Einführung in die Chartanalyse 09.12.2014Patrick Merl1.

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Einführung in die Chartanalyse

09.12.2014 Patrick Merl 1

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2011 – 2014: Bachelor of Science VWL an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Seit 09/2014: Technischer Analyst GE Analysis & Evaluation Power bei EnBW

Mitglied im Börsenverein Freiburg e.V.

Mitglied im Bundesverband Deutscher Volks- und Betriebswirte (bdvb)

Der Chartanalyst

der.chartanalyst1989

[email protected]/[email protected]

Täglicher Preis für Strom (Grundlast) an der Energiebörse EEX in Leipzig seit Mitte 2005

Patrick Merl

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Agenda 09.12.2014

1. Die Technische Analyse / Chartanalyse• Begriffsklärung / Grundbegriffe / Abkürzungen• Abgrenzung zur Fundamentalanalyse• Wirksamkeit der Technischen Analyse

Effizienzmarkthypothese Selbsterfüllende Prophezeiung Marktpsychologie

• Praxisaufgabe – wie wird der Markt wohl reagieren?

1. Softwareeinführung sowie Darstellung einer Chart• Guidants• Candlestick Chart• Praxisaufgabe – Erstellen und interpretieren einer Candlestick Chart

1. Trends, Unterstützungen & Widerstände• Trendlinien1. Trendkanäle• Unterstützungen & Widerstände• Praxisaufgabe – Identifikation von Trendphasen, sowie Support & Resistance

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Agenda 09.12.2014

4. Chartformationen• Trendbestätigungsformationen

Aufsteigendes / absteigendes Dreieck Bullishe / bearishe Flagge

• Trendumkehrformationen Schulter-Kopf-Schulter-Formation Tops / Bottoms

• Kursziele• Praxisaufgabe – Identifikation und Interpretation verschiedener Formationen

5. Fragerunde / Diskussionsrunde

5. „Hausaufgabe“ bis 16.12.2014

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1. Die Technische Analyse

Begriffsklärung

Unter der Technischen Analyse / Chartanalyse versteht man die Analyse eines Basiswerts ausschließlich anhand des historischen Kurs- bzw. Umsatzverlaufes (Volumen) des jeweiligen Basiswertes

Grundbegriffe

- Open: Eröffnungskurs des Basiswerts im festgelegten Betrachtungszeitraum- High: Höchstkurs des Basiswerts im festgelegten Betrachtungszeitraum- Low: Tiefstkurs des Basiswerts im festgelegten Betrachtungszeitraum- Close (last): Schlusskurs des Basiswerts im festgelegten Betrachtungszeitraum- Intraday: Betrachtung des heutigen Handelstages- Volumen: Zahl der Kaufs- und Verkaufsumsätze eines Basiswerts im f.B.- Underlying: = Basiswert (z.B. DAX, Gold, Siemens,…)- Top: Grafischer Höchstwert eines Basiswerts im f.B.- Bottom: Grafischer Tiefstwert eines Basiswerts im f.B.- Unterstützung Kursniveau, das als psychologisch wichtige Untergrenze gilt- Widerstand Kursniveau, das als psychologisch wichtige Obergrenze gilt

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1. Die Technische Analyse

Abkürzungen

- SMA: Simple Moving Average (einfacher, gleitender Durchschnitt)- EMA: Exponential Moving Average (exponentiell gleitender Durchschnitt)- Vola: Volatilität (Schwankung / Standardabweichung)- Bull: Bullish (Aufwärtstrend)- Bear: Bearish (Abwärtstrend)- S-K-S: Schulter-Kopf-Schulter (Trendumkehrformation)- h: hour (Stunde)- d: day (Tag)- y: year (Jahr)

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1. Die Technische Analyse

Abgrenzung zur Fundamentalanalyse

KGV EBITDA

CashflowDividende

KBV

Marktkapitalisierung

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1. Die Technische Analyse

Abgrenzung zur Fundamentalanalyse

KursverlaufUmsatzverlauf

GOLDENE REGEL: DER MARKT PREIST ALLE FAKTOREN EIN!

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1. Die Technische Analyse

Wirksamkeit der Technischen Analyse - Effizienzmarkthypothese

Besagt laut Eugene Fama, dass

Märkte effizient sind, da Marktteilnehmer rational sind undüber alle notwendigen Informationen verfügen

Dadurch keine dauerhaft überdurchschnittlichen Gewinne anhand technischer Analyse, Fundamentalanalyse, Insiderhandel,… möglich sind

Prof. Eugene Fama

Quelle: Wikipedia

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1. Die Technische Analyse

Wirksamkeit der Technischen Analyse – Selbsterfüllende Prophezeiung

WARUM SITZEN WIR DANN

ÜBERHAUPT ALLE HIER?

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1. Die Technische Analyse

Wirksamkeit der Technischen Analyse – Selbsterfüllende Prophezeiung

Menschen glauben das, was man ihnen sagt (Adolf Hitler, Börsengurus, und und und…)

Daraus entwickelt sich eine Eigendynamik. Je mehr Menschen an eine Sache glauben, desto wahrscheinlicher ist das Eintreten dieser Sache, da die Beteiligten darauf hinwirken (vgl. auch Placebo-Effekt)

Menschen glauben, dass Benzin bald sehr teuer wird -> Alle kaufen nun Benzin -> Benzinpreis steigtBezogen auf die Technische Analyse bedeutet dies, dass, wenn Menschen an eine bestimmte Formation, Widerstandslinie, wichtige Marke glauben, sich andere danach orientieren

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1. Die Technische Analyse

Wirksamkeit der Technischen Analyse – Marktpsychologie

Angst

„Okay, lieber den Gewinn mitnehmen, als laufen lassen.“

Gier

„Okay, ich habe einen guten Gewinn gemacht, aber da geht sicher noch was!“

„Ich habe schon so viel Verlust gemacht, ich bleibe lieber vom Markt fern“

„Warum sinkt meine BMW-Aktie, wenn die von VW und Porsche steigen? Die liegen sicher falsch, ich bleibe bei BMW, weil ich hab da eine Bodenbildung entdeckt und im Fünf-Jahres-Chart ist der 200-Tage-Trend noch intakt und bald kommt ja das neue Modell…“

Kognitive Dissonanz Framing-Effekt

„Ich habe mit meinem 1000 € Depot heute nur 20 € verdient.“(…Jahre später) „Ich habe mit meinem 100 € Depot nur 20 € verdient.“

Sunk-Cost-Effekt

„Ich habe die Aktie für 100 € gekauft. Jetzt liegt sie nur noch bei 50 €. Okay, ein herber Verlust, aber sicher eine gute Gelegenheit, billig nachzukaufen…“

Quelle: Norman Welz - Börsenpsychologie

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1. Die Technische Analyse

Wirksamkeit der Technischen Analyse – Marktpsychologie

Börse ist „Kopfsache“! Die des eigenen und der anderen!

Das Wissen, welche Gefühle und Gedanken Menschen an der Börse bewegen, ist essentiell bei der Beurteilung von Märkten durch die Technische Analyse!

Menschen handeln NICHT rational an der Börse! (die allerallerwenigsten)

Menschen lieben runde Marken (z.B. 50,00 € oder 10.000 Punkte)

Menschen werden von Ängsten besessen – Gier ist auch eine Form der Angst, die Angst, nicht genug zu gewinnen

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1. Die Technische Analyse

Wirksamkeit der Technischen Analyse – Marktpsychologie

Wer der Herde folgt, kann nur Ärsche sehen…

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1. Die Technische Analyse

Praxisaufgabe – wie wird der Markt wohl reagieren?

Eure Schätzung – wo steht der Kurs Ende 2014?

Ca. 13.000

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1. Die Technische Analyse

Praxisaufgabe – wie wird der Markt wohl reagieren?

Weisheit Nr. 1: Kein Trend ohne Korrektur!

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1. Die Technische Analyse

Fragen soweit?

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2. Softwareeinführung sowie Darstellung einer Chart

go.guidants.com

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2. Softwareeinführung sowie Darstellung einer Chart

Candlesticks – Kerzen sind nicht nur für Romantiker

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2. Softwareeinführung sowie Darstellung einer Chart

Praxisaufgabe – Erstellen und interpretieren einer Candlestick Chart

Adidas, fünf Jahres-Perspektive mit 1 Kerze = 1 Woche. Wohin wird die Reise gehen?

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3. Trends, Unterstützungen & Widerstände

Trends

Was ist eigentlich ein Trend? Ein Trend ist eine länger andauernde Periode steigender (bullish), fallender (bearish) oder seitwärts verlaufender Kurse

Wann ist ein Trend ein Trend? Wenn er mindestens von drei Punkten, die nicht zu nahe aneinander liegen, bestätigt wird und zwar durch eine

Trendlinie(n)

Eine Trendlinie ist eine Gerade bzw. Strecke, die mehrere Punkte eines Kursverlaufes berührt. Durch die Steigung der Trendlinie lässt sich die aktuelle Marktrichtung darstellen

ACHTUNG: Je steiler eine Trendlinie verläuft, desto größer ist die Gefahr einer Korrektur bzw. Trendumkehr (siehe Weisheit 1: Kein Trend ohne Korrektur)

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3. Trends, Unterstützungen & Widerstände

Trendlinien

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3. Trends, Unterstützungen & Widerstände

Trendkanäle

Legt man am „unteren Ende“ sowie am „oberen Ende“ eines Trends eine Linie an, ergibt sich dadurch ein Kanal

Durch einen Kanal ist es möglich, die Schwankungen innerhalb eines Major Trends zu identifizieren und auszunutzen

Zudem gibt eine Veränderung der Breite des Trendkanals Hinweise auf den weiteren Kursverlauf

Auch ein länger Aufenthalt bzw. eine Abwesenheit an einer der Kanalgrenzen bietet Aufschluss über die mögliche Kursentwicklung

Auch im Trendkanal gilt, dass die Trendlinien mindestens von drei, nicht zu nahe aneinander liegenden Punkten bestätigt werden müssen

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3. Trends, Unterstützungen & Widerstände

Trendkanäle

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3. Trends, Unterstützungen & Widerstände

Unterstützungen und Widerstände

In diesem Abschnitt ist die Marktpsychologie wieder ein wichtiger Faktor

Wie bereits erwähnt, stellen besondere Marken (10.000, 50, 100,…) Schwellen dar, die je nach Kursverlauf eine unterstützende oder widerstehende Wirkung haben

GANZ WICHTIG: Anleger orientieren sich an markanten Punkten, institutionelle Anleger (Fonds, Versicherungen,…) legen oftmals ihre Limits für mögliche Verluste / Gewinne an solche Marken

Je öfter der Kurs an einer signifikanten Marke scheitert, desto „stärker“ ist die Unterstützung / der Widerstand an diesem Punkt und entsprechend ist die Bewegung größer, wenn diese Marke passiert wird

Als U / W kann eine Trendlinie, ein Trendkanal, ein Durchschnitt,… dienen

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3. Trends, Unterstützungen & Widerstände

Unterstützungen & Widerstände

Weisheit Nr. 2: Ein durchbrochener Widerstand wird zu Unterstützung und umgekehrt!

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3. Trends, Unterstützungen & Widerstände

Praxisaufgabe – Identifikation von Trendphasen, sowie Support & Resistance

Öffne die Chart von Volkswagen in der Ein-Jahres-Perspektive. Stelle eine Kerze auf einen Tag ein. Aufgaben:

• Identifiziere den Major Trend• Identifiziere die Minor Trends• Identifiziere Trendkanäle• Identifiziere Unterstützungen und Widerstände• Gib an, in welche Richtung sich der Kurs deiner Meinung nach entwickeln wird

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3. Trends, Unterstützungen & Widerstände

Fragen soweit?

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4. Chartformationen

Trendbestätigungsformationen

Erfolgt innerhalb eines Trends eine gegenläufige Bewegung, steht man immer vor dem gleichen Problem: Haben wir es mit einer bloßen Korrektur oder einer Trendumkehr zu tun?

In der Vergangenheit haben sich bestimmte Muster bewährt, mit denen man darauf schließen kann, dass es sich lediglich um eine Korrektur handelt. Die Marktpsychologie tut das übrige…

Im Folgenden gehen wir die gängigsten Trendbestätigungsformationen Schritt für Schritt durch

1. Aufsteigendes / absteigendes Dreieck

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4. Chartformationen

Trendbestätigungsformationen

Zu beachten ist in beiden Fällen, dass jeweils ein Pullback stattfindet und die Tiefs / Hochs immer geringer werden.

Für alle Formationen gilt: Der Ausbruch erfolgt i.d.R. nach 2/3 der Zeit, die von einer Waagrechten zur anderen vergehen würde!

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4. Chartformationen

Trendbestätigungsformationen

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4. Chartformationen

Trendbestätigungsformationen

2. Bullishe / bearishe Flagge

Merke: ab (Flagge) bedeutet auf (Kurs) und umgekehrt!

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4. Chartformationen

Trendbestätigungsformationen

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4. Chartformationen

Trendumkehrformationen

Selbstverständlich ist der Chartanalyst auch mal (glücklicherweise oder leider ;)) mit dem Fall konfrontiert, dass ein Trend bzw. ein Kursverlauf sich umkehrt

Auslöser dafür sind meist fundamentale Ereignisse, wie z.B. die Ukraine-Krise, Leitzinsveränderungen oder – wenn wir die jüngere Vergangenheit betrachten der prägendste Fall – die Subprime-Krise 2008 (Finanzkrise)

Es ist essentiell, eine Trendumkehr zu erkennen, da in diesem Falle – anders als bei einer Konsolidierung – die Position verändert wird, d.h., erkennen wir z.B. dass eine Aktie sich in bearishe Richtung dreht, sollten wir unsere Aktien verkaufen und entsprechende Short-Positionen aufbauen und umgekehrt

Dafür gibt es eine Handvoll zuverlässige Formationen, die wir im Folgenden behandeln

1. Schulter-Kopf-Schulter-Formation

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4. Chartformationen

Trendumkehrformationen

Jeder, der sich (minimal) mit Charttechnik auskennt, wird bereits von der S-K-S gehört haben (die im Englischen übrigens „Head and Shoulders“ genannt wird. Warum das Shampoo so heißt, bleibt mir ein Rätsel ;))

Namensgebend ist die Formation, die an die Frontalzeichnung eines Menschen mit seinen zwei Schultern und dem höher platzierten Kopf erinnert

S-K-S-Formationen sind selten und teilweise nicht leicht zu erkennen

Eine S-K-S besteht aus zwei Schultern, einem Kopf, einer Nackenlinie sowie eines Major Trends

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4. Chartformationen

Trendumkehrformationen

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4. Chartformationen

Trendumkehrformationen

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4. Chartformationen

Trendumkehrformationen

2. Tops / Bottoms

Bisher hatten wir bereits mit Hoch- bzw. Tiefpunkten (z.B. bei psychologisch wichtigen Marken) zu tun. Nun gehen wir genauer auf die Bedeutung derer ein

Kleines Beispiel: Stell dir vor, du möchtest den Mount Everest besteigen. Du kommst gut voran, bis Du auf 7000 Metern bist. Dort kommst Du nicht weiter. Du versuchst es erneut und erneut und erneut…

-> Was wirst Du irgendwann, nach unzähligem Male Scheitern machen? Du wirst den Berg wieder hinab steigen…

Diese Metapher lässt sich auch auf die Charttechnik übertragen. Ein wiederholter Abprall an einer gewissen Marke (oder wie wir gelernt haben: Widerstand / Unterstützung) signalisiert den Markteilnehmern, dass hier das Ende der Bewegung erreicht sein könnte

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4. Chartformationen

Trendumkehrformationen

2. Tops / Bottoms

Wie reagieren die Menschen darauf? Nehmen wir als Beispiel den Abprall des DAX an der 10.000er Mitte dieses Jahres:

1. Euphorie: Der DAX steigt in noch nie da gewesene Höhen (steter Durchmarsch von etwa 6000 Punkten im Juni 2012 auf über 10.000 Punkte im Juni 2014)

2. Skepsis: Vor kurzem hatten wir schon eine Konsolidierung. Jetzt geht es wieder rauf. Das kann doch nicht lange gut gehen

3. Selbsterfüllende Prophezeiung: Analysten, TV-Kommentatoren, Forenmitglieder…jeder gibt seine Meinung dazu, schürt Skepsis und Unruhe -> Folge: Der DAX prallt SIEBEN Wochen in Folge (Wochenbasis, Schlusskurse) an der 10.000 Punkte-Marke ab. Das Sentiment (die Stimmung) schlägt Richtung bearish um…Krisen, Unruhen und schlechte Nachrichten folgen -> Der DAX sinkt auf unter 8400 Punkte im Oktober…

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4. Chartformationen

Trendumkehrformationen

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4. Chartformationen

Trendumkehrformationen

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4. Chartformationen

Kursziele

Relevant in der Charttechnik ist nicht nur die Richtung der zukünftigen Entwicklung, sondern auch eine ungefähre Einschätzung, wo der Kurs denn etwa landen wird. Analysten verwenden dafür den Begriff „Kursziel“

Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass das Kursziel eine Höhenprojektion einer Senkrechten aus einer der vorgestellten Chartformationen ist

Absteigendes Dreieck Aufsteigendes Dreieck Bullishe Flagge Bearishe Flagge

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4. Chartformationen

Kursziele

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4. Chartformationen

Praxisaufgabe – Identifikation und Interpretation verschiedener Formen

Betrachte die nachfolgende Chart von SAP. 4 Jahre, eine Kerze = ein Tag. Aufgaben:

• Identifiziere Trends• Identifiziere Widerstände und Unterstützungen• Identifiziere Trendbestätigungsformationen• Identifiziere Trendumkehrformationen• Identifiziere Unterstützungen und Widerstände• Gib ein Kursziel für Anfang Dezember an

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4. Chartformationen

Praxisaufgabe – Identifikation und Interpretation verschiedener Formen

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4. Chartformationen

Praxisaufgabe – Identifikation und Interpretation verschiedener Formen

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5. Fragerunde / Diskussionsrunde

Fragen? Anmerkungen?

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6. „Hausaufgabe“ bis 16.12.2014

Hausaufgabe – auf freiwilliger Basis ;)

Betrachte die Chart der Commerzbank für die letzten drei Jahre in unserer Software. Stelle dabei eine Kerze = eine Woche ein. Aufgaben:

• Identifiziere Trends• Identifiziere Trendkanäle• Identifiziere Widerstände und Unterstützungen• Identifiziere Trendbestätigungsformationen• Identifiziere Trendumkehrformationen• Identifiziere Unterstützungen und Widerstände• Identifiziere Tops und Bottoms• Gib ein Kursziel für die nahe Zukunft (bis spätestens Ende 2015) an

KLICKT LINKS OBEN AUF DAS ZAHNRÄDCHEN, DANN AUF „BILD SPEICHERN“. BRINGT DEN SCREENSHOT BITTE BIS ZUM NÄCHSTEN MAL MIT ODER DRUCKT IHN AUS!

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Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit und Teilnahme!

Wenn Ihr auch mal einen Workshop halten möchtet, einen „Stammplatz“ bei Workshops bekommen möchtet, Euch mit Interessierten austauschen wollt, spannende Vorträge wollt,…

…dann kommt zum Börsenverein Freiburg! Wir bieten:

• Exkursionen• Workshops• Vorträge• Börsenführerschein• Stammtische• …

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Letzte Woche

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Agenda 16.12.2014

7. Gleitende Durchschnitte und das Fibonacci Retracement• Begriffsklärungen• Simple Moving Average (SMA)• Exponential Moving Average (EMA)• Bedeutung gleitender Durchschnitte• Fibonacci Retracement• Praxisaufgabe – Identifiziere den Major Trend, lege ein Fib Retracement darüber und

gib an, oder sich der Trend fortsetzt oder umkehrt

7. Trendfolgeindikatoren• Begriffsklärung• Moving Average Convergence Divergence Indicator (MACD)• Praxisaufgabe – Erstellen und interpretieren eines MACD

7. Oszillatoren• Begriffsklärung• Relative Stärke Indikator (RSI)7. Slow Stochastik (SSTOC)

• Erstellung einer vollständigen Chartanalyse

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7. Gleitende Durchschnitte und das Fib Retracement

Bedeutung gleitender Durchschnitte

GD‘s kommt eine wichtige psychologische Komponente zu teil. Wie bereits letzte Woche erwähnt, dienen bestimmte Marken, Linien,…als Widerstände oder Unterstützungen für Anleger

Generell nimmt die „psychologische Wichtigkeit“ des Trends mit seiner Länge zu, d.h., ein 200-Tage-Durchschnitt, der Durchbrochen wird, wird als signifikanter eingeschätzt als z.B. ein 14-Tage-Durchschnitt

Gängige Durchschnitte sind 9,14,26,38,50,100 und 200 Tage. Wir operieren mit dem 50- und 200-Tage-Durchschnitt

Faustregel: Je länger der Durchschnitt, desto seltener wird dieser durchbrochen!

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7. Gleitende Durchschnitte und das Fib Retracement

Gleitende Durchschnitte

SMA(50)EMA(50)

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7. Gleitende Durchschnitte und das Fib Retracement

Fibonacci Retracement

Letzte Woche hatten wir das Kernproblem eines jeden Anlegers angesprochen:

Haben wir nur eine Korrektur oder bereits eine Trendumkehr?

Die korrekte Beantwortung dieser Frage ist essentiell für das weitere Handelsvorgehen. Ein geeignetes Hilfsmittel dafür ist das Fibonacci Retracement

Leonardo Fibonacci, ein italienischer Mathematiker prägte die sog. Fibonacci-Folge:

Jede Zahl ist die Summe ihrer beiden Vorgänger!

0 + 1 = 1 5 + 8 = 13 …1 + 1 = 2 8 + 13 = 211 + 2 = 3 13 + 21 = 342 + 3 = 5 21 + 34 = 553 + 5 = 8 34 + 55 = 89 Leonardo Fibonacci (1170-1240)

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Fibonacci Retracement

- Teilt man nun eine Ergebniszahl (also z.B. 13,21,34) durch die NACHFOLGENDE Ergebniszahl, ist der Quotient mit zunehmender Reihenlänge 0,618

- Teilt man nun eine Ergebniszahl (also z.B. 13,21,34) durch die VORHERIGE Ergebniszahl, ist der Quotient mit zunehmender Reihenlänge 1,618

- Teilt man nun eine Ergebniszahl (also z.B. 13,21,34) durch die ZWEITNÄCHSTE Ergebniszahl, ist der Quotient mit zunehmender Reihenlänge 0,382

-> Die Mitte zwischen 0,382 und 0,618 ist 0,5

Betrachten wir diese Zahlen als Prozentzahlen, bekommen wir 38,20%, 50,00%, 61,80% und 161,80%, wobei letzte Zahl nicht relevant ist

Wie hilft uns nun diese Fibonacci-Folge für die Chartanalyse?

7. Gleitende Durchschnitte und das Fib Retracement

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16.12.2014 Patrick Merl 56

Fibonacci Retracement

In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass Trends, die gerade korrigiert werden, oftmals bis zu einer solchen Fibonacci-Marke korrigieren

Ferner lässt sich durch die berührte Marke (38,20%, 50,00%, 61,80%) eine Aussage darüber treffen, ob der Trend korrigiert oder umkehrt

Sehen wir es uns in der Praxis an!

7. Gleitende Durchschnitte und das Fib Retracement

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Fibonacci Retracement

7. Gleitende Durchschnitte und das Fib Retracement

Weisheit Nr. 3: Ein Trend korrigiert in der Regel um etwa 50%, bevor er sich fortsetzt

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Fibonacci Retracement

Faustregel: Korrigiert der Trend bis 38,20%, ist eine Umkehr wahrscheinlich!

7. Gleitende Durchschnitte und das Fib Retracement

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16.12.2014 Patrick Merl 59

Praxisaufgabe – Identifiziere den Major Trend, lege ein Fib Retracement darüber und gib an, oder sich der Trend fortsetzt oder umkehrt

7. Gleitende Durchschnitte und das Fib Retracement

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Praxisaufgabe – Identifiziere den Major Trend, lege ein Fib Retracement darüber und gib an, oder sich der Trend fortsetzt oder umkehrt

Für weitere Infos zum Fibonacci-Retracement:

7. Gleitende Durchschnitte und das Fib Retracement

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8. Trendfolgeindikatoren

Begriffsklärung

Wir haben nun bereits einen großen Einblick in die Chartanalyse bekommen. Abschließen wollen wir diesen mit der Betrachtung von Indikatoren

Wie in „der realen Welt“ viele Indikatoren (z.B. BIP, Inflationsrate, Arbeitslosenquote) benutzt werden, um größere Zusammenhänge verständlicher zu machen, gibt es auch in der Chartanalyse bestimmte Indikatoren, die helfen sollen, die Kursentwicklung prognostizierbarer zu machen

Ein wichtiger Punkt sind dabei Trendfolgeindikatoren: Sie folgen dem Trend und geben einen Hinweis, wie weit der Trend bereits voran geschritten ist

Wir betrachten im Workshop einen Trendfolger, nämlich den

Moving Average Convergence / Divergence Indikator (MACD)

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8. Trendfolgeindikatoren

MACD

1979 erfand der Amerikaner Gerald Appel den wohl bekanntesten Trendfolgeindikator

-> Dieser besteht im Wesentlichen aus zwei Linien, derMACD-Linie und einer Signallinie / Triggerlinie

-> Zusätzlich gibt eine Balkenchart den Abstand zwischen diesenBeiden Linien an

Die Berechnung der Linien übernimmt Guidants für uns. Es Lassen sich drei Zeitparameter einstellen, die standardmäßigauf 12,26,9 eingestellt sind. In unserem Workshop befassenwir uns nicht mit der Parametrisierung und belassen die Para-meter daher auf den Standardeinstellungen

Gerald Appel

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8. Trendfolgeindikatoren

MACD

Drei Grundregeln

1. Kaufe (verkaufe), wenn die gelbe Linie (MACD) die Triggerlinie (blau) nach oben (unten) schneidet

1. Kaufe (verkaufe), wenn die beiden Linien die Nullschwelle nach oben (unten) durchdringen

1. Werde aufmerksam, wenn die „Parabel“ der Balken die Richtung ändert

1. Willst Du sicher gehen, wartest Du mit dem Kauf (Verkauf), bis die Regeln 1 & 2 erfüllt wurden -> Kauf z.B. hier:

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8. Trendfolgeindikatoren

MACD

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8. Trendfolgeindikatoren

MACD

Es ist nicht klug, allein mit dem MACD zu handeln, da – wie in der Chart z.B. am 15.08.2014 ersichtlich – Unterstützungen oder Widerstände auf „dem Weg“ liegen können, die der Trendfortsetzung im Weg stehen

-> Dennoch ist der MACD unverzichtbar, da er durch seine Struktur wichtige Hinweise liefert, wie weit ein Trend fortgeschritten ist. Dadurch erkennen wir „überhitzte“ Phasen wie Panikverkäufe gleichermaßen

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Praxisaufgabe – Erstellen und interpretieren eines MACD

Betrachte die Chart von Henkel in der Ein-Jahres-Perspektive. Stelle dabei eine Candle auf einen Tag ein. Erzeuge den MACD-Indikator und gib drei mögliche Kaufzeitpunkte an

8. Trendfolgeindikatoren

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Begriffsklärung

Nachdem wir nun Trendfolger kennengelernt haben, widmen wir uns nun der Betrachtung von Wendepunkten

Es ist nicht nur wichtig, die Trendrichtung zu erkennen, sondern zur optimalen Ausnutzung auch die Wendepunkte in der Trendentwicklung zu antizipieren

-> Dafür gibt es die sog. Oszillatoren – sie helfen uns, Wendepunkte im Kursverlauf zu verdeutlichen

Wir werden uns zwei dieser Oszillatoren widmen und beginnen mit:

1. Relative Stärke Indikator (RSI)

1978 hat einer der Pioniere der Charttechnik, Welles Wilder Jr. den Relative Strength Index erfunden

9. Oszillatoren

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Relative Stärke Indikator

Auch hier übernimmt Guidants die Berechnung des Indikators, so dass wir uns dem Aufbau und der Interpretation widmen können

-> Wir haben genau eine Linie, die RSI-Linie und zwei Schwellenwerte, die standardmäßig bei 30 bzw. 70 liegen. In starken Trendphasen werden diese Werte in der Regel angepasst. Auch hier ist der Parameter Zeit wieder im Spiel, jedoch belassen wir es auch hier auf der Standardeinstellung 14 Tage. Es gilt allerdings, dass der Indikator umso volatiler wird, je kleiner der Tagesparameter ist (3 schwankt stärker als 14 schwankt stärker als 50)

Erläutern wir kurz die Grundregeln

- Ist der RSI unter 30, gilt das Underlying als oversold bzw. überverkauft -> eine Aufwärtsbewegung zur Korrektur dieser Anomalie sollte die Folge sein

- Ist der RSI über 70, gilt das Underlying als overbought bzw. überkauft -> eine Abwärtsbewegung zur Korrektur dieser Anomalie sollte die Folge sein

- Eine Bewegung über (unter) den Wert 50 ist ein Kaufsignal (Verkaufsignal)

9. Oszillatoren

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Relative Stärke Indikator

9. Oszillatoren

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Relative Stärke Indikator

Wie beim Trendfolger MACD sollte stets beachtet werden, dass die Zuverlässigkeit der Signale in Seitwärtsphasen stark abnimmt. Dies sollte bei der in Anspruchnahme von Indikatoren beachtet werden!

Wer sicher gehen will, steigt erst ein, wenn der RSI einerseits den Extrembereich verlassen und andererseits die 50er-Linie durchbrochen hat!

Da der RSI der „langsamere“ der beiden Oszillatoren ist, ist er geeignet, um Wendepunkte in den Major Trends zu identifizieren

Zur Identifikation von Wendepunkten in Minor Trends benutzen wir den

2. Slow Stochastik Indikator(SSTOC)

9. Oszillatoren

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Slow Stochastik Indikator

Im Gegensatz zum RSI liefert der SSTOC in Seitwärtsphasen bzw. schwächeren Trendphasen Hinweise auf Wende- oder Umkehrpunkte

Das Prinzip des SSTOC ist der Vergleich der Schlusskurse einer selbstgewählten Zeitperiode in Relation zur gesamten Handelsspanne der gewählten Zeitperiode

-> Dadurch ähnelt der SSTOC vom Aufbau her dem MACD, da auch hier zwei Linien, die SSTOC-Linie und die Triggerlinie eingezeichnet werden

Guidants berechnet den Indikator automatisch. Auch hier verwenden wir wieder die Standardeinstellungen bzgl. Zeitperiode und gleitenden Durchschnitten und sehen uns den Indikator in der Praxis an

9. Oszillatoren

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Slow Stochastik Indikator

Im Gegensatz zum RSI liefert der SSTOC in Seitwärtsphasen bzw. schwächeren Trendphasen Hinweise auf Wende- oder Umkehrpunkte

Das Prinzip des SSTOC ist der Vergleich der Schlusskurse einer selbstgewählten Zeitperiode in Relation zur gesamten Handelsspanne der gewählten Zeitperiode

-> Dadurch ähnelt der SSTOC vom Aufbau her dem MACD, da auch hier zwei Linien, die SSTOC-Linie und die Triggerlinie eingezeichnet werden. Der Indikator bewegt sich wie der RSI in einem Band von 0 bis 100, wobei

- das Underlying ab einem Wert von 80 als überkauft gilt- das Underlying ab einem Wert von 20 als unterkauft gilt

Guidants berechnet den Indikator automatisch. Auch hier verwenden wir wieder die Standardeinstellungen bzgl. Zeitperiode und gleitenden Durchschnitten und sehen uns den Indikator in der Praxis an

9. Oszillatoren

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Slow Stochastik Indikator

9. Oszillatoren

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Vergleich der beiden Oszillatoren

9. Oszillatoren

Der SSTOC erreicht wesentlich schneller und häufiger die Extrembereiche als der RSI. Wie können wir daraus einen Nutzen ziehen?

-> In dem wir die absolute Kursänderung in Relation zur Veränderung der beiden Oszillatoren setzen!

Im markierten Bereich sehen wir, dass der bullische Major Trend in eine Abwärtsbewegung umschlägt (1).

Korrektur oder Trendumkehr?

Am Ende der Abwärtsbewegung (2) sehen wir, dass der RSI sich nur knapp unter die Marke 50 bewegt hat (3), während der SSTOC bereits „oversold“ anzeigt (4).

-> Längerfristig (RSI) wird also noch keine Trendumkehr indiziert (RSI sollte sehr nah oder im oversold-Bereich sein), während kurzfristig (SSTOC) bereits das Ende der Abwärtsbewegung veranschaulicht!

1

2

3

4

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9. Oszillatoren

Fragen soweit?

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10. Erstellung einer vollständigen Chartanalyse

Erstellung einer vollständigen Chartanalyse

Wir haben nun die elementaren Bestandteile der Chartanalyse kennengelernt. Letzter Punkt und somit die letzte Praxisaufgabe ist nun die schrittweise Erstellung einer Chartanalyse bis hin zur Prognose über den weiteren Kursverlauf

1. Schritt: Rufe die Chart der Deutschen Post auf. Perspektive 3 Jahre, eine Candle = ein Tag

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10. Erstellung einer vollständigen Chartanalyse

Erstellung einer vollständigen Chartanalyse

2. Schritt: Überblick verschaffen:

- Major Trend einzeichnen- Top einzeichnen- EMA (50) & EMA (200) darüber legen

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10. Erstellung einer vollständigen Chartanalyse

Erstellung einer vollständigen Chartanalyse

3. Schritt: Hinzufügen der Indikatoren und Einzeichnen der Mittellinien in diese Indikatoren:

- MACD- RSI- SSTOC

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10. Erstellung einer vollständigen Chartanalyse

Erstellung einer vollständigen Chartanalyse

4. Schritt: Suchen und einzeichnen von BEDEUTENDEN Formationen:

- Trendkanäle- Minor Trends- Dreiecke- Flaggen- S-K-S- Tops- Bottoms- Unterstützungen- Fibonacci Retracements

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10. Erstellung einer vollständigen Chartanalyse

Erstellung einer vollständigen Chartanalyse

5. Schritt: Zwischenfazit: Wie sieht das vorläufige Bild der Chart aus?

Lösung: Wir haben einen langen, bullischen Major Trend, der gerade korrigiert wird.

-> Interpretation des Fibonacci-Retracements: Korrektur oder Trendumkehr?-> Sind Ausbruchspunkte aus dem Korrekturkanal vorhanden?

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10. Erstellung einer vollständigen Chartanalyse

Erstellung einer vollständigen Chartanalyse

6. Schritt: Betrachtung der Indikatoren

- Welchen Trend zeigt uns das MACD? Setzt sich der Trend lt. MACD fort oder schwächt er ab?

- Was sagt uns der RSI? Sind wir überkauft / überverkauft? Welche Tendenz gibt der RSI an? Liegen wir über / unter der 50er Marke?

- Was sagt uns der SSTOC? Sind wir überkauft / überverkauft? Welche Tendenz gibt der SSTOC an? Liegen wir über / unter der 50er Marke?

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10. Erstellung einer vollständigen Chartanalyse

Erstellung einer vollständigen Chartanalyse

7. Schritt: Kursziel angeben

- Welche Kursrichtung erwarten wir?- Welches Kursziel setzen wir?- Welche Einschätzung geben wir für die Deutsche Post? BUY, HOLD, SELL?

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10. Erstellung einer vollständigen Chartanalyse

Erstellung einer vollständigen Chartanalyse

Kursziele analysierender Geldhäuser:

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Das war‘s! ;) Vielen Dank für Eurer Interesse!

Buchempfehlungen

John J. Murphy: Technical Analysis of the Financial Markets: A Comprehensive Guide to Trading Methods and Applications

Weiterführende Links

www.vtad.de - Verband Technischer Analysten Deutschlandswww.ifta.org - International Federation of Technical Analysts

Dritter Teil…

Wenn es von Eurer Seite aus gewünscht ist, findet nächstes Jahr (kurz vor Beginn des Sommersemesters) ein dritter Teil statt!

Inhalt wären dann Handelsstrategien, (evtl. Live Trading), Scalp Trading, binäre Optionen, CFD‘s…also wie man mit dem erworbenem Wissen auch praktisch Geld verdienen kann!

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Das war‘s! ;) Vielen Dank für Eurer Interesse!

Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit und Teilnahme!

Wenn Ihr auch mal einen Workshop halten möchtet, einen „Stammplatz“ bei Workshops bekommen möchtet, Euch mit Interessierten austauschen wollt, spannende Vorträge wollt,…

…dann kommt zum Börsenverein Freiburg! Wir bieten:

• Exkursionen• Workshops• Vorträge• Börsenführerschein• Stammtische• …