"Gestensteuerung und die nächste Welle der 3D-Kameras" (Java Aktuell - 02/2015)
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Die Zukunft des InternetSpekulationen über die nächsten 10 Jahre
ErfaGruppe Internet, Efficiency Club Zürich4. Oktober 2005Andreas Göldi
Das mit den Zukunftsprognosen istso eine Sache:Herbert N. Cassons TelefonVisionen (1910)
• „Already the girl at the switchboard can find the person wanted inthirty seconds. [..] but it is still too long. It must be cut to twentyfive seconds, or twenty or fifteen.“
• „All persons of importance in the United States shall have callnumbers by which they may instantly be located.“
• „The distance over which conversations can be held has beenincreased to 2500 miles. But this is not far enough.I believe we will talk across continents and across oceans.“
Herbert N. Casson: The History of the Telephone, 1910http://etext.lib.virginia.edu/toc/modeng/public/CasTele.html
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Das Motto für heute:
„The future is already here, it’s justunevenly distributed“
–William Gibson
Agenda
• Die nächste Welle: Web 2.0• Businessmodelle für die Zukunft:
„Long Tail“und Hypermediation• Das verschwindende Internet:
Connectivity und Endgeräte
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Internet vor 10 Jahren
Was alles zwar schon erfunden, aber noch lange nicht Mainstream war:– Suchmaschinen– Java– PDF– SPAM– OnlineAuktionen– Instant Messaging– MP3– Voice over IP– VideoStreaming– ADSL– WLAN– Digitalkameras– SMS
Moore‘s Gesetz in der ganz konkreten PraxisVor 10 Jahren: Mein PC Heute: Mein Telefon
Typ
Gewicht
Prozessorleistung
RAM
Massenspeicher
Datenkommunikation
Batterielebensdauer
Preis
CompaqArmada 4100
2500 g
Ca. 100 MIPS (Dhrystone)
16 MB
810 MB Harddisk
max. 28.8 kBit/s
2 Stunden
6000 Fr.
NokiaCommunicator9500
222 g
Ca. 200 MIPS (Dhrystone)
80 MB
>1 GB Flash
200kBit/s Wireless / WLAN
2 Tage
1000 Fr.
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Die nächste Welle:Web 2.0
Die grossen Innovationswellen der ITIndustrie
MainframeSystem
IBMSystem/360
1965
MinicomputerDigital VAX/
Unix
1975
PC mit GUIApple Mac
1985
Web 1.0Mosaic
WebBrowser
1995
Web 2.0(?)
2005
?
2015
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Was wir bis jetzt hatten: Web 1.0
• Das Web besteht aus statischen HTMLSeiten, diepraktisch nicht interagieren, sondern nur mit Linksverbunden sind.
• Browser ist relativ dummes Anzeigeinstrument mit sehrbegrenzten Einsatzmöglichkeiten.
• Interaktivität: Primär simple Formulare
• Optimal für InformationsKonsum.
à Das Web als Schaufenster
Web 2.0
• Der Browser wird zur intelligenten ClientPlattform.Reichhaltige, nahtlose Interaktivität.
• „Contribution“steht im Vordergrund: User sind nicht passiveKonsumenten, sondern tragen überall etwas bei (bewusst oderunbewusst).
• Websites „sprechen miteinander“und „kollaborieren“.Informationen werden in ganz neuer Weise verbunden.
• Immer mehr Anwendungen sind webfähig und können online„gemietet“werden.
à Das Web als dynamische Applikationsplattform
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Web 2.0Trend Nr. 1:
Dynamisches UserInterface im Browser
Dynamisches Userinterface und Infosaus anderen Quellen bei map.search.ch
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Benutzerinterfaces mit AJAX(Asynchronous JavaScript and XML)
Quelle: Jesse James Garett, Adaptive Path
Beispiel Gmail
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Start.com
Das heisst:
• WebApplikationen mit ähnlicher Dynamik wie PCAnwendungen
• à Neue Anwendungsfelder werden möglich
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Selbstpublikation: Blogs, Podcasts, Vlogs, …
Content Syndication mit RSS (Really SimpleSyndication)
NachrichtenWebsite A
NachrichtenWebsite B
Blog A
Blog B
ContentAggregator RSSFeeds
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Tagging:Pragmatische Gruppierung ähnlicher Objekte
Tagging:Pragmatische Gruppierung ähnlicher Objekte
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Das heisst:
• Networking, Selbstdarstellung, private ContentProduktion werden zu einer wesentlichen Anwendungim Internet.
• Nutzung „kollektiver Intelligenz“zurInformationsstrukturierung.
Web 2.0Trend Nr. 3:
Offene APIs undSoftware als Service
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MashUps:Verbundene Applikationen
www.housingmaps.com
Kampf der offenen APIs: Google, Yahoo, Micrososoftetc.
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Offene Programmierschnittstellen (APIs) alsBasis für eigene Applikationen
Meine WebApplikation MeineDatenbank
Kartenanbieter
Suchmaschine
Produktdatenbank etc.
WebserviceAPI
WebserviceAPI
WebserviceAPI
WebserviceAPI
InternetInternet
Webservice
API
MashUps: InternetDating 2.0
http://hotmaps.frozenbear.com/
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MashUps und Tagging:Wo gibt‘s billiges Benzin?
http://www.mywikimap.com/
WebApplikationen: z.B. Projektmanagement
www.basecamp.com
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Web 2.0Applikationen:Software als Service
• Rein browserbasiert, keine lokale Installation, minimaleKonfiguration
• Sofort verfügbar, einfach nur registrieren und loslegen
• So einfach und modular wie möglich
• Kein Kauf, sondern Miete
Beispiel:Textverarbeitung im Browser mit Writely
www.writely.com
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Beispiel: CRM webbasiert mitSalesforce.com
Reines Mietmodell, ca. 65$ pro User und Monat
Lösungsmodule von Drittanbietern aufSalesforce.com
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Das heisst:
• Das Web wird zur offenen, geräteunabhängigenSoftwareplattform, auf der man eigene Applikationenmit reichhaltiger Funktionalität bauen kann.
• Webbasierte Applikationen könnten in vielenBereichen DesktopSoftware und EnterprisePaketeergänzen oder ablösen.
?Web 2.0: Es bleiben noch viele Fragen
• Standardisierung/Kompatibilität, v.a. beiBrowsern?
• Bandbreite?• Mobile Verfügbarkeit?• Stabilität?• Skalierbarkeit?• Security?• Kontinuität der Anbieter?
à Praktisch die gleichen Fragen hat man sich auch bei Web 1.0gestellt
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Ein paar Thesen zu Web 2.0
• Eine neue Generation von WebTechnologien undKonzepten hat jetzt einen Reifegrad erreicht, der einenbreiten Einsatz erlaubt.
• Das Web entwickelt sich dadurch (noch) stärker zumKommunikations und Applikationsmedium, weg vomdigitalen Schaufenster.
• Diese Technologien bieten viele Vorteile. Sie sind nichtperfekt, aber billig und relativ einfach.à wie der WebBrowser.
Businessmodelle für dieWeb 2.0Zukunft:
Long Tail und Hypermediation
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„The Long Tail“: Beispiel Buchläden
Quelle: Chris Anderson / ChangeThis
Umsatzpro Titel
Anzahl TitelCa. 100‘000
Gewinngrenze fürklassische, physischeBuchläden
Ca. 2‘300‘000
Gewinngrenze fürhybride Händlerohne Laden(z.B. Amazon)
Gewinngrenze fürrein digitaleeBookHändler
?
à Durch die Digitalisierung des SalesKanals und später auch desProduktes können auch noch kleinste Nischen lukrativ bedientwerden.
à Der Schlüssel: Wie kommt man an diese Nischen heran?
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Internet und Zwischenhandel
• 1995 dachte man, dass Internet den Zwischenhandelkillen wird („Disintermediation“).
• Hat es teilweise auch.• Aber es sind neue, sehr mächtige Händler bzw. Vermittler
entstanden:
à Die Wertschöpfungskette differenziert sich weiter aus undbegünstigt eine neue Art von Zwischenhändler:„Hypermediation“
Vertical Search: z.B. Tickets
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AffiliateProgramme
• Amazon: 1‘000‘000 AffiliateWebsites, die Traffic bringenund an Verkäufen mitprofitieren.
Affiliates mit voll eingebundenerFunktionalität
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Offene APIs für eCommerce: z.B. Amazon.com
Amazon ECommerce Service
Partner können verschiedene Features in eigeneWebsites einbinden:
• Detaillierte Produktinformationen und Produktbilder• KundenEmpfehlungen• WarenkorbFunktionalitäten
Businessmodell:• Benutzung der Katalogdienste gratis, aber Amazon muss
immer verlinkt werden• Amazon betreibt einen Marktplatz und bekommt
Kommission
à Amazon steht im Prinzip in Konkurrenz mit den eigenen Partnernà Aber nur so können alle Marktnischen abgedeckt werden!à Lukrativ für Amazon: Umsatz ohne spezifischen Aufwand
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Sehr, sehr grosse,monolithische
Produktdatenbank
Grosse, monolithischeECommercePlattform
UserUser
User
User User
User
User
User
User
User
User
Web 1.0: MonolithischeMegaECommercePlattformen
Sehr, sehrgrosse
Produktdatenbank
OffeneECommercePlattform
Produktdaten von
Dritten
Web 2.0: Offene „Hypermediation“Plattformen mit „Ökosystem“von Partnern
Nischenanbieter
Nischenanbieter
Nischenanbieter
User
User
UserUser User
UserUser
User
User
UserUser
Das nächste Ziel: Die Kontrolle über die User Identityà Präferenzen, soziales Netz, Aktivitäten, …
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Ein paar Thesen zu Hypermediation• Das Internet erlaubt die Abdeckung auch kleinster Nischen, vor
allem bei rein digitalen Produkten.• Damit das geht, ist ein „Ökosystem“von Anbietern nötig, die ihre
jeweiligen Zielkunden optimal bedienen können.à Spezifisches Wissen über und Glaubwürdigkeit bei der
Zielgruppe ist entscheidend• Die ECommerceGiganten mutieren immer mehr zu
Infrastrukturprovidern für dieses Ökosystem.
• Die Gewinner werden vermutlich die ganz grossen (Ebay, Google,Amazon, … ) und die ganz kleinen, schlanken Anbieter („TanteEmmaOnlineShops“) sein.
• Viele neue Chancen im Bereich Internetbasierte Software undmodulare Services
Das verschwindende NetzConnectivity und UserInterfaces im
SteckdosenZeitalter
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„Die Technik entwickelt sich vom Primitivenüber das Komplizierte zum Einfachen.“
Antoine de SaintExupéry
1995: „Ich gehe fast täglich ins Internet“ModemEpoche
2005: „Ich bin eigentlich meistens imInternet“AlwaysonEpoche mit ADSL, GPRS,WiFi, UMTS etc.
2015: „Internet?“SteckdosenEpoche: Einfach immer undüberall da
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Connectivity: Die Entwicklung geht weiter
Fixed Line:
• VDSL: bis 52 Mbit/sVDSL2: bis 200 Mbit/s
• Kabelfernsehnetz:bis 100Mbit/s
• Powerline?• Glasfaser bis nach Hause?• SatellitenInternet?
Mobile:
• HSDPAca. 10 Mbit/s
• 4G (UMTSNachfolge)bis 40 Mbit/s
• Wimaxbis 70 Mbit/s
Was man mit all dieser Bandbreite macht:z.B. HDTV
• Sehr viel höhereAuflösung als heutigeFernsehnorm– Bis 1920x1080 Pixel
• Ausschliesslichdigitale Verarbeitungund Ausstrahlung– Pro Kanal ca. 25
Mbit/s
• Viel Rechenpower imWohnzimmer nötigàWeitereAnwendungsfelder?
Samsung:HDTVDisplaymit 102“Bildschirmdiagonale
2.5 m
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Konvergenz in der Praxis: z.B. Slingbox
Quelle: www.slingmedia.com
Was wir vor zehn Jahren dachten, wie UserInterfaces seinwerden
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Der gute alte Browser (mit AJAX natürlich):Here to stay?
Entwicklungsgebiet Mobilgeräte• Was sie schon sind:
– Telefon– Agenda– EMailClient– Browser– Audio und Videoplayer– Kamera– Uhr– Spielkonsole
• Was sie bald noch sein könnten:– Fernsehempfänger– EBook und Zeitungsreader– Bezahlinstrument– Scanner– GPSNavigator– Fernbedienung– etc.
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Ein Modell für die Geräte der Zukunft?
• Kann nur eine Sache, die aber gut.• Ist nicht in jeder Hinsicht perfekt, aber
– sehr einfach zu bedienen– winzig– schön
• Integriert in ein wesentlich komplexeres System,das dem Benutzer aber weitgehend verborgenbleibt– MusikShop mit Empfehlungenà Hypermediation
– DRM– Podcasts
Andere Beispiele dafür: Alles Marktleader
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Versuch eines Fazits
Versuch eines Fazits
• Nach Jahren der Krise kommt wieder Bewegung insInternet:– Neue Basistechnologien sind reif für den breiten
Einsatz: AJAX, Syndication, offene APIs etc.– Neue Anwendungsformen und Businessmodelle
etablieren sich– Die Entwicklung bei Connectivity und mobilen
Geräten geht mit hoher Geschwindigkeit weiter– Nicht zuletzt: Investitionsfreude ist wieder daà Bubble 2.0?
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Wo liegen die grössten Geschäftschancen?
• ECommerce und Content für Nischenmärkte(„Long Tail“)
• Für grosse Player:Offene ECommerceInfrastruktur à la Amazon
• Internetbasierte Applikationen
• Schlaue Anwendungen (und Geräte) für den mobilenBereich
• Tools, um das alles zusammenzubauen
Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeitund schöne Zukunft noch!