MAGAZIN für Freunde von Steinway in · PDF fileKLAVIER Interview Daniel Barenboim Nr.2 |...
-
Upload
nguyentram -
Category
Documents
-
view
216 -
download
2
Transcript of MAGAZIN für Freunde von Steinway in · PDF fileKLAVIER Interview Daniel Barenboim Nr.2 |...
KLAVIER
Interview Daniel Barenboim
€ 3,50Nr. 2 | Mai 2003
Boston-by-Steinway-Tour – Eine Legende auf Reisen ::: Meister-Tipps: Brad Mehldau ::: Standpunkte: Alexei Lubimov ::: Das Team :::Panorama: 150 Jahre – The Standard of Excellence
M A G A Z I N f ü r F r e u n d e v o n S t e i n w a y i n A u s t r i a
i n h a l t
08 Boston-by-Ste inway-Tour„Eine Legende auf Reisen“
Liebe Freunde desKlaviers !
Christoph Koller,Geschäftsführender Gesellschafter von Steinway in Austria
t h e m a
i n t e r v i e w Daniel Barenboim 04
experts.corner: Gerda Fröhlich 07
p a n o r a m a 150 Jahre Steinway & Sons 10
s t a n d p u n k t e Alexei Lubimov, Mozarteum 12
e i n b l i c k LMS Ried 13
i n t e r n Steinway in Austria - Das Team 14
e v e n t s Regionale und internationale Highlights 16
s e r v i c e stimmung.sache: Stefan Knüpfer 17
Konzertvorschau 17
CD-Empfehlungen 18
meister.tipps: Brad Mehldau, Gewinnspiel 19
Die positive Resonanz auf die erste Ausgabe hat uns riesig
gefreut und uns gleichzeitig gezeigt, für wie viele Menschen
das Klavier und sein Umfeld von Bedeutung sind. Ich
möchte mich an dieser Stelle sehr herzlich bei allen, die uns
geschrieben haben, bedanken. Auch künftig sind uns Ihre
Anregungen und Wünsche wichtig.
Unser zweites Magazin steht ganz im Zeichen des Jubiläums
von Steinway & Sons, denn am 5. März 2003 jährte sich die
Firmengründung zum 150. Mal. Ein Steinway-Flügel ist
seitdem für über 90 Prozent aller Konzertpianisten weltweit
zum unverzichtbaren Instrument geworden. Wer diese große
Tradition in Österreich weiter trägt und mit welchen
Veranstaltungen wir dieses Jubiläum feiern, lesen Sie bitte
auf den nachfolgenden Seiten.
Natürlich haben wir für diese Ausgabe einen ganz großen
Pianisten der Gegenwart zum Interview gebeten. Daniel
Barenboim macht mit uns eine Reise zurück in seine
Kindheit, spricht über seine Förderer Arthur Rubinstein
und Wilhelm Furtwängler. Und er erklärt auch, was er an
einem Steinway-Flügel liebt: „Die Kraft, die nicht hart ist.
Der Klang, der voll ist.“ (Interview Seiten 4 – 6)
Berühmte Pianisten wie Daniel Barenboim vertrauen auf
unsere Leistungen. Wir erhoffen uns dieses Vertrauen auch
von Ihnen und bieten Ihnen etwas Außergewöhnliches an:
ein Aufstiegsmodell mit Preisgarantie. So können auch Sie
ohne finanzielles Abenteuer Mitglied in der Steinway-
Familie werden.
Herzlich
Ihr Christoph Koller
03
i n t e r v i e w
05
Nein. Ich war ungefähr
siebzehn und da habe ich
mich gefragt: Willst du das
dein ganzes Leben machen?
Und ohne Zögern habe ich
sofort „Ja“ zu mir selbst
gesagt. Ich erinnere mich
noch genau daran. Es war
komischer Weise in
Brasilien, ich war gerade
auf Tournee. Die Frage
kam eigentlich ohne kon-
kreten Anlass. Aber die
Antwort war eindeutig.
Einer Ihrer wichtigsten Förderer
war Arthur Rubinstein.
Rubinstein war sehr wichtig. Er kannte meine Eltern noch
vor meiner Geburt. Er hat mir sehr geholfen, als wir nach
Europa kamen und ich bei Nadia Boulanger in Paris
Komposition studierte. Er stellte Kontakte zu Agenten her.
Das war unbezahlbar. Der andere, der mir sehr geholfen
hat, war Wilhelm Furtwängler. Ihm habe ich mit elf vorge-
spielt. Er lud mich dann ein, mit den Berliner
Philharmonikern zu spielen. Das war 1954. Aber mein
Vater hat gesagt, dass es zu früh wäre, nur neun Jahre nach
Ende des Krieges nach Berlin zu gehen.
Sie beziehen sich in Ihrem musikalischen Verständnis immer
wieder auf das Vorbild Furtwängler, der auch seinerseits von
einem „Phänomen Barenboim“ gesprochen hat. Insbesonders
sein Tempo-Verständnis scheint Sie geprägt zu haben.
Ja, sehr sogar. Furtwängler hat das Gleichgewicht zwischen
dem Denken und dem Fühlen gesucht. Er hat versucht, den
Intellekt und die Intuition organisch zu verbinden. Nicht
04
Steinway.Magazin: Herr Barenboim, Sie haben als Kind das
Üben verabscheut ...
Barenboim: (lacht) ... so wie jedes Kind !
Wie war es trotzdem möglich, dass Sie sehr schnell als
Wunderkind galten? Auf einem Foto von Ihrem Debüt 1950
in Buenos Aires wirken Sie von der Körperhaltung und der
Ernsthaftigkeit des Ausdrucks schon unglaublich erwachsen.
Ich hatte das große Glück,
hochintelligente Eltern zu
haben – und insbesondere
meinen Vater als Lehrer. Er
hat mir erlaubt, ganz nor-
mal kindlich, aber nicht
kindisch zu leben. Aber
alles, was mit dem Klavier
zusammenhing war ernst-
haft. Nur Herumspielen
hat es nicht gegeben. Ich
hatte eine sehr klare
Disziplin. Als ich später in
Israel zur Schule ging, die
um acht anfing, habe ich
jeden Tag von sieben bis
halb acht geübt. Da war ich
wach und frisch. Die
Begrenzung der Zeit kann
manchmal von Vorteil sein.
Ich musste mich darauf
konzentrieren, die Zeit
richtig einzuteilen. Ich
habe also nicht herumge-
klimpert, sondern gleich
mit voller Konzentration
gespielt. Seit dieser Zeit bin
ich gewohnt, die Konzentration sofort zu haben, egal ob ich
vorher schlafe oder esse oder von der Straße komme.
Sie sollen als Kind geglaubt haben, dass alle Menschen Klavier
spielen, weil bei Ihnen zu Hause, wo beide Eltern Klavier-
unterricht gaben, nur Pianisten verkehrten.
Ich habe nur dann Menschen getroffen, die nicht Klavier
spielen, wenn ich nicht zu Hause war. Die Musik war für
mich etwas ganz Natürliches. Das war meinem Vater sehr
wichtig. Ich hatte noch zusätzlich den Vorteil, dass ich nie
den Lehrer gewechselt habe. Die meisten Pianisten wech-
seln ja irgendwann einmal. Der eine sagt, das Handgelenk
hoch, der andere tief. Das blieb mir erspart. Ich habe
gelernt, in einer gewissen Weise zu spielen, und bis heute
spiele ich so.
Es gab viele Wunderkinder, wie etwa Yehudi Menuhin, die
intuitiv spielten und dann eine Krise bekamen, weil die
Technik kein Fundament hatte.
Man braucht nicht nur das technische Fundament, sondern
auch das musikalische Bewusstsein. Nur mit der Intuition
zu arbeiten, ist sehr problematisch. Man hat nur die
Empirie als Basis: es hat gestern so funktioniert, also probiere
ich es noch einmal. Es fehlt das Verständnis, warum es funk-
tioniert hat.
Hat es auch eine Phase gegeben, wo Sie sich gefragt haben, ob
Ihnen das Klavierspielen zu viel wird?
„Der Wille ist entscheidend“Steinway-Artist Daniel Barenboim gilt schon zu Lebzeiten als musikalischeLegende. Im August 2000 feierte er in seiner Geburtsstadt Buenos Aires sein50-jähriges Bühnenjubiläum. Wolfgang Schaufler unternahm mit ihm imSteinway-Haus Wien eine Reise in die Vergangenheit.
„Nur Herumspielen hat es nichtgegeben. Ich hatte eine sehrklare Disziplin.“
Daniel Barenboim galt früh als Wunderkind. 1952 besuchteer mit seinen Eltern erstmals Salzburg und durfte aufMozarts Spinett musizieren.
im Sinn von Gleichmacherei. Es ist eher ein „Hin und
Her“, aus dem eine Einheit entstehen soll. Von ihm kann
man auch lernen, dass es in der Musik kein Element gibt,
das unabhängig ist. Man kann nicht sagen, ich konzentriere
mich nur auf das Tempo oder die Artikulation oder die
Melodie. Alles was beim Musizieren passiert, ist von etwas
gekommen und führt zu etwas. Und: es beeinflusst auch
etwas. Das meine ich mit „Hin und Her“. Auch der erste
Ton hat eine Beziehung zu der Stille, die davor kommt.
Und der letzte Ton zur Stille, die danach folgt. Das ist fast
schon eine Philosophie des Musizierens.
Zur Zeit eines Schnabel, Cortot, Fischer war die Technik noch
nicht das Maß aller Dinge, da gab es noch ein anderes
Verhältnis zum Musizieren, zu den dynamischen Verläufen
einer Sonate etwa ...
... und zur Harmonie. Alles basierte auf dem Prinzip von
Spannung und Auflösung. Das lernt man heute nicht mehr
Arthur Rubinstein war neben Wilhelm Furtwängler der wichtigste Förderer der Karriere DanielBarenboims, der sein großes pianistisches Vorbild oft als Dirigent begleitete, so wie hier in derLondoner Royal Albert Hall.
4
priv
at
priv
at
Da stand der alte Mann langsam vom Klavierstühlchen auf, sah
ihn mit den heitern blauen Augen durchdringend und zugleich
unsäglich freundlich an und sagte: „Nirgends können zwei
Menschen leichter Freunde werden als beim Musizieren.“
(Hermann Hesse, aus dem „Glasperlenspiel“)
Diese „freundschaftliche“ Bindung von Spieler und Hörer ist
besonders ausgeprägt in einem Klavierabend. Der abstrakte
Klang des kurz angeschlagenen, leise nachschwingenden
Klaviertons fordert die Fantasie von Spieler und Hörer, kann er
doch imaginär alles sein! Durch deren „Begegnung“ kommt die
Phantasmagorie des großen Klavierspiels zustande.
In unserem Carinthischen Sommer, atmosphärisch ein idealer
„Ort der Begegnung“, werden Pianisten vom Publikum geliebt
und deren Konzerte gestürmt. Schon das erste klingende
Lebenszeichen unseres Festspiels war dem Klavier vorbehalten,
der legendäre Wilhelm Backhaus spielte 1969 in der Stiftskirche
Ossiach das Gründungskonzert. Ihm folgten anno dazumal
Größen wie Emil Gilels, Géza Anda, Sir Clifford Curzon und
auch Leonard Bernstein, der mir eine kleine Kostbarkeit, den
Klavierwalzer „G-E-R(e)-D-A“, zugeeignet hat. Zu den
Stammkünstlern von heute zählen Oleg Maisenberg, Cyprien
Katsaris und Publikumsliebling Rudolf Buchbinder, der bereits
zweimal sein künstlerisches Bekenntnis zum „Neuen Testament
der Klaviermusik“ mit dem Beethoven-Sonaten-Zyklus in
Ossiach abgelegt hat. Ehrenmitglied Buchbinder hat auch den
neuen Konzertflügel, den „König“ der Klavierinstrumente, bei
Steinway für die Stadt Villach und uns ausgewählt. Alljährlich
debütieren junge Talente in Ossiach, so auch Preisträger des von
Christoph Koller ins Leben gerufenen Steinway-Klavierwett-
bewerbs Wien. Und viele unserer ehemaligen „Meister von mor-
gen“ sind heute Fixsterne in der Musikwelt, wie Stefan Vladar,
Mihaela Ursuleasa, Till Fellner.
Die Welt des Klaviers, in der Gefühl, Geist und Technik einander
bedingen, bestätigen und steigern, ist eine Welt der freundschaft-
lichen Begegnungen und eben diese machen das „Pianorama“
unseres Festspiels so reich, weit und schön.
07
s z e n e
06
i n t e r v i e w
e x p e r t s . c o r n e r
Prof. Dr. Gerda Fröhlich,Intendantin des Carinthischen Sommers,über Pianisten, die in KärntenGeschichte schrieben
so. Das ist auch meine Erfahrung als Dirigent. Die Musiker
sind heute technisch besser als vor fünfzig Jahren. Aber das
Bewusstsein, dass die Harmonie das Tempo und den Klang
beeinflusst, ist nicht da. Sie können auf einem Akkord
Millionen von Rhythmen machen, aber der Akkord ist
immer stärker, er bleibt da. Um wirklich eine Bewegung zu
schaffen, müssen sie den Akkord wechseln. Das ist der
Beweis. In der tonalen Musik ist dies das Wesentliche.
Was hat Ihnen
Rubinstein als Mensch
vermittelt?
Rubinstein war hoch-
gebildet. Er hat viele
Sprachen gesprochen.
Er hat Dostojewski auf
Russisch gelesen,
Goethe auf Deutsch
und Balzac auf
Französisch. Er war
sicher kein normaler
„ p i a n o - p l a y e r “ .
Rubinsteins Hauptsorge war: glücklich zu sein. Er hatte die
Idee entwickelt, dass man nur dann glücklich sein kann,
wenn man die Worte „aber“ und „wenn“ weglässt. Man darf
also nicht sagen: ich wäre glücklich, wenn ich jetzt etwas essen
könnte. Man muss sagen: ich bin glücklich - und jetzt will
ich etwas essen. Das ist psychologisch nicht unwichtig.
Rubinstein sagte einmal, wenn er einen Tag nicht übt, dann
hört es er, wenn er zwei Tage nicht übt, dann hört es seine
Frau, und wenn er drei Tage nicht übt, dann hört es das
Publikum. War es schwer, wieder auf das alte Niveau zu kom-
men, nachdem Sie zu Beginn Ihrer globalen Dirigenten-
Tätigkeit kaum zum Üben kamen?
Ich habe in dieser Zeit tatsächlich nicht geübt. Erst dann
wieder vor den Konzerten. Es hat mich viel Kraft gekostet,
wieder dahin zu kommen. Ich muss aber sagen, ich genieße
das Üben jetzt viel mehr als früher. Wahrscheinlich, weil ich
es mehr brauche. Die Muskeln sind mit dreißig stärker als
mit sechzig. Für ein ähnliches Gefühl von Kraft und
Sicherheit muss ich heute mehr üben als vor dreißig Jahren.
Sie haben ein riesiges Repertoire. Wie behält man das?
Auch das Gedächtnis muss man sich erarbeiten. Man ver-
gisst schnell. Alles, was ich bis 25 gelernt habe, ist wirklich
S t e i n w a y.T i p p s
geblieben. Das muss ich nur auffrischen. Was danach kam,
ist nicht so stark da. Mit 15 habe ich zum letzten Mal das
2. Klavierkonzert von Tschaikowsky gespielt. Da könnte ich
noch heute große Teile davon auswendig spielen, obwohl
ich mich seitdem nicht mehr damit befasst habe. Und das
ist ein schweres Stück. Aber das G-Dur-Konzert von Ravel,
das ich mit 40 gelernt habe und auch relativ viel gespielt
habe, von dem könnte ich jetzt keine zwei Takte spielen.
Auch wenn mein Leben davon abhängig wäre. Das ist total
weg.
Gibt es heute noch genügend große Begabungen?
Ich bin der Überzeugung, dass es auch heute noch viel
mehr große Begabungen gibt, als man denkt. Viele
Menschen sind begabter, als sie selbst denken. Man muss
sich dessen einmal bewusst werden und dann auch die
Disziplin aufbringen. Und: Man muss wollen. Der Wille ist
entscheidend. Man muss zu sich selbst sagen: Ich bin nicht
kompromissbereit. Ich will, dass es so und nicht anders
klingt. Zuerst muss man seine Begabung nicht nur erken-
nen, sondern sich auch zu ihr bekennen.
Was würden Sie jungen Studenten raten, die am Sprung zur
großen Karriere sind?
Immer für mehr vorbereitet sein. Nicht nur, was das
Repertoire oder die musikalische Gewissenhaftigkeit
betrifft, sondern auch menschlich. Nicht passiv auf
Angebote warten. Sich so vorbereiten, als ob jeden Tag ein
tolles Angebot kommen würde. Es wird nicht kommen.
Aber von der Haltung her muss man so denken.
Was lieben Sie an einem Steinway-Flügel?
Die Kraft, die nicht hart ist. Der Klang, der voll ist. Die
Dauer des Nachhalls, der länger ist als gewöhnlich. Man hat
dadurch eine zusätzliche Palette von Klangmöglichkeiten.
Wenn der Klang nur beim Anschlag kraftvoll ist und dann
stirbt, ist das schlecht. Die Dauer des Klangs ist wichtig.
Das hat ein Steinway. Man kann dadurch auch viel mehr
Farben machen. Das betrifft nicht nur große Säle, sondern
das gilt auch für zu Hause.
Das komplette Interview finden Sie im Internet: www.steinwayaustria.at
Pianist und Dirigent Daniel Barenboim beim Interview fürdas Steinway-Magazin
„Die Dauer des Klangs ist wichtig. Das hat ein Steinway.“
Verkaufsveranstaltung im Schloss Grafenegg
9. – 11. Mai 2003� limitierte Anzahl von Flügeln und Pianos
der Marken Steinway & Sons, Boston und Benjamin
� besonderes Preisangebot
� persönliche Beratung des Konzerttechnikers
von Brendel, Pogorelich und Buchbinder
Info und Anmeldung:
01 / 512 07 12-4 oder www.steinwayaustria.at
B E S C H E N K E N S I E S I C H F Ü R S T L I C H
�
DASS IM STEINWAY-HAUS WIEN VERMEHRT JAPANI-
SCHE TOURISTEN AUFTAUCHEN, hat einen einfachen
Grund. Im meistverkauften japanischen Reiseführer steht
zu lesen, dass es hier den legendären Rubinstein-Flügel
(Baujahr 1917) zu sehen gibt. Und überhaupt sei das
Steinway-Haus ein Ort, den man nicht auslassen dürfe.
So viel Lob freut uns natürlich. Aber wir dachten uns, dass
es sicher auch in den Bundesländern viele Klavierspieler
und Musikfreunde gibt, die dieses Instrument einmal erle-
ben wollen. So entstand aus Anlass des 150. Geburtstages
von Steinway & Sons und des 10. Geburtstages von Boston
(designed by Steinway & Sons) die Boston-by-Steinway Tour.
In Kooperation mit ausgewählten Musikschulen werden vor
Ort die Geburtstagsfeiern für Schüler, Eltern und Lehrer
ausgerichtet. Weitere Musikschulen, die den jeweiligen
Bezirken zugeordnet sind, werden von Steinway in Austria
zu diesen Veranstaltungen eingeladen. Verschiedene
Konzerte, größtenteils auf dem Rubinstein-Flügel,
Workshops für die Schüler der Musikschulen mit den
Künstlern der Konzerte, interessante Informationen rund
ums Klavier, sowie viele andere Veranstaltungen inklusive
Quiz warten auf die Besucher. Da der Rubinstein-Flügel
nicht zeitgleich an mehreren Orten stehen kann, wird er,
begleitet von Boston-Flügeln, von Bundesland zu Bundes-
land reisen.
Begonnen haben wir kürzlich für das Land Salzburg in Zell
am See. Ende April starteten wir in Oberösterreich, wo bis
Mitte Juni sechs Musikschulen mit uns die Veranstaltungen
(...und vieles mehr) ausrichten werden, bevor unser „Rubi“
Ende Juni vor der Sommerpause für zwei Wochen nach
Tirol reisen wird.
Die genauen Termine bis zu den Sommerferien lauten:
t h e m a
Der Rubinstein-Flügel befindet sich auf Österreich-Tournee
Boston-by-Steinway-Tour
S t a r t i n
Z e l l a m S e e
B o s t o n - b y - S t e i n w a y -To u rTo u r d a t e n
S A L Z B U R G
Mi. 26.03. – 28.03. MS Zell am See
O B E R Ö S T E R R E I C H
Mi. 23.04 – Mo. 05.05. LMS Ried i.I.
Mo. 05.05. – Mo. 12.05. LMS Thalheim b.W.
Mo. 12.05. – Mo. 19.05. LMS Lasberg bei Freistadt
Mo. 19.05. – Mo. 26.05. LMS Hartkirchen
Mo. 26.05. – Do. 05.06. LMS Vöcklabruck
(Kolpinghaus)
Do. 05.06. – Do. 12.06. LMS Kremsmünster
t h e m a
Wal
ter
Rei
chl
08
Im Jahr 1917 wurde der Steinway & Sons Konzertflügel in New York mit der Opus Nummer
179.500 nach über 3-jähriger Bauzeit fertig gestellt. 32 Jahre später, also 1949, fiel dem
legendären Pianisten Arthur Rubinstein (1887 – 1982) dieses Instrument auf, als er einen
Konzertflügel für die Israelische Philharmonie auswählen sollte. Das Instrument diente in
Tel Aviv sowohl Rubinstein als auch der Israelischen Philharmonie als wertvolles Instrument.
Arthur Rubinstein signierte den Flügel am 9. März 1949.
1997 wurde der Flügel Steinway in Austria anvertraut, wo er in zweijähriger Arbeit auf-
wendig restauriert wurde. Die akustische Anlage des Instrumentes war auch vor der
umfangreichen Restaurierung außerordentlich - besonders, wenn man die jahrelangen
Strapazen und die klimatischen Bedingungen in Israel bedenkt. Vorsichtig und ohne
unnötig Materialien zu ersetzen, wurde bei der Restaurierung der Originalzustand des
Instrumentes größtenteils erhalten. Heute stellt sich das Instrument in hervorragendem
technischem Zustand dar und wird von Steinway in Austria für Konzerte und
Plattenaufnahmen eingesetzt.
D e r R u b i n s t e i n - F l ü g e l
09
IM PINZGAU STARTETE die Boston-by-Steinway-Tour für
das Land Salzburg. Anlässlich ihres neuen Musikschul-
gebäudes richtete die Musikschule Zell am See gemeinsam
mit Steinway in Austria die Feierlichkeiten im Pfarrsaal aus.
Acht Klassen von Haupt- und Volksschulen, jeweils in
Gruppen von bis zu 25 Schülern, kamen am ersten Tag in
den Pfarrsaal und ließen sich das Klavier anschaulich
erklären. Zunächst hörten sie, um einen besseren Eindruck
zu bekommen, ein kleines Konzert, bevor es im
Nachbarraum auf die Reise durchs Klavier ging. „Wo
kommt denn der Ton her?“, „warum ist der eine Ton so
lang und der andere so kurz?“, „...und der eine so laut, der
andere so leise?“, „wofür sind denn die Pedale?“ waren
Fragen, die es zu beantworten galt.
Am großen Festabend wurden die Gäste bereits im Foyer
musikalisch durch verschiedene Ensembles der Musikschule
mit Musik, Getränken und Quiz begrüßt.
Für den am Freitag stattfindenden kostenlosen Workshop
bei Frau Prof. Erben konnten sich Musikschüler aus dem
ganzen Land anmelden. Einige (auch Ältere) nutzten die
Möglichkeit, als Zuhörer dem Kurs beizuwohnen, bevor am
Abend die Musikschule den Tag und damit auch den
Veranstaltungsreigen mit dem Schülerkonzert „Das Klavier
im Pinzgau“ beendete.
„ E i n e L e g e n d e a u f R e i s e n “
T I R O L
So. 29.6. 1. Tiroler Orchestertag Oberhofen
Mo. 07.07. – Sa. 12.07. Sommerakademie Oberhofen
W I E N (Steinway-Haus)
Do. 12.06. Musikschule 5 (Margareten)
Di . 17.06. Musikschule 2 (Leopoldstadt)
Z u s a t z k o n z e r t
So. 11.05., 18.00 Uhr
Begabtenkonzert mit SchülerInnen der MS 5 und MS 2
Weitere Workshop-Termine unter: www.boston-by-steinway.at
11
p a n o r a m a
10
„DER FLÜGEL HÖRT AUF, EINE MASCHINE ZU SEIN. Er dringtmit seinem Klang in die Seele der Zuhörer und erfüllt sie mitWonne.“ Derart enthusiastisch beschrieb die New York Timesdie neuen Steinway-Instrumente. Seit 1853 revolutionierteSteinway & Sons den Klavierbau, führte z.B. die Kreuzbesaitungein, baute größere Resonanzböden, verwendete längere Saitenund speziell ausgesuchte Hölzer. Heute bekennen sich welt-weit über 1300 Künstler zu Steinway, weil diese Flügel – wie es Rudolf Serkin einmal sagte - eine „Beglückung für denMusiker“ sind.
seit 1853 The Standard of Excellence
Im September 1860, also bloß sieben Jahre nach der Firmengründung, wurde die neue, groß dimensionierte Steinway-Fabrik in New York eröffnet. Die Weichen für den weltweiten Erfolg des„Kultklaviers“ waren gestellt. (Abbildung aus: „Frank Leslie’s Illustrated News“)
Vierzehn männliche Angehörige der Steinway-Familie, 1927
Die mit Fahnen geschmückte Steinway-Hall in der 14th Street in New York, um 1900
Die Belegschaft der Gießerei, fotografiert 1885 in der Steinway-Fabrik auf Long Island. Die Werkmeister tragen Melone und Hut.
Foto
s &
Bild
er: S
tein
way
6
5
4
3
Komponente bzw. die Ergänzung von Solostücken „wird
hier (in Salzburg) leider zu wenig gepflegt. In Russland ist
Kammermusik bereits ab dem zweiten Studienjahr Pflicht.“
Und Lubimov weiter: Der „vielseitige, begabte Student
sucht nach Erweiterung seiner Visionen, nimmt jede
Möglichkeit wahr, sein Können und Wissen für eine breite-
re Anwendung zu nutzen.“ Daher sind für Lubimov die
weniger interessanten Studenten „die, die nur alleine spielen.“
„Das Klavier ist nur ein kleiner Teil der Musik", es sei daher
wichtig, auch über die Musikgeschichte, über die
Hintergründe zu den Werken Kenntnisse zu besitzen und
ganz allgemein zu wissen, was die Musik in den verschiede-
nen Zeiten bedeutet hat. Daher muss ein Musiker immer
weiter lernen und studieren.“ (pr)
Es spricht schon für ein hohes Maß an Willensstärke und
Kreativität, wenn ein russischer Pianist aufgrund seines
Interesses und seiner Neugier für das Umfeld seines
Instrumentes sich in den 80er Jahren in Europa nach histo-
rischen Instrumenten umschaut, um sie nach Russland zu
importieren, und sich dort quasi autodidaktisch mit der
historischen Aufführungspraxis vertraut macht. Dies ist
umso erstaunlicher, wenn dieser Musiker sich zugleich
intensiv mit der zeitgenössischen Musik auseinandersetzt.
Doch genau dies drückt die Vielseitigkeit von Alexei Lubimov
aus, Professor für Klavier am Mozarteum in Salzburg.
Diese Neugier nach ständiger Erweiterung des Repertoires
versucht Lubimov auch bei seinen Studenten zu wecken
und zu fördern: „Ich möchte, dass meine Studenten kreativ
werden, dass sie neugierig werden, ihren Horizont zu weite-
ren Musikrichtungen und Musikstilen erweitern und sich
zu ihrem Spiel das musikhistorische Wissen aneignen.
Denn aus dieser Arbeit heraus entwickelt sich dann die
jeweilige Persönlichkeit.“
Dafür vermittelt Lubimov in seinem Unterricht neben der
Technik und musikalischen Interpretation auch eben dieses
musikhistorische Wissen. „Meine Studenten spielen minde-
stens einmal pro Jahr historische Klaviere. Durch das
Spielen der verschiedenen Hammerklaviere aus der Zeit
Mozarts, Beethovens oder Schuberts bis hin zum
Instrument der heutigen Zeit kommt es zum Austausch
von Vergangenheit und Gegenwart, was ein Mitnehmen einer
Wahrnehmung der Mehrschichtigkeit des Hörens und
Verstehens, welches die Studenten in den klassischen Werken
erleben, in die Werke der
jüngeren Zeit mit sich
bringt“.
Existiert einerseits im
Studium bei Prof. Lubimov
die Komponente Alt-Neu,
ist der Professor auf der
anderen Seite ein Verfechter
der Kammermusik. Diese
möchte hinzufügen, dass in Zeiten von Stundenkürzungen
im musischen Bereich solche Initiativen unverzichtbar sind.
Mit den drei Außenstellen hat die LMS insgesamt 1400
Schüler, davon werden mehr als zwei Drittel in Ried unter-
richtet. Beispielgebend ist auch das Selbstverständnis des
Kulturamtes, das das kreative Potential der Kulturvereine
gezielt fördert und nützt. Es veranstaltet nicht das
Kulturamt, das ja oft nicht wirklich in der Szene involviert
ist, sondern die ansässigen Initiativen. Das Ergebnis ist ein
in seiner Vielfalt beein-
druckendes Konzertleben,
bei dem auch Schüler mit
Studenten in Orchester-
konzerten gemeinsam auf-
treten. Der Sprung vom
engagierten Amateur zum
professionellen Musiker soll
also so klein wie möglich
sein.
„Ich kann nicht stark genug
herausstreichen, wie viel hier
in die Kultur investiert wird“,
streut Geroldinger den
Verantwortlichen Rosen.
Auch im Wissen, dass in anderen Bundesländern die
Bereitschaft, die Musikausbildung zu fördern, weit weniger
ausgeprägt ist. Kurzum: Ried ist ein Vorbild. (ws)
12 13
Was Eduard Geroldinger, dem Leiter der Landesmusik-
schule Ried, zentrales Anliegen ist, sagt er fast beiläufig. Es
gehe ihm einfach um eine „Erlebnis-Qualität“ in seinem
Haus. Aber so wie er dieses Anliegen umsetzt, setzt er
schlicht Maßstäbe.
In Ried wird am 12. Mai nicht nur eine neue
Landesmusikschule eröffnet, die um 3,4 Millionen Euro
gebaut wurde. Die Stadt verfügt auch noch über einen neu
errichteten Veranstaltungssaal (300 Zuhörer), dessen
Prunkstück seit April ein neuer C-Flügel von Steinway &
Sons ist (Länge: 227 cm). „Ich habe“, berichtet Geroldinger
vom Findungsprozess, „meine Lehrer versammelt, um darü-
ber nachzudenken, was es werden soll. Es war erlaubt, auch
ein bisschen zu träumen. Schließlich war man sich schnell
einig, dass es ein Steinway werden sollte. Das Ziel haben wir
dann konsequent verfolgt und zum Glück auch umsetzen
können.“
Seit Jahren stand ein professioneller Flügel auf der
Wunschliste der Schule. Aber erst nach Bauabschluss des
Saales ist man in konkrete Verhandlungen getreten. Die
Stadt habe ursprünglich mit einer anderen finanziellen
Dimension gerechnet. Nachdem aber das politische Klima
in der Stadt sehr gut ist und die „Sinnhaftigkeit von
Kulturinvestitionen nicht angezweifelt wird“, hat man sich
rasch für den Ankauf eines Steinway entschieden. Der größte
Teil wurde von der Stadt übernommen, aber auch
Gemeinde und Land haben sich beteiligt.
Der C-Flügel soll vor allem Aufführungen vorbehalten blei-
ben. Und auch im Veranstaltungsbereich hat Ried einiges
zu bieten. Der Kulturkreis der Landesmusikschule und die
Jeunesse betreuen zwei hochwertige Veranstaltungsreihen.
Geroldinger will nicht weniger als „eine echte Klavierszene“
aufbauen. Junge russische Pianisten werden ebenso auftre-
ten wie besondere Talente aus der Musikschule. Es geht
darum, „Initialzündungen zu setzen“. Denn schließlich sind
alle, die die Musik zu ihrem Beruf machen, einmal vom
„Virus des Musizierens“ infiziert worden. Aber auch wenn
die Musik einmal nicht zum Berufswunsch wird: das
Musizieren selbst hat eine soziale Dimension. Und man
s t a n d p u n k t e e i n b l i c k
Wolfgang Stöffelmayr (li) und Eduard Geroldinger bei derFlügelauswahl im Steinway-Haus Wien
S t e i n w a y.T i p p
J U B I L Ä U M S A N G E B O T zur F inanzierung Ihres Ste inway- oder
Boston-Instrumentes
� 20% Anzahlung
� zinslose Restzahlung in maximal 48 Monatsraten
Info: 01 / 512 07 12 oder 0662 / 84 12 06
www.steinwayaustria.at oder
www.boston-by-steinway.at
Alexei Lubimov ::: geb. 1944 in Moskau ::: Studium am MoskauerKonservatorium bei Heinrich Neuhaus ::: weit gespanntesRepertoire vom Barock bis zur zeitgenössischen Musik ::: Gründerund künstlerischer Leiter des Avantgarde-Musikfestes „Alternativa“::: Gründer des Moskauer Barock-Quartetts und Mitgründer derMoskauer Kammerakademie ::: Professor für Klavier amMozarteum Salzburg ::: Weltweite Konzerttätigkeit ::: über 30Aufnahmen bei verschiedenen Labels ::: Mitorganisator derProkofieff-Reihe in der Steinway-Galerie Salzburg
Z u r P e r s o n
Steinway
Vermittelt seinen Studenten neben dem technischen Fundamentauch historische Klangwelten: Alexei Lubimov
priv
at
Alexei Lubimovbietet seinen Studenten in Salzburg ein umfassendes Musikverständnis
Initialzündung KlavierDie Landesmusikschule Ried erwirbt einen C-Flügel
Tätigkeit als Klavierpädagoge und Leiter des Bereichs Konzerte/Veranstaltungen in Westfalen | Mitinitiator und Organisator
des Freien Musical Ensembles Münster | Meisterkurse für Klavier bei Prof. R. Pröll und Prof. D. Krauss | Künstlerische
Tätigkeit in Deutschland innerhalb eines Klavierduos und als Klavierpartner bei Liederabenden | Seit Anfang 2003 bei
Steinway in Austria
6 STEFAN KNÜPFER ::: Cheftechniker ::: Betreuung der
Instrumente im Wiener Konzerthaus. Zusammenarbeit u.a.
mit Brendel, Fellner, Barenboim, Pogorelich. Exklusive
Betreuung der CD-Aufnahmen von Pierre-Laurent Aimard;
Reparaturen | Geboren im Hamburg/D | Ausbildung zum
Klavierbauer bei Steinway & Sons | Anschließend Ausbild-
ung zum Steinway-Konzerttechniker | In den folgenden 9
Jahren weltweite Tätigkeit bei internationalen Wettbe-
werben, u.a. in Moskau (Tschaikowsky), Warschau
(Chopin) und Tel Aviv (Rubinstein), sowie Aufträge von
wichtigen Konzerthäusern auf allen fünf Kontinenten |
Ausbildertätigkeit an der „Steinway Academy for concert
technicians“ | Seine Forschung zur Klangoptimierung
mündete in mehrere Steinway-Patente | Seit 1999 bei
Steinway in Austria
7 ROLAND ZINNICKER ::: Konzerttechniker ::: Einsatz bei
Plattenaufnahmen und im Konzertbereich, zB. Buchbinder,
Andsnes, Leonskaja, Bronfman; Betreuung der Schubertiade
Schwarzenberg und des Mozartwettbewerbes Salzburg |
Geboren in Zofingen/CH | Ausbildung zum Klavierbauer
bei Krompholz & Co KG | Volontariat bei Steinway &
Sons und Absolvierung der Steinway-Akademie in
Hamburg | Seit zwei Jahren bei Steinway in Austria
8 STEFAN CLAUSHUES ::: Technik und Organisation :::
Koordination für Mieten und Verleih; Termine für Stim-
mungen und Reparaturen; Besichtigungen und Schätzungen |
Geboren in Rhede/D | 1980-89 Ausbildung zum Klavierbauer in der Fa. Lyra-Musikhaus (Münster / Westfalen) |
Klaviertechniker bei Heinersdorff (Düsseldorf ) | Erste intensive Erfahrungen mit Steinway | Danach bei Fa. Merta (Linz),
u.a. Betreuung des Brucknerhauses | Absolvierung der Steinway-Akademie in Hamburg | Seit 2001 bei Steinway in Austria
9 MARIANNE SCHMID ::: Klaviertechnikerin ::: Technische Betreuung, auch im institutionellen Bereich; Reparaturen |
geboren in Zürich | nach Schulabschluss Klavierbau-Lehre in Zürich (Fa. Jecklin) | 1995-97 im elterlichen Betrieb
beschäftigt | 1997-99 Maturaschule | 1999-2002 Klaviertechnikerin bei Fa. Jecklin (Außendienst) | Seit 2002 bei Steinway in Austria
10 JOACHIM RÖMER ::: Klaviertechniker ::: Technische Betreuung, vor allem im Musikschul-Bereich | Geboren in
Schleswig- Holstein | Zunächst Ausbildung zum Tischler, danach Ausbildung zum Klavierbauer bei der Firma Steinway &
Sons in Hamburg | Außendiensttechniker bei Firma A. Döll in Hannover | Werkstattleiter im Steinway-Haus Hamburg |
Verkaufsberater im Steinway-Haus Berlin | Reisetechniker in der Serviceabteilung, Steinway & Sons Hamburg | Ab Mai
2003 bei Steinway in Austria
1 CHRISTOPH KOLLER ::: Geschäftsführender Gesellschafter ::: Operativ tätig in den Bereichen: Marketing Österreich,
Projektentwicklung. Bindeglied für Technik, Verkauf, Organisation und Marketing ([email protected]) | Geboren in
Linz/OÖ. | Verheiratet, 2 Kinder | 15 Jahre als Klaviermacher tätig (u.a. Betreuung der Klavierfestspiele an der Ruhr als
Konzerttechniker) | Technische Leitung der Klavier- und
Flügelproduktion des Hauses | Ausbildung zum Steinway-
Konzertechniker in der Steinway-Akademie Hamburg | 4
Semester Kulturmanagement in Salzburg | 1995 Aufbau
von Marketing- und Organisationsstrukturen für Steinway
& Sons und Boston in Westösterreich | Geschäftsführer seit
1997 | Aufbau Steinway-Haus Wien 1997 und Steinway-
Galerie 2001
2 DR. PAUL HÖVELMANN ::: Konsulent :::
Unternehmensstrategische Konzepte, Beratung in Wirtschafts-
fragen ([email protected]) | geboren in
Arnsberg/D | Studium der Volkswirtschaftslehre in
Münster und Freiburg | nach der Promotion zum Dr. rer.
Pol. beschäftigt bei der Firma Henkel KGaA in Düsseldorf
und in den USA (u.a. als Group Vice President Fine
Chemicals & Polymers), weltweite Verantwortung für
spezifische Marktsegmente | Beratende Begleitung des
Steinway-Hauses Wien seit der Gründung | Seit 2002
regelmäßiger Konsulent von Steinway in Austria
3 DR. DOROTHEA LANGER ::: Büroleitung Österreich :::
Empfang, Finanzadministration, Koordination von
Marketing und Grafik ([email protected]) |
Geboren in Mistelbach/NÖ | Absolvierte dort das musisch-
pädagogische Gymnasium und lebt seit nunmehr über 20
Jahren in Wien | Studium der Ethnologie an der Universi-
tät Wien (Promotion 1990) | Im Anschluss über 10 Jahre
als Konferenzmanagerin in nationalen wie auch internatio-
nalen Organisationen tätig | Seit Jänner 2003 bei
Steinway in Austria
4 WOLFGANG SCHAUFLER ::: Stv. Geschäftsführer, Steinway-Haus Wien ::: Betreuung der Wiener Musikinstitutionen,
Kooperationen mit Veranstaltern, Redaktion des Magazins von Steinway in Austria, Privatkunden-Betreuung, Künstlerbetreuung,
Veranstaltungen im Steinway-Haus Wien ([email protected]) | Geboren in Hollabrunn/NÖ | Studium der
Instrumental- und Gesangspädagogik sowie der Musikwissenschaft | bislang tätig als Musikredakteur (ORF-Fernsehen) |
Musikdramaturg und Pressesprecher (Salzburger Festspiele) | Abteilungsleiter Öffentlichkeitsarbeit (Kölner Philharmonie) |
Kulturredakteur („Der Standard“) | Seit 2002 bei Steinway in Austria
5 PETER RENFORDT ::: Leiter der Steinway-Galerie Salzburg und Repräsentant Westösterreich ::: Betreuung der Kultur-
institutionen, Konservatorien und Musikschulen in Westösterreich, Privatkunden-Betreuung, Veranstaltungen Steinway-Galerie
Salzburg, Koordinator für Kooperationen von Steinway in Austria in Westösterreich ([email protected]) | Geboren in
Gelsenkirchen/D | Bis 1998 Klavierstudium (Abschluss Diplom) an der Musikhochschule Detmold | Danach Musikschul-
14 15
i n t e r ni n t e r n
Stei
nw
ay in
Au
stri
a .
Das
Tea
m
1
7
510
2
3
4
6
8
9
Foto Fayer
: : : P I E R R E - L A U R E N T A I M A R D & S T E FA N K N Ü P F E R Am 17. Februar gaben
im Wiener Konzerthaus Pierre-Laurent Aimard und Cheftechniker Stefan Knüpfer Einblick in die
spannende Beziehung zwischen Klaviertechniker und Pianist. Der „Neue Saal“ war vollbesetzt und
die Salzburger Nachrichten berichteten euphorisch: „Man erhielt - mit Aimard und dem Steinway-
Cheftechniker Stefan Knüpfer als ‘Dozenten’ - Einblick in das Innenleben der beiden in Gebrauch
stehenden Konzert-Flügel des Konzerthauses und welche Tricks in letzter Minute Klang und
Intonation des Klaviers oder manchmal auch nur das subjektive Befinden der Stars retten können.
Das geht von der Reparatur von Hämmern, dem Abstellen schlichten Schepperns hoher Töne über
Feinstimmungen, die bewirken, dass lange Legato-Anschläge auch wirklich im Saal zur Geltung kom-
men und nicht gleich ‘verschwinden’, bis zu etwas wolkigen Wünschen. Während der Aufnahme des
4. Beethoven-Konzerts unter Harnoncourt wollte Aimard Folgendes: ‘Es sollte so klingen, als würde
die Sonne durch eine Nebelwand brechen.’ Der Techniker schaffte es - und wie das ‘vorher’ und
‘nachher’ klang, wurde von Aimard dann auch zum Entzücken des Publikums demonstriert, ganz
ohne ‘Spieltricks’. Und Aimard zeigte auch noch, wie es ist, wenn man mit derselben Lautstärke ein-
mal ‘für sich’, das andere Mal für den ganzen Saal spielt, so,
dass die Musik bis in den letzten Winkel trägt. Famos!“ : : :
M A R I N O F O R M E N T I 1965 in Italien geboren, zählt
Marino Formenti zu den herausragenden Pianisten zeitgenös-
sischer Musik. Seit 1994 Mitglied des „Klangforum Wien“
hat er u.a. bei den Salzburger Festspielen als Solist gastiert.
Nun hat Formenti, betreut von Steinway in Austria, zwei
CDs aufgenommen, die seinen Ruf mit Sicherheit festigen
werden. „Ich habe versucht“, erzählt Marino Formenti, „mit ‘nothing is real’ eine
CD mit neuer Musik zu produzieren, die zum Anhören da ist. Nicht für die
Schublade, für die Fortbildung, für die ledigliche Freude am Besitz, sondern fürs
Hören. Am liebsten in der Badewanne.“ Auf „nothing is real“ ist aber keine „dahin-
plätschernde Ambientemusik“ zu hören, sondern die schönsten Klavierwerke von
Beat Furrer, Georg Friedrich Haas, John Cage, Alvin Lucier, Salvatore Sciarrino und
Roman Haubenstock Ramati. Dazu ist, ebenfalls bei col legno, ein Aufnahme des Klavierwerks von Helmut Lachenmann
erschienen. : : : PA U L G U L D A Als einen herkömmlichen „Klassenabend“ wollte Paul Gulda den Abend mit seinen
Studenten der Wiener Musikuniversität im Steinway-Haus Wien nicht verstanden wissen. Zum Semester-
abschluss moderierte der Pianist und Pädagoge ein Programm, das vom einfachen Duo bis zur virtuosen
Literatur, von der klassischen Sonate bis zum großen Konzert alles beinhaltete. Gulda sucht neue Wege der
Vermittlung. Nicht dem phantasiearmen Abschnurren der Programme gilt sein Interesse, sondern den
Querverbindungen, dem Aufspüren von kulturgeschichtlichen Zusammenhängen. Nicht die Konkurrenz zwi-
schen den Studenten ist sein Thema, son-
dern der persönliche Zugang jedes einzel-
nen zur Literatur, das gemeinsame
Erfahren von Kunst als unverzichtbarem
Lebensstoff. Dass so ein Konzert mehrere
Stunden dauert, liegt in der Natur
der Sache.
1716
Sind Sie mit Ihrem Steinway wirklich zufrieden?
Leider finden sich viele Kunden damit ab, dass Ihr Steinway
die ein oder andere „Problemzone“ hat. „Schlechte Serie“
heißt es dann oft als Begründung. Das ist mir so zu einfach.
Man stelle sich einmal vor, man geht zum Arzt und
bekommt zu hören: „Da kann man leider nichts machen,
das ist leider ein ganz schlechter Jahrgang!“ Würden wir das
akzeptieren? Sicher nicht. Ich kenne mittlerweile die meisten
Jahrgänge der Steinway-Instrumente und ich kann nicht
behaupten, dass ich auf unlösbare Probleme gestoßen bin.
Oft liegen die Fehler nur in einer Kombination aus
Verschleiß und unzulänglicher Bearbeitung des
Instrumentes, und das Potential des Instrumentes ist bei
weitem nicht ausgeschöpft. Original-Ersatzteile allein
machen die Qualität sicher nicht aus. Auch die technische
Bearbeitung muss unbedingt nach den strengen Steinway-
Qualitätsrichtlinien ausgeführt werden. Als Garantie hierfür
bürgt seit nunmehr 10 Jahren das Zertifikat der „Steinway
Academy for concert technicians“, der höchsten
Fortbildungseinrichtung von Steinway & Sons, zu der nur
Klaviertechniker mit entsprechender Qualifikation zugelas-
sen werden. Hauptziel der Ausbildung ist es, ein Gefühl für
die Erfordernisse des Instruments zu entwickeln und umzu-
setzen. Der ständige Erfahrungsaustausch mit den welt-
besten Pianisten ist hier eine unverzichtbare Hilfe, denn
auch Pianisten messen nicht, sie fühlen. Wenn Sie also
wissen wollen, was Ihrem Steinway wirklich fehlt, kommen
Sie zu „Steinway in Austria“. Alle unsere Klavierbauer sind
erfolgreiche Absolventen der Steinway-Akademie.
Das ist weltweit einmalig!
Stefan Knüpfer,Cheftechniker von Steinway in Austria, über Fragen derrichtigen Wartung
Kon
zert
.Vo
rsch
au
Der Pianist Pierre-Laurent Aimard und derSteinway-Cheftechniker Stefan Knüpfer imWiener Konzerthaus
In Amerika mit hymnischen Kritiken bedacht:der aus Italien gebürtige, in Wien lebendeMarino Formenti
Paul Gulda wurde zum Semesterendeim Steinway-Haus Wien von seinenStudenten beschenkt
KONZERTHAUS (www.konzerthaus.at)
Soloabende4 4 Mozartsaal
4.5.2003, 19.30 UhrANDREAS HAEFLIGER Mozart, Schubert, Ades, Beethoven
15.6.2003, 19.30 UhrMARC-ANDRE HAMELINBach, Schumann, Rzewski
4 4 Großer Saal
7.5.2003, 19.30 UhrARCADI VOLODOSSkrjabin, Schubert, Liszt
22.5.2003, 19.30 UhrRUDOLF BUCHBINDERSchumann, Brahms
30.5.2003, 19.30 UhrALFRED BRENDELBeethoven, Mozart, Schubert
Klavierkonzerte4 4 Großer Saal
8. und 9. 5. 2003, 19.30 UhrCAMERATA SALZBURG &LANG LANG Beethoven
Dirigent: Franz Welser-Möst
4 4 Großer Konzerthaussaal
Wiener Festwochen15. und 16.6.2003, 19.30 Uhr WIENER KAMMERORCHESTER &GOTTLIEB WALLISCH Mozart
Dirigent: Sir Neville Marriner
19.6.2003, 11.00 UhrWIENER SYMPHONIKER & RUDOLF BUCHBINDER Beethoven
Kammermusik4 4 Mozartsaal
19.5.2003, 19.30 UhrBORODIN-QUARTETT &ELISABETH LEONSKAJASchostakowitsch, Franck, Schumann
1.6.2003, 19.30 UhrADRIAN & ALFRED BRENDEL Beethoven
10.6.2003, GUARNERI QUARTETT &ELISABETH LEONSKAJABrahms, Dvorak
16.6.2003, 19.30 UhrENSEMBLE WIEN-BERLIN, ELISA-BETH LEONSKAJAMozart, Haas, Poulenc, Beethoven
MUSIKVEREIN (www.musikvere in.at)
4 4 Großer Saal
12.5.2003, 19.30 UhrTZIMON BARTO Liszt
3.6.2003, 19.30 UhrMAURIZIO POLLINI Chopin, Debussy
Klavierkonzerte15. und 31.5.2003, 19.30 UhrWIENER KAMMERPHILHARMONIE &TILL FELLNER Beethoven
Dirigent: Claudius Traunfellner
CARINTHISCHER SOMMER (www.car inthischersommer.at)
4 4 Stiftskirche Ossiach
7.7.2003, 20.30 UhrCYPRIEN KATSARIS Bach
21.7.2003, 20.30 UhrOLEG MAISENBERG Skrjabin, Medtner, Prokofjew
26.7.2003, 20.30 UhrRUDOLF BUCHBINDER Liszt, Schubert
6.8.2003, 20.30 UhrSTEFAN VLADAR Chopin
MARIA RADUTU Brahms, Schumann
16.8.2003, 20.30 UhrMIKHAIL RUDY Brahms, Schumann
LISE DE LA SALLE Ravel
SCHLOSSKONZERTE GRAFENEGG (www.grafenegg.at)
3.5.2003, 19.00 UhrWIENER JEUNESSE ORCHESTER &ANIKA VAVIC Tschaikowsky
Dirigent: Herbert Böck
24.5.2003, 19.00 UhrFERHAN & FERZAN ÖNDER Gershwin, Corea, Savage
15.6.2003,18.00 UhrGRIGORY SOKOLOW Bach, Beethoven
22.6.2003, 19.00 UhrMIKA SATO, PHILIPPE GIUSIANOChopin-Gala
Wels , Stadttheater Gre i f(www.rt6wels .at )
9.6.2003, 19.30 UhrGUARNERI QUARTETT &ELISABETH LEONSKAJAHaydn, Brahms, Dvorak
31.7.2003, 19.30 UhrALFRED BRENDELBeethoven, Mozart, Schubert
SCHUBERTIADE (www.schubert iade.at)
8.6.2003, 11.00 UhrALAIN PLANES Schubert
12. und 13.6.2003, 20.30 UhrWIENER KAMMERPHILHARMONIE &TILL FELLNER Beethoven
Dirigent: Claudius Traunfellner
16.6.2003, 16.00 UhrARCADI VOLODOS Skrjabin,Rachmaninoff, Schubert, Saint-Saens/Liszt
17.6.2003, 20.00 UhrMITSUKO UCHIDABeethoven, Mozart, Schubert
20.6.2003, 20.00 UhrADRIAN & ALFRED BRENDEL Beethoven
22.6.2003, 20.00 UhrALFRED BRENDELBeethoven, Mozart, Schubert
SALZBURGER FESTSPIELE(www.salzburgfest iva l .at )
4 4 Großes Festspielhaus
31.7.2003, 21.00 UhrARCADI VOLODOSSkrjabin, Rachmaninow, Schubert, Liszt
16.8.2003, 11.00 UhrALFRED BRENDELBeethoven, Mozart, Schubert
4. und 5.8.2003, 21.00 UhrWIENER PHILHARMONIKER & JEWGENIJ KISSIN Beethoven
Dirigent: Semyon Bychkov
6.8.2003, 21.00 UhrMAURIZIO POLLINISchönberg, Schumann, Chopin
8.8.2003, 21.00 UhrJEWGENIJ KISSIN Schubert, Liszt
4 4 Schüttkasten
27.7.2003, 16.00 UhrFLORIAN KRUMBÖCKWellesz, Reger, Korngold u.a.
9.8.2003, 16.00 UhrANNA GOURARI Henze, Skrjabin, Schtschedrin
2.8.2003, 16.00 UhrFAZIL SAY Haydn, Strawinsky
3.8.2003, 16.00 UhrMICHAEL WENDEBERGMozart, Webern, Boulez, Schumann
10.8.2003, 16.00 UhrYUNDI LI Chopin, Liszt
s e r v i c e
Betty Freeman
Steinway
Steinway
S t e i n w a y.T i p p
J u b i l ä u m s - K o n z e r t e im Steinway-Haus Wien
von 28.6. bis 1.7.2003
(u.a. mit Alfred Brendel)
nähere Infos: www.steinwayaustria.at
e v e n t s s t i m m u n g . s a c h e
me
ist
er
.t
ipp
s
19
s e r v i c e
18
Gewinn.FrageIn welcher Stadt wurde Daniel Barenboim geboren?a) Buenos Airesb) Tel Avivc) Berlin
Die richtige Antwort können Sie in diesem Heft nachlesen. Schicken Sie die Lösung bitte
bis 31. Juli 2003 zusammen mit Ihrem Namen und Ihrer Adresse an „Steinway in Austria,
Opernring 6 – 8, 1010 Wien“ oder „[email protected]“ (Betreff: Gewinnspiel).
Der erste Preis ist eine Einladung zu einem exklusiven Wochenende beim Carinthischen Sommer.
Auch etliche Steinway-T-Shirts sowie Boston-Kaffeetassen kommen zur Verlosung.
Die Verlosung findet unter Ausschluss des Rechtsweges statt. Die Gewinner werden schriftlich verständigt.
Eine Barablöse der Gewinne ist nicht möglich.
Tom
Tav
ee
Der 1970 geborene Amerikaner BRAD MEHLDAU gilt als der
Erneuerer der Königsdisziplin des Jazz: des Klavier-Trios. Von den
Fachmagazinen als wichtigster Jazz-Pianist seiner Generation bezeichnet,
spielt Mehldau mit der Wahrnehmung dessen, was Jazz heute bedeuten
kann, und legt gleichzeitig nahe, dass schon die Frage nach solchen
Kategorien obsolet geworden ist. Wolfgang Schaufler beantwortete er
folgende Fragen:
IMPRESSUM Steinway.Magazin für Freunde von Steinway in Austria :::
Herausgeber und Medieninhaber: Steinway in Austria, Opernring 6-8, A 1010 Wien,
Tel. 01/512 07 12-0 ::: Für den Inhalt verantwortlich: Christoph Koller, Wolfgang
Schaufler ::: Konzeption: Steinway in Austria ::: Redaktion: Wolfgang Schaufler :::
Grafik/Layout: pinkpixels ::: Bildbearbeitung: Reinhard Wulz ::: Zeichnungen:
Peter Kufner ::: Coverfoto: Sheila Rock ::: Druck: Berger ::: Autoren dieser Ausgabe:
Prof. Dr. Gerda Fröhlich, Stefan Knüpfer, Christoph Koller, Wolfgang Schaufler,
Peter Renfordt
DANIEL BARENBOIM: Live from the Teatro Colón 2000
Der 19. August 1950 war ein denkwürdiger Tag in Argentiniens
Musikleben: In einem kleinen Theater in Buenos Aires gab in kurzen
Hosen der siebenjährige Daniel Barenboim sein Konzertdebüt. Exakt
50 Jahre später kehrte er als musikalischer Weltstar zurück und gab
dasselbe Konzert (angereichert durch etliche Zugaben) noch einmal –
diesmal allerdings im berühmten Teatro Colón. Herzstück des
Konzerts waren Mozarts C-Dur-Sonate (KV 330) und Beethovens
„Appassionata“. Beide zeigen, dass Barenboim die Musik orchestral
denkt (was vor Jahrzehnten Jewgenij Mrawinsky dazu veranlasste, ihn
zum Dirigieren zu ermuntern), sich rhythmisch aber nie einengen
lässt. Er zieht auf einem sehr direkt aufgenommenen Steinway die
Summe seines pianistischen Lebens. Ein frenetisch bejubeltes,
berührendes Zeitdokument. (EMI)
s e r v i c e
TOSCA: „Dehli 9“ : : : Benannt nach der gemeinsamen Schülerband von Rupert Huber und Richard Dorfmeister, wurde
sie „in ihrer entspannten Präzision“ als „ein Lehrstück in Sachen Qualitätspflege“ beschrieben. Hubers minimalistische
Ideen-Splitter am Klavier werden von Dorfmeister behutsam verfremdet. Eine (vom Anspruch her gar nicht so kleine)
Nachtmusik für das 21. Jahrhundert. (G-Stone)
CD.EmpfehlungenMITSUKO UCHIDA: „Deutsche Tänze“ : : : Da der Biedermeier sich selbst gerne in den Salons feierte, hatten Schuberts
„Deutsche Tänze“ im alltäglichen Leben mehr Erfolg als seine großen Werke. Mitsuko Uchida spielt diese Albumblätter aber
alles andere als gesellig. Sie grundiert die Tanzrhythmen mit Melancholie. Auch in der originellen a-Moll-Sonate (D537)
und der Mozart-nahen A-Dur-Sonate (D 664) überwiegt die Nachdenklichkeit. (Philips)
PIERRE-LAURENT AIMARD / NIKOLAUS HARNONCOURT: „Beethoven Klavierkonzerte“ : : : Der französische
Meisterpianist und der zur Kultfigur aufgestiegene Nikolaus Harnoncourt haben sich von verschiedenen musikgeschichtli-
chen Polen Beethoven genähert. Entstanden ist eine Lesart, in der sich Harnoncourts impulsive Energie mit dem struktur-
betonten Zugang Aimards verblüffend ergänzt. Beide rütteln gewaltig am vermeintlich erstarrten Denkmal Beethoven, der
dadurch so lebendig und zeitgenössisch klingt wie selten zuvor. (Warner/Teldec)
HAYDN-TRIO: „Joseph Haydn Klaviertrios“ : : : Das Haydn-Trio Eisenstadt gestaltet einen regelmäßig ausverkauften
Konzertzyklus bei den Burgenländischen Haydnfestspielen, wo es unter anderem alle 43 Haydn-Trios aufführte. Diese zum
Teil kaum bekannten Werke spielt es nun komplett ein. Die Musiker sind mit Haydns musikalischem Dialekt bestens
vertraut. Erfrischend im Zugang, hochprofessionell in der Umsetzung. (extraplatte)
LEIF OVE ANDSNES / IAN BOSTRIDGE: „Schubert Klaviersonate“ : : : Erst jüngst debütierte Leif Ove Andsnes mit
überwältigendem Erfolg in der Carnegie Hall. Hier kombiniert er Schuberts tragische A-Dur-Sonate (D 959) mit späten
Liedern (Ian Bostridge, Tenor). Andsnes taucht Schubert nicht in dunkle Farben, sondern steht staunend vor den
klanglichen Wundern dieser Musik, deren Abgründe wie im Traum vorbeiziehen. (EMI)
MARINO FORMENTI: „nothing is real“ : : : Marino Formenti hat mit „nothing is real“ eine CD „für die Badewanne“
aufgenommen. Neue Musik muss nicht sperrig sein. Hier erblüht sie in all ihrem Klang- und Formenreichtum. Im Sinne
von John Cage kann man sagen: happy new ears. Werke von Beat Furrer, John Cage, Salvator Sciarrino, Alvin Lucier u.a.
(col legno)
WAS EMPFEHLEN SIE JUNGEN JAZZ-STUDENTEN AUF DER SUCHE NACH IHREM WEG?
Ein Jazzmusiker zu werden ist eine sehr individuelle Reise. Manche haben gute Erfahrungen mit einem pädagogischen Umfeld
gemacht, wo sie Dinge in einer gewissen Ordnung lernen. Andere verbessern sich autodidaktisch. Das Wichtigste ist zu wissen,
was man erreichen will. Ohne ausreichende Ehrlichkeit zu sich selbst geht’s nicht. Wichtig ist, die Musik zu studieren, die man
liebt. Als Allererstes sollte ein emotionaler Zugang stehen. Wenn das passiert ist, kommt die Selbstdisziplin wie von selbst: man
will ja schließlich technisch so weit kommen, um all das auszudrücken, was in einem drinnen darauf wartet, mitgeteilt zu werden.
WIE SOLLTE EIN JAZZPIANIST ÜBEN?
Ich mache immer einen Unterschied zwischen üben und spielen. Wenn ich wirklich übe, bedeutet das, dass ich mir Dinge erar-
beite, die ich vorher am Klavier noch nicht beherrschte. Dabei sage ich mir nie: „Ich muss so und so lange üben.“ Über die Länge
der Zeit mache ich mir nie Gedanken. Wichtig ist die Qualität der Zeit, die man übt. Wenn du drei Stunden nur das spielst, was
du kannst, kannst du mitunter auch schlechte Gewohnheiten vertiefen und Probleme weiterschleppen.
WIE WICHTIG IST THEORIE?
Für mich persönlich sehr wichtig. Man sollte sie sich einmal aneignen. Obwohl, in meinem aktuellen Spiel will ich nicht zu laut
darüber nachdenken, damit die Theorie kein zu wichtiges Eigenleben bekommt.
WAS FASZINIERT SIE AM JAZZ-TRIO?
Ich bin zwar der Leiter, aber es gibt ein großes Potential zur Interaktion. Vergleichbar mit einem Streichquartett. Jedes Instrument
hat zu jeder Zeit eine wichtige, ausdrucksstarke Stimme. In größeren Ensembles verliert man den unmittelbaren Ausdruck.
SIE SIND OFFEN FÜR VERSCHIEDENE MUSIKSTILE, VON BRAHMS BIS SCHNITTKE, PAUL SIMON ODER RADIOHEAD.
EINE GARANTIE FÜR INSPIRATION?
Vielleicht ist es gar nicht nötig, sich bei verschiedenen Stilen zu bedienen, um inspiriert zu sein. Diese Komponisten sind einfach
jene Art von Musik, die ich liebe. Seit ich jung bin, höre ich Jazz, Klassik und Rockmusik. All das hat mein Spiel beeinflusst.
SIE SIND STEINWAY-ARTIST. WAS LIEBEN SIE AN EINEM STEINWAY?
Die Qualität der Töne ist so, dass sie nach außen klingen und gleichzeitig zu dir zurückkommen, dir etwas zurückgeben. Eine
vergleichbare Resonanz habe ich bei keinem anderen Klavier je gefunden. Das klingt vielleicht ein bisschen „mystisch“, aber es
erlaubt mir einige sehr konkrete und expressive Klangmöglichkeiten auszudrücken, die auf anderen Flügeln nicht möglich wären.
Das tiefe und mittlere Register eines Steinway ist von besonderem Reichtum. Das erscheint mir für Werke von Brahms perfekt.
Dezimen und Sexten haben in diesem Register eine andere Bedeutung, die Harmonien sprechen auf verführerische Weise zu dir.
Sie haben einen sinnlichen, menschlichen Aspekt.