Paul Stewart/Chris Riddell Barnaby Grimes Die Rückkehr des ... · Chris Riddell studierte...

Paul Stewart/Chris RiddellBarnaby GrimesDie Rückkehr des Smaragdschädels

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DEr Autor

Paul Stewart, 1955 in London geboren, studierte Kreatives Schreiben an der Universität von East Anglia. Er arbeitete zunächst mehrere Jahre als Englischlehrer auf Sri Lanka. Zurück in England, unterrichtete er an Grundschulen. Seine Arbeit als Lehrer hat er mittlerweile aufgegeben, um sich ganz dem Schreiben zu widmen. Seit 1990 arbeitet er als Kinder-buchautor. In Deutschland wurde er u. a. für die »Klippen-land-Chroniken« bekannt, die in Zusammenarbeit mit dem Illustrator Chris Riddell entstanden. Paul Stewart lebt mit seiner Familie in Brighton.

DEr IllustrAtor

Chris Riddell studierte Illustration in Brighton und hat zahl-reiche Bilderbücher illustriert. Er schuf u.a. die Cover für die Kult gewordenen Bücher von Terry Pratchett und arbeitete gemeinsam mit Paul Stewart an den »Klippenland-Chroniken«. Er lebt mit seiner Familie in Brighton. Für seine Illustrations-kunst erhielt er 2002 die Kate-Greenaway-Medal sowie den Nestlé Smarties Book Prize Silver Award.

Paul Stewart/Chris Riddell

Die rückkehr des smaragdschädels

Aus dem Englischen von Wolfram Ströle


Paul Stewart/Chris Riddell

Die rückkehr des smaragdschädels

Aus dem Englischen von Wolfram Ströle


cbjist der Kinder- und Jugendbuchverlagin der Ver lags grup pe Ran dom House

Verlagsgruppe Random House FSC-DEU-0100Das für dieses Buch verwendete FSC®-zertifizierte Papier München Super Extra liefert Arctic Paper Mochenwangen GmbH.

1. AuflageErstmals als cbj Taschenbuch Oktober 2011Gesetzt nach den Regeln der RechtschreibreformText and illustrations: © 2008 Paul Stewart und Chris Riddell© 2009 der deutschen Übersetzung Patmos Verlag GmbH & Co. KG Sauerländer, DüsseldorfDie englische Originalausgabe erschien unter dem Titel »Barnaby Grimes – Return of the Emerald Skull«; Published 2008 in Great Britain by Double-day, an imprint of Random House Children’s BooksAlle Rechte dieser Ausgabe vorbehalten durch cbj, MünchenÜbersetzung: Wolfram StröleUmschlagbild und Innenillustrationen: Chris RiddellUmschlaggestaltung: basic-book-design, Karl Müller-Bussdorfunter Verwendung des Originalumschlagsim · Herstellung: CZSatz: Buch-Werkstatt, Bad AiblingDruck und Bindung: GGP Media GmbH, PößneckISBN 978-3-570-22068-9

www.cbj-ver lag.de


Für Anna, Katy und Jack


KAPITEL

Sc chneide ihm das Herz heraus!«, befahl dieStimme. Sie klang uralt und aus jeder Silbe

sprach eine Bosheit und Tücke, gegen die ichmachtlos war.Über mir schob sich der Mond langsam, aber un-aufhaltsam vor die Sonne und der Hof versank inschauerlichem Halbdunkel. Mit dem Licht schwandder letzte Rest meines Widerstands. Ich konntenichts mehr tun.Schattenhafte Gestalten drängten sich wie einSchwarm hässlicher Geier um die große Holzplattevor mir. Wie auf ein Kommando richteten sie ihreschwarzen Augenhöhlen auf mich, und ihre Schna-belgesichter und langen, raschelnden Federn zitter-ten vor geifernder Vorfreude.Willenlos und auf unsicheren Beinen wie ein Schlaf-

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wandler stieg ich die letzten Stufen zu dem hölzer-nen Altar hinauf.Die schauerlichen Gestalten machten mir Platz. Aufden Altar war mit dem Gesicht nach oben und mitausgestreckten Armen und Beinen ein Mann mitnacktem Oberkörper gefesselt. Seine Haut war vonStriemen und Schnitten bedeckt – einige verschorft,andere noch frisch.Sein Kopf rollte zur Seite, seine Lippen öffnetensich und er stöhnte erbärmlich.»Tu’s nicht, bitte«, wimmerte er und sah mich mitden panischen Augen eines Kaninchens an, das voneinem Frettchen gestellt worden ist. »Ich flehe dichan.«In diesem Augenblick verdeckte die dunkle Scheibedes Mondes die Sonne ganz und die letzten Sonnen-strahlen erloschen. Erschrocken blickte ich auf.Pechschwarz und umgeben von einem gleißendenLichtkranz stand der Mond am Himmel und starrtewie ein Auge unbarmherzig auf mich herunter.Die größte der gefiederten Gestalten trat vor. Sietrug eine hohe Krone aus blau schillernden Federn.Hinter ihr, auf dem Sitzpolster des hochlehnigenLedersessels, lag ein hämisch grinsender Schädel.

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Die gefiederte Gestalt zog ein großes steinernes Messeraus ihrem Umhang …


Die riesigen Edelsteine in seinen Augenhöhlen be-gannen im gespenstischen Zwielicht der Sonnen-finsternis blutrot zu funkeln.Die gefiederte Gestalt zog ein großes steinernesMesser aus ihrem Umhang und hielt es mir hin.Wieder schnarrte die uralte Stimme in meinemKopf.»Schneide ihm das Herz heraus!«Gegen meinen Willen streckte ich die Hand aus undpackte den Griff des Messers. Mein Arm hob sichohne mein Zutun, als hinge er am Faden eines un-sichtbaren Marionettenspielers.Ich starrte den auf den Altar gefesselten Mann an.Ein Kreuz aus leuchtend roter Farbe markierte dieStelle, wo sein Herz schlug. Sicher hämmerte esin diesem Augenblick ge-nauso wie meines.Ich packte das schreck-liche Messer mit derbleich schimmerndenKlinge fester. Dieblutroten Rubin-augen des grin-senden Schädels

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starrten mich unverwandt an und die Stimme inmeinem Kopf erhob sich zu einem gellenden Schrei.»Schneide ihm das Herz heraus – und gib es mir!«


KAPITEL

Wie hätte ich ahnen können, dass mich ein Alp-

traum erwartete, als ich an jenem sonnigenSommernachmittag beschwingten Schrittes undfröhlich vor mich hin pfeifend zur Wiesentalschuleaufbrach?Ich will nicht für andere sprechen, aber ich finde,Schulen sind etwas ziemlich Merkwürdiges, Unna-türliches. Damit man mich nicht falsch versteht –ich habe bestimmt nichts gegen Lernen und harteArbeit. Ganz im Gegenteil. Nichts ist schöner, alsnach einem anstrengenden Tag über den verstaubtenBüchern der Bibliothek für Geheimwissenschaftenin Underhill zu sitzen.Ich bin von Beruf Tick-Tack-Junge – ein Laufbur-sche für die, die den Begriff nicht kennen. Ich beför-dere Briefe und Sendungen aller Art so schnell wie

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möglich von einem Absender zu einem Empfängerirgendwo in unserer riesigen Stadt, denn – tick-tack! – Zeit ist Geld!Je schneller ich bin, desto besser verdiene ich. Soeinfach ist das.Deshalb nehme ich immer den kürzesten Weg voneinem Ort zum anderen – über die Dächer. »Ka-minspringen« sagt man dazu und es ist für Men-schen mit schwachen Nerven ungeeignet. Ich habeselber schon eine Menge Stürze überstanden. Dasgehört dazu und ist einer der Gründe, weshalb esnicht mehr viele Kaminspringer gibt. Den meistenTick-Tack-Jungen ist es zu gefährlich, sie bleibendeshalb lieber unten auf dem Gehweg. »Pflaster-steintreter« nennen wir Kaminspringer sie. Für dieDächer braucht man Erfahrung, Mut, eine PortionAbenteuerlust und ein Gespür für Gefahren.Auf einer Schule lernt man so etwas nicht, mag sienoch so angesehen sein.Die verwöhnten Söhne und Töchter der Reichen,die auf Schulen mit vornehm klingenden Namenwie die »Akademie für junge Damen aus gutemHause« in Highfield oder das »Kollegium für dieSöhne des niederen Adels« in Fasanenhof geschickt

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werden, lernen dort etwas ganz anderes: Tanzennämlich und die Kunst der Fuchsjagd und artigeKonversation in der Sprache, die gerade in Modeist.Natürlich gibt es nicht nur ehrenwerte Schulen wiedie von Highfield oder Fasanenhof. Ich kenne genug andere, die eher Irrenanstalten und Ge-fängnissen gleichen als Stätten der Gelehrsamkeit. Professoren mit eindrucksvollen Titeln vor ihremNamen haben sie gegründet. Sie versprechen, ausihren armen Schülern vornehme Damen und Her-ren zu machen, und berechnen den arglosen Elterndafür unverschämte Summen.»Geschlossene Schulen« nennt man diese Lehr-anstalten auch, weil ihr Tor zugesperrt wird, wennsie voll sind, und der Professor überwacht, wer hinein- oder hinauswill. So kann er die Gebühreneinstreichen, ohne einen Pfennig für seine Zöglingeauszugeben.Der alte Tuchhändler Jenkins etwa bezahlt dasSchulgeld für den kleinen Johnny und bekommtvon seinem Augapfel dafür dreimal im Jahr einenBrief, in dem er schreibt, was für wunderbare Fort-schritte er macht. Die Wahrheit sieht freilich ganz


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anders aus. Der kleine Johnny und seine Kamera-den verhungern fast, bekommen ständig Schlägeund müssen zu zehnt in einem von Ungeziefer ver-seuchten Bett schlafen, während Professor Prügel-stock und seine Lehrer immer reicher werden.Ich weiß das, weil ich als Tick-Tack-Junge schon einige Säcke voll von solchen »Schulbriefen« ausge-tragen habe. Wenn ich entdecke, dass sie gefälschtsind oder unter Zwang geschrieben wurden, versu-che ich die Eltern zu warnen – aber erstaunlicher-weise wollen die oft gar nichts davon wissen. Waszählt außerdem das Wort eines Tick-Tack-Jungengegen das eines wahrhaftigen Professors? KeinWunder, dass es an den Schulen Aufstände gibt.Ja, richtig gehört, Aufstände. Dann nämlich, wenndie armen unterdrückten Insassen einer geschlosse-nen Schule es einfach nicht mehr aushalten.Wie zum Beispiel an der Landschule Greifenstein.Dort hatten die Schüler unter Aufsicht ihres tyran-nischen Direktors Oberst Griggs und seines ausehemaligen Soldaten bestehenden Lehrerkollegiumsmonatelang alle möglichen Waffen gebastelt. Dabeisollten den Zöglingen eigentlich »soldatische Dis-ziplin und Charakterstärke« vermittelt werden. Der


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brave Oberst war auf eine Weise erfolgreich, mit derer wohl selbst nicht gerechnet hätte.Trotz ihrer mangelhaften Ernährung durch schimm -liges Brot und Haferschleim konnten die »Grei-fensteiner Grenadiere«, wie sie sich nannten, ihre Lehrer in einer erbitterten Schlacht in die Fluchtschlagen und anschließend fünf Tage lang unter Ein-satz von Schleudern, Blasrohren und einer selbst -gemachten Kanone das Lehrerzimmer belagern.Der berühmteste Schüleraufstand hatte jedoch einige Jahre zuvor an der »Erziehungsanstalt fürjunge Damen« in Enderby stattgefunden. Mithilfevon Krocketschlägern und verwilderten Katzen hat-ten die »Amazonen von Enderby« ihre DirektorinFreifrau Caecilie von Drakenhorst und ihre fünfzigLehrerinnen, alles ehemalige Strafgefangene, besiegtund ihre Mitschülerinnen befreit, darunter dieTöchter einiger bekannter Kaufleute und die Nichtedes Oberbürgermeisters.Ich muss gestehen, dass auch ich aufgrund mei-ner Freundschaft zu einer gewissen Emily Ford-Maddox, einem Mädchen mit leuchtend grünen Augen und einem bezaubernden Lächeln, einekleine Rolle in diesem Aufstand gespielt habe.


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Aber das ist eine andere Geschichte.Wie gesagt, die Schulen sind verschieden. Es gibtgute, wie die von Highfield und Fasanenhof, undschlimme, wie die von Greifenstein und Enderby.Die Wiesentalschule gehörte meines Erachtens zuden guten. Sie lag im Süden der Stadt, wo die Fabri-ken und Industrieanlagen in Wiesen und parkartigesGelände übergehen und die Straßen nicht mehr ge-pflastert, sondern mit Gras bewachsen sind. Mansieht dort vornehme Villen mit großen Gärten undkünstlichen Seen und kann sich einbilden, man seiauf dem Land. Vor einigen Jahren habe ich im Spät-sommer während der schrecklichen Vogelscheu-chen-Zombie-Affäre einmal eine mitternächtlicheFahrt auf dem Heuwagen durch die südlichen Vor-orte gemacht …Jedenfalls standen die Gärten an jenem sonnigenSommernachmittag in voller Blüte und in den He-cken sangen die Vögel. Mit einer dringenden Sen-dung für den Direktor, einen gewissen Dr. Dr. h. c.Archimedes Barnett, näherte ich mich dem Torhausder Wiesentalschule, das in eine hohe Umfassungs-mauer am Ende der Auffahrt eingelassen war.Auf einer großen Wiese spielten Schüler gerade


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»Fünf Fasanen« – ein ursprünglich in Fasanenhoferfundenes, damals sehr beliebtes Spiel. Es handeltesich, soweit ich es beurteilen konnte, um eine Mi-schung aus Baseball und Krocket und ging darum,fünf große Ziele am Rand des Spielfelds zu treffen.Ich kannte die Spielregeln nicht, aber viel Laufenund Gebrüll schien dazuzugehören und die Spielergingen nicht gerade zimperlich miteinander um.Ich trug mein Anliegen dem Pförtner vor, einemmunteren Burschen in mittleren Jahren mit einemgezwirbelten Schnurrbart und einem herzhaftenHändedruck. Ich kenne Leute wie ihn – der auf-rechten Haltung und dem akkurat geschnittenenBackenbart nach zu schließen ehemalige Soldaten.In diesem Fall handelte es sich vermutlich um eineneinfachen Gefreiten der Infanterie – obwohl dieSchüler ihn »Major« nannten. Er beauftragte einender Schüler, mich zum Zimmer des Rektors zu brin-gen.»Thompson zeigt Ihnen den Weg«, sagte er undzeigte auf einen blonden Jungen in einer schmutzi-gen weißen Jacke und grauen Kniehosen mit Gras-flecken. »Mr Barnett wird sich mächtig freuen, Siezu sehen.« Kichernd fügte er hinzu: »Wenn er Sie


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überhaupt sehen kann. Im Augenblick ist er näm-lich blind wie ein Maulwurf.«Mein Führer Thompson schien ein netter Junge zusein. Wir gingen einen Fußweg neben der Auffahrtentlang und überquerten einen geschotterten Platz,auf dem Besucher ihre Wagen abstellen konnten.Die Wände der Schulgebäude waren aus dem hell-grauen Stein der hiesigen Gegend gemauert unddicht mit Efeu bewachsen. Wir gingen durch einenTorbogen und einen großen Innenhof mit einemBrunnen und auf der anderen Seite durch ein nochgrößeres Tor, das ins Haupthaus führte. Ein prächti-ges Gebäude mit glasierten Fliesen und dunklemHolz, in dem es mächtig hallte.Die Schüler, denen wir begegneten, sahen gesundund wohlgenährt aus. Sie lächelten uns zu und zo-gen höflich ihre weißen Troddelmützen.Es handelte sich hier ganz offensichtlich nicht umeine »geschlossene Schule«, dachte ich. Wir näher-ten uns einer breiten, pompösen Treppe, die zumRest des herrschaftlichen Gebäudes passte. An denWänden hingen jede Menge Porträts. Wir folgten einem holzgetäfelten Gang und gingen nach rechtsin den Ostflügel. Kurz darauf blieb Thompson vor


einer großen Eichentür stehen, deren schon etwastrübe gewordenem Schild ich entnahm, dass wir amZiel angelangt waren.»Wir sind da, Sir«, sagte er. »Das Zimmer des Direk-tors. Soll ich Sie vorstellen?«»Nein, das mache ich selbst«, erwiderte ich. »Kehrdu zu deinem Spiel zurück.« Er wandte sich zumGehen. »Ach ja, und vielen Dank«, sagte ich noch.Ich klopfte.»Herein«, rief eine dünne, näselnde Stimme.Ich trat ein. Das Zimmer war schlicht eingerichtet.Auf dem Boden lag ein gemusterter, aber schon abgetretener Teppich. An der rechten Wand standenzwei Bücherregale, in die linke waren zwei Fenstermit Butzenscheiben eingelassen. Vor mir stand einbreiter, dunkler Schreibtisch aus Ebenholz. Ein älte-rer, weißhaariger Herr, von dem ich annahm, dass erder Rektor Archimedes Barnett sei, schrieb geradeeinen Brief. Er hielt das Gesicht so dicht über dieTischplatte gebeugt, dass seine Nase das Pergamentfast berührte. Ich näherte mich ihm und er hob denKopf und spähte mir mit zusammengekniffenenAugen und vor Anstrengung gerunzelter Stirn ent-gegen.

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»Ja, mein Junge? Was kann ich für dich tun?«, fragteer. Seine rechte Hand mit der Schreibfeder schwebteüber dem Pergament. »Sprich, ich habe nicht denganzen Tag Zeit.«»Ich heiße Grimes, Sir«, begann ich.»Grimes?«, wiederholte der Direktor und betrach-tete mich mit zusammengekniffenen Augen. »Dubist bestimmt neu hier … Hoffentlich hast du miretwas Wichtiges zu sagen, Grimes, denn ich erwartejeden Augenblick eine Sendung. Also sprich, meinJunge.«»Ich bin kein Schüler, Sir«, sagte ich. »Der OptikerLaurence Oliphant schickt mich.« Ich langte in dieviertoberste Tasche meiner Anglerweste und zog einkleines, mit Scharnieren versehenes Etui heraus.»Ich bringe vermutlich die Sendung, auf die Siewarten.«»Ach, wirklich?«, rief der Direktor aufgeregt. »Dasist ja ausgezeichnet!«Ich legte das Etui in seine ausgestreckte Hand undsah zu, wie er es ungeschickt öffnete und die Brilleherauszog und aufsetzte. Sie bestand aus zweimalzwei halbmondförmigen Linsen, die zu zwei run-den Gläsern in einem stählernen Rahmen zusam-


UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE

Paul Stewart, Chris Riddell

Barnaby Grimes - Die Rückkehr desSmaragdschädels

Taschenbuch, Broschur, 192 Seiten, 12,5 x 18,3 cmISBN: 978-3-570-22068-9

cbj

Erscheinungstermin: September 2011

Ein neues, geheimnisvolles Abenteuer mit dem mutigen Helden Barnaby Grimes Als der Botenjunge Barnaby Grimes einen seltenen Urwaldvogel an der Wiesentalschuleabliefert, ahnt er nicht, welche fatalen Folgen das haben wird. Denn dieser Vogel namensKatinkatapetl übt eine böse Macht auf die Schule aus. Auch Barnaby kann sich dem Sog derschauerlichen Ereignisse vor Ort nicht entziehen. Wird es ihm gelingen, den Bann des Bösen zubrechen und die Herrschaft der Finsternis zu beenden?

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