Entscheidungen - Unbewusste Prozesse!?!
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R e f e r a t : A k t u e l l e T h e m e n d e r M a r k t - , W e r b e - u n d M e d i e n p s y c h o l o g i e A n n a N a u e n
ENTSCHEIDUNGEN UNBEWUSSTE PROZESSE
T h e b e n e fi t s o f “ s l e e p i n g o n t h i n g s “ :U n c o n s c i o u s t h o u g h t l e a d s t o a n a u t o m a ti c w e i g h ti n g
M a a r t e n W . B o s , A p D i j k s t e r h u i s , R i c k B . v a n B a a r e n ( 2 0 1 1 )
U n c o n s c i o u s i n f o r m a ti o n p r o c e s s i n g r e d u c e s i n f o r m a ti o n o v e r l o a d a n d i n c r e a s e s p r o d u c t s a ti s f a c ti o nC l a u d e M e s s n e r , M i c h a e l a W ä n k e ( 2 0 1 1 )
Agenda
• Einführung • Wie treffen wir Entscheidungen?
• Theoretische Grundlagen zum Stand der Forschung
• Vorstellung aktueller Studien• Messner & Wänke (2011)
• Bos, Dijksterhuis und van Baaren (2011)
• Kritische Würdigung und Fazit
• Diskussion
• Literatur
10.04.2023 Aktuelle Themen der Markt-, Webe- und Medienpsychologie - Anna Nauen 2
Agenda
• Einführung • Wie treffen wir Entscheidungen?
• Theoretische Grundlagen zum Stand der Forschung
• Vorstellung aktueller Studien• Messner & Wänke (2011)
• Bos, Dijksterhuis und van Baaren (2011)
• Kritische Würdigung und Fazit
• Diskussion
• Literatur
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• Für welchen Job entscheiden wir uns nach dem Studium?
• Wann ist ein bloßes Aufschieben von Entscheidungen besser als gründliches Nachdenken?
• Wie können wir manipuliert werden ohne es zu merken?• Was passiert bei sogenannten AHA Effekten?
Einführung
Wie treffen wir die bestmöglichen Entscheidungen?
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Einführung
Information overload „Einmal hin. Alles drin“
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Einführung
Information overload
Einführung – Studie von Wilson & Schooler (1993)
Denken oder nicht denken?
Beurteilung verschiedener Marmeladensorten
• 2 Gruppen:(1) Sofort beurteilen (2) Gründlich analysieren
• Ergebnisse beider Gruppen wurden mit Expertenurteilen verglichen• Beurteilungen der Kontrollgruppe ähnelten den Einschätzungen der Experten• Beurteilungen der Gruppe, die gründlich analysierten, entsprachen nicht
einmal annähernd den Expertenmeinungen
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(Wilson & Schooler, 1991)
„Wer lange bedenkt, der wählt nicht immer das Beste.“ (Goethe)
Einführung
Zwei gegensätzliche Lager
Ein Irrtum?
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Ich denke, also bin ich (Descartes)
Einführung
Bewusstsein vs. Unbewusstsein
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Bewusstsein
Unbewusstsein
(Dijksterhuis, 2010)
Der Mensch kann unbewusst
200.000 mal so viel Informationen
verarbeiten wie bewusst.
Einführung
Drei Arten zu entscheiden
• Schnelle Entscheidungen • nicht oder kaum Nachdenken • z. B. schnelles Bremsen• mühelose Route
• Unbewusste Entscheidungen • man nimmt die relevanten Informationen auf und
„legt die Entscheidung zur Seite“• z. B. Ablenkung durch Puzzeln/ Entscheidung überschlafen
• Bewusste Entscheidungen • Fakten werden bewusst analysiert• z. B. Vor- und Nachteile abwägen• mühevolle Route
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(Dijksterhuis, Nordgren, 2006; Dijksterhuis, 2010)
• Simple Entscheidungssituation • z.B. Einkauf im Supermarkt • geringes Risiko, geringe Kosten
Abwägen von Alternativen
• Komplexe Entscheidungssituation • z.B. Kauf eines Autos, Kauf einer Immobilie• höheres Risiko, hohe Kosten• Komplexität einer Entscheidung:
Menge der Informationen, die eine Entscheidung beinhaltet
Abwägen von Alternativen
Einführung
Entscheidungssituationen
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(Dijksterhuis, Nordgren, 2006; Dijksterhuis & Smith, 2005; Dijksterhuis, 2010)
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Einführung
Diskussion
Welche Strategie ist die Beste? Schnell entscheiden? Das Unbewusste einbeziehen? Oder
bewusst analysieren?
„Wenn ich eine unwichtige Entscheidung treffen muss, halte ich es für sinnvoll, alle Vor- und Nachteile abzuwägen.
Bei sehr wichtigen Entscheidungen jedoch muss die Entscheidung aus dem Unbewussten kommen, aus etwas in
uns selbst.“ (Sigmund Freud)
Einführung
Ausgangspunkt für Dijksterhuis Experimente
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Diese Situation inspirierte den Psychologen zu erstaunlichen Experimenten!
Ich hatte innerhalb von fünf Minuten eine Wohnung gekauft. Abends überfielen mich dann Zweifel... .
(Dijksterhuis, 2010)
Einführung – Studie von Dijksterhuis, 2004
Unbewusst denken?
Beurteilung von 4 (nicht existierenden) Wohnungen• Jede Wohnung wurde mit 12 verschiedenen Merkmalen beschrieben
(insg. 48 Informationseinheiten).• Wohnungen beinhalten sowohl positive als auch negative Aspekte.
• Eine Wohnung war besser als die anderen (8 pos. und 4 neg. Merkmale).• Die anderen drei Wohnungen hatten 5 pos. und 7 neg. Merkmale.
• Die Informationen wurden den TN in schneller Reihenfolge präsentiert.
3 Gruppen:(1) Schnelle Entscheider (sofort eine Wahl treffen) (2) Bewusste Denker (einige Minuten über die Entscheidung nachdenken)(3) Unbewusste Denker (Puzzle spielen bevor die Entscheidung getroffen wird)
Unbewusst Denkende treffen bessere Entscheidungen als bewusste Denker und schnelle Denker
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(Dijksterhuis, 2004)
Vier (nicht existierende) Autos• Beschreibung der Autos anhand von 4, 8 und 12 Merkmalen
3 Gruppen:(1) Schnelle Entscheider (2) Bewusste Denker (3) Unbewusste Denker
Bei den komplexeren Entscheidungen (8 oder 12 Merkmale) erzielten die unbewussten Denker bessere Ergebnisse, als die anderen beiden Gruppen.
Bei den simplen Entscheidungen (4 Merkmale) erzielten die bewussten Denker bessere Ergebnisse, als die anderen beiden Gruppen.
Freud hatte also Recht!
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(Dijksterhuis, Bos, Nordgren, van Baaren, 2006)
Einführung – Studie Dijksterhuis, Bos, Nordgren, van Baaren, 2006
Unbewusst denken?
1. Prinzip des unbewussten Denkens• Zwei Arten des Denkens: Bewusstes und unbewusstes Denken
2. Kapazitätsprinzip• Kapazität des Bewusstseins ist im Gegensatz zum Unbewusstsein begrenzt
3. Bottom-Up- versus Top-Down-Prinzip • Das Bewusstsein arbeitet nach strikten Regeln (von oben nach unten)• Das Unbewusstsein arbeitet nicht nach strikten Regeln (von unten nach oben)
4. Gewichtungsprinzip • Das Unbewusste ist in der Lage auf natürliche Weise zu gewichten, d.h. die relative Wichtigkeit von
Merkmalen zu erkennen• Bewusstes Denken kann den Gewichtungsprozess stören
5. Regelprinzip • Bewusstes Denken: Regelkonform, präzise• Unbewusstes Denken: Nicht regelkonform, eher assoziativ
6. Konvergenz vs. Divergenz Prinzip• Bewusstes Denken: Konvergent (man nähert sich z. B. allmählich an eine Entscheidung an)• Unbewusstes Denken: Divergent (AHA Effekte)
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(Dijksterhuis & Nordgren, 2006)
Einführung
Theorie des unbewussten Denkens nach Dijksterhuis
Einführung
Deliberation Without Attention Effect
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(Dijksterhuis, Nordgren, 2006)
Agenda
• Einführung • Wie treffen wir Entscheidungen?
• Theoretische Grundlagen zum Stand der Forschung
• Vorstellung aktueller Studien• Messner & Wänke (2011)
• Bos, Dijksterhuis und van Baaren (2011)
• Kritische Würdigung und Fazit
• Diskussion
• Literatur
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Studie Messner & Wänke (2011)
Studie Messner & Wänke (2011)
Idee und Hintergrund
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Wie kann der Konsument von einem großen Sortiment profitieren?• Vor und Nachteile eines großen Sortiments
☺ Identifikation☺ Mehr Flexibilität☺ Stimulierung wird befriedigt (Varietät)
☹ Langeweile statt Stimulierung(Vorteile ergeben sich nur wenn die Merkmale variieren; Identische o. ähnliche Merkmale, wie ein großes Sortiment von Eiern oder Toilettenpapier hat keine Vorteile)
(Messner & Wänke, 2011)
Annahme:Unbewusste Informationsverarbeitung
reduziert Informationsüberlastung!
Studie Messner & Wänke (2011)
Methode
Wahl einer Lindt Praline• N= 180 (MAGE = 28.19, SDAGE = 7.78)• 3 (schnell vs. bewusst vs. unbewusst) x 2 (6 vs. 24 Pralinen) interindividuelles
Design • 3 Gruppen
(1) Schnelle Entscheider (sofort wählen)(2) Bewusste Denker (Gedanken aufschreiben, 5 Min.)(3) Unbewusste Denker (Ablenkung durch Anagramm Aufgabe, 5 Min.)
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(Messner & Wänke, 2011)
• Sortiment Großes Sortiment: 24 Pralinen Kleines Sortiment: 6 Pralinen
Studie Messner & Wänke (2011)
Methode Präsentation der Pralines
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Feinstes Mandel-Nougat mit Amarettini-Stückchen umhüllt von weißer Chocolade, dekoriert mit einer frisch gerösteten braunen Mandel
Zarte Caramel-Crème auf feiner Mandel-Crème mit Mandel-Stückchen umhüllt von dunkler Alpenmilch-Chocolade.
Schicht-Nougat aus Lagen von Haselnuss- und Mandel-Nougat.
Edler Amaretto-Trüffel auf feiner Amarettini-Crème umhüllt von feinherber Milch-Chocolade.
Edles Walnuss-Marzipan in weißer Chocolade
Aromatisches Pistazien-Marzipan verfeinert mit edlem Kirschwasser in dunkler Milch-Chocolade
(http://www.lindt.com/de/swf/ger/produkte/pralines/alle-pralines)
Studie Messner & Wänke (2011)
Methode
Wahl einer Lindt Praline• N= 180 (MAGE = 28.19, SDAGE = 7.78)• 3 (schnell vs. bewusst vs. unbewusst) x 2 (6 vs. 24 Pralinen) interindividuelles
Design • 3 Gruppen
(1) Schnelle Entscheider (sofort wählen)(2) Bewusste Denker (Gedanken aufschreiben, 5 Min.)(3) Unbewusste Denker (Ablenkung durch Anagramm Aufgabe, 5 Min.)
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• Nach der Wahl: Naschen und Beurteilung der Pralinen (7-stufige Skala)• Geschmack• Lusterlebnis• Freude • Zufriedenheit mit der Wahl
Zusatz: Erfassung Enttäuschung und Bereuen (7-stufige Skala)„ How frustrated to you feel in the moment of your decision?“„ How much do you regret that you tastet this praline?“
AV´s messen Produktzufriedenheit
(Cronbach α=.78)
(Messner & Wänke, 2011)
Studie Messner & Wänke (2011)
Ergebnisse
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• Spontane Entscheider bewerten das große Sortiment weniger positiv (M=5.33, SD=0.81), als das kleine Sortiment (M=5.84, SD=0.99), t (58)=2.17, p=.03.
• Bewusste Denker bewerten das große Sortiment weniger positiv (M=5.26, SD=1.12), als das kleine Sortiment (M=5.81, SD=0.74), t (58)=2.24, p=.03.
• Unbewusste Denker bewerten das große Sortiment positiver (M=6.04, SD=0.54), als das kleine Sortiment (M=5.50, SD=0.96), t (58)=2.71, p=.009.
• Signifikanter Zusammenhang zwischen der Art des Wählens/Denkens und der Sortimentsgröße ((F(2,174) = 7.41, p = .0008).
(Messner & Wänke, 2011)
Studie Messner & Wänke (2011)
Weitere Ergebnisse
• Zufriedenheit korreliert negativ mit der Enttäuschung während der Entscheidung (r(178) = − .39, p < .001) und dem Bereuen nach der Entscheidung (r(178) = −.45, p < .001).
• TN die von dem großen Sortiment wählten, waren enttäuschter (M = 2.11, SD = 1.39) als TN, die vom kleinen Sortiment wählten (M = 1.54, SD = .93), F (1, 174) = 10.49, p = .001).
• Kein Effekt zwischen der Größe des Sortiments und Bereuen nach der Entscheidung F < 1.
• Die Enttäuschung war am höchsten bei bewussten Denkern (M = 2.07, SD = 1.53) und am niedrigsten bei schnellen Entscheidern (M = 1.6, SD = 1.01), t (174) = 2.16 p = .03) und unbewussten Denkern (M = 1.82, SD = 1.02; ns.) (F (2, 174) = 2.35, p = .10 for the overall effect)
• Bereuen nach der Entscheidung war am niedrigsten bei den unbewussten Denkern (M = 1.37, SD = .76), verglichen mit schnellen Entscheidern (M = 1.77, SD = 1.16), t (174) = 2.02 p = .045) und bewussten Denkern (M = 1.77, SD = 1.27), t (174) = 2.02 p = .045 (F (2, 174) = 2.71, p = .07 for the overall effect)
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(Messner & Wänke, 2011)
Studie Messner & Wänke (2011)
Diskussion und kritische Würdigung
• Das Wählen aus einem großem Sortiment kann das Bewusstsein des Konsumenten überanstrengen.• Bewussten Reflektieren kann den Konsumenten, aufgrund von irrelevanten Attributen, auf den
falschen Weg führen.
• Unbewusste Informationsverarbeitung ist ein möglicher Weg, die Vorteile des breiten Sortiments zu genießen.• Unbewusste Denker bewerteten Pralinen vom großen Sortiment positiver, als vom kleinen
Sortiment.• Bewusste Denker oder schnelle Entscheider sind mit einem kleinen Sortiment zufriedener (vgl.
Dijksterhuis).
• Salienzeffekte könnte die Ergebnisse beeinflussen, d.h. auf Basis eines salienten Merkmals wird die Entscheidung getroffen.
• Beeinflussung durch die Marke Lindt? Beeinflussung Optik?• „Dahinterliegende Prozesse“ wurden nicht getestet:
• Es könnte ja sein, dass TN während einer Ablenkungsaufgabe, an die Entscheidung denken.• Aussagen eher spekulativ?!• IAT sinnvoll?
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(Messner & Wänke, 2011)
Studie Messner & Wänke (2011)
Diskussion und kritische Würdigung
• Unbewusste Denker könnten sich z. B. auf die Vorstellung des Geschmacks fokussiert haben und danach ausgewählt haben welche Praline das positivste Gefühl vermittelt.• „Wie gerne mag ich Nougat mit Kaffee?“ „Wie gerne mag ich weiße Schokolade mit Erdbeeren?“
• Bewusste Denker könnten die Pralinen miteinander vergleichen. • “Ich mag Nougat mit Erdbeeren, aber weiße Schokolade mit Kaffee”
• Offenbar ist Enttäuschung kein Indikator für Unzufriedenheit in größeren Sortimenten:• Die Enttäuschung ist am niedrigsten bei unbewussten Denkern (ns) und schnellen Entscheidern. • Bei unbewussten Denkern ist die Zufriedenheit am höchsten bei der Wahl einer Praline aus dem großem
Sortiment.
• Die TN, die lange über Entscheidung nachdenken oder gar nicht nachdenken machen suboptimale Entscheidungen in Bezug auf ihre Vorlieben.
• Aber: Das Bauchgefühl kann angemessen sein um gute Entscheidungen zu treffen (vgl. Gigerenzer, 2008; Wilson & Schooler, 1991).
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(Messner & Wänke, 2011)
Studie Messner & Wänke (2011)
Ableitungen für die Praxis
In komplexen Entscheidungssituation ist unbewusstes Denken besser im Vergleich zu schnellen Entscheidungen und bewussten Denkern (vgl. Dijksterhuis & Nordgren, 2006). Beispiel: Wahl aus einem großen Sortiment.
Händler wären offenbar gut beraten den Käufer vor der Auswahl abzulenken, wenn sich das Sortiment erhöht.
Bei einem kleinen Sortiment ist es sinnvoll, wenn der Käufer bewusst nachdenkt. Die Studie zeigt eigentlich das, was wir Konsumenten schon machen:
Wenn wir zwischen entgegensetzenden Alternativen abwägen sollen, dann machen wir was anderes und schieben die Entscheidung auf und nach einer Zeit weiß man was richtig ist.
Das Aufschieben einer Entscheidung, ist eine der Konsequenzen von großen Sortimenten.
Wir sollten große Sortimente als Vorteil sehen, uns nicht darüber ärgern und unsere Entscheidung erst einmal zur Seite legen!
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(Messner & Wänke, 2011)
... sollten wir auf den Rat der Großeltern hören?!
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Wie soll ich mich nur
entscheiden?
Schlaf doch erst einmal eine Nacht drüber!
Morgen früh weißt Du es bestimmt!
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3 ExperimenteBos, Dijksterhuis & van Baaren (2011)
Drei Experimente von Bos, Dijksterhuis und van Baaren (2011)
Idee und Hintergrund
• „Sleeping on things“ meint nicht, zu reflektieren, sondern vielmehr die Entscheidung für eine Weile zur Seite zu legen
• Hilft es uns für die Gewichtung ein Entscheidungsproblem für eine Weile zur Seite zu legen?
• Wirkt sich unser Bewusstsein auf das Abwägen von Alternativen störend aus?• Annahme: Unbewusstes Denken führt zu einer automatisch „guten Gewichtung“
• Gute Gewichtung bedingt, dass Attribute, die objektiv wichtig erscheinen, durch die Bewertung wichtiger werden, während sekundäre Attribute unwichtiger werden
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Drei Experimente von Bos, Dijksterhuis und van Baaren (2011)
Experiment 1: Methode
Beurteilung von 4 (nicht existierenden) Autos mittels Fragebogen (1: sehr negativ; 20: sehr positiv)• Jedes Auto wurde mit 12 verschiedenen Attributen beschrieben, die mittels
Pilotstudie ermittelt wurden (insg. 48 Informationseinheiten):• Positive, negative, wichtige und unwichtige Attribute• 2 Autos (Quality cars) hatten 8 negative und vier positive Attribute• 2 Autos (Frequency cars) hatten 8 unwichtige positive und 4 wichtige negative Attribute• Die Attribute wurden den TN in regelloser Reihenfolge präsentiert (4 Sekunden)
10.04.2023 Aktuelle Themen der Markt-, Webe- und Medienpsychologie - Anna Nauen 32
Drei Experimente von Bos, Dijksterhuis und van Baaren (2011)
Auto Attribute
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Quality cars:Frequency cars:
8 „unwichtige, positive“ Attribute
8 „unwichtige, negative“ Attribute
4 „wichtige, negative“ Attribute
4 „wichtige, positive“ Attribute
Drei Experimente von Bos, Dijksterhuis und van Baaren (2011)
Experiment 1: Methode
Beurteilung von 4 (nicht existierenden) Autos Jedes Auto wurde mit 12 verschiedenen Attributen beschrieben, die mittels Pilotstudie ermittelt wurden (insg. 48 Informationseinheiten):
• Positive, negative, wichtige und unwichtige Attribute• 2 Autos (Quality cars) hatten 8 negative und vier positive Attribute• 2 Autos (Frequency cars) hatten 8 unwichtige positive und 4 wichtige negative Attribute• Die Attribute wurden den TN in regelloser Reihenfolge präsentiert (4 Sekunden)
• N=30 (Bachelorstudenten der Radbound University Nijmegen; Randomisierung)• 2 Gruppen:
(1) Schnelle Entscheider (sofort entscheiden)
(2) Unbewusste Denker (Ablenkungsaufgabe, bevor die Entscheidung getroffen wird, 5 Min)
• TN arbeiteten in getrennten Räumen• Sie erhielten entweder Credit Points oder Geld (8€) für ihre Teilnahme
10.04.2023 Aktuelle Themen der Markt-, Webe- und Medienpsychologie - Anna Nauen 34
• TN, die angemessen bzw. „gut“ gewichten, sollten sich für die „Quality cars“ entscheiden. TN, die nicht angemessen bzw. nicht „gut“ gewichten, sollten sich für die „Frequency cars“ entscheiden.
• Unbewusste Denker (M=14,2, SD=9,3) zeigen signifikantere Ergebnisse für eine „gute Gewichtung“ als schnelle Entscheider (M=5.5, SD=9.6) F(1,28)=6.11, p=.02, ŋ2=.18.
• Diese Befunde unterstützen die Hypothese dass unbewusstes Denken zu einer automatischen, guten Gewichtung führt.
• Einschränkungen:• Der relative Gewichtungsfaktor wurde zwar durch die Pilotstudie bestimmt
und die Attribute waren sehr „extrem“...• ... Aber es könnte ja sein, dass die individuellen Präferenzen der TN bzgl. der
Wichtigkeit der Attribute divergieren.
Drei Experimente von Bos, Dijksterhuis und van Baaren (2011)
Experiment 1: Ergebnisse und Diskussion
10.04.2023 Aktuelle Themen der Markt-, Webe- und Medienpsychologie - Anna Nauen 35
Drei Experimente von Bos, Dijksterhuis und van Baaren (2011)
Experiment 2: Methode
Wiederholung von Experiment 1• N=72 (Bachelorstudenten der Radbound University Nijmegen; Randomisierung)• 2 Gruppen:
(1) Schnelle Entscheider (sofort entscheiden)
(2) Unbewusste Denker (Ablenkungsaufgabe, bevor die Entscheidung getroffen wird, 5 Min)
• Messung des individuellen Gewichtungsfaktor mittels Fragebogen:• TN wurden nach dem Experiment gefragt, wie wichtig oder unwichtig sie die
verschieden Attribute auffassen.• Alle Attribute wurden präsentiert und TN sollten die Wichtigkeit der Attribute auf einer
9 stufigen Skala bewerten (1: sehr wichtig – 9: sehr unwichtig).
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Drei Experimente von Bos, Dijksterhuis und van Baaren (2011)
Experiment 2: Ergebnisse und Diskussion
• Wie in Experiment 1 zeigten TN beider Gruppen, eine Präferenz für Quality cars. • Aber unbewusste Denker (M = 10.7, SD = 11.8) zeigen signifikantere Ergebnisse
als spontane Entscheider (M=5.5, SD=10.3) F (1,70)=4.08, p=.05, η2=.06.• In welchem Ausmaß halten die TN ihr persönliches Gewichtungsschema ein?
• Mittelwertvergleich: Durchschnittlicher Wichtigkeitswert der unwichtigen Attribute – durchschnittlicher Wichtigkeitswert der wichtigen Attribute
• Korrelation der Differenz mit der Differenz von Quality cars und Frequency cars• Unbewusste Denker zeigten eine signifikante Korrelation (r=.48, p=.005)• Schnelle Entscheider zeigen keine Korrelation (r=.17, ns)
• Einschränkungen:• Es könnte sein, dass TN während der Ablenkungsaufgabe Attribute
vergessen. Es könnte angenommen werden, dass die „unwichtigen Attribute“ vergessen
werden.
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Drei Experimente von Bos, Dijksterhuis und van Baaren (2011)
Experiment 3: Methode
Wiederholung von Experiment 1• N=203 (Bachelorstudenten der Radbound University Nijmegen; Randomisierung)• 3 Gruppen:
(1) Schnelle Entscheider (sofort entscheiden)
(2) Unbewusste Denker (Ablenkungsaufgabe, bevor die Entscheidung getroffen wird, 5 Min)
(3) Reine Ablenkung (Ablenkungsaufgabe; TN wurde mitgeteilt, dass sie nicht mehr zu den Autos befragt werden)
• Messung der Erinnerungsfähigkeit der Attribute:• Nach der Beurteilung der Autos sollten die TN innerhalb von 4 Minuten alle Attribute eintippen,
an die sie sich erinnern konnten
10.04.2023 Aktuelle Themen der Markt-, Webe- und Medienpsychologie - Anna Nauen 38
Die Berücksichtigung der Zielabhängigkeit ist eine wichtige Voraussetzung für gute Entscheidungen, die bewusst getroffen werden (Bos, Dijksterhuis & van Baaren, 2008) .
Drei Experimente von Bos, Dijksterhuis und van Baaren (2011)
Experiment 3: Ergebnisse und Diskussion
• Alle drei Gruppen zeigen eine Präferenz für Quality cars.• Unbewusste Denker (M = 14.2, SD = 12.8) zeigen signifikantere Ergebnisse im
Vergleich zu schnellen Entscheidern (M=9.1, SD=11.4) F (1,136)=5.95, p=.02, η2 =.04 und TN in der „Reinen Ablenkung“ (M = 9.7, SD=12.0) F (1,123)=4.05, p=.05, η2 =.03.
• Unbewusste Denker (M = 177.9, SD = 19.0) und TN in der Kondition reine Ablenkung (M = 178.4, SD = 20.8) lösten die Ablenkungsaufgabe ähnlich gut.
• Bessere Gewichtung bei unbewussten Denkern lässt sich nicht auf Unterschiede in der Erinnerungsfähigkeit zurückführen (Ergebnisse Varianzanalyse).
• Die drei Experimente demonstrieren, dass unbewusstes Denken zu automatisch guter Gewichtung führt.
10.04.2023 Aktuelle Themen der Markt-, Webe- und Medienpsychologie - Anna Nauen 39
Drei Experimente von Bos, Dijksterhuis und van Baaren (2011)
Weitere Forschungsfragen
• Was würde passieren wenn Probanden eine Nacht über Entscheidungen schlafen würden?
• Würde Schlaf zu besserer Gewichtung führen? • Oder ist eine kürzere Periode der Ablenkung sinnvoller? • Eine Periode der Ablenkung bzw. Ruhe vor der Entscheidung ermöglicht
uns offenbar zwischen relevanten und irrelevanten Aspekten zu unterscheiden.
• Wahrscheinlich haben unsere Großeltern Recht!
Was passiert in der Black Box?
10.04.2023 Aktuelle Themen der Markt-, Webe- und Medienpsychologie - Anna Nauen 40
Agenda
• Einführung • Wie treffen wir Entscheidungen?
• Theoretische Grundlagen zum Stand der Forschung
• Vorstellung aktueller Studien• Messner & Wänke (2011)
• Bos, Dijksterhuis und van Baaren (2011)
• Kritische Würdigung und Fazit
• Diskussion
• Literatur
10.04.2023 Aktuelle Themen der Markt-, Webe- und Medienpsychologie - Anna Nauen 41
Kritische Würdigung und Fazit
• Unbewusste Denkprozesse können die Qualität von Entscheidungen verbessern.
• Je komplexer das Produkt bzw. die Entscheidung, desto eher führt unbewusstes Nachdenken zu einem zufriedenstellenden Gesamtergebnis (Dijksterhuis, Bos, Nordgren, & van Baaren, 2006; Dijksterhuis & Smith, 2005; Schreier, 2010).
• Studienergebnisse zeigen, dass wir beim unbewussten Denken offenbar auf eine gute und natürliche Weise abwägen (Bos, Dijksterhuis & van Baaren, 2011).
• Unbewusste Informationsverarbeitung reduziert Informationsüberlastung und steigert die Zufriedenheit mit einem Produkt (Messner & Wänke, 2011).
• Ergebnisse sprechen gegen Descartes, Kant und andere Vertreter, die argumentierten, dass es Dinge wie unbewusste Gedanken nicht gibt.
• Ein Großteil unseres geistigen Lebens geschieht unbewusst und beruht auf Prozessen, die nichts mit Logik zu tun haben: Bauchgefühle oder Intuitionen“ (Gigerenzer, 2008).
10.04.2023 Aktuelle Themen der Markt-, Webe- und Medienpsychologie - Anna Nauen 42
Kritische Würdigung und Fazit
• Salienzeffekte können nicht ausgeschlossen werden.
• Kritik Stichprobe: nur Studenten• Andere Effekte bei älteren Menschen?
• „Dahinterliegende Prozesse“ beim unbewussten Denken wurden nicht getestet• Was passiert während einer Ablenkungsaufgabe?
• Man müsste einen Weg finden, die Black Box zu öffnen.
10.04.2023 Aktuelle Themen der Markt-, Webe- und Medienpsychologie - Anna Nauen 43
Es ist sicherlich sinnvoll schwerwiegende Entscheidungen erst einmal aufzuschieben oder eine Nacht darüber zu schlafen!
Agenda
• Einführung • Wie treffen wir Entscheidungen?
• Theoretische Grundlagen zum Stand der Forschung
• Vorstellung aktueller Studien• Messner & Wänke (2011)
• Bos, Dijksterhuis und van Baaren (2011)
• Kritische Würdigung und Fazit
• Diskussion
• Literatur
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Diskussion
Das nutzlose Bewusstsein? Das kluge Unbewusste?
• Bewusstes Denken ist nicht notwendig, um zu einer Entscheidung zu gelangen (Dijksterhuis & Aarts, 2010).
• Bewusste Prozesse sind immer das Resultat unbewusster Prozesse (Dijksterhuis, 2010).
• Das Bewusstsein trifft eine Entscheidung erst ein paar hundert Millisekunden nachdem das Unbewusste längst beschlossen hat.
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Libet-Experiment, 1979
Diskussion
Das nutzlose Bewusstsein? Das kluge Unbewusste?
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Ist der freie Wille eine Illusion?Ist das Bewusstsein, von dem wir glauben, dass es uns
lenkt und steuert nur die Bühne, auf der das präsentiert wird, was das Unbewusste produziert hat?
Ist das Bewusstsein nutzlos?
Diskussion
Baumeister, Masicampo und Vohs (2011)
• Baumeister, Masicampo und Vohs (2011) postulieren, dass nahezu jedes menschliche Verhalten aus einer Mischung von bewussten und unbewussten Prozessen resultiert.
• Das Bewusstsein wird in zwei Ebenen differenziert:• Die unterer Ebene definiert das Bewusstsein in der grundlegendsten Form, über die alle
Säugetiere verfügen. • Bewusstes Denken im Sinne von Reflexion oder Nachdenken wird hingegen nur den Menschen
zugeschrieben.
• Formen der Selbstkontrolle – die bewusste Steuerung unseres Willens – stellen eine (mentale) Kraftanstrengung dar. Diese Kraftanstrengung verlangt Ressourcen, die limitiert sind
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Agenda
• Einführung • Wie treffen wir Entscheidungen?
• Theoretische Grundlagen zum Stand der Forschung
• Vorstellung aktueller Studien• Messner & Wänke (2011)
• Bos, Dijksterhuis und van Baaren (2011)
• Kritische Würdigung und Fazit
• Diskussion
• Literatur
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Literatur
• Baumeister, R. F., Masicampo, E. J. & Vohs, K. D. (2011). Do Conscious Thoughts Cause Behavior? Annual Review of Psychology, 62, 331-361.
• Bos, M. W., Dijksterhuis, A. & van Baaren, R. B. (2011). The benefits of „sleeping on things“: Unconscious thought leads to automatic weighting. Journal of Consumer Psychology, 21, 4 8.‐
• Bos, M. W., Dijksterhuis, A. & van Baaren, R. B. (2008). On the goal- dependency of ‐unconscious thought. Journal of Experimental Social Psychology, 44, 1114−1120.
• Dijksterhuis, A. (2010). Das kluge Unbewusste. Denken mit Gefuhl und Intuition. (2. Aufl.). Stuttgart: Klett-Cotta.
• Dijksterhuis, A. (2004). Think Different: The Merits of Unconscious Thought in Preference Development and Decision Making. Journal of Personality and Social Psychology, 87, 586-598.
• Dijksterhuis, A. & Aarts, H. (2010). Goals, Attention, and (Un)Consciousness. Annual Review of Psychology, 61, 467-490.
• Dijksterhuis, A., Bos, M. W., Nordgren, L. F. & van Baaren, R. B. (2006). On making the right choice: The deliberation- without attention effect. ‐ Science, 311, 1005−1007.
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Literatur
• Dijksterhuis, A., Bos, M. W., Van der Leij, A. & van Baaren, R. B. (2009). Predicting soccer matches after unconscious and conscious thought as a function of expertise. Psychological Science, 20, 1381−1387.
• Dijksterhuis, A. & Nordgren, L. F. (2006). A theory of unconscious thought. Perspectives on Psychological Science, 1, 95−109.
• Dijksterhuis, A. & Smith, P. K. (2005). What Do We Do Unconsciously? And How? Journal of Consumer Psychology, 15, 225- 229. ‐
• Dijksterhuis, A. & van Olden, Z. (2006). On the benefits of thinking unconsciously: Unconscious thought increases post- choice satisfaction. Journal of Experimental Social Psychology, 42, 627−631.
• Gigerenzer, G. (2008). Bauchentscheidungen (5. Aufl.). München: Goldmann. • Gladwell, M. (2007). Blink! Die Macht des Moments (7. Aufl.). München: Piper. • Ham, J., van den Bos, K. & Van Doorn, E. (2009). Lady Justice thinks
unconsciously: Unconscious thought can lead to more accurate justice judgments. Social Cognition, 27, 509−521.
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Literatur
• Iyengar, Sheena S. & Lepper, Mark. R. (2000). When choice is demotivating: Can one desire too much of a good thing. Journal of Personality and Social Psychology, 79(6), 995 1006.‐
• Messner, C. & Wänke, M. (2011). Unconscious information processing reduces information overload and increases product satisfaction. Journal of Consumer Psychology, 21, 9-13.
• Schreier, C. & Held, D. (2010). Wie Werbung wirkt. Erkenntnisse des Neuromarketing. Freiburg: Haufe.
• Wilson, T. D., Lisle, D. J., Schooler, J. W., Hodges, S. D., Klaaren, K. J. & LaFleur, S. J. (1993). Introspecting About Reasons Can Reduce Post-Choice Satisfaction. Personality and Social Psychology Bulletin, 19, 331 339. ‐
• Wilson, T. D. & Schooler, J. W. (1991). Thinking Too Much: Introspection Can Reduce the Quality of Preferences and Decisions. Journal of Personality and Social Psychology, 60, 181-192.
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R e f e r a t : A k t u e l l e T h e m e n d e r M a r k t - , W e r b e - u n d M e d i e n p s y c h o l o g i e A n n a N a u e n
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