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Research Collection
Doctoral Thesis
Beitrag zur Bestimmung der metallischen Verunreinigungen imReinaluminium
Author(s): Nussberger, Albert
Publication Date: 1924
Permanent Link: https://doi.org/10.3929/ethz-a-000092408
Rights / License: In Copyright - Non-Commercial Use Permitted
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Beitrag zur Bestimmung der metallischen
Verunrelniflunoen Im Reinaluminium.
«
Von der
Eidgenössischen Technischen Hochschule
in Zürich
zur Erlangung der
Wurde eines Doktors der technischen Wissenschaften
genehmigte
no. 366. Promotionsarbeit,
vorgelegt von
Albert Nußberger, Dipl. Ingenieur-Chemiker
aus Lenzburg (Kt. Aargau).
Referent: Herr Prof. Dr. W. D. T read well.
Korreferent: Herr Prof. Dr. E Baur.
Weida i. Thür. 1924.
Druck von Thomas & Hubert
Spezialdruckerei für Dissertationen.
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Meinen lieben Eltern
in Dankbarkeit gewidmet.
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Vorliegende Arbeit wurde in der Zeit vom Sommer¬
semester 1922 bis Wintersemester 1924 im analytischen Labo¬
ratorium der Eidgenössischen Technischen Hochschule aus¬
geführt.Es ist mir eine angenehme Pflicht, dem Vorstand des
Laboratoriums, meinem hochverehrten Lehrer
Herrn Prof. Dr. W. D. Tread well,
meinen wärmsten Dank auszusprechen für die Anregung zu
dieser Arbeit und die stete Unterstützung, die er ihr zuteil
werden ließ.
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Inhaltsübersicht.Seite
Einleitung 9
I. Bestimmung des Eisens im Aluminium 12
Trennung des Eisens von Aluminium 12
A. Ausgangsmaterial 12
B. Herstellung der Eisenlösung 12
C. Trennungsversuche 13
D. Reduktion des Ferriions zu Ferroion 14
E. Titration des Eisens 15
II. Bestimmung des Titans im Aluminium 25
A. Verhalten des Titans 25
B. Herstellung der Titanlösung 25
C. Die Titration des Titans 25
III. Bestimmung des Eisens neben Titan im Aluminium 28
IV. Bestimmung des Berylliums 30
V. Bestimmung des Zinks im Aluminium 31
Die Titration des Zinks mit Ferrocyankalium 31
Titration des angereicherten Zinks 38
VI. Bestimmung des Calciums im Aluminium 39
Elektrometrische Mikrotitration 40
Titration des Zinks 41
Titration des Kupfers 41
Beispiele für Mikrotitration 42
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Einleitung.
Das Aluminium hat im Laufe der Zeit eine große Be¬
deutung- in der Technik erlangt. So braucht man es in der
Stahlindustrie zur Reduktion des entkohlten Eisens. Wichtigist auch die Reduktion von Metalloxyden mit Aluminium nach
dem Goldschmidtschen Verfahren, die Verwendung- zu
Legierungen und in neuerer Zeit auch die Anwendung zu
Leitungsdrähten an Stelle des Kupfers. Es ist daher von großer
Bedeutung, eine genaue Analysenmethode zur Beurteilung des
Metalls zu besitzen. Die technische Aluminiumanalyse be¬
schränkt sich gewöhnlich auf die Bestimmung des Gehaltes
an Eisen, Kupfer und Silicium.
Im Lunge-Berl wird folgendes Verfahren empfohlen:Das Lösen des Aluminiums geschieht im reinsten Ätz¬
natron. In der Lösung wird die Kieselsäure auf bekannte
Art unlöslich gemacht. Der Rückstand wird mit Salzsäure
behandelt und auch hier wird die Kieselsäure gefällt. Im ge¬
meinsamen Filtrat kann dann das Kupfer und das Eisen leicht
bestimmt werden.
Nach Ottis-Handy1 bestimmt man das Eisen in einer
Extraprobe und benützt zur Lösung des Aluminiums und Eisens
ein Gemisch von ioo ccm Salpetersäure, spezifisches Ge¬
wicht 1,42, und 300 ccm Salzsäure, spezifisches Gewicht 1,2,
und 600 ccm 2 5°/0iger Schwefelsäure.
Für die Bestimmung des Kupfers wird empfohlen, eine
Probe Aluminium mit Natronlauge zu behandeln. Der Rück¬
stand, bestehend aus Kupfer und Eisen, wird in heißer, ver-
1 Berg- und Hüttenmännische Zeitung 1897, 54
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IO —
dünnter Salpetersäure gelöst. Nach der Entfernung- des Eisens
mit Ammoniak kann das Kupfer kolorimetrisch bestimmtwerden.
Will man eine genaue Bestimmung- des Aluminiums unter
Berücksichtigung- auch derjenigen Metalle, welche in Spurenim Aluminium vorhanden sind, ausführen, so dürften sich die
oben erwähnten Verfahren, welche das Aluminium nicht aus
der Lösung- entfernen, nicht eignen. In diesem Falle handelt
es sich zunächst darum, einen Weg zur Entfernung der Haupt¬
menge des Aluminiums zu finden.
Betrachtet man die Löslichkeit der Aluminiumsalze, so
findet man, daß die Mehrzahl dieser Salze in Wasser leicht
löslich ist. Eine Fällung des Aluminiums als kristallinischer,
leicht zu filtrierender Niederschlag ist erfahrungsgemäß aus
einer wäßrigen Lösung nicht zu erreichen. Um einen für
analytische Zwecke verwendbaren Niederschlag zu erhalten,
liegt es nahe, nach einem anderen Lösungsmittel zu suchen.
Es zeigt sich, daß eine Fällung des Aluminiums als Chlorid
aus konz. Salzsäure möglich ist. Diese Fällung ist aber nicht
vollständig.Go och und Havens1 fanden, daß eine quantitative
Fällung des Aluminiums aus einer Mischung von gleichenTeilen konz. Salzsäure und Äther nach dem Sättigen mit
gasförmiger Salzsäure erreicht werden kann.
Dieses Verhalten des Aluminiums erwies sich von großer
Bedeutung, da es sich zeigte, daß Eisen und Beryllium in
einem solchen Gemisch leicht löslich sind.
Gooch und Havens gelang es auch, mit Hilfe der Äther-
Salzsäure eine Trennung dieser beiden Metalle vom Aluminium
mit sehr guten Resultaten durchzuführen. Orientierende Ver¬
suche mit Zink, Wismut und Kupfer ließen erkennen, daß die
Methode jedenfalls auch zur Trennung dieser Metalle ver¬
wendet werden kann. Nach den günstigen Erfahrungen, die
mit dieser Methode auch im hiesigen Laboratorium gemacht
wurden2, war anzunehmen, daß sie auch zur Untersuchung des
1 Zeitschr. f. anorg. Chem. 13.2 Brunner, Diss. Zürich 1919.
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— Il —
Reinaluminiums verwendbar sei. Die Methode schien insofern
als besonders zweckmäßig-, da sie einerseits zur Reinigung- der
Aluminiumsalze und anderseits zur Trennung- des Aluminiums
von bekannten Zusätzen an Fremdmetall verwendet werden
konnte. Es war somit ein einfacher Weg gegeben, die
Leistungsfähigkeit der Methode zu prüfen. Im Verlaufe dieser
Arbeit wurde das Verhalten von kleinen Zusätzen an Eisen,
Titan, Zink, Beryllium und Calcium untersucht.
Bei der Ausführung der vorliegenden Arbeit standen mir
Mittel aus dem Aluminiumfond zur Verfügung, wofür ich dem
Aluminiumfond meinen besten Dank aussprechen möchte.
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I. Bestimmung des Eisens im Aluminium.
Trennung des Eisens von Aluminium.
A. Ausgangsmaterial.
Als Ausgangsmateral für die folgenden Versuche wurde
AlClg • 6H20 gewählt. Zur Darstellung des reinen Salzes wurde
technisches Aluminium in verdünnter Salzsäure gelöst. Dann
wurde bis zur Sirupkonsistenz eingedampft und nachher mit
Wasser verdünnt. Dadurch wird erfahrungsgemäß die vor¬
handene Kieselsäure durch partiellen Wasserentzug praktischunlöslich gemacht. Von der Kieselsäure wurde abfiltriert,
wobei auf dem Filter auch noch kleine Bestandteile von Kohle
zurückblieben. In die filtrierte Lösung wurde nun, nach dem
Verdünnen mit dem gleichen Volumen an Äther, Salzsäuregasbis zur Sättigung eingeleitet, wobei die Lösung mit Eis gekühltwar. Alles Aluminium wird auf diese Weise als A1C13 -6H00 in
der Form eines grob kristallinischen weißen Pulvers gefällt.Trotzdem gaben Proben von ca. 5 g nach einmaliger Reinigungnoch eine deutliche Rhodanreaktion, so daß die Fällung aus
Äther-Salzsäure wiederholt werden mußte. Dies führte dann zu
einem vollkommen eisenfreien Produkt, mit dem die folgendenVersuche ausgeführt wurden.
B. Herstellung der Eisenlösnng.
Aus chemisch reinem „Eisenchlorid zur Analyse" von
Kahlbaum wurde eine ^„molare Lösung hergestellt, deren
Gehalt bestimmt wurde durch Fällen des Eisens mit frisch
destilliertem Ammoniak und Wägen des Niederschlages als
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— 13 —
Fe203. 20 ccm dieser Lösung auf diese Weise gefällt gabeneinen Gehalt von:
1. Bestimmung: 0,1117 g . .._ , „
„ .im Mittel: 0,1118 g.
2. Bestimmung: 0,1119 g
Durch Verdünnen der Lösung wurde eine ^-Lösung her¬
gestellt, die in 10 ccm 5,58 mg Fe enthielt.
C. Tremmngsrersuche.
Die bequeme Fällbarkeit des Aluminiums mit Salzsäure¬
gas legte es nahe, diese Methode für die Trennung des
Aluminiums von Eisen, beziehungsweise zur Anreicherung des
Eisens zu verwenden. Bei dieser Arbeitsweise bleiben, wie
weiter unten gezeigt werden soll, noch eine Reihe anderer
Metalle in Lösung, auf deren Rolle bei der Titration des
Eisens noch hinzuweisen ist. Als prinzipiell brauchbare Methode
zur Entfernung der Hauptmenge des Aluminiums wäre auch
an die Fällung des Eisens als Hydroxyd durch Kalilaugezu denken, während das Aluminium gleichzeitig als Aluminat
gelöst würde. Abgesehen von den Schwierigkeiten, die sich
bei der Filtration der Aluminatlösung leicht einstellen, ist die
Wahrscheinlichkeit sehr viel größer, daß bei der Aluminat-
fällung fremdes Eisen mit der Natronlauge in die Lösunggelangt, so daß auch mit Rücksicht auf diesen Punkt die
Äther-Salzsäuremethode gewählt wurde.
Zur Ausführung der Trennung wurden Proben mit
A1C13-6H20 in möglichst wenig Wasser gelöst und in einem
Erlenmeyer mit dem gleichen Volumen an Äther versetzt.
10 ccm der -^-Eisenchloridlösung wurden als Verunreinigungzugegeben. Unter Kühlung mit Eis wurde dann Salzsäuregaseingeleitet. Den erforderlichen Salzsäurestrom erhielt ich durch
Einwirkung von Schwefelsäure auf große Stücke von Ammon-
chlorid, die in einem gewöhnlichen Kipp miteinander zur
Reaktion gebracht wurden. Zwecks Reinigung des Gases
wurde dieses durch konz. Salzsäure, konz. Schwefelsäure und
zuletzt durch eine Waschflasche mit Glaswolle geleitet, um
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— 14 —
die evtl. mitgerissenen Schwefelsäuretröpfchen zurückzuhalten.
Die Salzsäure wird anfänglich sehr begierig von der Lösung
aufgenommen. Eine Verstopfung des Einleitungsrohres durch
ausgeschiedenes A1C13-6H20 tritt nicht ein, wenn letzteres
nur in die Ätherschicht taucht. Anfänglich tritt noch keine
Fällung- ein, dies geschieht erst bei höheren Konzentrationen
und sie erreicht ihr Ende erst bei der vollständigen Sättigungder Äther-Salzsäure. Dabei entsteht eine homogene Lösung.Nun wurde durch eine Nutsche mit Hartfiltereinlage filtriert
und der Niederschlag mehrmals mit Äther-Salzsäure gewaschen.Das Filtrat, welches ungefähr 400 ccm betrug, wurde auf dem
Wasserbad in einer Porzellanschale vorsichtig- zur Trockne
verdampft. Einige Proben verdünnte ich mit Wasser; andere
wurden unmittelbar eingedampft. Aus den erhaltenen Resul¬
taten konnte ich ersehen, daß hierbei ein meßbarer Verlust
an Eisen nicht eintritt, so daß eine Verdünnung der Lösungvor dem Eindampfen nicht erforderlich ist. Beim Erwärmen
der HCl-Lösung entweichen zunächst das HCl-Gas und die
Hauptmenge des Äthers. Beim weiteren Eindampfen besteht
nach den allgemeinen Erfahrungen keine Gefahr, daß Eisen
verflüchtigt wird.
D. Reduktion des Ferriions zu Ferroiou.
Der erhaltene Rückstand, der im wesentlichen aus Eisen¬
chlorid und Spuren von Aluminiumchlorid bestand, ließ sich
leicht in 30 ccm H20 aufnehmen. Um sicher zu sein, daß
alles Eisen in Lösung geht wurden 5 ccm konz. Salzsäure
zugesetzt. Um eine möglichst rasche, technisch brauchbare
Bestimmung zu erhalten, wählte ich unter den zahlreichen
Vorschlägen zur Reduktion des Ferriions zu Ferroion die
Behandlung der Lösung mit fein verteiltem elektrolytisch
gefälltem Cadmium.
Zu diesem Zweck wurde ein Cadmium-Reduktor verwendet1.
Das Cadmium wurde in ein kleineres Reagenzglas mit Hahn
1 W. D. Treadwell, Helv. chim. acta IV, 557.'
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— 15 —
über ein wenig Glaswolle als Filtermasse eingefüllt. Eine
Schicht von 4 cm Höhe genügte um die angewandten Ferri-
salzlösungen bei einmaligem Durchfließen quantitativ zu
reduzieren. Infolge der großen Leistungsfähigkeit des fein¬
verteilten Metalls werden auch hochverdünnte Lösungen rasch
und quantitativ reduziert. Insbesondere für derartige Ver¬
dünnungen ist dieses Verfahren der Reduktion nach Zimmer¬
mann-Reinhard mit Zinnchlorür vorzuziehen, um so mehr,
als dieses Reduktionsverfahren es erlaubte, mit der Eisen¬
bestimmung gleichzeitig auch die Bestimmung des Titans in
einer Probe vorzunehmen, wie später gezeigt werden soll.
E. Titration des Eisens.
Um eine direkte Titration der angereicherten, salzsauren
Proben durchführen zu können, wurde Bichromat als Titrations¬
flüssigkeit gewählt und der Endpunkt auf elektrometrischem
Wege bestimmt. Eine Umwandlung des Chlorids in Sulfat
ist in diesem Fall unnötig. Die elektrometrische Titration des
Eisens mit Bichromat wurde zuerst ausgeführt von Hilde¬
brand1. Er benutzte eine Calomel- und eine gewöhnlichePlatin-Elektrode und erhielt auf diese Weise einen scharfen
Endpunkt. Genauere Angaben über die Methode werden
nicht g-emacht. Eingehender wurde die Titration mit Bichromat
von Bartlett und Forbes2 untersucht. Sie benutzten die
gleichen Elektroden wie Hildebrand und titrierten Bichromat
mit Ferrosalz. Sie fanden, daß gewisse reduzierende Agentiendas Potential des Bichromations am Platin bis um den Betragvon zwei Zehntel Volt erhöhen. Bei der Titration des
Bichromats mit Ferrosalzen steigt das Potential nach der
positiven Seite und ist am höchsten, wenn die Bichromat-
konzentration nur noch sehr klein ist. Beim ersten TropfenFerrosalz im Überschuß entsteht ein großer Potentialabfall,der den Endpunkt der Reaktion angibt. Es läßt sich das
1 Journ. Am. ehem. Soc. 35, 847 (1913).2 Journ. Am. ehem. Soc. 35, 1527—1538 (1913).
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— i6 —
Eisen auf diese Art recht g-ut titrieren. Auch hier fehlen
nähere Angaben für die Ausführungen der Titration.
Ohne Kenntnis der Versuche von Forbes und Barlett
wurden von Treadwell ähnliche Resultate gefunden. Darüber
soll weiter unten berichtet werden.
Hostetter und Roberts1 beschreiben eine genaue
Apparatur mit einer Calomel-Elektrode und einem 0,4 mm
starken, blanken Platindraht als Sonde. Der Endpunkt in
einer 33 volumprozentigen Salzsäure ist zufriedenstellend,
genauer wird die Titration bei einer Säure von 67 Volumen¬
prozent. Es wird gezeigt, daß eine große Variation in der
Azidität zulässig ist. Von Interesse ist, daß die Titration in
der stark saueren Lösung durch Fluorion in keiner Weise
gestört wird. Bei einer Konzentration des Bichromats von
0,0005 n konnte noch ein verhältnismäßig scharfer Endpunkterhalten werden.
Die Versuche von Roberts weisen darauf hin, daß die
Einstellung des Gleichgewichts durch vermehrte Salzsäure¬
konzentration beschleunigt wird, da er selbst bei den
größten Verdünnungen durch Verwendung der blanken Platin¬
elektrode noch ganz normale bilogarithmische Kurven erhielt
im Gegensatz zu dem abnormalen Kurvenverlauf in schwach
saurer Lösung.
Einfluß der Salzsäure auf die Titration.
Nach der Theorie muß das Bichromatpotential von der
Wasserstoffionenkonzentration stark abhängig sein,, wie schon
aus der Gleichung:
Cr2O;'+i4H- = 2Cr--- + 7H2O + 60.
hervorgeht und aus der zugehörigen Formel für das Potential:
°
(CraO;')MH-)'/.1 Journ. Am. chim. Soc. 1337 (1919).
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— 17 —
An glatten Platin-Elektroden wurde, wie schon erwähnt, beob¬
achtet, daß das Potential leicht erheblich negativer liegt als
das Gleichgewichtspotential. Dies kann bis zum Betrage von
zwei Zehntel Volt der Fall sein nach den Messungen von
R.Luther1 und K. Schaumm2. Platinierung der Sonde und
Zusatz von Chlorion wirken katalytisch auf die Einstellung des
Potentials ein3.
Auch auf das Ferri-Ferro-Potential übt die Salzsäure
einen Einfluß aus.
Förster4 gibt folgende Werte an:
0,1 (FeCl2 : FeClg == i : i) / i
in Gegenwart von K
0,1 n HCl 0,714 K
i,on „ 0,667 K.
Das Potential verschiebt sich also bei Zugabe von Säure und
nimmt bei Vergrößerung der Salzsäurekonzentration,negativereWerte an. Es ist bekannt, daß die Eisensalze große Neigungzur Komplexsalzbildung besitzen. Von zwei isomeren Ionen
hat das höherwertige Ion das größere Bestreben, seine Kon¬
zentration durch Komplexsalzbildung- zu vermindern. Infolge¬dessen wird sich das Konzentrationsverhältnis der Ferriionen
zu den Ferroionen zugunsten der letzteren ändern bei Zusatz
von Salzsäure und infolgedessen muß das Potential negativerwerden.
Mit steigender Konzentration der Salzsäure nimmt also
einerseits das Bichromatpotential positivere Werte an und
anderseits erhalten wir infolge der erwähnten Komplexsalz¬bildung des Eisens für das Ferri-Ferropotential negativereWerte, der Potentialsprung zwischen der Eisenlösung und der
Bichromatlösung muß also durch Säurezusatz größer werden.
1 Zeitschr. f. phys Chem. 30, 653 (1899).1 Zeitschr. f. Elektrochem. 36, 386 (1901); 7, 483 (1900); Treadwell,
Helv. chim acta 732 (1922).! Forbes und Bartlet, Journ. Anm chem. Soc 35, 1527 (1913).4 Elektrochemie wäßriger Lösungen
Nußberger. 2
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— i8 —
Demnach ist es vorteilhaft, in stark saurer Lösung zu
titrieren. Der Konzentration der Salzsäure ist aber eine Grenze
gegeben, da bei größeren Salzsäurekonzentrationen die Mög¬lichkeit besteht, daß das Bichromat von dieser reduziert werden
kann, wobei Chlorverluste durch Verflüchtigung aus der Lösungunvermeidlich wären.
Um eine rasche Einstellung des Gleichgewichts zu er¬
reichen ist es ferner wichtig, daß platinierte Platinelektroden
verwendet werden.
Hostetter und Roberts1 benutzten bei ihren Titrationen
40—govolumprozentige Salzsäure, entsprechend einerNormalität
von 4.n — gn HCl, wobei gezeigt wird, daß der Potential¬
sprung bei der letzten Konzentration am größten ist.
Die Bestimmung des Eisens auf elektrometrischem
Titrationswege schien mir als besonders geeignet, um auch
die kleinen Eisenmengen zu ermitteln, die im technischen
Aluminium in Frage kommen. Ich überzeugte mich zunächst
von der Brauchbarkeit der elektrometrischen Titration an
Hand der folgenden Versuche:
Versuchsanordnung.
Als Titrationsgefäß diente ein Reagensglas von 2l/2 cm
Durchmesser und 14 cm Höhe mit unten eingesetzen Elektroden
wie es in Figur I dargestellt ist.
Vor der Titration wurde die Luft aus dem Titrationsgefäßmittels Kohlensäure verdrängt. Durch den Cd-Reduktor 1
wurde dann die salzsaure Ferrichloridlösung (15 ccm Ferri-
chlorid-f-5 ccm HCl konz.) in den Apparat eingefüllt und das
Cadmium mit Wasser sorgfältig ausgespült. Bei meinen Ver¬
suchen g'ing ich mit der Konzentration der Säure nicht höher
als bis zu fünffach normaler Salzsäure. Bei stärkerer Kon¬
zentration zeigte es sich, da die Reduktion im Cadmium -
Reduktor vorgenommen wurde, daß eine starke Wasserstoff¬
entwicklung eintrat. Dadurch wurde die Cadmiumschicht
1 Journ. Am. ehem. Soc. 1357 (1919).
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— 19 —
aufgewirbelt, was störend auf die gleichmäßige Reduktion und
die Filtration einwirkte. Im Reduktor findet quantitativeReduktion des Ferri- zu Ferroeisen statt. Die Spülung des
Gefäßes mit Kohlensäure verhindert eine nachherige Oxydation
des Eisens durch Luft und bewirkt
gleichzeitig eine Durchmischung der
Flüssigkeit. Durch die Bürette 6
fließt das Bichromat zu.
Die Anode 3 besteht aus einem
Platinfähnchen, das in ein mitQueck-silber gefülltes Glasröhrchen ein¬
geschmolzen wird. Die Kathode z ist
eine Silber - Silberchloridelektrode
in 2 n Na2S04. Die Kapillare ist
unten mit einem kleinen Filter-
pfröpfchen verschlossen. Als Me߬
instrument diente ein Millivolt¬
meter 4 mit ca. 1000 Q Widerstand.
In den Stromkreis wurde ein Wider¬
stand 5 eingeschaltet, der aus einem
mit Graphit bestrichenen Tonplätt-chen bestand.
Um die Brauchbarkeit des
Apparates zu prüfen, wurden zu¬
nächst bekannte Eisenlösungen von
verschiedenem Gehalt titriert, und
zwar wurde beiden ersten Versuchen
ein blankes Platinblech als Elektrode
benutzt.
Merkwürdigerweise erfolgte am
Ende der Eisentitration statt einer
Potentialänderung nach der positiven Seite ein Potentialsturz
nach der negativen, also entgegengesetzten Seite. Diese Beob¬
achtung wurde auch von Staerkle und Meissel1 gemacht.Es zeigte sich, daß diese Erscheinung mit dem Versagen der
1 = Cadmiumreduktor.
2 = Vergleichselektrode aus
Ag/AgCl in 2n Na2S04.
3 = Platinierte Platinsonde.
4 = Millivoltmeter.
5 = Graphitwiderstand.6 = Bürette.
Figur I.
1 Treadwell, Helv. chim. acta, V, 732 (1922).
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20 —
blanken Platinsonde zusammenhing. Während sie das Ferro-
Ferripotential rasch anzuzeigen vermochte, versagte sie in
dem Moment, als das Bichromat potentialbestimmend wurde.
Auf die Lage des Titrations-Endpunktes hatte diese Passivitäts¬
erscheinung keinen Einfluß.
Trotzdem schien es vorteilhaft mit platinierten Platin¬
elektroden zu titrieren, denn in diesem Falle zeigte sich ein nor¬
maler Potentialsprung im positiven Sinne. Die Verwendung von
platinierten Platinelektroden wird dann auch erforderlich für die
Titration von kleinen Titanmengen neben großen Eisemnengen.Hingegen zeigte sich bei der Anwendung von platinierten
Platin-Elektroden eine andere Störung, wie aus dem Verlauf
der erhaltenen Kurven hervorgeht, vgl. Kurve 6, pag. 44.
Dieser Verlauf wurde bei einer größeren Zahl von Versuchen
als typische Erscheinung immer wieder gefunden. Hier sind
zwei ausgesprochene Potential-Sprünge an der Kurve zu
erkennen, die vermuten lassen, daß vor der Oxydation des
Ferroions zum Ferriion noch eine andere Oxydation vor sich
geht. Der Bichromatverbrauch ist auch zu g'roß und zwar um
diejenige Menge, welche notwendig ist, um den ersten Anstiegin der Kurve hervorzurufen. Bei der gewählten Versuchs¬
anordnung lag die Vermutung- nahe, daß der Wasserstoff,der bei der Reduktion des Eisens im Cd-Reduktor entsteht,
hier eine Rolle spielte. Um dies zu entscheiden, wurden
folgende Versuche ausgeführt.
1. Verdünnte Salzsäure, die durch den Cadmium-Reduktor in
den Apparat eingefüllt wurde, zeigte einen Bichromatverbrauch
entsprechend dem Mehrverbrauch bei einer Eisentitration.
Dieser betrug immer ungefähr 0,4 ccm 0,01 n Bichromat.
2. Destilliertes Wasser wurde mit Wasserstoff gesättig'tund analog wie oben titriert und zeigte auch einen Verbrauch
an Bichromat von 0,4 ccm 0,01 n Bichromat.
Wichtig ist ebenfalls, daß beim Gebrauch von blanken Platin-
Elektroden der Mehrverbrauch an Bichromat nicht konstatiert
wurde. Somit sprechen alle Versuche dafür, daß die Störungin der Titration durch Wasserstoff hervorgerufen wurde.
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21 —
Durch die Versuche von Gintel1 ist gezeigt worden, daß
in Palladium gelöster Wasserstoff selbst zur Reduktion größerer
Eisenmengen praktisch verwendet werden kann.
Diese Versuche wurden von Rotheim und Probst im
hiesigen Laboratorium bestätigt.Gintel benutzte bei seinen Versuchen Palladiumbleche,
die durch Erhitzen im Wasserstoffstrom mit demselben be¬
laden wurden. Besser wirkende Bleche erhielt er, indem er
dieselben als Kathode bei der Zersetzung von mit Schwefel¬
säure angesäuertem Wasser verwendete, wobei die Anode aus
Platin bestand.
Probst gebrauchte für seine Versuche ein Tonrohr, das,
durch wiederholtes Bestreichen mit Goldchlorid und Erwärmen,
mit einer Goldschicht versehen wurde und schlug auf dieser
auf elektrolytischem Wege Palladium nieder. Dieses Rohr
wurde dann mit Wasserstoff bespült2.An verschiedenen Beispielen wird gezeig-t, daß ein auf
diese Weise mit Wasserstoff beladenes Palladium auf Ferro-
salzlösungen eine starke Reduktionswirkung ausübt.
Betrachten wir nun den Fall der Eisentitration. Wir haben
eine Ferrosalzlösung, die Wasserstoff enthält und in welche
eine platinierte Platinelektrode taucht. Diese wird, indem sich
Wasserstoff im Platin auflöst, zu einer Wasserstoffelektrode
und wird ein ähnliches Verhalten zeigen, wie die oben er¬
wähnten Palladiumbleche. Titrieren wir nun mit Bichromat,
so müßte das gebildete Ferrieisen durch den aktiven Wasser¬
stoff der Elektrode sofort wieder reduziert werden. Eine
Oxydation des Eisens kann also erst stattfinden, nachdem
aller im Platin gelöste Wasserstoff verbraucht ist, und auf
diese Weise läßt sich das Zustandekommen der abnormalen
Kurve erklären.
Da der anfänglich in der Lösung vorhandene Wasserstoff
nur aus dem Cadmiumreduktor stammen kann, so müssen wir
annehmen, daß, trotzdem bei der Reduktion des Eisens keine
1 Zeitschr. f. angew. Chem., 1902, pag. 431 ff.2 Treadwell und Weiß, Helv. cbim. acta, IV, 433 (1920).
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— 22 —
Wasserstoffentwicklung im Reduktor sichtbar wird, eine
Sättigung-der durchfließenden Lösung mit demselben stattfindet.
Meine Versuche zeigten, daß der im Platin gelöste Wasser¬
stoff beim Durchleiten von Kohlensäure bei Zimmertemperatursich nicht vollständig und nur sehr langsam entfernen ließ, so
daß es nötig wurde, um genaue Resultate zu erzielen, die
reduzierten Eisenlösungen vor dem Eintauchen der Elektrode
im Kohlensäurestrom zu erhitzen. Auf diese Weise ließ sich
die Titration des Eisens genau durchführen, wie an Hand der
folgenden Beispiele, die aus einer größeren Versuchsreihe
herausgegriffen sind, gezeigt werden soll:
i. Titration von 2,79 mg Eisen mit 0,01 n Bichromat.
ccm 0,01 n Bichromat Ausschlag in mm
0,0 3,0
1,0 3,7
2,0 4,0
3,0 4,3
4.0 4,7
4,5 4,9
5,o 6,5
5,5 7,7
6,0 8,3
Dinetrischer Endpurikt: 4,95 ccm. Sollwert: 5,0 ccm
2. Titration von 1,39 mg Eisen mit 0,001 n Bichromat.
ccm o,ooi n Bichromat Ausschlag in mm
0,0 4,0
Ö.O 7,0
10,0 9,0
15,0 10,0
20,0 12,0
24,0 15,0
25,0 18,0
26,0 23,0
30,0 27,0
Elektrometrischer Endpunkt: 25,0 ccm. Sollwert: 25,0 ccm.
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— 23 —
Titration der ang-ereicherten Eisenproben.
Ich ging- nun dazu über, dem durch Äther-Salzsäure
gereinigten Aluminium bekannte Mengen von Eisen im Ver¬
hältnis von i : ioooo zuzusetzen und nach der auf Seite 13 be¬
schriebenen Art und Weise vom Aluminium zu trennen. Die
erhaltenen Eisenchloridlösungen wurden im Cadmium-Reduktor
reduziert und mit —-Bichromat titriert.100
Über die Leistungsfähigkeit der Äther-Salzsäuremethode
gibt folgende Tabelle Aufschluß:
Angewandt A1C13 -6 H20berechnet
als AI in Gramm
Angewandt FeCl3berechnet
als Fe in Milligramm
Gefunden Fe
in
Milligramm
Differenz
in
Milligramm
15 5>58 5,58 —
15 5,58 5,55 — 0,03
15 i,39 1-37 — 0,02
15 i,39 1,40 + 0,01
Auch hier wiederum erforderte der große Spannungs¬unterschied zwischen der Silber-Silberchlorid-Elektrode und
der Ferri-Ferro-Elektrode die Anwendung eines großen Wider¬
standes, um die Ausschläge des Millivoltmeters, das in Serie
mit dem Widerstand an die Zelle angeschlossen war, innerhalb
der Skala zu halten. Als Widerstand diente ein mit Graphit be¬
strichenes Tonplättchen. Der ungefähre Widerstand dieses
Plättchens konnte wie folget ermittelt werden:
Die E.M.K. derZelle (Ag/AgCl 0,51 Volt-CrCT/Cr"-1,3 Volt)
betrug also ungefähr 790 Millivolt.
Der Widerstand der Elektrodenkapillare (Filterstopfen)
nach Kohlrausch gemessen 1000 Q.
Der Widerstand des Instrumentes war 1000 Q.
Um im Meßbereich des Instrumentes zu sein, müssen
wir an den Klemmen des Instrumentes eine Spannung von
ca. 10 Millivolt haben, es fließt dann ein Strom von einem
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— 24 —
hundertstel Milliampere. Das Ohmsche Gesetz liefert nun
für den Graphitwiderstand x die Beziehung:
0,79 / (2000 + x) = 1 o—5
woraus
x = 0,79 io_5.
Die Herstellung eines so großen Widerstandes mittelst
eines Graphitstriches auf einem kurzen Tonplättchen war recht
heikel. Ich fand es vorteilhafter, den g-rößten Teil der E. M. K.
durch eine gegenelektromotorische Kraft zu kompensieren.Dadurch wurde die Einstellung passender Ausschläge wesent¬
lich erleichtert. Dasselbe erreichte man in sehr einfacher
Weise durch Wahl einer passenden Vergleichselektrode. Als
Vergleichselektrode, deren Potential nicht so weit von dem
der Titrationselektrode entfernt ist, wurde eine Quecksilber-
Quecksilbersulfat-Elektrode gewählt, bestehend aus einem
verquecksilberten Platindraht, der in einer Lösung von Queck¬silbersulfat in n-Schwefelsäure tauchte. Eine solche Elektrode
besitzt ein Potential von ungefähr 0,62 Volt und liegt damit
in genügender Nähe des Ferri-Ferro-Potentials.
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II. Bestimmung des Titans im Aluminium.
A. Yerhalten des Titans.
Um das Verhalten des Titans zu prüfen, wurden Lösungenvon Titanchlorid hergestellt und ihr Gehalt durch gravi-metrische Fällung als Dioxyd bestimmt. Von der so gestellten
Lösung wurden bekannte Mengen einer Aluminiumchlorid¬
lösung zugesetzt und wieder durch Fällen das Aluminium mit
Äther-Salzsäure abgeschieden. Es zeigte sieb, daß das Titan
das Eisen begleitet, d. h. in Lösung bleibt. Zur Bestimmungdes Titans wurde ebenfalls die elektrometrische Titration mit
Bichromat versucht. Zu diesem Zweck benutzte ich den in
Figur II abgebildeten Apparat.
B. Herstellung der Titanlösung.
Die verwendete Titanlösung wurde hergestellt durch Fällen
einer Titansulfatlösung mit Kalilauge in der Kälte. Die gefällteund mit heißem Wasser gut gewaschene Orthotitansäure
wurde in möglichst wenig konz. Salzsäure gelöst und mit
destilliertem Wasser entsprechend verdünnt.
io cem dieser Lösung enthielten 4,80 mg Ti.
C. Die Titration des Titans.
Es wurde versucht, auch die Bestimmung des Titans durch
Titration auf elektrometrischem Wege mit Bichromat aus¬
zuführen, da dann, wie weiter unten gezeigt werden soll, eine
gemeinsame Bestimmung desEisens und des Titans möglich wird.
1 Treadwell, Helv. chim. Acta, vol. IV, 559.
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— 26 —
Im hiesigen Institut wurde schon verschiedentlich in dieser
Richtung- gearbeitet. So titrierte A. Rhein er1 Titanprobennach der vorherigen Reduktion im Cadmium-Reduktor mit
Permanganat unter Anwendung einer Silber-Silberchlorid-
Elektrode und einer Platin-Elektrode. Dann führten M.Staerkle
und W. Meißel1 die Titration des Titans mit —-Bichromat10
aus und erhielten mit den oben beschriebenen Elektroden
recht gute Resultate.
Unter den gleichen Bedingungen suchte ich die Methode
zur Bestimmung kleiner Titanmengen auszuarbeiten und führte
genauere Versuche mit 0,01 n Bichromat aus, wobei ich die
beim Eisen beschriebene Apparatur verwendete.
Wie beim Eisen, so zeigte es sich auch beim Titan, daß
es vorteilhaft ist, in starksaurer Lösung zu arbeiten. Dies ist
aus der folgenden Formel ersichtlich:
(Ti• • •
•) (Cr' •
-ME=Ea— 0,058 log -
.
0 .og
(Ti,")(CraOp,/..(H')V.Was zunächst bei der Titration des Titans auffiel, war,
daß sich kein Unterschied in der Gestaltung- der Kurve zeigte,ob man mit platinierten oder blanken Pt-Elektroden titrierte.
In beiden Fällen erhielt man normale Kurven, bei denen sich
der Endpunkt der Titration leicht feststellen ließ. Ein Mehr¬
verbrauch an Bichromat zeigte sich indessen bei der Anwendungeiner platinierten Pt-Sonde. Der durch den Wasserstoff auch
hier hervorgerufene Fehler konnte ebenfalls vermieden werden,
wenn die Lösung vor dem Eintauchen der Elektrode unter
Durchleiten von Kohlensäure aufgekocht wurde. Über die
Resultate der Titrationen geben die Kurven (IV a und IV b,
Seite 44) ein Bild.
Daß der Verlauf der Titrationskurven des Titans einen
normalen Charakter zeigt und der Einfluß des in der Elektrode
gelösten Wasserstoffs nicht deutlich hervortritt, läßt sich leicht
begreifen, wenn man das Potential der Titani-Titano-Elektrode
mit dem der Wasserstoff-Elektrode vergleicht.
1 1. c.
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— 27 —
Dietlielm und F. Foerster1 geben für das Titani-Titano-
potential den Wert — 0,04 Volt an. Da dieser Wert nur um
den Betrag von vier hundertstel Volt negativer ist als die
Wasserstoff-Elektrode, so wird am Ende der Titantitration
kein Potentialsprung zu erkennen sein. Dies wird erst der
Fall sein, wenn der Wasserstoff der Elektrode verbraucht ist.
Beispiel für die Titration von Titan mit 0,001 n
Bichromat.
Angewandtes Ti: 1,2 mg.
ccm 0,001 n Bichromat Ausschlag in mm
0,0 — 2,0
5,0 1.4
10.0 0,8
15,0 0,2
20,0 + 0,4
24,0 2,6
25,0 6,6
26,0 11,0
30,0 12,5
Elektrometrischer Endpunkt: 25,0 ccm. Sollwert: 25,0 ccm.
Titration der angereicherten Titanproben,
Die Anreicherung des Titans wurde analog wie beim
Eisen ausgeführt. Die reduzierten Titanlösungen wurden
mit Bichromat titriert.100
Angewandt A1C13 • 6 H20berechnet als AI in Gramm
Angewandt Ti
in Milligramm
Gefunden Ti
in Milligramm
Differenz
in Milligramm
15 2,40 2,40 —
15 2,40 2,38 — 0,02
15 I,20 I,l8 — 0,02
!5 1,20 1,21 + 0,01
Auch das Titan läßt sich quantitativ mit Äther-Salzsäure aus
dem Aluminium anreichern, wie aus obiger Tabelle ersichtlich ist.
1 Zeitschr. f. phys. Chem. 62, 138 (1908).
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III. Bestimmung des Eisens neben Titan im
Aluminium.
Wenn man ein eisen- und titanhaltiges Aluminium in
Salzsäure auflöst und das Aluminium mit Äther und gas¬
förmiger Salzsäure fällt, so enthält nach den vorausgegangenen
Versuchen das Filtrat des gebildeten A1C136H20 das ge¬
samte Eisen und Titan. Um eine praktisch gut durchführbare
Methode zu erhalten, wird man versuchen, die Bestimmungder beiden Metalle in einer Probe auszuführen. Da sich die
elektrometrische Titration mit Bichromat beim Eisen und beim
Titan bewährt hatte, lag es nahe, in einer Titration die
beiden Metalle nacheinander zu bestimmen. Da der Unter¬
schied der Normalpotentiale der Titano / Titani- und der
Ferro / Ferri-Elektrode ca. 0,5 Volt beträgt, so läßt sich er¬
warten, daß auch bei sehr ungleichen Mengen zwei scharf
markierte Potentialsprünge nacheinander das Ende der Titan-
und der Eisentitration angeben.A. Rheiner1, der Titan- und Eisenproben nebeneinander
mit Permanganat titrierte und Meißel und Staerkle1, die
unter sonst gleichen Bedingungen mit Bichromat als Titrier¬
flüssigkeit arbeiteten, konnten eine Bestimmung der beiden
Metalle nebeneinander mit sehr guten Resultaten durchführen.
Auch für die Untersuchung des Aluminiums, wo es sich
um die Bestimmung- von kleinen Mengen von Titan neben
Eisen handelt, schien diese elegante Art der Bestimmung die
gegebene zu sein, und um Aufschluß über die Leistungs¬
fähigkeit dieser Methode zu erhalten, wurden bekannte Titan-
' 1. c.
»
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— 2Q -
•
und Eisenproben gemeinsam im Cadmiumreduktor reduziert
und dann unter Luftabschluß titriert. Die angewandtenKonzentrationen waren 0,01 n 0,001 n Bichromat, wobei die
folgende Kurve erhalten wurden (siehe auch Kurve 9, pag. 45):
I.Bestimmung vonEisen nebenTitan: 2,4mgTi+ 2,79mgFe.
ccm 0,01 n Bichromat Ausschlag mm ccm 0,01 n Bichromat Ausschlag mm
0,0 2,0 6,0 9.6
1,0 1,6 7.0 10,0
2,0 1.4 8,0 11,2
3>o 1,2 9,0 12,0
4.0 1,0 9,5 12,6
4.5 0,4 10,0 13.4
5,o + 4.6 10,5 l6,I
5.5 9.0 11,0 17,2
Elektrometrischer Endpunkt: Ti: 5,0 ccm Fe: to,2 ccm.
Sollwert: ïi: 5,0 ccm Fe: 10,0 ccm.
2. Bestimmung von 1,2 mg Ti und 1,39 mg Fe.
ccm 0,001 n Bichromat Ausschlag mm ccm 0,001 n Bichromat Ausschlag mm
0,0 —2,0 30,0
5.0 1,6 35,0
10,0 1,0 40,0
15.0 0,4 45,0
20,0 0,2 49,0
24,0 + 1,0 50,0
25.0 3.0 51.0
26,0 7,0 55,0
Elektrometrischer Endpunkt: Ti: 25,5 ccm Fe:
Sollwert: Ti: 25,0 ccm Fe:
9,0
10,0
11,0
12,0
13.°
13,6
14./
17,0
5 0,5 ccm.
5 0,0 ccm.
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IV. Bestimmung des Berylliums im Aluminium.
Seiner Stellung im periodischen System nach sollte man
erwarten, daß das Beryllium sich der Äther-Salzsäure gegen¬
über ähnlich verhalten würde wie das Aluminium, was aber
durchaus nicht zutrifft. Während das Aluminium in Äther-
Salzsäure g-änzlich unlöslich ist, zeigt das Beryllium eine be¬
trächtliche Löslichkeit. Gooch und Havens1 nutzten diesen
Unterschied in der Löslichkeit aus für die Trennung des
Berylliums von Aluminium. Brunner2, der die verschiedenen
Trennungsmethoden dieser beiden Metalle auf ihre Brauch¬
barkeit prüfte, bezeichnete die Äther-Salzsäuremethode als
die genaueste; dabei verfährt er bei einer Trennung wie folgt:Eine Lösung, die Beryllium und Aluminium zu gleichen
Teilen enthält, wird auf dem Wasserbad bis auf einige Kubik¬
zentimeter eingedampft, mit konz. Salzsäure aufgenommenund mit Äther-Salzsäure in einen ioo ccm fassenden Erlen¬
meyer mit eingeschliffenem Kühler g'ebracht. Zu dieser Lösungwerden noch 30 ccm Äther-Salzsäure zugesetzt und unter
Kühlung" trockenes Salzsäuregas bis zur Sättigung eingeleitet.Dann werden 5 —10 ccm absoluter Äther zug'efügt und wieder
Salzsäure eingeleitet bis die Schichten von Salzsäure und
Äther verschwunden sind. Das Volumen der gesamten Lösungdarf höchstens 60 ccm betragen. Der Niederschlag" wird durch
einen Gooch-Tiegel abfiltriert und mit möglichst wenig" Äther-
Salzsäure gewaschen.Das Filtrat wird verdünnt und vorsichtig auf dem Wasser¬
bad abgedampft.
1 Zeitschr. f. anorgan Chem. 13, 15, 18.
3 Diss. 1920, E. T. H.
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— 31 —
Das Beryllium wird dann bestimmt durch Fällen-als Hy¬
droxyd mit Ammoniak und Überführen in das Oxyd durch
Glühen. Durch Abrauchen mit Schwefelsäure und etwas Flu߬
säure entfernt man die Kieselsäure, die bei der Fällung" mit
Ammoniak durch das Berylliumhydroxyd absorbiert wurde.
Wurde die Anreicherung" des Berylliums in einer Alu¬
miniumchloridlösung wie beim Eisen ausgeführt, so enthielt
wohl das Filtrat das g-esamte Beryllium, dazu aber stets kleine
Mengen von Aluminiumchlorid. Das ca. 400 ccm betragendeFiltrat einer solchen Fällung wurde deshalb auf dem Wasser¬
bade bis auf einige Kubikzentimeter eingedampft, mit
konz. Salzsäure aufgenommen und nach der Methode
Brunn er ein zweites Mal gefällt, wobei das gesamte Volumen
unter 40 ccm gehalten wurde.
Die in der folgenden Tabelle zusammengestellten Ver¬
suche liefern eine weitere Bestätigung für. die Anwendbarkeit
der Äther-Salzsäuremethode.
Angewandt A1C13 • 6 H20berechnet
als AI in Gramm
Angewandt BeCl2berechnet
als BeO in Gramm
Gefunden BeCl2berechnet
als BeO in Gramm
Differenz
in
Milligramm ,
15 0,1042 0,1042 —
15 0,1042 0,1043 + 0,1
15 0,0104 0,0106 + 0,2
15 0,0104 . 0,0105 + 0,1
15 0,0312 0,0315 + 0,3
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V. Bestimmung des Zinks im Aluminium.
Die Löslichkeit des Zinkchlorides in Äther-Salzsäure ist
eine beträchtliche und so bestanden keine Schwierigkeiten,
es nach der Äther-Salzsäuremethode aus dem Aluminium an¬
zureichern. Die Titration der angereicherten Zinkproben
wurde elektrometrisch mit Ferrocyankalium durchgeführt. Die
angewandten Lösungen waren:
Eine Zinklösung, hergestellt durch Auflösen von chemisch
reinem Zink in Salzsäure. Die verdünnte Lösung wurde mit
Ammoncarbonat gefällt und der Niederschlag von Zinkcarbonat
durch Glühen in das Oxyd übergeführt. Eine gewogene
Menge des Oxyds wurde dann in möglichst wenig Salz¬
säure aufgelöst.io ccm der Lösung enthielten 4,4 mg.
Durch Lösen von 3,6833 g K4Feoc in 1000 ccm Wasser
wurde eine hundertstel molare Lösung" hergestellt (die Lösung¬
ist durch einen geringen Gehalt an Ferricyankalium immer
etwas g-rünlich gefärbt).
Die Titration des Zinks mit Ferrocyankalium.
Diese Methode beruht auf der Bildung des in saurer
Lösung schwer löslichen Zn3K2(Feoc)2 nach der Gleichung-:
3 ZnCU + 2 K4Feoc = Zn8K2(Feoc)2 + 6 KCl.
Gibt man zu einer Zinklösung Ferrocyankalium, so wird
letzteres sofort als Zinkferrocyanid gebunden. Die Änderungdes Potentials, das durch das K.Feoo, einer Gold- oder Platin-
elektrode erteilt wird, ist, solange noch Zinkionen vorhanden
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— 33 —
sind, klein. Erst wenn alles Zink gefällt ist, zeigt sich eine
deutliche Änderung des Potentials nach der negativen Seite,die den- Endpunkt der Reaktion erkennen läßt.
Genaue Resultate erhält man, wenn man bei 60 ° (konstanteTemperatur) unter guter Rührung titriert. Unter diesen Voraus¬
setzungen konnten Knauth1 und Hedrich2 das Zink sehr
genau titrieren, ebenso Chervet3.
Bei den angereicherten Zinkproben handelt es sich um
sehr kleine Mengen in der Größenordnung von 0,4— 4,0 mg.
Als Titrationsgefäß wurde ein Becherglas von 50 ccm ver¬
wendet, in welches eine Goldelektrode (aus einem Gold-
kügelchen durch Auswalzen hergestellte Fahne) und eine
Silber-Silberchlorid-Elektrode tauchten. Die Flüssigkeit wurde
mit einem kleinen Sparbrenner auf 60° erwärmt und auf
dieser Temperatur gelassen. Als Rührer diente ein Winkel-
rührer (Turbine, Winkelwelle und ein über die Welle ge¬
schobenes Reagenzglas). Der Spannungsunterschied zwischen
Gold-Elektrode und Vergleichs-Elektrode wurde mit Hilfe
eines mit Graphit bestrichenen Tonplättchens gedämpft und
auch in diesem Falle die Potentialänderung an dem Millivolt¬
meter mit ca. 1000 Q beobachtet.
Der abnormale, vom bilogarithmischen Charakter ab¬
weichende Verlauf der Kurven wurde schon von Hedrich
und unabhängig davon von Treadwell und Chervet3 erklärt.
Die Ursache davon war das stets in einer Ferrocyankalium-Lösung enthaltene Ferricyankalium.
Der Endpunkt wurde in allen Fällen sehr scharf gefunden,so daß sich auf diesem Wege eine sehr genaue und bequemeZinkbestimmung durchführen ließ.
Die Kurve 10 zeigt den typischen Verlauf der Titration.
Da es nicht zu vermeiden war, daß beim angereichertenZink stets noch kleine Mengen von Aluminium vorhanden
waren, mußte der Einfluß des ,letzteren auf die Titration
1 Diss. Dresden 1915.2 Diss. Dresden 1919.3 Helv. acta 633 (1922); siehe auch Chervet, Diss. Zürich 1923.
Nußberger. 3
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— 34 —
studiert werden. Es zeigte sich auch, daß schon Mengen von
0,2 g AICI3 6H20 ein Verflachen der Kurve bewirkten, so daß
die Ermittlung des Endpunktes sehr schwierig und ung-enau
wurde. Die gleiche Wirkung tritt auf, wenn man in mäßigkonzentriert salzsaurer Lösung titriert.
Erich Müller1, Elektrometrische Maßanalyse, weist auf
den störenden Einfluß größerer Mengen von Säure hin. Die
Störung soll hervorgerufen werden durch eine Zersetzung der
komplexen Cyanionen, die namentlich stattfindet, wenn bei
höherer Temperatur titriert wird.
Kolthoff2, Rec. trav. chim. Pays-Bas, 41, 342 — 52, 1922,
führte mehrere Versuche in dieser Richtung aus und fand,
daß der Potentialsprung bei Anwesenheit von Säuren kleiner
wird infolge größerer Löslichkeit des Kaliumzinkferrocyanid-
Niederschlages. Er erhält z. B. bei Zugabe von 30 ccm
4 n H3S04 zu 25 ccm ZnSO^ 0,05 mol + 75 ccm H20 einen
Potentialsprung, der ungefähr ein Drittel der Potentialänderungin neutraler Lösung beträgt.
Näheren Einblick in diese Verhältnisse erhalten wir durch
folgende Betrachtung:
Führen wir eine Titration des Zinks mit einer Kalium-
ferrocyanidlösung- aus, die eine kleine Menge Kaliumferricyanid
enthält, so ist das Potential gegeben durch
Feie'"E = 0,058 • log K • —,
ieoc
wobei die Konzentration des Feoc"' bis zum Endpunkt her¬
rührt von der Löslichkeit des Zinkkaliumferrocyanidnieder-
schlages.Nach den Mitteilungen von E. Müller1 und J. M. Kolt¬
hoff2 wird durch vermehrte Azidität das Potential der Ferri-
cyanid-Ferrocyanid-Elektrode erhöht.
Auf die Schärfe des Potentialsprunges etwa bei der
oxydimetrischen Titration (d. h. wenn wir lediglich das Ver-
1 Zeitschr. f. phys. Chem. 38, 46 (1914).2 J. M. Kolthoff, Zeitschr. f. anorg. Chem. 110, 143 (1920).
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— 35 —
hältnis Feie : Feoc ändern) des Feoc dürfte dies nicht von
starkem Einfluß sein. Wenn daher bei der Zinktitration mit
Ferrocyankalium eine Verfiachungf des Potentialsprunges mit
steigender Azidität beobachtet wird, so rührt dieser offenbar
von einer Erhöhung der Löslichkeit des Niederschlages her.
Die Löslichkeit desselben konnte näherungsweise aus
meiner Titrationskurve in der folgenden Weise berechnet
werden:
Bezeichnen wir die zuge¬
gebene Menge K4Feoc bis zum
Beginn des Potentialsprung'esmit a0.
Der KgFeic-Gehalt obiger
Lösung sei a (K4Feoc), also a •
a0.
Die Konzentration des Feoc"",
herrührend von der Löslichkeit
desKaliumzinkferrocyanidnieder-
schlages bei einem eben noch
bestehenden Überschuß an Zink, Kurve i.
sei bezeichnet mit x0.
Der Überschuß an K4Feoc, der eine Änderung des Poten¬
tials von jit auf ji2 hervorruft, sei xj,.Betrachten wir nun das Potential an zwei Stellen n^ und
ji2 des steilsten Abfalles der Titrationskurve, so ergibt sich für:
-u .
ivo
Mil V,
a„+ö-a„ 1 xji^
t »
T 1
1 1 .
1 1
K4Feoc
^ = 0,058 -log K-^-
und für
ji2 = 0,058 • log K •
X0T~X0
Daraus folgt für die Änderung des Potentials:
An= 0,058 (log K-
An= 0,058 log
z/77
- log KL
Xo + Xo
0,U58 X0 + Xp
x0 + x^
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— 36 —
araus ergibt sich für x0:
*£•^o
10
/In
0,058 I
-Jn
oder nährungsweise x0 = x<5-100'058, solange in mäßig saurer
Lösung gearbeitet wird, d. h. unter Bedingungen, wobei der
Niederschlag sehr schwer löslich ist.
Man überzeugt sich leicht, daß, wenn man den Einfluß
des Zinks vor dem Endpunkt gemäß dem Massenwirkungs¬
gesetz berücksichtigt, als Ergebnis für die Konzentration des
Feoc am Endpunkt dieselbe Formel erhalten wird.
Diese Gleichung gibt uns die Möglichkeit x0 also die
Ferrocyanidkonzentration, die mit dem reinen Niederschlag im
Gleichgewicht ist, zu bestimmen, wenn x^ und An bekannt sind.
Zur ungefähren Ermittlung dieserWerte wurde eineTitration
von 10 ccm -5--Zinkchlorid mit ——K.Feoc in neutraler100
„
100 4
Lösung ausgeführt. Der Überschuß an K4Feoc zur Hervor¬
rufung der Potentialänderung An betrug 0,2 ccm -^--K4Feoc,entsprechend einem Zusatz von 5,5. io-3 Mol/i.
Zur Titration wurde als Vergleichselektrode eine Silber-
Silberchloridelektrode gewählt, deren Potential 0,80—0,058 CAg"= 0,52 Volt beträgt. Diese Elektrode mit -^- und -^^--Silber-nitratlösungen zu einer Konzentrationskette geschaltet, würde
theoretisch folgende Werte geben:
für Ag/AgCl -JL_-AgN08 * = o,i9 Volt,
für Ag/AgCl 1^-AgN03 * = o,i2 Volt.
Bei meiner Schaltung entsprachen :
0,19 Volt: 130 Skalenteilen,
0,12 Volt: 94 Skalenteilen,
also
Nun ergab:
= 0,07 Volt: 36 Skalenteilen.
^ = 163 Skalenteile und
jr2= 75 Skalenteile.
An = 88 Skalenteile = 0,17 Volt.
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37
Es ergibt sich nun für:
5-5 io-3
x« =o.'7
, 0 0,058_ j
= 6,5, io-6 Mol pro Liter.
Mit steigendem Salzsäurezusatz fand ich nun, daß der Poten¬
tialsprung immer flacher wird, wie die folgenden Kurven zeigen:
* neutral titriert
Feocccm -
100-Feoc
Es ist nicht wahrschein¬
lich, daß die Verflachung der
Potentialsprünge von der ein¬
tretenden Zersetzung des Ferro-
cyanidniederschlagesverursacht
wird, sondern viel eher durch
die Zunahme der Löslichkeit
des Niederschlages.Die oben erwähnte Titration
wurde nun wiederholt unter Zu¬
satz von 1 ccm Salzsäure.
Bei einem Zusatz von 1 ccm HCl konz. betrug An: 0,02 Volt,
daraus berechnet sich nun:
ccm Feoc
6 10°
Kurve 4.
5,5- io-3
0,02
IO°.°58_ 1
10-3
Danach wäre also das Versagen der Titration erklärt durch
die Zunahme der Löslichheit des Bodenkörpers.
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- 38 -
Die Rechnung kann freilich nur den Anspruch erheben,
die Größenordnung dieser Löslichkeit darzustellen, da sie sich
nur auf ungefähre Potentialmessungen stützt, die allerdings für
die analytische Endpunktbestimmung vollständig ausreichten.
Eine mindestens ebenso starke Erhöhung der Löslichkeit des
Zinkferrocyanidniederschlages beobachtete ich auch bei der Zu¬
gabe von Aluminiumchlorid. Ob es sich dabei um eine Neutral¬
salzwirkung oder um eine Säurewirkung, herrührend von der
hydrolytisch gebildeten Säure, handelt, wurde nicht untersucht.
Bei der Titration von sehr kleinen Mengen von Zink
sollte demnach die Lösung neutral sein und sollte höchstens
Spuren von Aluminiumchlorid enthalten.
Titration des angereicherten Zinks.
Auch beim Zink wurden aus den erwähnten Aluminium¬
chlorid- und Zinklösung"en Mischungen hergestellt und nach
der Fällung des Aluminiums mit Äther-Salzsäure im Filtrat
das Zink elektrometrisch mit Ferrocyankalium titriert. Um
den störenden Einfluß der Salzsäure und des Aluminium¬
chlorids bei der Titration zu vermeiden wurde bei den Zink¬
proben eine doppelte Fällung mit Äthersalzsäure vorgenommen.
Das Volumen der zu fällenden Lösung betrug ca. 400 ccm.
Das erhaltene Filtrat wurde nach dem Eindampfen auf 30 ccm
ein zweites Mal mit Äther-Salzsäure gefällt und das Aluminium
so quantitativ entfernt. Die Zinklösung wurde auf dem Wasser¬
bad sorgfältig zur Trockne verdampft, mit 30 ccm Wasser
aufgenommen und in der beschriebenen Art und Weise mit
Ferrocyankalium titriert. Die folgende Tabelle läßt erkennen,
daß bei dieser Arbeitsweise das zugesetzte Zink genau wieder¬
gefunden wird.
Angewandt A1C13 • 6 H20berechnet als AI in Gramm
Angewandt Zn
berechnet in Milligramm
Gefunden Znin Milligramm
Differenzin Milligramm
15 2,20 2,15 -0,05
15 2,20 2,l8 — 0,O2
15 1,10 I,IO
15 1,10 1,15 + 0,05
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VI. Bestimmung des Calciums im Aluminium.
Es gelang auch das Calcium in einer Aluminiumchlorid¬
lösung mittels Äther-Salzsäure anzureichern mit der gleichenArbeitsweise wie bei den anderen Verunreinigung-en. Da auch
in diesem Falle nicht zu vermeiden war, daß kleine Mengenvon Aluminiumchlorid dem angereicherten Calcium beigemischt
waren, und um eine doppelte Fällung mit Äther-Salzsäure zu
umgehen, wurde die Bestimmung des Calciums wie folgt
ausgeführt:
Das Filtrat des A1C13 6 H20-Niederschlages wurde fast
bis zur Trockne verdampft und der Rückstand in Wasser auf¬
genommen. Die neutralisierte Lösung wurde mit Ammon-
oxalat und Oxalsäure gefällt Auf diese Weise wird vermieden,daß Aluminium als Oxalat in den Niederschlag kommt. Durch
Auflösen des Niederschlages in Schwefelsäure und Titration
mit Kaliumpermanganat wurde dann das Calcium ermittelt.
Aus der guten Übereinstimmung der Resultate .darf ge¬
folgert werden, daß sich auch noch kleine Mengen von Calcium
nach dem beschriebenen Verfahren im Aluminium bestimmen
lassen.
Angewandt AICI3 • 6 H20berechnet
als AI in Gramm
Angewandt CaCI2berechnet
als Ca in Gramm
Gefunden Ca
in
Gramm
Differenzin
Milligramm
15 0,0186 0,0184 — 0,2
15 0,0186 0,0185 -0,1
15 0,0093 0.0090 — 0,3
15 0,0093 0,0092 -0,1
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— 40 —
Elektrometrische Mikrotitration.
Es entstand nun die Frage, ob die elektrometrische
Titration auch noch bei wesentlich kleineren Substanzmengenzum Ziele führt, als dies im vorangegangenen gezeigt worden
ist. Durch Anwendungkleinerer Flüssigkeitsvolu¬mina bei der Titration,
d. h. unter Beibehaltungder früher gewählten Ver¬
dünnungen, mußte dies
ohne weiteres erwartet
werden. Es wurden daher
noch eine Reihe von Ver¬
suchen mit dem in Figur II
abgebildeten Titrations-
gefäß ausgeführt, das nur
einen Fassungsraum von
5 ccm besitzt. Zu diesem
Zwecke wurden Versuche
zur Titration des Fe und
des Ti mit folgendem
Apparat ausgeführt.Die beiden Elektroden
waren auch hier eine Silber¬
chloridelektrode und ein
schwach platinierterPlatin¬
draht als Sonde. Die
Rührung- und zugleich das
Verdrängen derLuftwurde
durch Kohlensäure be¬
wirkt. Als Luftabschluß
diente eine kleine Glas¬
glocke, durch welche die Bichromat-Bürette mit Hundertstel-
Kubikzentimeter-Einteilung in das Titrationsgefäß einmündete.
Die zu bestimmende salzsaure Ferri- bzw. Titanisalzlösungwurde zunächst in das kleine Gefäß, Figur II i, gebracht und mit
i = Cadmiumreduktor.
2 = Vergleichs - Elektrode :
Ag/AgCl in 2 n N^SOj
3 = Platinierte Platinsonde.
4 = Millivoltmeter.
5 = Graphitwiderstand.6 = Bürette.
Figur II. Apparat zur elektro-
metrischen Mikrotitration.
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— 4i —
Hilfe der Gummiblase des Reduktors durch die Cadmium-
schicht in diesen hineingesaugt. Die nun reduzierte Lösungwurde in das mit Kohlensäure durchströmte Gefäß gepreßt.Hierauf wurden das Flüssigkeitsgefäß und der Reduktor ganz
sorgfältig mit einigen Tropfen Wasser ausgewaschen.
Auch bei diesen Titrationen, in denen Substanzmengenvon weniger als i mg bestimmt wurden, genügte das Milli¬
voltmeter als Indikator.
Titration des Zinks.
Für die Titration des Zinks wurde eine etwas andere An¬
ordnung gewählt. Als Titriergefäß und zugleich als Sonde
für die Titration diente ein kleiner Platintiegel, als zweite
Elektrode eine Silber-Silberchloridelektrode. Zwecks Durch¬
mischung der Flüssigkeit wurde Stickstoff in die Lösung ein¬
geleitet. Auf diese Weise bietet auch elektrometrische Mikro-
titration des Zinks keine Schwierigkeiten. Die erhaltenen
Kurven (vgl. Kurve 10) waren durch eine scharfe Potential¬
änderung am Ende der Titration gekennzeichnet.
Titration des Kupfers.
Das Kupfer kann auch als metallische Verunreinigungdes Reinaluminiums in Betracht kommen, und da das Kupfer¬chlorid eine große Löslichkeit in Äther-Salzsäure besitzt, muß
es sich auch wie die anderen Verunreinigung-en aus dem
Aluminium anreichern lassen. Zur Bestimmung des Kupferswurde versucht, eine elektrometrische Titration mit Schwefel¬
ion durchzuführen. Als metallische Sonde, die richtig auf
Schwefelion anspricht, kam unter den zahlreichen Vor¬
schlägen für eine solche Titration vor allem die Goldsonde
in Betracht1.
1 Diss. Chervet, Zürich 1923.
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— 42 —
Als Titrationsgefäß wurde das beim Eisen erwähnte an¬
gewandt. An Stelle der Platinelektrode kam ein Goldfähnchen
und zur Rührung wurde Stickstoff verwendet.
Aus der Reihe der Mikrotitrationen gebe ich im folgenden
einige Beispiele.
Beispiele für Mikrotitration.
i. Bestimmung von 1,39 mg Eisen mit -^ Bichromat.*• —'
-"& .-—
->J7 1000
CCrn Bichromat1000
Ausschlag in mm
0,0 5,0
5-0 8,0
10,0 10,0
15.0 11,0
20,0 13,0
24,0 I5,0
25,0 17,0
2 6,0 23,0
30,0 27,0
ilektrometrischer Endpunkt: 26,0 ccm. Sollwert: 25,0 ccm
2. Bestimmung von 0,48 mg Ti mit —— Bichromat.1000
ccm Bichromat1000
Ausschlag in mm
0,0 — 5,5
1,0 5,o
2,0 4,o
3,0 4,0
4,o 3,o
5,o 2,0
6,o -0,5
7,o + 1,0
8,0 3,o
9,0 5,5
9,5 7,o
10,0 12,0
10,5 17,0
11,0 18,0
Elektrometrischer Endpunkt: 10,0 ccm. Sollwert: 10,0 ccm.
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— 43 —
3. Bestimmung von Eisen neben Titan: 2,40 mg Ti -f- 2,79 mg Fe.
ccm Bichromat Ausschlag in mm ccm Bichromat Ausschlag in mm
00 -8,0
1,0,
7,5
2,0 7,o
3,o 7,o
4,0 6,5
4,5 5,o
5,o + 6,0
5,5 14,0
Elektrometrischer Endpunkt: Ti: 5
Ti -(-Fe: io,o ccm
6,0 15,0
7,0 16,0
8,0 18,0
9,0 20,0
9,5 21,0
10.0 27,0
10,5 29,0
11,0 30,0
cm. Sollwert: 5,0 ccm.
cm. Sollwert: 10,0 ccm.
3 a. 1,2 mg Ti+1,39 mg Fe.
ccm Bichromat Ausschlag in mm1000
°ccm Bichromat Ausschlaff in mm
1000&
0,0 — 6,0 30,0 13,0
5,0 5,o 35,0 15,0
10,0 4,o 40,0 16,0
15,0 3,o 45,o 18,0
20,0 2,0 49,0 20,0
24,0 0,0 50,0 26,0
25,0 + 5,0 51,0 28,026,0 10,0 55,o 30,0
rometrischer Endpunkt: Ti: 25,0 ccm. Sollwert: 25,0 ccm
Fe + Ti: 50,0 ccm. Sollwert: 50,0 ccm
. Bestimmung von 0,6 5 mg Zn mit K, Feoc -^-.& 4 1000
ccm K4 Feoc Ausschlag in mm
0,0 5,0
1,0 10,0
2,0 16,0
3,o 16,5
4,0 17,0
5,o 17,0
6,0 17,0
6,5 16,0
7,o 9,0
8,0 4,o
9,0 3,o
Elektrometrischer Endpunkt: 6,7 ccm. Sollwert: 6,7 ccm.
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— 44 —
5. Bestimmung- von 0,11 mg Cu mit Na2S ca.
ccm Na2S Ausschlag in mm
0,0 -8,0
I.O 8,0
2,0 8,0
3-e 7,5
4,0 7,o
5>o 6,5
5,5 6,0
6,0 0,0
6,5 + 5,o
7,o 5,5
Elektrometrischer Endpunkt: 6,0 ccm.
Titration mit Bichromat.
II. Fe, platinierte Elektrode.
I. Fe-Titration, blanke Pt-Elektrode.
o
•a 1
I '
1234s
Kurve 5.
ccm Bichromat100 2 3 4 5
Kurve 6.
ccm Bichromat100
III. Fe, platinierte Elektrode ohne H2-Einfluß. IV. Ti, platinierte Elektrode.
2 3 4S
Kurve 7.
ccm Bichromat100
OI2
a = ohne H2- Einfluß.
3 4 ;
Kurve 8.
ccm Bichromat100
= mit H,-Einfluß.
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— 45 —
V. Fe- und Ti, platinierte Elektrode.
ccra——- - Bichromat
„VI. Zink mit K4Feoc.
Millivol ^-~—'—V
/
234
Kurve 10.
J ccm - K.Feoc
A 100
VII. Cu mit Na,S.
2 3 4S
Kurve 11.
1. ccm Na„S100
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Lebenslauf.
Ich, Albert Nußberger von Lenzburg, wurde am
6. Februar 1900 in Chur als Sohn des Dr. Gustav Nußberg-er,Kantonschemiker und Professor an der Kantonsschule, und der
Agnes geb. Bazzell geboren. Nach Besuch der Primarschule
in Chur trat ich in die dortige Kantonsschule ein und bestand
im Frühling 1918 die Maturitätsprüfung. Im Herbst 1918
immatrikulierte ich mich an der Eidgenössischen Technischen
Hochschule und erwarb im Frühling 1922 das Diplom als
Ingenieur-»Chemiker. Seit dieser Zeit arbeitete ich unter
Leitung von Herrn Professor Dr. W. D. Treadwell an
der vorliegenden Promotionsarbeit. Vom.
Wintersemester
1922/23 an war ich als Unterrichtsassistent bei Herrn Prof.
Dr. W. D. Treadwell tätig.