Tax Fraud & Forensic Accounting...längst in einem ähnlich komplexen Umfeld wie Großunternehmen...

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Tax Fraud & Forensic Accounting Christian Hlavica · Frank M. Hülsberg Uwe Klapproth Hrsg. Umgang mit Wirtschaftskriminalität 2. Auflage

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Tax Fraud &Forensic Accounting

Christian Hlavica · Frank M. HülsbergUwe Klapproth Hrsg.

Umgang mit Wirtschaftskriminalität

2. Auflage

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Tax Fraud & Forensic Accounting

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Christian Hlavica • Frank Hülsberg • Uwe Klapproth Herausgeber

Tax Fraud & Forensic AccountingUmgang mit Wirtschaftskriminalität

2. Auflage

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ISBN 978-3-658-07839-3 ISBN 978-3-658-07840-9 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-07840-9

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HerausgeberChristian HlavicaMünchen, Deutschland

Frank HülsbergHaan, Deutschland

Uwe KlapprothMünchen, Deutschland

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V

Vorwort

Wirtschaftskriminalität – ein ernst zu nehmender Nachteil für Unternehmen

Wirtschaftskriminalität ist in den zurückliegenden Jahren zu einem zunehmend öffentlich diskutierten Thema geworden.

Durch die ausgeprägte öffentliche Aufarbeitung, aber auch wegen der verhängten emp-findlichen Strafen ist das Problembewusstsein für dieses Thema seitens der Marktteil-nehmer gefordert. Wie Ergebnisse zur Erforschung der Wirtschaftskriminalität belegen, werden wirtschaftskriminelle Handlungen von immer mehr Unternehmen als Gefahr für die Wirtschaft angesehen. Nicht zuletzt deswegen investieren immer mehr Unternehmen zunehmend in die Etablierung von Systemen zur Verhinderung und Aufdeckung von do-losen Handlungen. Damit verbunden ist die Schärfung eines sensibilisierten Bewusstseins für dieses Thema, aber auch eine verbesserte Kenntnis über Möglichkeiten und Grenzen der Verhinderung bzw. Aufdeckung von Wirtschaftskriminalität. Nicht zu unterschätzen sind die aus einer erhöhten öffentlichen Aufmerksamkeit resultierenden Reputationsschä-den. Sowohl Unternehmen, als auch deren Führungskräfte und Aufsichtsräte sind demzu-folge gefragt, das Risiko eines Reputationsschadens durch Schaffung wirksamer Corporate Governance- und Compliance-Strukturen zu reduzieren.

Von kleinen und mittelständischen Unternehmen wird das Thema Wirtschaftskriminali-tät offenbar immer noch unterschätzt. Dabei agieren diese Unternehmen im Zuge der Glo-balisierung und der damit einhergehenden internationalen Vernetzung und Digitalisierung längst in einem ähnlich komplexen Umfeld wie Großunternehmen und sind entsprechend den gleichen Risiken ausgesetzt. Immer wieder sind auch es kleine und mittelgroße Un-ternehmen, die dank ihrem hervorragendem Know-how ganze Industriezweige mit neuen Technologien revolutionieren. Aufgrund unzureichender Schutzmechanismen sind diese Unternehmen allerdings ein attraktives Ziel für wirtschaftskriminelle Handlungen. In vielen Fällen setzen kleine und mittelgroße Unternehmen leichtfertig auf das Prinzip Vertrauen und scheuen einen zusätzlichen Aufwand für die Schaffung von sinnvollen respektive an-gemessenen Kontrollen.

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VI Vorwort

In Fällen, in denen Unternehmen einen Handlungsbedarf erkannt haben ist oft zu be-obachten, dass diese sich auf die ursprünglich eingeführten Regelungen und Maßnahmen verlassen und diese nicht an ein sich veränderndes Umfeld anpassen. Augenfällig ist zudem, dass laut Studien die Anzahl der Aufdeckung von Wirtschaftskriminalität in etwa zur Hälfte auf einem Zufall beruht. Insofern erscheint es notwendig, der systematischen Aufdeckung und nachhaltigen Bekämpfung doloser Handlungen eine größere Beachtung schenken.

Das vorliegende Werk soll dem Leser als ein Praxisleitfaden für ein ganzheitliches Anti-Fraud-Management dienen. Auf Grundlage einer multidisziplinären fachlichen Ausrichtung bietet das Autorenteam einen breiten Einblick zum Thema Wirtschaftskriminalität. Neben Wirtschaftsprüfern, Steuerberatern, Certified Fraud Examiner, Compliance-Spezialisten und Juristen gehören Psychologen, Datenschutzfachleute, ehemalige Kriminalbeamte so-wie Fachleute aus der Wissenschaft dem Autorenteam an. Ihre Intention ist es, Forensic Accounting als Risikomanagement-Disziplin vorzustellen und Optimierungsansätze für die Aufklärung und Verhinderung von Fraud aufzuzeigen.

Die Herausgeber

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Bearbeiterverzeichnis

1. Ausgangslage –1.1 Bundeslagebild zur Wirtschaftskrimina-

litätDr. Uwe Klapproth, Herbert Nuszpl

1.2 Dynamische Veränderungen des Unter-nehmensumfeldes

Christian Hlavica

1.3 Wirtschafts- und Industriespionage – eine Bedrohung für Unternehmen

Maxim Worcester

1.4 Kontrolle – Credo für eine anspruchs-volle Unternehmensführung

Eva Bergmann

2. Grundlagen zum Phänomen Wirtschafts-kriminalität

2.1 Wirtschaftsstrafrechtliche Verfolgung in Deutschland

Christian Hlavica

2.2 Kriminologische Erklärungsversuche zur Wirtschaftskriminalität

2.2.1 Wirtschaftskriminalität – Begriffliche Grundlagen

Detlef Thomann

2.2.2 Ursachen von Wirtschaftskriminalität im Unternehmen

Ines Martenstein

2.2.3 Ursachenorientierte Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität

Ines Martenstein

3. Tax Fraud –3.1 Begriffliches Verständnis von Tax Fraud Prof. Dr. Alexander M. Dühn fort3.2 Ausgewählte Tax Fraud Muster –3.2.1 Umsatzsteuerkarusselle Prof. Dr. Alexander M. Dühnfort3.2.2 Bauabzugssteuer Prof. Dr. Alexander M. Dühnfort3.2.3 Steuerumgehung an den Landesgrenzen

– Zölle und VerbrauchsteuernMonika Zitzmann, Michael Hunde-beck

3.2.4 Bilanzdelikte Christian Hlavica3.2.4.1 Steuerstrafrechtliche Verfolgung Christian Hlavica3.2.4.2 Bilanzstrafrecht Christian Hlavica3.2.4.3 Grundsatz der Bilanzklarheit und Bilanz-

wahrheitProf. Dr. Alexander M. Dühnfort

VII

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3.3 OECD-Leitfaden für die Betriebs-prüfungspraxis

Christian Hlavica

3.4 Zifferntests zur Aufdeckung von Steuer-hinterziehung und ihre Beurteilung durch die Gerichte

Daniela Kühne

3.5 Maßnahmen zur Anerkennung steuer-relevanter Sachverhalte

Prof. Dr. Alexander M. Dühnfort

4. Unternehmen im Fokus von Geldwäsche-aktivitäten

Dr. Albert Kaufmann

5. Berufliche Anforderungen an den Steuer-berater und Wirtschaftsprüfer

5.1 Berufliche Anforderungen an den Steuerberater

Christian Hlavica

5.2 Berufliche Anforderungen an den Wirtschaftsprüfer

Bianca Bitzer

6. Strafrechtliche Rahmenordnung und Selbstregulierung

6.1 Fraud-Prävention durch strafrechtliche Rahmenordnung

6.1.1 Kernstrafrecht Dr. Daniel Schilling6.1.2 Unternehmensstrafrecht Christian Hlavica6.2 Fraud-Prävention durch Marktsteuerung

und SelbstregulierungEva Bergmann

7. Fraud-Aufdeckung und Prävention durch Forensic Accounting

7.1 Forensic Accounting Bianca Bitzer7.2 Risikofaktoren und Indikatoren für

dolose HandlungenDetlef Thomann

7.3 Fraudulent Statements: Analyse von Lageberichten – Ansätze zur Erkennung unzuverlässiger Informationen durch forensische und literaturwissenschaft iche Methoden

Dr. Markus Grottke

7.4 Forensische Datenanalyse Jörg Meyer7.4.1 Arten von Datenanalysen Jörg Meyer7.4.2 Analyse unstrukturierter Daten Jörg Meyer7.4.3 Analyse strukturierter Daten Jörg Meyer7.4.4 Rechtlicher Rahmen Jörg Meyer7.4.5 Interpretation und Ableitung von

PrüfungshandlungenStephan Zirch

7.5 Hinzuziehung von externen Spezialisten –7.5.1 Nutzen für das Unternehmen Rüdiger Birkental, Dr. Uwe Klapproth7.5.2 Verfahrensweisen Rüdiger Birkental, Dr. Uwe Klapproth

VIII Bearbeiterverzeichnis

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7.5.3 Zielsetzung von Sonderuntersuchungen Rüdiger Birkental, Dr. Uwe Klapproth7.5.4 Rechtsstreitigkeiten (Disputes) als Folge

wirtschaftskrimineller HandlungenChristian Hlavica, Damian James Byrne

8. Anti-Fraud Management als Risiko-managementdisziplin

Verena Brandt, Heiko Fauck, Christian Hlavica, Nina Kiehne, Safet Kopov, Detlef Thomann

IXBearbeiterverzeichnis

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Abkürzungsverzeichnis

§ Paragraph% Prozenta. a. O. am angegebenen OrtABl. Amtsblatt der Europäischen GemeinschaftenABS Asset Backed SecuritiesAbb. AbbildungAbs. AbsatzACFE Association of Certified Fraud ExaminersACI KPMG’s Audit Committee Institutea. E. allerhöchste EntscheidungAEAO Anwendungserlass zur Abgabenordnunga. F. alte FassungAFM Anti-Fraud ManagementAG Aktiengesellschaft, auch Zeitschrift Die AktiengesellschaftAICPA American Institute of Certified Public AccountantsAktG AktiengesetzAlt. AlternativeAMEX American Stock ExchangeAnSVG AnlegerschutzverbesserungsgesetzAO AbgabenordnungAOS Accounting, Organisations and SocietyAPAG AbschlussprüferaufsichtsgesetzAPAK Abschlussprüferaufsichtskommission

(künftig Abschlussprüferaufsichtsstelle)APG Asia/Pacific Group on Money LaunderingArt. ArtikelARUG Gesetz zur Umsetzung der AktionärsrechterichtlinieASB Auditing Standards BoardASCII American Standard Code for Information InterchangeAStG AußensteuergesetzAStW Aktuelles aus dem Steuer- und Wirtschaftsrecht

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AU-C U.S. Clarified General Accepted Auditing StandardsAufl. AuflageAW-Prax Zeitschrift für Außenwirtschaft in Recht und PraxisAz. AktenzeichenBaFin Bundesanstalt für FinanzdienstleistungsaufsichtBAG BundesarbeitsgerichtBARefG BerufsaufsichtsreformgesetzBayObLG Bayerisches OberlandesgerichtBB Betriebs-BeraterBBC British Broadcasting CorporationBDI Bundesverband der Deutschen IndustrieBDSG BundesdatenschutzgesetzBEPS Base Erosion and Profit ShiftingBeschl. BeschlussBetrVG BetriebsverfassungsgesetzBFH BundesfinanzhofBFHE Bundesfinanzhof – EntscheidungenBFuP Betriebswirtschaftliche Forschung und PraxisBGB Bürgerliches GesetzbuchBGBl. BundesgesetzblattBGH BundesgerichtshofBGHR BGH Report (Bundesgerichtshof - Entscheidungen)BGHSt Entscheidungen des Bundesgerichtshofs in StrafsachenBGHZ Entscheidungen des Bundesgerichtshofs in ZivilsachenBilKoG BilanzkontrollgesetzBilReG BilanzrechtsreformgesetzBit Binery DigitBKA BundeskriminalamtBME Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik

e. V.BMF Bundesministerium der FinanzenBMJ Bundesministerium für JustizBMWi Bundesministerium für Wirtschaft und TechnologieBMZ Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und

EntwicklungBPI Bribe Payers IndexBRAO BundesrechtsanwaltsordnungBRD Bundesrepublik DeutschlandBR-DS Bundesrats-DrucksacheBsGaV Betriebsstättengewinnaufteilungsverordnungbspw. beispielsweiseBStBl. Bundessteuerblatt

XII Abkürzungsverzeichnis

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BS WP / vBP Berufssatzung für Wirtschaftsprüfer / vereidigte BuchprüferBT Strafrecht besonderer TeilBT-Drs. BundestagsdrucksacheBUJ Bundesverband der UnternehmensjuristenBVerfG BundesverfassungsgerichtBWA Betriebswirtschaftliche Auswertungbzw. beziehungsweiseca. circaCCZ Corporate Compliance ZeitschriftCEO Chief Executive OfficerCFC Controlled Foreign CorporationCFE Certified Fraud ExaminerCFI Certified Fraud InvestigatorCFO Chief Financial OfficerC. F. R. Code of Federal RegulationsCG Corporate GovernanceCIA Certified Internal AuditorCIME Committee on International Investment and Multinational

EnterprisesCMS Compliance Management SystemCO2 KohlenstoffdioxidCOP Communication on ProgressCOSO Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway

CommissionCpD Conto pro DiverseCPI Corruption Perception IndexCR Zeitschrift Computer und RechtCSR Corporate Social ResponsibilityDAJV Newsletter der Deutsch-Amerikanischen Juristen-

Vereinigung e. V.DAX Deutscher AktienindexDAX30 Deutscher Aktienindex in Bezug auf die Entwicklung

der 30 größten und umsatzstärksten, an der Frankfurter Wertpapierbörse gelisteten Unternehmen

DB Der BetriebDBA DoppelbesteuerungsabkommenDBW Die BetriebswirtschaftDCGK Deutscher Corporate Governance KodexDec. DecemberDER Digital Evidence Recoveryd. h. das heißtDICO Deutsches Institut für Compliance e. V.

XIIIAbkürzungsverzeichnis

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DIHK Deutscher Industrie- und HandelskammertagDJT Deutscher JuristentagDM Deutsche MarkDNFBP Designated non-financial Businesses and ProfessionsDNWE Deutsches Netzwerk WirtschaftsethikD&O Directors-and-Officers (Versicherung)DOJ Department of JusticeDPR Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung e. V.Dr. DoktorDRiZ Deutsche RichterzeitungDRS Deutscher Rechnungslegungsstandardd. s. das sindDStR Deutsches SteuerrechtDStRE Deutsches Steuerrecht - EntscheidungsdienstEBA European Banking Authorityebd. ebendaECIIA European Confederation of Institutes of Internal AuditingECOFIN Economic and Financial Minister (Europäischer Rat für

Wirtschaft und Finanzen)ECU European Currency UnitEd. EditionEDV Elektronische DatenverarbeitungEFD Eidgenössisches FinanzdepartmentEFG Entscheidungen der FinanzgerichteEFPIA European Federation of Pharmaceutical Industries and

AssociatesEFTA European Free Trade AssociationEG Europäische GemeinschaftEGFinSchÜbkProt2AG Gesetz zur Ausführung des Zweiten Protokolls vom

19. Juni 1997 zum Übereinkommen über den Schutz der finanziellen Interessen der Europäischen Gemeinschaften, der gemeinsamen Maßnahme betreffend die Bestechung im privaten Sektor von 22. Dezember 1998 und des Rahmenbeschlusses von 29. Mai 2000 über die Verstärkung des mit strafrechtlichen und anderen Sanktionen bewehrten Schutzes gegen Geldfälschung im Hinblick auf die Einführung des Euro

EIOPA European Insurance and Occupational Pensions AuthorityE-Mail Elektronische MailEMB Ethikmanagement der Bayerischen BauwirtschaftEMNID Erforschung der öffentlichen Meinung, Marktforschung,

Nachrichten, Informationen und Dienstleistungen

XIV Abkürzungsverzeichnis

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EMS European Multi-StakeholderEPS Entwurf Prüfungsstandard (IDW EPS)ErfK Erfurter Kommentar zum ArbeitsrechtERP Enterprise Resource PlanningESMA European Securities and Markets AuthorityEStDV Einkommensteuer DurchführungsverordnungEStG EinkommensteuergesetzEStH Hinweise zum Einkommensteuergesetzet al. et alii (und andere)etc. et ceteraEU Europäische UnionEuAuslfÜbk Europäischen AuslieferungsübereinkommenEUBestG Gesetz zu dem Protokoll vom 27. September 1996 zum

Übereinkommen über den Schutz der finanziellen Interessen der Europäischen Gemeinschaften (EU-Bestechungsgesetz)

EuGH Europäischer GerichtshofEUR EuroEuRhÜbk Europäisches Übereinkommen über die Rechtshilfe in

StrafsachenEurofisc Europäische Internetplattform für Steuerberatunge. V. eingetragener Vereinevtl. eventuellEWG Europäische Wirtschaftsgemeinschaftf. folgend/eff. fortfolgend/eFASB Financial Accounting Standards BoardFATF Financial Action Task ForceFBI Federal Bureau of InvestigationFCPA Foreign Corrupt Practices ActFG FinanzgerichtFGO FinanzgerichtsordnungFiBu FinanzbuchhaltungFIDIC Fédération Internationale des Ingénieurs ConseilsFn. FußnoteFN-IDW Fachnachrichten des IDWFSRB FATF-Style Regional BodyFSGO Federal Sentencing Guidelines for OrganizationsFTSE4Good Financial Times Stock Exchange For Good IndexG7 Gruppe der sieben bedeutendsten Industrienationen der WeltGAFI Groupe d’Action FinancièreGATT General Agreement on Tariffs and TradeGAufzV Gewinnabgrenzungsaufzeichnungsverordnung

XVAbkürzungsverzeichnis

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GCR Global Corruption ReportGDPdU Grundsätze zum Datenzugriff und zur Prüfbarkeit digitaler

UnterlagenGen GenossenschaftGenG Gesetz betreffend die Erwerbs- und

Wirtschaftsgenossenschaften (Genossenschaftsgesetz)GG Grundgesetzggf. gegebenenfallsGI Geldinstitutegem. gemäßGmbH Gesellschaft mit beschränkter HaftungGmbHG Gesetz betreffend die Gesellschaften mit beschränkter

Haftung (GmbH-Gesetz)GmbHR GmbH RundschauGoB Grundsätze ordnungsmäßiger BuchführungGreco Group of States against CorruptionGRI Global Reporting InitiativeGuV Gewinn- und VerlustrechnungG. v. Gesetz vomGVG GerichtsverfassungsgesetzGWB Gesetz gegen WettbewerbsbeschränkungenGwG Gesetz über das Aufspüren von Gewinnen aus schweren

Straftaten (Geldwäschegesetz)GwBekErgG Gesetz zur Ergänzung der Bekämpfung der

Geldwäsche und der Terrorismusfinanzierung (Geldwäschebekämpfungsergänzungsgesetz)

GwGErgG Gesetz zur Ergänzung des GeldwäschegesetzesHdb. VorstandsR Handbuch des VorstandsrechtsHFA Hauptfachausschuss des IDWHGB Handelsgesetzbuchhl. Hektoliterh. M. herrschende MeinungHR Human ResourcesHrsg. HerausgeberIAASB International Auditing and Assurance Standards BoardIAM Identity Access ManagementIAPC International Auditing Practices CommitteeIAS International Accounting StandardsIbid. EbendaICAEW The Institute of Chartered Accountants in England and

WalesICC International Chamber of Commerse

XVI Abkürzungsverzeichnis

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ICG Initiative Corporate Governance der deutschen Immobilienwirtschaft e. V.

IDEA Interactive Data Extraction and Analysisi. d. F. in der Fassungi. d. F. v. in der Fassung vomi. d. R. in der RegelIDW Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e. V.i. E. im EinzelnenIFAC International Federation of AccountantsIFRS International Financial Reporting Standardsi. H. v. in Höhe vonIIA The Institute of Internal AuditorsIKS Internes KontrollsystemILO International Labour OrganizationInc. Incorporationinkl. inklusiveinsb. insbesondereInsO InsolvenzordnungINT Department of Institutional IntegrityIntBestG Gesetz zur Bekämpfung internationaler BestechungIOSCO International Organization of Securities CommissionsIRC Internal Revenue CodeIRG Gesetz über die internationale Rechtshilfe in StrafsachenIRS Internal Revenue ServiceISA International Standard on Auditingi. S. d. im Sinne desISO International Organization for StandardizationIStR Internationales SteuerrechtIT Informationstechnologiei. V. m. in Verbindung mitIWB Internationale WirtschaftsbriefeIWF Internationaler Währungsfondsjew. jeweilsJg. JahrgangJStG JahressteuergesetzKap. KapitelKapInHaG KapitalinformationshaftungsgesetzKapMuG Kapitalanleger-MusterverfahrensgesetzKarlsruher Komm. Karlsruher Kommentar zum OWiGKG KommanditgesellschaftKGaA Kommanditgesellschaft auf AktienKJ Kritische Justiz, Vierteljahresschrift für Recht und Politik

XVIIAbkürzungsverzeichnis

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KK Karlsruher Kommentar zum OWiGKOM Bericht der KommissionKonTraG Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im

UnternehmensbereichKPI Key Performance Indicator (strategische Messgröße für die

Leistungsfähigkeit eines Unternehmens)KPMD Kriminalpolizeilicher MeldedienstKSchG KündigungsschutzgesetzKStG KörperschaftsteuergesetzKWG Gesetz über das Kreditwesen (Kreditwesengesetz)KWMBl Amtsblatt der Bayerischen Staatsministerien für Unterricht

und Kultus und Wissenschaft, Forschung und KunstLAG LandesarbeitsgerichtLCM Listed Company Manuallit. BuchstabeLK Leipziger KommentarLKW Lastkraftwagenlog. LogarithmusLtd. Limited CompanyMAH Münchener Anwalts HandbuchMaRisk Mindestanforderungen an das Risikomanagementsystem

(Finanzdienstleistungsbranche)MarkenG Gesetz über den Schutz von Marken und sonstigen

KennzeichenMDAX Mid-Cap-DAXMDG Millennium Development Goalsm. E. meines ErachtensMio. MillionenMONEYVAL Committee of Experts on the Evaluation of Anti-Money

Laundering Measures and the Financing of TerrorismMrd. MilliardenMROS Schweizerische Meldestelle für GeldwäschereiMschrKrim Monatszeitschrift für Kriminologie und StrafrechtsreformMTIC Missing Trader Intra-CommunityMüKoAktG Münchener Kommentar zum AktiengesetzMüKoHGB Münchener Kommentar zum HandelsgesetzbuchMünchKommBGB Münchener Kommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuchm. w. N. mit weiteren NachweisenNASDAQ National Association of Securities Dealers Automated

QuotationsNCTS New Computerised Transit Systemn. F. neue FassungNGO Non Governmental Organization

XVIII Abkürzungsverzeichnis

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NJW Neue Juristische WocheNJW-RR NJW-Rechtsprechungs-ReportNKS Nationale KontaktstellenNo. NumberNr. NummerNSA National Security AgencyNStZ Neue Zeitschrift für StrafrechtNWB Neue WirtschaftsbriefeNYSE New York Stock ExchangeNZA Neue Zeitschrift für ArbeitsrechtNZG Neue Zeitschrift für GesellschaftsrechtOECD Organisation for Economic Co-operation and Developmento. g. oben genanntOLAF Office Européen De Lutte Anti-Fraude (Europäisches Amt

für Betrugsbekämpfung)OLG OberlandesgerichtOrgKG Gesetz zur Bekämpfung des illegalen Rauschgifthandels und

anderer Erscheinungsformen der organisierten KriminalitätOSINT Open Sources Intelligenceo. V. ohne VerfasserOWiG Gesetz über Ordnungswidrigkeiten

(Ordnungswidrigkeitengesetz)para. Paragraph (im Sinne von Absatz)PatentG PatentgesetzPB Psychological BulletinPC Personal ComputerPCAOB Public Company Accounting Oversight BoardPDA Personal Digital AssistantPDF Portable Document FormatPEP Politically Exposed Person (Politisch exponierte Person)PIN Personal Identification NumberPIStB Praxis Internationale SteuerberatungPKS Polizeiliche KriminalstatistikPKW PersonenkraftwagenProf. ProfessorPS PrüfungsstandardPStR Praxis SteuerstrafrechtPwC Pricewaterhouse CoopersQM QualitätsmanagementR. RecommendationRbEuHb Rahmenbeschluss 2002/584/JI des Rates vom

13. Juni 2002 über den Europäischen Haftbefehl und die Übergabeverfahren zwischen den Mitgliedstaaten

XIXAbkürzungsverzeichnis

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rd. rundresp. respektiverev. revisedRGBl. ReichsgesetzblattRGSt Entscheidungen des Reichsgerichts in StrafsachenRiStBV Richtlinien für das Strafverfahren und das BußgeldverfahrenRiVASt Richtlinien für den Verkehr mit dem Ausland in

strafrechtlichen AngelegenheitenRIW Recht der internationalen Wirtschaftrkr. rechtskräftigRMS RisikomanagementsystemRn. RandnummerRz. RandzifferS. Satz, SeiteSAP Business Software, Hersteller: SAP AG, Walldorf; SAP steht

für „Systemanalyse und Programmentwicklung“SarbOx Sarbanes-Oxley ActSAS Statement on Auditing StandardSDÜ Durchführung des Übereinkommens von SchengenSEC Securities and Exchange CommissionSec. Section (im Sinne von Paragraph oder Abschnitt)SEV Sammlung der Europäischen Verträge / EuroparatsverträgeSFAS Statement of Financial Accounting StandardsSIF Staatssekretariat für internationale FinanzfragenSK Systematischer Kommentar zum StrafgesetzbuchSMS Short Message Services. o. siehe obenSOA Sarbanes-Oxley ActSOE Special Operations Executivesog. sogenanntSOX Sarbanes Oxley ActSQL Structured Query LanguageSR Special Recommendationst. Rspr. ständige RechtsprechungStÄndG SteueränderungsgesetzStB Der SteuerberaterStBerG SteuerberatungsgesetzStBp Die steuerliche BetriebsprüfungSteuerHBekV SteuerhinterziehungsbekämpfungsverordnungStGB StrafgesetzbuchStHBG SteuerhinterziehungsbekämpfungsgesetzStPO Strafprozessordnung

XX Abkürzungsverzeichnis

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StR strafrechtliche Rechtsprechung des BundesgerichtshofsStV Strafverteidigers. u. siehe untenTEUR Tausend EuroTI Transparency InternationalTIR Transports Internationaux RoutiersTKG TelekommunikationsgesetzTransPuG Gesetz zur weiteren Reform des Aktien- und Bilanzrechts zu

Transparenz und PublizitätTUG Transparenzrichtlinie-UmsetzungsgesetzesTz. Textzifferu. undu. a. unter anderem, und andereu. ä. und ähnlichesUK United KingdomUMAG Gesetz zur Unternehmensintegrität und Modernisierung des

AnfechtungsrechtsUN United NationsUNCAC United Nation Convention Against CorruptionUNO United Nations OrganizationUNODC United Nations Office on Drugs and CrimeUrhG UrheberrechtsgesetzUrt. UrteilUS ASB United States Accounting Standards BoardUS United StatesUSA United States of AmericaUSB Universal Serial BusU.S.C. United States CodeUSD US DollarUS-GAAP United States Generally Accepted Accounting PrinciplesU.S.S.C. United States Federal Sentencing CommissionU.S.S.G. United States Federal Sentencing GuidelinesUStG Umsatzsteuergesetzu. s. w. und so weiteru. U. unter UmständenUWG Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerbv. vom, von, vorv. a. vor allemVAG VersicherungsaufsichtsgesetztVBI Verband beratender IngenieurevBP vereidigter Buchprüferv. Chr. vor Christus

XXIAbkürzungsverzeichnis

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VersR VersicherungsrechtVFE-Lage Vermögens-, Finanz- und ErtragslageVG Verwaltungsgerichtvgl. vergleicheVol. VolumeVorstAG Gesetz zur Angemessenheit der VorstandsvergütungVorstOG Gesetz über die Offenlegung der Vorstandsvergütungenvs. versusWiGBl. WirtschaftsgesetzblattWiKG Gesetz zur Bekämpfung der WirtschaftskriminalitätWiStG WirtschaftsstrafgesetzWistra WirtschaftsstraftrechtWLAN Wireless Local Area NetworkWM Zeitschrift für Wirtschafts- und BankenrechtWP WirtschaftsprüferWPg Die WirtschaftsprüfungWpHG WertpapierhandelsgesetzWPK WirtschaftsprüferkammerWPO Gesetz über eine Berufsordnung der Wirtschaftsprüfer

(Wirtschaftsprüferordnung)WTO World Trade Organizationz. B. zum BeispielZfB Zeitschrift für BetriebswirtschaftslehreZFR Zeitschrift für Finanzmarktrechtzfwu Zeitschrift für Wirtschaft und UnternehmensethikZfZ Zeitschrift für Zölle und VerbrauchsteuernZiff. ZifferZInsO Zeitschrift für das gesamte InsolvenzrechtZIP Zeitschrift für WirtschaftsrechtZJS Zeitschrift für das juristische StudiumZK ZollkodexZK-DVO Zollkodex-DurchführungsverordnungZR Registerzeichen zu Entscheidungen des Bundesgerichtshofs

im Zusammenhang mit Revisionen, Beschwerden gegen die Nichtzulassung der Revision, Anträge auf Zulassung der Sprungrevision sowie Berufungen in Patentsachen

ZRP Zeitschrift für RechtspolitikZStW Zeitschrift für die gesamte Strafrechtswissenschaft

XXII Abkürzungsverzeichnis

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Inhaltsverzeichnis

1 Ausgangslage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1Dr. Uwe Klapproth, Herbert Nuszpl, Christian Hlavica, Maxim Worcester, Eva Maria Bergmann

2 Grundlagen zum Phänomen Wirtschaftskriminalität . . . . . . . . . . 37Christian Hlavica, Detlef Thomann, Ines Martenstein

3 Tax Fraud . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77Prof. Dr. Alexander M. Dühnfort, Monika Zitzmann, Michael Hundebeck, Christian Hlavica, Daniela Kühne

4 Unternehmen im Fokus von Geldwäscheaktivitäten . . . . . . . . . 159Dr. Albert Kaufmann

5 BeruflicheAnforderungenandenSteuerberaterund Wirtschaftsprüfer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 201Christian Hlavica, Bianca Bitzer

6 StrafrechtlicheRahmenordnungundSelbstregulierung . . . . . . . 219Dr. Daniel Schilling, Christian Hlavica, Eva Maria Bergmann

7 Fraud-Aufdeckung und Prävention durch Forensic Accounting . . . 267Bianca Bitzer, Detlef Thomann, Dr. Markus Grottke, Jörg Meyer, Stephan Zirch, Rüdiger Birkental, Dr. Uwe Klapproth, Christian Hlavica, Damian James Byrne

8 Anti-FraudManagementalsRisikomanagementdisziplin . . . . . . 339Verena Brandt, Heiko Fauck, Christian Hlavica, Nina Kiehne, Safet Kopov, Detlef Thomann

Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 375

Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 395

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U. KlapprothMünchen, DeutschlandE-Mail: [email protected]. NuzsplLübeck, DeutschlandC. Hlavica ( )München, DeutschlandE-Mail: [email protected]. WorcesterBerlin, DeutschlandE-Mail: [email protected]. M. BergmannNew York, USAE-Mail: [email protected]

1 Ausgangslage

Dr. Uwe Klapproth, Herbert Nuszpl, Christian Hlavica, Maxim Worcester, Eva Maria Bergmann

1.1 Bundeslagebild zur Wirtschaftskriminalität

Wenn man sich mit dem Thema Wirtschaftskriminalität beschäftigt, so muss man sich bei der Frage nach der Bedeutung auch den zugrunde liegenden Zahlen widmen. Zwangsläufig kommt man dabei schnell auf polizeiliche Angaben über Wirtschaftskriminalität und hier insbesondere auf die in der Regel jährlich veröffentlichten Bundeslagebilder Wirtschafts-kriminalität und die polizeilichen Kriminalstatistiken.

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© Springer Fachmedien Wiesbaden 2017 C. Hlavica, F. Hülsberg, U. Klapproth (Hrsg.), Tax Fraud & Forensic Accounting, DOI 10.1007/978-3-658-07840-9_1

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1.1.1 Zahlen als Controllinginstrument für die polizeiliche Ermittlung

Eine erfolgreiche Führung und Steuerung von Organisationen stützt sich normalerweise sowohl auf intuitive als auch auf rationale Faktoren. Es sind also Erfahrung und Finger-spitzengefühl genauso erforderlich wie die Analyse von Zahlen, Daten und Fakten. Je komplexer und spezialisierter Organisationen werden, desto mehr nimmt, sowohl in der Privatwirtschaft als auch im öffentlichen Sektor, die Notwendigkeit einer rationalen Grund-lage für Entscheidungen auf Basis einer sorgfältigen Analyse des Zahlenmaterials zu. Dabei ist es in der Regel die Aufgabe des Controllings, als rationales Element im Führungsprozess dieses Zahlenmaterial so aufzubereiten, dass auf dieser Basis Entscheidungen getroffen werden können. Im Wesentlichen geht es im Bereich des polizeilichen Controllings darum, die unzähligen Informationen, die in einer Behörde an unterschiedlichen Stellen und unter Zuhilfenahme verschiedener Medien erhoben, gesammelt und gepflegt werden, zu einem aufeinander abgestimmten Informationssystem zusammenzufügen. Ende der neunziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts hat man bei der Polizei erkannt, dass reine Arbeits-statistiken wie die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für eine konkrete Steuerung der Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität nicht immer brauchbar waren.

Aus diesem Grund wurde für den Bereich der Wirtschaftskriminalität im Jahr 1999 das „Bundeslagebild Wirtschaftskriminalität“ mit dem Ziel der aktiven Unterstützung des Planungsprozesses für die involvierten Polizeidienststellen entwickelt und im Jahr 2000 erstmalig veröffentlicht.

1.1.2 Bundeslagebild Wirtschaftskriminalität

Die Erstellung des ersten Bundeslagebildes war Teil eines Maßnahmenkataloges zur Effi-zienzsteigerung der Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität1, der im Jahr 1999 anlässlich einer Tagung polizeilicher Experten vorgeschlagen wurde.

Der Maßnahmenkatalog beinhaltete neben der Beschreibung eines Problemfeldes kon-krete Lösungs- und Umsetzungsvorschläge und konzentrierte sich auf Problembereiche, die nicht nur als wichtig, sondern auch – mit dem Ziel einer nachhaltigen Verbesserung bei der Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität – als zeitnah umzusetzen angesehen wurden.

Zum Inhalt dieses Maßnahmenkataloges gehörte das „Bundeslagebild Wirtschaftskrimi-nalität“. Es war erkannt worden, dass die in der PKS ausgewiesene Kriminalitätsentwick-lung in den Jahren davor von schwankenden Fallzahlen und variierenden Erscheinungs-formen gekennzeichnet und als polizeiliches Steuerungsinstrument unsicher war. Es wurde angenommen, dass ein „Bundeslagebild Wirtschaftskriminalität“ eine wichtige zusätzliche Grundlage für die polizeiliche Lagebeurteilung, ein lageangepasstes Handeln und damit Voraussetzung für eine effiziente Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität sein würde. Das bekannte Wissen der Polizei über Wirtschaftskriminalität sollte zusammengetragen und die

1 Wirtschaftskriminalität Bundeslagebild 2000, Bundeskriminalamt, S. 7.

2 U. Klapproth et al.

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Bedrohung durch die Wirtschaftskriminalität durch Fakten untermauert, in Statistiken und exemplarischen Fallschilderungen dargestellt und bewertet werden.

Das „Bundeslagebild Wirtschaftskriminalität“ wurde zum ersten Mal im Jahr 2000 auf Basis der Meldungen aller Landeskriminalämter über den Kriminalpolizeilichen Melde-dienst (KPMD), die PKS sowie unter Einbeziehung anderer Quellen nach einheitlichen Mindestanforderungen erstellt und durch das Bundeskriminalamt (BKA) veröffentlicht. Die über den KPMD abgewickelten Eingangsmeldungen umfassen den bei den Polizeidienst-stellen erfolgten Eingang von Verdachts- oder Strafanzeigen zu bestimmten Straftaten. Diese Eingangsmeldungen wurden um Daten der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und Daten aus der polizeilichen Kriminalitätsstatistik ergänzt und durch die polizeilichen Experten bewertet.

1.1.3 Polizeiliche Definition des Begriffs Wirtschaftskriminalität

In diesem Zusammenhang wurde erstmals eine polizeiliche Definition des Begriffs Wirt-schaftskriminalität veröffentlicht, um sicherzustellen, dass man eine einheitliche Basis für die entsprechenden Daten hatte.

Als Wirtschaftsdelikte wurden definiert:Die Gesamtheit der in § 74c Abs. 1 Nr. 1–6 Gerichtsverfassungsgesetz (GVG)2 aufge-

führten Straftaten.

• Delikte, die im Rahmen tatsächlicher oder vorgetäuschter wirtschaftlicher Betätigun-gen begangen werden und über eine Schädigung von Einzelnen hinaus das Wirt-schaftsleben beeinträchtigen oder die Allgemeinheit schädigen können und/oder deren Aufklärung besondere kaufmännische Kenntnisse erfordert.

• In § 74 c GVG wird die Zuständigkeit der Wirtschaftsstrafkammer an den Gerichten geregelt. Insgesamt wird hier eine Vielzahl von Gesetzen und Straftatbeständen aus dem Strafgesetzbuch aufgeführt, wobei Verstöße gegen diese Gesetze oder Straftatbe-stände unter die Zuständigkeit der Wirtschaftsstrafkammer fallen.

Die weitere materielle Definition wurde an § 30 Abs. 4 Nr. 5b Abgabenordnung (AO) angelehnt. Danach sind alle Taten als Wirtschaftsstraftaten qualifiziert, die „nach ihrer Begehungsweise oder wegen des Umfangs der durch sie verursachten Schäden geeignet sind, die wirtschaftliche Ordnung erheblich zu stören oder das Vertrauen der Allgemeinheit auf die Redlichkeit des geschäftlichen Verkehrs oder auf die ordnungsgemäße Arbeit der Behörden und der öffentlichen Einrichtungen erheblich zu erschüttern“.3

2 Gerichtsverfassungsgesetz (GVG) in der Fassung vom 9. Mai 1975, zuletzt geändert durch Gesetz vom 1. Juli 1997.3 Abgabenordnung in der Fassung der Bekanntmachung vom 1. Oktober 2002.

31 Ausgangslage

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Ausdrücklich wird im Zusammenhang mit der polizeilichen Definition darauf hinge-wiesen, „dass Wirtschaftskriminalität vielfältig und nicht zuletzt wegen ihrer Abhängigkeit von der wirtschaftlichen, technischen und gesamtgesellschaftlichen Entwicklung sowie von zivil- und verwaltungsrechtlichen Regelungen nicht endgültig zu erfassen“ sei.4 Die poli-zeiliche Definition kann deshalb in Bezug auf veränderte Rahmenbedingungen ausgelegt werden. Wichtigste Charakteristika hierfür sind die Tatbestandsmerkmale der tatsächli-chen oder vorgetäuschten wirtschaftlichen Betätigung und die besonderen kaufmännischen Kenntnisse zur Aufklärung.

1.1.4 Abgrenzung zur polizeilichen Kriminalstatistik (PKS)

1.1.4.1 Polizeiliche Kriminalstatistik als ArbeitsstatistikBundeseinheitlich wird seit dem 1. Januar 1971 die PKS als Ausgangsstatistik geführt. Dies bedeutet, dass bekannt gewordene Straftaten nach Abschluss der polizeilichen Er-mittlungen und vor Aktenabgabe an die Staatsanwaltschaft oder das Gericht erfasst wer-den. Mit der PKS soll der Arbeitsumfang für die Polizei im zu betrachtenden Zeitraum dargestellt werden. Außerdem wurden als Ziele der PKS unter anderem definiert, dass die Zusammenstellung aller der Polizei bekannt gewordenen strafrechtlichen Sachverhalte unter Beschränkung auf ihre erfassbaren wesentlichen Inhalte im Interesse einer wirksamen Kriminalitätsbekämpfung zu einem überschaubaren und möglichst unverzerrten Bild der angezeigten Kriminalität führen sollte. „Insoweit dient sie der Beobachtung der Krimina-lität und einzelner Deliktsarten, des Umfangs und der Zusammensetzung des Tatverdäch-tigenkreises sowie der Veränderung von Kriminalitätsquotienten und der Erlangung von Erkenntnissen für die vorbeugende und verfolgende Verbrechensbekämpfung, organisato-rische Planungen und Entscheidungen sowie kriminologisch soziologische Forschungen und kriminalpolitischen Maßnahmen“.5

Die PKS 2013 beinhaltet so z. B. alle polizeilichen Ermittlungsfälle, die im Jahr 2013 durch die Polizei zum Abschluss gebracht und weitergeleitet wurden. Es handelt sich aus-schließlich um eine rückwirkende Betrachtung des Arbeitsaufkommens der Polizei. Daraus kann man zwar bei Betrachtung verschiedener Zeitabschnitte eine Auswertung bezüglich der Belastung der Polizeidienststellen in der Vergangenheit durchführen, eine zukunftsori-entierte Grundlage für Planungen und ein Forecast sind unter diesen Gegebenheiten jedoch nur bedingt realisierbar. Auf Grundlage der Daten der PKS lassen sich auch keine Aussagen zur Qualität von Ermittlungsverfahren treffen. Jede Straftat soll für die Statistiken gleich gewichtet werden, unabhängig von der Dauer der Ermittlungen, besonderen Herausforde-rungen während des Ermittlungsverfahrens oder zum Beispiel einem überdurchschnittlich großen Datenvolumen.

4 Wirtschaftskriminalität Bundeslagebild 2000, Bundeskriminalamt, S. 20.5 Polizeiliche Kriminalstatistik 2008, Bundeskriminalamt, S. 2.

4 U. Klapproth et al.

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1.1.4.2 Problematiken der FallzählungInsbesondere im Bereich der Wirtschaftskriminalität sind auf Grund der Vorgaben zur Zähl-weise die Zahlen der PKS vorsichtig zu betrachten. So soll jede im Rahmen eines Ermitt-lungsvorgangs bekannt gewordene rechtswidrige Handlung ohne Rücksicht auf die Zahl der Geschädigten als ein Fall erfasst werden. Durch die Art und Weise der Zählungen und der Zusammenfassung der Delikte für den Bereich der Wirtschaftskriminalität unter einem Summenschlüssel kann es jedoch zu Verzerrungen durch Mehrfachzählungen kommen.

Polizeiliche Ermittlungsverfahren im Bereich der Wirtschaftskriminalität zeichnen sich in der Regel durch eine hohe Komplexität, einen großen Umfang und eine lange Ermitt-lungsdauer aus. Eine Ermittlungsdauer von bis zu drei oder mehr Jahren bei den dement-sprechend schwierigen Ermittlungsverfahren ist keine Seltenheit. Dies bedeutet, dass in Fällen, in denen solche Ermittlungsverfahren in die PKS einfließen, die eigentliche Tat schon lange zurück liegen kann. Dadurch können sich auch die gesellschaftlichen Rah-menbedingungen zwischenzeitlich in der Weise geändert haben, dass eine solche Tat in der durchgeführten Tatbegehung gar nicht mehr möglich ist.

1.1.4.3 Kriminalpolizeilicher Meldedienst (KPMD)Beim kriminalpolizeilichen Meldedienst Wirtschaftskriminalität handelt es sich um einen institutionalisierten Informationsaustausch innerhalb der Kriminalpolizeidienststellen. Er kann auch zur Information über den Arbeitsanfall aktueller Wirtschaftsverfahren herange-zogen werden und ist damit eine Eingangsstatistik. Entwickelt wurde der KPMD aber zur Erleichterung der polizeilichen Ermittlungen, indem Informationen über aktuelle Tatbe-gehungen, Täter und sonstige Besonderheiten der jeweiligen Deliktsbereiche ausgetauscht werden. Im Gegensatz zur reinen Zahlenvorgabe, wie die PKS, werden im KPMD durch Zusatzinformationen auch Bewertungen der Delikte vorgenommen.

1.1.4.4 Andere LagebilderKorruptionsdelikte sind weder in der PKS noch im „Bundeslagebild Wirtschaftskrimina-lität“ unter dem Begriff Wirtschaftskriminalität erfasst. Hierzu gibt es auf Grund der ge-sellschaftlichen Bedeutung der Korruptionsdelikte seit 1994 ein separates „Bundeslagebild Korruption“ und eine separate Ausweisung in der PKS. Ergänzend dazu sind im Besonderen das „Bundeslagebild Cybercrime“ und das „Bundeslagebild Zahlungskartenkriminalität“ zu erwähnen.

Wirtschaftskriminalistische Verfahren, die im Zusammenhang mit den Tätigkeiten der Organisierten Kriminalität festgestellt werden und dort eine immer größere Rolle spielen, werden seit 1991 im „Bundeslagebild Organisierte Kriminalität“ dargestellt. Unter Organi-sierter Kriminalität versteht man „die von Gewinn- oder Machtstreben bestimmte planmä-ßige Begehung von Straftaten, die einzeln und in Gesamtheit von erheblicher Bedeutung sind, wenn mehr als zwei Beteiligte auf längere oder unbestimmte Dauer arbeitsteilig

• unter Verwendung gewerblicher oder geschäftsähnlicher Strukturen,• unter Anwendung von Gewalt oder anderer zur Einschüchterung geeigneter Mittel, oder

51 Ausgangslage

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• unter Einflussnahme auf Politik, Medien, öffentliche Verwaltung, Justiz oder Wirt-schaft zusammenwirken“.6

Verfahren der Wirtschaftskriminalität erfüllen generell das erst genannte polizeiliche Definitionskriterium für Organisierte Kriminalität. Eine Qualifizierung als Organisierte Kriminalität erfordert allerdings das zusätzliche Vorliegen des Merkmals der „Anwendung von Gewalt“ oder des Merkmals der „Einflussnahme“.

1.1.4.5 Empirische BetrachtungDas erste „Bundeslagebild Wirtschaftskriminalität“ wurde für das Jahr 2000 erstellt. Als Besonderheit wurde hierbei festgestellt, dass ein Rückgang der Fallzahlen des Bereiches Wirtschaftskriminalität auf das Niveau von 1998 zu verzeichnen war. Es wurden 90.706 Fälle der Wirtschaftskriminalität gemeldet. Dies entsprach einem Anteil von 1,5 % aller ge-meldeten Delikte. Es waren 17.123 Fälle oder 16,2 % weniger als im Jahr 1999. Diese hohe Zahl war insbesondere auf einen Rückgang der Fallzahlen bei der Wirtschaftskriminalität im Zusammenhang mit Betrug und im Zusammenhang mit Anlagen und Finanzierungen sowie bei Wettbewerbsdelikten zurückzuführen und wurde mit größeren Ermittlungskom-plexen im Vorjahr erklärt. Der durch Wirtschaftskriminalität entstandene Schaden wurde mit 10,5 Milliarden DM (5,390 Milliarden Euro) angegeben. Somit verursachten ca. 1,5 % der registrierten Delikte ca. 60 % des Gesamtschadens, der im Jahr 2000 durch Kriminalität entstand.

Für das Jahr 2001 verzeichnete das „Bundeslagebild Wirtschaftskriminalität“ einen Anstieg der Fallzahlen um 21,3 % und in Summe 19.312 Fälle. Dies war insbesondere auf einen Anstieg im Bereich des Beteiligungs- und Kapitalanlagebetrugs und der Wirt-schaftskriminalität im Zusammenhang mit Anlagen und Finanzierungen zurückzuführen. Der Schaden, der durch Wirtschaftskriminalität entstand, wurde mit 13,19 Milliarden DM (6,822 Milliarden Euro) angegeben. Dies entsprach einer Steigerung von 27 %. Die Stei-gerungsraten im Bereich der Wirtschaftskriminalität wurden erneut auf größere Ermitt-lungskomplexe mit vielen Einzelfällen zurückgeführt, die im Jahr 2001 abgeschlossen wurden. Der Anstieg des Schadens wurde unter anderem auf die Einbeziehung des Flow-Tex-Verfahrens, mit einem Einzelschaden von knapp 4,6 Milliarden DM zurückgeführt, der im Jahr 2001 an die Staatsanwaltschaft weitergegeben wurde.

Für das Jahr 2002 wurde ein Rückgang der Fallzahlen auf ca. 86.000 Fälle und ein Rückgang der Schadenssumme auf 4,916 Milliarden EUR festgestellt. Während sich die Fallzahlen bis 2004 auf annähernd gleichem Level bewegten, stieg die Schadenssumme im Jahr 2003 auf 6,826 Milliarden Euro und sank 2004 auf ca. 5,626 Milliarden Euro. Von 2004 bis 2006 war ein Anstieg der Fallzahlen auf bis zu 95.887 Fällen feststellbar, wohin-gegen die Schadenssumme auf 4,320 Milliarden Euro sank.

6 Gemeinsame Richtlinien der Justizminister/-senatoren und der Innenminister/-senatoren der Länder über die Zusammenarbeit von Staatsanwaltschaft und Polizei bei der Bekämpfung der Organisierten Kriminalität (1990), (Anlage E der RiStBV).

6 U. Klapproth et al.

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Der Vergleich der Fallzahlen der Jahre 2012 und 2013 zeigt auf, dass die erfassten Wirt-schaftsstraftaten um 0,2 % und das Schadensvolumina um 1 % zurückgingen, die Grundaus-sage der „extremen Schadenshöhe im Vergleich zur Gesamtschadenshöhe aller gemeldeten Straftaten“ aber unbestritten im gleichen Verhältnis steht.

Die Fallzahlen zeigen zudem auf, dass 1,2 % der bundesweit erfassten Straftaten auf Wirtschaftsdelikte zurückzuführen sind, allerdings bemessen sich die korrespondieren-den finanziellen Schäden auf rund 48 % der erfassten Schadensummen (rd. 3,82 Mrd. EUR).

Zu den Schadenssummen ist darauf hinzuweisen, dass die immateriellen, durch Wirt-schaftskriminalität entstandenen Schäden nur schwer zu bezeichnen und zu beziffern sind. Diese werden aber als gewichtige Faktoren für die Bewertung des Schadenspotenzials der Wirtschaftskriminalität angesehen. Auch sei ergänzend anzumerken, dass die PKS kein getreues Spiegelbild der Kriminalitätswirklichkeit bietet, sondern je nach Deliktsart eine mehr oder weniger starke Annäherung an die Realität darstellt.

1.1.4.6 DunkelfelderDie Erfassung von Fällen der Wirtschaftskriminalität ist aufgrund gegebener unterschied-licher Bearbeitungskompetenzen mit statistischen Verzerrungen verbunden. So werden im „Bundeslagebild Wirtschaftskriminalität“ oder in der PKS keine Straftaten erfasst, die direkt durch Staatsanwaltschaften oder Finanzbehörden, also ohne Einbindung der Poli-zeidienststellen bearbeitet werden.

Die Aussagekraft polizeilicher Statistiken wird aber insbesondere dadurch einge-schränkt, dass der Polizei ein Großteil der begangenen Straftaten nicht bekannt wird. Die polizeilichen Statistiken beziehen sich auf das sog. Hellfeld der Straftaten. Über die Größe des Dunkelfeldes der nicht bekannt gewordenen Straftaten gibt es keine fundierten wis-senschaftlichen Untersuchungen. Der Umfang dieses Dunkelfeldes hängt von der Art des Deliktes ab und kann zum Beispiel durch eine Veränderung der Anzeigebereitschaft oder durch Kontrollmaßnahmen beeinflusst werden. Von einer feststehenden Relation begange-ner zu statistisch erfasster Straftaten kann nicht ausgegangen werden.

Die Anzeigebereitschaft kann durch verschiedene Faktoren wie beispielsweise

• die Erfolgsaussichten,• die Schadenshöhe,• die Auswirkungen auf das Image des geschädigten Unternehmens,• die möglicherweise drohenden Verbandsgeldbußen oder Marktausschlüsse, oder• die Vermeidung unternehmensinterner Unruhen

gehemmt werden.In den letzten Jahren wurden durch Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und Wirtschafts-

verbände zahlreiche Studien zum Thema Wirtschaftskriminalität durchgeführt. Die Studien stellen gewissermaßen eine Art Dunkelfeldanalyse dar, da die Anzahl der dargestellten Sachverhalte über die der Polizei bekannten Fälle hinausgeht.

71 Ausgangslage

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1.2 Dynamische Veränderungen des Unternehmensumfeldes

Das Umfeld eines Unternehmens besteht aus vielen Faktoren, die einen bedeutenden Ein-fluss auf die Wirtschaftlichkeit und den Erfolg des Unternehmens ausüben können. Bei diesen Faktoren handelt es sich insbesondere um:

• Impulse aus der Industrialisierung, Automatisierung und Computerisierung,• ökonomische Konsequenzen aus der Globalisierung,• wirtschaftliche Implikationen aus dem Bevölkerungswachstum,• Verfügbarkeit über kostengünstige Ressourcen in Form von Rohstoffen und Energie

sowie,• ökologische Restriktionen.7

Die Faktoren sind einem ständigen Wandel ausgesetzt, somit ändert sich auch der jewei-lige Einfluss auf Unternehmen. Im weitesten Sinne umschließt die Globalisierung sämtliche Bereiche im Unternehmensumfeld, da sie die anderen Faktoren beeinflusst bzw. sogar verursacht. Innerhalb des Unternehmens, auf der Mitarbeiterebene, zieht dies einen Werte-wandel nach sich, der sich in der Unternehmenskultur (im Sinne des Werte-Managements) und individuell bei jedem Mitarbeiter zeigt. Grundsätzlich ist ein Trend hin zur individu-ellen Verwirklichung zu erkennen, der durch die nunmehr internationalen Möglichkeiten verstärkt wird.

1.2.1 Globalisierung

Die Globalisierung ist in ihrer Auswirkung und Bewertung ein umstrittenes Konstrukt. In der Literatur findet man dazu sehr viele kontroverse Meinungen und Abhandlungen, nicht zuletzt weil Gewinner und Verlierer daraus hervor gehen. Tatsache ist, dass seit geraumer Zeit (bis zur industriellen Revolution zurück verfolgbar) ein Trend hin zu einer zunehmen-den internationalen wirtschaftlichen Verflechtung in der Welt beobachtet werden kann. Dieser Trend ist sowohl Ursache als auch Resultat von veränderten Ansprüchen an Unter-nehmen und Unternehmer sowie deren Mitarbeiter. Um abschätzen zu können, inwiefern wirtschaftskriminelles Verhalten durch Globalisierung beeinflusst wurde bzw. wird, werden im Folgenden verschiedene Aspekte der Globalisierung dargestellt.

Auf industrieller Ebene zeichnen sich seit längerem weltweite Produktionsmärkte und ein verstärkter Zugriff auf eine Bandbreite an ausländischen Produkten ab. Außerdem stei-gerte sich der internationale Handel um ein Vielfaches.8 Der Trend geht so weit, dass einige Unternehmen nur noch virtuell existieren und die gesamte Produktion ausgegliedert wurde. Sogenannte multinationale Konzerne verlegen ihre Produktionsstätten in das Ausland und

7 Hofmann, Prüfungshandbuch, S. 28 ff.8 Schifferes, Globalisation shakes the world, BBC News.

8 U. Klapproth et al.