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ENTWURMEN IST WENIGER MEHR? ROUND PEN EIN RUNDER MYTHOS 25 JAHRE IM ZEICHEN DER PFERDEWELT LEARN TO FALL GEWAPPNET FUR DEN ERNSTFALL DIFFERENT STYLES RIDE TOGETHER FRÜHLING 2014 CHF 8.50

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ENTWURMENIST WENIGER MEHR?

ROUND PEN EIN RUNDER

MYTHOS

25 JAHREIM ZEICHEN DER

PFERDEWELT

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DIFFERENT STYLES RIDE TOGETHER

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E D I T O R I A L

ES IST FRÜHLINGDie Tage werden wärmer und länger. Und wie jedes Jahr steigt im Zuge des «allgemeinen Frühlingserwachens» auch die Vielzahl an unterschiedlichsten Themen aus dem Be-reich der Reiterwelt sprunghaft an.

Die nationale Pferdemesse in Bern öffnet am 25. April – der Zufall will es so – zum 25. Mal ihre Tore. Auch steht für viele die Planung der Sommerferien an. Richtiges Ent-wurmen ist gerade im Frühling immer ein grosses Thema. Pferde im Round Pen und vieles mehr. Wir haben versucht, allen Aspekten und Beiträgen gebührenden Raum zu geben.

Speziell unser Beitrag über den «runden Mythos ROUND PEN» und die Resultate der Studie von Cath Henshall an der Universität in Sydney (Australien) werden vielleicht auch bei Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, Diskussionen aus-lösen oder gar provozieren. Bereits bei unseren Recherchen zu diesem Thema prallten zum Teil Expertenmeinungen mit beinahe sektirischen Zügen aufeinander.

Different styles ride together. Unter diesem Motto präsentiert PASSION an der PFERD 2014 eine Show mit drei Vertretern unterschiedlicher Reitweisen. Sie werden in ihrem Pro-gramm aufzeigen, dass uns Reiter – unabhängig unserer Vorlieben – am Ende mehr verbindet, als trennt. Denn bei der Flut von Informationen über richtiges oder falsches Reiten und unterschiedlichster Ausbildungsmethoden ver-gessen wir oft: ein Pferd ist und bleibt ein Pferd. In diesem Sinne:

“People have to learn that whatever the horse does is right. You’re the one who got into his life . . . he didn’t get into yours. It’s amazing what the horse will go through to satisfy a human being.” – Ray Hunt.(Ray Hunt 1929–2009, Amerikanischer Pferdausbildner und Mitbegründer des «Natural Horsemanship»)

Frei übersetzt: Menschen müssen lernen, dass immer richtig ist, was das Pferd macht. Denn sie sind diejenigen, die ins Leben der Pferde traten, nicht umgekehrt. Es ist erstaunlich, was Pferde alles leisten, um den Menschen zufriedenzustellen.

Herzlich,

Theres Misares Misar

Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass Zebras weniger durch blutsaugende Insekten befallen und darum auch weniger Krankheiten übertragen werden als anders gemusterte Tiere. Die Art, wie das Licht auf dem Streifenmuster reflektiert, ist für die Fliegen/Bremsen unattraktiv.

Die Bucas Buzz-Off Zebra Decke sowie Maske wurden entwickelt um das Pferd auf natürliche Weise, ohne die Verwendung chemischer Verbindungen, vor Fliegen und Bremsen zu schützen.

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IST WENIGER MEHR?ROUND PEN

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MYTHOS25 JAHRE

IM ZEICHEN DER

PFERDEWELT

LEARN TO FALL

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DEN ERNSTFALL

DIFFERENT STYLES

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I N H A LT F R Ü H L I N G 2 0 1 4

R U B R I K E N

1 Editorial

2 Inhalt

4 Augenblick

6 Szenenews

12 Arena – BEA/PFERD

14 Arena – Reitweisen

16 Arena – Round Pen

22 Arena – Big Three Circuit

24 Arena – Betrieb Wellberg

26 Arena – Polo für jedermann

30 Arena – Strom statt Sprit

32 Marktplatz

33 Ironische Kolumne

54 Ausbildung – die 1. Hufschmiedin

56 Ausbildung – Sitzschulung

58 Ausbildung – Learn to Fall

64 Medizin – Parasitenbekämpfung

66 Medizin – Entwurmen

72 Seitenblick

79 Rätsel

80 Impressum/Vorschau

F R Ü H L I N G - S P E Z I A L

38 Die andere Art Reitferien

40 Huzulenpferde in Polen

43 Wie Pferde wirklich ticken

44 schön, schöner, Andalusien

46 Ein etwas anderes Reitlager

48 San Jon: wie Cowboys im Engadin

49 Der Transpyrenäen-Trail

50 Ferienangebote

52 Eine Frage, vier Antworten

FRÜHLING 2014 CHF 8.50

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MYTHOS

25 JAHREIM ZEICHEN DER

PFERDEWELT

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TitelbildFrühling in den Bergen

Foto: zVg.

S W I S S E N D U R A N C E

73 News 4/2013

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Ausritt bei Panorama-Trails im Sommer 2013 auf dem «Unter Geiern»-Transpyrenäen Andorra-Trail.

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S Z E N E N E W S

Nach langer Zeit findet in der Region Sursee wieder ein Distanzritt, organsiert vom Kompetenzzentrum für Distanzreiten unter dem OK-Präsidium von Els-beth Brunner, statt. Die Streckenlängen variieren zwischen 25, 50 und 60 km. Der Distanzritt ist auch für Einsteiger und Anfänger geeignet: Vorgängig zur Distanzritt-Veranstaltung werden Kurse und Trainings angeboten, um die Teilnehmer optimal auf den Anlass vorzubereiten.

WANDERREITER-PARADIES EUROCHEVAL EUROPAMESSE DES PFERDES IN OFFENBURG

ALS ZIEL DES SOMMERS

Die Eurocheval gilt als das wichtigste Pferde-Event für Freizeitreiter im Sommer 2014. Die Europa-messe des Pferdes in Offenburg vom 23. bis 27. Juli zieht Besucher aus ganz Deutschland und Europa an den Fuss des Schwarzwalds. Nicht einfach nur Besucher, sondern auch ein Teil dieser Messe sind die Wanderreiter, die auf Einladung der Vereini-gung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland e.V. (VFD) am internationalen Sternritt zur Euroche-val teilnehmen. Zum 40-jährigen Bestehen der VFD Baden-Württemberg liegen schon «eine Menge Anmeldungen aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz für den Sternritt vor», freut sich Martina Neuscheler. Die Vorsitzende des Landesverbands ist überzeugt, dass dieses Angebot Kult-Charakter hat: «Wer die Eurocheval einmal als Wanderreiter erlebt hat, der kommt wieder. Der jüngste Teil-nehmer dieses Jahr ist übrigens acht Monate alt und reist aus Messkirch an.» Manche Wanderrei-ter seien schon in Ungarn, Wien, Rumänien und Tschechien gestartet, erzählt Neuscheler weiter.Oft schon wochenlang vor Messebeginn trudeln

KLASSISCHE DRESSURLEHRGÄNGE

«NACH DEN ALTEN LEHREN»

MIT REITMEISTER MARC DE BROISSIA

Kursdaten 2014Freitag bis Sonntag, 27. bis 29. Juni 2014Freitag, 22. August 2014: Vortrag Seitengänge (18 bis ca. 20 Uhr)Samstag und Sonntag, 23. und 24. August 2014

Der Schwerpunkt des Trainings liegt in der Verfeinerung der reiterlichen Einwirkung. Angestrebt wird vor allem eine bessere Abstimmung des Pferdes an den Hilfen, die einhergeht mit einer höheren Ver-sammlungsbereitschaft.

Reitmeister Marc de Broissia holt Rei-ter und Pferde da ab, wo sie sind und führt sie auf ein höheres Niveau. Die Privat-stunden sind sehr intensiv und äusserst lehrreich.

Anforderungsprofil: Aktive Reiter ab Dressurniveau Kl. L! Klassische Dressur-Reitausrüstung (keine baumlosen Sättel/keine Gebisslosen-Zäumungen). Einfach oder doppelt gebrochene Wassertrense oder Kandare mit Unterlegtrense. Keine Gangpferde, gut gerittene Kaltblüter will-kommen.

Kursort: Auf dem Weibel 100, 3507 in Biglen oder Reithalle Schlosswil (je nach Jahreszeit und Witterung).

Zeitplan: Morgens ab 9 Uhr, 1 Stunde Mittagspause, danach bis ca. 18 Uhr. Der Kurs beinhaltet pro aktiven Teilnehmer drei Privatlektionen (in der Regel wird in täglichen Einheiten à 60 Minuten ge-arbeitet).

Anmeldung: Per Post oder E-Mail.Nennschluss: Anmeldeschluss jeweils

30 Tage vor Kursbeginn (die Anmeldung ist erst gültig, wenn das Kursgeld über-wiesen wurde).

Seminarsprache: Deutsch (auf Wunsch Französisch).

Die Plätze sind limitiert (6–8 aktive Teil-nehmer). Die Lektionen werden individu-ell und je nach persönlichem Ausbildungs-tand erteilt. Zuschauer sind willkommen.

Alle weiteren Informationen und Anmeldung auf www.aufdemweibel.ch

DISTANZREITEN

12./13. April 2014: Einführungskurs Distanzreiten3. Mai 2014: Trainingsritt AhronMai/Juni 2014: Trainingsritte auf der Strecke des Distanzrittes rund ums Pfahlbauerland5. Juli 2014: Distanzritt rund ums Pfahlbauerland, 6218 Ettiswil, EVG 1–3, Juniorenwertung, div. Spezialpreise

Auskunft und Anmeldungen www.brunner-reithof.ch oder info@brunner-reithofTelefon 076 388 26 89

die ersten Nachrichten der Pferdefreunde aus allen Himmelsrichtungen ein, die sich mit der Kutsche oder in kleinen Gruppen im Sattel zu Pferde auf dem Weg in Deutschlands Südwesten gemacht haben. Ihr Magnet ist das Tipi-Lager auf dem gross-zügigen Freigelände der Messe Eurocheval. Der stimmungsvolle Fackelzug der Wanderreiter am Messefreitag durch die Innenstadt von Offenburg und die Gemeinschaft bilden ein emotionales Herz-stück der Veranstaltung.

Alle Infos zum Wanderritt finden Sie unter www.eurocheval.de, www.vfdnet.de oder telefo-nisch bei der VFD-Geschäftsstelle unter Telefon +49 (0) 7554 989366.

Einstimmen auf den Eurocheval-Sommer vom 23. bis 27. Juli mit hunderten von Pferden auf dem Messe-Freigelände Offenburg, frischem Pferdege-ruch, Hufgeklapper und täglichen Präsentationen – dann aber live!

Alle weiteren Infos: www.messe-offenburg.de

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HORSEAIKIDO© von Pettra Engeländer vom 9. bis 11. Mai 2014 im Ausbildungszentrum für Mensch und Pferd

bei Markus Eschbach im Aargau

HorseAikido© ist ein Training für den Menschenkörper, um seine Präsenz und die Verbindung am Boden und während des Reitens auf einer neu-en Ebene zu erfahren und nach dem Seminar selbständig erfolgreich ein-zusetzen.

Das von Pettra Engeländer entwickelte HorseAikido© ist ein Trainingssystem, welches geziel-te Übungen aus der Kampfkunst in die Techniken und Übungen des Natural Horsemanship integriert. Dieses Seminar ist, unabhängig von der Reitweise, für all diejenigen von Interesse, die eine tiefere Verbindung

KURSANGEBOTE 2014DOUBLEFOREST RANCH

IN STÜSSLINGENSachkundenachweis für Pferdehalter 28. Juni 2014Grundlagenkurs berechtigt zur Hal-tung bis maximal 11 PferdeKursdauer: Tageskurs 8.30 Uhr bis ca. 16.30 Uhr (ca. 1 Stunde Mittags-pause)Die Daten gemäss Jahresprogramm findet man hier!

Tipi Reitlager für Jugendliche 20. bis 25. Juli 2014Auch für Familien und Gruppen von Mitte Mai bis Mitte September auf Anfrage möglich. evtl. erst im Som-merheft!

Natural-Horsemanship und Pferdehalter- Sachkunde 6. und 7. September 20142-tägiger, kombinierter Kurs in Natu-ral Horsemanship und Pferdehalter Sachkunde (inklusive vom BVET an-erkannter Sachkundenachweis).

Barhuf-Pflege-Kurs 27. September 2014 Dieser Kurs wendet sich an Besit-zer von Barhuf-Pferden oder solche Pferdehalter, die gerne ihr Pferd auf Barhuf umstellen möchten und die Hufpflege zwischen den Intervallen einer grösseren Hufpflege-Massnah-me durch Spezialisten (Huf pfleger, Hufschmied) selber durchführen möchten.

Nach diesem Basis-Kurs sollten die Teilnehmer auch beurteilen kön-nen, wann die Intervention eines Spe-zialisten erfolgen sollte.

Alle weiteren Details zu den Kursen und Daten findet man hier unter: www.doubleforestranch.ch/cms/de/jahresprogrammwww.indianisch-reiten.ch oder www.pferdegesundheitsdienst.ch

zu ihrem Pferd aufbauen möchten und ein Interesse an der Kampfkunst mit Pferden haben.

Das Seminar ist für Einsteiger ohne Vorkenntnisse und Wiederholer auf bestens ausgebildeten Pferden.

Die Pferde werden ausschliesslich gebisslos und ohne Sattel (mit Pad) geritten.

Anmeldungen und Anfragen an [email protected]

Weitere Infos und Kursdaten unter www.horseaikido.com

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LAUFSTEGVERDÄCHTIG: DIE NEUEN FEATURES DES SATTELS AMAZONA DRESSAGE COMFORT

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Als erster reiner Dressursattel mit über-breiter Comfortauflage begeistert der Amazona Dressage schon seit Jahren Reiterinnen und Reiter. Doch warum nicht das, was gut ist weiter verfeinern? Das ist die Philosophie von Iberosattel. Der Amazona begeistert deshalb jetzt nach einem Update nicht nur durch eine noch hoch elegante Optik – auch das Feeling und das Arbeiten in diesem Sat-tel wird nun noch feiner. Gäbe es eine Serie «Deutschland sucht den Supersat-tel» – dieses Modell würde zu den Top-Favoriten zählen.

Als Premium-Modell wird dieser Sat-tel auch weiterhin von der Firma Sommer gefertigt. Der erste Hingucker sind die effektvollen Ziernähte. Was aber weit wichtiger ist für alle, die Wert auf Fein-heit bei der Hilfengebung legen: Durch ein durchgehendes Sattelblatt ist eine noch direktere Einwirkung möglich. Die Pausche wurde weiter nach vorne ge-schnitten, eine Doublierung hält das Bein noch besser. Dadurch eignet sich das Modell auch für stärkere Oberschenkel und kürzere Beine.

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Weitere BesonderheitenDer Amazona Dressage besitzt seit jeher eine extra breite Auflagefläche, die ihn besonders für sehr breite Pferde und Pferde mit empfindlichem Rücken quali-fiziert. Das Modell ist ausgestattet mit der von Iberosattel entwickelten Amazo-nalösung, die für maximale Bequemlich-keit sorgt. Zudem besitzt er das Sicher-heitssystem SECUSAD.

Familiensache: das Unternehmen IberosattelSitz der kleinen Sattelmanufaktur ist Freystadt in der Oberpfalz. Iberosattel ist ein Familienunternehmen, bei dem zwei Generationen an einem Strang zie-hen. Der erste «Ibero» wurde vor mehr als 20 Jahren gemeinsam mit erfahrenen Sattlern entworfen und gebaut. Heute gibt es insgesamt acht Sattelreihen, die Barockreiter ebenso begeistern wie Dressur-, Distanz- und Freizeitreiter.

MEIN HERZ GRÜSST DEIN HERZ . . .

Daniela Hegner liebt Pferde und sie versteht sie. Das erkennt man in jedem ihrer Bilder. In ihrem Bildband «Mein Herz grüsst dein Herz . . .» präsentiert sie wunderschöne Aufnahmen der grossen, stolzen Tiere. Die Fotos werden be-wusst mit nur wenigen Worten kommentiert. Und dennoch spürt man auf jeder Seite des Buches die Magie der Pferde. Die unbändige Energie der Tiere wird in diesen bezaubernden Bildern sichtbar. Mit ihrer Schönheit berühren sie nicht nur Pferdeliebhaber.

«Mit dir berühre ich den Wind und weiss, was Freiheit bedeutet.» Daniela Hegner

Die Autorin: Daniela Hegner wurde 1965 in Zürich (mit Pferdeblut) geboren. Nach Ab-schluss der Lehre baute sie einen grossen Pfer-de-Herden-Offenstall auf und betrieb diesen 20 Jahre lang. Wegen der Liebe zu den Tieren und der tiefen Verbindung mit den Pferden, war es ihr schon immer das grösste Anlie-gen, den Pferden ein möglichst freies und art-gerechtes Leben zu ermöglichen. Mit Freude blickt sie heute darauf zurück und ist dankbar über das Wissen, welches sie sich aneignen konnte. Ausbildungen in spirituellen Bereichen eröffneten ihr den tiefgründigen Zugang zu den Seelen der Pferde.

Weitere Informationen unter www.wagner-verlag.de

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MEIN LEBEN – MEINE PFERDE

PASSION UND CORSA NOVA VERLOSEN 4 SPORT-BH UND 1 PANTY:

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NEUE PIKEUR-GRIP-REITHOSEN

In den vergangenen Jahren haben viele an der Ver-anstaltungsreihe «Rund ums Pferd» teilgenommen. Die vielen positiven Rückmeldungen auf die An-lässe sowie verschiedenen Anfragen und Anregun-gen haben mich dazu bewogen, die Erkenntnisse aus der Ausbildung von Pferden in einem Buch zusammenzufassen. Bereichert mit zahlreichen Anekdoten aus meinem Leben ist so das Werk «Mein Leben – meine Pferde» entstanden.

Mehr Informationen zum über 210-seitigen Buch sowie die Bestellfunktion finden Sie auf der Website www.knie.ch. Das Buch kostet CHF 48.00 und kann bei uns ab sofort im Online-Shop auf der Website (zzgl. CHF 9.00 Verpackung und Versand)

Wer den Sport-BH «air control» (5533) sieht, wird sich kaum vorstellen können, dass ein optisch derart leicht anmuten-des Modell im Aktivitäts-Level 2 «Firm Support» perfekten Halt bietet. Denn dank seiner Verarbeitung aus luftdurch-lässigen, atmungsaktiven Netzen, wirkt der Sport-BH einmalig leicht und luftig. Für die notwendige Power sorgen die aus zweierlei Netzen geformten Cups und der aus kraftvollem Netz gefertig-te Rücken. Dabei überzeugt die Ware nicht nur durch ihre Leichtigkeit, sondern auch durch aktives Sweatmanagement, das entscheidend zur sportlichen Leis-tung beiträgt. Kraftvoll und formstabil zugleich reduzieren die Cups die Bewe-gung der Brust auf ein Minimum und passen sich durch die Doppellagigkeit je-der Brustform perfekt an. Zwischen den

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luftigen Netzcups ist seitlich versteckt eine Stütze angebracht, die die Form der Brust sanft nachzeichnet und Bewegun-gen abfedert. Flache Abschlussbänder an Dekolleté, Armloch und Unterbrust, ein Butterflyband, das Vorder- und Rü-ckenteil verbindet und durchgehend ge-polsterte Träger, die hinten für besseren Halt etwas mehr zur Mitte verlegt sind, stellen weitere Komfort-Pluspunkte die-ses neuen Modells dar. Neben frischem Weiss sind der Sport-BH «air control» so-wie das passende Panty 1627 in Schwarz (neu!), Weiss in den Grössen 70–95 A–E Cup / 70–90 F + G Cup, Sport-Panty 36–48 ausgemustert.

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oder auf Tournee an der Zirkuskasse bzw. am Zir-kusbuffet bezogen werden.

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Ich wünsche Ihnen eine angeregte Lektüre und weiterhin viel Freude im Umgang mit Ihren Pferden.

Freundliche GrüsseIhr Fredy Knie jun.Gebrüder KNIESchweizer National-Circus AGwww.knie.ch

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Die Pferdehaltung hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verändert. Erfah-rungen zeigen, dass ein er-höhtes Anspruchsdenken

der Pferdebesitzer an die Stallbetreiber stattfindet, diese sind angehalten sich um eine gesunde Tierhaltung und das Wohl-fühlen der Pferde zu bemühen und das mit den neuesten Innovationen in der Pferde-wirtschaft umzusetzen.

Weitgehend noch unbekannt ist, dass schädliche Bakterien und giftige Pilzspo-ren in Strohhalmen leben, das Klima dort ist für eine Vermehrung ideal. Durch den mechanischen Abrieb durch die Pferde-hufe und durch das Häckseln werden gif-tige Pilze und schädliche Bakteriensporen freigesetzt. Diese gelangen somit an die Oberfläche und schweben in Bodennähe in der Luft. Da Pferde ihren Kopf meistens in Bodennähe haben, atmen die auf Lang-stroh und gewöhnlichem Häcksel stehen-den Pferde diese gefährlichen Teilchen ein. Ein Pferd im Ruhestand atmet 8–16 Mal pro Minute, wobei es bei jedem Atem-zug 6–8 Liter ein- und ausatmet, das be-deutet für die Lunge des Pferdes 50–130 Liter Luft.

Wenn sich Krankheitskeime oder Aller-gene in den Atmungsorganen festsetzen, können Erkrankungen, allergische Reak-tionen oder Infektionen entstehen.

D I E G E S U N D H E I T D E R P F E R D E B E G I N N T B E I M

Stalleinstreu von hippo gold ist thermisch entkeimt und 9-fach entstaubt und verhindert somit Allergene und Krankheits-keime bereits in der Einstreu und trägt wesentlich zum Wohle der Tiere bei.

Ganz anders ist das mit hippo gold! Durch die thermische Aufbereitung und die 9-fache Entstaubung werden Pilzsporen und Bakterien in so grossem Ausmass redu-ziert, dass es zur Gesundheitseinstreu wird. Es ist resistent gegen den mechanischen Abrieb durch die Pferdehufe, es gibt keine sekundäre Staubbildung und mit der höchsten Ammoniakbindung und der aus-gezeichneten Flüssigkeitsaufnahme (7 Liter auf 1 kg hippo gold) verhindert es auch das Entstehen von Strahlfäule und Mauke, ausserdem vermindert diese Einstreu den Fliegenbefall wesentlich – Ammoniakgerü-che werden schnell gebunden und es ent-steht ein ausgezeichnetes Stallklima.

Die schnelle Verrottung innerhalb drei Monate und der daraus resultierende aus-gezeichnete Kompost sind ein weiterer Pluspunkt der Einstreu.

BOXENBODEN!hippo gold entspricht den Erwartun-

gen an eine gesunde, perfekte Einstreu, dazu kommt ein super Preis-Leistungs-Ver-hältnis.

Der hippo gold master besteht aus einer Schubkarre und einer Rüttelvorrich-tung. Mit dem hippo gold master lassen sich bis zu 50 Prozent der Streu einsparen. Er ist aus hochwertigem rostfreiem Stahl gefertigt, die Rüttelvorrichtung kann leicht weggeklappt werden.

Auf Wunsch kann man hippo gold nach den neusten Innovationen mit fer-mentiertem Kräuterextrakt (EM-Techno-logie) produzieren lassen. Dadurch wird die Verminderung der Krankheitskeime und der Schadgase in der Stallluft noch besser gewährleistet – die Tiere werden ruhiger und ausgeglichener.

ADRIAN OLAH

Rechts:Reduziert Bakterien und Pilzsporen auf ein Minimum: die Einstreu hippo gold

Unten:Vergrösserung eines auf-gebrochenen Strohhalms

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A R E N A

PFERD 2014 DIE NATIONALE PFERDEMESSE FEIERT IHREN 25. GEBURTSTAG!

Bereits zum 25. Mal entführt die jährliche PFERD ihre Besucher in die faszinierende Welt der Pferde, und die grösste Schwei-zer Pferdemesse bietet auch in diesem Jahr spannende Wett-kämpfe, informative Fachveran-staltungen, atemberaubende Shows, ein abwechslungsreiches Tages- und Abendprogramm sowie entspanntes Shopping. Zudem sind wichtige Vertreter der Pferdewelt vor Ort – von Züchtern über Halter, Ausbilder bis hin zu Pferdesport-Grössen, die weit über die Schweiz hinaus bekannt sind.

TOP-EVENTS FÜR DIE GANZE FAMILIEDie tägliche Mittagsrassenschau in der «Grossen Arena» ist bereits eine Institution an der PFERD. Rund 200 Pferde unter-schiedlichster Rassen – vom kleinen Mini-Shetty bis zum mächtigen Shire-Horse werden die Zuschauer begeistern. Am

SPORT GARANTIERT SPANNUNG, SPASS UND ACTIONSportliche Wettkämpfe haben ebenfalls Tradition an der PFERD. Hobbysportler und Profis sorgen aus verschiedenen Diszi-plinen wieder für Action, Spass und Span-nung in der Grossen Arena. Am 25. April, dem Eröffnungstag der PFERD, messen sich ehemalige und aktive Berittene der Schweizer Armee im Rahmen eines Drago-ner Championats im Springreiten. Dabei tragen sie ihre historischen Kavallerie-Uni-formen und präsentieren eine ausserord-entliche Mischung aus Sport und Nostal-gie.

Inzwischen beim Publikum zum Klassi-ker avanciert, ist der «PFERD Super-5-Kampf». Am Sonntag, 27. April, bietet er eine einmalige Show-Prüfung, bei der rund zehn Teams in fünf Disziplinen gegeneinander antreten.

Verschiedene Schweizer Reit- und Pfer-deverbände warten mit grossen Jubiläums-shows auf und auch PASSION – das Schwei-zer Reitmagazin – organisiert erstmals zusammen mit Parelli einen einzigartigen Beitrag. Unter dem Titel «PASSION – diffe-rent styles ride together» zeigen namhafte Protagonisten der verschiedensten Reit-weisen, dass es weitaus mehr Gemeinsam-keiten als Unterschiede in der Ausbildung gibt. Ein ebenso aussergewöhnliches wie spannendes Showprogramm, das am 29. April ab 14.30 Uhr in der Grossen Arena stattfinden wird. EINKAUFSBUMMEL UND SCHNÄPPCHENJAGDFür viele Besucherinnen und Besucher macht erst ein ausgiebiger Einkaufsbum-mel oder die erfolgreiche Jagd nach einem Schnäppchen das Messeerlebnis perfekt. Auf sie warten rund 50 gut sortierte Ge-schäfte und Stände, an denen es nicht nur

Samstag, 26. April, steht ab 16.30 bis ca. 19.00 Uhr die traditionelle Parelli-Horse-manship-Night in der Grossen Arena auf dem Programm.

Nicht nur die PFERD selbst, auch der A.E.C.E. (Schweizer Verein der Züchter des Pferdes reiner Spanischer Rasse) feiert sein 25-jähriges Bestehen. Die Jubiläumsshow findet am Donnerstag, 1. Mai, in der Fach-arena statt.

Der Schweizerische Freibergerzucht-verband präsentiert sein Showprogramm am Samstag, 3. Mai, in der Grossen Arena.

FACHWISSEN ATTRAKTIV VERMITTELTFür alle wissbegierigen Pferdeliebhaber steht heuer an der PFERD bereits zum vierten Mal die Facharena zur Verfügung. Ausgewiesene Experten schlagen eine Brücke zwischen Theorie und Praxis. Sie geben ihr Know-how in Workshops, Semi-naren und Vorführungen weiter und infor-mieren über die neusten Erkenntnisse und Entwicklungen in ihren Fachgebieten. Ob Ausbildung, Training, Haltung oder Medi-zin – das umfassende Themenspektrum deckt alle Interessensgebiete ab.

Und wer sich für ein Pferd aus Schwei-zer Zucht interessiert, wird eventuell an der Verkaufsschau des Zuchtverbandes Schweizer Sportpferde ZVCH fündig, die bereits zum 2. Mal im Rahmen der PFERD stattfindet.

Jean-Francois Pignon verzauberte im vergangenen Jahr die Besucher mit seinem Film «Gazelle». Dieses Jahr empfängt er die Besucher zu einem zweitägigen Work-shop. Wer an einer Teilnahme interessiert ist, sollte sich unbedingt den Dienstag, 29., und Mittwoch, 30. April, dick in der Agen-da notieren und sich gleich unter «www.pferdemesse.ch/Pignon» anmelden und einen Platz sichern!

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die neusten Trends, sondern auch bewähr-te Produkte für das Pferd und rund um den Reitsport zu entdecken und zu kaufen gibt.

Und wie jedes Jahr findet die PFERD gleichzeitig mit der Frühlingsmesse BEA vom 25. April bis 4. Mai 2014 auf dem Mes-segelände der BERNEXPO AG statt. Das

perfekte Umfeld also, für einen ausge-dehnten Messetag mit vielen Eindrücken und Erlebnissen für die ganze Familie, Gross und Klein.

Den ausführlichen Messeführer mit al-len wichtigen Informationen zur PFERD 2014 finden Sie als Beilage in dieser PASSION-Ausgabe. AUTOR

PASSION verlost 20 x 2 Tickets für die BEA PFERD 2014! Einfach Email an [email protected] mit Betreff BEA PFERD. Einsendeschluss ist der 16.4.2014!!!

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IM ZEICHEN DER PFERDEWELT

25 JAHRE

BERN 25. APRIL – 4. MAI 2014

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A R E N A

Helene Rufener ist 31 Jahre alt und wohnt im bernischen Langen-thal. Die gelernte Bereiterin mit Fachausweis hat auch die Aus-bildung zur Bäuerin absolviert und ist in der Weiterbildung Spezialistin Pferdeberufe klassisches Reiten. Mit 12 besass sie ihr erstes Pony, absolvierte später die Spring- und Dressur-Lizenz. Heute arbeitet sie als Bereiterin auf dem elterlichen Hof und reitet Spring- und Dressur-Turniere bis Kat. M. «Beim Reiten ist mir wichtig, mich auf das Pferd einzustellen, seine Stärken zu nutzen und seine Schwächen zu verbessern. Ich möchte das Pferd als Partner gewinnen und eine Verbindung aufbauen. Ein Pferd auszubilden, bereitet mir Freude und gleichzeitig gibt es immer wieder neue Herausforderungen, denn jedes Pferd hat seinen eigenen Charakter. Während meiner Arbeit mit Pferden habe ich gelernt, geduldig zu sein, denn die Resultate sind am Schluss nachhaltiger, wenn man einem Pferd die benötigte Zeit in der Ausbildung gewährt», erklärt Helene. Sie wird in Bern «Diro», einen 10-jährigen Oldenburgerwallach, reiten und dem Publi-kum die klassische Reitweise Richtung Dressur näherbringen mit

REITWEISENWENN VERSCHIEDENE REITWEISEN INEINANDER ÜBERGREIFEN

Was hat die traditionelle Western reitweise im Californio Style mit der klassischen Reit-weise Richtung Dressur oder der Kommunikation am Seil gemeinsam? Finden Sie es heraus an der PFERD 2014 in Bern. PASSION hat drei Pferdemen-schen eingeladen, ihre Reitweise in einer gemeinsamen Darbie-tung an der BEA zu präsentieren. Sie sind offen, von ihren anderen Team-Partnern Neues zu lernen und einen Blick über den Zaun zu werfen. Gerne stellen wir diese drei BEA-Protagonisten etwas genauer vor.

Lektionen auf Niveau M und einer Kür. «Ich möchte zeigen, dass Dressur nicht langweilig ist und jede Reitweise auf derselben Grundlage basiert. Zuerst kommen die Grundregeln für das Pferd und der Ausbildner positioniert sich als Leittier, sei dies mit Bo-denarbeit, Anlongieren oder bei der Pferdepflege. In welche Richtung das Pferd später ausgebildet wird, hängt von Rasse und seinen Stärken ab. In der klassischen Dressur soll das Pferd in seiner Eleganz über den Boden tanzen.»

Helene Rufener

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KARIN ROHRER

Walter Gegenschatz ist gelernter Landwirt und be-treibt im Appenzellerland einen seit 2006 auf Pferde umgestellten Hof mit eigenen Pferden, einigen Foh-len und Ausbildungspferden. Ein Motto von Walter Gegenschatz bei der Pferdeausbildung lautet: Kommunikation, Verständnis und Psychologie – anstelle von Zwang, Angst und Einschüchterung. Der 41-Jährige ist ein Pat Parelli 4-Sterne Senior Instruktor und Senior Horse Development Specialist. Mit 11 das erste Pony, 1994 das erste eigene Pferd, worauf zwei Freiberger folgten und das Fahrbrevet. Walter Gegenschatz war drei Jahre bei Pat Parelli in Amerika, durfte dort dessen Top-Pferde reiten und hatte mit teils schwierigen Pferden zu tun, arbeitete auch mit einer Herde Mustangs für National Geographic. Auch den Abschluss als Reitlehrer in der Schule der Légèreté nach Philippe Karl kann er vorweisen, wo er sich regelmässig weiterbildet. Im

Unbedingt Datum vormerken: Dienstag, 29. April 2014, ab 14.30 Uhr Grosse Arena / Halle 682 BEA PFERD Bern Eintritt mit dem Messeticket gratis!

Wir danken für die Unterstützung

Erlernt hat Tobias Halter den Beruf des Elektrozeichners und heute arbeitet er als Projektleiter Beleuchtungsplanung. In seiner Freizeit fühlt sich der 34-Jährige aus Rothenburg LU im Traditio-nellen Western Reiten Californio Style wohl. Mit 17 sass er das erste Mal auf einem Pferd, besuchte später Parelli-Kurse in der Schweiz und USA und Weiterbildungen bei Scott Grosskopf, Kay

Wienrich und Buck Brannaman. «Mir ist es wichtig, dass die Leu-te sehen, woher das Western-Reiten eigentlich kommt und wie es bei der Arbeit am Rind aussehen kann. In unserer Sportwelt ist leider nicht mehr viel Platz für funktionales, unspektakuläres Reiten. Mein Ziel ist es, ein vielseitiges, arbeitswilliges und ner-venstarkes Pferd zu zeigen, das ein echter Partner ist, auf den man sich verlassen kann, entgegen einem automatisierten Sport-gerät, das ein einseitiges Programm abspulen muss», sagt Tobias Halter. An der BEA wird er seinen 16-jährigen Quarterhorse-Wal-lach «Go Bueno Jac» dabei haben und typische Ausrüstungsgegen-stände wie Bosal Bridles erklären. Zudem wird Tobias demonst-rieren, wie sich ein Arbeitspferd am Rind verhält. Dazu gehören Bewegungsmanöver und Rope-Fertigkeit. «Der Mensch über-nimmt eine zentrale Rolle in der Fertigkeit zu Ropen und muss flexibel sein, drei Lebewesen zu managen: sich selbst, das Pferd und das Rind. Wichtig ist auch, welche Ausrüstungen man in der Ausbildung verwendet, um ein gut vorwärtsgehendes und auf-gerichtetes Pferd mit einer guten Spannung auf der Hinterhand zu erhalten, das am Punkt die komplexesten Manöver ausführen kann.»

Jahr 2007 absolvierte Walter Gegenschatz die Springlizenz und startet heute auf der Stufe 115-120. In Bern wird er die Cruzado-Stute «Soberbia» reiten und zeigen, was es heisst, eine Beziehung zu einem Fluchttier zu haben: «Eine Kommunikation am Seil in Freiheit und unter dem Reiter, wie es fast keine Grenzen gibt, wenn das Pferd ein Teil von dir wird. Ein Hauptpunkt ist, dass die Menschen verstehen, dass wir es mit einem Fluchttier zu tun haben und wenn wir sagen ‹es spinnt›, dies oft ganz normale Fluchttier-Reaktionen sind. Ich möchte die Menschen darauf hin-weisen, das Ganze aus der Sicht der Pferde zu sehen», betont Walter Gegenschatz.

Tobias Halter

Walter Gegenschatz

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A R E N A

EIN RUNDER MYTHOS?

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Dass Pferde über Körperspra-che kommunizieren, dass man ihnen Angst, Langewei-le, Entspannung, Zuneigung und andere Gefühle ansieht,

ist schon lange wissenschaftlich gut doku-mentiert und zumindest in Grundzügen den meisten Reitern und Pferdehalten be-kannt. Ist es aber wirklich möglich, mit Hilfe dieser «Sprache» Pferde besonders sanft zu trainieren und eine wahre Part-nerschaft zwischen Tier und Mensch zu etablieren?

Das wird zumindest als Erklärung fürs sogenannte Join-Up von dessen Verfech-tern herangezogen. Dazu wird das Pferd im Round-Pen im Kreis getrieben, bis es zeigt, dass es bereit ist, sich dem Menschen unterzuordnen. Der Mensch muss diesen Moment erkennen und dem Pferd zeigen, dass es nun zu ihm kommen und ihm fol-gen darf. Wie von einem Raubtier oder vom ranghöheren Tier in einer Herde, würde das Pferd (oder der unfolgsame Untertan) verjagt, respektive im Kreis her-umgetrieben. Der Gejagte reagiere als Her-

Was Forschung und Fachleute zur Arbeit im Round-Pen sagen

Eine besonders freundliche Art der Pferdeausbildung? Ein Klassenzimmer, in dem der Mensch die Körpersprache des Pferdes lernen kann? Ein geeig-neter Raum, um die Rangordnung zu klären? Simple Lernpsycho-logie und Meideverhalten? Über den Round-Pen gibt es viele Ansichten.

dentier mit dem Versuch der Beschwichti-gung und nehme das Angebot des Menschen, sich ihm anzuschliessen an. Der Mensch kommuniziere also mit dem Pferd, anstatt es zu dominieren. Mit Hilfe des Join-Up würde ein Band der Kommuni-kation und des Vertrauens geschaffen.

Andere Trainer betonen eher die Hier-archie, die man im Round-Pen klären kön-ne. Der Ranghöhere sei es, der den Rang-niedrigeren verjagt. Letzterer versuche wiederum, beim Jagenden einen auf «lieb Kind» zu machen, um wieder in die Herde aufgenommen zu werden.

Aber ist dem wirklich so? Kann der Menschen sich dem Tier über seine Kör-persprache verständlich machen? Folgt das Pferd dem Menschen, weil es ihm ver-traut? Und überträgt es sein Vertrauen in den «Führer» auch auf Situationen ausser-halb des Round-Pen?

NACHLAUFEN JA – ABER NICHT ÜBERALLSchon vor bald zehn Jahren konnte Kons-tanze Krüger von der Universität Regens-

Zueinander finden: Die Arbeit im Round Pen wird genutzt, um die Kommunikation zwischen Mensch und Pferd zu verbessern.

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A R E N A

Was waren Eure schönsten Erfolgs- erlebnisse?Fasst ein sogenannt unreitbares Pferd nach einem Kurs wieder Vertrauen und lässt sich vom Besitzer und anderen Kurs-teilnehmern wieder reiten, sind das sehr emotionale Momente für jeden Beteilig-ten. Ebenso freuen uns die vielen positiven Feedbacks. Wenn wir sehen und hören, dass die Teilnehmer es verstanden haben, auf die vielen Fragen des Pferdes einzuge-hen und ihm zuzuhören, haben wir ein wichtiges Ziel erreicht.

Gab es auch «Misserfolge»?Misserfolge sind für uns, wenn wir es nicht schaffen den Teilnehmern beizubringen,

Markus und Andrea Eschbach leiteten zehn Jahre lang den Ausbildungs- und Reitbetrieb Finca Verde auf Teneriffa, bevor sie wieder zurück in die Schweiz kamen. Als Pferdetrainer und Reitlehrer

DIE SACHE IST KOMPLIZIERTER ALS VIELE ANNEHMEN

dass kleine Trainingseinheiten wichtiger sind als gleich zu Beginn weg das Pferd zehn Runden galoppieren zu lassen. Miss-erfolge, was die Pferde betrifft, haben wir keine erlebt. Es gibt immer etwas Positives zu sehen, es kommt ganz darauf an, wel-che Ziele man sich setzt.

Eine Studie aus Australien reproduziert das Join-Up mit ferngesteuerten Spiel-zeugautos. Wie könnt Ihr Euch erklären, dass ein Pferd einem Auto genau so folgt wie einem Menschen?Pferde sind sehr neugierige Wesen und wollen sich unbekannte Dinge anschauen und folgen sogar nach. Ich glaube aller-dings kaum, dass dieses Experiment mit

jedem Pferdetyp im Sinne der Horseanali-ty (ein von Pat und Linda Larelli entwickel-tes System, um den Charakter eines Pfer-des einzuschätzen. Sie unterscheiden zwischen eher links- bzw. rechtshirnig und intro- bzw. extrovertierten Pferden) so erfolgreich gewesen wäre. Ein eher ängstliches Pferd wäre da wohl misstraui-scher.

Das spricht doch dagegen, dass Körper-sprache im Round-Pen eine entscheiden-de Rolle spielt, oder?Ganz und gar nicht. Entscheidend im Round-Pen-Training ist nebst der Körper-sprache auch der Winkel und der Abstand zum Pferd. Dies kann man sogar mit einem

mit dem Schwerpunkt Horsemanship geben sie in ganz Europa Seminare und leiten ihre Reitanlage Eichhaldenhof. Sie haben mit über 2000 Pferden ge-arbeitet, circa 3000 Schülern in ganz

Europa die Arbeit im Round-Pen beige-bracht und mehrere Bücher im Kosmos-Verlag veröffentlicht.

Die Magie des Round Pen. Zwischen dem Schaffen von Distanz und der Suche nach Nähe liegen oft nur wenige Momente.

burg nachweisen, dass Pferde im Round-Pen lernen, dem Trainer immer schneller zu folgen, sich also weniger lange jagen zu lassen. Das taten sie auch unter veränder-ten Bedingungen, zum Beispiel wenn der Trainer plötzlich keine Geräusche mehr machte, sich unter einem Tuch verbirgt, kein Seil mehr in der Hand trägt oder gar ausgetauscht wird. Verlagerte man den Ort des Geschehens aber von der Reithalle auf die Weide, war es mit dem Nachlaufen vorbei. Sie zog daraus die Schlussfolge-rung, dass es sich beim Join-Up um erlern-tes Verhalten zeigt, das an die Umgebung

gebunden ist. Ob eine Dominanz-Bezie-hung zwischen dem Trainer und dem Pferd von Bedeutung ist, konnte in dieser Studie nicht klar festgestellt werden.

MIT DEN AUGEN DER LERNPSYCHOLOGIEEinen Schritt weiter ging Cath Henshall von der University of Sydney. Ausge- hend von den in der Verhaltensbiologie bzw. Lernpsychologie gängigen Begriffen Belohnung/Verstärkung und Bestrafung schaute sie sich genauer an, was im Round-Pen passiert. Etwas plump ausgedrückt

kann das Join-Up auch mit dem Prinzip der negativen Verstärkung erklären: Das Pferd zeigt ein erwünschtes Verhalten häufiger (dem Menschen folgen), weil etwas Nega-tives (gejagt werden) dadurch wegfällt.

Genau so gut könne man allerdings auch vom Meideverhalten sprechen – am besten untersucht bei Ratten, die vor dem Stromschlag zuerst weglaufen und dann lernen, ihn zu vermeiden. Henshall zieht hier eine Parallele zum Round-Pen-Trai-ning: Das Pferd läuft zuerst vor dem aver-siven Reiz (Mensch schwingt Seil oder jagt es herum) weg und lernt dann schnell, kleinste Hinweise zu erkennen, um diese Erfahrung zu umgehen (Meideverhalten). Ein Pferd wird – wie die meisten Lebewe-sen – immer lieber eine aversive Erfahrung vermeiden, als vor ihr zu fliehen. Damit kann es nämlich gleichzeitig die mit dem unangenehmen Ereignis verbundene Angst vermeiden. So gesehen ist Join-Up ein Meideverhalten: das Pferd folgt dem, was ihm Angst eingejagt hat, um zu ver-hindern, dass es ihm wieder eine unange-nehme Erfahrung beschert.

TRAINER GLEICH AUTO?Doch damit nicht genug. Um zu überprü-fen, ob es beim Round-Pen-Training wirk-lich eine Rolle spielt, ob der Mensch in der Lage ist, mit dem Pferd in der «Pferde-Kör-

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Modellauto erreichen. Zudem ist die Inten-sität/Geschwindigkeit des Objektes auch wichtig.

Ein weiteres Argument gegen das Round-Pen-Training ist gemäss der australischen Forschergruppe, dass Trainer dabei emotionalen Druck auf-bauen, das Pferd sich dem Menschen also anschliesst, weil es dem angst-auslösenden Gejagtwerden entgehen will. Wie seht Ihr das?Man muss hier zwischen den einzelnen Methoden unterscheiden. Es gibt z. B. Me-thoden, bei denen der Mensch von aussen betrachtet durchaus eher ein Jäger ist. Die erste Übung ist dort, das Pferd auf Flucht-

distanz von ca. 400 Meter zu schicken. Das sind einige Runden meist im Galopp. Das Pferd wird dadurch in seiner Meinung be-stätigt, dass Menschen Jäger sind.

Wir vermitteln das Round-Pen-Training anders. Wir versuchen den Kursteilneh-mern klar zu machen, dass sie jedes kleine positive Detail am Pferd belohnen sollten. So kann es z. B. sein, dass das Pferd als erstes nur einen Schritt gehen muss. Oder es sich gleich zu Beginn anschliessen kann, ohne vorher getrieben werden zu müssen. Das zeigt auch sehr deutlich, dass die meisten Pferde gar nicht erst getrieben werden müssen, damit sie sich dem Mensch anschliessen. Die Sache ist aber etwas komplizierter als viele annehmen.

Beim Hinterherlaufen spielt es eine Rolle, ob das Pferd in den Wendungen den Men-schen überholen möchte oder ob es genau spurgetreu geht. Ebenso mögen viele Pfer-de lieber neben dem Menschen hergehen etc. Viele können das gar nicht deuten. Obwohl das Round-Pen-Training einfach aussieht, ist es schwierig, wenn man es ganz genau ausüben möchte. Wer sich lan-ge mit Pferden beschäftigt, weiss, dass er eigentlich noch am Anfang steht.

Weitere Infos unter www.eschbach-horsemanship.com

Auto statt Mensch: Die Pferde lernten schnell, dass das Spielzeugauto stoppte, wenn sie sich ihm zuwandten.

persprache» zu kommunizieren, stellten Cath Henshall und ihre Kollegen dem zweibeinigen Trainer kurzerhand ein fern-gesteuertes Spielzeugauto zur Seite. Schnell lernten die Pferde, dass das Auto aufhörte, sie zu «jagen», wenn sie sich ihm zuwandten. So lange sie es anschauten, blieb es nämlich ruhig stehen. Einigen Pferden brachten die Forscher bei, sich den Autos zu nähern und es zu berühren. In Anbetracht der Tatsache, dass die Pferde beim Training mit den Spielzeugautos ein ähnliches Verhalten an den Tag legten wie bei den menschlichen Trainern und man

zu den gleichen Ergebnissen kommen kann, liegt der Verdacht nahe, dass Round-Pen-Training wenig mit der Fähigkeit von Menschen oder Autos zu tun hat, das Pferdeverhalten nachzumachen. Vielmehr scheint es vor allem um Aufbau und Nach-lassen von Druck zu gehen. Oder anders ausgedrückt: Das Pferd empfindet es als unangenehm, herumgejagt zu werden (= Druck) – daher stellt das Nachlassen des Drucks einen Verstärker dar. Das Pferd wird also das Verhalten, das es direkt bevor der Druck nachliess, gezeigt hat, öfter wie-derholen, um zukünftigen Druck zu ver-

meiden. Obwohl Pferdeflüsterer nur selten direkt Druck auf den Körper des Pferdes ausüben, kann man das Jagen und Angst machen als emotionalen Druck sehen. Deshalb spricht Henshall sich auch da-gegen aus, dass das Pferd entscheiden kann, ob es den «richtigen» Weg wählt, sprich dem Trainer folgt: «Unsere Ergeb-nisse weisen darauf hin, dass Join-Up und ähnliche Methoden auf Angst und Sicher-heit basieren. Das Pferd hat also die Wahl, sich dauernd erschrecken zu lassen oder beim Trainer zu bleiben.» Ob man da von Freiheit sprechen kann?!? LILY MERKLIN

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A R E N A

Sie sind einer der erfahrensten Parelli-Instruktoren in Europa. Mit wie vielen Pferden haben Sie bisher nach seiner Methode gearbeitet?Berni Zambail: Zwischen 8000 und 9000 Pferden.

Was war Ihr schönstes Erfolgserlebnis?Mein Pferd Apartis, ein CH-Warmblut-Wal-lach. Ich lernte ihn zwei Tage vor seinem Schlachttermin als «gefährliches» Pferd kennen. ImTraining entwickelte er sich zu einem absoluten Top- und Traumpferd.

Gab es auch «Misserfolge»?Nein, die Schritte zum Erfolg waren und sind unterschiedlich lang, aber sie führen immer zum Erfolg.

PFERDE FOLGEN DEM PRINZIP VON DRUCK UND KOMFORT

Als Parelli-5-Stern-Instruktor unterrich-tet Berni Zambail Kurse, Camps, Work-shops und Privatlektionen in allen vier Savvys (Online, Liberty, Freestyle und Finesse) von Level 1 bis Level 4. Zudem

Im Gegensatz zu anderen Horseman-ship-Trainern arbeiten Pat Parelli und seine Instruktoren nicht (oder nicht in erster Linie) im Round-Pen. Was sind die Gründe?Im Parelli-System ist der Round-Pen ein Spielplatz, der es uns erlaubt, unsere Be-ziehung zu unseren Pferden zu testen und sicher in Freiheit zu spielen. Für mich ist der Round-Pen nur eine von vielen Aus-bildungshilfen.

Eine Studie aus Australien hat das Join-Up mit ferngesteuerten Spielzeug-autos reproduziert. Wie können Sie sich erklären, dass ein Pferd einem Auto genau so folgt wie einem Menschen? Können Sie sich vorstellen, dass sich

Teile von PNH ebenfalls auf diese Art reproduzieren liessen?Ich kenne diese Studie nicht. Grundsätz-lich ist es so, dass ein Pferd, wenn es allei-ne im Round-Pen eingesperrt ist und keine andere Möglichkeit hat, eine Lösung sucht, um Komfort zu finden. Es folgt dem Prin-zip von Druck und Komfort.

Zum zweiten Teil der Frage: nein

Im PNH (Parelli Natural Horsemanship) gibt es die Grundsätze Erfolg ohne Gewalt, Partnerschaft ohne Dominanz, Teamwork ohne Angst, Bereitwilligkeit ohne Einschüchterung und Harmonie ohne Zwang. Die austra-lische Forscher-gruppe sieht das anders. Pferde, die mit direktem oder indirektem Druck

Sie verwenden in der Pferdeausbildung ganz verschiedene Ansätze: Für welches Pferd bzw. aus welchem Grund verwen-den Sie wann welche Methode?Methoden sind Erkenntnisse von Theo-rien, die in die Praxis umgesetzt sich im-mer wieder ändern. Ein Pferd arbeite ich nie nur nach einer Methode. Ins Round- Pen geht es meist nur einmal nach einer kurzen Angewöhnungsphase. Ich mache mir Gedanken über die Stellung/Position des Pferdes in der freilebenden Herde, über das Wachstumsstadium, in dem es sich gerade befindet, und über seine Bio-mechanik. Die Round-Pen-Arbeit ermög-licht mir, den Respekt zu erhalten, den ich als Mensch benötige, um ihm das vom Besitzer Gewünschte beizubringen und damit es sich in unserer Umwelt behaup-ten kann.

DAMIT MENSCHEN SICH IHRER PRÄSENZ BEWUSST WERDEN

Brigitte Bisig ist Vereinstrainerin SVPS, Trainerin B Western, J+S-Leiterin, J+S- Leiterin Kids, Jugend- und Kindersport- Expertin, TTEAM Practitoner 1, Erwach-

Für welche Pferde ist die Arbeit im Round-Pen Ihrer Meinung nach geeig-net, für welche nicht?Geeignet: Junge Pferde, die erst bemerken müssen, dass ein Mensch ein Mensch ist, und ein Pferd ein Pferd. Also konkret ge-sagt ein Pferd, das mit mir umgehen will wie mit einem Pferd. Es läuft durch mich durch, lässt sich nach dem Zufallsprinzip führen, knabbert mich ständig an, weil es mich als Spielgefährten sieht. Für solche Pferde ist diese Arbeit ideal. Hier achte ich darauf, dass das Pferd eine Angewöh-nungsphase hat auf dem Betrieb und ich meine Aufgaben bezüglich des Beobach-ten des Pferdes auch gemacht habe.

Nicht geeignet: Traumatisierte Pferde. Es gibt Pferde, die sind in ihrem Leben schon oft im Round-Pen herumgescheucht worden. Diese Pferde laufen entweder ge-

hetzt davon oder die frieren in ihrem Tem-po richtig ein.

Sie verwenden die Arbeit im Round-Pen auch zur Menschenschulung. Können Sie das näher erklären? Was lernt der Mensch im Round-Pen?Hier geht es darum, dass er sich seiner Präsenz und Wirkung auf die Umwelt be-wusster wird. Er lernt, wie mit kleinen, feinen Signalen ein Pferd von einer halben Tonne bewegt werden kann. Zuviel Druck vom Menschen wird beim Pferd sofort er-sichtlich. Das Pferd läuft weg oder denkt nicht mal dran, sich dem Menschen zu nähern. So lässt sich erkennen, wie Kör-persprache und Gedanken beim Gegen-über ankommen. Bei der Menschenschu-lung wird auf dessen Körperhaltung und was dieser aussendet Wert gelegt.

bietet er auch Intensivwochen an und nimmt auf Anfrage (Jung)Pferde ins Training. Als Master-Instruktor von Pa-relli ist er zudem dazu berechtigt, ande-re Parelli-Instruktoren zu unterrichten.

PFERDE FOLGEN DEM PRINZIP VON DRUCK UND KOKK MFORT

DAMIT MENSCHEN SICH IHRER PRÄSENZ BEWUSST WERDEN

senenbildnerin, Vorstand ZVCH, Präsidentin Pferdezuchtgenossenschaft Einsiedeln.

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aus gebildet werden, würden ein Meide-verhalten an den Tag legen und das gewünschte Verhalten nur zeigen, weil sie dem, was ihnen unangenehm ist oder Angst macht, entkommen wollen. Von Freiwilligkeit könne man nicht sprechen. Wie sehen Sie das?Wenn wir davon ausgehen, dass Pferde na-türliche Folger sind und natürliche Führer suchen, dann ist es für Pferde ganz natür-lich, in einer Hierarchie zu leben. Sie sind Herdentiere und das Charakteristische einer Herde ist die Rangordnung. Wie wird diese Rangordnung festgelegt? Durch Rang-ordnungsspiele (Kämpfe), wobei zuletzt der Stärkste, der Intelligenteste und Schnellste an der Spitze der Herde steht. Sind diese Prozesse Gewalt? Wenn der Rangniedrige

von der Tränke weicht, wenn der Rang-höhere trinken will, ist das Bereitwilligkeit, Einschüchterung oder gar Meideverhalten? Wenn die Chemie in der Herde stimmt und sie in Harmonie lebt, kann das durch Zwang erreicht werden?

Im Parelli-System lernen die Menschen wie Pferde zu fühlen, zu denken, zu spie-len und zu agieren. Dieses Wissen gibt ih-nen die Möglichkeit, zu lernen, sich wie ein Alphapferd zu verhalten und dadurch die natürlichen Abläufe, Dynamiken und Prinzipien der Pferdewelt für die Weiter-entwicklung der Partnerschaft zu nutzen. Die entscheidende Frage dabei ist, mit wel-cher Einstellung sie dies tun.

Weitere Infos unter www.zambail.com

Eine Studie aus Australien reproduziert das Join-Up mit ferngesteuerten Spiel-zeugautos. Das spricht doch dagegen, dass Körpersprache im Round-Pen eine entscheidende Rolle spielt, oder?Ein atmendes Spielzeugauto, dass eine Aura hat und gleichzeitig Emotionen aus-senden kann, dass übersteigt jetzt meine Vorstellungskraft. Innerhalb von Sekun-den kann ich mich doch in den Zustand von Traurigkeit bis hin zum Glücklichsein versetzen. Die Entschlossenheit, mit der ich einem Pferd gegenüberstehe, um ihm zu sagen: «Hey, hier ist ein Mensch und nicht ein Pferd», kann ein Auto nicht aus-senden. Aber das ist genau der Punkt: Ein Pferd spürt die Absichten des Menschen schon, wenn die Person noch am Denken ist.

Gemäss der australischen Forscher-gruppe, dass Trainer dabei emotionalen Druck aufbauen, das Pferd sich dem Menschen also anschliesst, weil es dem angstauslösenden Gejagtwerden entgehen will. Gibt es ein Round-Pen-Training ohne Druck?In der Box hat es sehr gutes Heu und Hafer, draussen regnet und stürmt es. Der Besit-zer hat gerade Zeit und will ausreiten. Das Pferd denkt nicht mal daran, aus seinem trockenen Unterstand ins Nass rauszuge-hen. Das Pferd wird geputzt und gesattelt. Dieses Beispiel zeigt, dass bereits schon Druck seitens des Menschen aufgebaut ist. Umgangssprachlich nennt man das: Der Reiter hat sich durchgesetzt.

Weitere Infos unter www.lcranch.ch

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A R E N A

TOYOTA LAND CRUISER BIG THREE CIRCUIT 2014

Ob Profi oder Anfänger, drei hochkarätige Westernevents laden zur Teilnahme ein.Das Motto lautet für alle: Spass, Sport und Fairplay.

1 Swiss Quarter Horse Association2 Swiss Paint Horse Association3 Swiss Western Riding Association

Hinter dem Namen «Big Three» steckt eine grosse Idee: Drei hochkarätige Westernevents an drei verschiedenen Stand-orten in der Schweiz mit je

einer Einzelwertung und einer Gesamt-wertung über alle Turniere. Letztes Jahr wurde dieses Konzept von den beiden Ver-bänden SQHA1 und SPHA2 erfolgreich lan-

Alle «Big Three-Circuit» Daten auf einen Blick:

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Sachkundenachweis Pferd

Cruiser Big Three Summer Show stattfin-den. Die beste Gelegenheit also, das ein-malige Ambiente der Anlage mit Blick auf den Lac Leman und die Berge zu geniessen.

Das grosse Finale wird im September auf den Anlagen von Sport & Horses der Familie Friesecke und der Riding Sport Arena in Matzendorf SO ausgetragen. Hier werden die Big-Three-Gesamtsieger erko-ren und mit speziell für den Anlass kreier-ten Preisen geehrt. Erstmals wird hier auch der Athlet unter dem Sattel mit dem Alpine Western Horse oft he Year Award ausgezeichnet.

Die Organisatoren freuen sich auf viele Teilnehmer und interessierte Zuschauer.

ciert und umgesetzt. Dieses Jahr konnte der Verband SWRA3 neu als Partner dazu-gewonnen werden. 2014 wird somit be-reits das zweite Kapitel der Erfolgsstory geschrieben.

«CSI der Westernreiter», so lautet das Ziel dieser attraktiven Eventreihe. Die viel-fältige Palette der angebotenen Klassen gestaltet den Circuit für Reiter und Pferde jeden Niveaus interessant. Nebst reinen Quarter-Horse-, Paint-Horse- und Appaloo-sa-Prüfungen kommen neu die rasseoffe-nen Leistungsklassen des SWRA hinzu. Das Spektrum reicht vom Freiberger über Haflinger und Warmblut, Pony bis hin zum Araber.

Mit einem breiten Angebot wurden die «Big Three Events» auf je vier Tage erwei-tert. Neben der Disziplin Reining wird ein breites Spektrum an Prüfungen angebo-ten. Dazu gehören unter anderem Western Pleasure, Horsemanship, Western Riding, Ranch Pleasure und die Jackpot Trail Chal-lenge mit den besten Trail-Reitern am Start. Hinzu kommen geführte Prüfungen wie In Hand Trail und Showmanship at Halter.

Den Auftakt zur Eventserie macht die Toyota Land Cruiser Big Three Spring Show vom 1.–4. Mai in Fehraltorf.

Ein besonderes Highlight verspricht der Austragungsort der Big Three Summer Show. Als erster «Nicht-nur-Reining-Event» darf der Big Three auf der traumhaften Anlage der Familie Schumacher im waadt-ländischen Givrins gastieren. Die «CS Ranch», unbestritten die schönste Trai-ningsanlage in der Schweiz, wird einmal im Jahr zur Eventanlage umfunktioniert. Vom 10.–13. Juli wird hier die Toyota Land

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GESCHICHTE UND ORGANISATIONDer Hof Wellberg ist seit 1886 im Besitz der Familie Künzli (Hansruedi Künzli vertritt die vierte Generation). Pferde gehören seit jeher auf den Betrieb. Anfänglich wurden sie als Arbeitskraft gezüchtet und genutzt. Schon seit 1979 wurden auf dem Betrieb aber Sport-, Freizeit- und Zuchtpferde ge-halten. 2003 wurde der Betrieb zu 100 Pro-zent auf die Pferdehaltung umgestellt. Seit Jahren sind Hansruedi und Rita Künzli, die Betriebsleiter vom Reit- und Zuchtstall Wellberg, in der internationalen Zucht von Sportpferden erfolgreich. Ihre lebende Le-gende ist die Stute Thanora-W. Thanora-W hat zuerst Sportresultate auf internationa-lem Niveau leisten können, was den Künz-lis erlaubt hat, ihre internationale Vernet-zung aufzubauen. Bei dieser Stute wurde auf dem Betrieb zum ersten Mal Embryo-transfer durchgeführt, damit sie ihre aus-sergewöhnlichen Sportresultate erreichen und gleichzeitig erfolgreiche Nachkom-men produzieren konnte. Die Nachkom-men von Thanora-W, sowie verschiedene andere international verkaufte Pferde, sind heute in vielen europäischen Ländern (D, NL, A, …) im Pferdesport und in der Pferde-zucht zu finden und vertreten dort den Präfix «von Wellberg».

Info

Zucht- und Pensionsstall WELLBERG6130 WillisauRita und Hansruedi Künzliwww.wellberg.ch

Infrastruktur 23 Einzelboxen (davon 7 mit Auslauf) und 5 Grup-penboxen (à 4 Tiere).

Betriebsfläche Etwa 40 Hektaren: 12,5 Hektaren Ackerbau, 8 Hektaren Kunstwiese (Pferdeheu), 14 Hektaren Weide (der erste Schnitt wird meistens geerntet) und ökologische Ausgleichsfläche.

Mitarbeiter Betriebsleiterpaar, eine Lehrtochter und ein Aus-helfer. Christian, der Sohn des Betriebsleiter-paars, arbeitet zurzeit auswärts, wird aber den Betrieb übernehmen.

Pferde45 bis 50 Pferde, je nach Jahreszeit (davon sechs bis acht Zuchtstuten).

BETRIEB

WELLBERG

KLARE ZIELE IN DER ZUCHTARBEITDie Ziele des Betriebes sind die artgerechte Haltung von eigenen und Pensionspferden sowie die Zucht und der Verkauf von Elite-Sportfohlen. Die Grundsteine für einen Zuchterfolg liegen in der Wahl der besten Stuten (Genetik) sowie in der Haltung und Fütterung (Umwelt). Nur mit einer stren-gen Selektion der Zuchtstuten können Fohlen von hoher Qualität erzeugt wer-den. Auf dem Betrieb Wellberg werden nur problemlose und reitbare Stuten in der Vermehrung benutzt, deren Vorfahren meist seit Generationen auf dem Betrieb gewesen sind. Um die Kontinuität zu ga-rantieren, werden die ersten Töchter einer Zuchtstute normalerweise auf dem Be-trieb behalten. Nur wenn die Zuchttiere einen zweiten weiblichen Nachkommen auf die Welt bringen, wird einer der zwei verkauft. Diese Qualitätssicherung ist auf dem Betrieb Wellberg der langfristige Schlüssel zum Erfolg.

NUR REIFE FOHLEN WERDEN ANGERITTENAuf dem Betrieb Wellberg werden Fohlen erst mit etwa dreieinhalb Jahren angerit-ten, nachdem sie noch ihren vierten Som-mer auf der Weide verbracht haben. Auf

In der Pferdezucht zählt jedes Detail: Wahl der besten Zuchttiere, Anpaarung, Management und Fütterung von Stuten und Fohlen, usw. Erst wenn alles stimmt,

werden die Ergebnisse der harten Arbeit in der Pferdehaltung sichtbar.

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diese Weise kommen nur körperlich und psychisch reife Fohlen in die Ausbildung. Zusätzlich wird der Weidegang im Winter gekürzt, was sie arbeitsbereiter und -freu-diger machen lässt. Der Anritt wird von Rita selber mit der Unterstützung einer Bereiterin (im Pferdesport aktiv) durchge-führt.

ZUSAMMENARBEIT MIT HYPONADie richtige Fütterung ist auf dem Betrieb Wellberg das A und O. Sie erfolgt zwei Mal täglich (morgens und abends), weil am Mittag alle Pferde auf der Weide sind. Die Grundration besteht aus Heu, Heulage und Weidegras im Sommer, während im Win-ter der Anteil an Heulage gesteigert wird. Die Ergänzung erfolgt mit betriebseige-nem Getreide. Für die Sportpferde wird während der Trainingsphase und der Tur-niersaison aufgrund des erhöhten Bedarfs HYPONA 785 Energie eingesetzt. Dies dient der Erhaltung einer besseren Körper-kondition. Der regionale HYPONA-Pferde-spezialist Hans Huber hilft wichtige Ent-scheidungen in diesem Bereich zu treffen und fördert die konstruktive Diskussion und Mitarbeit. In einem Zuchtstall ist die Ergänzung mit Mineralstoff für Stuten und Fohlen besonders wichtig. Die Künzlis ha-

Stuten und Fohlen geniessen die Weide auf dem Betrieb Wellberg.

Thanora-W, die auf dem Betrieb lebende Legende. Ihr Palmarès besteht aus 60 nationalen und internationalen Siegen und über 55 000 Franken Gewinnsumme.

Hans Huberbetreut als Hypona-Berater die Region Zentralschweiz. Kontakt: [email protected], www.hypona.ch

Der Autor

ben in diesem Bereich Verschiedenes probiert, HYPONA 895 Mineralstoff hat sich aber immer wieder durchsetzen können. Die grossen Vorteile dieses Mineralstoffs sind die sehr schöne fei-ne Struktur (bestens zum Vermischen und schwer zum Aussortieren durch die Pferde), die ausgezeichnete Fressbarkeit und das ideale Ca:P- Verhältnis von 3:1, welches ein Preis-Leistungs-Verhältnis auf höchsten Niveau garantieren. HANS HUBER

Thanora-W, die auf dem Betrieb lebende Legende.

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Schon immer gab es Sportarten für die Reichen und solche für den grossen Rest. Tennis, Golf und Polo liessen sich lange Zeit der ersten Kategorie zuordnen. Doch

während Golf und Tennis längst zum Brei-tensport geworden sind, haftet Polo nach wie vor der Geschmack von Luxus und Glamour an. Anders als viele annehmen, liegt das jedoch weniger an den finanziel-len als an den körperlichen und mentalen Anforderungen des Sports.

Denn die rasante Sportart erfordert Mut und Kampfgeist. Ausserdem muss der Spieler ein ausgezeichneter Reiter sein und ein ausgesprochen gutes Koordina-tionsvermögen haben, um aus vollem Ga-lopp mit einem langen Schläger einen

POLO FÜR ALLE

Als «Spiel der Könige» wird Polo gerne bezeichnet. Ein Schweizer Polo-Team ist jedoch der Überzeugung,

dass auch weniger gut Betuchte Zugang zu dieser Sportart haben sollten. Mit der Gründung des Legacy

Polo Clubs haben die vier Männer begonnen, Polo aus seinem Schattendasein herauszuholen.

kleinen Ball zu treffen und präzise zu schlagen. Diese Fähigkeiten erwirbt man nur durch viel Training. Vom ersten Trab bis zum ersten Torjubel ist es also ein lan-ger Weg, und selbst geübte Spieler müssen oft trainieren, um am Ball zu bleiben.

BEZAHLBARES TRAININGGanz aus dem Weg räumen, will Polospie-ler Cédric Schweri das Vorurteil der elitä-ren Sportart jedoch nicht: «Pferdesport ist immer teuer. Das gilt aber ebenso für Springreiter, die schnell einmal 50 000 Franken für ein Turnierpferd bezahlen, wie für Polospieler, die zwar nur 15 000 Franken pro Pferd ausgeben müssen, je-doch gleich vier Pferde brauchen.» Doch so teuer der Turniersport auch sei, eine Polo-

stunde koste auch nicht mehr als eine Dressur- oder Springstunde, betont er. Das Training kann sich also eine wesentlich breitere Gesellschaftsschicht leisten.

Zusammen mit den Kollegen seines Poloteams Rocinante hat Schweri im Ok-tober 2012 den Legacy Polo Club gegrün-det, der noch im gleichen Monat in die Swiss Polo Association aufgenommen wur-de. Cédric Schweri, Stefan Locher, Matteo Beffa und Carlos Sprüngli wollten mit der Gründung nicht nur eine weitere Möglich-keit zur Ausübung ihres Lieblingssports schaffen, sondern auch möglichst viele Interessierte für den Sport gewinnen. «Un-ser Ziel ist es, den Sport aus seinem Schat-tendasein herauszuholen und ihn zugäng-licher zu machen», erklärt Schweri. >

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GeschichteBereits 600 Jahre vor Christus wurde im Orient Polo gespielt. Das Spiel war so beliebt, dass es in manchen Län-dern sogar zum Nationalsport avan-cierte. Im Zuge der islamischen Ex-pansion 630 nach Christus breitete sich das Spiel unter anderem nach Indien aus, von wo es die britische Kavallerie im 19. Jahrhundert nach England importierte. Die Engländer waren es auch, die das Spiel in Argen-tinien bekannt machen, als sie 1873 ins Land kamen, um die Eisenbahn zu bauen.

Polo – die wichtigsten Fakten

SpielregelnEin Spiel besteht aus vier bis acht Chukkers à je sieben Minuten. In die-ser Zeit versuchen zwei Mannschaf-ten zu vier Spielern das gegnerische Tor zu treffen. Dabei hat jeder Spieler eine fest zugeteilte Rolle. Nach je-dem Tor wechselt die Spielrichtung. Um das eigene Tor zu schützen, darf ein Spieler einen Schlag des Gegners verhindern, indem er mit seinem eigenen Schläger in jenen des Geg-ners einhakt. Auch dürfen die Spieler einander mit dem eigenen Körper oder demjenigen des Pferdes von der Linie abdrängen.

PolopferdeDie Regeln erlauben den Einsatz je-des beliebigen Pferdes. Meist wird jedoch auf speziell gezüchteten Polo-Ponys gespielt, die überwiegend in Argentinien gezüchtet werden. Das Stockmass des Polo Argentino liegt bei ca. 150 cm. In der Regel werden nur die Stuten eingesetzt. Was Polo-pferde besonders auszeichnet ist, dass sie ihr Naturell als scheue Flucht-tiere beim Polo überwinden und einen Kampf- und Jagdgeist entwi-ckeln können.

GlossarChukker: Spielabschnitt, hier auch: club-eigenes SpielHighgoaler: Spieler der schwierigsten SpielklasseStick & Ball: Persönliche Übungszeit

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Zu diesem Zweck haben die polobegeis-terten Männer bereits Massnahmen ge-troffen. So werden Turniere für die Zu-schauer gratis sein. Passivmitgliedschaften für 199 Franken pro Jahr ermöglichen passiven Pololiebhabern nebst dem Besitz eines clubeigenen Shirts auch den Besuch von diversen Club-Veranstaltungen. «Wichtig ist uns, dass Interessierte Teil des Clubs sein können, ohne dass sie dafür wahnsinnig hohe Preise zahlen müssen», erklärt Club-Präsident Stefan Locher. Will-kommen seien alle, die Freude am geselli-gen Clubleben haben und sich für das Spiel begeistern können.

NACHWUCHSFÖRDERUNGAber auch Menschen, die an der aktiven Ausübung des Sports interessiert sind, be-kommen im Legacy Polo Club die Möglich-keit, ihre Leidenschaft auch ohne dickes Portemonnaie auszuleben. Alle Varianten – von einzelnen Pololektionen bis hin zur Teilnahme als Aktivmitglied an Chukkers (s. Glossar) und Turnieren mit eigenen oder gemieteten Pferden – sind möglich. Besonders Junioren bis 20 Jahre profitie-

ren von massiven Vergünstigungen. «So fördern wir den Nachwuchs in der Schweiz», erklärt Stefan Locher. Sobald Neu-Spieler ein gewisses Niveau und Spiel-verständnis erreichen, dürfen sie an den Club-Chukkers aktiv teilnehmen. «Ver-gleichbar sind solche Club-Chukkers mit dem gemeinsamen Treffen und Fussball-spielen von Hobby-Fussballern am Wo-chenende», so der Club-Präsident.

WINTER IN ARGENTINIEN ÜBERBRÜCKENVor wenigen Tagen ist nun wieder Leben in der clubeigenen Infrastruktur im aar-gauischen Birrfeld eingekehrt. Die zweite Saison hat begonnen und die Spieler, die den Winter im Polomekka Argentinien verbracht hatten, sind aus ihrem Trai-ningslager zurückgekehrt. Etwa die Hälfte aller Clubmitglieder hat den Winter ge-nutzt, um auf Schweris Rancho Tinto Polo y Vino an der argentinischen Atlantikküs-te zu trainieren. In der Schweiz könne man nur maximal fünf Monate im Jahr spielen, die restliche Zeit müsse man pau-sieren, erklärt Schweri: «Für ambitionierte Spieler ist es somit schwierig, das Level kontinuierlich zu verbessern, da in den langen Pausen sehr viel Kondition und Spielgeschick verloren gehen.» Ein weite-rer Vorteil für die Clubmitglieder und das

Rocinante-Team ist, dass der gleiche Trai-ner vor Ort ist wie in der Schweiz. «Das Training gestaltet sich daher genau gleich, doch die Intensität ist einiges höher, weil wir hier den ganzen Tag trainieren und spielen», erklärt Schweri. Die Tage auf der Ranch sind prall gefüllt: Ein theoretischer Ausbildungsblock nach dem Frühstück, gefolgt von zwei Stunden Stick & Ball mit den Highgoalern (s. Glossar) und Club-Chukkers gegen Abend.

Zum Kauf einer Ranch in Argentinien hat sich Schweri entschieden, weil das grosse Land die Möglichkeit bietet, viel Platz zu einem günstigen Preis zu erwer-ben. Und den braucht man für eine Polo-Ranch, die 100 Pferde beherbergt. 20 der insgesamt 50 Hektaren werden für den Anbau von Futter genutzt, weitere 20 für die Zucht und zehn für die gesamte Polo-infrastruktur. «In Lateinamerika geniesst man mehr Freiheiten, obwohl es mehr Bürokratie zu bewältigen gibt. Hier muss ich niemanden fragen, ob ich ein Polofeld, einen Swimmingpool oder einen Golf -platz auf meinem Land bauen darf», sagt Schweri.

ALLE SIND WILLKOMMENSo sehr die Polo-Familie den Aufenthalt südlich des Polarkreises geniesst, so sehr freuen sich alle auf das Wiedersehen mit den daheimgebliebenen Clubmitgliedern und auf die Gelegenheit, das neu Gelernte während der Chukkers im eigenen Club unter Beweis zu stellen. Dann wird es auch für externe Interessierte wieder die Mög-lichkeit geben, Pololuft zu schnuppern. Zu den ersten öffentlichen Chukkers ab Mitte April, sind Interessierte am Spielfeldrand herzlich willkommen.

Weitere Infos zu den Spiel- und Trai-ningszeiten: www.legacypoloclub.ch

NADJA BELVISO

Die Club-Mitglieder haben die Möglichkeit, während der Wintermonate in Argentinien auf Cédric Schweris Rancho Tinto Polo y Vino zu trainieren.

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Statt des durstigen Offroaders ein emissionsfreies Wägelchen für Shopping, Ausgang und Arbeits-weg zu nutzen, ist schick und ver-bessert die persönliche Energie-

bilanz massiv. Allerdings ist diese hehre Absicht auch eine Frage des Sich-leisten-Könnens: Die Anschaffungskosten für Elek-troautos sind um einige Tausend Franken höher als für vergleichbare Modelle mit Verbrennungsmotor. Dafür spart der Besit-zer eines Null-Emission-Fahrzeugs fortan massiv bei den Energiekosten. Im Durch-schnitt kostet der benötigte Strom für 100 Kilometer Fahrt nur zwei bis drei Franken.

Dass weltweit der Bedarf an Erdöl wächst und irgendwann die Vorräte ausgehen wer-den, macht ein Umdenken notwendig. In der Mobilität bedeuten alternative Antriebe die Zukunft. Denn Strom aus regenerativen Energien wie Wind-, Sonnen- und Wasser-kraft ist endlos vorhanden. Insbesondere Solarenergie gibt es im Überfluss: Allein die Wüsten unseres Planeten empfangen von der Sonne innerhalb von sechs Stunden so

STROM STATT SPRIT – DIE NEUE MOBILITÄTMit einem umweltschonenden Elektroauto geruch- und ge-räuschlos zu fahren ist ein gutes Gefühl. Auch der Autosalon Genf verdeutlichte: Der Antrieb aus der Steckdose gewinnt zuneh-mend an Bedeutung. Nahezu alle grossen Hersteller treiben die Entwicklung von Elektrofahr-zeugen voran.

Der pfiffige Japaner war das erste serien-reife Elektroauto eines grossen Herstel-lers, als Mitglied des Triumvirats seiner baugleichen Brüder Peugeot iOn und Cit-roën C-ZERO. Er ist aussen klein, zum Fah-ren aber oho. Wieselflink düst der flinke Stromer los und bietet einen grosszügigen Innenraum mit vier Sitzplätzen. Sein im deutschen Sprachgebrauch unglücklicher Name i-MiEV hat nichts mit schlechter Luft zu tun. Im Gegenteil, er steht für Mit-subishi innovative Electric Vehicle.

Vier Öko-Autos, die es in sich haben:

Antrieb: Elektromotor, 67 PS und einem max. Drehmoment von 180 Nm bei 0–2000/min. 1-Gang-Automatikgetriebe. Heckantrieb.

Masse/Gewichte: L 3475 mm, B 1475 mm, H 1610 mm. Kofferraum 227–860 Liter. Leergewicht 1185 kg.

Fahrleistungen: 0–100 km/h 9,5 s. Höchstgeschwindigkeit 130 km/h.

CO2-Emissionen: 0 g/km

Energieeffizienz-Kategorie: A

Reichweite: 150 km

Preis: ab 24 999 Franken

Modellpalette: www.mitsubishi-motors.ch

DER PIONIER: MITSUBISHI I-MIEV

viel Energie, wie in einem ganzen Jahr auf der Erde verbraucht wird.

Wie nachhaltig und gut die Ökobilanz des «Benzins aus der Steckdose» ist, wird durch die Art und Weise definiert, wie der verwendete Strom produziert worden ist. Während Strom aus Wasser- und Windkraft oder Recyling-Strom aus der Kehrichtver-brennungsanlage mit guten Werten über-zeugt, stellt die aus einem Kohlekraftwerk gewonnene elektrische Energie eine noch grössere CO2-Belastung für die Umwelt dar als die Verbrennung herkömmlichen Ben-zins oder Diesels.

Noch ist der Marktanteil der Elektrofahr-zeuge gering: Im vergangenen Jahr wurden in der Schweiz 1176 Stück verkauft, das entspricht 0,38 Prozent der verkauften Neuwagen. Elektroautos dürften Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor auf lange Sicht ablösen. Schon heute sind sie alltagstaug-lich, bieten guten Komfort sowie Fahrspass durch das starke Drehmoment und das lautlose Rollen.

Die Reichweite ist bei den Stromer-Mo-dellen ein grosses Thema. Mit vollen Batte-rien kommt man bedeutend weniger weit als mit einem vollen Tank. Es bedarf des-halb einer genauen Einsatzplanung, um nicht irgendwo ohne Saft stehen zu blei-ben. Die Herstellerangaben punkto Reich-weite sind zudem mit Vorsicht zu genies-sen: Die eingeschaltete Klimaanlage und Sitzheizung, aber auch eine flotte Fahrwei-se leeren die Batterien noch schneller. Die Autoindustrie gelobt Besserung und arbei-tet daran, die Batterien effizienter zu ma-chen und gleichzeitig den Kilowattver-

brauch der Systeme zu senken. Zudem nimmt die Dichte der Strom-Ladestationen zu. Immer mehr Einkaufszentren und Tankstellen bieten Schnellladestationen, die nach 30 Minuten rund 80 Prozent der vollen Batterieleistung ermöglichen. Stän-dig erweiterte und aktualisierte Verzeich-nisse der Ladestationen finden sich im Internet unter www.swiss-emobility.ch (schweizweit) und www.lemnet.org (euro-paweit). Die meisten dieser Strom-Zapfsäu-len stehen dem Benutzer unentgeltlich zur Verfügung. Als Besitzer eines Elektroautos muss man zuhause eine Auflademöglich-keit haben. Über Nacht lassen sich die Bat-terien unkompliziert und zum Strom-Nie-dertarif aufladen.

Ob BMW mit dem kecken i3, Renault mit dem kompakten Zoe oder Ford mit dem Focus Electric – alle grossen Hersteller mi-schen im Elektrofahrzeug-Business mit. Und dass Elektroautos nicht bieder im De-sign sein müssen, beweist die Luxuslimou-sine Tesla Model S – sie wurde 2014 zum «stylischsten Auto in der Schweiz» gewählt.

Wer ökologisch unterwegs sein, aber punkto Reichweite unabhängiger sein möchte, ist mit einem Plug-in-Hybrid-Mo-dell optimal bedient. Kürzere Distanzen legt man rein elektrisch zurück. Wer weiter fährt, kann auf den Verbrennungsmotor (Benzin oder Diesel) als Reichweitenverlän-gerer zählen. Ein typisches Modell ist der aktuelle Mitsubishi-SUV Outlander Plug-in Hybrid. Auch der bei Hollywood-Stars be-liebte Sportwagen Fisker Karma verwendet diese kombinierte Technologie.

RUTH MÜLLER

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Mit deutlichem Abstand ist der Nissan Leaf das meistverkaufte Elektroauto der Welt. Bereits drei Jahre nach der Lancierung wa-ren über 100 000 Exemplare ausgeliefert. Die fünfplätzige Kompaktlimousine gibt es bereits in zweiter Generation, mit straf-ferem, für den europäischen Markt pas-senderem Fahrwerk, präziserer Lenkung, mehr Laderaum und um 25 Kilometer auf 199 Kilometer verbesserter Reichweite. Dies alles macht den mit edlem Interieur ausgestatteten Leaf zu einem der alltags-tauglichsten Elektroautos.

Der vierplätzige Stromzwerg ist der erste vollelektrische Volkswagen. Kompakt und schick gefällt der e-up! mit ausgereifter Technologie, flotten Fahrleistungen und VW-typischer Qualität. Das durchdachte Wägelchen bietet geringen Stromver-brauch, LED-Tagfahrlicht und kann an einem frostigen Wintermorgen sogar von der warmen Stube aus via App vorgeheizt und enteist werden. Für einen Kleinwagen offeriert der für Kurzstrecken geeignete e-up! sehr viel Raum und Komfort.

Der Vierplätzer im Supersportler-Look ge-hört zur Öko-Sparte der Plug-in-Hybride. Wenn Schluss ist mit der elektrischen Reichweite, übernimmt der 260 PS starke Turbo-Benzinmotor, was den Fahrer un-abhängiger macht. Die beiden Elektromo-toren mit über 400 PS Leistung entwickeln satte Leistung, unter anderem ein giganti-sches Drehmoment von 1300 Newtonme-ter. Die Aggregate müssen ein stattliches Fahrzeuggewicht von 2,5 Tonnen vorwärts bringen. Der Fisker Karma symbolisiert eine faszinierende Kombination von Öko-logie und Sportlichkeit.

Antrieb: Elektromotor, 82 PS bei 2800–12 000/min. und einem max. Drehmoment von 210 Nm. ab 1–2800/min. 1-Gang-Automatik-getriebe. Frontantrieb.

Masse/Gewichte: L 3540 mm, B 1645 mm, H 1489 mm. Kofferraum 241 Liter. Leergewicht 1214 kg.

Fahrleistungen: 0–100 km/h 12,4 s. Höchstgeschwindigkeit 130 km/h.

CO2-Emissionen: 0 g/km

Energieeffizienz-Kategorie: A

Reichweite: 160 km

Preis: ab 32 700 Franken

Modellpalette: www.volkswagen.ch

Antrieb: Zwei Elektromotoren, ein 2,0-Liter- Turbo-Benzinmotor als Reichweitenverlängerer, 408 PS und einem max. Drehmoment von 1300 Nm. Einstufiges Getriebe. Heckantrieb.

Masse/Gewichte: L 4998 mm, B 1985 mm, H 1330 mm. Kofferraum 195 Liter. Leergewicht 2505 kg.

Fahrleistungen: 0–100 km/h 7,9 s (6,6 mit Benzinmotor). Höchstgeschwindigkeit 153 km/h (200).

CO2-Emissionen: 0 g/km (53)

Energieeffizienz-Kategorie: A (D)

Reichweite: 83 km (483)

Preis: ab 129 900 Franken

Modellpalette: www.fisker-automobile.ch

Antrieb: Wechselstrom-Synchronmotor, 109 PS bei 3008–10 000/min. und einem max. Drehmoment von 254 Nm bei 0–3008/min. Reduktionsgetriebe. Frontantrieb.

Masse/Gewichte: L 4445 mm, B 1770 mm, H 1550 mm. Kofferraum 370–720 Liter. Leergewicht 1505 kg.

Fahrleistungen: 0–100 km/h 11,5 s. Höchstgeschwindigkeit 144 km/h.

CO2-Emissionen: 0 g/km

Energieeffizienz-Kategorie: A

Reichweite: 199 km

Preis: ab 35 690 Franken

Modellpalette: www.nissan.ch

DER BESTSELLER:NISSAN LEAF

DER EXKLUSIVE:FISKER KARMA

DER SOLIDE: VW E-UP!

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D I E I R O N I S C H E K O L U M N E

FRÜHLINGSGEFÜHLE

Spätestens wenn wir all die Deckanzeigen von paarungsbereiten Zuchthengsten studieren, wissen wir wieder, dass es Zeit wird. Zeit, den passenden Hengst für seine Stute zu finden. In manch Ställen wird das akribisch geplant

und Abstammungspapiere bis auf ein pelziges Urtier in Kasachstan zurückverfolgt. Vorzüge und Mängel der hofeigenen Pferdedame werden mit den in den Himmel gelobten Überflieger-Fähigkeiten des Beschä-lers abgeglichen und nichts, aber auch gar nichts wird dem Zufall überlassen. Schliesslich bedeutet züchten die geplante und durchdachte Vermehrung von Pfer-den, und das will was heissen mit weltweit 60 Millio-nen Pferden (wenn man einer Unterorganisation der Vereinten Nationen Glauben schenken darf). Auch ein Dressur-Hengst, dessen phänomenale Trabverstär-kung jeden 08/15-Reiter in die Atmosphäre katapul-tiert, kann mit einer triebigen Rassenmix-Ponystute keinen Viereckkünstler hervorbringen. Alle schauen auf den Papa und dessen zweiseitige Turnier-Erfolgs-bilanz, auch wenn dieser nur die Hälfte der Paarung

ausmacht. «Stuten werden vollkommen überbewer-tet», hat mir mal ein (männlicher) Züchter erklärt, was ich aber nicht nachvollziehen konnte. Und ach ja, Gefriersperma von allen nur erdenklichen Top-Hengsten aus fernen Ländern kann bequem per Post geordert werden. Da ist das Fohlen ja fast schneller in Auftrag gegeben als ein Online-Kauf einer Handtasche bei Zalando. Ob aber die Stute bei der Lieferung schreit vor Glück, sei dahingestellt. Nach langen Monaten des Wartens erblickt das Fohlen das Licht der Welt, vielleicht angekündigt durch den Alarm eines Geburtsmelders. Dieser Gurt kann die schlaflo-sen Nächte der Züchter nicht ganz eliminieren, aber vielleicht etwas dezimieren. Meine Stute konnte die-ses Teil jedenfalls famos austricksen und löste so manchen Fehlalarm und Schweissausbruch meiner-seits aus. Aber wenn das kleine Pferdewunder dann auf wackligen Beinen neben seiner Mama steht, sind alle Strapazen der Vater-Suche vergessen und der stolze Pferdebesitzer hüpft wie ein modernes Rumpel-stilzchen umher.

V O N K A R I N R O H R E R

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FernwehDer Frühling hält Einzug und längst ist es an der Zeit, die Planung der «schönsten Wochen des

Jahres» konkret anzugehen. PASSION hat sich auf die Reise – oder besser – auf die Suche gemacht

und interessante Informationen, Tipps und Anregungen zusammengetragen, die Ihnen bei Ihrer

Ferienplanung helfen. Und wenn Sie noch unschlüssig sind, wohin Ihre Reise gehen soll, lassen Sie

sich einfach auf den nächsten 18 Seiten inspirieren. Ob in der Schweiz oder im Ausland, ob mit oder

ohne 4-beinigem Begleiter, ob Entspannung und Relaxen oder Aus- und Weiterbildung – viel

Wissenswertes finden Sie in unserem grossen «Spezial Ferien und Ausbildung».

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An Erfahrung mangelt es den genügsamen Halblangohren nicht. «An rund 100 Tagen im Jahr werden unsere Tiere für Maultiertrekking einge-

setzt», erklärt Hansueli Weber, der den Hof Marlenbergscheuer Anfang 2010 von sei-nem Vater übernommen und diesen kur-zerhand und passenderweise in «Muli-schür» umbenannt hat. Der innovative Meisterlandwirt hat verschiedenste Aktivi-täten in seinem Programm, und selber weit gereist, weiss er, was sich Reiter, Tou-risten oder Besucher seines Hofes wün-schen und vorstellen. Das Standbein in der Mulischür sind ganz klar die geführten Touren, die einen halben, aber auch meh-rere Tage dauern können und wo abwechs-lungsweise auf den Maultieren geritten wird. Gerade die Abwechslung mit Führen und Reiten kommt bei den Gästen gut an und wer sich auf das Abenteuer Maultier-trekking einlässt, kann richtig in die Natur eintauchen, verbringt viel Zeit draussen, wo oftmals Zeit und Raum etwas in Ver-gessenheit geraten. Nicht zuletzt vermag die grandiose Aussicht zu begeistern, vom Jura bis zu den Alpen.

DIE ANDERE ART REITFERIEN

Zu Fuss oder auf einem Maultier lässt sich das Emmental von einer ganz speziellen und char-manten Seite kennenlernen. Ob Reiter, die etwas Neues aus-probieren möchten, Manager auf der Selbstfindung oder ganze Schulklassen, die Maultiere von Hansueli und Eva Weber im emmentalischen Schwanden sind ideale Begleiter.

ABWECHSLUNG GARANTIERTGerne werden Maultiertrekkings mit Goldwaschen, Rösslifahrten oder einer Käserei-Besichtigung kombiniert, typisch Emmental halt eben. Auch das Plausch-Hornussen steht auf der Wunschliste vie-ler Gäste ganz oben, einfach mal versu-chen, mit dem Träf den Nouss zu treffen; viel Spass und eventuell etwas Muskelka-ter sind gratis. Ein ebenfalls gern gebuch-tes Highlight ist das Goldwaschen, denn in den Bächen des Emmentaler und Luzerner Napfgebietes wird diesem Hobby mit viel Hingabe gefrönt. Goldgräber und Goldwä-scher gab es hier wahrscheinlich schon zur Kelten- und Römerzeit und heute stei-gen sie mit Gummistiefeln und Schürf-pfannen ausgerüstet in den Bach und ver-suchen unter kundiger Anleitung ihr Goldwäscherglück. Auf die Wünsche der Besucher wird wo möglich eingegangen und gerade die touristischen «Gesamtpa-kete», welche Webers gut vorbereitet und mit viel Erfahrung anbieten, können über-zeugen. Oftmals geniessen die Gäste am liebsten das Abenteuer Natur, sei es bei einer Übernachtung im Heu, einer Lager-feuerverpflegung beim Biwakieren im

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MaultiertrekkingHansueli und Eva WeberMulischür3433 Schwanden i./E.034 / 496 72 71079 / 727 55 56E-Mail: [email protected]

Kontakt

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Wald oder unter dem Sternenhimmel als Zeltdach. «Wem das zu abenteuerlich ist, kann auch ein Gourmet-Menü im nahe gelegenen Hotel in Betracht ziehen», schmunzelt Eva Weber, die ihren Mann, zusammen mit ein bis zwei Angestellten bei seiner Tätigkeit mit den sechs Maul-tieren unterstützt. Die gelernte Biologin und Lehrerin arbeitet selbstständig als Ausbildnerin für Pferde und Reiter, ist Ver-einstrainerin SVPS und Jugend-und-Sport-Leiterin Reiten. Die bisher längste Trek-king-Tour führten die Webers mit einer Gruppe von 30 Personen von Schwanden nach Basel und dieser Mammut-Ausflug blieb allen Teilnehmern in Erinnerung.

EIGENE MAULTIERZUCHTSeit rund zwölf Jahren leben Maultiere auf dem Hof Mulischür, schon Hansuelis Vater war ein begeisterter und erfolgreicher Züchter. So wurde Hansueli das «Muli-Gen» quasi in die Wiege gelegt und es ist für ihn selbstverständlich, auch die jährlichen Mi-litärdienste zusammen mit seinem 16-jäh-rigen Muli Balthasar zu absolvieren. Maul-tiere gelten nicht umsonst als geradlinig und belastbar. Ihre hohe Lebenserwartung ist sprichwörtlich und ihre dickere Haut ist gegenüber tiefen oder hohen Tempera-turen weniger empfindlich und zudem neigen sie nicht dazu, bei Gefahr einfach die Flucht zu ergreifen. Nebst der Freiber-gerstute (Mutter einiger Maultiere), den Pferden von Eva und wechselnden Aus-bildungspferden, halten Webers eine klei-ne Gruppe Tiroler Grauvieh sowie im Win-ter eine Herde Dorper-Schafe.

MULIS SIND IDEALE SPAZIER- UND REITGEFÄHRTENDer Kinderskilehrer und Outdoorguide Hansueli Weber beschäftigt sich mittler-weile hauptberuflich mit seinen Maultie-ren und ist ständig am Weiterentwickeln seiner Angebote. Auch besuchte er Weiter-bildungen und lässt sich zum Erlebnispä-dagogen ausbilden. Er mag eben den Um-gang mit Menschen und zusammen mit den Mulis gibt das eine ideale Symbiose, welche zum Beispiel bei erlebnispädagogi-schen Trekking-Lagern mit Kindern zum

Tragen kommt. Die Kinder lernen, im Team zu arbeiten, sammeln gemeinsam Holz für das Feuer und geniessen unver-gessliche Nächte im Stroh oder unter frei-em Himmel. Auch wenn das Wetter mal einen Strich durch die Rechnung macht und Muli-Haare von nassen Pullovern ge-klaubt werden müssen, die Trekkings mit der Esel-Pferd-Kreuzung kommen gut an. «Durchschnittlich zehn Personen in einer Gruppe kommen auf ein Trekking mit, so bleibt alles überschaubar», erklärt Hansue-li Weber. Die Gruppengrösse variiert von drei bis fünf Mulis und drei bis 75 Perso-nen. Es sind alles individuelle Touren und es werden nicht verschiedene Parteien zu-sammengenommen, so kann flexibler auf Wünsche eingegangen werden. Weber kennt seine Tiere in- und auswendig und weiss, was er ihnen abverlangen kann oder wie sie in speziellen Situationen re-agieren. Er schätzt die überaus zuverlässi-

gen und klugen Maultiere sehr, gewährt ihnen eine solide Erziehung und Ausbil-dung. Gerade im Umgang mit Kindern oder ängstlichen Personen zeigen sich die Mulis aus seinem Stall von ihrer positiven Seite, von wegen stur oder eigensinnig, sondern trittsicher, gelassen und einfach als treue Weggefährten beim Ausflug in der emmentalischen Hügellandschaft.

KARIN ROHRER

Maultiertrekking im Emmental - das tierisch gute Freizeiterlebnis.

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HUZULENPFERDEJUWELEN DER KARPATENUrsprünglich aus den Karpaten stammend ist diese Rasse heute mehrheitlich in Osteuropa weit verbreitet. Mit ihrem aus-geglichenen Charakter, ihrer robusten Konstitution und ihrer Genügsamkeit waren sie früher den Bergbauern wie auch dem Militär treue Gefährten. Heute verkörpern die Huzulen das ideale Freizeitpferd.

Die Zucht der Huzulenpferde hat ihren Ursprung vor vie-len hundert Jahren in den Karpaten, in der heutigen Ukraine und Rumänien. Das

seinerzeit dort ansässige Bergvolk der Hu-zulen – daher stammt auch die Bezeich-nung dieser Rasse – benötigte ein robustes, wenig anspruchsvolles, menschenbezo-genes Alltagspferd. Geschätzt war Tritt-sicherheit, Ausdauer und Genügsamkeit. Die Huzulenpferde waren ideal an die ber-gige, unwegsame Landschaft angepasst. Als Reit- und Tragtier genutzt, war das Huzulenpferd ein treuer Begleiter der Bergbauern. Halbwild lebend waren die Huzulenpferde oft gezwungen, sich den Raubtieren wie Bären und Wölfen zu stel-len, deshalb überlebten vor allem mutige

Pferde mit kurzem, kräftigem Hals und geringer Fluchttendenz. Weitere prägende Faktoren waren das raue, kontinentale Kli-ma mit Temperaturen von –35 °Celsius im Winter und bis zu +36 °Celsius im Sommer und die unterstandslose Aufzucht auf den oft kargen Bergweiden.

Die reinrassigen Huzulen werden noch heute in den Karpaten gezüchtet. Aber bereits um 1870 begann man in einem Staatsgestüt in Luczyna Huzulen mit Ko-niks, Arabern und englischen Hengsten zu kreuzen. Dadurch wurden die Pferde zwar grösser in ihrer Statur, verloren aber an Härte und Zähigkeit. In Polen findet man heute den grössten Zuchtbestand. Ein Grossteil der Tiere stammt aus den Beski-den, ein etwa 600 km langer und 50 bis 70 Kilometer breiter Gebirgsbogen, der sich

Junge Huzulen. Villa Wisent. Residence Rousseau.

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Andrezej Karczewski mit Huzelen

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Warum halten Sie auf Ihrem Reithof ausschliess-lich Huzulenpferde? Unsere Weiden wurden renaturiert und Teiche für Amphibien wurden gebaut. Die Pferde auf unse-rem Hof sind das ganze Jahr draussen auf den Weiden. Sie halten sie offen und schützen so vor Verbuschung. Dies ist insbesondere in unseren strengen und kalten Wintern nur mit entsprechend robusten Pferden möglich. Mit ihrem dichten Win-terfell verfügen die Huzulen über beste Voraus-setzungen.

Ausserdem sind Huzulen ausdauernde Weg-begleiter auch für ungeübte Freizeitreiter. Mit ihrem unkomplizierten Charakter, ihrer Intelligenz und Gelehrigkeit sind sie vielseitig einsetzbare Frei-zeit- und Familienpferde. Sie können gut bis 120 kg tragen, sind somit auch für Erwachsene zum Reiten geeignet. Die Pferde sind sehr fruchtbar und er-reichen oft ein hohes Alter. Für unsere Feriengäste eignen sie sich ideal zum Wanderreiten, für Dres-surlektionen oder als geduldige Partner in der Hippotherapie.

Wird eine eigene Zucht betrieben, oder woher stammen die Pferde?Die ersten Pferde unseres Hofes stammen aus der Zucht in den Karpaten. Seit einigen Jahren betrei-ben wir hier aber eine eigene Zucht. In Polen gibt es ein staatliches Zuchtprogramm für die Huzulen. Alle für die Zucht zugelassenen Pferde müssen eine entsprechende Prüfung durchlaufen, den soge-nannten Huzulenpfad. Hier werden spezifische Merkmale der Rasse geprüft, wie Geschicklichkeit, ruhiges Verhalten oder Unerschrockenheit. Es wird auch ein Zuchtbuch mit reinrassigen Huzulen ge-führt. Im Wesentlichen geht es darum, die ur-sprünglichen Fähigkeiten des Huzulen-Pferdes zu erhalten.

Wie und wofür werden Ihre Tiere hauptsächlich eingesetzt?In erster Linie pflegen die Pferde unsere wertvollen Wiesen mit ihrer grossen Biodiversität. Zudem sind wir einfach grosse Liebhaber der Huzulen und ent-schieden uns aus Leidenschaft für eigene Pferde. Dieses Abenteuer haben wir bis heute nie bereut. Auf unserem Hof bieten wir aber auch Reitstunden für Kinder und Erwachsene an. Mit geübten Reitern unternehmen wir Ausritte in den nahen Urwald. Zurzeit wir auf unserem Hof insgesamt 15 Huzulen, wovon acht Pferde um Reiten geeignet sind.

3 Fragen an Andrzej Karczewski

von Südost-Schlesien der Tatra entlang bis in die Ukraine zieht. Heute ist diese Rasse hauptsächlich in Osteuropa weit verbrei-tet. So unter anderem auch in Polen. Im Osten des Landes, am Rande des Białowiez̊a-Nationalparks inmitten einer einmaligen Waldlandschaft liegt der idyllische Reithof des Ehepaars Karczewski. Andrzej und Malgorzata – er ist Förster, sie Biologin – züchten schon seit vielen Jahren diese ein-heimische Rasse und bieten interessierten Feriengästen unvergessliche Erlebnisse. Der Białowiez̊a-Nationalpark zählt zu den bedeutendsten UNESCO-Weltnaturerben. Ein Wald der Superlative. Sowohl der Baumbestand als auch die Tierwelt sind in dieser Form in Europa einzigartig. Hier leben mächtige Wisente, Luchse, Elche und Wölfe in freier Wildbahn. Und diese aussergewöhnliche Naturlandschaft kann man vom Hof der Farmilie Karczweski aus bequem auf dem Rücken eines Huzulen-pferdes entdecken.

EINMALIGE LANDSCHAFT DES BIAŁOWIEZ̊A-NATIONALPARKSDer Schweizer Reiseveranstalter Wisent Reisen, der mit dem Ehepaar Karczewski zusammenarbeitet, bietet unmittelbar beim Białowiez̊a-Urwald interessante Fe-rienunterkünfte. Dazu gehören z. B. histo-rische Zirkuswagen, welche vor allem bei Familien mit Kindern beliebt sind. Oder die «Villa Wisent», ein exklusives Land-

haus, das traditionelle Holzbauweise mit modernen Technologien zu einem harmo-nischen Ganzen vereint. Das neu erbaute Haus gilt heute in der Region als gelunge-nes Beispiel, wie alte Handwerkstradition und moderne Technik in Einklang ge-bracht werden können.

Für grössere Gruppen bietet der Reise-spezialist die «Residence Rousseau» an. Im Gegensatz zur «Villa Wisent» war die «Residence Rousseau» ein Umbauprojekt eines grossen, alten Försterhauses. Hier konnte die historische Bausubstanz erhal-ten werden. Die gelungene Renovation und die Erweiterung vor allem der exklu-siven Loft verleihen dem Gebäude ein aus-sergewöhnliches Ambiente. Das Ferien-haus bietet in drei Wohnungen bis zu 16 Personen Platz. Alle Unterkünfte bieten eine ideale Ausgangsbasis für diverse Akti-vitäten rund um den grossen Wald. Denn nicht nur Pferdefans fühlen sich hier wohl. Die wunderschöne Landschaft eignet sich auch ideal zum Wandern, Rad- oder Kanu-fahren. Auch zahlreiche thematische Ex-kursionen stehen im Angebot. Und prak-tisch alle Ausflüge können auch als geführte Touren mit lokalen Fachleuten und erfahrenen Guides gebucht werden.

Alle weiteren Informationen zur Re-gion selbst und zu den Angeboten sowie zum Veranstalter findet man im Internet unter: www.wisent.ch

THERES MISAR/WOLFGANG BURKHARDT

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Würde es Menschen hel-fen, wenn sie mit Pferden in ihrer Spra-che kommunizieren könnten? Doch was

ist die Sprache der Pferde? Pferde sind Fluchttiere und Menschen

gehören, wohl oder übel, zu der Spezies Raubtier. In der freien Wildbahn ist diese Konstellation für eine «Beziehung» un-denkbar. Ein Fluchttier ist darauf program-miert, das Gegenteil von dem zu tun, was ein Raubtier von ihm erwartet.  In der HETS-Schule werden vor allem zuerst die Reiter trainiert. Hat der Mensch einmal gelernt, in einer fürs Pferd verständlichen Art und Weise zu kommunizieren, ver-wandeln sich respektlose, widerwillige oder aus Angst entstandene Reaktionen vom Pferd in kooperative und vertrauens-volle Antworten. Durch klare Körperspra-

HAND AUFS HERZ: WISSEN SIE, WIE PFERDE WIRKLICH TICKEN?

HETS die Schule für Natural Horsemanship wirbt für den natürlichen Umgang mit diesen Vierbeinern.

Reiten beginnt in der Bodenschule, am Seil.

Reiten mit Finesse, mentale, emotionale und physische Versammlung.

Freistilreiten fördert die emotionale Fitness.

Spielen at Liberty, für eine Bindung, die stärker ist als jedes Führseil.

che und Psychologie stehen wir dem Pferd nicht im Weg, es kann unsere Vorschläge frei und selbstständig ausführen.

Dem Pferd zu erlauben, seinen Job zu verrichten, statt zu fordern ist ein starker Aspekt in diesem Programm. Ein Pferd ist eher bereit still zu stehen, wenn man ihm erlaubt, zuerst seine Füsse zu bewegen, wenn es sich nicht «wohlfühlt».

Im Konzept von Natural Horsemanship ist das Prinzip von Annäherung und Rück-zug effektiv, um ängstliche oder panische Pferde mental und emotional zu stärken. Nutzen wir die Neugierde und den Spiel-trieb des Pferdes, entlocken wir sein ganzes Potenzial. Natural Horsemanship bringt Spass und Freude in die Beziehung Mensch und Pferd!  Sind wir fantasievoll und präsentieren tägliche Abläufe am Pferd stimmungsvoller und mit grösserer Herausforderung, werden Pferde, die zu-

vor als «abgestumpft» und «träge» einge-stuft wurden, vital und verspielt. Nutzen wir diese spielerische Kameradschaft, um eine sinnvolle Beziehung mit unserem Pferd zu kreieren.

Während ein Reiter sich vor allem aufs Reiten konzentriert, möchte die angehen-de Horselady oder der Horseman sich und sein Pferd in vier Bereichen verbessern. Mit der Bodenschule, an der Leine und in Freiheit und auf dem Pferderücken beim Freistiel- und beim konzentrierten Reiten. Dressur kommt von «Dress up», man möchte zusammen «schön aussehen» und ein subtiles Pferd unter dem Sattel haben, welches respektvoll und ohne Angst auf kleinste Hilfen weicht und somit Freude, Freizeit und einfach ein gutes Gefühl ver-mittelt. 

www.horsemanship-schule.chFoto

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SCHÖN, SCHÖNER, ANDALUSIEN

Für unsere Leserin Annelies Bättig-Leuenberger aus Altbüron hat sich die Suche allerdings gelohnt, denn es gibt sie: Destinationen, die nicht nur die vielfältigen An-

sprüche der reitenden Gäste erfüllen, son-dern auch den Wünschen derer gerecht werden, die keinen Bezug zum Reitsport haben – zum Beispiel im sonnigen Süden Spaniens.

«Pferde begleiten mich seit meiner Kindheit», sagt Annelies Bättig-Leuenber-ger. «Mit meinem Hannoveraner ‹Crazy Jumper› besuche ich regelmässig Reitstun-den im klassischen Stil und Kurse in Boden-arbeit. Trotz diesem Pensum verspüre ich

immer wieder Lust, auch meine Ferien der Weiterbildung meines reiterlichen Kön-nens zu widmen. Beim Lesen und Schmö-kern in verschiedenen Pferdemagazinen bin ich auf einen Bericht über die Hazienda Buena Suerte in Andalusien gestossen. Mir war gleich klar, da will ich unbedingt hin. Reitunterricht auf einem PRE unter der warmen Sonne Andalusiens. Eine Hürde galt es aber vorher noch zu überwinden: wie überzeuge ich meinen Partner – einen ‹Nichtreiter› von meinem Vorhaben? Die schönsten Wochen des Jahres verbringen wir in der Regel gemeinsam und so suchte ich sofort nach griffigen Argumenten, die auch ihn überzeugen könnten. Aber zu

meinem Erstaunen brauchte es keine gros-se Überredungskunst. Mit einem Blick auf die schönen Bilder im Fachmagazin sagte er ohne Zögern: ‹sieht gut aus, da könnten wir mal hin›. Und so habe ich meinen Plan unmittelbar in die Tat umgesetzt.

Die Hazienda Buena Suerte liegt in An-dalusien, im Dreieck der Städte Malaga, Sevilla und Jerez. Alle drei Städte verfügen über einen Flughafen und können von der Schweiz aus direkt angeflogen werden. Auf Wunsch werden Gäste am Flughafen abgeholt. Es empfiehlt sich aber, vor Ort ein Auto zu mieten. So ist man flexibler und hat auch immer die Möglichkeit, die Region zu erkunden.

Wenn man einen Ferienort sucht, an dem man seine eige-nen reiterlichen Fähigkeiten verbessern oder ausbauen kann, ist die Auswahl relativ gross. Soll dieser Ort aber auch dem Partner gefallen, bei dem das Wort «reiten» keine leuchtenden Augen verursacht und der seine Freizeit lieber auf dem Moun-tainbike oder joggend verbringt, gestaltet sich das Unterfangen schon schwieriger.

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Publireportage

Yoga + Natural Horsemanshipvom 18. bis 25. Oktober 2014im schönen Norden von IBIZA mit Maya und Sandra

Wir praktizieren am Morgen Yoga. Am Nachmittag verbinden wir diese bewusste Wahrnehmung vom Yoga im Umgang mit den Pferden.

Pferde lesen, motivieren und mit ihnen kommunizieren sind nur einige der Themen, die wir zusammen anschauen werden. Mit Mentaltraining, inne-rer Ruhe eine entspannte Konzentration zu erreichen, ist ein Ziel, welches uns nicht nur im Umgang mit Pferden weiterhilft.

Im Körper zentriert die Verbindung mit dem Pferd vertiefen.

Wir entdecken in dieser Woche so viel mehr als nur Reiten!

Lass dich überraschen!

Infos und Kontakt:Maya Kellenberger Telefon +41 79 282 13 14 www.pferdekommunikation.ch [email protected]

Sandra Morrel Telefon +34 637 26 98 [email protected]

Das Angebot auf der Hazienda lässt kei-ne Wünsche offen. Die Unterkünfte sind gross und stilvoll eingerichtet. Das reich-haltige Frühstück ist inbegriffen. Abends hat man die Wahl, sich im Restaurant ver-wöhnen zu lassen oder sich selbst zu ver-pflegen. Das Ambiente ist geprägt vom grossen Vertrauen der Betreiber in ihre Gäste. Zu den Getränken hat man jederzeit freien Zugang und generell sind die Räum-lichkeiten eigentlich nie verschlossen.

Noch vor der ersten Reitstunde stand ein intensives Gespräch auf dem Pro-gramm und ich musste etliche Fragen zum aktuellen Stand meines reiterlichen Kön-nens, meine Erwartungen an die Inhalte und Intensität des Unterrichts beantwor-ten. Dann ging es endlich zur Praxis über. Auffallend war, dass hier sehr gut ausgebil-dete Pferde zur Verfügung stehen. Da fin-det sich für die Dauer des Aufenthalts pro-blemlos das passende Pferd für jedes Niveau. Zudem können die Gäste zwischen klassischer Reitweise und klassischem Westernreiten wählen. Die Vielseitigkeit ist faszinierend. Wenn ich nicht gerade selbst meine klassischen Reitstunden ab-solvierte, beobachtete ich fasziniert die Westernreiter bei ihren Lektionen. Gerade in der Ausbildung liegen viele Ansätze gar nicht weit auseinander und man kann hier in jeder Reitweise etwas voneinander ler-nen. Zweimal täglich war ich in den Reit-stunden selbst gefordert. Der erste grosse Unterschied zu meinen gewohnten Lektio-nen zu Hause war für mich das ‹Lösen› des Pferdes am Anfang des Unterrichts. In der Schweiz wird das Augenmerk auf das ‹vor-wärts abwärts› des Pferdes gelegt. Nicht so bei meinem spanischen Reitlehrer. Er leg-te den Schwerpunkt für die Aufwärmpha-se auf Seitengänge. Auch lag der Fokus auf ‹feinem Reiten›, wenig Hand und mehr Gespür. Der Unterricht im klassischen Stil

über noch genügend gemeinsame Zeit, die umliegenden Städte, Land und Leute zu erkunden.

Und hätte ihn während des Aufenthalts das dringende Bedürfnis befallen, reiten zu lernen, wäre auch das möglich gewe-sen. Denn auch Reitanfänger werden opti-mal und liebevoll betreut.

Unser erster Urlaub auf der Hazienda Buena Suerte war also für uns beide ein eindrückliches Erlebnis und es hat uns so gut gefallen, dass der nächste Aufenthalt bereits fest gebucht ist.» THERES MISAR

wurde von einem spanischen Reitlehrer durchgeführt. Meine anfänglichen Beden-ken hinsichtlich meiner Sprachkenntnisse verflüchtigten sich bald. Denn schnell hat-te man die gängigen Begriffe im Ohr und es gab keine Verständigungsprobleme. Und nach zwei intensiven Wochen war ich am Ende unseres Aufenthalts in der Lage, den spanischen Schritt und die Passage zu reiten.

Ein spezielles Erlebnis war zudem der einmal wöchentlich stattfindende, ausge-dehnte Ausritt ins Gelände. Er ist aus Grün-den der Sicherheit den besseren und er-fahrenen Reitern vorbehalten. Mit den vielen Eindrücken in der freien Natur be-scherte er mir aber eine schöne und will-kommene Abwechslung zum täglichen Training.

Und während ich täglich an meinen reiterlichen Fähigkeiten arbeitete, hatte auch mein Partner ein ausgefülltes Pro-gramm. Mit mehrstündigen Biketouren, gemütlichen Joggingrunden oder mit einem guten Buch am Pool liegend wurde es auch ihm nie langweilig. Natürlich war er auch nicht ganz auf sich allein gestellt. Da meine Reitstunden jeweils morgens und abends stattfanden, blieb uns tags-

Hengst «Attila» in der spanischen Sonne Geduldiges Warten auf das Futter.

Annelies Bättig-LeuenbergerJahrgang 1964Verheiratet mit Heiri BättigWohnhaft in Altbüron LUReiterlicher Werdegang:reitet aktiv seit ihrer KindheitReitstil: Klassisch/DressurPrüfungen: BrevetEigenes Pferd, 10-jähriger Hannoveraner-Wallach, L-Niveau

Steckbrief

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Jahr für Jahr verbringen motivierte und vom Pferdevirus befallene Kin-der und Jugendliche ihre Ferien auf dem Sellenhof. Die Vierbeiner sind das Hauptthema und der Mittel-

punkt während den Lagerwochen. Mit Vierbeinern sind natürlich vor allem die Pferde gemeint, obwohl noch viele andere Tiere auf dem Hof wohnen.

Reiten bedeutet auf dem Sellenhof zwar auch Technik, aber besonders geht es um Verständnis und Harmonie zwischen Mensch und einem sehr grossen, starken

und völlig anderen Lebewesen. Pferde muss man lieben, wer ein Sportgerät sucht ist hier definitiv am falschen Ort.

Freude und Spass für beide, Pferd und Mensch, sind die Eckpfeiler der Reitstun-den und das wichtigste Ziel der Reitwo-chen. Auf dem Weg dahin werden die jun-gen Pferdefreunde von den Leiterinnen und Leitern klar, kompetent und natürlich auch spielerisch begleitet. Die bunt ge-mischte, menschenbezogene Pferdeherde auf dem Sellenhof besteht aus Vollblut-Arabern, Shagya-Arabern, Freibergern und

Quarter Horses. Alle Pferde werden ganz-jährig im Offenstall gehalten. Das garan-tiert, dass alle Pferde charakterlich ein-wandfrei und ausgeglichen sind. Was die Sellenhof-Pferde aber besonders macht, ist ihre vielseitige Ausbildung. Von Boden-arbeit in allen Variationen über Zirkuslek-tionen haben alle Pferde eine fundierte Ausbildung in klassischer, französischer Dressur und kalifornischem Westernrei-ten genossen und fast alle Pferde starten regelmässig mit Erfolg an Horseathlon-Prüfungen.

EIN ETWAS ANDERES REITLAGERNur ein Dutzend Kilometer südlich von Freiburg, direkt neben dem Dorf Plaffeien betritt man eine andere Welt. In einer Senke zwischen den Hügeln steht der Sellenhof. Hier kann man nicht nur frei herumlaufende Hühner, Kaninchen und Katzen antreffen, sondern manchmal sogar Pferde.

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Infos

Ein anderer wichtiger Bestandteil der Sellenhof-Reitlager ist eine vollwertige, vegetarische und gesunde Ernährung, wenn möglich aus regionalen Bio-Produk-ten.

Neben dem Reiten wird auch Toleranz und Verständnis gegenüber den Tieren, anderen Kulturen und Sprachen vermit-telt und gelebt.

Ob Anfänger oder Fortgeschrittener, jeder findet auf dem Sellenhof seine Wunschferienwoche.

� Abenteuer Pferd ist eine spielerische und abenteuerliche

Woche für motivierte Kinder ab 7 Jah-ren.

� Erlebnis Pferd ist eine Reitwoche für motivierte und

vom Pferdevirus befallene Mädchen und Jungs ab 8 Jahren und für Anfänger/ -innen sowie Fortgeschrittene gleicher-massen gedacht.

� Erlebnis-Pferd-Woche mit Französisch- Unterricht eignet sich für alle, die reiten und gleichzeitig ihre Französischkennt-nisse aufbessern möchten.

� Die Intensiv-Horseathlon-Reitwoche ist für alle, die diese spannende Pferde-sportart kennenlernen und auch ein-mal an einem Turnier starten möchten.

� Die Intensiv-Reitwoche ist für fortge-schrittene Reiterinnen und Reiter ge-dacht, die hungrig nach mehr Wissen sind.

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REITEN WIE DIE COWBOYS IM ENGADIN

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Wer träumt nicht da-von, einmal im Leben die grosse Freiheit ge-niessen zu können? Träume, die in San

Jon wahr werden. Die intakte Bergwelt sowie die Lerchenwälder angrenzend zum Schweizerischen Nationalpark bieten bes-te Erholungsmöglichkeiten. Auf dem Rü-cken unserer Freiberger-Pferde kannst du die beeindruckende Landschaft und die Tierwelt des Engadins in vollen Zügen ge-niessen.

REITTREKKING DURCH DREI LÄNDERHoch zu Ross die Welt entdecken: San Jon machts möglich!

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Unterengadin, Südtirol in Italien und Österreich. Erlebe die drei Kulturen bei einem Ritt von sechs oder sieben Tagen.

Den unerschrockenen Reitern bietet sich aber auch noch die Möglichkeit zu diversen anderen Trekkings. Sei es mit einem Tagesritt um das Schloss Tarasp zum Lai Nair oder zwei bis drei Tage durchs Münstertal, einen zweitägigen Ritt nach Guarda oder einen Mehrtagesritt nach New Amerika. Mit trittsicheren und fleis-sigen Freiberger-Pferden kannst du die ein-malige Landschaft auf dich wirken lassen und in eine neue Welt eintauchen.

In der Nationalparkregion, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, ist das Reiten unschlagbar schön und ein Erlebnis der besonderen Art. Wir reiten am Rande des Nationalparks, durch Arven- und Tan-

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Wir freuen uns auf deinen Besuch.

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Nicht zum ersten Mal starte ich in Katalonien zu einem Wanderritt mit Panorama Trails. Diesmal ist eine Extra-Portion Bauchkribbeln da-

bei, habe ich mich doch für den «toughsten Trail Europas» entschieden. Der «Transpy-renäen-Trail» verspricht drei Länder in elf Tagen, jede Menge Pferde, Natur und Abenteuer.

Was ist anders an diesem Outdoor-Trail? Da gibt es so einiges: Naturerlebnis pur – abends beim Lagerfeuer zusammensitzen, bevor man sich in den Schlafsack kuschelt, unter einem funkelnden, tiefschwarzen Sternenhimmel schlafen, in der wohl-tuenden Ruhe der Berge dem Grasen der Pferde oder dem Plätschern eines Baches

ABENTEUER IM SATTEL: DER TRANSPYRENÄEN-TRAIL

lauschen… Anders ist auch das hohe Mass an Herausforderung für den Reiter. So star-ten wir an einem Tag vor Sonnenaufgang, da wir 50 km Strecke vor uns haben.

Ich entwickle einen grossen Respekt für mein Pferd Phoenix. Ohne zu zögern meis-tert er sicheren Schrittes die steilsten Pas-sagen und engsten Pfade. Lässt mich unbe-eindruckt an Stellen auf- und absteigen, die eigentlich keinen Platz dafür bieten. Es gibt Momente, in denen ich ihm in einem mir bisher unbekannten Mass vertrauen muss – wenn einfach klar ist, dass er das Gelände besser kennt. Dann der Ritt nach Andorra: In unseren Rackpacks transpor-tieren wir alles, was wir brauchen – Essen für uns und die Pferde, Zelte, Feldbetten. Vollbepackt klettern unsere Pferde einen

steilen Aufstieg empor, streckenweise füh-ren wir sie auf schmalen Pfaden bergauf. So erreichen wir auf 2500 m Andorra, nach Spanien und Frankreich das dritte Land unserer Reise. Hier verbringen wir unsere letzte Nacht in der Natur, mitten in den Hochpyrenäen.

Nach elf Tagen im Sattel gelangen wir glücklich an unser Ziel und kehren schwe-ren Herzens in die Zivilisation zurück. Wieder zu Hause, fühle ich mich erst nach einigen Tagen wieder gut in meinem Bett – zu sehr vermisse ich das beruhigende Grasen der Pferde und den klaren Sternen-himmel über mir!

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In den vergangenen Jahren hatte ich nicht wirklich Zeit um Ferien zu machen. Jede freie Minute wurde in meine Aus- und Weiterbildung zur lizenzierten Parelli-In-struktorin investiert. Dieses Jahr nun ist mit meinen beiden Pferden eine Art «Road-trip» geplant.

WIE VERBRINGEN SIE IHRE FERIEN?

WERNER MUFF,SPRINGREITER

Meine grosse Liebe gehört dem Lusitano und Portugal. Eine deutsche Bekannte hat mich mit dem «Virus» infiziert. Sie lebt schon seit vielen Jahren dort, besitzt selbst mehrere Lusitanos und pflegt gute Kontak-te zu ansässigen Trainern. Ihr verdanke ich also, dass mich das «Portugalfieber» bereits bei meinem ersten Aufenthalt packte. Das Land hatte mich in seinen Bann gezogen.

Nach meiner eher militärisch gepräg-ten reiterlichen Ausbildung empfand ich das feine Reiten mit leichten Hilfen auf den gut ausgebildeten Pferden vor Ort als Offenbarung. Bis heute unvergessen sind mir die Reitstunden auf dem älteren Lusi-tano-Hengst Sintra. Ein unbeschreibliches Gefühl, wenn ein Pferd mit Leichtigkeit piaffiert.

Diese Frage haben wir an vier Personen gerichtet, die entweder beruflich oder privat eng mit der Pferdeszene verbunden sind.

Als Berufsreiter verbringe ich meine Fe-rien weder mit, noch auf dem Pferd. Wäh-rend des Jahres bin ich im In- und Ausland sehr viel unterwegs. Für mich ist es bereits Erholung, wenn ich in den Ferien zu Hause sein kann und keine Termine wahrneh-men muss.

Verreisen ist für mich nicht immer einfach, läuft doch die Turniersaison vom 1. Januar bis zum 31. Dezember. Da bin ich

ALEXA HÄUSLER,VERBANDSPRÄSIDENTIN WORKING EQUITATION

Aber nicht nur der besondere Umgang mit den Pferden, auch die sprichwörtliche Gastfreundschaft und das mediterrane Flair des Landes tragen zu meiner Liebe und Verbundenheit bei. So erstaunt es wohl auch nicht, dass mein nächster Auf-enthalt schon wieder fest gebucht ist.

Und wenn man als Lusitano-Liebhaber schon mal in Portugal ist und es vom Datum her passt, sollte man einen Besuch an den jährlich stattfindenden Gross-events – dem internationalen Lusitano-Festival in Cascais (19. bis 22. Juni 2014) oder der nationalen Pferdemesse «Feira Nacional do Cavalo» in Golegã (7. bis 16. November 2014) – unbedingt ins Reisepro-gramm integrieren.

YVONNE SALFNER, PARELLI-2-STERNE-

INSTRUKTORIN, SCHNEISINGEN AG

Das größte Reiterdorf Österreichs ist ein Erlebnis für alle Sinne und bietet seinen Gästen

es zu jeder Jahreszeit abwechslungsreiche Angebote vom Urlaub am Bauernhof bis hin zum Clubhotel sowie verschiedene Reitmöglichkeiten zu entdecken!

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Meine Ferien verbringe ich vorzugsweise in der Schweiz, mit kleinen Kindern sind grössere Reisen einfach noch zu aufwän-dig.

Grindelwald ist meine bevorzugte Des-tination mit der ganzen Familie. Im Win-ter ist Skifahren angesagt und wenn mein Terminplan es zulässt, ist der Herbst eine schöne Jahreszeit um dort zu Wandern.

Wenn möglich plane ich während der Concours Saison ein, zwei Prüfungen ein, an denen ich meine ganze Familie mitneh-men kann. Das sind dann meine «Pferde-ferien».

Persönlich zähle ich meine Aufenthalte in Verden an den Auktionen während des laufenden Jahres auch als Ferien. Diese zwei, drei Tage, an denen ich mich mit Kunden und Pferden auseinandersetze, bereichern meine Kenntnisse. Der Er-fahrungsaustausch mit Gleichgesinnten bringt neue Energie.

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auf das Verständnis meiner Familie ange-wiesen, wobei meine Frau als ehemalige Turnierreiterin das Business kennt. Ab und zu fährt sie schon mal alleine mit dem Sohn weg.

Reicht die Zeit für Ferien, zieht es uns im Winter in die Berge zum Skifahren oder im Sommer ans Wasser. In meiner Abwe-senheit kümmern sich meine Angestellten um den Betrieb. Sie haben mein volles Vertrauen. Natürlich gibt es Pferde, für welche mein Herz speziell schlägt. Da kann ich es nicht ganz lassen und erkun-dige mich ab und zu nach dem Befinden der Schützlinge.

Während zwei Monaten, in denen ich Kur-se gebe und Privatunterricht anbiete, wer-den wir in meiner ursprünglichen Heimat Deutschland unterwegs sein. Am Schluss werden wir alle gemeinsam an die Nordsee fahren, um doch noch etwas Ferien zu ver-bringen. Die Vorfreude auf ausgedehnte Strandritte und Baden im Meer ist gross. Ferien ohne Pferde gehen für mich gar nicht.

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Welchen Beruf wollten Sie als Kind ergreifen?Als Kind wollte ich Tierärztin werden.

War Hufschmiedin Ihre erste Ausbildung?Nach dem Besuch der Kantonsschule ab-solvierte ich mit Stolz die Ausbildung zur Hufschmiedin.

Als Frau in einem Männerberuf, wie kommen Sie damit klar?Unter einem Hufschmied stellen sich viele Leute auch heute noch einen kräftigen Mann vor. Oftmals ist es auch ihr erster Kontakt mit einer Frau in diesem Beruf. Es ist nicht ganz einfach, sich zwischen all den Männern Gehör zu verschaffen. Nach dem ersten Kennenlernen werde ich aber ohne Probleme akzeptiert. Zudem ist die

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Bezeichnung Hufschmiedin auch heute noch eher unüblich.

Hufschmiede werden als starke Männer wahrgenommen, wie viel Kraft erfordert die Ausübung dieses Berufs?Es braucht schon Kraft. Aber auch Technik und vor allem ein gewisses Gespür für die Pferde. Ich muss ihre Stimmung wahrneh-men, muss erkennen, ob ich eine Bedro-hung für das Pferd darstelle. Vielleicht ist es frech und testet mich, wie weit es gehen kann. Dementsprechend fällt meine Re-aktion aus.

Wie gehen Sie mit Pferden um, welche nicht kooperieren?Ich muss verstehen, ob ein Pferd Angst hat, weil es zum Beispiel schlechte Erfah-rungen gemacht hat, oder es versucht sei-

ne Grenzen auszuloten. Junge Pferde sind oft einfach unsicher, weil sie das Be-schlagen, den Rauch, den Lärm noch nicht kennen. Dazu kommen häufig noch Gleichgewichtsprobleme, wenn sie längere Zeit auf drei Beinen stehen sollen. Wenn ein Pferd beim Beschlagen Proble-me bereitet, lohnt es sich, dass ich mir Zeit nehme und Geduld aufbringe. Pferde soll-ten grundsätzlich nicht Angst haben vor dem Hufschmied. Sie müssen lernen, die Prozedur gelassen hinzunehmen. Bei allen Pferden, welche ich bis jetzt beschlagen durfte und die anfangs problematisch wa-ren, hat sich meine Ruhe und Geduld aus-bezahlt und alle sind im Laufe der Zeit gelassener geworden.

Alte Pferde können oft aufgrund gesundheitlicher Probleme nicht mehr ganz so brav dastehen, wie sie es vielleicht

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gerne würden. Manchmal sind sie steif in den Gelenken, können ein Hinterbein nicht mehr so hoch heben. Da bringt es nichts, wenn ich als Schmied auf meine eigene «Komfort-Arbeitshöhe» bestehe. Dann passe ich mich dem Tier an, hebe das Bein weniger hoch an. Arbeite mit der Zange statt mit der Hauklinge, wenn es Schläge nicht mehr so gut verträgt.

Wie kamen Sie auf die Idee der Selbstständigkeit?Ich bin gerne mein eigener Chef. Ich mag es, wenn ich mir für jedes einzelne Pferd die Zeit nehmen kann, die es braucht. Ich

Haben Sie einen reiterlichen Werdegang?Ich reite seit ich sieben Jahre alt bin. Ich gehe regelmässig in die Reitstunde und besuche Seminare/Weiterbildungen in al-len Bereichen der Reiterei. Auch in Natural Horsemanship. Ich bin auch im Besitz des Fahrbrevets und fahre selber Ponys ein. Mich interessiert grundsätzlich alles, was mit Pferden zu tun hat.

Mit welchen beruflichen Risiken müssen Sie umgehen?Ich muss natürlich damit rechnen, dass ich mal einen Schlag abbekomme, oder dass ich mal gebissen werde. Das ist aber eher selten. Meist erkenne ich die Stim-mung eines Pferdes schon, wenn es aus der Box kommt und stelle mich dementspre-chend darauf ein.

Können Sie sich vorstellen, in diesem Beruf alt zu werden?Ja. Es ist ein schöner Beruf. Ich kann etwas verändern, denn «ohne Huf kein Pferd».

Schönstes und negativstes Erlebnis als Hufschmiedin?Schön ist es, wenn ich mit einem Beschlag eine Verbesserung der Hufstellung erziele und damit zur Gesundheit des Pferdes bei-tragen kann. Auch ist es sehr schön, wenn ich bei anfänglich schwierigen oder bei jungen Pferden sehe, dass sich Ruhe und Geduld auszahlt. Wenn der Hufschmied nicht mehr als «Bösewicht» wahrgenom-men wird. Schade finde ich die oft man-gelnde Kommunikation zwischen Pferde-besitzer, Hufschmied und Tierarzt. Hier bleibt viel Potenzial zum Wohle des Tieres ungenutzt.

Noch eine Frage zu unserem Spezial-thema: Wie verbringen Sie Ihre Ferien?Ferien im landläufigen Sinn mache ich eher selten. Meine Freizeit verbringe ich mit meinen Hunden und Pferden. Ein paar Tage im Jura mit allen ist für mich Erho-lung pur.

Abschliessendes Statement.Ich als Hufschmiedin kann Vorschläge zum Beschlag unterbreiten, die ich als op-timal für das Pferd im Hinblick auf eine Hufstellung erachte. Letztendlich muss ich die Entscheidung aber dem Besitzer überlassen, da dieser sein Pferd am besten kennt. Sollte der von mir gemachte Be-schlag nicht die erhoffte Verbesserung bringen, ist es wichtig, dass sofort mit mir Kontakt aufgenommen wird, um eine für alle gangbare Lösung zu finden.

will nicht unter Termindruck stehen und in Gedanken immer schon beim nächsten Pferd sein müssen. Und wenn ein Pferd dann gerade mal nicht so brav ist wie es aus Zeitgründen sein sollte, dann habe ich schon ein Zeitproblem und werde unge-duldig. Darum teile ich mir meine Zeit am liebsten selber ein.

Wie hoch ist Ihre Akzeptanz bei den Kunden?Die Kunden, bei denen ich beschlage, sind zufrieden mit mir und meiner Arbeit, ak-zeptieren mich und schätzen meine Ge-duld und mein Fachwissen.

Können Sie davon leben?Noch nicht, nein. Aber das ist mein Ziel. Es dauert halt ein bisschen, Kunden zu fin-den. Diejenigen, die mit ihrem bisherigen Hufschmied zufrieden sind, wechseln nicht einfach. Der Start in die Selbststän-digkeit ist nicht ganz einfach. Priorität hat: Kunden finden, erforderliche Anschaffun-gen finanzieren und mir einen Namen zu machen.

1 Miki Sukale bei der Arbeit.2 Genietet wird auf dem Bock, damit

es fürs Pferd bequemer ist. 3 Schleifband, Bohrmaschine usw.,

alles im Auto dabei. 4 Beim Eisen aufnageln muss man ge-

nau darauf achten, dass diese an der richtigen Position sind, da man sonst «ins Läbige» trifft.

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BEINARBEIT!Land auf - Land ab schallt der Ruf «meh Bei» durch die Reithallen der Schweiz.

Aber was heisst das konkret und wie wird es richtig umgesetzt? Viele Reiter versuchen der Anweisung dadurch nachzukommen, in dem sie die Oberschenkel

fester zusammendrücken und die Unterschenkel an den Pferdebauch pressen. Das oft ernüchternden Resultat: es geht nichts in «Richtung vorwärts».

Im Gegenteil, die Pferde beginnen «zu klemmen». Und in der Verunsicherung kommen vermehrt Gerte und Sporen zum Einsatz.

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«Viele Reiter wissen nicht, wie gut und leicht ihre Pferde zu-frieden vorwärts ge-hen würden, wenn sie

ihre Oberschenkel-Muskulatur lockern könnten». Diese Aussage von Christine Stückelberger ist weitum bekannt. Und gesützt wird sie zudem durch eine nicht minder bekannten Grudsatz zur richtigen Beinarbeit: «wo Kraft zum Einsatz gelangt, endet gefühlvolles Einwirken».

Man kann immer wieder beobachten, dass die Beine der Reiter wie ein «Trom-melfeuer» auf die Bauchmuskulatur und teilweise sogar auf den weiter hinten lie-genden Atmunsrippenbereich der Pferde einwirken. «Klemmende» Oberschenkel beeinträchtigen zudem die Atmung, da sie unmittelbar aufs Zwerchfell des Pferdes drücken. Auch liegt häufig der Unter-schenkel zu weit hinten und gleichzeitig wird die Ferse hoch gezogen. Die Summe dieser Fehler erschwert das Vorwärtsge-hen und beeinträchtig massiv die ge-wünschte Harmonie zwischen Pferd und Reiter.

Noch heute wird in Reitstunden immer wieder vermittelt, dass jeder Schritt, Trab-tritt und Galoppsprung durch steten Ein-satz des Unterschenkels herausgetrieben werden muss. Das Gegenteil ist jedoch der Fall: einmaliger möglichst deutlicher Im-

puls aus der hinteren Oberschenkelmusku-latur soll das Tempo des Pferdes vorgeben.

Ist das gewünschte Tempo erreicht, soll-te sich der Reiter vollkommen auf den Bewegungsfluss des Pferdes einlassen, um es bei Bedarf durch gefühlvolles Einwir-ken in die gewünschte Richtung oder Gangart zu beeinflussen. Reagiert das Pferd zum Beispiel mit «zu viel Vorwärts», kann das Tempo durch Reiten von Wen-dungen in Verbindung mit halben Paraden wieder auf das gewünschte Mass reduziert werden. Das Treiben mittels kurzem, deut-lichem Impuls soll beim Pferd einen Reflex auslösen, der die Aktivität der Hinterbeine unterstützt. Bei übermässigem Kraftein-satz ist der Reiter kaum in der Lage, den Rhytmus des Pferdes zu spüren. Zudem wird das Pferd in seiner Reaktion abge-stumpft.

Stattdessen sollten die Beine des Reiters locker aus dem Hüftgelenk fallen. So kön-nen die Schenkel «atmen», unverkrampft den Bewegungen des Pferdes folgen und passiv nach unten durchfedern.

Die Beine haben direkten Kontakt zum Pferd und sind nicht blockiert durch kraft-betonte, klemmende Oberschenkel. Nur ein maximal langer, entspannter Muskel ist in der Lage, den richtigen Moment des Trei-bens aufgrund der Bewegungsphasen der verschiedenen Gangarten zu erfühlen. Der Impuls selbst kommt dann hauptsächlich

aus einem Muskelstrang des hinteren Ober-schenkels – kurz und energisch – um an-schliessend die Spannung sofort wieder zu lösen. Dabei zeigen die Fussspitzen leicht nach aussen und lassen so ein Federn des Fussgelenkes zu. Die richtige Bügellänge spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle.

Der hier beschriebene Idealfall ist den meisten Reitern jedoch nicht in die Wiege gelegt. Die benötigte Muskulatur im hin-ten Bereich der Oberschenkel kann aller-dings mit einigen einfachen Übungen ge-zielt aufgebaut und trainiert werden (siehe Abb. unten).

Setzt das Pferd den Befehl nur zögerlich um, muss der Impuls noch einmal – leicht verstärkt – wiederholt werden, dann aller-dings mit gleichzeitig nachgebender Zü-gelhilfe, damit es «ins Vorwärts» reagieren kann.

Der Reiter soll im Stande sein, das Pferd zu fühlen, sich auf dessen Bewegungen einzulassen und diese zu begleiten resp. zu leiten. Dieses gefühlvolle Einwirken ver-mittelt dem Pferd Freude an der Arbeit. Es kann zudem Eigendynamik mit der Hin-terhand entwickeln und wird sich willig und zufrieden präsentieren. THERES MISAR

Weiterführende Informationen zum Thema «Beinarbeit» unter: www.balimo.infowww.bewegungstrainer-em.org

Um den hinteren Oberschenkelmuskel gezielt zu trainieren, empfiehlt sich folgende Übung:Flach auf den Bauch legen und die Beine leicht öffnen. Danach die Fersen langsam und abwechselnd zum Gesäss führen. Um die Wirkung der Trainingseinheit zu verstärken, kann ein Partner helfen und leichten Widerstand mit einem Gummi-Band gegen den Unterschenkel ausüben.

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GEWAPPNET FÜR DEN ERNSTFALLWenn irgendwie möglich, versucht man als Reiter, einen Sturz zu vermeiden. Passiert er dann doch, bleibt keine Zeit zum Überlegen. Durch korrektes Abrollen können Verletzungen minimiert werden, aber instinktiv reagieren wir oft falsch. Die erforderlichen Bewe-gungsabläufe müssen erst trainiert und verinnerlicht sein, bevor sie im Notfall automatisch abgerufen werden können.

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Und genau hier setzt das Sturz-training an. Die Abläufe wer-den so oft geübt, bis sie «im Schlaf» geschehen und der Reiter ohne zu überlegen die

korrekten Bewegungen ausführt, um Ver-letzungen möglichst zu umgehen. Passion war live und aktiv bei einem Sturztraining für Reiter dabei. Mitzubringen waren aus-reichend Getränke, bequeme Kleidung, knöchelhohe Schuhe und allenfalls Reit-helm und Rückenprotektor. Eine Gruppe von elf Reiterinnen – Männer fallen wohl nie vom Pferd – traf sich in der Reithalle Auhölzli in Zürich. Nach einer kurzen theoretischen Einführung, in der auch Atemtechniken für Angstsituationen ge-übt wurden, ging es ans Aufwärmen und Stretchen. Kursleiter Pieter van Pletzen leitete die Übungen mit ansteckender Energie und viel Humor, was auch die Lachmuskeln kräftig beanspruchte.

STUNTRIDER AUS LEIDENSCHAFTPieter van Pletzen wuchs in Südafrika auf und lebt heute mit seiner Familie in Zü-rich. Er ist Stuntrider, Firedancer und Drummer, kennt sich mit Trickriding, Kampfsport und Schwertkampf aus, ein richtiger Allrounder eben. Pieter verfügt über viel Erfahrung rund um und auf Pfer-den, er ist mit ihnen gross geworden und braucht nicht unbedingt Sattelzeug zum Reiten. Ausgebildet wurde er von Elbrus Urtaev in der Cossack Stunt Academy in Südafrika, wo er auch Darsteller in The Russian Cossacks «A Knight’s Tale» war. «Das korrekte Stürzen ist die Grundlage meines Berufs als Stuntrider», erzählte Pie-ter, der in zahlreichen Spielfilmen und Werbespots Auftritte hatte. «Die gefähr-lichsten Stunts sind immer die bestbezahl-ten. Also musste ich die Sturztechnik lau-fend verfeinern und perfektionieren, um immer waghalsigere Aufträge ausführen

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen – vom Pferd jedoch schon.

zu können.» So stand Pieter van Pletzen kürzlich zusammen mit Anatole Taub-man im millionenteuren Wikingerfilm «Northmen – A Viking Saga» vor der Kame-ra. Eine Halbglatze schneiden lassen, schwere Ritterrüstungen tragen und sich in Schlachten von galoppierenden Pferden fallen lassen gehörte da zum Alltag. Aber

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im Sturztrainingkurs geht es um einiges beschaulicher zu, da zeigt Pieter im Zeit-lupen-Tempo, wie man sich fallen lässt und das Ganze sieht sehr graziös und in einem Fluss aus. Seine Bewegungen muten an wie aus einer Choreografie für ein Bal-lettstück.

ROLLEN, IMMER WIEDER ROLLENNach den Aufwärmübungen begann der Praxisteil mit Vorwärts- und Rückwärts-rollen am Boden. Die Kursteilnehmerin-nen übten die Rollen auf einer Matte und Pieter zeigte immer wieder selber, wie das Ganze aussehen soll. Er verbildlichte die Situation, wenn ein Pferd scharf nach links dreht und der Reiter folgendessen nach rechts fällt: «Den Blick nach links, also zum Pferd hin richten, die rechte Schulter einwärts nach links werfen, so dass du am Boden über die linke Schulter abrollen kannst.» Wichtig bei diesen Übungen war vor allem, die Beine leicht angewinkelt, die Ellbogen nahe den Rip-pen und die Hände schützend vor dem Gesicht zu halten. «Beim Sturz nach links dieselbe Technik anwenden, einfach spie-gelverkehrt», ergänzte Pieter, während die Reiterinnen eine Rolle nach der anderen hinlegten und dabei immer wie sicherer

wurden. Aber nicht nur der Sturz auf die Seite wurde geübt, auch Gefahrensituatio-nen, in denen zum Beispiel der Fuss im Steigbügel hängen bleibt oder der Sturz nahe einer Umzäumung endet, wurden thematisiert. Wenn ein Pferd unvermittelt davongaloppiert oder steigt, ist ein Sturz rückwärts die mögliche Folge. Fällt man auf die linke Seite, gilt es, die rechte Schul-ter nach aussen (weg vom Pferd) zu drehen und das rechte Bein über den Pferdehals zu schwingen. Wenn der linke Fuss Boden-kontakt hat, die rechte Schulter nach in-nen (zum Pferd) drehen, den rechten Arm nach innen vorstrecken und über die rech-te Schulter abrollen. Beim Sturz vornüber das Pferd, rät Pieter, das Kinn zur Brust zu ziehen, die äussere Schulter zum Pferd drehen und den Arm in gebogener Hal-tung bringen (als würden noch die Zügel gehalten), also niemals ausstrecken, denn das würde höchstwahrscheinlich zu einem Bruch oder Auskugelung der Schulter füh-ren.

IM FALLE EINES FALLESDas tönt zugegebenermassen ziemlich komplex. In der Theorie lassen sich diese

Bewegungsabläufe jedenfalls nicht über-mitteln, sondern müssen durch zahlreiche Wiederholungen trainiert werden, damit sie im Notfall ausgeführt werden können. «Viele Reiter wähnen sich in falscher Ge-wissheit und betonen, wie ruhig und brav ihr Pferd sei. Der Fluchtinstinkt im Ein-hufer ist jedoch tief verankert und es gibt keine absolute Sicherheit. Auch das liebste Pferdchen kann plötzlich durchbrennen, buckeln, steigen, abrupt stoppen und wen-den, oder gar stürzen», erklärt Pieter. Und für diesen Moment sollte jeder Reiter vorbereitet sein. Es gibt unterschiedliche Sturzsituationen, aber Fallrichtungen gibt es nur deren drei, nämlich vornüber, rück-wärts oder zur Seite. Die entsprechenden Falltechniken müssen beidseitig trainiert werden, wobei sich diese auf einer Seite oftmals schwieriger gestalten, als auf der anderen.

INVESTITION IN DIE SICHERHEITOb Reitanfänger oder Sportreiter, jeder-mann sollte ein Sturztraining absolvieren. Davon ist die Initiantin von «Learn to Fall» überzeugt. Francisca Brechbühler hatte selber einen schweren Reitunfall. «Den Ängsten und Unsicherheiten musste ich nach dem Unfall entgegentreten, wobei mir Mentaltraining sehr geholfen hat. Sturzsituationen kann man leider nie aus-schliessen, also war das Erlernen der kor-rekten Falltechniken die logische Fol-gerung, um Verletzungen künftig zu minimieren», erzählt Francisca Brechbüh-ler, die das Diplom Psychologisches und

Ein Sturztraining für Reiter ist wie ein Schleuderkurs für Autofahrer.

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Mentales Training im Sport (ZHAW/IAP, Zürich) erlangt hat. Zusammen mit Pieter van Pletzen bietet sie die Kurse «Learn To Fall – Sturztraining für Reiter» an. «Wir wollen diese Thematik auch in den Reit-schulen zur Sprache bringen. Es ist uns unverständlich, dass Sturztrainings nicht zur Grundausbildung zählen. Gerade Kin-der und Jugendliche gehen damit ganz ungezwungen um und verinnerlichen die Falltechniken unheimlich schnell. Bei er-wachsenen Reitern ist ein Falltraining be-sonders wichtig, da sie mit zunehmendem Alter unbeweglicher und anfälliger für Verletzungen werden», erklärt die Organi-satorin und Co-Leiterin Brechbühler und ergänzt: «Auch wenn wir die richtige Re-

aktion theoretisch kennen würden, kann der Körper diese nicht ausführen, weil sie im Repertoire unserer Handlungsfähigkei-ten fehlt. Wie beim Schleuderkurs für Autofahrer müssen die richtigen Reaktio-nen ‹in Fleisch und Blut› übergehen. Erst dann kann das Muskelgedächtnis den er-forderlichen Bewegungsablauf automati-sieren.»

SICHERHEITSVORKEHRUNGENDamit der Spassfaktor beim Reiten im Vor-dergrund bleibt, sollte man Problemen frühzeitig entgegenwirken und einige Si-cherheitsmassnahmen beachten. Reiten

Ein Sturztraining ist eine wichtige Investition in die Sicherheit und Unfallprävention im Reitsport.

ist nun einmal eine risikoreiche Sportart und der Reiter muss sich vorgängig mit Gefahrensituationen auseinandersetzen. So fängt die Unfallprävention weit vor dem Sturztraining an, nämlich beim täg-lichen Reiten und Training und vor allem bei der Beziehung zum Pferd. Ist diese Be-ziehung gefestigt, hat der Reiter die nötige Führungsqualität und eine Vertrauensba-sis ist vorhanden. Die Mensch-Pferd-Be-ziehung ist die Grundlage für den sicheren Umgang mit Pferden und muss immer wieder überprüft, vertieft und allenfalls

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cp ist ein führender Swissbrand von Helmen, Goggles und Sonnenbrillen für Winter- und Som-mersport. Mit dem cavallito lanciert cp nun erst-mals einen Reithelm, in dem alle Erfahrungen aus den anderen Sportarten zusammenfliessen.

Der cp cavallito verfügt über alle Vorteile eines modernen Hightech-Helms. Die Hybrid-Techno-logie verbindet erstmalig die Vorteile von Inmol-ding und Hartschale. Der untere Teil des cp ca-vallito wird im Inmolding-Verfahren hergestellt. Dies hält das Gewicht tief – der cavallito wiegt gerade mal 500 Gramm – bei optimaler Dämp-fung. Die obere Hartschale ist aufgeschraubt, garantiert höchste Schlagfestigkeit und schafft Raum für beste Be- und Entlüftung mit 21 Öff-nungen. Die grossen Lüftungsschlitze können leicht mit einem Schieber reguliert und bei Be-darf auch ganz geschlossen werden. Das Innen-futter ist waschbar. Genial ist das Run-System zum Finetuning bei der Grössenanpassung: Auch mit behandschuhter Hand kann einhändig wäh-rend des Reitens mit dem hinten angebrachten Grössenverstellrad die perfekte Passform ein-gestellt werden. Der Kinnriemen der Dreipunkt-befestigung ist angenehm gepolstert und leicht zu bedienen.Der Helm ist ab CHF 199.– im Fachhandel erhält-lich.

Auch für Abwechslung ist gesorgt: -

mende Earpads, die mit einem Handgriff an-gesteckt werden können

-satzschale in der Farbe Nightlife für bessere Sichtbarkeit geliefert. Mit wenigen Handgrif-fen und dem mitgelieferten Imbusschlüssel lässt sich die Helmschale im Handumdrehen auswechseln – im Frühling folgen weitere modische Designs um den Helm optisch zu verändern ab CHF 49.–

Der cp cavallito erfüllt die Euronorm EN1384 und damit sämtliche Anforderungen der FEI an einen turniertauglichen Sporthelm. Er ist in vier Grös-sen lieferbar (53/55, 56/58, 58/60 und 60/62).

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korrigiert werden. Auch ein unabhängiger Sitz leistet wertvolle Dienste, da Stürze oftmals auf mangelnde Balance des Reiters zurückzuführen sind. Ein Pferd spürt Angst oder Unsicherheit seines Reiters und diese Gefühle können übertragen werden, was verheerende Folgen haben kann. Mit gezielten Atemübungen lassen sich Erregungszustand und Herzschlag re-gulieren. Auch die Ausrüstung muss vor jedem Ritt gewissenhaft überprüft wer-den. Passen Sattel und Zaumzeug, gibt es irgendwo Scheuerstellen oder brüchige Riemen? Bei Ausritten in der Dämmerung oder Dunkelheit an genügend Beleuch-tung denken und last but not least: immer der Griff zu Schutzkleidung wie Hand-schuhe, Reithelm und Rückenpanzer.

STURZ AUS 1,5 M HÖHEZurück zum Sturztrainingskurs, wo die Reiterinnen nach dem Rollen-Training am Boden dieselben Übungen von einem Fass absolvierten, welches nach einigen Um-gängen auf gut eineinhalb Meter erhöht wurde. Anfänglicher Unsicherheit begeg-nete Pieter van Pletzen mit viel Charme und Humor. So gehörten ein geklatschtes «Give me Five» zur perfekten Rolle wie auch mal ein «Good job, we have a new stuntgirl», um die Kursteilnehmerinnen zu mehr Mut zu animieren und vor allem deren Selbstsicherheit zu fördern. Pieter ging mit der nötigen Portion Feingefühl ans Werk und zeigte Verständnis für Ängs-te seitens der Reiterinnen. Sein Credo lau-tete ganz einfach: «Ich will euch lehren, die Angst in positive Energie umzuwan-deln», erklärte er und sprang via Trampo-lin auf das Fass-Pferd, um auch von hier oben eine Sturzsituation mit Rückwärts-fall zu demonstrieren. Rauf auf das Fass, einatmen, ausatmen und fallen lassen, nicht zu lange warten und nicht zu viel studieren, lautete die Anleitung durch den Trainer. «Raus aus den Steigbügeln, Ober-

körper erst weg vom Pferd drehen, nach 90-Grad-Rotation die äussere Schulter ein-wärts zum Pferd drehen, dabei Gesicht und Kopf mit angewinkelten Armen schüt-zen – der Rest ist eine Frage des Muskel-gedächtnisses, das wir hier trainieren», erklärte Pieter und er betonte, wie wichtig das weiterführende Üben ist, um die er-lernten Bewegungsabläufe zu festigen.

DAS MUSKELGEDÄCHTNIS MACHT SICH BEMERKBARUm das Training möglichst vielen Reitern zugänglich zu machen, organisiert das «Learn To Fall-Team» regelmässig Kurse in Zürich und reist zu Privatställen, Vereinen und Reitschulen in der ganzen Schweiz. «Das Sturztraining ist ein wichtiger Faktor der Unfallprävention», betont Francisca Brechbühler. «Eine Investition, die sich im Ernstfall bezahlt macht. Praktisch jeder Reiter stürzt mal vom Pferd, das muss man in Kauf nehmen. Ich hatte seit meinem Training drei Stürze und habe alle schad-los überstanden. Es lohnt sich also, ein Sturztraining zu absolvieren und auch im-mer wieder mal zu wiederholen, um die Automatisierung der Körperreaktionen zu festigen.» Am Ende des intensiven Trai-nings sind die Teilnehmerinnen zwar er-schöpft aber glücklich und sichtlich stolz, die anfängliche Angst vor dem Fallen über-wunden zu haben. «Heute habt ihr viel gelernt und seid nun gut gewappnet», ver-abschiedete sich Trainer Piet. «Und dank des Muskelkaters werdet ihr auch morgen noch an mich denken», grinste er etwas schelmisch. Und tatsächlich, auch zwei Tage danach machen sich Muskeln be-merkbar, von denen man nicht mal wuss-te, dass sie existieren. Und ja, dann weiss man, wo sich das Muskelgedächtnis be-findet. KARIN ROHRER

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Man sieht sie in der Regel nicht – und trotzdem sind sie

da: Würmer und andere Parasiten, welche die Gesund-

heit des Pferdes ernsthaft gefährden, wenn sie sich

ungehindert ausbreiten. Doch es gibt auch eine gute

Nachricht: Parasiten beim Pferd können mit einer seit

Jahrzehnten bewährten Strategie aus Hygienemass-

nahmen in Verbindung mit regelmässigen Wurmkuren

wirksam bekämpft werden.

BEWÄHRTE STRATEGIE ZUR PARASITENBEKÄMPFUNG BEIM PFERD

DIE WAHRHEIT ÜBER

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Der Feind sitzt unsichtbar im Innern des Pferdekörpers und hält man ihn nicht auf, breitet er sich immer weiter aus: Parasiten wie Rundwür-

mer, Bandwürmer oder Magendasseln sind Organismen, die über raffinierte Überle-benstaktiken verfügen. Und einer ihrer Verbündeten ist die moderne Pferdehal-tung: Wo grosse Pferdebestände auf en-gem Raum leben und sich mehrere Tiere die Weide teilen, verbreiten sich Parasiten rasch.

Werden die Würmer & Co. nicht wirk-sam bekämpft, erhöhen sie den Infek-tionsdruck auf ihren Wirt, das Pferd, im-mer weiter und können ihm mit der Zeit gesundheitliche Schäden zufügen. Diese äussern sich z. B. durch Leistungsabfall und Konditionsverlust, Fell und Mähne werden matt und struppig. Je länger sich die Parasiten ungestört im Körper des Pfer-des befinden, desto grösser werden die Schäden an inneren Organen wie Lunge, Magen und Darm. Die Folgen können schwerwiegend sein: Es kann zu einem Magendurchbruch, Lungenschäden und schweren, sogar tödlichen, Koliken kom-men.

REGELMÄSSIGES ENTWURMEN HAT SICH BEWÄHRTDoch Parasiten können heute zuverlässig und wirksam bekämpft und das Pferd da-durch geschützt werden. Eine wirksame Strategie bekämpft Würmer an zwei Fron-ten. Eine gute Hygiene im Stall und auf der Weide mit regelmässigem Entfernen der «Rossbollen» hilft, den Wurmdruck einzu-dämmen. Aus dem Pferdekörper bringt man die bei allen Pferden vorhandenen Parasiten aber nur auf einem Weg: mit einer Wurmkur. Moderne Antiparasitika

enthalten sorgfältig getestete Wirkstoffe, die den Würmern wirksam an den Kragen gehen und gleichzeitig für das Pferd sowie für Fohlen sehr gut verträglich sind.

Mit dieser Strategie, bestehend aus Hygienemassnahmen in Verbindung mit Wurmkuren in regelmässigen Intervallen, haben Pferdebesitzer auf der ganzen Welt über Jahre sehr gute Erfahrungen ge-macht. Viele Parasiten, die Pferden gefähr-lich werden können, sind damit erfolg-reich kontrolliert und reduziert worden. Gravierende Gesundheitsprobleme durch Würmer und andere Parasiten sind des-halb bei uns zum Glück seltener gewor-den.

SICH NICHT IN SICHERHEIT WIEGENDoch dieses Gefühl der Sicherheit trügt: Sobald man nachlässig wird und sein Pferd nicht mehr regelmässig entwurmt, kön-nen Würmer und andere Parasiten in kür-zester Zeit wieder zurückkehren. So ist das zum Beispiel in Dänemark geschehen, wo man vor einiger Zeit auf eine selektive Methode der Entwurmung nach Kotpro-ben-Untersuchung umgestiegen ist: Dort kehrten Parasiten, die durch die her-kömmliche Strategie erfolgreich einge-

dämmt wurden, wieder zurück, sobald weniger oft entwurmt wurde. In einer dä-nischen Studie1 wurde festgestellt, dass Parasiten – in diesem Fall die gefährlichen, auch als «horse killer» bezeichneten gros-sen Strongyliden – zurückkehren, sobald nicht mehr regelmässig entwurmt wird. Auch in Deutschland stehen führende Ex-perten der Methode der selektiven Ent-wurmung, die das Pferd nicht als Individu-um betrachtet, sondern darauf abzielt, den Infektionsdruck in einem Bestand zu sen-ken, kritisch gegenüber. «Aus unserer Sicht erscheint die Anwendung der selek-tiven Behandlung, z. B. unter der Verwen-dung eines quantitativen Eizahl-Grenz-wertes für die Wurmkontrolle beim Pferd weder als allgemein angemessen noch überzeugend begründbar», schreibt einer der führenden deutschen Parasitologen in einer vielbeachteten Publikation2.

REDEN SIE MIT IHREM TIERARZT!Es gibt also gute Gründe, die bisherige Praxis der regelmässigen Entwurmung nicht in Frage zu stellen. Wann und wie oft entwurmt werden soll, hängt von ver-schiedenen Faktoren ab: Wie alt das Pferd ist, in was für einem Bestand es lebt oder wie gut die Hygiene im Stall und auf der Weide ist. Wenn Sie nicht sicher sind, was das Beste für Ihr Pferd ist, dann fragen Sie Ihren Tierarzt und legen Sie mit ihm ein individuelles Behandlungsschema für Ihren vierbeinigen Liebling fest!

ANGELIKA NIDO WÄLTY

1 M.K. Nielsen et al., Strongylus vulgaris associa-ted with usage of selective therapy on Danish horse farms: Is it reemerging?, Veterinary Para-sitology 189 (2012)

2 G. von Samson-Himmelstjerna et al., Empfeh-lungen zur nachhaltigen Kontrolle von Magen-Darm-Wurminfektionen beim Pferd in Deutsch-land, Pferdeheilkunde 27 (2011) 2

Würmer bedrohen die Gesundheit des Pferdes, aber sie sind auch bei starkem Befall nicht immer im Kot erkennbar wie auf diesem Bild.

Parasiten produzieren Eier, die vom Pferd erst ausgeschieden und dann über Gras oder Stroh wieder aufgenommen werden. Dieser ewige Kreislauf kann nur durch Entwurmen unterbrochen werden.

Wo viele Pferde auf engem Raum zusammenleben und sich die Weiden teilen, verbreiten sich Parasiten rasch.

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M E D I Z I N

Pferdekliniker und Parasitologen fordern heute ein Umdenken bei der Entwurmungspraxis – warum?Beobachtungen und Studien aus den ver-gangenen Jahren zeigen, dass sehr viele Pferde, die für eine routinemässige Ent-wurmung vorgesehen wären, keine oder nur eine sehr geringe Anzahl von Parasi-teneiern im Kot ausscheiden. Auf der anderen Seite sehen wir uns mit einem zunehmenden Resistenzproblem konfron-tiert, das heisst, wenn eine Entwurmung notwendig ist, sprechen die Parasiten auf die verabreichten Medikamente nicht mehr oder nicht mehr vollständig an. Die Ursache dafür ist eine zu intensive Be-handlung der Pferde mit Entwurmungs-mitteln. In einer gemeinsamen Initiative schlagen Pferdekliniker und Parasitologen der kantonalen Tierspitäler Zürich und Bern daher eine Neuausrichtung der Ent-wurmungspraxis vor, welche auch vom Nationalgestüt in Avenches und dem Nationalen Pferdezentrum in Bern mitge-tragen wird. Der erreichte Konsens im Rahmen dieses Vetsuisse-Konzeptes ist von grosser Wichtigkeit für die Umsetz-barkeit eines solchen Vorstosses.

ENTWURMENDARF ES ETWAS WENIGER SEIN?

PD Dr. Hubertus Hertzberg ist Tierarzt am HealthBalance TierGesundheitsZentrum in Niederuzwil und Privatdozent an der Vetsuisse-Fakultät der Universität Zürich. Unter seiner Leitung wurde im Jahr 2013 erstmals ein saisonales Para-siten-Monitoring für Pferdebe- stände in der Schweiz etabliert.Grund genug für PASSION, ihn zum Interview einzuladen.

Wieso wurden erwachsene Pferde bis jetzt 3- bis 4-mal pro Jahr entwurmt? Was hat sich geändert?Innerhalb der letzten 50 Jahre, in denen die kalendergestützte Routinebehandlung Standard war, hat sich das Spektrum der vorkommenden Parasiten erheblich ge-wandelt. Die früher häufigen grossen Strongyliden, die zu Koliken führen kön-nen, finden wir in der Schweiz glücklicher-weise heute nur noch äusserst selten. Die bisherige Entwurmungsstrategie, die vor allem auf diese Parasiten zielte, hat jedoch im gleichen Zeitraum keine Anpassung erfahren. Auch werden haltungsspezifi-sche Unterschiede in den Beständen, wie zum Beispiel der Umfang des Weidegangs oder die Weidehygiene bei der Entwur-mungsplanung, kaum berücksichtigt, obwohl beide Faktoren einen grossen Einfluss auf die Entwicklung des Parasiten-drucks haben können. Die kleinen Stron-gyliden, die wir heute vor allem nachwei-sen, haben für das erwachsene Pferd glücklicherweise nur eine sehr geringe krankmachende Bedeutung.

Aus Dänemark gab es dazu kürzlich interessante Ergebnisse?Es gibt eine Reihe von Veröffentlichungen, die das bestätigen, aber in einer kürzlich erschienenen, eher anekdotisch anmuten-den Studie haben dänische Forscher die Parasitenausscheidung bei Trabern unter-sucht. Sie fanden heraus, dass die Pferde, die in den Rennen jeweils besser klassiert waren, eine höhere Eiausscheidung im Kot

aufwiesen als die tiefer klassierten Tiere. Das zeigt recht gut, dass die Präsenz klei-ner Strongyliden im Tier sich nicht nach-teilig auf die Leistung und das Wohlerge-hen des Pferdes auswirken muss.

Wie wird beim erwachsenen Pferd über die Notwendigkeit einer Behandlung entschieden? Wie geht man praktisch vor?Die Untersuchung einer frischen Kotprobe ermöglicht eine Aussage, wie viel Parasi-teneier ein Pferd aktuell ausscheidet und von welchen Parasitengruppen diese Eier stammen. Übersteigt bei den kleinen Ston-gyliden der gemessene Wert die Zahl von 200 Eier pro Gramm Kot, erfolgt eine Be-handlungsempfehlung. Dieser Wert mag hoch erscheinen, ist jedoch tatsächlich sehr tief angesetzt und soll vor allem die Ausstreuung der Parasitenstadien in der Umgebung begrenzen. Ebenfalls wird ein Pferd behandelt, wenn es Eier von Band- oder Spulwürmern ausscheidet. Bei der Laboruntersuchung setzen wir voraus, dass das Pferd klinisch gesund ist. Zeigt es Krankheitserscheinungen, die mit Parasi-tenbefall vereinbar sind, sollte es natür-lich unabhängig vom Kotbefund behan-delt werden.

Wie gut ist das auf Kotuntersuchungen basierende Behandlungskonzept inzwischen in der Praxis angekommen?Repräsentative Zahlen haben wir bislang aus der Schweiz dazu nicht. Die Anzahl durchgeführter Kotuntersuchungen ist in den vergangenen Jahren jedoch allgemein stark gewachsen und von vielen Telefona-ten weiss ich, dass sich das Interesse an dieser Diagnostik vor allem von Seiten der Pferdehalter sehr erfreulich entwickelt hat. Feststellen können wir aber auch, dass viele Einsender mit der Interpretation und den richtigen Schlussfolgerungen aus Fo

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«Bei der Laborunter-suchung setzen wir voraus, dass das Pferd klinisch gesund ist.»

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einem Kotbefund überfordert sind. Aus diesem Grund haben wir im Jahr 2013 am HealthBalance TierGesundheitsZentrum ein saisonales Bestandes-Monitoring be-gründet, welches neben allen notwendi-gen Kotuntersuchungen optional auch die begleitende tierärztliche Beratung ab-deckt.

Wie sind Ihre Erfahrungen nach dem ersten Jahr dieses Parasiten- Monitorings?Die Tatsache, dass wir im HealthBalance TierGesundheitsZentrum im ersten Jahr bereits mehr als 400 Pferde aus zahlrei-chen Beständen im Rahmen dieses Pro-gramms betreuen konnten, zeigt, dass die Vetsuisse-Empfehlungen in der Praxis ver-standen werden und eine Nachfrage nach einer solchen Strategie besteht. Die uns bislang von Seiten der Halter mitgeteilten Erfahrungen waren durchweg positiv. Das vorhergesagte tiefe Niveau der Parasiten-ausscheidung hat sich im ersten Untersu-chungsjahr bestätigt und nur eine von zehn durchgeführten Kotuntersuchungen führte zu einer Behandlung. Der Einsatz von Entwurmungsmitteln konnte somit sehr deutlich reduziert werden, ohne dass Nachteile für die Tiergesundheit erkenn-bar waren. Dies haben uns auch Bestandes-Tierärzte bestätigt, die in das Programm einbezogen sind. Interessant war, dass die durchschnittliche Ausscheidung von Para-siteneiern durch das Monitoring nochmals um mehr als die Hälfte gesenkt werden konnte; im Vergleich zu Beständen ausser-halb des Untersuchungsprogramms. Für mich sehr wichtig sind zudem die vielen Erfahrungen und Eindrücke, die ich wäh-rend der in diesem Programm obligatori-schen Bestandes-Besuche gewinnen konn-te. Es bestätigte sich, dass kein Bestand wie der andere ist. Die Betriebsanalyse ermög-licht uns, aus der späteren Interpretation

der Laborwerte das optimale Ergebnis die-ser Dienstleistung für die betreuten Pferde herauszuholen.

Was sind Ihre wichtigsten Ergebnisse im Hinblick auf die Resistenzsituation?Die Verantwortlichen in den Ställen schätzten die Möglichkeit, die Wirksam-keit der durchgeführten Behandlungen als Teil des angebotenen Konzeptes überprü-fen zu können. Tatsächlich haben wir Bestände ausfindig machen können, in denen die eingesetzten Medikamente gegen Spulwürmer nicht mehr wirksam waren. Spulwurmbefall konnten wir in immerhin 22 Prozent der untersuchten Bestände nachweisen – eine recht hohe Zahl, wenn man bedenkt, dass diese Para-siten ein erhebliches Krankheitsrisiko v.a. bei jüngeren Pferden darstellen können. Den Verantwortlichen war diese Resistenz-problematik nicht bewusst, auch weil bis-her niemand danach geschaut hat. Es wur-den Wurmkuren eingesetzt und bezahlt, die keine Wirkung zeigten – ein sehr unbefriedigender Zustand. Mit dem von uns empfohlenen Wechsel der Wirkstoffe konnte der Befall dann beseitigt werden.

Wie funktionierte es mit der praktischen Umsetzung der Untersuchungen in den Beständen?Die Bestände haben alle etwas Neues ge-wagt. Sie wurden im Voraus über die Ein-sendetermine informiert und konnten sich daher vorbereiten. Aber natürlich ist die rechtzeitige Organisation der Kotpro-

ben ein Zusatzaufwand, auch wenn die Möglichkeit der Kühlhaltung den Sammel-zeitraum auf zwei bis drei Tage verlängert. Ich denke für das Gelingen war entschei-dend, dass die Pferdehalter von dem Kon-zept überzeugt waren. Eine Aufgabe, in der wir einen Sinn erkennen, wird leichter durchführbar. Immer wieder habe ich auch festgestellt, dass die einzelnen Be-sitzer sehr an den individuellen Resultaten ihrer Pferde interessiert sind und sich mit der Thematik auseinandersetzen. Das ist für mich ein sehr positiver Begleiteffekt dieser Untersuchungen. Sehr entschei-dend für den Erfolg der Umsetzung waren die Verantwortlichen im Stall, die die Pro-beneinsendungen koordinierten und uns als Ansprechpartner gegenüberstanden. Sie übernahmen in aller Regel auch die Übermittlung der Resultate an die Pensio-näre und ihre Leistung für den Erfolg des Programms kann nicht hoch genug ein-geschätzt werden.

Und wie ist die Zusammenarbeit mit den Tierärzten?Die Bestandes-Tierärzte können je nach Wunsch unterschiedliche Funktionen im Rahmen dieses Monitorings übernehmen. Einerseits besteht die Variante, den gesam-ten Beratungsanteil weitgehend selbstän-dig durchzuführen. In der Mehrheit der Fälle wurde uns jedoch die Beratung de-legiert. Ich kenne viele positive Beispiele von Tierärzten, die diese Strategie aktiv umsetzen und die diagnostischen Leistun-gen auch selber abdecken. Erfreulich wäre es, wenn auch dieser Anteil zukünftig noch stärker wächst.

Haben die Arzneimittelhersteller auf Ihren Vorstoss reagiert?Ja, dort konnten wir mehrere Varianten beobachten. Es kann aus Sicht der Indu-strie verständlich sein, dass alle Massnah-

Pferde stecken sich vor allem auf der Weide mit Parasitenstadien an, meist sind aber nur wenige Tiere einer Gruppe für die Kontamina-tion einer Fläche massgeblich verantwortlich.

Spulwürmer leben im Dünndarm und können bis zu 40 cm lang werden. Aus der Schweiz sind inzwischen mehrere Fälle bekannt, wo Pferde nach einer Entwurmung weiterhin Spulwurmeier ausschieden. In einem systema-tisch durchgeführten Parasiten-Monitoring werden solche Situationen erkannt und eine wirksame Behandlung durchgeführt.

«Sehr entscheidend für den Erfolg der Umsetzung waren die Verantwortlichen im Stall.»

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M E D I Z I N

men, die mit einer Umsatzreduktion ein-hergehen, wenig willkommen sind. Es gibt daher Hersteller, die dem Vetsuisse-Kon-zept mit Skepsis gegenüber stehen und dies auch entsprechend kommunizieren. Ich meine aber, dass auch die Industrie nicht daran interessiert sein kann, dass ihre Wirkstoffe in den Strudel der Re-sistenzproblematik hineingeraten. Die Anstrengungen sollten auch von Herstel-lerseite eher dahin gehen, mit den vor-handenen Ressourcen noch einige weitere Jahre auszukommen. Es gibt auch die Her-steller, die den Schritt nach vorne gewagt haben und ein eigenes selektives Behand-lungskonzept auf Basis von Kotuntersu-chungen anbieten. Dies ist eine sehr inte-ressante Entwicklung, die so vor zehn Jahren noch nicht möglich gewesen wäre.

Die Kosten dürften für viele Tierhalter auch eine Rolle spielen. Lässt sich mit der selektiven Entwurmung Geld sparen?Der finanzielle Aspekt sollte nicht der wichtigste bei dieser Thematik sein, aber natürlich ist er für die meisten Pferdehal-ter mitentscheidend. Bei einem Bestand mit 20 Pferden liegen die Kosten für alle erbrachten Leistungen im ersten Jahr unseres Parasiten-Monitorings etwa auf der gleichen Höhe wie bei einer viermali-gen jährlichen Entwurmung. In den meis-ten Fällen können jedoch die Häufigkeit der Untersuchungen und damit auch der finanzielle Aufwand in den Folgejahren reduziert werden. Im Vergleich zu der Ein-zeleinsendung und -abrechnung von Kot-proben lassen sich die administrativen Kosten eines Überwachungsprogramms durch die einmalige Buchung zudem ganz

erheblich senken. Mehrere Stallbetreiber haben mir berichtet, dass sie mit der neuen Strategie kostengünstiger fahren, als mit dem früheren System. Dies ist dann natürlich ein willkommener zusätzlicher Anreiz. Zudem verzichtet jeder gern auf Ausgaben, die früher in Zusammenhang mit der Verabreichung von nicht mehr ausreichend wirksamen Entwurmungs-mitteln entstanden sind.

Muss man sein Pferd gar nicht mehr entwurmen, wenn die Laborwerte konstant niedrig sind?Auch bei dauerhaft niedrigen Werten emp-fiehlt das Vetsuisse-Konzept, ein Pferd aus Sicherheitsgründen wenigstens einmal im Jahr gegen Würmer zu behandeln. Der Grund sind wiederum die erwähnten gros-sen Strongyliden, die sehr komplexe Ent-wicklungskreisläufe haben. Dies führt dazu, dass es sehr lange braucht, bis Eier im Kot und dann meist auf sehr tiefem Niveau nachweisbar sind. In einem gut geführten Parasiten-Monitoring wird nach den grossen Strongyliden mit einer Spe-zialmethode gezielt gesucht. Eine einma-lige Entwurmung pro Jahr gewährleistet, dass eine mögliche unterschwellige Ent-wicklung der grossen Strongyliden unter-brochen wird.

Gibt es eine Lösung, wenn sich nicht alle Pensionäre eines Stalls für das neue Konzept entscheiden können?Das Bestandes-Monitoring lebt natürlich davon, dass die Kotbefunde möglichst vie-ler Pferde erhoben und in die Gesamtbe-urteilung eines Bestandes einbezogen wer-den. Im ungünstigen Fall könnten vor allem bei gruppengehaltenen Tieren be-stimmte Parasiten durch nicht einbezoge-ne Pferde gestreut werden. Dies kann das Hygiene-Konzept bei den überwachten Tieren durchkreuzen. Daher empfehle ich, dass jeweils mindestens 80 Prozent der Pferde eines Bestandes in das Monitoring einbezogen werden. Bei den übrigen Tie-ren sollte als minimale Überwachungs-massnahme die Wirksamkeit der durch-geführten Behandlungen kontrolliert werden, damit sich resistente Parasiten nicht auf die anderen Tiere ausbreiten können. Möchten nur wenige Pensionäre eines Stalls ein Monitoring durchführen, ist auch ein tierspezifisches Abonnement möglich.

Inwieweit kann die Weidehygiene den Parasitendruck reduzieren?Die regelmässige Entfernung des Pferde-mists von der Weide trägt tatsächlich wesentlich zu einer Verminderung von

Neuinfektionen bei. Abhängig von der Ent-wicklungszeit der Wurmlarven auf der Weide sollte das Intervall höchstens eine Woche betragen. Während der Bestandes-Besuche, die ich im Rahmen des Health-Balance-Monitorings durchführe, wird neben der Weidehygiene immer auch das Weide- und Auslaufmanagement analy-siert. Hier werden dann häufig noch wei-tere Einflüsse auf den Infektionsdruck er-kennbar, beispielsweise nutzen eine Reihe von Pferdehaltern Flächen, die zuvor auch von Rindern oder Schafen beweidet wor-den waren. Durch diese Massnahme kann der Parasitendruck für alle beteiligten Tierarten deutlich gesenkt werden.

In manchen Beständen wird sehr intensiv entwurmt. Sind wurmfreie Pferdebestände denn überhaupt realistisch?Die kurze Antwort lautet hier: nein. Weil kein Entwurmungsmittel eine hundert-prozentige Wirksamkeit besitzt, wird der wurmfreie Pferdebestand eine Illusion bleiben. Mit Hilfe hochpräziser diagnosti-scher Techniken können selbst nach einem negativen Laborbefund noch Para-sitenstadien im Pferd nachgewiesen wer-den. Vor diesem Hintergrund müssen wir also einen gewissen Befallsgrad der Pferde akzeptieren; das gilt im Übrigen auch für das herkömmliche vierteljährliche Be-handlungsschema. Es ist wichtig zu erken-nen, dass nicht mit jedem positiven Kotbe-fund eine Bedrohung für die Tiergesundheit verbunden ist. Für viele Pferdehalter ist die Vorstellung, dass ihr Pferd Würmer beherbergt, auch wenn diese meistens nicht sichtbar werden, prinzipiell erst ein-mal «öppis Grusigs», das unabhängig von der krankmachenden Wirkung beseitigt werden sollte. Neben dieser Betrachtungs-weise sollte man sich jedoch auch ein- mal vergegenwärtigen, dass ein gewisser Parasitenbefall bei einem Weidetier eine durchaus normale Situation darstellt. Es gibt inzwischen sogar gut begründete Mei-nungen, dass das Training des Immunsys-

Die Bereitstellung und Untersuchung frischer Kotproben nach einem vorher festgelegten Plan ist die wesentliche Voraussetzung für ein erfolgreiches Parasiten-Monitoring.

«Es ist wichtig zu erken-nen, dass nicht mit jedem positiven Kotbefund eine Bedrohung für die Tier-gesundheit verbunden ist.»

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tems, welches aus einem geringgradigen Parasitenkontakt resultiert, positive Fol-gen für die Tiergesundheit haben kann.

Sie haben bis jetzt nur von den erwachsenen Pferden gesprochen, gibt es auch bei den Aufzuchttieren einen Strategiewechsel?Das bislang vorliegende Konzept richtet sich tatsächlich primär an erwachsene Pferde, worunter wir Pferde verstehen, die älter als vier Jahre sind. Ihr Immunsystem hat bezüglich der Parasitenabwehr den bestmöglichen Stand erreicht. Aber auch die Empfehlungen für die jüngeren Tiere werden momentan überprüft. In den Auf-zuchtbeständen treffen Pferde aufeinan-der, die für den Wurmbefall viel empfäng-licher sind. Das Potenzial für Erkrankungen infolge Strongyliden- und Spulwurmbefall ist in reinen Jungtierherden daher un-gleich höher, als wenn die Tiere in einer altersmässig gemischten Herde aufwach-sen würden. Es laufen momentan mehrere Studien zu diesem Thema, derzeit haben wir aber noch nicht genügend Daten, um neue Empfehlungen formulieren zu kön-

PD Dr. med. vet. Hubertus HertzbergHealthBalance TierGesundheitsZentrum9244 [email protected]

Kontakt

nen. Sicher ist aber, dass auch im Auf-zuchtbereich über regelmässige Kotunter-suchungen der Befallsgrad der Pferde und das Spektrum der vorkommenden Parasi-ten im Bestand untersucht werden sollte. Wegen der gegenüber Pensionsreitställen meist deutlich höheren Fluktuation im Tierbestand ist in den Aufzuchtbeständen zudem die Verhinderung einer möglichen Einschleppung von resistenten Parasiten eine sehr wichtige Aufgabe. Sicher ist, dass die Aufzuchttiere auch zukünftig stärker auf wirksame Entwurmungsmittel ange-wiesen sein werden, als die erwachsenen Pferde. Der sinnvolle Einsatz der Entwur-mungsmittel und die Kenntnis der Resis-tenzsituation sind daher auch in Aufzucht-beständen von sehr grosser Bedeutung.

Welche Wünsche haben Sie abschliessend an die Pferdehalter und Tierärzte?Im Hinblick auf die Verhinderung der wei-teren Ausbreitung der Resistenzproblema-tik können wir in der Schweiz nur einen Wandel erwarten, wenn der selektive Be-handlungsansatz bei möglichst vielen

Pferden umgesetzt wird und die Entwur-mungsmittel nur dann verabreicht wer-den, wenn sie wirklich erforderlich sind. Hier gibt es noch einen grossen Hand-lungsbedarf. Im Gegensatz zu anderen Ländern, wo die entsprechenden diagnos-tischen Untersuchungen vorgeschrieben sind, würden wir in der Schweiz ein schö-nes Zeichen setzen, wenn wir das gleiche Ziel auf freiwilliger Basis erreichen.

Vielen Dank, Herr Dr. Hertzberg für Ihre ausführlichen und aufschlussreichen Ant-worten.

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DAS PFERD IM LAUFE DER ZEITDas Pferd wurde vom Menschen domesti-ziert, um es für vielerlei Arbeiten einzu-setzen. So leistete es treue Dienste beim Überwinden von Distanzen wie auch beim Transport von Personen oder Waren. Als Arbeitstier war es über Jahrhunderte in der Land- und Forstwirtschaft äusserst be-liebt. Die Nahrung wurde ihm vom Men-schen vorgegeben. Sie musste eine rasche Futteraufnahme ermöglichen und eine möglichst hohe Energieeffizienz aufwei-sen. Dies garantierte Höchstleistungen.

WARUM LEINSAMEN ZUFÜTTERN?Die zu Höchstleistung getrimmten und entsprechend ernährten Pferde litten häu-fig unter Störungen des Verdauungstrak-tes. Meist waren es schleichend oder gar akut auftretende Darmerkrankungen, so-genannte Koliken. Heute belegen diverse Studien, dass etwa 25% aller Todesfälle bei Pferden aufgrund gesundheitlicher Stö-rungen eintreten, die eindeutig auf Ernäh-rungsmängel zurückzuführen sind.

Inzwischen ist allseits bekannt, dass durch gezielte Leinsamen-Zufütterung (ca. 100 g pro Tier und Tag) die meisten Ver-dauungsstörungen eliminiert werden kön-nen. Die in den Leinsamen enthaltenen Schleime und Öle regenerieren die Schleimhäute des Magen-/Darmtraktes, unterstützen die Verdauung und beein-flussen den gesamten Organismus positiv, was letztlich zu einer deutlichen Leis-tungssteigerung führt.

MUSS MAN LEINSAMEN KOCHEN?Alle Leinsamen enthalten ein Enzym (Lina-se), das im feuchten Milieu aus dem blau-

25 JAHREERFOLGSGESCHICHTE

säurehaltigen Linamarin (cyanogenes Glycosid), Blausäure (HCN) abspaltet. Durch etwa 10-minütiges Kochen werden die blausäurehaltigen Glycoside zerstört. Auch die harte Schale, die das Aufspalten der Leinsamen im Magen-Darmtrakt sonst verhindert, wird bereits durch das Kochen aufgeschlossen, was die Leinsamen erst verdaubar macht.

LEINSAMEN kochen ist jedoch zeitauf-wändig und mühselig. Der gesamte Pro-zess dauert in der Regel mehr als 30 Minu-ten. Das eigentliche Kochen muss unter ständigem Rühren erfolgen, um ein An-brennen in der Pfanne zu verhindern. Die so produzierte Masse kann aber dem Pferd noch nicht verabreicht werden. Erst aus der anschliessenden Weiterverarbeitung – dem Beimischen von gequetschtem Ha-fer, Gerste und Krüsch – resultiert das Endprodukt, das sogenannte «Mash». Die ganze Prozedur nimmt aber nicht nur viel Zeit in Anspruch. Um die richtige Mi-schung zu finden, erfordert es auch viel Erfahrung.

Man kann es sich aber auch viel einfacher machen: Mit Keller`s «echte LEINSAMEN ge-kocht/getrocknet». Sie sind gebrauchs-fertig, werden zu 100 Prozent verwer-tet und ersetzen das mühsame Mash-Kochen!

Inzwischen ist es 25 Jahre her, als Heinz Keller auf die Idee kam, gebrauchsfertige Leinsamen zu produzieren. Dabei half ihm die langjährige Erfahrung aus seiner vor-herigen Tätigkeit als Produktentwickler in der Lebensmittelindustrie. Es bedurfte vie-ler Testversuche und diverser Verfahren – Extrudieren, Puffern, Rösten oder Dämp-fen, um nur einige zu nennen – die er allesamt wegen Ergebnismängel aus-schloss, bis er schliesslich die Lösung fand.

So konnte er dann am 07. April 1989 dieses neue und einmalige Produkt, «echte LEINSAMEN gekocht/getrocknet», an der OFFA in St. Gallen erstmals dem Publikum präsentieren.

Die Fachleute aus der Pferdeszene er-kannten sofort die bis heute unerreichten Eigenschaften dieses Produktes. So er-

reichten «echte LEINSAMEN gekocht/ge-trocknet» schon bald eine Beliebtheit son-dergleichen.

Die nachweislich grossen Vorteile bei re-gelmässiger Anwendung liegen auf der Hand: Tägliche Regulierung und dadurch we-

niger Magen-/Darmprobleme Weniger Sehnen- und Muskelverletzun-

gen Weniger Gelenkschäden und Abnut-

zungserscheinungen Weniger Aufwand und grosse Zeit-

ersparnis Einfache, saubere Anwendung durch

Zugabe ins Futter

Heinz Keller (links) mit Produzent Peter Glanzmann.Mühseliges Leinsamen-Kochen.

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Das Fell des Pferdes wirkt etwas matt und struppig. Das Tier entledigt sich mit Hilfe seiner Zähne seines dichten Winterfells. Bei den für das Pferd selbst un-erreichbaren Stellen helfen seine Gefährten. Und den Rest erledigt dann der Mensch beim Putzen,

wenn ganze Haarbüschel vom Wind aufgewirbelt werden, um sich dann in Mengen auf unserer Bekleidung niederzulassen . . .

Eben wars noch Winter und das Pferd war in seinem «Mantel» gut geschützt. Und mit «Mantel» meine ich nicht etwa eine Decke, sondern die Einheit aus Haut und Haaren, die wir gemeinhin als Fell bezeichnen. Das Fell ist keine künstliche Hülle wie etwa unsere Bekleidung, die wir bei Bedarf an- oder ausziehen können. Es ist ein wichtiges Organ, das nicht nur die Farbe des Pferdes definiert oder Schutz vor äusseren Einflüssen gewährt. Es über-nimmt gleichzeitig noch viele andere wichtige Funktionen, wie z. B. die Thermoregulation.

In der Entwicklungsgeschichte hat nicht zuletzt die Fähigkeit zur Regulierung des Wärmehaushaltes massgeblich dazu beige-tragen, dass sich bereits vor mehr als 60 Millionen Jahren die Säugetiere auf dem ganzen Erdball verbreiten konnten. Sie waren nicht mehr allein auf die von aussen wärmende Sonne angewie-sen, um den Organismus funktionsfähig zu halten. Haut und Haarkleid ermöglichten – nahezu unabhängig von Jahreszeit und Witterung – eine konstante, gleichbleibende Körpertemperatur.

Und offensichtlich hat sich dieses «natürliche Schutzschild» so gut bewährt, dass auch der Mensch sich dies schon früh zu eigen machte. Seit Urzeiten nutzt er die Felle seiner Beutetiere zur Körperbedeckung und zur Wärmeisolation. Denn er selbst hatte in seiner Evolution schon bald kein Fell mehr. Heute sind es meist nicht mehr die ursprünglichen Aspekte, sondern vor allem auch modische Attribute, wenn ein Mensch sich in Fell resp. Pelz hüllt.

Wir stehen fast täglich neben unserem Pferd und putzen, shampoonieren und scheren dessen Fell, um es möglichst zum Glänzen zu bringen. Kein Gedanke daran, dass es in seiner Ur-sprünglichkeit einst dem Tier in erster Linie das Überleben sicher-te – über Jahrmillionen, alle Eiszeiten und Klimawandel hinweg.

KOLUMNE MIT DEM ETHOLOGEN ANDREAS KURTZAn dieser Stelle macht sich der Pferdeethologe Andreas Kurtz Gedanken zu unserem Umgang mit dem Pferd.

Andreas Kurtz arbeitet seit Jahren mit den renommiertesten Pferdefachleuten der Schweiz zusammen und setzt sich für einen möglichst artgerechten Umgang mit dem Pferd ein.

S E I T E N B L I C K

Gerade in unseren klimatischen Gefilden müssten wir uns nicht sorgen, ob die Witterung unseren Pferden Probleme bereiten könnte.

Das Fell ist unter anderem der beste Schutz gegen Regen. Und aufgrund der optimalen Isolation zwischen Haut und Oberhaar schmilzt nicht einmal der Schnee auf der Oberfläche des Felles. Und bis –40 °Celsius kann auch die Kälte unseren Pferden nichts anhaben, sofern sie sich daran gewöhnen konnten und wir nicht einen grossen Teil der Schutzfunktion «weggeputzt» haben. Es spricht grundsätzlich nichts gegen die regelmässige Fellpflege und auch optische oder ästhetische Aspekte dürfen hier durchaus eine Rolle spielen. Allerdings nur, solange die ursprüngliche Funktion des Felles erhalten bleibt.

Schaut man in die Kataloge der Ausrüster, könnte man jedoch meinen, unsere Pferde müssten gegen alle möglichen Witte-rungsbedingungen mit zusätzlichen Decken und anderen Uten-silien geschützt werden. Ja – Pferde schwitzen schneller mit ihrem Winterpelz und es ist angenehmer für uns, wenn sie im Fellwechsel nicht so viele Haare verlieren, weil wir sie geschoren und zugedeckt haben. Aber die Frage bleibt, ob dies notwendig und sinnvoll ist? Ist das Pferd verschwitzt, wird es sich aus eige-nem Antrieb weiterbewegen und dabei sein Fell trocknen lassen, sofern es über genügend Freiraum verfügt. Eigentlich bräuchte es weder langes, langweiliges Schrittreiten noch Wärmelampen oder Decken. Aber statt der Natur zu vertrauen, schafft es der Mensch auch hier, selbige mit gezielten Eingriffen aus dem Gleichgewicht zu bringen.

Sie finden dazu die Ethologieschule auf Facebook unter:www.facebook.com/pages/ Ethologieschule/325941210791849www.ethologieschule.ch

UND WIEDER IST FRÜHLING

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EDITORIAL

NewsLiebe Distanzreitfreunde

Der Frühling ist angekommen und wir haben bereits sehr schöne, sonnige Tage erlebt. Es ist die richtige Zeit, mit den Pferden auszureiten und auch auf die neue Saison hin zu trainie-ren.

Die GV war spannend, die Anwesenden ha-ben sich sehr konstruktiv eingebracht und auch der gemütliche Teil mit einem guten Abendessen hat allen gefallen. Besonders heis-sen wir natürlich unsere 24 Neumitglieder in unserem Kreis recht herzlich willkommen!

Der Terminkalender mit den verschiedens-ten Veranstaltungen ist bereits gut gefüllt und es werden vielseitig Trainings- und Distanzritte

angeboten. Mit dem Seeländer und dem Dis-tanzritt rund ums Pfahlbauerland wagen sich auch zwei sehr kompetente Neuorganisatoren an die zeitaufwändige Arbeit, einen Distanzritt zu organisieren. Im Terminkalender gibt es auch einige Pleasure Rides. Auch da wagen sich neue Leute an die Arbeit. Diese Disziplin, die einfach und mit wenig Aufwand zu organisie-ren ist, findet grossen Anklang, nicht nur bei Neueinsteigern, sondern auch bei bestande-nen Distanzreiter/-innen, die es mal ruhiger angehen wollen oder junge Pferde haben.

Wir danken allen alten und neuen Organi-satoren, dass sie uns eine Startgelegenheit bie-ten.

Die neue RG Distanzreiten im Rheintal funktioniert bereits sehr gut und hat schon einige Trainingsritte organisiert. Wir wün-schen allen viel Erfolg, viele Teilnehmer und auch viel Spass bei der Sache.

Schade nur, dass die Schweizermeister-schaft wieder im Ausland stattfindet. Das ist unserer Sportart sicher nicht förderlich.

Der Event in Zusammenarbeit mit den schweizerischen Araberzüchtern ist auch schon vorbei. Es hat sich gezeigt, dass man nicht unbedingt in die Ferne schweifen muss, um ein distanzreittaugliches Pferd zu kaufen. Wenn auch Vollblutaraber eine sehr geeignete Pferderasse für den Distanzreitsport sind, gibt es auch noch andere Pferderassen in der Schweiz, die durchaus in der Lage sind, im Distanzreitsport erfolgreich zu sein und be-sonders den Ansprüchen der gehobenen Frei-zeitreiter gerecht werden.

Ich hoffe natürlich, alle Swiss-Endurance-Mitglieder und auch viele Neueinsteiger an den nächsten Anlässen zu sehen.

Stefan Waldisberg

SEELAND-DISTANZRITT SONNTAG, 15. JUNI 2014Zum ersten Mal führen wir im Berner Seeland einen Distanzreitanlass durch. Die mehrheit-lich flache Landschaft, mit leichten Hügelzü-gen und vielen Naturstrassen ohne Verkehr, eignet sich ausserordentlich gut um einen Brei-tensportanlass durchzuführen.

Es werden zwei Reitstrecken markiert. Eine flache 31-km-Schlaufe und eine leicht hügelige 22-km-Schlaufe. Beide Schlaufen bieten fast ausschliesslich Naturwege und eignen sich ausgezeichnet, um kräfteschonend Qualifika-tionen zu reiten.

Dank einer begeisterten Distanzreiterin als OK-Präsidentin, der ausgezeichnet gelegenen Infrastruktur des Reitsportzentrum Lyss, gross-zügigen Sponsoren und vielen freiwilligen Helfern ist es möglich, diesen Anlass zu orga-nisieren.

Vom Start- und Zielgelände beim Reitsport-zentrum Lyss, geht es für die Reiter und Pferde durch die idyllisch gelegene, meist flache Land-schaft des Berner Seelands. Die 31-km-Schlaufe führt entlang von kleinen und grossen Gewäs-sern und bietet lange Galoppstrecken. Vorbei an flachen Auenwäldern und schönen Bauern-häusern geht es zurück zum Reitsportzentrum Lyss.

Für Neueinsteiger, die diese Pferdesportart kennenlernen möchte, bieten wir einen 22-km-Pleasure-Ride an. Dieser eignet sich vor allem für jene Reiter, die längere Ausritte lie-ben und gerne etwas Abwechslung in ihrem Alltag möchten. Es kann natürlich auch gleich ein EVG1 (kürzeste Distanz) geritten und so die erste Qualifikation absolviert werden. Weiter bieten wir ein EVG2, EVG3, EVG4 und eine CEN an.

Das OK des Distanzritt-Seeland freut sich, alle Reitbegeisterten und die die es noch wer-den wollen, Zuschauer und Helfer bei uns im Seeland begrüssen zu dürfen.

Die Ausschreibung und das Anmeldeformular für diesen Anlass findet Ihr unter www.distanzritt-seeland.com oder www.swissendurance.ch

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Das offizielle Organ von Swiss Endurance 2/2014

Distanzritt rund ums PfahlbauerlandNach langer Zeit findet im Raume Luzern-Freiamt wieder ein

Distanzritt, organisiert vom Kompetenzzentrum für Distanzreiten unter dem OK-Präsidium von Elsbeth Brunner, statt.

Die Streckenlängen variieren zwischen 25 und 70 km. Der Distanzritt ist auch für Einsteiger und Anfänger geeignet:

Vorgängig zur Distanzritt-Veranstaltung werden Kurse und Trainings angeboten, um die Teilnehmer optimal auf den Anlass vorzubereiten.

12./13. April 2014Einführungskurs Distanzreiten

3. Mai 2014Trainingsritt Ahorn

Mai/Juni 2014Trainingsritte auf der Strecke

des Distanzrittes rund ums Pfahlbauerland(eher flach)

5. Juli 2014Distanzritt rund ums Pfahlbauerland, Ettiswil,

EVG 1–3, Juniorenwertung, diverse Spezialpreise

Infos, Auskunft und Anmeldung für Trainings und Kurse findet man auf

www.brunner-reithof.ch | [email protected] | Tel. 076 388 26 89

Wo befindet sich das Pfahlbauerland?

Das werden sich viele fragen. Hier die Auflö-sung: Zwischen Dagmersellen und Sursee liegt das Wauwilermoos. Hier wohnten früher die Pfahlbauer. Noch heute hat es überall Zeitzeu-gen dieser Kultur. In dieser wunderschönen Gegend findet der Distanzritt statt. Startort ist Ettiswil, von dort aus geht es kreuz und quer über das Moos. Angeboten werden EVG 1-3, Junioren- und Ponywertung und einige Spezial-preise.

DIR «DISTANZREITEN IM RHEINTAL» EINE REGIONALGRUPPE VON SWISS ENDURANCE

-gebung bekannt machen, fördern und interessierten Reiter-/innen den Einstieg in den Distanzreitsport erleichtern.

-sport heranführen und sie an den Trainings, vor und nach den Ritten betreuen.

-nen Distanzreitern Trainings, gemeinsame Ausritte, Kurse und Wei-terbildungsmöglichkeiten an. Dazu kommen auch gemütliches Bei-sammensein, Gedanken- und Erfahrungsaustausch nicht zu kurz.

Wir freuen uns, dich an den verschieden Anlässen bei uns zu begrüssen.

Die nächsten Veranstaltungen findest du auf: www.swissendurance.ch und www.stockbachpferde.ch oder auf Facebook.

Martina Nussbaumer-Graf Stefan WaldisbergRG Leiterin Präsident Swiss Endurance Association

Porträt Martina Nussbaumer-Graf Wohnt mit ihrem Lebenspartner und Sohn in Grabs in einem alten Bauernhaus und arbeitet Teilzeit bei der Spitex als Pflege-assistentin. Besitzt zwei Freibergerpferde, zwei CH-Ponys und einen polnischen Ara-ber, die sie selber versorgt. Weitere Mitbe-wohner sind drei Katzen und sechs Hühner.

Reitet seit dem 12. Lebensjahr und be-sitzt seit 13 Jahren eigene Pferde. Sie weist einige Erfolge bei Patrouillenritten und Gymkhanas vor, hat ihre Ponys auch schon erfolgreich an Shows vorgestellt. Erreichte mit Paco Rabanne II in der EVG-Cup-Jahres-wertung 2013 den ersten Rang. Sie züchtete bereits zwei Freiberger und ein CH-Pony.

Bietet für Distanz- und Wanderreiter Auslauf-Boxen an. Sie besitzt zudem das klassische Reitbrevet und die Fahrlizenz und macht mit ihrem Freiberger Zirkuslektionen.

Pferdehaar- und Lederflechten gehören zu den weiteren Hobbys und sie bietet sich auch für Auftragsarbeiten an. Martina ist immer für Neues zu begeistern und für je-den Spass zu haben.

Regionalgruppenleiterin:Martina Nussbaumer-GrafStockengasse 18, 9472 Grabsm.nussbaumer_graf@ swissendurance.ch www.stockbachpferde.ch Mobile 079 510 16 39 (wenn möglich per SMS)

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Das offizielle Organ von Swiss Endurance 2/2014

Die Generalversammlung begann um 16.30 Uhr mit einer halbstündigen Verspätung, weil viele Teilnehmer aus der Region Bern im Stau steckten.

Der Präsident Stefan Waldisberg begrüsste die rund 50 anwesenden Mitglieder und Gäste und verdankte die Abmeldung der verschiede-nen Mitglieder, die verhindert waren an der GV teilzunehmen. Vom Vorstand entschuldigte sich Delphine Gumy aus gesundheitlichen Gründen und Lea Ramseier, die beruflich in Uppsala ist.

Nach der Wahl der Stimmenzähler und dem Eintreffen von ein paar Nachzüglern wa-ren 45 stimmberechtigte Mitglieder anwesend. Damit lag das einfache Mehr bei 23 Stimmen, die 2/3-Mehrheit bei 30 Stimmen.

Traktandenliste und das Protokoll der GV 2013 wurden einstimmig genehmigt.

Unter dem Traktandum 5 wurden die 24 Neumitglieder einstimmig in den Verein auf-genommen. Der Präsident bemerkte, dass die grosse Anzahl Neumitglieder darauf schliessen lässt, dass die Swiss Endurance Riders Associa-tion als gesamtschweizerischer Distanzreitver-ein attraktiv ist und den Mitgliedern einiges bieten kann.

Die zuvor publizierten Jahresberichte des Präsidenten, weiterer Vorstandsmitglieder und zweier Regionalgruppen wurden einstimmig genehmigt.

Die Kassierin Nicole Stebler präsentierte die Rechnung 2013. Es resultierte ein ansehnli-cher Gewinn, der vor allem aus der Auflösung von Rückstellungen aus dem Jahre 2012 resul-tierte. Der Vergleich der Ein- und Ausgaben im Jahr 2013 wies immerhin auch noch einen Einnahmenüberschuss von CHF 2195.00 aus. Die detaillierten Zahlen findet man im Mit-gliederbereich der Homepage. Im Revisoren-bericht stellte Andrea Amacher eine einwand-freie Buchführung fest, dankte Nicole Stebler für ihre nicht so einfache Arbeit, da sie einen Grossteil der Unterlagen aus den vergangen Jahren von ihrer Vorgängerin nicht überneh-men konnte und Buchungen teilweise müh-sam aus den Abrechnungen des PC-Kontos nachvollziehen musste.

Der Bericht der Kassierin und die Jahres-rechnung wurden einstimmig angenommen.

Dem Vorstand wurde einstimmig Décharge erteilt.

36. ORDENTLICHE GENERALVERSAMMLUNG SWISS ENDURANCE RIDERS ASSOCIATION

Unter dem Traktandum 10 wurden die Ak-tivitäten 2014 präsentiert.

Bis jetzt sind fünf grosse Distanzritte und vier Pleasure Rides terminiert.

Dazu gibt es verschiedene Veranstaltungen von Mitgliedern und Regionalgruppen.

Erfreulich ist die Gründung der neuen Re-gionalgruppe «Distanzreiten Rheintal» unter der Leitung von Martina Nussbaumer-Graf.

Pascale Ory stellte den Event vom 22. März, die grosse schweizerische Araber Info Show, vor.

Traktandum 11: Budget. Das Budget 2014 weist einen Ausgabenüberschuss von CHF 2230.00 aus. Die Kassierin Nicole Stebler be-merkte, dass vorsichtig budgetiert wurde. Der Präsident äusserte die Meinung, der Ausgaben-überschuss bewege sich auf ähnlicher Höhe wie der Einnahmenüberschuss aus dem ver-gangen Jahr und dass man das Geld nicht hor-ten müsse.

Die grössten Ausgabenposten sind die Bei-träge an die Ritt-Organisatoren, gefolgt vom Druckaufwand Passion, den Beiträgen an die Regionalgruppen und den Aufwendungen für Auszeichnungen und Preise. Die detaillierten Zahlen findet man im Mitgliederbereich auf der Homepage. (Anmerkung: der Präsident ver-schickt für Mitglieder, die keinen Zugang zum Internet haben die detaillierten Unterlagen gerne auf Anforderung per Post.)

Das Budget wurde einstimmig angenom-men.

Nach dem Rücktritt von Delphine Gumy, Anna Williams und Jane Williams stand das Traktandum 12 Neuwahlen von Vorstandsmit-gliedern an. Vorgängig verdankte der Präsident die Arbeit der scheidenden Vorstandsmitglie-der. Delphine Gumy wünschen wir gute Ge-sundheit und dass sie bald wieder 100 Prozent fit ist.

Neu mit 43 Ja-Stimmen bei 2 Gegenstim-men wurden in globo in den Vorstand gewählt: Claudia Boggs, Vanessa Herzig und Cindy Frie-derich.

Der Antrag von Peter Baumgartner zur Schaffung einer zusätzlichen Mitgliederkate-gorie «Passivmitglieder» schaffte nach einer konstruktiven und intensiven Diskussion mit 32 Ja, 7 Nein und 6 Enthaltungen knapp die erforderliche 2/3-Mehrheit. Zudem wurde

durch die Mehrheit bestimmt, dass die Passiv-mitglieder stimmberechtigt sind. Der Passiv-Mitgliederbeitrag beträgt CHF 50.00. Den Passivmitgliedern, die an Distanzritten teil-nehmen, werden diese gerittenen Kilometer nicht gewertet und sie erhalten keine weiteren Vergünstigungen.

Es wurde festgehalten, dass Passivmitglie-der in der Kilometerwertung bleiben und je-derzeit bei Bezahlung des Differenzbetrages wieder Aktivmitglieder werden können.

Bea Roher brachte die Idee einer Partner-mitgliedschaft ins Spiel. Der Vorstand wird sich darüber Gedanken machen.

Einstimmig angenommen wurde das Trak-tandum 13 – die Höhe der Mitgliederbeiträge bleibt unverändert zum letzten Jahr sowie das Traktandum 14 – Festsetzung des freien Kredi-tes in der Höhe von CHF 5000.00, über welchen der Vorstand für aussergewöhnliche Ausgaben verfügen kann.

Claudia Boggs erläuterte die Zusammen-arbeit mit dem Pferdemagazin Passion. Die Fortsetzung der Kooperation mit dem Pferde-magazin Passion wurde trotz der hohen Kosten einstimmig genehmigt.

Unter dem Traktandum 17 Varia wurde über den Namen Swiss Endurance ziemlich heftig diskutiert. Es zeichnete sich keine ein-deutige Meinung ab, wobei doch einige Mit-glieder den Namen Schweizerische Distanz-reiter Vereinigung mit der Abkürzung SDV, der früher üblich war und immer noch in den Statuten aufgeführt wird, als ideal betrachten.

Zum Abschluss erklärte Peter Baumgartner die Funktion und Erfassung der Kilometerwer-tung.

Die GV wurde um ca. 18.30 Uhr beendet. Der Präsident dankte im Namen des Vorstan-des den anwesenden Mitgliedern für die aktive Teilnahme an den Diskussionen und für das entgegengebrachte Vertrauen.

Anschliessend an die GV wurde bei einem leckeren Abendessen und den anschliessenden Ehrungen noch lange gemütlich zusammen gesessen und angeregt diskutiert.

Stefan Waldisberg, Präsident Pascale Ory, Vizepräsident Nicole Stebler, Kassierin

Samstag, 22. Februar 2014 im Restaurant ida, 8400 Winterthur

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Unsere Distänzler wäh Die Einen halten Winterschlaf . . .

Die Einen halten Winterschlaf . . .

Die Einen halten Winterschlaf . . .

. . . aber wo ist dennder Schnee geblieben?

. . . oder in der Halle

Conny Bucher

Samantha Wildi

Jil Alessia Bachmann

Manche beginnen ihr Trainingschon früher dank wärmeren Temperaturen

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rend der Winterpause

Winter-Gymnastik . . .

Mein Zwischenjahr in Neuseeland/Australien bei Distanzreitern

Ritt in Waipa Ranui vom 15./16. Februar

27 km mit Kaiund

81 km mit Blue Thunder Shimar

Ausgleich und Erholungwährend den Wintermonaten

der «Dobegger» Shagya-Arager

Jessica und Shedir bei einer flotten Ausfahrt

Hengst Duban bei der Waldarbeit

. . . ob im Freien

Schnappschuss

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Peter Baumgartner

Jil Alessia Bachmann

Duban

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Am 15. Februar 2014 fand eines der grössten und schnellsten Distanzrennen der Welt statt. Am Start im Endurance Village in Al Wathba, Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate), standen die besten Pferde der Welt. Wie jedes Jahr wurden etliche Reiterpaare aus ganz Euro-pa, Südamerika, Australien und Asien eingela-den. Die europäischen Teilnehmer kamen u.a. aus Belgien, Italien, Ungarn, Spanien, Portugal, Frankreich, Holland, Slovakei, Tschechien und Norwegen. Für die Schweiz startete die erst 16-jährige Distanzreiterin Janine Bobsin mit ihrem Pferd Bagira.

Seit sieben Jahren wurde erstmals wieder ein Schweizer Reiterpaar aufgrund seiner her-vorragenden Platzierung an der letztjährigen WM in Frankreich eingeladen. Die Freude im «Team Bobsin» war riesig, obwohl es keine ein-fache Aufgabe werden sollte, ein Pferd für einen solchen Event mitten im Winter vorzu-bereiten.

Am 8. Februar ging es dann endlich los Richtung Maastricht (Holland), wo die europäi-schen Pferde das Flugzeug nach Abu Dahbi bestiegen. Nur einen Tag später stand Bagira gut gelaunt und voller Tatendrang in seinem neuen, vorübergehenden «Zuhause». Die ers-ten Trainings und Ausritte im Endurance Villa-ge mitten in der Wüste liessen die Herzen von Pferd und Reiter höher schlagen. Alles war top

PRÄSIDENTEN-CUP ABU DHABI 2014 CEI3* 160 KM

DISTANZRITT ENTHURANCE 2014 EVG 1–4, CEN* EL24. MAI 2014 – FELDI 8479 ALTIKON/ZH

VERANSTALTUNGEN

organisiert und es gab auch Gelegenheiten, die umliegende Region mit geführten Ausflügen zu erkunden

Am 15. Februar fiel dann um 7.00 Uhr mor-gens der Startschuss und 150 Reiterpaare machten sich auf die 160 km lange Strecke, die es in sechs Schlaufen zurückzulegen galt. Bagi-ra und Janine waren voll motiviert und fanden

bald den richtigen Rhythmus. Die ersten 40 km absolvierte das Paar mit einem durchschnitt-lichen Tempo von 21,5 km/h. Auch die Vet-In-Zeiten lagen immer unter drei Minuten. Bagira war topfit. Und so lief es weiter, Schlaufe um Schlaufe. Das Wichtigste war, Bagiras Wasser-haushalt alle paar hundert Meter mit Wasser und Kühlungen im Gleichgewicht zu halten. So präsentierte er sich über die ganze Distanz topmotiviert und seine Werte bei den Tierarzt-kontrollen waren stets optimal.

Es war bereits wieder dunkel als Janine und Bagira gegen 19.00 Uhr ins Ziel kamen. Nach rund zwölf Stunden beendeten sie das Rennen auf dem hervorragenden 42. Schlussrang von 150 gestarteten Paaren. Sie hatten sich ihre Kräfte optimal eingeteilt und konnten die Pace mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von exakt 18,074 km/h über die gesamte Distanz trotz der ungewohnten Umstände konstant hoch halten. Auch die Schlusskontrolle brach-te Bagira geduldig hinter sich.

Und so neigten sich zehn aussergewöhnli-che Tage mit vielen positiven Eindrücken, neu-en Erfahrungen und einem grossen Rennerfolg dem Ende entgegen. Zum guten Schluss er-hielten wir am Ende noch die Zusicherung für die erneute Teilnahme im kommenden Jahr. Daher heisst es schon bald: auf ein Neues!

Sonja Bobsin

IMPRESSIONEN AUS DEM SCHÖNEN THURTAL

Vetgate/Groomareal ReitstreckeFestwirtschaft

PLEASURE RIDE 12. Juli 2014 3255 Rapperswil/BE Infos und Anmeldung: www.swissendurance.ch

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R Ä T S E L

Teilnahmebedingungen findest du im Impressum.

Teilnahme:Sende das Lösungswort per E-Mail mit Betreff RÄTSEL PASSION (bitte auch mit Angabe der gewünschten Farbe und Grösse) an [email protected] oder per Post an:Prosell AGPASSIONDas Schweizer ReitmagazinGösgerstrasse 15 Postfach 1705012 Schönenwerd

Einsendeschluss ist der 7. Juni 2014

Den Preis aus unserem WINTER-Rätsel eine Funktions-Regendecke «Collection» hat gewonnen:Regula Meier, Busswil bei Melchnau

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Auflösung Winterrätsel 2014

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Impressum

PASSION Frühling 2014; 3. Jahrgang; erscheint 4-mal jährlich; ISSN 2235-5456; Herausgeber und Verlag: Prosell AG, Gösgerstrasse 15, 5012 Schönenwerd, Telefon 062 858 28 28, Fax 062 858 28 29; Redaktion PASSION: [email protected]; Telefon 062 858 28 28, Fax 062 858 28 29; Verlagsleitung: Wolfgang Burkhardt; ([email protected]); Redaktionsleitung: Prosell AG ([email protected]); Inserate: Prosell AG, Schönenwerd, Deborah Baumli ([email protected]), Produkt-Management: Rebekka Theiler ([email protected]); Konzept, Design und Produktions-Verantwortung: Brandl & Schärer AG, Olten, Röbi Brandl, Kurt Schärer; Druck: Stämpfli Publikationen AG, Wölfli-strasse 1, Postfach 8326, 3001 Bern; Aboservice: Prosell AG ([email protected]); Jahres-abonnement: CHF 29.– für ein Jahr, CHF 56.– für zwei Jahre (inkl. MwSt.); Copyright: Prosell AG, Gösgerstrasse 15, 5012 Schönenwerd; Nachdruck: Nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion gestattet; www.passion-magazin.ch; [email protected]

Allgemeine Teilnahmebedingungen an Wettbewerben

V O R S C H A U PA S S I O N S O M M E R 2 0 1 4

Zur Teilnahme an den Verlosungen im Magazin Passion ist jede in der Schweiz und Liechten-stein wohnhafte Person berechtigt, unter Ausschluss der Mitarbeitenden von Passion – Prosell AG, deren Partnerfirmen und der beauftragten Agenturen. Die Teilnahmefrist wird für jeden Wettbewerb separat definiert.Sofortgewinner werden mit Hilfe eines Zufallsalgorithmus ausgelost und umgehend be-nachrichtigt. Die Ziehung des Hauptpreises erfolgt nach Ablauf der Teilnahmefrist. Nur korrekte und vollständige Angaben von Zustellungsdaten (Name, Adresse, Ort) berechti-gen zur Preiszustellung. Die Preise werden den Gewinnern per Post an die angegebene Adresse zugestellt. Teilnahmemöglichkeiten: Post und E-Mail. Es ist weder eine Barauszahlung noch ein Umtausch der gewonnenen Preise möglich. Die Teilnehmer willigen ein, dass die übermittelten Daten durch Passion und deren Partner für Marketingaktivitäten weiterverwendet werden können. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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EIN SCHÖNER RÜCKEN KANN ENTZÜCKEN . . .

In der nächsten PASSION-Ausgabe erfahren Sie in unserem grossen Rücken-Spezial alles Wissenswerte zum Thema Huf und Rückenprobleme. Wie Sie Ihr Pferd richtig reiten, worauf bei der Ausbildung und Ausrüstung zu achten ist und vieles mehr. Damit Ihr Pferd viele Jahre ohne Rückenbeschwerden über die Runden kommt!

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