Open (Government) Data: Chancen - Risiken - Nutzen

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Open (Government) Data Chancen Risiken Nutzen Oliver Bildesheim

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Open (Government) DataChancen – Risiken – Nutzen

Oliver Bildesheim

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2December 20, 2016

ÜberblickOpen Government Handlungsfelder

• Digitale (und „analoge“) Verfahren

zur Bürgerbeteiligung

• E-Partizipation

• E-Konsultation

• E-Demokratie / E-Voting

Beteiligung (Partizipation)

• Interne und externe

Zusammenarbeit über tradierte

Grenzen hinweg

• Vermeidung von Mehrfach-

erhebung gleicher Daten durch

unterschiedliche Abteilungen

• Crowdsourcing

• „Open Innovation“

Zusammenarbeit (Kollaboration)

• Verfügbarkeit und freie (Nach-)

Nutzung von Verwaltungsdaten,

• Auch von Dokumenten, Studien,

Protokollen, Gutachten,

Verträgen …

• Offenlegung von

Entscheidungsprozessen,

Abläufen und Folgen /

Ergebnissen

Transparenz (Open Data)

Open Government

• Open Government umfasst drei Handlungsfelder: Transparenz (Open Data), Beteiligung (Partizipation) und

Zusammenarbeit (Kollaboration).

• Die Handlungsfelder stehen in Wechselwirkung.

• Open (Government) Data, also offenen Verwaltungsdaten, kommt eine besondere Bedeutung zu: sie sind Grundlage

und Ergebnis neuer Formen der Beteiligung und Zusammenarbeit.

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FokusWas sind Open (Government) Data?

• Daten sind ein Rohstoff, aus welchem – indem sie in

Kontext / Bezug gesetzt und interpretiert werden –

Information entsteht.

• Information ist Grundlage für Generierung und

Transfer von Wissen, zur Gewinnung neuer

Erkenntnisse und Voraussetzung für Innovation.

• Innovation führt zu neuen bzw. verbesserten

Produkten, Dienstleistungen und Prozessen.

• Beispiele für Verwaltungsdaten:

• Mobilität: Fahrpläne, Streckenpläne,

Verkehrsaufkommen und -lage, Störungen im ÖPNV, …

• Geodaten: Bebauungspläne, Jagdbezirke,

Fernerkundungsdaten, Kataster, Standorte / Points of

Interest, Kartenmaterial, …

• Umwelt und Klima: Pegelstände, Wetterdaten,

Luftqualitätsmessung, Wasser-/Gewässerqualität, …

• Politik: Haushaltsdaten, Protokolle, Arbeitsmarktdaten,

Subventionen, Wahlergebnisse, …

• … und viele mehr …

Was sind Daten?

Die wichtigsten Eigenschaften offener Daten* sind:

• Verfügbarkeit und Zugang: Das Werk soll als

Ganzes verfügbar sein, zu Kosten, die nicht höher als

die Reproduktionskosten sind, vorzugsweise zum

gebührenfreien Download im Internet. Das Werk soll

ebenso in einer zweckmäßigen und modifizierbaren

Form verfügbar sein.

• Wiederverwendung und Nachnutzung: Die Daten

müssen unter denjenigen Bedingungen bereitgestellt

werden, die die Wiederverwendung, Nachnutzung

und Verbindung mit anderen Datensätzen erlauben.

Die Daten müssen maschinenlesbar sein.

• Universelle Beteiligung: Jede Person muss in der

Lage sein, die Daten zu nutzen, wiederzuverwenden

und nachzunutzen. Es darf keine Diskriminierung

gegen Handlungsfelder, Personen oder Gruppen

vorliegen. Die Nachnutzung darf also nicht auf

einzelne Bereiche begrenzt werden (z.B. nur in der

Bildung), noch dürfen bestimmte Nutzungsarten (z.B.

für kommerzielle Zwecke) ausgeschlossen sein.

Wann sind Daten offene Daten?

* Aufzählung „Eigenschaften offener Daten“: Zitat von der Website der Open Knowledge Foundation Deutschland - Lizenz CC BY 3.0 DE

Quelle: https://okfn.de/themen/offene-daten/ (abgerufen 18.10.2016)

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ChancenWelche Ziele helfen Open (Government) Data zu erreichen?

• Stärkung direktdemokratischer Aspekte (und

Forderungen)

• Stärkung der Bürgergesellschaft

• Förderung der Akzeptanz und Optimierung (großer)

(Planungs-) Vorhaben

• Abbau struktureller Ungleichbehandlung und

Hemmnisse

• Förderung des Vertrauens in Politik und Verwaltung

sowie der „Kundenzufriedenheit“

• Steigerung von Qualität und Effizienz der täglichen

Aufgabenerfüllung

Beteiligung (Partizipation)

• Interne und externe Expertise über Verwaltungsebenen

und –grenzen hinweg erschließen und integrieren

• D.h. vernetzte Wert- und Nutzenschöpfungsketten

schaffen; innovative Anwendungsfelder erschließen

• Stetiger Wissens- und Erfahrungsaufbau / -transfer und

–austausch

• Orts- und zeitunabhängige Kollaboration ermöglichen

• Qualität, Effizienz und Kosten optimieren

Zusammenarbeit (Kollaboration)

• Open (Government) Data sind die Grundlage für neue Formen der Beteiligung und Zusammenarbeit (s.o.)

• Externe Nutzbarkeit fördert Innovation, Wirtschaft und damit den Standort

• Erweiterte interne Nutzbarkeit ermöglicht Verbesserung / Vereinfachung …

• … politischer Prozesse / Steuerung

• … der Effizienz des Verwaltungshandelns und –managements

• … sowie der Rechenschaftslegung u. Korruptionsbekämpfung steigert Vertrauen in Politik u. Verwaltung

Transparenz (Open Data)

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RisikenWelche Herausforderungen bzw. Bedenken bringen Open Data mit sich?

In kleinen Schritten auf den Weg machen

1 Datensatz oder 1 Ausschnitt eines Datenbestands sind auch ein Anfang

Keine gesonderte / zusätzliche IT-Infrastruktur erforderlich

Aufwand

Mit Daten starten, die bereits in geeigneter Form vorliegen oder einfach zu konvertieren sind

Einfache Bereitstellung ohne zusätzliche IT -Investitionen (z.B. Download von Website)

Kein eigenes Metadaten - / Open-Data-Portal erforderlich, bestehende Dritter sind nutzbar

Komplexität

Einsatz von „Disclaimern“, klare Angabe der Aktualität und Wahl geeigneter Lizenz

Warum keine „Open-Data-Feedback-Loop“, einen Feedback-Kanal anbieten? – Offener Umgang

mit Fehlern und Einbindung der Nutzer / Vermittler führt zu stetiger Qualitätsverbesserung

Haftung für Vollständigkeit, Korrektheit und

Aktualität

Geeignete Lizenz wählen (z.B. „Datenlizenz Deutschland – Namensnennung – Version 2.0“,

„Datenlizenz Deutschland – Zero – Version 2.0“)

Datenbestände ausklammern, die mit urheberrechtlichen Fragezeichen behaftet sind

Gilt auch für personenbezogene Daten, „Betriebs- und Dienstgeheimnisse“ u.ä.

Urheber- / lizenzrechtliche

Fragen und Datenschutz

Wahl der geeigneten Lizenz

Einbindung interessierter Gruppen / Nutzer / Entwickler bzw. Vermittler (z.B. Hackathons /

Wettbewerbe / Konsultation)

Aktives „Open-Data-Marketing“ (u.a. hierzu ist auch ein Online-Workshop geplant)

Akzeptanz

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Nutzenvon Open (Government) Data – Beispiele aus der Praxis

• Kontext: Einfachere Bürgerinformation und –beteiligung in Bebauungsplan- und Planfeststellungsverfahren

• Datenquellen: Amtsblatt Berlin (leider analoge Quelle, manuelle Erfassung), Ratsinformationssysteme der Berliner

Bezirke, Geodaten zu Bebauungsplänen aus offenem Datensatz der Senatsverwaltung der Stadtentwicklung von Berlin

• Weitere Informationen: buergerbautstadt.de

Bürgerbeteiligung | Bürger baut Stadt

• Kontext: Anzeige des nächsten Tickets, das aufgerufen wird und des nächstmöglichen Termins zur Beantragung eines

neuen Personalausweises - Visualisierung der durchschnittlichen Wartezeiten für den Bürgerservice in Moers

• Datenquelle: Offener Datensatz der Daten des Computers der Aufrufanlage im Bürgerservice der Stadt Moers

• Weitere Informationen: www.moers.de/de/rathaus/wartezeiten-im-buergerservice und wartezeit.tursics.de

Bürgerservice | Wartezeit Moers

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Nutzenvon Open (Government) Data – Beispiele aus der Praxis

• Kontext: „KinderBonn möchte sämtliche Einrichtungen, Orte und Organisationen sichtbar zu machen, die für Eltern,

Kinder und Jugendliche wichtig sind. Dazu gehören in erster Linie auf Kinder und Jugendliche spezialisierter Handel,

Spielplätze und Sportstätten, Kinderärzte, Schulen, KITAs … in Bonn und Umgebung.“

• Datenquellen: Offene Datensätze und Geo-Informationen der Bundesstadt Bonn und OpenStreetMap

• Weitere Informationen: kinderbonn.de

Familienfreundliche Stadt | KinderBonn.de

• Kontext: Datengetriebene Lösungen für eine teilflächenspezifischn Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Nutzflächen

und informationsgeleitete Pflanzenproduktion (z.B. des deutschen Anbieters VISTA)

• Datenquellen: u.a. die offenen Copernicus-Daten, -Karten und -Dienste

• Weitere Informationen: www.d-copernicus.de

Landwirtschaft | Smart Farming und Precision Farming

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Nutzenvon Open (Government) Data – Beispiele aus der Praxis

• Kontext: Methoden und Dienste zur Analyse des Potenzials von Flächen für erneuerbare Energiegewinnung, Aufbau

von Energie-Bilanz-Prognose-Modellen als Entscheidungs- und Planungsgrundlage in der Energiewende

• Datenquellen: u.a. die offenen Daten des Copernicus-Programms, kombiniert mit RapidEye, TerraSAR-X u.a.

• Weitere Informationen: www.d-copernicus.de, dlr.de

Energiewende | Projekt COP4EE

• Kontext: Freiwillige erstellten und pflegten eine Karte auf Google Maps, die relevante Informationen für Bevölkerung,

Behörden und Helfer zusammenführte: Gefährdungslage, Anlaufstellen und Notquartiere oder Abfüllstationen für

Sandsäcke.

• Datenquellen: u.a. Pegel- / Hochwasserstände der Stadtverwaltung – Daten mussten allerdings manuell erfasst

werden, da sie nicht maschinenlesbar vorlagen. Ansonsten wäre auch eine Echtzeitvisualisierung möglich gewesen.

• Weitere Informationen: z.B. https://germany.googleblog.com/2013/10/fluthelfer-mit-google-maps.html

Katastrophenschutz / -hilfe | Flutkarte des Hochwassers in Halle (Saale) 2013

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9December 20, 2016

Nutzenvon Open (Government) Data – Beispiele aus der Praxis

Kontext: • (Algorithmische und datengetriebene) Unterstützung der Mitarbeiter des Bezirksamts Tempelhof-Schöneberg

bei der Durchführung des komplexen Planungsprozesses zur Optimierung der Einzugsgebiete von Grundschulen u.a.

hinsichtlich Auslastung und Schulweg.

Datenquellen:• u.a. offene Geodaten und weitere offene Datensatze der Berliner Verwaltung – in Kombination mit

Daten des zuständigen Schulamtes

Weitere Informationen• : http://codefor.de/blog/open-data-verwaltung-grundschuleinzugsgebiete

Effizienzsteigerung in der Verwaltung | Zuschneidung der Einzugsgebiete von Grundschulen

• Kontext: Plattform des ruhrmobil-E e.V. mit Kartenansicht und Programmier-Schnittstelle zur Integration von Daten zu

Verkehrsbehinderungen aus einer Sammlung offener Quellen

• Datenquellen: offene Verkehrsdaten von aktuell rund 20 Ländern und Kommunen

• Weitere Informationen: https://mobil-bei-uns.de

Mobilität & Verkehr | Mobil bei Uns

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Vielen Dank!

Kontakt:

Oliver BildesheimE-Mail: [email protected] | [email protected]

Twitter: @bildesheim