Garden Campus Vaihingen Bedarfsanalyse 2030+€¦ · 45% der KMU‘s und 48% der Start-Up...
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Garden Campus Vaihingen Bedarfsanalyse 2030+ Zukunftsperspektiven für das Eiermann-Areal in Stuttgart-Vaihingen Auftaktveranstaltung Bürgerbeteiligung Eiermann-Areal, 4. Mai 2016
Dipl.-Ing. Steffen Braun Abteilungsleiter, Fraunhofer IAO Dipl.-Ing. Mike Letzgus Urban Systems Engineering, Fraunhofer IAO
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Ausgangssituation // Welches Potential steckt in der Struktur?
Vorgehensweise
»Ich bin grundsätzlich gegen Denkverbote, um mögliche Entwicklungschancen zu sehen. Aber die sehe ich hier nicht...«
»Das Eiermann-Areal war schon in der Entstehung für IBM als Sondernutzung gedacht. Man sollte die Gelegenheit nutzen hier wieder etwas Bedeutungsvolles zu denken und zu entwickeln.«
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Ausgangsfragen und Vorgehensweise
Was sind die zukünftigen Herausforderungen für die Region Stuttgart und für den Bezirk Vaihingen?
Welcher Bedarf ergibt sich daraus für Stuttgart / Vaihingen? Lässt sich dieser Bedarf mit dem Garden-Campus Vaihingen decken? Vorgehensweise: Analyse vorhandener Studien und Planungsunterlagen Experteninterviews zu zukünftigen Trends und Bedarfen Entwicklung eines Szenariorahmens bis 2030+ mit Schlüsseltrends Ableitung von Handlungsfeldern und Anforderungen
heute Zukunft
= hohe Entwicklung = mittlere Entwicklung = geringe Entwicklung
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Eine kurze Zeitleiste der letzten 120 Monate…
Fußball-WM Deutschland (Spiel Platz 3 in Stuttgart D – POR 3:1)
Was 2006 (in Stuttgart) war… Was s ich seither verändert hat…
Veröffentlichung Stadtentwicklungskonzept Stuttgart 2006
Apple arbeitet bereits heimlich am iPhone I
VfB Stuttgart auf dem Weg zum Meistertitel 06/07
Beginn der Immobilien- und Bankenkrise in den USA
GRÜNEN s ind 2016 stärkste Fraktion bei Landtagswahl
Fukushima: Energiewende der Bundesregierung in 2012 beschlossen
Es gibt Februar 2016 weltweit bereits 1,3 Mio. E-Autos (+73% von 2015)
Stuttgart hat 2008 Umweltzone und 2015 Feinstaubalarm eingeführt
Region Stuttgart erlebt die Wirtschaftskrise 2008/2009
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Relevante Trendfelder für zukünftige Entwicklungen
Legende Relevanzbarometer: - Hoch; - Mittel; - Niedrig
Demografie
Quartier Bezirk Stadt Region
Wohnen & Leben
Quartier Bezirk Stadt Region
Quartier Bezirk Stadt Region
Konsumverhalten
Ernährung & Gesundheit
Quartier Bezirk Stadt Region
Energie
Quartier Bezirk Stadt Region
Klimawandel / Ökologie
Trendfeld Energie
Quartier Bezirk Stadt Region
Stadtregion Stuttgart
Quartier Bezirk Stadt Region
Mobilität
Quartier Bezirk Stadt Region
Wirtschaft & Arbeit
Quartier Bezirk Stadt Region
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Die Nächsten 120 Monate: Wie planen wir Zukunft…?
heute Zukunft
Zukunftsraum Wandel in…
= hohe Entwicklung
= mittlere Entwicklung
= geringe Entwicklung
»Die weltweite Nachfrage nach Kraftfahrzeugen wird eine Million nicht überschreiten, allein schon aus Mangel an verfügbaren Chauffeuren.« G. Daimler
Szenario 1: »Tradition und Moderne«
Szenario 2: »Gemeinschaft und Innovation«
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Auswahl von zwei alternativen Zukunftsszenarien
Szenario 1: »Tradition und Moderne«
Szenario 2: »Gemeinschaft und Innovation«
Beschreibung:
Konventionelle Planung und Projektentwicklung
Eher Fokus auf Quartier und direkte Umgebung
Modernes, aber traditionelles Energiekonzept
Gewöhnliches Mobilitätskonzept zur Reduktion von Verkehr
…
Beschreibung:
Durchgängige digitale Planung und partizipative Gestaltung
Ganzheitlicher Ansatz von Quartier, Bezirk und Stadt
Innovatives Energiekonzept als dezentrales Areal-Grid
Innovatives Mobilitätskonzept für Car-Sharing und „Verkehrssenke“
…
In welche Richtungen lässt sich das Eiermann-Areal entwickeln?
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Es ist wichtig ist das Areal in seiner räumlichen Einordnung zu sehen…
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Eiermann-Areal S-Vaihingen Stuttgart Region Stuttgart Stadtquartier Bezirk Landeshauptstadt Regionalverbund
Klimaschutzziele Wohnraum schaffen Luftreinhaltung Energiewende
Wirtschaftsförderung
Stadtumbau Klimaanpassung
Klimaschutzziele Flächenentwicklung
Digitalisierung Wirtschaftsförderung Infrastrukturpolitik Automobilsektor
Klimaanpassung
Wohnen & Arbeiten
? EW 45.000 EW 600.500 EW 2.720.000 EW
Welche Anforderungen ergeben sich an das Vorhaben? 2
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2020
2030
2040+
Wohnen Gewerbe
Micro- Apartments
Corporate- Apartments
Konventionelle Apartments
Co- Living
Co- Work
Micro- Factory
Start- Ups
Trad. Gewerbe
Serviced- Apartments
Heute
Um künftige Bedarfe abdecken zu können, müssen klass ische Kategorien aufgehoben und flexible Nutzungen entwickelt werden.
Flächennutzung // Wie verändern sich die Bedarfe?
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Feuerbach – Logistik/Gewerbe
Neckarpark – Wohnen/Arbeiten
Rosenstein– noch offen
IBM-Areal – Wohnen/Arbeiten
Potenziale: Wirtschaftsflächen Potenziale: Wohnflächen
Der Garden Campus Vaihingen bietet als einmalige Chance neue Möglichkeiten den Wohn- und Gewerbedarf zu denken.
Übergeordnete Potentiale für die Region Stuttgart
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Urbanes Experimentier-
feld für die Lösungen
von Morgen
Energie und Ressourcen
Mobilität – Neu denken
Partizipative Quartiersgestaltung
Stadtmarketing Leuchtturm für
Region Stuttgart
Urbane und soziale
Gemeinschaft
Kornspeicher und gesicherte
Versorgung
Wohnen,
Leben und Arbeiten als
ganzheitliches Konzept
Wirtschafts -
motor: Innovation Campus
Auswahl der wichtigsten Handlungsfelder für GCV 3
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Handlungsfeld 1 Urbanes Experimentierfeld Kann das Quartier als Testfeld für innovative Lösungen entwickelt werden?
Urbanes Experimentier-
feld für die Lösungen
von Morgen
45% der KMU‘s und 48% der Start-Up Unternehmen melden bereits heute Bedarf für
Experimentier- und Demonstrationsflächen
Urban Tech Republic Autonomes Fahren Barcelona Urban Lab Kopenhagen Cleantech Testfield
Entwicklung Innovativer Lösungen zur nachhaltigen Reurbanis ierung / urbanen Nachverdichtung
Experimentierfeld für Implementierung neuer Technologien sowie neuer Modelle des Wohnens, Arbeitens und Zusammenlebens
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Partizipative Quartiersgestaltung
und Umsetzung
Handlungsfeld 2 Partizipative Quartiersgestaltung Kann das Quartier als Modellvorhaben für Co-Kreative Planung fungieren?
Mehr als 68 % der Bürger
sind der Überzeugung, dass sich durch Bürger-
beteiligung Fehlplanungen und –investitionen verhindern lassen.
Esso Häuser Hamburg
79% der Bürger sind der Meinung, dass durch
Bürgerbeteiligung neue Ideen in den Planungsprozess
einfließen.
Tempelhofer Feld, Berlin, Temporäre Raumaneignung
Next Hamburg (online-Partizipation)
NDSM Wharf, Amsterdam, Modulsystem zur Indiv iduell
angepassten Raumgestaltung
Referenzprojekt für digital gestützte und partizipative Planung und Gestaltung von innovativen Stadtquartieren
Co-Innovation, Fragen einer nachhaltigen Zukunft werden mit den Bürgern und allen relevanten Akteuren vorausgedacht und erprobt
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Die Nutzung von Share Economy-Angeboten wird
sich in den nächsten 2 Jahren in manchen Bereichen
verdoppeln
Urbane und soziale
Gemeinschaft
Heterogene Quartiersdurchmischung – soziale und funktionale Mischung Soziale Smartness neuer Modelle des Wohnens und Zusammenlebens , z.B.
Third Places , Gemeinschaftsräume und –flächen, die dem Wohnquartier eine integrative Wirkung verleihen
Ermöglichung von Erzeugergemeinschaften und Förderung von Share-Economy-Angeboten
Handlungsfeld 5 Urbane und soziale Gemeinschaft Können neue Gemeinschaftsmodelle sozialräumliche Transformationsprozesse aktiv voranbringen?
Knapp die Hälfte der Bevölkerung hat in den
letzten 2 Jahren ein Share-Economy-Angebot genutzt
Regenbogenfabrik Berlin, Selbsthilfewerkstatt/
Fahrradverleih/ Kita/ Kultur
Eckwerk Berlin, Urban Farming/ Aquaponic/ Recreation
Aufbau Haus , Berlin (Verlag, Werkstätten, Kulturzentrum,
Kindergarten)
Haus der Eigenarbeit, München, neue lokale
Wertschöpfungsketten
Freiraumgestaltung
Quartier Reininghaus , Graz
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Im Jahr 2030 werden rund 70% der Menschen in
Einpersonenhaushalte leben – dafür fehlen geeignete
Wohnungen
Wohnen, Leben und
Arbeiten als ganzheitliches
Konzept
Entwicklung von flexiblen Lösungen für Gebäude und Umgebung (vielfältiges Angebot wie z.B. Co-Working, höchstmögliche Flexibilität / Veränderbarkeit)
Freizeitangebote schaffen z.B. Spiel- und Sportplatz, Schwimmteich, kulturelle Veranstaltungen
Verschiedene Wohntypologien, (Single-Wohnen, Gemeinschaftswohnen, gefördertes Wohnen, altersgerechtes und temporäres Wohnen,)
Handlungsfeld 6 Wohnen, Leben und Arbeiten Wie kann das Quartier ein „Garden Campus“ für Vaihingen werden?
57% der Erwerbstätigen würden gerne heute bereits
im Home-Office arbeiten
Kullen, Stockholm Eckwerk, Berlin (Wohnen/
Technologiezentrum) Freiraumgestatlung Reininghaus 0711 Co-Working
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Pro hergestellter Tonne Zement wird 1 Tonne CO2 ausgestoßen. Zementproduktion ist mit 5%
der CO2-Emissionen der größte Einzelemittent des
Treibhausgases.
Der Gebäudesektor in Europa ist für 42% des
Energieverbrauchs sowie 35% der Treibhausgasemissionen
verantwortlich.
Energie und Ressourcen
Handlungsfeld 7 Energie und Ressourcen Wie kann das Quartier als Energieleuchtturmprojekt für S-Vaihingen fungieren?
Regenerative Stromerzeugung durch PV (möglichst südliche Ausrichtung) nachhaltige Wärmebereitstellung Ressourcenwiederverwertung (Müll/ Biomasse/ Regenwasserspeicherung und
Aufbereitung/ Recycling von Stoffen in Abwasser/ Abwärme…) Einsatz lokaler Rohstoffe/ Hybridstruktur Holz/ Beton
Bad Aibling: City of Wood Lokale Ressourcenquellen,
Niedrigenergie- und Passivhäuser Deus 21, Wassermanagement, Verwertung statt Entsorgung
LifeCycle Tower Dornbirn: Pass iv -Holzhochhaus
Wittenstein, Fellbach: Ressourcenschonende
Wertschöpfung/
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Kornspeicher und gesicherte
Versorgung
Nahversorgungsoptionen in Erdgeschosszonen einbinden: Cafés, Restaurants, Mikrogewerbe
Dachflächen / Bereiche für urban Gardening und Farming (Aquaponik/ Gewächshäuser) Gewächshaus für Vaihingen
Dezentrale und optimierte Lieferkonzepte werden in Architektur integriert
Handlungsfeld 8 Der Kornspeicher: gesicherte Versorgung Kann das Quartier als Gewächshaus für Vaihingen dienen?
Für 66 % der Konsumenten hat die regionale Herkunft von Produkten eine große
Bedeutung
Urbane Landwirtschaft
Über 50% der Konsumenten tätigen ihren Einkauf im
Online-Handel
Nahversorgung Reininghaus Market Hall: Integration von
Mikrogewerbe
Elektro-Lasten-Fahrrad, Stuttgart
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Wirtschafts -
motor: Innovation Campus
Flächen für innovative Gewerbeformen, Micro-Produktion und Dienstleistungen
Innovation Ecosystem: Business Inkubatoren, Werkstätten und Testeinrichtungen, Co-Working Spaces, Fablabs (Fabrikationslabore)
Förderung von Start-ups durch günstigen Arbeitsraum, flexible Nutzung von Einzel- oder Teambüros, kreatives Umfeld
Handlungsfeld 9 Wirtschaftsmotor: Innovation Campus Kann das Quartier die Innovationsfähigkeit der Region Stuttgart verbessern?
Baden Württemberg liegt mit 133 Patentanmeldung je
100.000 Einwohner bundesweit auf Platz 1.
Urbane Produktion Fellbach
In der Region Stuttgart liegt der Anteil der Beschäftigen
in der Spitzentechnologie bei unter 4%
Shackspace, Stuttgart Eckwerk, Berlin Coworking Space, BetaHouse
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MOBILITY & LOGISTIC HUB
MOBILITY & LOGISTIC HUB
INKUBATOR
MICROFACTORY CO-WORKING CO-LIVING
FLEX-
HOUSING
WORKING CO-WORKING CO-LIVING
CULTURE
FREIZEIT
MICRO- & CORPORATE- HOUSING
Anspruch // Zusammenführung von Potenzialen in einem innovativen und wirtschaftlich tragfähigen Konzept
FOOD
MOBILITY & LOGISTIC HUB
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Wie sieht die zukünftige Bevölkerung Stuttgarts aus?
Prognostiziertes Bevölkerungswachstum für Stuttgart bis 2030: +14,5 %
Internationalis ierung: 80% der Beschäftigten kommen bereits jetzt aus dem Ausland
Zahl der in Stuttgart wohnenden Beschäftigten sank um -17%, Zahl der Einpendler stieg um +16% (1995-2010)
Stuttgart ist neben Karlsruhe Hochburg für junge und innovative Start-Ups. 5.600 Menschen arbeiten in der Start-Up Szene. In den nächsten 12 Monaten werden 2.300 neue Jobs in der Start-Up- Branche vergeben.
Es entstehen neue Bedarfe an Wohn- und Lebensraum in Zukunft…
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Landmark (Tor nach Stuttgart)
Allianz Neubau
STEP
Univers ität
Teststrecke für autonomes Fahren
Erweiterung Univers ität
Gewerbegebiete Vaihingen-Möhringen
Ausbau Fahrrad-Infrastruktur
Patch Barracks
Chancen für die übergeordnete Vernetzung im Bezirk
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Leuchtturmprojekt für die Stadt Stuttgart: Neues „Stadttor“ Stuttgart, Modellcharakter für andere Stadtquartiere Anforderungen an städtebauliches Konzept
Innovativer Gründercampus vereint Wohnen, Leben und Arbeiten in einer zukunftsfähigen Quartiersstruktur Anforderungen an Flächennutzung & Regularien
Innovatives Mobilitätskonzept für Garden Campus Vaihingen als Testfeld für neue nachhaltige und verkehrsreduzierte Mobilität Anforderungen an Erschließung und Nutzungsmischung
Modellquartier für partizipative Planung und Gestaltung von Stadtquartieren – Fragen einer nachhaltigen Zukunft werden mit Bürgern und relevanten Akteuren vorausgedacht und erprobt Anforderungen an Planungs- und Entwicklungsprozess
Zwischenstand Bedarfsanalyse – Stadtquartier +