich das falscheSpiel,
das sie mit einem bodenlosen Kosmopolitismus,
mit
einer
zweideutigen
Terminologie
und
mit
grundfalschen
habe.
Argumenten spielt, zum erstenmal ans Licht gezogen Das mchte doch wahrlich der Beachtung der Schule und einer grndlichen Replik nicht unwert sein! Wenigstens htte der Mann, der zunchst jenen Artikel hervorgerufen, den ihm von mir dargeworfenen Handschuh
nicht liegen lassen sollen.
vorstehender Bemerkung habe ich Erinnerung zu bringen. In meinen Berichten an die (XL) Allgemeine Zeitung ber die Pariser Gewerbeausstelluug von 1839 hatte ich mir beigehen lassen,
Zum
Verstndnis
frhere Vorgnge in
einige
schiefe
Blicke
auf
den
gegenwrtigen
Stand
der
Theorie zu werfen, namentlich auf die franzsische Schule.
Darber nun ward ich durch einen Korrespondenten vom Rhein" in demselben Blatt in einem Ton und mit Argumentenzurechtgewiesen, die mir deutlich sagten,eine
der ersten
deutschen Schulautoritten habe sich mir gegenbergestellt.
Er schien bel aufzunehmen, da ich, von der herrschenden Theorie sprechend, nur Smith und Say genannt, und gab
;
sicht, die eine
27
mir zu verstehen, auch Deutschland besitze weltberhmte Theoretiker. Aus jedem seiner Worte sprach jene Zuverzur unbestrittenen Herrschaft gelangte Theorieeinflt,
ihren Jngernsie keine
trauen.
zumal Zweiflern gegenber, denen ihrer eingelernten Lehre zuIndem er die bekannten Schulargumente gegen dasgrndliche Kenntnis
sogenannte Merkantilsystem wiederholt, unwillig darber, hundertmal Gesagtes und allgemein als unbestrittene Wahrheit Anerkanntes noch einmal sagen zu mssen, ruft er aus:Jean Paul selbst habe irgendwo gesagt, eine falsche Theorie
durch eine bessere ersetzen." wo und in welcher Verbindung Jean Paul die angefhrte Sentenz (XLI) ausgesprochen hat, das aber sowie der Korglaube ich behaupten zu knnen, da sie respondent vom Rhein" sie hingestellt hat einem Gemeinlasse sich nur
Ich wei nicht,
platz
ganz hnlichfolgt
sieht.
Etwas Schlechtes
lt
sich frei-
lich berall
nur durch etwas Besseres mit Vorteil ersetzen.aber keineswegs, da
Darausdas
man etwasnichtviel
Schlechtes,in
bisher als gut
und
tchtig gegolten,drfe.
seinerfolgt
wahren Gestalt darstellendaraus, daerst
Noch
weniger
man
eine als falsch erkannte Theorie nicht aller-
ber den Haufen zu werfen habe,zu gewinnenTeil
um Raum
fr eine
bessere
oder
die Notwendigkeit
einleuchtend
zu machen, da eine bessere gefunden werden msse.fr
Ichdie
meinen
bin
nicht
dabei
stehen
geblieben,
herrschende Theorie als eine falsche und unhaltbare nachzuweisen, ich habe injahrsschrift
dem
angefhrten Artikel der Viertel-
auch die Umrisse einer neuen Theorie, die ich fr eine bessere halte, dem Publikum zur Prfung vorgelegt im ich habe also geleistet, was die Sentenz Jean Pauls strengsten Sinne verstanden verlangt. Gleichwohl hat jene hohe Autoritt der kosmopolitischen Schule diese zwei
Jahre
still
geschwiegen.
Streng
genommen
drfte es brigens nicht genau
wahr
;
sein,
28
lassen.
da ber die beiden Vorlufer meiaes Buches noch keinesich habe (XLII)
Stimme
vernehmen
Irre ich nicht,
so hat der Verfasser eines Aufsatzes in einem der neuesten
Hefte einer
in
mich
gezielt,
hohem Ansehen stehenden wenn er von Angriffen auf
Zeitschrift
auf
das herrschende
nationalkonomische System spricht, die von auen (nicht von Mnnern des Fachs") kmen, von Leuten, die geringe Kenntnis des von ihnen angefochtenen Systems verrieten,das sie in seinem Ganzen gar nicht und auch im einzelnenmeist unrichtig erfat htten" usw.
Diese hochtheoretische Polemik ist so sehr in scholastische Phrasen und dunkle Orakelsprche eingehllt, da auer mir kaum noch jemand auf den Gedanken kommen drfe, siegelte mir
und meinen Aufstzen.
Darum, und weil ich
in
der Tat selbst nicht ganz gewi bin,
ob ich wirklich ge-
meint
sei, will ich, getreu meinem Vorsatz, keinen lebenden deutschen Schriftsteller in diesem Buche namentlich anzu-
greifen
oder herauszufordern, meinen Gegner oder seinennicht
Aufsatz
nher bezeichnen.
Doch
darf ich ihn auch
nicht ganz mit Stillschweigen bergehen,
um
nicht bei
Verfasser selbst, im Fall er mich gemeint htte,
dem dem AVahne
Nahrung zu geben,sagt.
als
habe er mir schlagende Dinge ge-
In diesem Falle drfte ihm, ohne nhere Bezeichnung,
klar
genug
sein,
da e r es
ist,
den (XLIII) ich meine. Freimtig
sage ich also diesem Gegner, da ich so gut in die tiefen
Geheimnisse seiner Wissenschaft eingeweiht zu sein glaube
da Orakelsprche und tiefsinnig scheinende, aber im Grund nichtssagende Phrasen, wie sie in dem Eingang zu seinem Aufsatz schichtenweise aufeinander gehuftals er selbst;
sind, in der politischen konomie das seien, was im gemeinen Verkehr die falschen Mnzen; da so allgemeine Behauptungen und dergleichen Ansprche auf besonderes Wissen nichts beweisen als das Bewutsein eigener Schwche da es nicht mehr an der Zeit sei, dem Adam Smith
29
;
Sokratische Weisheit zuzuschreiben und Lotz, dessen deutschen Yerwsserer, als ein groes Licht zu preisen da er, der Gegner, wenn er sich von solchen zum groen Teil un-
brauchbaren Autoritten
sollte
emanzipieren knnen, freilich
zu der niederschlagenden berzeugung kommen msse, seine eigenen zahlreichen Schriften bedrfen einer bedeutenden
da aber ein so heroischer Entschlu ihm mehr Ruhm gereichen drfte, als eigensinniges Beharren auf seinem eingelernten Schulwissen, indem er dann mchtig dazu beitragen knnte, angehende praktische NationalRevision;
zu Ehre und
konomen ber
die
wahren InteressenTat, eine solche
ihres
Vaterlandes
aufzuklren, anstatt sie fernerhin theoretisch zu stultitizieren.
(XLIV) In der
einen nicht geringen Nationalgewinn zu achten sein;
Bekehrung mchte fr denn
man
wei, welchen groen Einflu selbst
angehende Lehrersie
der politischen konomie,
zumal wennangehren,
angesehenen unddieffentliche
vielbesuchten Hochschulen
auf
Meinung der gegenwrtigen und der knftigen Generation ausben. Ich kann daher nicht umhin, dem Mann, den ichmeine,soweitesin
einer
Vorrede angeht, aus seinem
theoretischen
Traume zu
helfen.
Er
spricht
unaufhrlicheine
von einer
Gut er weit.
In
diesem Wort
liegt
Welt
von Irrtum
es gibt keine
Gter weit! Zu dem
Begriff
von Welt gehrt geistiges und lebendiges Wesen, wre es auch nur Tierleben oder Tiergeist. Wer mchte z. B. von einer Mineral weit sprechen? Nehmt den Geist hinweg, undalles,
wasist
ein
Gut
hie,
wird zur toten Materie.
Oder
was
dem Reichtum von Tyrus und Karthago geworden, was aus dem Wert von Venedigs Palsten, seitdemaus
Mit eurer der Geist aus jenen Steinmassen entflohen ist? Gterwelt wollt ihr die Materie zur Selbstndigkeit er-
heben darin liegt euer ganzer Irrtum. Ihr seziert uns tote Krper und zeigt uns den Bau und die Bestandteile seiner Glieder, aber diese Gliedmaen wieder zu einem
30
Krper (XLV) verbinden, ihm Geist einhauchen, ihn in eure Gter weit ist Aktion setzen, das knnt ihr nicht eine Chimre! Nach diesen Bemerkungen wird man mir gerne glauben, wenn ich sage, da nicht Furcht der Beweggrund ist, wes-
halb ich vermied, in diesem Buche von den Arbeiten der
deutschen Nationalkonomie zu sprechen.der Grndung des Zollvereins
schdliche Polemik wollte ich vermeiden.
Nur nutzlose oder Denn erst seit
ist es den Deutschen mgkonomie aus dem nationalen Gesichtspunkt zu betrachten; seitdem mag wohl mancher frhere Lobpreiser des kosmopolitischen Systems anderen Sinnes geworden sein, und offenbarer Mutwille wre es unter so bewandten Umstnden, der Bekehrung solcher Mnner durch persnlichen Tadel entgegenzutreten. Indessen kann dieser Grund nur von lebenden Schriftstellern gelten, aber, offen gestanden, an den Toten war
lich
geworden,
die
politische
nicht viel Absonderliches zu widerlegen, da sie alle Irrtmer
von Smith und Saylich
geteilt und im Grunde nichts wesentNeues beigebracht haben. Wohl zu merken, wie berall in diesem Buche, so auch hier, beschrnkt sich unser Urteil lediglich auf die Lehre vom internationalen Handel und von
der Handelspolitikdienste, die sich
berall lassen wir (XL VI) folglich Verhingegangene wie lebende Schriftsteller in anderen Teilen der politischen konomie erworben haben mgen, auf ihrem Wert beruhen. Man lese in dieser Beziehung von die Schriften von Lotz, Plitz, Rotteck, Soden usw.
den gar zu seichten wie Krause, Fulda usw. nicht zu und man wird finden, da sie in der angegebenen reden Beziehung blinde Nachtreter von Smith und Say, oder da ihre Urteile, da wo sie von jenen abweichen, ohne Wert sind. Gleiches ist sogar von dem geistreichen Weitzel, einem der vorzglichsten politischen Schriftsteller der Deutschen, zu sagen, und selbst der vielerfahrene und liell-
31
denkende Rudhart hat in dieser wichtigen Materie nur hier und da helle Zwischenrume. Mir tut es sehr leid, in dem Augenblicl', wo Beitrge zu Rottecks Denkmal gesammelt werden, ffentlich das Urteil ber ihn aussprechen zu mssen, er habe weder von dem internationalen Handel noch von der Handelspolitik, weder von den Systemen noch von der Praxis der poliBilligertischen konomie eine klare Anschauung gehabt, weise wird man mich deshalb entschuldigen, w^enn man aus der angefhrten, einem seiner letzten Werke entnommenen Stelle ersieht, da Rotteck mich und mein AVirken nicht allein hart, sondern auch ganz falsch (XL VII) beurteilt*) und somit
in die
Notwendigkeit der Abwehr versetzt habe.
Rottecks
*) Siehe Staatsrecht der konstitutionellen Monarchie, angefangen von Freiherrn von Aretin, fortgesetzt von Karl v. Rottek. Leipzig 1839. S. 300. Nicht eben zugunsten der einheimischen
Fabrikantenwenn
wird solcher Entschlu (Handelsbeschrnkung)
gefat werden, denn fr die Gesamtheitdie freie Einfuhr fremder
ist es wohl vorteilhaft, Produkte die einheimischen Produzenten zur Vervollkommnung der Industrie spornt und zu Herabsetzung des Preises ntigt, sondern um die durch das Ausstrmen des Geldes ohne Mglichkeit des Rckflusses entstehende Verarmung des Staates zu hindern und dergestalt von allen Brgern, von den Konsumenten wie von den ProDiesen Gesichtsduzenten, ein schweres bel abzuwenden.
punkt htten der allgemeine deutsche Handelsverein" und sein Wortfhrer List vor Augen halten sollen, anstatt nur ber eigenen Notstand zu klagen. Alsdann wre die ffentliche Meinung ihnen beiflliger, und die Waffen ihrer Gegner stumpfer gewesen, wiewohl nicht zu verkennen ist, da wegen besonderer, die Wahrheit der im Texte aufgestellten allgemeinen Grundstze keineswegs berhrender Umstnde und Verhltnisse Deutschlands und des deutschen Handels das System.
des
genannten
Handels Vereins
teils
unausfhrbar,
teils
mit
mancherlei Nachteil verknpft gewesen wre,"
anstatt ber das
32
Vorwurf, ich habe nur ber den Notstand der Fabrikanten, Ausstrmen des baren Geldes und die VerStaats geklagt,
armung des
und das System des deutschen Han-
delsvereins sei teils unausfhrbar, teils sei es mit
Nachteilen verknpft gewesen
mancherlei
anderes (XLVIII) Geprge alsUnkenntnis.jenes Kapitelteil
Vorwurf trgt kein das meiste, was Rotteck indieser sagt
seinem Kapitel ber den Staatshaushalt
in
das der
Wenn man mein Buchliest,
gelesen hat und dannhoffe,
so wird
man, wie ich
dieses Ur-
nicht ungerecht finden.
Man
lese nur,
was
XXVII.
Kapitel ber das Retorsionsprinzip gesagt
ist,
meinem und
prfe dann die Ansichten Rottecks, so wird
zeugen, da Rotteck eine reine Frage
man sich berder industriellensie, statt als
Erziehung der Nationen
ungebhrlicherweise auf
den Boden des Rechts hinbergezogen, da er
Nationalkonom, nur als Staatsrechtsgelehrter beurteilt habe.Diese gnzliche Verkennung meines Wirkens und meines dieser Angriff drfte mich Wertes als Nationalkonom es wre klger wohl auch rechtfertigen, wenn ich sage gewesen. Rotteck htte in seinen Schriften, wie in seinen
:
Redendie
als Deputierter,
freimtig bekannt,
er
besitze nicht
geringste
praktische
Erfahrung in
Sachen
des inter-
nationalen Handels
und der Handelspolitik, und das Gebiet der politischen konomie sei ihm ein gnzlich fremdes, als da er in beiden das Wort auf eine Weise fhrte, die seinen Man wird brigen Verdiensten offenbaren Abbruch tat. sich erinnern, da die Herren v. Rotteck und Welcker, unHandel,
geachtet sie frher erklrt hatten, sie verstnden nichts
vom (XLIX) gleichwohl in der badischen Kammer dem Anan
den groen deutschen Zollvei-ein aufs Mit beiden wohl bekannt, nahm ich auf das Gercht, sie wrden diese Partei ergreifen, mirschlu Badensheftigste sich widersetzten.
die Freiheit,
ihnen deshalb eindringliche Vorstellungen zueine
machen, worauf mir
ziemlich
empfindlich
lautende
Antwortzuteil
33
das mi-
ward.
Ob
diese Vorstellung auf
liebige Urteil Rottecks Einflu gehabt
habe oder nicht, will
ich dahingestellt sein lassen.
all
Plitz, in keinem Fache origineller Denker und berohne Erfahrung, war ganz besonders in diesem nur Kompilator. Welche Urteile dieser geistlose Inhaber von DeutschDingen besa, davon wei ich ein Beispiel zu erzhlen. In der Zeit, da ich in Leipzig ber meine Vorschlge zu einer Leipzig-Dresdener Eisenbahn und ber mein deutsches Eisenbahnsystem von den klugen Leuten noch verspottetward, ersuchte ich Herrn Plitz um Beistand und Gutachten, worauf er den Bescheid vernehmen lie: es knne jetzt noch gar nicht mit Bestimmtheit gesagt werden, wiefern dieses Unternehmen ntzlich und notwendig sei, denn man
lands erstem politischen Lehrstuhl in politisch-konomischen
knne nicht wissen, welche Richtung insknftige der Warenzug nehme. Diese (L) tief theoretische Ansicht ist nachher, wenn ich nicht irre, in seine traurigen Jahrbcher bergegangen.
Als ich mittraf,
Lotz
das erstemal persnlich
nahm
ich mir die Freiheit,in
einigen
neuen Ansichten
sprechen, in der Absicht, die
zusammen ihm bescheidentlich von der politischen konomie zu seinigen zu vernehmen und die
meinigen zu berichtigen.Errterungein,
Herr Lotz lie sich in keine dagegen drckte sich auf seinem Gesicht ein Gemisch von Vornehmheit und Ironie aus^ das mirdeutlich sagte, er halte seine Stellung fr zu erhaben, als
dasich
er,
ohne sich zu vergeben, mit mir in eine Diskussionknne.
einlassen
Auch
lie
er
wirklich einiges ver-
lauten, dessen Sinn dahin ging,
da Diskussionen zwischen Dilettanten in der Wissenschaft und den Tiefein geweihten zu nichts fhren knnten. Seit fnfzehn Jahren hatte ich
damals Herrn Lotz' Bcher nicht wieder gesehen, mein Respekt vor ihrem Verfasser war also von sehr altem Datum.List, Nationalkonomie.**
Dieses
34
ich, in einer
Benehmen aber
setzte
der
Lotzschen
Schriftenhatte.
ins
mich ber den wahren Wert Klare, noch bevor ich sie
wiederum angesehenist,
Wie kann, dachteleisten,
Erfahrungswissenschaft, was doch die poHtische konomieein
Mann etwas Tchtiges
der in dieser Art diespter seine
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