Multimedia Produktion 2 - TU Wien is ID.pdf · 2010-04-09 · Prüfung Ende des Semesters:...
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Multimedia Produktion 2
Interaktion Design
LisaEhrenstrasserSS2010
Diese Vorlesung ist…
… eine Bakk. Vorlesung (ab dem 3. Semester): Pflicht im Bakk. Medieninformatik Pflicht im “Design” im Bakk. Medieninformatik
Wahl im Bakk. Data Engineering & Statisitcs, Medizin. Informatik, Software & Information Engineering, Technische Informatik
Interaktion Design VO1
Prüfung
Ende des Semesters: Schriftliche Prüfung 5 Fragen zum Inhalt der VO1-VO12
Jede Frage wird mit max. 4 Prüfungspunkte (PP)bewertet; Max. 20 PP
Bewertungsschlüssel: 11PP = 4 12-14 PP = 3 15-17 PP = 2 18-20 PP = 1
Interaktion Design VO1
Begleitend im Semester
Forum “Interaktion Design” Themen gibt es jeweils bezogen auf die kommende VO
Einheit - sie werden eine Woche davor freigeschalten. Posten von Beiträgen – Besten werden in die Vorlesung
inkludiert und am Ende des Semesters publiziert.
Im BSCW (Shared Workspace) Einladung durch Email an L.E.
[email protected] Login durch selbstgewählten Username/Password
Interaktion Design VO1
Das Forum
1. Dieses Forum dient zum Posten von Beiträgen für die VO im SS10. Forum ernst nehmen - inhaltsfremde oder unpassende Beiträge werden von mir gelöscht. Bei 3maligem Vergehen wird der User gesperrt.
2. Die Teilnahme ist freiwillig. 3. Beiträge sind Definitionen, Anwendungsfälle, interessante
Presseschaltungen (jeweils inkl. Quellangaben), Links (mit kurzer Zusammenfassung) zum Thema.
4. Reaktionen auf Beiträge (Kommentare und Ergänzungen - Pro, Contra) zählen ebenfalls. Auch hier immer die Quellen angeben.
5. Beiträge sollen geratet werden. 6. Themen gibt es jeweils bezogen auf die kommende VO Einheit
- sie werden eine Woche davor freigeschalten. 7. Interessanteste Beiträge werden in die VO einbezogen.
Beitragschluss für die jeweilige VO Einheit ist immer 24h vorher. Interaktion Design VO1
Das Forum
8. Alle Inhalt seitens Lisa Ehrenstrasser dürfen nicht gelöscht werden. Der Type "Important" ist reserviert für Lisa Ehrenstrasser.
9. Für die Beiträge werden Bonuspunkte (BP) vergeben, die dann am Ende des Semesters in Prüfungspunkte (PP) umgewandelt werden und als Fixstarter für die Prüfung zählen.
10. Man kann maximal 20 Bonuspunkte erreichen, die besten 4 Einträge werden gewertet.
Forum – Bewertungsschlüssel (Die laufende Bewertung wird 3 mal im Semester offengelegt):
11BP = 1PP 12-14 BP = 2 PP 15-17 BP = 3 PP 18-20 BP = 4 PP
Interaktion Design VO1
Multimedia Produktion 2: Interaktion Design
Was ist Interaktion Design ? VO1‐Einführung
Interaktion Design VO1
Design ist …
Vordenken & Imaginieren, was sich Nutzer noch nicht vorstellen können (Innovation & Provokation)
„Richtige“ Anforderungen für ALLE unbekannt Anteile von Ungewissheit (Risiko); Erkundung & Innovation
Problemdefinition & –lösung miteinander verknüpfen (partizipatives, zyklisches Vorgehen)
Divergentes Vorgehen = Alternativengenerierung (statt konvergentem)
Design ist keine logische Deduktion von einer gegebenen Situation auf 1 Lösung, sondern die Auseinandersetzung mit potentiellen Usern (Bedürfnisse, Wünsche, Ideen…)
Interaktion Design VO1
Design ist …
Design ist keine logische Deduktion von einer gegebenen Situation auf 1 Lösung, sondern die Auseinandersetzung mit potentiellen Usern (Bedürfnisse, Wünsche, Ideen…)
Interaktion Design VO1
Situation = 1 Problem Situation = 1 Lösung
Design ist …
Design ist keine logische Deduktion von einer gegebenen Situation auf 1 Lösung, sondern die Auseinandersetzung mit potentiellen Usern (Bedürfnisse, Wünsche, Ideen…)
Interaktion Design VO1
Situation = Multiprobmelatisch Vielschichtig Mehrdeutig Divergent
Involviert unterschiedlichste Akteure
Situation = Viele Lösungen Vielschichtig Mehrdeutig Divergent
Involviert unterschiedlichste Akteure
(Interaction) Design im Spannungsfeld
Interaktion Design VO1
Gestaltung
Interaction Design
Breitgefächertes Einsatzgebiet Alle interaktive Produkte für den Informations- und
Kommunikationmarkt (IKT) inkl. Arbeitswelt, Entertainment...
Neue Spezialgebiete: Ältere Generationen (Demografischen Entwicklung) Gesundsheitssektor Datenaufbereitung (Information Design)
Kontextbezogen: Wer sind die NutzerInnen? Ihre Tätgkeiten?; Ihre Ziele & Motive?; Ihre Fähigkeiten? Wo passiert die Interaktion (Interaktionsrahmen)? Was sind die Rahmenbedingungen?
Interaktion Design VO1
Bereiche von Interaktion Design – Kommunikationsgestaltung
Interaktion Design VO1
Bereiche von Interaktion Design - Arbeitsplatzgestaltung
Interaktion Design VO1
Ziele von Interaction Design
Entwicklung benutzbarer Produkte: Effektiv / effizient nutzbar Einfach zu erlernen Angenehm, erfreulich Nützlich Kontextbezogen
Kontext der Produkte: Wer sind die Benutzer ? Ihre Tätigkeit, ihre Ziele und Motive ? Kontext der Tätigkeit (Ort, Situation, ….) Analyse (Benutzerszenarien, Anforderungen…)
Interaktion Design VO1
Bezug von Interaktion Design zu anderen Gebieten (der Medieninformatik)
Human-Computer Interaction (HCI) / Ergonomie: (traditionell- linear) Fokus auf: Ziele, Aufgaben, Usability, Effizienz von Systemen Evaluation von Ideen, Prototypen, Artefakten
Interaction Design fügt hinzu: Design der „Experience“ UX - (Erfahrung, Erlebnis), Design der „Use-Qualities“ (Benutzungsqualitäten)
(Löwgren) Design der Handlungsstufen (Interaktionsstufen: Stufen
der Interaktion > User)
Interaktion Design VO1
Bezug von Interaktion Design zu anderen Gebieten (der Medieninformatik)
Interaktion Design und die Gestaltung des User Interface nicht nachträglich auf Systeme “anbringen“ „putting lipstick on pigs“ (Alan Cooper)
Interaktion Design VO1
Bezug von Interaktion Design zu anderen Gebieten (der Medieninformatik)
keine Oberflächenkosmetik, sondern integriertes Gesamtsystem
Die Design-Aspekte sind “neu” (Informatik) andere Ziele, anderer Arbeitsstil …
Ganzheitliches Design von Form & Funktion
(User Interface) (Verhalten) Look Feel
Wer sind die User und was WOLLEN die User ?
Interaktion Design VO1
Tätigkeiten eines Interaction Designer
Anforderungen/Bedürfnisse/Kontexte identifizieren und erheben und ananylsieren
Entwurf von Inhalt, Verhalten, Erscheinen/Aussehen und Interaktion von interaktiver Produkte
Alternative Designlösungen finden & erkunden – alternative Interaktionsmöglichkeiten entwerfen
Entwicklung und Umsetzung der interaktive Prototypen Evaluation
Vergleich zw. Alternativen & Re-Design Funktionalität, Abfolgen, Design von Interface- Elementen & Schnittstellengeräten
Sicherstellen von Usability, Effektivität und Benutzerzufriedenheit Z.B.: Festlegen von Usability-Messgrößen
Interaktion Design VO1
Was braucht ein Interaction Designer?
Repertoire an Methoden/Techniken (des Entwurfs, der Erhebung, der Evaluation….)
Repertoire von Formaten/Regelwerken (exemplarische, generative Beispiele & Vorbilder, „Muster/Patterns“ - jeweils im Kontext) Kenntnis des „Materials“ (Werkzeugkasten, Grenzen,
Möglichkeiten, technische Fertigkeiten)
Bewertungsfähigkeit/Urteilsvermögen für Designideen (Kriterien kennen und anwenden können)
Ein Gefühl für Interaktion (Kinästhetische Intelligenz) Lust auf Suche, Exploration & Lernen, Imagination,
Empathie neben Analyse & rationalem Problemlösen „a designerly way of working“ (Löwgren)
Interaktion Design VO1
Bereiche: Design & Interaktion Design
DieBeziehungen&Abgrenzungensindnichtfixdefiniert(offenerDiskussionsprozessindenProfessionen) InterakHonDesign ExperienceDesign InformaHonDesign
Sensoraldesign NavigaHonsdesign Industrial/ProduktDesign UserInterfaceDesign/ScreenDesign Graphik/Typographie
„NeuerinterdisziplinarerBereich“(seitden80ern):
BarrierefreieGestaltung(InclusiveDesign,DesignforAll)Interaktion Design VO1
Information Design (Überbegriff)
Definition, Strukturierung, Planung & Visualisierung von Information plus Umgebung von Information
Jeder Informationseinheit wird eine eindeutige Funktion, z.B. Handlungsanweisung, Funktionsbeschreibung, Sicherheitshinweis u.s.w. zugewiesen.
Umwandlung von Informationen in visuelle, akustische & haptische Modelle. Organisation und Benennung von Dingen (klar, präzise und effizient)
Strukturen der Information und Prozesse (Abfolgen der Bearbeitung, Verarbeitung…) erkennbar, auffindbar machen
"Schlecht oder falsch dargestellte Information kann genauso gefährlich sein wie nicht vorhandene Information.”
Interaktion Design VO1
Sensurales Design
Interaktion Design VO1
(Haptik)
(Akustik)
(Mimik, Gestik)
Navigationsdesign
Interaktion Design VO1
Navigation ist die Fortbewegung innerhalb eines Hypertextdokumentes. Menüstrukturen, Webseitenaufbau Autoren der Programme sind
Informations-Architekten.
Wie kann sich Benutzer ein Thema erschließen? (Analyse)
Was ist die angemessene Struktur für ein Thema?
Welche Fragen haben Benutzer? Was suchen sie? Was wissen sie? Wege durch das Informationssystem für
unterschiedl. User ermöglichen
Screen Design ( nach Thissen)
Orientierungselemente – wo bin ich hier? (Überschrift, Markierung in Navigation)
Navigationselemente – wo kann ich hin? (gezieltes Springen, Landkarte)
Inhaltselemente – Was gibt es hier alles? (aufbereitete Daten)
Screen-Layout Elemente (z.B. Raster, Kreis, Spalten…. Aufbau der Seite, Gesamtbild – Komposition, Beziehung der Inhaltselemente Grauwert!)
Interaktionselemente – was kann ich hier tun? (Klickbares, „Suche“)
Motivations-Elemente – warum sollte ich hier Zeit verbringen? (Bilder, Comics, Farben, Texte…. machen neugierig, etwas versprechen, laden zum Bleiben ein)
Interaktion Design VO1
Design von Kommunikation – ein Modell Design = Gleichwertigkeit von 3 Bereichen
Interaktion Design VO1
Digitale Medien: Unterschied zu anderen Design-Bereichen (Print, Produktdesign….)
Alles ist frei – das Medium legt nichts fest Alles muß von Grund auf gestaltet werden
(Es gibt kein sichtbares Grundmaterial) Interaktivität: „user response is experienced by the
artifact and transforms it“ (Gilbert Cockton) Zunehmend: Konvergenz der Medien –
TV, Mobile Devices, Handys, interaktive Kühlschränke, keine rein PC-basierten interaktiven Systeme (Bsp.)
Komplexere Entwicklung: Kombination von Gestaltung digitaler Medien & Produktdesign
Interaktive Produkte
Interaktion Design VO1
Interaction Design ist … (1)
„designing interactive products to support people in their everyday & working life“ (Preece, Rogers)
„Creating user experiences that enhance and extend the way people work, communicate and interact“ (Rogers)
„Ein Screen ist bestenfalls ein Indiz für die gestaltete Handlung“ (Krajewski)
„design of the intended use of an artifact with focus on systems role, behavior & appearance“ (Preece, Rogers) Nicht das System, sondern die Benutzung/ das
Erlebnis gestalten! Rolle des Systems im Nutzungskontext
entwickeln! Interaktion Design VO1
Interaction Design ist … (2) Handlungsräume entwerfen Gestaltung von Handlungsräumen für menschliche
Kommunikation und Interaktion (Winograd) Handlungsräume werden „bewohnt“
Räume sind nicht Mengen von Objekten & Koordinaten, sondern ein Medium, in dem eine Person etwas erlebt, handelt und lebt
Interaktion Design VO1
Alltagskultur
(Handlungs)-Räume & Erlebnisse
Benutzer kreiert ein Erlebnis (experience) Für die Dauer der Auseinandersetzung mit der Information Keine einzelner Weg, alleinstehender Zweck/Grund
(Komplexität der Handlung) Ketten von Abläufen, Aktionen (“potentially endless set of
paths or actions” Rijken ´99; “chains of actions” Dant ´05).
Designer gestalten/definieren ein mögliches Erlebnins Umgebender Raum = Prozessermöglicher
Experience is the dynamic end result of design in media as well as architecture.“ (Rijken 99)
Interaktion Design VO1
Interaction Design ist … (3) Nutzungsqualitäten
Formen von Interaktion-Potentiale (Betonung auf Benutzungsqualitäten) Verändert den Anwender, weil das Produkt die Anwendung
beeinflußt/steuert
„Use Qualities“ – Was ist Qualität? Kriterien/Qualitäten sind nicht im strengen Sinne meßbar ! (Spaß, Motivation, Schönheit)
Wann ist welche Qualität angemessen? (Kontext)
„design of appearance, behavior and properties of future information system from the intended users‘ point of view“ (Löwgren 2002)
Interaktion Design VO1
Interaction Design ist … (4) Erlebnisgestaltung
Eine anregende, intensive Diskussion bei einem tollen Essen, ein Spiele-abend, ein Hund… was heißt es, Erlebnisse für andere zu entwerfen ?
Welche Erlebnisse? Vorgefertigte oder selbst-gesteuerte Erfolgskriterien ? Performance versus Spaß ?
Gewünschte Erlebnisart, Typ & Stil des Mediums, Art der Interaktion, Kontext usw. müssen zusammenpassen
„Interaction Design is the art of effectively creating valuable, meaningful, interesting, compelling & empowering information, interactions & experiences for other people“
Interaktion Design VO1
Interaction Design ist … (5)
Kinesthetisches Denken & Gestaltwahrnehmung: Orientierung, Bewegung, Balance, Form
Ästhetik der Interaktion (nicht nur der Graphik) Performance-Künste: Tanz, Theater, Storytelling,
Improvisationstheater, interaktive Performance, Instruktionsdesign, Choreographie…
Gestaltung von jeglicher Kommunikation zwischen Benutzer & Rechner
Wechselseitiger Dialog mit Feedback & Kontrollmöglichkeiten (Crawford/Dix)
Interaktion Design VO1
Weitere VO Themen…
Bedürfnisse & Anforderungen Benutzerzentrierte Denkansätze Requirement Definition/Analyse Designmethoden & Prototyping Design für Kollaboration & Kommunikation ID Frameworks & UX Multimediale Interaktion Automatische UI Generation Frameworks Web Design (Regelwerken, Annahmen, Fehler etc.) Web Accessibility Initative (WAI)
Interaktion Design VO1
Infos auf…
http://www.media.tuwien.ac.at/l.ehrenstrasser/interaktiondesign10.html
über Tuwis über Institut Seite (Personen)
Interaktion Design VO1
Nächste VO…
Mittwoch 10.März ´10
Interaktion Design VO1
Quellen
Folien vorbereitet von Dr. Hilda Tellioglu, Mag. Lisa Ehrenstrasser Nathan Shedroff: Information Interaction Design: A Unified Field Theory of Design.
Information Design, Bob Jacobson (Hrsg.) MIT Press 2000 Terry Winograd: From Computing Machinery to Interaction Design.
Peter Denning and Robert Metcalfe (Hrsg.) Beyond Calculation: The Next Fifty Years of Computing, Springer-Verlag, 1997, 149-162.
Rogers, Y., Sharp, H., and Preece, J. Interaction Design: beyond humancomputer interaction. Wiley 2002
Chris Crawford: The Art of Interactive Design A Euphonious and Illuminating Guide to Building Successful Software. No Starch Press 2002
Jonas Löwgren: How far beyond human-computer interaction is interaction design? www.boxesandarrows.com, April 2002. sowie Digital Creativity 13(3):186-189.
Jonas Löwgren: The use qualities of digital designs. 2002 (Manuskript) Jonas Löwgren: From HCI to Interaction Design. In: Q. Chen (Hrsg.)
Human Computer Interaction: Issues and Challenges. Idea Group Publishing, Hershey, PA 2001 (pp.29-43)
Craig Marion: What is Interaction Design and What Does It Mean to Information Designers? May 1999 issue of News and Views http://www.chesco.com/~cmarion/PCD/WhatIsInteractionDesign.html
Dag Svanaes: Understanding Interactivity (PhD/Habil-Arbeit) Dick Rijken: Information in Space: Explorations in Media and Architecture.
Interactions may+june 1999 , S. 44-57 Andrea Krajewski: Plädoyer gegen das Screen Design. i-com 3/2002, S. 38/39 Nico Macdonald: ‘Action, interaction, reaction’ (August 2001) Blueprint Frank Thissen: Screen-Design Handbuch. Springer 2001
Interaktion Design VO1