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Journal of Labelled Compounds and RadiophamaceutieaLs - Vol. X V I I , No. 1
Derivate von [703R~j-Methvl-R~thenocen
Konstitution und Organ-Verteilung von potentiellen Radiopharmaka
Michael Schneider und Martin Wenzel
Isotopenabteilunq des Pharmazeutischen Instituts der
Freien Universitat Berlin
Summary
Synthesis and organ distribution of the oxidation products of
methylruthenocene up to ruthenocene acid and of various derivati-
ves of hydroxymethylruthenocene labelled with Io3Ru are described.
Hydroxymethylruthenocene and ruthenocenecarboxaldehyde show
like ruthenocene acid a comparable orqan distribution and a
hiqh affinity to the kidneys. Probable hydroxymethylruthenocene
arid the aldehyde are oxidizid in vivo and then excreted as
acid or as conjugate via kidneys.
The benzoic acid ester of hydroxymethylruthenocene enriches
in the adrenals with hiqh contrast to kidneys.
Tumor affinity of all compountls tested was low.
Key words: metallocenes, radiopharmaceuticals, organ distribution,
Io3Ru.
Einleitung
Metallocene lassen sich in Analoqie zum Benzol und anderen
Rromaten leicht derivatisjeren ( 1 , 2 ) . E r s e t z t man in diesen
Derivaten das Z e n t r a 1 i i t r ) m d u r c - h c ? i n y-stra11l.cndes Metalli sotop,
1
0362-4803/80/0117-0001$01.00 0 1 9 8 0 by John Wiley b Sons, Ltd.
Received January 19, 1979
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2 M. Schneider and M. WenzeZ
so kann man die Organverteilung dieser Verbindungen zuverlassiq
bestimmen ( 3 , 4 ) .
Die physikalischen Daten der emittierten Strahlung lassen sich
durch die Wahl des Nuklids, die chemischen Eigenschaften durch
Derivatisierung des aromatischen Ringsystems den Erfordernissen
anpassen. Die Untersuchung der Organaffinitst bei systematischer
Variation der Seitenketten erschien uns besonders reizvoll, da
nur nach Kenntnis derartiqer ZusammenhYnge eine gezielte Ent-
wicklung von Radiopharmaka moglich ist.
Im folgenden werden Synthese und Untersuchungen zur Orqanaffinitat
der verschiedenen Oxidationsprodukte in der Verbindungsreihe
von Methylruthenocen bis RuthenocencarbonsSure beschrieben.
Ru
Dariiber hinaus wurdcn einiqe Dfr i v a t c d e s Ruthenocenylmethyl-
alkohols in die Untersuchunqen mit einbezogen:
sowie. die oligomere Verbindunq [ - l<c -CI I , - J n 1 T I d )
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Derivate von (103R~l-MethyZ-Ruthenocen
Ergebnisse und Diskussion
Synthesen
3
Grundsatzlich lassen sich [1°3Ru]-markierte Ruthenocen-Derivate
durch thermischen Zentralatom-Austausch aus den jeweiligen Ferro-
cenen darstellen ( 3 ) . Auf diese Weise wurden Methylruthenocen (I),
der BenzoesSureester des Hydroxymethylruthenocens (Ira) sowie das
Urethan (IIb) radioaktiv markiert.
Bei einigen der untersuchten Verbindungen lieferte jedoch die
Markierung von Vorstufen mit anschlieBender chemischer Umsetzung
bessere radiochemische Ausbeuten als die Direkt-Markierung des
Endproduktes. So wurde der 11°3Ru]-Ruthenocenaldehyd (111) iiber
Vilsmeier-Formyllerung von [lo~Ru]-Ruthenocen (Zentralatomaustausch
bei Ferrocen) erhalten. [lO~Ru~-Ruthenocenvlmethylalkohol (11)
wurde durch Reduktion des Aldehyds (ISI) mit NaBH, dargestellt.
Die Synthese der [~0~Ru]-Ruthenocencarbonsaure ist in (5) beschrieben.
Diruthenocenylmethyl-ather (SIC) und das Ruthenocenylmethyl-
Oligomere (IId) entstanden beim Erhitzen von Ferrocenylmethyl-
alkohol mit lo3RuC13 durch 2 verschiedene Arten intermolekularer
Wasserabspaltunq.
Spezifische Aktivitat der 'OjRu-markierten Ruthenocen-Derivate
Das Verfahren des thermischen Zentralatom-Austauschs fiihrt grund-
satzlich zu Gemischen aus inaktiven Ferrocenen (UberschuRfaktor
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4 M. Schneider md M. WenzeZ
10 - 300) und dem jeweiligen 'OaRu-markierten Ruthenocen (Zur Problematik der Austausch-Optimierunq und Ferrocen-Ruthenocen-
Trennung siehe ( 6 ) ) .
Alle Angaben zur spezifischen AktivitSt beziehen sich unter
VernachlZssigung des mengenmal3ig verschwindend geringen Ruthenocen-
Anteils allein auf den Ferrocen-Anteil. Die Untersuchungen zur
Organaffinitzt wurden grundsatzlich mit diesen Gemischen durchge-
fiihrt, wobei nur der radioaktive Anteil an ~03R~Ruthenocen-Derivat
erfaBt wurde.
Fruhere Untersuchungen mit Ferrocenderivat-freien Ruthenocenen ( 7 )
zeigten, daB die Organverteilung der radioaktiven Verbindungen
nicht durch das gleichzeitig rnit verabreichte Ferrocen-Derivat
beeinfluRt wird, selbst wenn das Ferrocen-Derivat im 300fachen
Uberschun vorliegt.
Exkretion und Organ-Affinitat der Ruthenocen-Derivate bei Mausen
Tab. 1 gibt eine Ubersicht iiber Exkretion und Organ-Verteilung der
untersuchten Verbindungen.
Ruthenocenylmethylalkohol, Ruthenocenaldehyd und Ruthenocencarbon-
saure werden als hydrophilste Verbindunqcn erwartungsqemsa am
schnellsten ausqeschiedcn. D a s vergleichhare Ausscheidunqsverhalten
sowie die weitgehend identische Organ-Verteilunq dieser 3 Ver-
bindungen sprechen fiir dpn gleichcn Weg im Stoffwechsel.
Die wesentlich langsamere Exkretion des Benzoesaureesters des
Hydroxymethyl-ruthenocens (IIa) und des N-Phenylurethans (IIb)
lassen vermuten, daR diese Verbindungen nicht sofort unter Ruck-
bildung des Alkohols hydrolytisch gespalten werden.
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Derivat e von ('03Ru) -Met hy 1 -Ruthenocen 5
Das Ruthenocenylmethyl-Oligomere (IId) zeigte ein von allen hier
untersuchten Verbindungen stark abweichendes Verhalten. Es wird
innerhalb von 2 4 h nach i.v.-Injektion nur zu 8% ausgeschieden.
Dies erklart sich durch die Unloslichkeit der Substanz bedingt
durch den extrem unpolaren MolekOlaufbau.
Nieren-Affinitat
Bei der Carbonsaure, dem Aldehyd sowie dem Alkohol ist die
Nieren-Affinitat mit einem 103Ru-Konzentrations-Quotienten
Niere/Muskel von 250 bis 4 0 0 : 1 erwahnenswert (Tab. 2 ) . Das
Anfangsglied der Reihe, das Methylruthenocen (I) weist dagegen
eine andere Organ-Verteilung auf; hier ist die Leber das Organ
der hochsten Anreicherung (Tab. 1).
Wahrscheinlich wird der Alkohol und der Aldehyd im Organismus
oxidiert und als Carbonsaure bzw. Carbonsaure-Konjuqat iiber die
Niere ausgeschieden. Fur diese Annahme sprechm ahnlich hohc
Aktivitatskonzentrationen in der Niere, wie nach Injektion von
Ruthenocencarbonsaure (siehe Tab. 1 u n d 2 ) . Auch kann man eine
Analogie zum Metabolismus der korrespondierenden Aenzolderivate
Benzylalkohol, Benzaldchyd lint1 R-nzoes; iurc (8 - 1 2 )
e rw a r t e h : D i e s e Ve r b in d 11 n q c n we r d e n a 1 1 s n a hm s 1 o s z u r Be n z o e s A u r e
oxidiert und entweder a l s solche odcr n l s Glwkuronid iiber die
Nieren ausqeschieden.
Dagegen werden Methylaromaten wesentlich schwerer als Hydroxy-
methylaromaten bzw. aromatische Aldehyde zur entsprechenden
Carbonsaure oxidiert ( 1 3 ) . Dieser Unterschied in der Oxidier-
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6 M. S c h e i d e r and M. Wenzei!
barkeit kBnnte eine Erklarung fur die abweichende Organverteilung
des Methylruthenocens und dessen gerinqe Nieren-Affinitat sein.
Neben-Nieren-Affinitst
Interessanterweise zeigen Hydroxyrnethyl-ruthenocen (11) und der
Ruthenocenaldehyd (111) eine relativ hohe Nebennieren-Affinitat.
Die Aktivitats-Konzentrationen in diesern Organ betraqen 0 , 5 2 und
0,33 % der inj. Dosis/% Karpergewicht. Daraus errechnet sich ein
Quotient der Aktivitats-Konzentration Nebenniere/Muskel von
74 : 1 bzw. 1 1 0 : 1 . (Vergl. Tab. 1 )
Eine noch hahere Nebennieren-Affinitat zeiqt der Benzoesaureester
des Hydroxymethyl-Ruthenocens (Ira). Hier ist die Nebenniere rnit
Abstand das Organ der hochsten Anreicherung. Der prozentuale
Anteil der injizierten Dosis pro Prozent des Korperqewichtes liegt
mit 3 . 4 etwa um den Faktor 6 haher als beirn Alkohol. Besonders
interessant sind die Kontraste yegeniiber der Nlere mit einer um
den Faktor 10 haheren Anreicherunq in der Nebenniere sowie qegen-
iiber der Leber rnit Faktor 2. Verqleicht man diese Werte mit denen
des Acetyl-Ruthenocens ( 1 4 ) , so lieqt der Quotient Nebenniere/Muskel
mit 37 : 1 deutlich niedriqer (Acetylruthenocen 204 : 1). Beim
Ester ist jedoch die absolute Anreicherunq mit 3 , 4 % der inj.
Aktivitat/% des K6rpergewichtes qeqeniiber Acetylruthenocen qering-
fiigig haher (siehe Tab. 3).
Tumor-Affinitat . Die in parallelen Untersuchunqen getestete Tumor-Affinitat beim
soliden Ehrlich-Carcinorn (subcutaner Tumor im Nacken) erqab nur
geringfiigige Anreicherunqen gegenuber der Muskulatur (siehe Tab. 1).
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Derivate von (103Ru)-MethyI-Ruthenocen 7
Hier schneidet das N-Phenylurethan (IIb) mit einem Konzentrations-
Quotienten Tumor/Muskel von 4 . 6 am giinstigsten ab. Bei dieser
Verbindung verhalt sich die Anreicherung umgekehrt proporti-onal
zur TumorgroRe, d.h. kleine Tumoren weisen grdRere Aktivitdts-
konzentrationen auf als groRe. Dieser Befund stiinmt mit analogen
Ergebnissen in ( 1 5 ) iiberein.
Lunqen-Af f initat
Erwahnenswert ist ferner, daR nach i.v.-Injektion einer Dioxan-
LBsung des Ruthenocenylmethyl-Oligomeren (IId) eine extrem hohe
Aktivitats-Konzentration in der Lunge zu beobachten ist (siehe
Tab. 4 ) . Vermutlich fallt die Substanz wegen ihrer SchwerlBslichkeit
in Wasser nach Injektion aus. Beim Transport durch den Blutkreis-
lauf bleiben die ausgeEallenen Partikel teilweise in den Lungen-
kapillaren hdngen und bewirken damit eine hohe Aktivitats-Konzen-
tration in der Lunge. Erhdrtet wird diese Vermutunq durch die
Tatsache, daR nach i.v.-Injektion einer LBsung des Oligomeren & Serum die Lungenanreicherung um den Faktor 20 reduziert ist.
Auch die geringe 103Ru-Konzentration in der Lunge nach i.p.-
Injektion der Verbindung spricht fiir diese Interpretation, da bei
dieser Injektionsart die Lunge mit Sicherheit nur von geliister
Substanz erreicht werden kann. Demnach weist diese Verbindung
selbst keine echte Lungen-AffinitEit auf.
Im Gegensatz dazu konnte mit dem N-Methyl-N-R-chlor3thylhydrazon
des Ruthenocenaldehyds eine Lungen-Affinitst nachgewiesen werden
( 7 ) , die nicht auf Mikroembolien beruht. Beim Hydrazon findet
man sowohl nach i.v.-Injektion der in verschiedenen Lbsungsmitteln
geltisten Verbindung als auch nach i.p.-Injektion die hbchste
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8 M. Schneider and M. WmzeZ
Aktivitats-Konzentration in der Lunqe. In Tab. 4 sind die Ergebnisse
der Organverteilungs-Untersuchunqen dieses Hydrazons denen des
Oligomeren gegeniibergestellt.
Schluafolgerungen
Tab. 5 gibt eine Zusamenstellung der aus den Versuchen errechenbaren
"Organ-1ndices"fiir die verschiedenen Ruthenocen-Derivate und gleich-
zeitig einen Vergleich mit den Daten uber andere - bereits klinisch verwertete - Radiopharmaka. Der Organ-Index ist nach Emrich (16 )
der am besten geeignete Parameter fiir den Vergleich der Brauch-
barkeit verschiedener Radiopharmaka zur Szintigraphie. Er errechnet
sich nach der Formel 2 (Konz. im Zielorgan) Organ-Index = - nonz. irn Muskel
und stellt damit das analoge Kriterium zur Bewertung von ZShl-
anordnungen dar :
2 2 Giitefaktor = jzahlausbeute) = - (Vergl. Nullef fekt
Wie man aus Tab. 5 erkennt, lieqt der Organ-Index
Derivaten in vergleichbarer GrdRenordnunq wie bei
pharmaka, teilweise soqar etwas besser.
bei Ruthenocen-
anderen Radio-
Fiir eventuelle klinische Anwendungen von markierten Ruthenocen-
Derivaten bietet sich das Ruthenium-Isotop g 7 R ~ mit einer Halb-
wertszeit von 69 h und einer y-Energie von 2 1 5 keV an. (Fur die
vorliegenden Untersuchungen wurde '03Ru wegen der leichteren
Verfugbarkeit und groReren Halbwertszeit von 4 0 d eingesetzt.)
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Derivat e von (103Ru) -Methy Z-Rut henocen
Experimenteller Teil
9
Im folgenden ist die Darstellung der Perrocen-Derivate beschrieben.
In AnschluR daran wird auf die Bildung von Di-ruthenocenylmethyl-
ather (IIc) und des R u t h e n o c c n v l m e t h y l - O l i g o m e r e n (Ild) eingeganqen
sowie das Markierungsverfahren beschrieben.
Ausgangsverbindungen:
Ferrocen: Merck AG, Darmstadt (Deutschland)
Ferrocenaldehyd: Alfa Products, Beverly/Mass. ( U S A )
103RuC13: Amersham Buchler, Eraunschweig (Deutschland); spez.
Akt. 1 - 3 mCi/mg Ru.
Die Synthese von [lo~l-Ruthenocencarbonsaure wurde in (5) beschrieben.
Darstellung der inaktiven Perrocenderivate
M C t h Y l f C Z E E E G
Die Darstellung erfolgte durch Reduktion von Ferrocenaldehyd
mit LiA1H4 unter Zusatz von R1C13 in absolutem Tetrahydrofuran nach
Schldgl ( 2 0 ) .
Fp 35.5 - 36.50Cr Ausbeute 63 % , gelbe wGrfelfBrmige Kristalle
FerEncesrlmethYlelkoho~
Die Darstellung aus Ferrocenaldehyd erfolqte durch Reduktion nit
NaBH4 in Methanol nach Schlijql (21).
Fp 76 - 78OC, Ausbeute 8 3 % , qelbe Nadeln
CH-Analyse: berechnet: C = 61.1 R 11 7 5.6 9
gefunden : C = 6 1 . 2 % 11 = 5.6 %
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1 0 M. Schneider and M. WmzeZ
BE1Zoes~uEe~feErocenvlmethy _lss_teE
Zu 0 . 5 q ( 2 . 3 1 mmol) PcCH20H i n 5 m l P y r i d i n w i r d u n t e r RGhren
und E i s k u h l u n q 0 .35 g ( 2 . 5 mmol) B e n z o y l c h l o r i d q e t r o p f t und
a n s c h l i e R e n d 1 0 min l an r j a u f 8O0C erw'. d r m t . Nach Z u s a t z von
ca. 5 g E i s w i r d m i t konz . S a l z s Y u r e v o r s i c h t i q a n q e s a u e r t .
D e r E s t e r f Y l l t i n q e l h e n F l o c k e n a u s . E s w i r d m i t M e t h y l e n c h l o r i d
a u s q e s c h u t t e l t , d i e o r q a n i s c h e P h a s e m i t Magnes ium-Su l fa t g e t r o c k n e t
und e i n g e d a r n p f t . D e r Ri icks tand w i r d a u s e i n e m 95 : 5 Benzol /Hexan-
Gemisch 2x u m k r i s t a l l i s i e r t .
A u s b e u t e : 0 . 5 2 g (1 .62 mmol) L 7 0 % , q e l b b r a u n e Nade ln
Fp 1 1 9 O C
CJI-Analyse: b e r e c h n c t : C = 6 7 . 5 % €1 = 5 . 0 %
q e f u n d e n : C = 6 5 . 3 8 1 3 = 5 . 3 %
E ! z E 2 ! 2 E Y ImethvlrN:PhenY kurem!n Zu 0 . 3 g (2 ,5 mmol) P h e n y l i s o c v a n a t i n 1 0 m l n-Hexan werden 0 . 3 g
( 1 . 4 mmol) F e r r o c e n y l m e t h y l a l k o h o l q e q e b e n und 3 h a u f 80°C
e r w a r m t . Nach dem Ahkuh len w i r d d i e LiisunrJ e i n q e d a m p f t . Es w i r d
a u s Hexan u n t e r Z u s a t z von weniq # t h a n 0 1 u m k r i s t a l l i s i e r t .
Ausbeu te : 0 . 4 2 q ( 1 . 3 mmo1) 2 9 3 % , b r a u n q e l b e P l Y t t c h e n
F p 108 - 11l0C
C,H,N-Analyse: h e r e c h n e t : C = 64 .5 % H = 5 .1 % N = 4 .2 %
g e f u n d e n : C = 64 .4 't; II = 5 , O % N = 4 . 3 R
Dl~feErocesylmethyl4theE
Zu 0 . 5 4 g ( 2 . 5 mmol) FcCH20H i n 2 0 m l X t h e r we tdcn 50 pl B r 3 -
# t h e r a t geqeben und 30 min h e i Raumtcmpera tu r g e r u h r t . Es w i r d
e i n m a l r n i t g e s a t t i q t e r Na2COj-Liisunq a u s g e s c h i i t t e l t .
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Derivate von (103Rul-MethyI-Ruthenocen 11
Nach Eindampfen der g e t r o c k n e t e n E t h e r p h a s e wird das o r a n q e f a r b e n e
Rohproduk t a u s Benzol / I Iexan u m k r i s t a l l i s i e r t .
Ausbeu te : 0 .34 g ( 0 . 8 2 mmol) 2 65 % , o r a n q e f a r b e n e Wii r fe l
Fp 119 - 121° C
C,H-Analyse: b e r e c h n e t : C = 6 3 . 8 % H = 5 . 3 %
g e f u n d e n : C = 6 4 . 0 % H = 5.4 %
pelrocesYlmethYl~ollsomeEes
50 m g F e r r o c e n y l m e t h y l a l k o h o l werden m i t 10 m 7 i n a k t i v e m RuC13
30 min l a n g i n e i n e r e v a k u i e r t e n und abqeschmolzenen G l a s a m p u l l e
a u f 14OoC e r h i t z t . Nach d e m Abkuhlen w i r d d i e Ampul le q e B f f n e t
und der I n h a l t i n Benzo l a n A1203chromatoc j raphisch c j e r e i n i q t .
D i e I d e n t i f i z i e r u n g e r f o l g t e a u f m a s s e n s p e k t r o s k o p i s c h e m Wege.
( s i e h e T a b e l l e Massenspek t rum)
’ O 3 Ru-Markierunq
F u r d i e D a r s t e l l u n g der 103Ru-mark ie r t en Verb indungen Methyl.-
r u t h e n o c e n ( I ) , B e n z o e s a u r e e s t e r des Hydroxymethy l ru t -henocens (1’Ia)
sowie N-Pheny lu re than ( I I b ) wurden d i e e n t s p r e c h e n d e n F e r r o c c n -
d e r i v a t e ( 5 W) m i t lo3RuC13 i n ei n a r abqeschmolzenen G l a s a m p u l l e
3 0 min l a n g a u f 1 4 0 ° C e r h i t z t . Nach dem Abkiihlen wurde der
A m p u l l e n i n h a l t dunnschichtchromatoqraphisch a u € g e a r b e i t e t .
M i t H i l f e d e s “ D i i n n s c h i c h t s c a n n e r s “ ( F a . B e r t h o l d , D-7547 Wi ldbad)
k o n n t e d i e r a d i o a k t i v e F r a k t i o n l o k a l i s i e r t und m i t I I i l F e der
i d e n t i s c h e n R p - W e r t e von F e r r o c e n c n und Riithenocenen i . d e n t i f i z i e r t
werden ( n a h e r e E i n z e l h e i t e n s i e h a ( 3 ) ) . D i e r a d i o c h e m j s c h e n A u s b e u t e n
l a g e n z w i s c h e n 5 und 1 5 % .
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12 M. Schneider and M. WenzeZ
[103Ru]-Ruthenocenaldehvd (111) wurde iiber Vilsmeier-Formylierung
von [lo3Ru]-Ruthenocen (durch thermischen Zentralatomaustausch
bei Ferrocen, radiochemische Ausbeute: 70 %) darqestellt
(siehe auch 7). [103Ru]-Ruthenocenylmethy1-alkohol (11) wurde nach
Reduktion von [103Rul-Ruthenocenaldehyd mit NaBt14 erhalten.
B ~ l d u s s - v n s - L ' " 1 R u l ~ ~ ~ ~ ~ u ~ ~ ~ s ~ ~ ~ ~ Y ~ ~ ~ ~ ~ Y ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ - u s ~ - ~ ~ ~ [103Ru]-Ruthenocenylmethyl-ol iqomeren (IIc und I Id )
Erhitzt man F e r r o c e n y l m e t h y l a l . k o h o l mit '03RuC13 in einer abge-
schmolzenen Glasampulle auf 1 4OoC, so entsteht unter partiellem
Fe/'03Ru-Austausch neben der analogen rutheniumfreien Verbindung
das Oliqomere nach folqendem Schema:
------------------ ----- ----- ----_-___--^-_-___--
Der ungewBhnliche Weg der Wasserabspaltunq wird durch das Metall-
halogenid katalysiert. Ohne RuC13 bildet sich aus FcCH2011: keine
derartiqe Verbindung.
Fuhrt man den Zentralatomaustausch in Geqenwart von adsorptiv an
A1203 gebundenem '03RuC13 durch ( 6 ) , so erhSlt man ebenfalls unter
Wasserabspaltunq ein dimeres Kondensationsprodukt mit einer
Athergruppierung:
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Derivat e von (1032?u! -Methy l-*'?ut henocen 1 3
................ -CH2OH ............... HOCH2- I I C
Me
Me = Fe, Ru D i e X t h e r b i l d u n g i s t d u r c h d i e v e r m i n d e r t e k a t a l v t i s c h e A k t i v i t a t
des a d s o r p t i v a n A 1 2 0 3 gebundenen ' 0 3 R u C 1 3 e r k l a r b a r .
D a der Di-ruthenocenylmethylather ( I I c ) und d i e oliqomere V e r -
b i n d u n q ( I I d ) mehr a l s e i n e M e t a l l o c e n - E i n h e i t a u f w e i s e n , 1 Y R t
s i c h n i c h t s d a r i i b e r s a g e n , ob bcim M a r k i e r u n q s v e r f a h r e n e i n o d e r
m e h r e r e E i s e n a t o m e d u r c h 103Ruthenium e r s e t z t wurden .
B i o c h e m i s c h e 14ethodik
D i e a l l g e m e i n e n Methoden s i n d i n ( 5 ) b e s c h r i e b e n .
Zum AbschluB sei e r w a h n t , daR d i e K o n z e n t r a t i o n i n d e n Organen
n i c h t i n 8 d e r i n j i z i e r t e n D o s i s / q Organ anqeqeben s i n d , s o n d e r n
i n S d e r i n j i z i e r t e n D o s i s p r o Orcjanmenqe, d i e 1 % des Kijrper-
q e w i c h t e s ( 8 D o s i s / % K G ) e n t s p r i c h t . M i t d ieser Rerechnung i s t
man von d e r G r o R e d e r V e r s u c h s t i e r e unabhznq ig . D i e K o n z e n t r a t i o n s -
anqaben s i n d s o m i t besser mit L i t - e r a t u r w e r t e n v e r g l e i c h b a r .
F u r e x p e r i m e n t e l l e Mitarbei t dankcn
F r a u S c h o l l und Merrn Kamann, f i i r d
dem Biinde s m i n i s t e r 1 um f i i r Fo r s c h i i n q
w i r F r a u Br i iqqene r ,
e f i n a n z i c l l e U n t e r s t c t z u n q
und T e c h n o l o q i c .
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-
Tab. 1
ORGANVERTEILUNG VON [i03Ru1
-METHYLRUTHENOCEN-DERIVATEN
Subs t anz (Losungsmittel)
Erwachsene CF1 Mause (9 ,n=7) lnit solidem Ehrlich-Carcinom
(subcutaner Nacken-Tumor von 300-500 mg)
erhielten die angegebene Dosis der Metallocene in 50,ul Tiere getotet, die Organe entnommen, gewogen und
ihre Radioaktivitat gemessen. Propylenglykal.
Nach 24 Std.
wurden die
* ** Substanz in Serum gelost.
Die Uerte fur Rc-COOH sind aus (14) entnommen.
M
X \
0
E
I \
r(
0,20
0,18
0,07
0,Ol
0,31
1,09
1,75
4,50
RC-CH3 0,73
0,31
0,51
0,29
1,74
5,42
3,63
15,85
I 38
Rc-CH20-CO-Ph
Rc-CH20-CO-NH-Ph l4 Rc-CH20H
4 2,6
RC -CHO ** Rc-C00H
27
12
Rc-CH2-O-CH2-Rc I 0,2*
[-Rc-CH2-]n I
0,1*
i.v.
i .v.
i.v.
i.p.
i.v.
i .v.
i.v.
i .v.
-
12
6
8
12
64
56
56
93
- Muskel
0,016
I, 007
0,003
0,002
0,093
0,052
0,108
0,045
Blut
0,025
0,001
0,007
0,003
0,271
0,13
0,71
0,07
RADIOAKT.KONZ. IM GEWEBE
[% in j.
Dosis/l% K6rpergewicht]
Lunge I Leber Ni er e
0,66
1,62
1,Ol
0,80
0,33
0,56
1,46
-
Milz
0,21
0,Ol
0,Ol
0,Ol
0,73
0,42
2,75
10,89
Neben- niere
-
0,52
0,33
0,05
3,43
1,52
0,99
-
Tumor
0,03
0,009
0,Ol
-
0,13
0,24
- -
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Derivat e von (Io3Ru) -Methy I-Ruthemcen 15
Substanz
Rc-CI13
RC-CHZOII
RC-CHO
Rc-COOH
1
Konz.-Quotient Ni ere/ Musk e 1
42
242
3 10
400
Tab. 3 VERGLEICH DER NEBENNIEREN-AFFINITXT BENZOESAURE- RUTHENOCENYL-METHYLESTER UND ACETYLRUTHENOCEN
24 h post inj. , 7 CFl Mause 0 . Weitere Einzelheiten vergl. Tab. 1 und fiir Acetyl- ruthenocen ( 1 4 )
Ne be n n i ere/ Muskel
37 RC-CH20-CO-Ph
Rc-CO-CH3
Neb enn i ere/ Neb enn i er e/ Niere Leber
10,3 2 9 0
Akt-Konz. [W / % K 4 Nebenniere
394
293
Konzentrations-Quotient
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Tab.
4
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7 CF1 MiSusen q.
Werte
24
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Tab. 1
Di oxan
Pro
p.g
lpk
o1
.-
--
--
--
--
--
-*
--
-
Serum
Serum
Dloxan
Pro
p.g
lyk
o1
.-
--
--
--
--
--
-4
--
-
d
5 i.v.
I’ 94.
I i.v.
: 13
I I
I
1.r. ;
93
i.v. :
15
i.p.
: 7
6
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: 1
4
I
I
I I
Su
bstan
z
, CH3
Rc-Hydrazon = Rc-CH=N-N,
C, H, CI
n
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Y \
rl
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Derivat e von I lo 3Ru) -Methy Z-Ruthenocen 17
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18 El. Schneider and M. lJenzeZ
Verbindung
** FC-CH20H
Tabelle 6: MASSENSPEKTREN DER FERROCENDERIVATE
Die Spektren wurden mit dem Massenspektrometer CH7A der Fa. Varian MAT aufgenommen. (Ionisierungsenergie 70eV). * ** mi t dem Fe- Isotop 56Fe Fc = Abkiirzung ftir Ferrocen (C5H5FeC5H5)
* Fragment-Ion m/ e
M+ 216 C5H5FeC5K4;CH+ 198 C5H5FeC5H5 186
121 C5H5Fe +
' 320 199 186 121
PC -CH20-CO-Ph
C5H5FeC5H5 C5H5Fe+
'C -CH20-CO- NH- Ph
'C -CH20CH2-FC
M+ C5H5FeC5H4-CIT20-CON+ C5H5FeC H -CH2+ C H5 FeC €I 4 +
C5H5Fe +
M+ C5H5FeC H -CH2 + C5H5FeC 5H5 4i
+ C5H5Fe
335 357 199 186 121
414 199 186 121
--Fc-CH2-]n + I-Fc-CH -1 4i
3+ f-FC-CH -3 1-Fc-CH -1 -Fc-CH2- 2+
C 5H5- Fe - C 5Hl ( = Fc ) C 5H F e+
792 594 396 198 186 121
relative Intensltat
100 14 36 58
8 100 45 98
9 44
100 22 63
100 91 46 71
22 27 33 39 100 59
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Derivate uon f1O3Ru)-Methy2-Ruthenocen 19
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