Kubus IT Professionelles Projektmanagement in der Praxis, © 2008 Dr. Harald Wehnes Universität...
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kubus ITProfessionelles Projektmanagement in der Praxis, © 2008 Dr. Harald WehnesUniversität Würzburg, FB Informatik, Prof. Dr. P.Tran-Gia 1
Professionelles Projektmanagement in der Praxis
Veranstaltung 3 – Teil 1 (05.05.2008):Projektplanung 1
SS 2008
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Agenda
Organisatorisches Vortrag 2: Eskalationsmanagement Projektplanung I
Phasenplan Meilensteinplan Projektstrukturplan (PSP) Arbeitspakete / Vorgänge Aufwandschätzung Ablauf- und Terminplanung Praxisbeispiele
Berichte der PL der Teams 1 und 5 zur Aufgabe 2
Projektplanung I mit MS Project 2007
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ProjektdokumentationProjektdokumentation
Termine 2008 (Stand: 05.05.2008)
Datum Aufgabe Team 1 Team 2 Team 3 Team 4 Team 521.04.08 1 V05.05.08 2 x V x19.05.08 3 V x 02.06.08 4 x x V 16.06.08 5 x x V30.06.08 6 x x x14.07.08 AP 1 2 3 4 5x: Präsentation PL V: Vortrag aktuelles PM-Thema AP: Abschluss-Präsentation
V2LösungAufgabe
1
V3LösungAufgabe
2
V4LösungAufgabe
3
V5LösungAufgabe
4
V6LösungAufgabe
5
MS 1:MS 1:AbnahmeAbnahme
„„Planung undPlanung undAufgaben-Aufgaben-VerteilungVerteilung“
MS 2:MS 2:Abnahme Abnahme PrototypPrototyp
Ab-Ab-schluss-schluss-Präsen-Präsen-tationtation
21.04. 5.5. 19.5. 2.6 16.6. 14.7.14.5. 9.6.
V1
14.04.
V7AbgabeProjekt-
Doku
30.6
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Organisatorisches: Feedback
Zur Aufgabe 2 Insgesamt sehr gute Ideen z.T. sehr großes Engagement beim Projektbericht Foliensatz
• Präferenzmatrix und Nutzwertanalyse fehlten z.T. in der 1. Fassung
Projektberichte • Sind z.T. noch unvollständig (grafische Darstellung des
Projektumfeldes, Zielhierarchie, Stakeholde-Portfolio)• Bitte inhaltliche Vorgaben beachten!• Ergänzungen bis zum 12.05.2008 nachliefern
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Organisatorisches: Anforderungen an die Vorträge
1. Folie Vortragstitel, ggf. Untertitel; Vortragende/r, Team Ort, Datum der Präsentation
2. Folie: Agenda-Folie („Fahrplan“) Letzte Folie: Quellenangaben Folienmaster
Fußzeilen mit Titel und Seitenzahlen Tipps zur Folienerstellung (Vorlesung 2) beachten, insb. Lesbarkeit
der Folien Vortrag
Probevortrag im Team (dry run) Freier Vortrag
Blickkontakt zu den Zuhörern, Lautstärke, Gestik Eigenbewertung
Fragebogen direkt nach dem Vortrag: Selbst ausfüllen Teambewertung
Fragebogen direkt nach dem Vortrag: Füllt Ihr Team aus Anschließend: Dozentenfeedback: Besprechung der beiden
Fragebögen im Rahmen der Videoanalyse
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zu Aufgabe 2: Projektbericht
1. Projekt / Projektziele1.1 ProjektbeschreibungSteckbrief mit stichwortartigen Angaben zu Inhalt, Dauer, Budget, eigener Rolle im Projekt mit Verantwortlichkeiten und Motivation, Angaben zu Auftraggeber/Kunde, Unternehmen und Kontext.1.2 Zielbeschreibung / ZielhierarchieBeschreibung, Klassifizierung (z.B. nach Ergebnis- und Vorgehenszielen oder nach Termin-, Leistungs- und monitären Zielen), und Priorisierung der Ziele. Darstellung einer Zielhierarchie. Die Zielformulierung muss operationalisiert sein und erkennen lassen, wie die Ziele gemessen werden können.1.3 Zielbeziehungen / ZielkonflikteDarstellung der Beziehungen zwischen den Zielen. Beschreibung mindestens einer Zielkonkurrenz. Ursache für Zielkonflikte mit Beispielen
2. Projektumfeld, Stakeholder2.1 Projektumfeld, UmfeldfaktorenGrafische Darstellung des Projektumfeldes, Erfassen aller relevanten Faktoren; Klassifizierung z.B. nach internen und externen Faktoren. Beschreibung und Bewertung der Schnittstellen2.2 Stakeholder (Interested Parties)Stakeholderanalyse als tabellarische Beschreibung und Bewertung der Stakeholderinteressen und -einflüsse.2.3 Stakeholderportfolio und StakeholdersteuerungGrafische Darstellung und Beschreibung der Maßnahmen zur Stakeholdersteuerung auf der Basis des Stakeholderportfolios
Inhaltliche Anforderungen kursiv
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Organisatorisches: Abnahme der Projektplanungen am 13.5.2008
MS Office Project 2007 Downloadbar vom RZ der Uni Würzburg: www.studisoft.de
Die offizielle Planabnahme (Meilenstein) erfolgt am Mittwoch, 14.05.08 im Video-Lab (A205; L3):
15:00 Team 1 15:15 Team 2 15:30 Team 315:45 Team 4 16:00 Team 5 16:15 Team 6
Hierzu sind vom PL oder einem Teammitglied die folgenden Planungen zur Freigabe vorzulegen: Phasenplan Meilensteinplan Grafische Darstellung des Phasenplans mit den Meilensteinen Projektstrukturplan mit der Aufgabenverteilung (APs) der Teammitglieder
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Vortrag 2: Eskalationsmanagement
Unter Eskalation versteht man die stufenweise Delegationeines Projekt-Problems in einer höhere Instanz. Diese tritt meist dann ein, wenn die eskalierende Ebene keine ausrei-chenden Mittel oder Kompetenzen hat, um die erforderlichen Maßnahmen zur Behebung des Problems einzuleiten.
Wie werden Probleme in der PM-Praxis richtig eskaliert?
Quelle: Gero Lomnitz: Probleme richtig eskalieren – Eskalation statt
Resignation. Projektmagazin 22/2007
Aufgabe Auswertung des Artikels Präsentation der wichtigsten Aussagen zur Fragestellung
Termin: 05.05.2008
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Projektverlauf: Phasenkonzept
Projekt läuft in mehreren Phasen ab Hauptphasen:
Initiali-sierung Planung Durch-
führung Abschluß
Aufgaben des Projektleiters ändern sich stark während der Laufzeit des Projektes
Projekt-Ergebnis
P r o j e k t – P r o z e ß
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„Projektphasen in der Realität“
1. Begeisterung
2. Verwirrung
6. Auszeichnung
der Nichtbeteiligten
3. Ernüchterung
4. Suche der Schuldigen
5. Bestrafung
der Unschuldigen
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Aufgaben in der Planungsphase?
Aufteilung des Projektes in Teilprojekte Arbeitsaufteilung Zeitplan aufstellen Festlegung der Techniken und Standards mit denen man
arbeitet Ressourcenplanung Kostenplanung
Workshopteil
1. Aufgaben 2. Reihenfolge
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Projektplanung: Vorgehensschritte
1. Phasenplan 2. Meilensteinplan3. Projektstrukturplan4. Arbeitspakete5. Aufwandsschätzung6. Ablauf- und Terminplanung7. Ressourcenplanung8. Kostenplanung9. Optimierung des GesamtplansWeitere Planungsaspekte Projektorganisation und Personalplanung Kommunikationsplan (interner/externer) Qualitätsplan Risikomanagement Tooleinsatzplanung
Prozess
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Projektplanung-live
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Phasenplan
Phasenplan: teilt das Projekt in Phasen (grobe Zeitabschnitte) ein Projektphase: bestimmter zeitlicher Abschnitt des Projektablaufs,
der sich von anderen Projektzeiträumen klar abgrenzen lässt Phasen haben klar definierte Zielsetzungen: Lieferobjekte Die Trennung der Phasen erfolgt häufig durch Meilensteine,
an denen wichtige Zwischenergebnisse vorliegen müssen Der Lenkungsausschuss trifft Stop/Go-Entscheidungen
zum Abschluss der wichtigsten Phasen; diese bilden häufig die Grundlage für die nächste Phase
In der Praxis kann es zu Überlappungen von Phasen kommen Für verschiedene Industrien (Bauwesen, IT, F&E, Logistik usw.)
gibt es branchenspezifische Phasenmodelle
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Praxis-Beispiel: Phasenplan des Projektes NIMBUS
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Aus dem Projektziel werden wichtige Zwischenziele (Meilensteine) abgeleitet
Meilensteinziel
Ergebnis
Termin Budget
Meilensteinziel
Ergebnis
Termin Budget
Projekt-start Meilenstein
ziel
Ergebnis
Termin Budget
Projektziel
Ergebnis
Termin Budget
MeilensteinplanZeitplan, Ressourcenplan, Kostenplan
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Meilensteine: Die wichtigsten Kontrollpunkte auf dem Weg zum Projekterfolg
Meilensteine sind wesentliche Projektzwischenergebnisse oder
wichtige Zwischenprodukte des Projektes, die zu einem bestimmten (Meilenstein-)Termin mit definierten (Meilenstein-)Kosten vorliegen müssen
Auf der Grundlage der Meilensteinresultate werden (i.a. vom Auftraggeber oder Lenkungsausschuss) die Entscheidungen über die Freigabe der folgenden Phase, Wiederholung von Phasen und Abbruch des Projektes getroffen
Beispiel: Meilensteinname: Grobkonzept Meilensteinergebnis: Grobkonzept erstellt, qualitäts-gesichert und
abgenommen Meilensteintermin: 31.10.2008 Meilensteinkosten (kumuliert): 120.000 €
Meilensteine in MS Project: Vorgänge mit Dauer = 0
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Praxis-Beispiel: Meilensteinplan des Projektes NIMBUS
Termin Name des Meilensteins Ergebnis des Meilensteins Kosten *15.09.2006 Grobkonzept Qualitätsgesicherte Grobkonzepte 43.00031.10.2006 Pilot Datennetz Netzpilotierung abgeschlossen 66.00030.11.2006 Feinkonzept Qualitätsgesicherte Feinkonzepte 82.000
Qualitätsgesichertes Migrationskonzept 10% der Leitungen sind migriert700 Thin Clients installiertStorage installiert
10.02.2007 Serverfarm Basissystem für Pilotierung steht 267.00031.03.2007 Datennetz 30% der Leitungen sind migriert 404.00015.04.2007 Pilotierungen Pilotierungen abgeschlossen und ausgewertet 422.00031.07.2007 Rollout-Evaluierung Evaluierung und ggf. Nachsteuerung des Rollouts 587.00030.11.2006 Datennetz 100% der Leitungen sind migriert 662.600
Migrationen abgeschlossen2.800 ThinClients installiertAlle Anwendungen auf Terminal-Server migriert; Ausnahmen: geregelt
28.02.2008 Projektabschluss Übergabe in die Linie abgeschlossen; Projektnachbetrachtung durchgeführt 714.000
233.000
690.800
Migrationskonzept31.12.2006
31.12.2006 Rolloutende
*) Kumulierte Kosten, die bis zur Erreichung des Meilensteins aufgelaufen sind
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Projektstrukturplan (PSP)
PSP: Vollständige, hierarchisches Darstellung der Projekt-Aufbaustruktur als Baumstruktur und/oder Liste. Jedes darin enthaltene übergeordnete Element wird durch die ihm untergeordneten Elemente vollständig beschrieben. Reduktion der Komplexität Gesamtüberblick (Gemeinsames Projektverständnis) Schaffung von Transparenz für alle Stakeholder Erkennung von Schwerpunktaufgaben, Zusammenhängen und
kritischen Abhängigkeiten
PSP: Grundlage für sämtliche nachgelagerten Planungen (Ablauf/Termine, Ressourcen, Kosten usw.)
PSP: Grundlage für die Steuerung der Projektdurchführung
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Muster eines Projektstrukturplans
AP1.1.1
AP1.1.2
A u fga be 1 .1
AP1.2.1
AP1.2.2
AP1.2.3
A u fga be 1 .2
Teilprojekt 1
AP2.1.1
AP2.1.2
A u fgabe 2 .1
AP2.2.1
AP2.2.2
AP2.2.3
A u fgabe 2 .2
AP2.3.1
A u fga be 2 .3
Teilprojekt 2
ProjektGesamtaufgabe
AP (Arbeitspaket) oderVorgang (MS Project):nicht mehr zu unter-
teilende Aufgabe
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Projektstrukturplan (PSP): Grundsätzliche Erstellungsmöglichkeiten
top down Start mit dem Gesamtprojekt als Stufe 1 Gliederung in Teilprojekte bzw. Hauptaufgaben der Stufe 2 Weitere stufenweise Zerlegung der Teilprojekte und
Hauptaufgaben bis Arbeitspaketebene erreicht ist Motto: „vom Groben zum Feinen“
bottom up Sammlung von Aufgaben (Brainstorming, Metaplan, Mind
Mapping) Strukturierung der Aufgaben nach einem bestimmten
Kriterium (Clustern) Aufbau der Projektstruktur als Aufgabenhierarchie Ergänzung um fehlende Aufgaben, Entfernung von Dubletten
Vorgehen
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Praxisbeispiel: aus PSP-Planung NIMBUS (bottom-up)
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Gliederungskriterien
Objektorientierter PSP Funktions- bzw. tätigkeitsorientierter PSP Phasenorientierter PSP Mischformen (in der Praxis üblich)
Neuer Ansatz: Mehrdimensionale PSPs nebeneinander Unterteilung nach Produktkomponenten und Ort der Herstellung bzw. Entwicklung
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Objektorientierter PSP
Gliederungskriterium: Alle Objekte, Komponenten, Bauteile des erwarteten Produktes (Ergebnisses)
Beispiele
Keller Erdgeschoss Dach
Bungalow
Anw enderverwaltung Inform ationen Funktionen
Internet-Auftritt
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Funktionsorientierter PSP
Gliederungskriterium: Alle Arbeitsschritte (z.B. Planen, Produzieren, Kontrollieren), die durchzuführen sind, um das Ergebnisziel zu ereichen
Beispiele
Erdarbeiten Rohbaurarbeiten Innenausbauarbeiten
Haus
Planungsarbeiten Program m ierung M arketingaktivitäten
Internet-Auftritt
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Ablauf-/Phasenorientierter PSP
Gliederungskriterium: Die einzelnen Arbeitsphasen/ Entwicklungsprozesse, um das erwartete Ergebnis zu erzielen (Orientierung am Projektablauf)
Beispiele
Planung Ausführung Abnahme
Haus
Planung Realisierung Abnahme
Internet-Auftritt
Beispiel: HOAI (Honorarordnung für Architekten und Ingenieure), 9 Phasen
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Gemischtorientierter PSP: Kombination mehrerer Gliederungsprinzipien
Gliederungskriterien: Objekte, Tätigkeiten und Phasen Häufigste PSP-Art; auf jeder horizontalen Strukturierungs-ebene grundsätzlich nur eine Logik verwenden!
Beispiele
Entw urf Statik
Planung
Rohbau Innenausbau Außenanlagen
Ausführung
Haus
IT-P lan Verm arktungsplan
Planung
Anw enderverw altung Funktionen ...
Realisierung
Internet-Auftritt
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PSP: Darstellungsformen
Organigrammform
A P 1 .1A P 1 .2A P 1 .3
1 . P lan u ng
A P 2 .1A P 2 .2A P 2 .3
2 . Du rch fü h ru ng
A P 3 .1A P 3 .2A P 3 .3
3 . A bschlu ss
Pro jekt-S trukturP lan
Listenform 1.0 Planung1.1 Arbeitspaket 11.2 Arbeitspaket 21.3 Arbeitspaket 3
2.0 Durchführung2.1 Arbeitspaket 42.2 Arbeitspaket 52.3 Arbeitspaket 6
3.0 Abschluss3.1 Arbeitspaket 73.2 Arbeitspaket 83.3 Arbeitspaket 9
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Spannungsfeld Planungstiefe*
So detailliert wie nötig, da Projektplanung ... Komplexität reduziert Transparenz schafft Chancen und Risiken aufdeckt Unsicherheiten reduziert
So einfach wie möglich, da Projektplanung ... Zeit kostet Aufwändig ist Zunehmend komplizierter wird Die Planungselemente auch controllt werden müssen
(zusätzlicher Aufwand)*) nach: G. Hab / R. Wagner, S. 108
„Der Gebildete treibt die Genauigkeit nicht weiter, als es der Natur der Sache entspricht.“
Aristoteles
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Tipps zur PSP-Erstellung
PSP („Mutter aller Projektplanungen“) hohe Sorgfalt
Mehrere alternative PSPs erstellen PSP mit dem Team erstellen
Mitarbeiter-Motivation wird gefördert Gemeinsames Verständnis wird entwickelt Einheitliche Terminologie ist gesichert Erhöhte Sicherheit, dass nichts vergessen wird Alle wissen, welche Aufgaben im Projekt zu erledigen sind
Nur so detailliert planen, bis überschaubare und kontrollierbare Arbeitspakete vorliegen
Komplexe Aufgaben sind stärker zu untergliedern als einfachere
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Standard-PSPs
In Unternehmen, in denen häufig ähnliche Projekte durch-geführt werden, empfiehlt es sich Standard-PSPs einzusetzen
Vorteil von Standard-PSPs für bestimmte Projektklassen Verringerter Planungsaufwand:
Es ist nur noch ein Anpassen an den jeweiligen Einzellfall erforderlich (Streichen/Hinzufügen von Teilaufgaben/APs)
Schnellere Planung möglich Professionalität und Vollständigkeit der Planung:
Erfahrung vorausgegangener Projekte wird genutzt Einheitlichkeit der Projektplanung gesichert;
geringe Probleme bei Personalwechsel
Einsatzbereiche: Bau, Anlagenbau, Kraftwerke, IT u.ä.
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Standard-PSP für Softwareprojekte*
L a s te n -/P flich te nh e ft
S ys te m -e n tw u rf
K o n ze p t-e n tw ick lu ng
M o d ulD a te i
M o d ulB e rich te
---- --- ---- --- -
S ys te m -in teg ra tion
P ro g ra m -m ieru ng
T e s t-p lan ung
S ys te m -/A kzep ta nz te st
R e v ie w s
Q u a litä ts-s ich eru ng
A rb e its-o rg an isa t ion
M ita rb e ite r-sch u lu ng
H a rd w a re-b e scha ffu ng
In s ta lla tionA b na hm e
Im p lem e n-tie ru n g
S ys te m -b e sch re ib u ng
T e s t-b e rich te
B e n utze r-h a nd bü ch er
K o n fig u ra t io n s-m an a ge m e nt
D o kum e n-ta tion
P ro je k t-o rg an isa tion
P ro je k t-p lan ung
P ro je k t-s teu e ru ng
P ro je k t-a b sch lu ss
P ro je k t-m an a ge m e n t
Softw arePSP
*) Quelle: ProjektManager, S. 171
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Projektmanagement im PSP
Auch die erforderlichen Projektmanagement-Aktivitäten sind im PSP einzuplanen, z.B. Projektorganisation Projektkommunikation Projektkontrolle und –steuerung Projektqualitätssicherung Projektabschluss
PM-Arbeitspakete sind teilweise phasenübergreifend
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Lieferobjekte (Deliverables)
Die Ergebnisse eines Arbeitspaketes (oder einer Phase) bezeichnet man als Lieferobjekte (engl. Deliverables)
Ähnlich wie bei den Projektzielen ist eine klare und vollständige Beschreibung der Lieferobjekte erforderlich
Beispiele von Lieferobjekten Dokumente (z.B. Grobkonzept, Betriebshandbuch, Beschreibungen) Module, Hilfsprogramme, Programme, Systeme Modell, Prototyp Abgeschlossene Tests Schulungen Produkte
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Arbeitspakete: Die Bausteine des Projekts
Kleinste Einheiten des PSP Umfang kann sehr unterschiedlich sein
Bestimmte Tätigkeiten einer Einzelperson Sachlich zusammengehörige Arbeiten, die von
einer Gruppe/Person durchgeführt werden sollen Entwicklungsauftrag an eine Fremdfirma
Kriterien für Arbeitspakete Eindeutige Verantwortlichkeit Lieferobjekte (messbares Ergebnis) Kalkulierbarkeit (Aufwand, Termin, Kosten) Keine Überschneidung mit anderen Paketen Klare Schnittstellen zu vor- und nachgelagerten Paketen
Für jedes Arbeitspaket ist eine AP-Beschreibung (standardisierte Beschreibung) zu erstellen
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Gute Planung ist die halbe Projektarbeit
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Arbeitspaket-Formular
Projektname: Projektleiter:Projekt-Nr.:AP-Name: AP-Verantwortlicher:AP-Nr.:
Lieferobjekte:
Beteiligte: Aufwand (in h)Name 1: Name 2:Name 3:Gesamt: xx h
Kosten (in €):Personalkosten : Sonstige Kosten:
Gesamt: xx €
Unterschrift :(Projektleiter)
Unterschrift:(AP-Verantwortlicher)
Voraussetzungen:
AP-Start (Datum): AP-Ende (Datum):
AP = Mini-Projekt innerhalb eines Projektes
Der AP-Verantwortliche muss sich selbst um die Sicherstellung der festgelegtenVoraussetzungen kümmern!
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Codierung von Arbeitspaketen
Teilaufgaben und Arbeitspakete des PSP werden häufig nummeriert bzw. mit Zusatzinformationen (Organisationseinheit, zugehörige Phase, Kostenstelle u.ä.) ergänzt
Aus den Nummern ist ersichtlich, zu welcher Ebene das PSP-Element gehört
1. Planung1.1 Arbeitspaket 11.2 Arbeitspaket 21.3 Arbeitspaket 3
2. Durchführung2.1 Arbeitspaket 42.2 Arbeitspaket 52.3 Arbeitspaket 6
3. Abschluss3.1 Arbeitspaket 73.2 Arbeitspaket 83.3 Arbeitspaket 9
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Tipps zur AP-Erstellung
Für jedes AP darf es nur einen AP-Verantwortlichen geben Bei einer phasenorientierten Planung muss ein AP
innerhalb einer Phase liegen (Ausnahme: phasen-übergreifende Aufgaben wie Kostencontrolling)
Start Phase 1 MS 1 Phase 2 MS 2AP 1.1AP 1.2AP 1.3
AP 2.1AP 2.2
Umfang der APs so planen, dass sinnvolle Termin- und Kostenüberwachung möglich sind
Wenn Unsicherheiten über den benötigten Zeitrahmen herrschen, sollten „Zeitpuffer“ eingeplant werden
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Ablauf- und Terminplanung
Ziel: Die Elemente des PSPs werden in eine logische Reihenfolge der Abarbeitung gebracht und terminiert
ProjektablaufplanAuflistung aller Vorgänge in der logischen Reihenfolge der Erledigung von Projektstart bis Projektende auf
TerminplanungParameter Zeit wird der festgelegten Reihenfolge zugeordnet
Vorgehen:1. Schätzen der Dauer der einzelnen Arbeitspakete (Vorgänge)2. Ermittlung der Anordnungsbeziehungen (logische Abhängigkeiten)
und Ablaufplan erstellen3. Terminberechnung vornehmen und Ablaufplan in Terminplan
überführen4. Ablauf- und Terminplan optimieren
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Unterschied: Aufwand / Dauer
Aufwand: Netto-Arbeitszeit, die zur Erledigung einer bestimmten Aufgabe erforderlich ist (d.h. Fulltime-Mitarbeiter kann seine gesamt Arbeitszeit einsetzen)Einheiten: Personenjahr (PJ), -monat (PM), -woche (PW), -tag (PT)
Dauer: Zeitraum, den die Erledigung einer bestimmten Aufgabe erfordertEinheiten: Jahr, Monat, Woche, Tag
Aufwand Dauer= Mitarbeiter stehen häufig dem Projekt nur anteilig zur Verfügung
Beispiel: 20%-Anteil für Projektarbeit (= 0,2 PJ)Aufwand: 1 PT Dauer: 1 Woche
Einsatz von Teilzeitkräften im Projekt (= 0,5 PJ) Beispiel: Halbtagskraft
Aufwand: 6 PT Dauer: 12 Tage Es gibt Dauer-orientierte Aufgaben, d.h. unabhängig vom Aufwand
Beispiel: Bestell- und Lieferprozess mit fester Dauer: 6 Wochen (kann auch durch zusätzliche Mitarbeiter nicht verkürzt werden)
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Komponenten der Schätzung
Aufwände / Dauer ( -> Mitarbeiterkosten) Hardware Software, Lizenzen Schulung Reisen und Nebenkosten
Problem: Unterschiedliche Produktivität je Mitarbeiter
Zuverlässige Schätzungen sind eine wichtige Voraussetzung für erfolgreiche Projekte Aufwandschätzung zu gering: Hoher Stress der Mitarbeiter,
Qualitätsprobleme Aufwandsschätzung zu hoch: zu hohe Projektkosten, kein Auftrag
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Einzelschätzung
Vorgehen Eine Einzelperson, in der Regel der Projektleiter
oder der Teilprojektleiter, führt die Schätzung durch.
Vorteile Schnelle Schätzwerte Wenig Aufwand
Nachteile Einsame Entscheidungen Fehlende Kontrolle der Schätzwerte durch andere
Personen Team steht nicht hinter den Schätzwerten
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Teambewertung
Problem Keine schriftlichen Erfahrungen und Aufwandsdaten
Vorgehen Eine Gruppe von Experten, z.B. das Kernteam, führt Bewertung durch Aus den einzelnen Schätzwerten wird jeweils ein Durchschnittswert
(arithmetisches Mittel) mit Extremwerten ermittelt Liegen die einzelnen Schätzwerte sehr weit auseinander, müssen die
Teilnehmer mit den Extremwerten diese begründen. Die Abweichungen resultieren i.a. aus unterschiedlichen Vorstellungen vom Umfang der zu lösenden Aufgabe.
Danach gibt es eine zweite Schätzrunde, bei der die Teilnehmer ihre bisherigen Werte verändern können. Daraus wird ein neuer Durchschnittswert ermittelt
Vorteil Durch die Schätzung im Team stehen die Teammitglieder hinter den
gemeinsam festgelegten Schätzwerten
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Expertenschätzung: Delphi-Methode
Problem Keine schriftlichen Erfahrungen und Aufwandsdaten Aber Erfahrungen im Kopf von Experten
Vorgehen Jeder Experte gibt zunächst separat eine Schätzung für jedes AP ab Schätzwert = Mittelwert, wenn alle Schätzwerte in einer bestimmten
Bandbreite liegen (z.B. + 20%) Die Experten diskutieren und modifizieren ggf. ihre Schätzungen mit
Begründungen, bis alle Schätzwerte in der Bandbreite liegen Zuschlag von 10-15% für Projektmanagement-Aufwände
Vorteile Einbeziehung eines breiten Erfahrungswissen mit vielen Faktoren Unsicherheiten werden deutlich
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Expertenschätzung: 3-Experten-Konzept
Problem Keine schriftlichen Erfahrungen und Aufwandsdaten Aber Erfahrungen im Kopf von Experten
Vorgehen 3-Experten schätzen unabhängig voneinander den Aufwand eines APs
• optimistisches Schätzergebnis: O• realistisches Schätzergebnis: R• pessimistisches Schätzergebnis: P
In jeder der drei Kategorien werden die Ergebnisse verglichen. Wenn die Ergebnisse jeweils übereinstimmen, kann daraus direkt ein verwendbares Schätzergebnis abgeleitet werden: (O + 4*R + P) / 6
Bei Abweichungen ist eine Klärung erforderlich
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Schätzmethoden für Softwareprojekte
Vergleichsmethoden (Basis: Erfahrungen von abgeschlossenen Projekten)
Analogiemethoden Relationsmethoden
Kennzahlenmethoden(Basis: Kennzahlen von abgeschlossenen Projekten)
Prozentsatzmethoden Multiplikatormethoden Produktivitätsmethoden
Algorithmische Methoden Parametrische Schätzmethoden Faktoren- und Gewichtungsmethoden
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Tipps zur Aufwandsschätzung
Beteiligung der Projektmitarbeiter am Schätzprozess Motivation
Annahmen und Abhängigkeiten (z.B. von Auftrag-geberleistungen) dokumentieren
Aufwände für Projektmanagement, Sitzungen, Reporting, Berichtserstellungen, Abstimmungen u.ä. in der Planung berücksichtigen
Aufwände nicht zu optimistisch schätzen; bei Unsicherheiten „stiller Puffer“ für Unvorhersehbares
Niemals „herunterhandeln“ lassen! Nachbetrachtung am Projektende („lessons learned“):
Abweichungen Ursachenforschung
bessere zukünftige Schätzungen
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Anordnungsbeziehungen (1)
Normalfolge: Ende-Anfangs-Beziehung (EA) Das Ende von Vorgang 1 ist Voraussetzung für den Beginn des
Vorgangs 2 (sequentielle Vorgänge)
Anfangsfolge: Anfangs-Anfangs-Beziehung (AA) Der Anfang von Vorgang 1 ist Voraussetzung für den Beginn
von Vorgang 2 (parallele Vorgänge)
Vorgang Jan Feb Mar Apr Mai Jun JulDesign
Codierung
Vorgang Jan Feb Mar Apr Mai Jun JulTestbetrieb
Protokollierung
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Anordnungsbeziehungen(2)
Endefolge: Ende-Ende-Beziehung (EE) Das Ende von Vorgang 1 ist Voraussetzung für das Ende von Vorgang 2
(parallele Vorgänge)
Sprungfolge: Anfangs-Ende-Beziehung (AE) Der Beginn von Vorgang 2 ist Voraussetzung für das Ende von
Vorgang 1 (sequentielle Vorgänge)
Vorgang Jan Feb Mar Apr Mai Jun JulMontagearbeiten
Aufräumarbeiten
Vorgang Jan Feb Mar Apr Mai Jun JulNeue Anwendung
Alte Anwendung
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Anordnungsbeziehungen (3)
Anordnungsbeziehungen mit Überlappung oder Verzögerung Durch Zeit- oder Prozentangabe wird definiert, wann der Nachfolger
vor oder nach dem Anfang / Ende des Vorgängers beginnen kann: ... + Zeit oder ... + %
Vorgang Jan Feb Mar Apr Mai Jun JulV1
V2
V3
EA+1M
Tipp: Keine unnötigen Anordnungsbeziehungen kreieren, da jede AOB Aufwand erzeugt
EA-1M
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Terminberechnung
Berechnung der Termine Vorwärtskalkulation
• Anfangstermin des Projektes ist festgelegt• Aus Anfangstermin, Dauer der Vorgänge und den Vorgangs-
beziehungen ergibt sich der früheste Termin für das Projektende Rückwärtskalkulation
• Endtermin des Projektes ist festgelegt• Aus Endtermin, Dauer der Vorgänge und den Vorgangsbezie-
hungen ergibt sich der späteste Termin für den Projektbeginn
Bekannt Benötigte Aufwände Zugeteilte Ressourcen Vorgangsbeziehungen (EA, AA, EE, Überlappungen)
Dauer der Vorgänge
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Terminplanungstechniken
Terminliste (Arbeitspaketliste / Vorgangsliste / Aktivitätenliste)
Balkendiagramm (Gantt-Diagramm) Übersichtliche grafische Darstellung der Terminliste mit Dauer als
Rechteck-Elemente Vernetztes Balkendiagramm
Balkendiagramm mit Abhängigkeiten zwischen den Arbeitspaketen Sehr gut geeignet für Präsentationen
Netzplantechnik Informationen wie vernetzter Balkenplan Terminplanungsmethode für Großprojekte
AP-Name Verantwortlicher EndeStartAP-Nr. StatusDauer
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Vernetztes Balkendiagramm
Nr.1
2
3
4
5
6
7
8
28.05.
08.06.
S S M D M D F S S M D M D F S S M D M D F S S M D M14. Mai '01 21. Mai '01 28. Mai '01 04. Jun '01 11. Jun '01
Vorteile von vernetzten Balkendiagrammen:
+ gute Lesbarkeit, sehr übersichtlich + weit verbreitet + zeitliche Parallelen werden aufgezeigt + „kritische Pfade“ werden sichtbar+ schnell zu erstellen (mit PM-Tool)
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Pufferzeiten und kritischer Pfad
Pufferzeit Gesamtpuffer: Zeitspanne, um den sich der Vorgang verzögern
darf, ohne dass das Projektende verzögert wird Freier Puffer: Zeitspanne, um die sich der Vorgang verzögern
darf, ohne dass andere Vorgänge ebenfalls verzögert werden Kritischer Vorgang: Vorgang ohne Pufferzeit Kritischer Pfad: Pfad durch das Netz, der nur kritische
Vorgänge enthältNr.1
2
3
4
5
6
7
8
31.05.
08.06.
S S M D M D F S S M D M D F S S M D M D F S S M D M D F S14. Mai '01 21. Mai '01 28. Mai '01 04. Jun '01 11. Jun '01
Kritischer Pfad
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Netzpläne
Alternative (komplexere) Darstellungsform für Ablauf- und Terminpläne für Großprojekte (z.B. Anlagenbau)
Veranschaulichen die Ablaufstrukturen mit logischen und zeitlichen Abhängigkeiten in graphischer Form
Erlauben eine konsistente Planung und Steuerung für Termine, Aufwände, Kosten und sonstige Einsatzmittel
Näheres in
Projektplanung 2(nächste Vorlesung)
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Aufgabe 2: Projektantrag (Projektziele, Umfeld, Stakeholder)
1. Führen Sie zu den in Aufgabe 1 entwickelten Geschäftsideen und ggf. weiteren neuen Ideen eine Nutzwertanalyse durch
1. Referenzmatrix bilden 2. Bewertung der alternativen Geschäftsideen mit Nutzwertanalyse
2. Führen Sie eine Umfeldanalyse durch3. Führen Sie eine Stakeholderanalyse durch
Vorlage auf der Website: Projektabschluss / Vorlagen: Stakeholderanalyse.xls 4. Erstellen Sie einen Projektantrag in Form einer Präsentation
(Terminvorgabe: Ihr Internet-Unternehmen soll zum 30.06.2008 online gehen)5. Erstellen Sie die Kapitel 1 und 2 des Projektberichtes (Transferprojekt) Aufgaben des neuen Projektleiters
Abgabe des Projektantrages: Antrag-Team_x.ppt Abgabe des Projektberichtes – Kapitel 1 und 2: Projektbericht-Team_x.doc
Vorlage und Muster auf der Website: Projektabschluss / Vorlagen: Projektbericht-Vorlage.doc bzw. Projektbericht-Muster.doc
Abgabetermin: 01.05.2008 für alle Teams Präsentation des Projektantrages in der nächsten Vorlesung (05.05.2008):
nur PLs der Teams 1 und 5