To Whom It May Concern, - Theoretische Basis

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To Whom It May Concern, Theoretische Basis: Zu Besuch bei den Dingen: Ein Blick auf das Internet der Dinge durch Bruno Latours konzeptionellen Rahmen der Akteur-Netzwerk-Theorie.

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Zu Besuch bei den Dingen: Ein Blick auf das Internet der Dinge durch Bruno Latours konzeptionellen Rahmen der Akteur-Netzwerk-Theorie.

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Uciis cum nonet elit 1

To Whom It May Concern,

Theoretische Basis:Zu Besuch bei den Dingen: Ein Blickauf das Internet der Dinge durch Bruno Latours konzeptionellen Rahmen der Akteur-Netzwerk-Theorie.

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Theoretischer Teil der Diplomarbeit von Daniel Dalfovo

Titel:To Whom It May Conern,

Universität der Künste BerlinFakultät Gestaltung, Visuelle Kommunikation

Prüfungskommission:Prof. Joachim SauterProf. Jussi ÄngesleväProf. Kora KimpelDr. Stephan HumerLKWL Stefan Schwabe

To Whom It May Concern,

Ein Versuch auf die Eigen-heiten einer vernetzten Dingwelt hinzuweisen.

Theoretische Basis

Zu Besuch bei den Dingen: Ein Blick auf das Internet der Dinge durch Bruno Latours konzeptionellen Rahmen der Akteur-Netzwerk-Theorie.

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Danksagung

Hiermit will ich mich ganz herzlich bei allen denjenigen bedanken, die mich in irgendeiner Form bei dieser Arbeit unterstützt haben.

Vielen Dank an meine Prüfer, die immer motiviert waren über meine Arbeit zu sprechen und mich mit ihrer kon-struktiven Kritik stets dazu brachten die Qualität meiner Arbeit zu verbessern.

Ausserdem und vor allem will ich meiner Freundin Laura Strömpel und meiner Familie danken, die mich im Ver-laufe meines Studiums immer begleitet haben.

Zuletzt will ich meinen Kommilitonen danken: Es war wirklich schön mit euch!

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Here they are, the hidden and despised social masses who make up our morality.¹

Bruno Latour

1 Bruno Latour 1992, S. 153

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24 Bruno Latours Akteur-Netzwerk-Theorie

18 Das Internet der Dinge

38 Do not use, Death may occur!!!

11 Zwischen dem Orchester der Objekte

Inhaltsverzeichnis,

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38 Do not use, Death may occur!!!

Einleitung

11 Zwischen dem Orchester der Objekte13 Die Fühlerspitzen des Internets

Theorie

18 Das Internet der Dinge24 Bruno Latours Akteur-Netzwerk-Theorie33 Rescripting Things

Recherche

35 Zu Besuch bei den Dingen 36 Murder by Mouse-Click38 Do not use, Death may occur!!!

44 Addendum

DANGER!DO NOT USE WHILE CONTROLLER ISBEING USED FOR TRAFFIC CONTROLOR SERIOUS DAMAGE, INJURY OR

DEATH MAY OCCUR ! ! !

Warning!Shutting off controller while runningthe flash memory test may corrupt files,or other data on the flash drive

*** DAT Main Menu ***1) Processor2) Front Panel3) Field I/O4) Async Ports5) Sync Ports6) Modem Tests7) Utility Functions8) Run Continuous9) Configure Standard Tests

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Einleitung,

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Uciis cum nonet elit 13

11 Zwischen dem Orchester der Objekte

13 Die Fühlerspitzen des Internets

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15Einleitung

Zwischen dem Orchester der Objekte

"Manche Dinge in meiner Umgebung sind mir nicht ganz geheuer."¹ Dieser erste Satz in Vilém Flussers Dinge und Undinge überstand mühelos und ohne jegliche Relevanzschramme seine Zeitreise zu mir. Jener Satz, den ich damals noch nicht kannte aber dessen Momen-tum ich spürte, bewegte mich zu meiner Diplomarbeit. Ich las von dem Forschungsprojekt Magic Carpet an der University of Manchester. Ein Teppich der tomogra-phisch sehr präzise messen kann was auf ihm steht, geht oder auch gefallen ist. Die Präzision der Sensoren ermöglicht es schon leichte Gleichgewichtsschwankun-gen zu erkennen und kann so erahnen ob eine Person stürzen würde. In einem Anwendungsbeispiel sendet der Teppich aber genau dann ein Warnsignal an die Hüft-prothese, welche vollautomatisiert dagegen wirkt und so den Sturz verhindert.

Der Mensch delegiert die Bewahrung seiner Haltung an Maschinen.

Eine Situation, die Bilder zeichnet die weit über ihren Rahmen hinausgehen. Vernetzte Objekte, algorith-mische Entscheidungen, ausufernde Datenmenge, mein Moment der Hellhörigkeit: Ich, der Mensch, das Datensubjekt, zwischen den Dingen, dem Orchester der Objekte.

1 Vilém Flusser 1993, S. 1

B Eine Zeichnung, gefunden auf einem Scanner in München. Unges-chützt und offen zugänglich kann man über den Embedded Webserv-er den Scanvorgang ferngeseteuert starten.

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17Einleitung

Die Fühlerspitzen des Internets

1999 wurde erstmals mit dem Begriff Internet der Dinge jene Welt beschrieben, die von unter sich vernetzten Objekten geschaffen wurde. Eindeutig identifizierbare, physische Gegenstände sind durch internet-ähnliche Strukturen miteinander verbunden. Permanente Kom-munikation und der symbiotische Austausch an In-formationen erschaffen dabei eine enorme Menge an vielseitigsten Daten. Diese sind ein generativer Rohstoff, dessen Weiterverarbeitung versucht Antworten zu find-en, gleichzeitig jedoch viele Fragen aufwirft. Wem ge-hören die Daten, wer darf sie verwenden, über wen dür-fen sie entscheiden?

Algorithmen sind die Spürhunde in diesem virtuellem Raum¹, sie suchen in der Datenmasse nach Korrelation, Mustern aber auch Inkonsistenzen und Fehlern. Sie analysieren einen Datensatz für den sie eine program-mierte Schlussfolgerung haben, eine einzige Schluss-folgerung. Die computative Entscheidungsformel kennt Interpretation, Reflexion, Sympathie oder Zufall nur als numerische Konstanten. Dabei sind es genau diese Variablen, die Ergebnisse unvorhersehbar machen, dem Menschen Entscheidungsfreiheit geben. Wie fühlen wir uns in dieser Welt zwischen den Ding-en, die um uns herum alles wissen, scheinbar stets die perfekten Lösungen für unsere Probleme haben? Will man diesen feinsinnigen und komplexen Algorithmen vertrauen, so könnte man meinen, ein optimaler Algo-rithmus verschafft ein optimales Leben. Wie viel Freiheit will man abgeben, im Tausch gegen die, allen bekannten Umständen entsprechend, perfekt kalkulierte Vorgabe? Tendenzen zeigen, dass der Mensch immer mehr bereit ist, Vorschläge anzunehmen bzw er es garnicht mehr merkt, einer Vorgabe gefolgt zu haben. Tendenzen sind aber auch nur errechnet.

A Der Smart Port in Hamburg: Das Hafengebiet ist 7200 Hektar groß. Etwa 200 Züge rollen täglich über die 300 Kilometer Schienennetz, um die angelandeten Schiffe über 130 Brücken abzutransportieren. Ein logistischer Alptraum, und eine Gleichung mit vielen Unbekannten.

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Dieser einleitende Text, jener Startschuss zu meiner Diplomarbeit, beinhaltet eine große Bandbreite an The-men. Das Internet der Dinge, Big-Data, Sicherheit und Überwachung, die "Tyrannei der Algorithmen"¹, das "Ex-ternalisieren des Denkens"², Echt-Zeit-Reaktionen und vieles mehr. Absichtlich blieb der Text offen, er tangiert eine Vielzahl an brisanten Punkten, die den momen-tanen gesellschafts-technologischen Diskurs anfeuern. All diese Themen beschäftigen mich in meinen Arbeit-en, ich würde sie am liebsten alle behandeln. Ich wollte mich nicht einschränken, hielt den Themenfächer weit geöffnet und wollte mich erst in der weiteren Recherche auf ein spezifischeres Thema fokussieren. Und so sollte es auch kommen.Nach langen Recherchen und vielen gelesenen Texten, kristallisiertes sich ein Thema für mich heraus. Jenes im Internet der Dinge beinhaltete Signum, sogenannte Aktoren. An ein Netzwerk verbundene Geräte, die auf Anweisungen warten und dann entsprechend handeln. Anweisungen in Form von Code der ihnen zugeschickt wird. Jeder empfangene Datensatz setz sie in Bewe-gung, wie von der Ferne aktivierbare Fühlerspitzen des Internets. Diese ‘Endgeräte’ gilt es zu untersuchen, und die Konsequenzen für die Gesellschaft die Entstehen wenn mehr und mehr Geräte zugeschickten Informa-tionen entsprechend handeln, und jenen Momenten in denen diese Informationen davor absichtlich manipu-liert wurden.

Diese Diplomarbeit will mit kreativen Methoden auf die Eigenheiten des Internet der Dinge aufmerksam machen und Gefahren aufzeigen die entstehen, wenn Maschinen nur auf Daten warten, die ihre nächste Handlung anweisen.

1 vgl. Martin U. Müller & Marcel Rosenbach & Thomas Schulz 2013, S. 742 Frank Schirrmacher 2010, Min. 00:40

A Das Forschungsprojekt Magic Carpet aus der Manchester Univer-sity. Tomografische Präzision er- kennt genaue Bewegungsprofile und schon kleinste Gleichgewichts- störungen.

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1 Vilém Flusser 1993, S. 111

Wovon legen die heutigen Teppiche Zeugnis ab? Welche Stürme bringen sie und entwer-fen sie gegen unsere Wände, um welche herannahenden Wirbel anzukündigen?¹

Vilém Flusser

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33 Rescripting Things

24 Bruno Latours Akteur-Netzwerk-Theorie

Theorie,

18 Das Internet der Dinge

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Die Akteur-Netzwerk-Theorie* hält ihren Namen nicht stand. Selbst Bruno Latour, Gründer und Hauptvertreter der ANT, sieht Probleme mit dem Begriff der ‘Theorie’. Viel mehr ist die ANT ein Beobachtungsinstrument, ja wenn man so will ein Periskop mit dessen Hilfe man auf Tatsachen anders bzw. umgelenkt blicken soll. Auf den folgenden Seiten benutze ich jenes Instrument, um das Internet der Dinge zu betrachten. Eine Struktur von vernetzten Geräten die unsere Welt beobachten und auch mitagieren, stets in Kommunikation mit anderen Geräten.

Der Blick auf das Internet der Dinge durch den "konzeptionellen Rahmen" der ANT.¹

1 vgl. Cassandra S. Crawford 2005, S. 1

* Im weiteren ANT genannt

18 Das Internet der Dinge

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23Theorie

Das Internet der Dinge

Das Internet der Dinge beschreibt an das Internet ver-bundene Objekte. Neben den schon bekannten Geräten wie dem Telefon oder Fernsehern, kommen nun alle nur denkbaren Sachen hinzu: Kühlschränke, Heizungen, Toaster, Autos, Blutdruckmessgeräte, Insulinpump-en, Schuhe, Regenschirme, Hausschlüssel, Brillen et cetera. Alle diese Geräte werden mit dem Internet ver-bunden und können mit anderen Maschinen kommu-nizieren. Dieser Austausch von Daten soll das Leben für uns Menschen auf verschiedensten Arten und Weisen verbessern. Kühlschränke bestellen Milch nach wenn diese bald abgelaufen oder leer ist, Heizungssysteme passen sich vollautomatisiert dem Bewohner an, da sie mit seinem Terminkalender und den Wettervorher-sagen verknüpft sind. Am Körper angebrachte mediz-inische Geräte senden permanent ihre Messwerte an den behandelnden Arzt, so können Diskrepanzen und Anormalitäten in echt-zeit ferndiagnostiziert werden und eine sofortige Behandlung kann stattfinden. Wie zum Beispiel durch selbstdenkende Insulinspritzen, sie merken wenn Patienten unterzuckert sind und ver-abreichen, ohne es je zu vergessen, die passende Dosis. Hausschlüssel rufen auf deinem Handy an wenn sie im Restaurant vergessen wurden, Brillen lassen dich sehen was das Internet zu wissen scheint.

Now Anything

Die Idee existierte schon lange, Anfang der 90er Jahre beschrieben erste Visionäre eine vernetzte Dingwelt, ein paar Jahre später präge Kevin Ashten den Begriff ‘In-ternet of Things’. "We need to empower computers with their own means of gathering information, so they can see, hear and smell the world for themselves, in all its random glory".¹Aber erst jetzt scheint die Technologie Realität zu werden, Grund dafür ist vor allem die immer niedriger werdenden Preise für Prozessoren. Für die Rechen-leistung die Anfang der 90er noch einen Kleinwagen kostete bezahlt man heute weniger als für eine Tafel Schokolade.² Parallel zum Preis verkleinerten sich die Prozessoren auch in ihrer Größe erheblich. Diese beiden

A BigBelly Solar ist ein sogenan-ntes Smart Grid. Solar betrieben komprimieren sie den vorhan-denen Müll auf das kleinst mögli-che Volumen. Sobald kein Platz mehr vorhanden ist teilen sie es mit. Optimierung von Energie, Zeit und Ausgaben. Und dazu umweltbe-wusst.

B Harvest Geek ist ein open source Treibhaus Monitor. Temperatur, Luft- feuchtigkeit, Lichtintensität, Stick-stoffgehalt, pH-Werte und weitere Bedingungen nimmt das System auf.

C Von Customer zu Customer. Über die Plattform Quirky entstand das Produkt Egg Minder. Mit dem Smartphone stets verbunden mit seinem Kühlschrank, weiss man immer wie viele Eier man übrig hat.

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Faktoren machen es nun möglich jedes erdenkliche Ding mit Prozessoren auszustatten. Im Zusammenhang mit diesen beiden Vorraussetzungen hört man oft den Begriff des Ubiquitous Computing, der Rechnerallgegen-wart, eine Vorstellung die seit Ende der 1980er beschrie-ben wurde. Oft verschwindet der Unterschied in unvol-lständigen Definition, doch das Ubiquitous Computing unterscheidet sich zum Internet der Dinge in einem sehr wichtigen und markanten Punkt, der Konnektivität. Wie der Name sagt, ist im Internet der Dinge das Internet ein sehr bezeichnendes Merkmal. Durch diese Verbun-denheit zwischen den Dingen und deren Austausch an Daten können Objekte nun Daten benutzen, die sie selbst nicht produzieren können.Man spricht von einer dritten Stufe des Internets, nach anytime und anywhere kommt jetzt anything.³ Zuerst Internet-Flatrates, dann mobile Endgeräte und jetzt muss der Mensch sich das Internet mit den Artefakten teilen. Schon jetzt ist der Mensch in der Unterzahl und ein Großteil des Datenaustausches findet zwischen Maschinen statt.⁴ Die im Internet produzierte Daten-menge vor dem Internet der Dinge, sprich Daten die von Menschen erstellt wurden, werden auf 50 Petabytes geschätzt.⁵ Bis 2020 sollen es 30 Milliarden Dinge ins Internet geschafft haben, und das sind konservative Prognosen.⁶

1 Kevin Ashton 2009, S. 12 vgl. Adrian McEwen & Hakim Cassimally 2014, S. 13 vgl. Sabine Schön 2011, S. 14 vgl. Michael Moorstedt 2013, S. 735 vgl. Kevin Ashton 2009, S. 16 vgl. ABI Research 2013, S. 1

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25Theorie

Sensoren und Aktoren

Das Internet der Dinge besteht im wesentlichen aus Sen-soren und Aktoren. Sensoren, die ihre Umwelt beobacht-en und messen, und Aktoren, die wie der Namen sagt, agieren. Sensoren sammeln Daten, sie versuchen die umgebende Realität zu digitalisieren. In umgekehrter Richtung dienen Aktoren um aus dem Digitalen wieder in die Realität einzugreifen. "So wird das Internet der Dinge zu einem Hyper-Netz, durch das die Realität mit der Virtualität verbunden wird (...)."¹

Informationslücke

Die Informationslücke beschreibt den Unterschied zwischen dem was tatsächlich ist, und dem was davon digital gespeichert wird. Als früher die Ereignisse mit dem Medium Schrift festgehalten wurden, machte man einen großen Schritt im Gegensatz zu davor. Aber den-noch fehlte jegliche Aufzeichnung von realistischen Bildern bzw. Fotos oder gar Videos. Heutzutage versucht man alles aufzuzeichnen, was irgendwie nur möglich ist. Von permanenten Data-Loggern von Wetterdaten, bis hin zu Trackingsystemen die ununterbrochen deine GPS-Position abspeichern. Es geht es also darum die Informationslücke zwischen Real und Virtuell zu schlies-sen, beziehungsweise so klein wie möglich zu machen. Es erscheint sinnvoll dieses Ziel zu verfolgen, denn je mehr man über eine echte Situation in digitaler Form weiss, umso besser und effizienter können Algorithmen Lösungen, Vorschläge oder Eingriffe errechnen. Man erkennt jedoch sofort die Kehrseite einer permanent-en und vollständigen Inventur der Welt, es entsteht ein schmaler Grad zwischen Datenaufnahme, Beobachten und Überwachung. Das Internet der Dinge wird unzäh-lige Sensoren in unseren Tagesablauf verstreuen und jedes einzelne Gerät zeichnet Daten über uns auf, mit dem extremen Ergebnis, dass wir rund um die Uhr und überall erfasst werden. Die Schliessung der Information-slücke anhand der Verteilung von Sensoren ist ein sehr brisantes Thema rund um die Privatsphäre, doch "wenn das Internet plötzliche mit der physischen Welt verbun-den ist, (...) dann ist nicht mehr nur die Privatsphäre der Nutzer in Gefahr."²

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Realität programmieren

Daneben ist noch ein weiterer Punkt, der vielleicht noch eingreifender werden kann, das Handlungspotenzial der Aktoren. "Unsere Welt wird programmierbar", aus der vir-tuellen Welt werden Aktoren eingesetzt um die Realität zu verändern.³ Dieser Schritt, diese neue Schnittstelle die sich mehr und mehr etabliert, kann gravierende Folgen haben. Jedes dieser Geräte ist ansteuerbar und handelt den ihnen geschickten Datensatz folgend. Das geht solange gut bis der Datensatz auf dem Weg zum Empfänger verändert wird, oder komplett andere Daten geschickt werden. Wenn Software sich in unserer hand-festen Welt einschreibt, dann ist das Hacken nicht weit weg. Nur jetzt, hat das Hacken physische Konsequenzen.

1 Michael Moorstedt 2013, S. 732 Michael Moorstedt 2013, S. 743 Michael Moorstedt 2013, S. 75

A

A Die Good Night Lamp verbindet Menschen an verschiedenen Or-ten. Über die leuchtenden miniatur Häuser kann man seinem Partner mitteilen, dass man zu Hause ist.

B Nicht zuletzt nach Googles Übernahme von Nest für 3.2 Mil-liarden Dollar, ist der intelligente Thermostat das wohl bekannteste Thing of the Internet.

C Embedded Data Collector: In Beton oder sonstigen Bausub-stanzen eingegossene Sensoren ermöglichen eine ständige Überwa-chung der Materialgegebenheiten. Auf dem Bild: SmartPile.

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A Mit dem Anhänger von XY Find It kann man letztendlich alles an das Internet schliessen. Ob man dabei Dinge wie den Hausschlüssel, seine Handtasche oder auch ein Haustier verbindet ist frei zu entscheiden.

B The Copenhagen Wheel verwan-delt jedes Fahrrad in einen Sensor. Je mehr Fahrräder mit dem vernetz-ten Hinterrad ausgestattet sind umso besser, denn jeder einzelne trägt mit seinen Daten dazu bei ein Gesamteindruck zu zeichnen. Die aktuelle Verkehrslage, lokale CO2-Werte oder Straßenzustände werden von der Crowd gesammelt und kreiieren ein Bild der Stadt.

C Der Silent Herdsman ist wie der Name sagt der stille Hirte der Kuh. Am Hals angebracht sendet der An-hänger permanent seine Position. Und diese Maschine schläft nicht, sie lässt die Kuh nicht aus den Au-gen.

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Bruno LatoursAkteur-Netzwerk-Theorie

Einleitung

Die ANT ist eine Methode gesellschaftliche Prozesse zu beschreiben. Sie plädiert die Technik "ins Herz der soziologischen Beschreibung und Erklärung von Ge-sellschaft zu holen".¹ Ihre Begründung sieht die ANT zum einen in der Sozialisierung der Maschine, zum anderen in der fortlaufenden Technisierung der Gesellschaft die sogar "bis in den Menschen hineinreicht"².Unter diesen Umständen versucht die ANT neuen Instrumente der Beobachtung bereitzustellen, mit welchen vor allem die Bedeutung der Nicht-Menschen in sozialen Prozessen hervorgehoben werden soll. Die ANT behandelt Menschen und Nicht-Menschen als gleichwertige Akteure, und pos-tuliert eine Aufhebung binärer Denkweisen, welche Natur und Kultur, sowie Technik und Gesellschaft jeweils tren-nen. Stattdessen muss in Netzwerken gedacht werden, die diese Aufteilung ignorieren und übergreifende Verbindungen etablieren. Netzwerke von "Artefakten, Dingen, Menschen, Zeichen, Normen, Organisationen, Texten und vielem mehr, die in Handlungsprogramme ‘eingebunden’ und zu Hybriden werden".³ Diese Radikali-tät, technische Artefakte als gleichwertige soziale Ak-teure zu begreifen, ist so umstritten wie gepriesen.

1 N Degele 2002, S. 82 Andréa Belliger & David J. Krieger 2006, Seite 143 ebd. Seite 15

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31Theorie

So kam es zur ANT

Der 1947 in Frankreich geborene Soziologe Bruno La-tour ist vor allem durch seine Arbeiten im Bereich der Wissenschafts- und Technikforschung bekannt. Nach seinem Studium in den Bereichen der Philosophie, An-thropologie und Bibelexegese, promovierte Latour 1975 an der University of Tours unter anderen mit einer Dis-sertation über den französischen Schriftsteller Charles Péguy und Arbeiten über die Exégèse et ontologie. Schon während seiner Promotion arbeitete Latour, im Zuge der französischen Wehrpflicht, an einer ethnografischen Studie in der Elfenbeinküste. Durchgeführt durch das In-stitut de recherche pour le développement analysierte Latour die französischen Methoden der Industrierziehung in Abidjan, der Ausgangspunkt seines sozialwissenschaft-lichen Interesse. Fasziniert über die "Konstruktion wis-senschaftlicher Tatsachen" veröffentlichte Latour 1979 mit dem Soziologen Steve Woolgar die Arbeit Laboratory Life, eine anthropologische Studie über Roger Guillemins Laborpraxis am Salk Institute. Hier ging es ihm vor allem um die Beobachtung der Produktion wissenschaftlicher Ergebnisse, der alltäglichen Laborarbeit der Wissen-schaftler und den bis dahin vernachlässigten Einfluss der dabei eingesetzten technischen Artefakte, oder wie es Latour einschliessend formuliert hat "scientists in their natural habitat".¹In fast allen Arbeiten Latours zeigt sich sein Interesse für Orte oder Situationen in denen Politik, Kultur, Wis-senschaft und Technik aufeinander treffen. Die sozialen Ausmaße in die Wissenschaft aber auch die umgekeh-rten Einflüsse der Wissenschaften auf die Gesellschaft sind zu untersuchen. Latour bemängelte fehlende Theorien zu diesen Transferstellen und erkannte das Potenzial besserer Problemerkennung und Lösungsfind-ung, wenn diese Schnittstellen an Disziplinen besser erforscht wären. Technikwissenschaften und ihre her-vorgebrachten Innovationen dürften nicht mehr von den Sozialwissenschaften getrennt werden. Die Omnipräsenz der Technik in unserer Gesellschaft sei offensichtlich und nicht mehr wegzudenken und das daraus entste-hende Bedürfnis an neuen Erklärungen der Beziehungen zwischen Mensch und Technik müsse befriedigt werden.

1 Bruno Latour & Steve Woolgar 1979, S. 274

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Die ANT

Aus dem Hintergrund der Wissenschafts- und Tech-nikforschung entwickelte sich in den 1980er Jahren der Grundstein der ANT. Neben dem Hauptanteil Bruno Latours aber auch durch Arbeiten von Michel Callon und John Law entwickelte sich die ANT zu einem vieldiskutier-ten und interessanten Vorschlag, sozio-technologische Prozesse zu beschreiben. Der eigens verwendete Begriff der "Theorie" wird selbst von Latour als unpassend beze-ichnet, stattdessen befinde sich die ANT im Bereich der Methodologie. Die ANT soll als Forschungsinstrument genutzt werden, sie bietet einen "conceptual frame" an-hand welchen man gesellschaftliche Prozesse betracht-en kann.¹ Vor allem die "methodologische Forderung sämtliche Entitäten - Menschen wie technische Appa-rate - als soziale Akteure zu behandeln" charakterisiert die ANT.² Dabei verweist sie auf die "Vermenschlichung bzw. Sozialisierung der Maschine", eine Bewegung, die Zusammen mit der Technisierung des Menschen und der Gesellschaft, soziale Hybride hervorbringt.³ Generell fordert die ANT binäre Denkweisen zu ignorieren, und strikte Trennungen zwischen Kultur/Natur oder Technik/Gesellschaft zu überbrücken. Diese ausgeprägten Un-terscheidungen führen dazu, Probleme und Lösungen in einzelne Bereiche zu übertragen und sie unabhängig von den anderen Faktoren zu behandeln. Um diese Art der Gleichberechtigung aller sozialen Akteure zu operation-alisieren, entwickelte die ANT ihr Symmetrieprinzip, eine Begriffswelt die die Differenzierung zwischen Technik und Sozial, Natur und Objekt verwischen soll.

1 Cassandra S. Crawford 2005, S. 12 Andréa Belliger & David J. Krieger 2006, S. 133 ebd. S. 14

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33Theorie

Akteur

Ein Akteur ist laut Duden eine "handelnde Person", eine Person die an bestimmten Geschehen beteiligt ist.¹ Zunächst scheint diese Definition sehr plausibel, kurz gefasst aber vollkommen richtig und selbstverständlich zu erscheinen. Doch ist es gerade diese Definition, die Bruno Latour schon zu eng formuliert sieht, das eine Wort zu viel, die Festschreibung auf eine Person. Und genau in diesem Punkt zeichnet sich die ANT aus und setzt Grundvorraussetzungen für neue Anschauungen und Ideen. Akteure sind hier neben Menschen auch, und vor allem genauso wichtig, Nicht-Menschen. Diese Auf-fassung, Dingen, Artefakten, Texten und vielen weiteren soziale Handlungsfähigkeiten zuzuschreiben, sie als bis jetzt "verachtete (...) soziale Masse" zu erkennen, ist für Bruno Latour und seine Anhänger notwendig, um heu-tige soziale Dynamiken und Veränderungen zu erklären.² Unser heutiges soziales Leben, dass unübersehbar mit Dingen interagiert und funktioniert, kann nicht mehr ohne Artefakte und Geräte gedacht werden, "[O]hne die Partizipation (...) von Nicht-Menschen (...) würden wir wie Paviane leben".³Neben dem Mensch und Nicht-Mensch, kommt in der ANT eine weitere Art des Akteurs in den Vordergrund, die des Hybrids, eine Mischung aus Mensch und Nicht-Mensch. Teilweise auch Quasi-Objekte genannt, entstehen diese wenn sich menschlichen und nicht-menschliche Akteure zu einem neuen, veränderten hybridisierten Ak-teur vereinen. Im Fallbeispiel der Mensch-Waffe oder des Waffen-Menschen lässt sich dieser Gedanke gut nachvol-lziehen.

"Einerseits heisst es ‘Schusswaffen töten Menschen’ und andererseits wird gesagt, Menschen töten Men-schen (...). Die erste Behauptung ist (...) technikde-terministisch, [D]ie zweite (...) sozialdeterministisch, da die Waffe als neutrales Werkzeug (...) betrachtet wird. (...) Beide Standpunkte verfehlen das hybride und heterogene Wesen eines Akteurs. Auf der einen Seite ist es klar, dass die Waffe nicht vollkommen neutral ist. Eine Schusswaffe ist nicht eine Blume. (...) Die Waffe tötet zwar nicht von selbst, der Mensch aber hat vielleicht nur verletzen wollen (...). Das erste Handlungsprogramm, nämlich nur zu verletzen oder vielleicht nur einzuschüchtern, ist durch die Waffe in eine anderes Handlungsprogramm übersetzt worden. Der menschliche Akteur verschmilzt mit der Waffe (...)

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zu einem neuen Akteur (...), der Mensch ist ein anderer mit der Waffe in der Hand und die Waffe ist eine ande-re in der Hand des Menschen".⁴In diesem Beispiel erkennt man schnell das Ziel und die Wertigkeit der ANT. Sie versteht das Problem und die Ursache eines erschossenen Menschen nicht getrennt nur im Menschen der geschossen hat oder in der Waffe die geschossen wurde, sondern in der Kombination und den Potenzialen beider Akteure. Bruno Latour versteht natürlich das Unverständnis und die Abstraktheit "Sub-jektivität auf Dinge zu übertragen oder Menschen als Objekte zu behandeln", aber darum geht es ihm eben nicht, es geht darum diese getrennte Sichtweise abzus-chaffen, "die Subjekt-Objekt-Dichotomie" ganz zu umge-hen.⁵

1 vgl. Duden, Stichwort: Akteur2 Ingo Schulz-Schaeffer 2000, S. 2093 ebd.4 Andréa Belliger & David J. Krieger 2006, S. 425 ebd. S. 46

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35Theorie

Netzwerk

"Von Netzwerken zu sprechen, setzt zunächst nur voraus, dass man es mit wie auch immer gearteten Einheiten zu tun hat, die in wie auch immer gearteten Beziehungen zueinander stehen."¹ Diese inhaltliche Offenheit, die der Begriff Netzwerk ermöglicht, ist ide-al in der Verwendung und Beschreibung innerhalb der ANT. Die Heterogenität der involvierten Akteure und die Varianz in der Form ihrer Beziehungen zueinander, sind trotzdem mit dem Begriff Netzwerk zusammenfassbar. Ein weiteres, passend beschreibendes Merkmal eines Netzwerks ist, dessen Fähigkeit Grenzen zu überschreit-en und Verknüpfungen zu etablieren die zunächst nicht offen lagen. Das Netzwerk ist auch als sich ständig ak-tualisierende, dynamische Form zu interpretieren, ihre Nodes verändern sich permanent, neue Akteure kommen hinzu oder verschwinden, Verknüpfungen werden neu gezogen, intensiviert oder vernachlässigt.Sobald sich die Akteure eines Netzwerks erwartungs-gemäß Verhalten, und ihre Beziehungen untereinander stabil sind, spricht man von konvergenten und irreversi-blen Netzwerken.² Ein solches Stabiles Netzwerk wird auch oft als black box bezeichnet, es funktioniert. Erst bei Auf-treten von Fehlern muss die black box geöffnet werden und die einzelnen Akteure untersucht werden. Ähnlich verhält sich auch die Beziehung von Akteuren zu Netzwerken. Ein Akteur ist ein Netzwerk aus anderen Akteuren, der Blickwinkel oder der Grad der Auflösung ist hierbei entscheidend. Auf einer Ebene ist der Akteur als einzelne Entität wahrzunehmen, auf einer tieferen Ebene sieht man die einzelnen Akteure die zusammen das Netzwerk ergeben. Im folgenden anhand einer Uni-versität erklärt:

"Zum Beispiel bezieht der Interaktionsraum einer Uni-versität Studenten, Dozenten sowie deren Ideen eben-so ein wie Technologien, z.B. Stühle, Tische, Tafeln, Laptops und Schreibwaren. Zusammen bilden diese ein einziges Netzwerk namens ‘Universität’. Die ANT versucht nun zu erklären, wie materiell-semiotische Netzwerke zusammenkommen, um als Ganzes zu han-deln (z.B. ist die Universität sowohl ein Netzwerk als auch ein Akteur, und für manche Zwecke agiert sie als eine einzige Entität)".³

Ein weitere Kernidee der ANT ist die der Translation/Trans-formation/Übersetzung, sie findet zwischen den unter-

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schiedlichen Akteuren statt und beschreibt ihre Bezie-hung zueinander. "Wie wird aus einem Stück Urwald ein wissenschaftlicher Text mit Diagrammen und Karten?"⁴ Wie sind Materie, Forscher und Text verbunden und wie sieht die Übersetzung aus zwischen den Akteuren? Um dieser Frage nachzugehen unternahm Bruno Latour eine Ethnografische Studie und beobachtete französische Pe-dologen im Amazonasgebiet:

"Wissenschaft ist ein mühseliger und langsamer Transformationsprozess, in dem eine Vielzahl an Ver-mittlern auch technischer Art dazwischen geschaltet sind. Zunächst wird der Urwald begangen, (...) dann werden Bodenproben entnommen und in ein bestim-mtes Fächersystem, dem Pedokomparator, archiviert und transportiert, mittels einer Farbtafel klassifiziert, Ergebnisse auf (...) einer Karten übertragen und dann mittels dieser Grafiken und Karten an einem ganz anderen Ort im Pariser Büro ein Artikel geschrieben, (...)".⁵

Diese Transformationen schaffen die Verbindung zwischen Akteuren und sind somit maßgeblicher Motor des Netzwerkbildens.

Eine zentrale Rolle spielen dabei Inscription Devices, Geräte welche "materielle Substanz in Figur oder Dia-gramm darstellen und lesbar machen (eigtl in Englisch vorliegend)".⁶ Jene Geräte schaffen auch die sogenannt-en Immutable Mobiles, Zahlen, Grafiken, Texte etc, jene die sich unverändert durch Zeit und Raum bewegen können, die eine Formkonstanz über Transformationen hinweg haben, "Symbolsysteme, die reisen können von der Sa-vanne ins Büro in Paris".⁸

1 Ingo Schulz-Schaeffer 2000, S. 1872 vgl. ebd. S. 2003 Wikipedia-Autoren 2014, S. 14 Matthias Wieser 2012, S. 355 ebd.6 vgl. ebd. S. 307 ebd. S. 34

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Inscription Devices

Inscription Devices (oder auch Einschreibegeräte) üb-ersetzen Dinge in Zeichen. Ihre Aufgabe ist es Materie, Dinge oder Substanzen in Zeichen, Kurven, Punkte o.ä. zu transformieren; "Any item of apparatus than can transform material substance into a figure or dia-gram".¹ Ihr Ziel ist es das nicht greifbare zu notieren, das Beobachtete zu quantifizieren, die "Verschiebung (...) des Untersuchungsgegenstands auf ein Zeichen".² In-skriptionen sind lesbare Formen, die andere verstehen, die von Ort und Zeit des Geschehens unabhängig sind. "Texte, Abbildungen und Graphiken stellen die Verbind-ungen zwischen verschiedenen Wissenschaftlern, (...) Laboren, aber auch zur Öffentlichkeit (...) her."³Inskriptionen, verschriftlichte Dinge, "sind keine ein-fache Repräsentation, sonder die Konstruktion des Gegenstands, (...) sie bringen erst Realitäten hervor.⁴ Erst durch die Inskription kennen wir es, sie schliessen die Lücke zwischen "the world as it exists and the world as it is known".⁵ Anders kann man sagen, Inskriptionen sind nicht nur ein "tool to innocently discover and show reality, rather methods participate in realties’ enact-ment."⁶ Technische Artefakte sind also ganz klar aktiv und vor allem beeinflussend beteiligt an der Auffassung und Entstehung von Realität.In gewisser Hinsicht kann man hier parallelen ziehen zu Marshal McLuhans oft zitierten Satz "The Medium is the Message", in dem davon ausgegangen wird, dass das Medium selbst die Aussage stets beeinflusst, ja sogar das Medium die Aussage ist. Rückschliessend auf die Inscription Devices und ihrer Art und Weise wie sie mit-wirken und beeinflussen in der Kreation des Realen, der Aussage, ist es womöglich zu sagen: The Sensor is the Message?

1 Bruno Latour & Steve Woolgar 1979, S. 512 Matthias Wieser 2012, S. 303 Matthias Wieser 2012, S. 304 Matthias Wieser 2012, S. 315 Gavan Watson 2007, S. 5 6 ebd. S. 38

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Prescription

Das Aussehen, die Form, das Material und alle anderen Faktoren die ein Objekt auszeichnen und beschreiben, sind gleichzeitig Einschränkungen, sie geben uns vor wie wir dieses Objekt benutzen sollten. Ein Sitzball zum Beispiel zwingt uns, stets einen geraden Rück-en zu haben um das Gleichgewicht zu behalten. Die spezielle Form, das Material und vor allem wie diese beiden Eigenschaften zusammen funktionieren geben ein bestimmtes Nutzungsmuster vor. Ähnliches lässt sich auch über Technologien sagen, sie geben ihre Be-nutzbarkeit vor bzw schränken sie ein. "So zwingt (...) SMS zu kurzen Sätzen, Abkürzungen und Icons."¹ Diese Handlungsanweisungen nennt Bruno Latour Prescription. Es sind Skripte die in den Dingen eingeschrieben sind. Aufforderungen oder Disziplinierungen werden in den Dingen materialisiert. Ob das nun bewusst oder auch teilweise unbewusst passiert variiert, meistens jedoch ist absichtlich "ein eigenes Programm und spezifische Möglichkeiten" in das Objekt festgeschrieben.²

"Each artifact has its script, its potential to take hold of passersby and force them to play roles in its story."³

Oft werden Handlungsprogramme in Situationen be-nutzt, in welchen moralische Verpflichtung nicht aus-reicht, die Dinge dienen dazu "soziale Zusammenhänge zu stabilisieren".⁴ So hilft ein besonders schwerer und grosser Hotelschlüsselanhänger, die Aufforderung an die Gäste, die Schlüssel im Hotel zu lassen, zu intensivieren. Es ist jene "überlegene Moralität technischer Artefakte", die Latour in der ANT begreifen und behandeln will, die Ausmaße dieser sozialen Handlungen und Potenziale die in den Dingen liegen zu erkennen.⁵

1 Matthias Wieser 2012, S. 110 2 Andréa Belliger & David J. Krieger 2006, S. 423 Bruno Latour 1994, S. 314 Ingo Schulz-Schaeffer 2000, S. 1875 ebd.

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Rescripting Things

Bruno Latour’s Prescriptions, also in den Dingen einges-chriebene Skripte, verlieren im Bezug auf das Internet der Dinge ihre symbolische Leistung, sie werden Tat-sache. Vernetzte Geräte tragen intelligente Software in sich. Dieser Code ist ein Handlungsprogramm für das Gerät, es schreibt eine Art Potenzialraum vor. Die Soft-ware bestimmt was das Gerät kann und macht.Stellen wir uns nun ein neuen Hotelschlüssel vor, nun vernetzt und intelligent. Die Prescription, in diesem Fall echter Code der auf dem integrierten Prozessor läuft, soll sicher stellen, dass der Schlüssel an der Rezeption ab-gegeben wird, anhand von Vibration. Die Vibration wird automatisiert aktiviert wenn der Schlüssel auserhalb des Hotelgebäudes ist. Der Potenzialraum des Schüssel ist in diesem Fall vibrieren oder nicht vibrieren. Der neue Schlüsselanhänger ist also nicht immer unangenehm wie der schwere und große Schlüsselanhänger, son-dern er verändert sich, er reagiert und ist dadurch wohl in seiner Funktion noch besser. Bruno Latours Phrase "act at a distance" ist nun ebenso ohne symbolischen Character, sondern Wirklichkeit.¹ Der alte und schwere Schlüsselanhänger hat nicht für den Hotelier von der Ferne gehandelt, der Schlüsselanhänger befindet sich in einem Ist-Zustand, er handelt nicht wirklich. Der neue Schlüsselanhänger jedoch wird zum handeln gebracht, ein Signal aus der ‘Ferne’ setzt ihn in Bewegung. Der Ist-Zustand kann verändert werden. Nicht nur das Pre-scriptionen nun tatsächlich in Form von Code vorhan-den sind, sie sind nun auch interaktiv.

Die ferngesteuerte Veränderung des Ist-Zustands von Artefakten kann aber auch Gefahren mit sich führen. Wenn Fehler, absichtlich oder unabsichtlich, in der Kommunikation vorkommen, verhält sich das Gerät anders als es eigentlich tun sollte. Im Fall unseres Schlüsselanhängers könnte man durch falsche Signale den Schlüssel immer vibrieren lassen und ihn so uner-träglich machen, oder man stellt die Vibration komplett ab und verursacht dadurch eventuell einen Verlust des Schlüssels. Szenarien, die zugegebenermaßen nicht sehr dramatisch sind, die aber in anderen Fällen extrem gefährlich werden können. Stellen wir uns nun eine intel-ligente Eisenbahnschranke vor, sie erhält Informationen

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von herankommenden Zügen, Punkt genau kennt sie ihre Positionen und Geschwindigkeiten. Ist ein Zug in einer bestimmten Distanz, schliesst sich die Schranke voll automatisiert. Es bedarf keinen Menschen mehr, der auch mal vergisst oder übersieht, die Maschine würde keine Fehler machen, "no human is as relentlessly moral as a machine".² Bis zu der Situation, in der die Maschine mit falschen Information gefüttert wird, das Szenario brauchen wir nicht weiter zeichnen.Die vorhergesehenen Ist-Zustände innerhalb des Poten-zialraums zu verändern ist eine Methode die unermüdli-che Gehorsamkeit der Artefakte zu missbrauchen. Man manipuliert oder verändert die Aufgabe des Geräts. Der Schlüsselanhänger hat die Aufgabe, den Besucher zu er-innern den Schlüssel abzugeben, die Eisenbahnschran-ke hat die Aufgabe eine Kreuzung von Straße und Gleis zu sichern, in beiden Fällen kann die vorhergesehene Aufgabe geändert werden.

Den Potenzialraum verlassenDoch was passiert wenn man den eingeschriebenen Code sogar ändern kann, und somit den Potenzialraum erweitert. Dinge benutzt, abseits von ihrer davor vorstell-baren Handlungsweite. Ihren Zweck erweitert, wie ein Stuhl der benutzt wird um ein Fenster einzuschmeissen. Kann man einen automatischen Türöffner dazu bringen jemanden die Nase zu brechen? Können Fahrassistent-en moderner Autos manipuliert werden um absichtlich Unfälle zu provozieren? Oder wie sicher sind vernetzte Herzschrittmacher? Das Internet der Dinge hatte einen ersten famosen Fall, Hacker missbrauchten ans Inter-net geschlossene Kühlschränke um von ihnen Viren und Spam-Emails zu verschicken. Eine Art steuerbare Zweckentfremdung. Die Erweiterung des Potenzialraums ist leider nicht vorhersehbar, es ist eine neue Form der Autonomie der Technik. In jedem Produkt stecken ungeahnte Funktionalitäten die entdeckt und genutzt werden können. Seiner Kreativität kann man freien Lauf lassen. So auch bei einem Forschungsprojekt an der Columbia University. Sie entdeckten eine Sicherheitslücke bei Laserdruckern von Hewlett Packard, die letztendlich dazu führen kann den Drucker in Flammen zu setzen. Es lässt sich von überall ein Firmware-Update ausführen, ohne Authentifizierung, in diesem Beispiel installierte das Forschungsteam neue Firmware, die dazu führt, dass die Fixierstation im Drucker überhitzt und das darunterliegende Papier anfängt zu rauchen. Der Druck-er verlässt seinen Potenzialraum und wird in seiner

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Funktionalität erweitert. Er wird nicht mehr benutzt um Dokumente auszudrucken, sondern als Brandstifter. Ein Alltagsgegenstand, der in Wohnungen, Büros, Schulen und sonst überall zu finden ist, kann theoretisch von jedem Gerät mit Internetanschluss ferngesteuert wortwörtlich gezündet werden.Die Prescriptionen, das Handlungspotenzial von Dingen kann verändert werden. Bruno Latours Prescription sind reskribierbar.

1 Bruno Latour 1992, S. 1512 ebd. S. 157

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Recherche,

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Zu Besuch bei den Dingen

Während meiner Recherchen zu dieser Arbeit las ich von einer Suchmaschine namens Shodan. Eine Such-maschine ähnlich zu Google, nur das hier nicht nach Internetseiten, Strassen oder Restaurants gesucht werden kann, sondern nach Geräten, Geräte die an das Internet geschlossen sind. Benannt nach einer virtuel-len Figur aus der Videospielreihe System Schock, wurde Shodan 2009 von John Matherly gegründet. Vordergrün-dig initiierte man Shodan um eine Art Hardwareumfrage möglich zu machen. Welche Softwareversionen laufen auf den Servern in Deutschland? Wie viele Menschen in Berlin benutzen ein All-In-One Drucker von Epson? Welche Webcam wird in China am meisten verkauft? Eine heimliche Marktanalyse durch die unterirdischen Leitungen des Internets. John Matherly fing klein an, Stück für Stück, IP-Adresse für IP-Adresse hörte sein Pro-gramm auf das Protokoll des Geräts am anderen Ende der Leitung. Man muss es sich vorstellen wie ein ‘Guten Tag’ auf allen erdenklichen Sprachen in eine Wohnung reinzurufen, je nachdem bei welcher Sprache reagi-ert wird kann man wissen welches Gerät hier wohnt. Inzwischen hat Shodan mehr als eine Milliarde Geräte identifiziert und indexiert, von Routern und Webcams, bis hin zu medizinischen Geräten in Krankenhäusern und Steuerungssystemen in Wasserkraftwerken.¹ Das beängstigende daran ist, dass viele dieser Geräte un-geschützt im Internet herumliegen, die IP-Adresse ist bekannt und die Willkommenstür lädt offen und her-zlich zum Besuch ein.

1 Kashmir Hill 2013, S. 1

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Murder by Mouse-Click

Für die Medizin ist das Internet der Dinge ein interes-santes und schon ausgiebig behandeltes Thema. Viele Konzerne arbeiten an intelligenten Systemen die das Behandeln von Patienten verbessern und vereinfachen sollen. Kleine medizinische Geräte die am oder sogar im Körper angebracht werden, sollen zum einen den zu Behandelnden beobachten und kontrollieren, dann aber auch eingreifen können wenn es nötig wird. So wurden schon implantierbare Herzmonitore entwickelt die kon-tinuierlich den Herzrhythmus kontrollieren, die gesam-melten Daten des Implantats werden so oft wie möglich über das Internet in die Patientendatenbank hochge-laden. Der behandelnde Arzt kann ohne den eigenen Schreibtisch zu verlassen, jederzeit aktuelle Messwerte einsehen und auswerten. Bei Diabetikern hingegen heisst der Zauberspruch Continous Glucose Monitoring, eine permanente Überwachung des Glukosewerts. Hier geht das Gerät noch weiter, nicht nur agiert es als Sen-sor, das Gerät kann auch Insulin verabreichen. Ein selb-stregelnder Kreislauf aus Messen und Eingriff. Jay Radcliffe, ein Spezialist für IT-Sicherheit ist selbst Diabetiker. Er trägt so ein CGM und wollte wissen ob er seine Insulinpumpe hacken kann. Nach langem Forschen hat Jay Radcliffe es geschafft, es war ihm möglich der Insulinpumpe vorzutäuschen unterzuckert zu sein, die Folge wäre eine Überdosis Insulin, hypo-glykämisches Koma und bei fehlender Behandlung der Tod. "Moderne medizinische Geräte, die eine Schnitt-stelle zur Datenübertragung haben, sollen endlich sich-erer werden".¹ Die Insulinpumpe die Leben retten soll, kann schnell zur Mordwaffe werden.

1 Michael Moorstedt 2013, S. 72

A Jay Radcliffe hat dieses Gerät von Medtronic gehackt. Durch ein Man-In-The-Middle-Attack konnte er die Insulinpumpe steuern wie er wollte. Eine ferngezündete Überdo-sis Insulin die zum Tod führen kann, ist so ohne Probleme machbar.

B Jay Radcliffe mit seinem Werk- zeug. Mit einem Arduino funkt er sich zwischen die Geräte.

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Do not use, Death may occur!!!

Dan Tentler, ein bekannter IT-Sicherheitsexperte bes-chäftigt sich intensiv mit der Suchmaschine Shodan. Weltweit präsentiert er seine Funde auf Konferenzen. Wie ein Jäger durchforstet er Shodan nach offenen Zugän-gen, nur ist seine Trophäe kein Hirschgeweih, sondern ein Screenshot. Er hat dafür extra eine Software entwick-elt. Sie durchsucht Shodan nach offenen Geräten und sobald der Zugriff gelingt, wird ein Screenshot gemacht.

In seinen Präsentationen zeigt er dem Publikum davon Beispiele. Pures Entsetzen ist die Folge, denn tatsächlich lebenswichtige Geräte, haben sehr niedrige Sicherheits-stufen, wenn überhaupt.Einer der beeindruckendsten Beispiele zeigt ein simples Steuerinterface für eine Ampelschaltung. Dan Tentler und jeder beliebige der dieses offene Kontrollsystem entdeckt, kann von seinem Schreibtisch aus per Mausk-lick die Ampelphase manipulieren. Die Konsequenzen wären verheerend, nicht umsonst zeigt das Steuerin-terface folgenden Satz: "Do not use while controller is being used for traffic control or serious damage, injury or death may occur ! ! !" Die Konsequenzen sind bewusst. Jeder gesunde Menschenverstand kann so eine Sicher-heitslücke nicht zulassen. Mit welcher Fahrlässigkeit hier das bekannte Risiko übersehen wird ist unmöglich zu argumentieren.

A Das simple Interface für eine Straßenampel. Ungeschützt an das Internet geschlossen, kann man die Ampelphase manipulieren. Wie die Warnung sagt können dabei Men-schen sterben: DEATH MAY OCCUR! ! !

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DANGER!DO NOT USE WHILE CONTROLLER ISBEING USED FOR TRAFFIC CONTROLOR SERIOUS DAMAGE, INJURY OR

DEATH MAY OCCUR ! ! !

Warning!Shutting off controller while runningthe flash memory test may corrupt files,or other data on the flash drive

*** DAT Main Menu ***1) Processor2) Front Panel3) Field I/O4) Async Ports5) Sync Ports6) Modem Tests7) Utility Functions8) Run Continuous9) Configure Standard Tests

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A Die Steuerungssoftware eines Schwimmbeckens: Per Mausklick kann man jederzeit und von überall die Chlorpumpe aufmachen.

B Ein ungeschütztes und offen zugängliches Kontrollsystem für eine Autowaschanlage. Die kom-plette Kontrolle der Maschienen kann von hier aus gesteuert werden.

C Die Kühlanlage eines Wasser- kraftwerks ohne Sicherheitsmaß- nahmen an das Internet geschlos-sen. Jedes internetfähige Gerät kann dieses Interface erreichen und Werte verändern.

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Addendum,

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Seite "Akteur-Netzwerk-Theorie". In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 5. Februar 2014, 11:47 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ak-teur-Netzwerk-Theorie&oldid=127233762 [16. 05.2014]

Watson, G. (Hg.) (2007): Actor Network Theory, After-ANT & Enactment: Implications for method. PDF, URL: http://www.gavan.ca/wp-content/uploads/2007/01/ANT_comp.pdf [15.04.14].

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Hiermit bestätige ich, dass ich diese Arbeit selbst-ständig verfasst und keine anderen als die angegebenen Quellen verwendet habe.

Berlin, den 15.4.2014

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Yours truly,Daniel Dalfovo