The DCM 2020 Prospect Profile DCM 2020 ... - The Weekly SOURCE
Dementia Care Mapping – DCM
Transcript of Dementia Care Mapping – DCM
Sandra Zingg – Pflegeexpertin
Dementia Care Mapping – DCM
CURAVIVA SchweizImpulstag 6Zürich
Sandra Zingg – Pflegeexpertin
Haus Seefeld
Sandra Zingg – Pflegeexpertin
• Tom Kitwood, GB, 1939 – 1996• Definition von „Person-Sein“:
„Es ist ein Stand oder Status, der dem einzelnen Menschen im Kontext von Beziehung und sozialem Sein von anderen verliehen wird. Er impliziert Anerkennung, Respekt, und Vertrauen. Ob jemandem Personsein zuerkannt wird oder nicht: Beides hat empirisch überprüfbare Folgen.“
• Ab 1985: Entwicklung DCM als personzentriertes Evaluation- und Beobachtungsverfahren, Bradford, GB
Herkunft DCM
Sandra Zingg – Pflegeexpertin
BESCHÄFTIGUNG
EINBEZIEHUNGBINDUNG
LIEBE
TROSTIDENTITÄT
Psychische Bedürfnissevon Menschen mit Demenz
Sandra Zingg – Pflegeexpertin
• Willensbehauptung• Bandbreite Gefühle• Sozialkontakte• Zuneigung zeigen• Bedürfnisse
wahrnehmen• Selbstachtung
• Verwirrtheit anderer annehmen
• Humor (nicht Ironie)• Selbstausdruck und
Kreativität• Vergnügen• Hilfreich sein• Entspannen/Erholen
Merkmale des Wohlbefindens
Sandra Zingg – Pflegeexpertin
• Unbeachtete Trauer und Kummer• Nachhaltiger Ärger• Angst• Langeweile• Apathie und Rückzug• Verzweiflung• Physisches Unbehagen und Schmerzen
Merkmale des Unwohlseins
Sandra Zingg – Pflegeexpertin
DCM-Philosophie
1. Annahme:Menschen mit Demenz behalten die Fähigkeit – trotz der zunehmenden Verluste – das Leben zu geniessen
2. Annahme:Erlebtes Unwohlsein von Menschen mit Demenz wird grösstenteils durch die negativen Haltungen der Mitarbeitenden und durch die Pflegeumgebung verursacht
Sandra Zingg – Pflegeexpertin
Übersicht Vorgehen
1. Einführung im Pflegeteam
2. „Mapping“
3. Rückmeldung
4. Handlungsplanung
5. Überprüfung/Controlling
Sandra Zingg – Pflegeexpertin
Beobachtungsphase und Datensammlung
• Beobachtung von bis zu 9 Menschen mit Demenz im öffentlichen Bereich
• 6 Stunden
• Aufzeichnen von Aktivitäten und • Stufen des Wohlbefindens
• Aufzeichnen von Momenten, in denen Menschen mit Demenz hervorragender oder innovativer Pflege begegnen oder
• Negativ behandelt werden
Sandra Zingg – Pflegeexpertin
• Alle 5 Minuten:
• Kodierung des Verhaltens (BCC)
• Indikatoren für Wohlbefinden/Unwohlsein(ME: -5, -3, -1, +1, +3, +5)
• Personale Aufwerter (PA)
• Personale Detraktionen (PD)
à DCM-Regeln!!!
Beobachtungsphase und Datensammlung
Sandra Zingg – Pflegeexpertin
Beispiel Dokumentation der Beobachtungen
Sandra Zingg – Pflegeexpertin
A Articulation (Kommunikation)B Borderline (Beobachten)C Cool (Kühl)D Doing for Self
(sich selber pflegen)E Expressiv (kreativ tätig sein)F Food (Essen, Trinken)G Going back
(Erinnerungsarbeit)I Intellectual (Intellektuell tätig)J Joints (Sport) K Kum & Go (kommen & gehen)L Leisure (Musse, Freitzeit)N Nod (Schläfchen, dösen)O Objects (Bindung zu
unbelebtem Objekt)
P Physical (Pflege erhalten)R ReligionS Sexual expressionT Timalation
(Stimulation der Sinne)U Unresponded
(Unbeantwortet)W Withstandig (anhaltende
Selbststimulation)X X-cretion (Ausscheidung)Y Yourself (Interaktion in
Abwesenheit eines Opjektsoder Person)
Z Zero option (Nulloption)
Kodierung des Verhaltens (BCC)
Sandra Zingg – Pflegeexpertin
+ 5 ausserordentlichesWohlbefinden
+ 3 erheblicheAnzeichen des Wohlbefindens
+ 1 angemesseneSituations-bewältigung
- 1 sichtbareAnzeichen von Unwohlsein
- 3 erheblichesUnwohlsein
- 5 extreme Zuständevon Apathie, Rückzug, Wut, Trauer oderVerzweiflung
ME-Werte: Affekt, Kontakt, Engagement
Sandra Zingg – Pflegeexpertin
13.00 Uhr PA:Frau Müller wird ins Ohr geflüstert, was ihre Stimmung nachhaltig zu verbessern scheint, denn sie lächeltà PA 1 a (erfährt echtes Zugetansein und Anteilnahme)
13.25 Uhr PD:Frau Müller wird ohne Kommentar von hinten die Serviette umgehängt, worauf sie zusammenzuckt à PD 10 hd(hochgradig, zur Machtlosigkeit verurteilt)
Beispiele für PA und PD
Sandra Zingg – Pflegeexpertin
Name Zeit 10:00 10:05 10:10 10:15 10:20 10:25 10:30 10:35 10:40 10:45 10:50 10:55 11:00 11:05 11:10 11:15 11:20 11:25 11:30 11:35 11:40 11:45 11:50 11:55 MEWIB Durch-schnitt
BCC
Herr A BCC P K D C K A K A F K K K P K A F A A C F F F F B 4ME +1 -1 +1 -1 +1 +1 -1 +3 +1 -1 -1 +1 +1 -1 -1 +1 -3 -1 -1 +1 +1 +1 +1 +1 24 0.2
Herr B BCC V V L B B B B C C C A B C C F A B B B B F F B E 22ME +3 +3 +1 +1 +1 +1 +1 -1 -1 -1 +1 +1 -1 -1 +1 +3 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +3 24 0.9
Frau C BCC K A F B B B F F L B 16ME +1 +3 +1 +3 +3 +1 +1 +1 +1 +1 10 1.6
Frau D BCC B C B B B B B C N N N B N N F F B B B B A F F F 18ME +1 -1 +1 +1 +1 +1 +1 -1 -1 +1 +1 +1 +1 +1 +3 +1 +3 +1 +1 +1 20 0.9
Frau E BCC C A Y L L A A A A A A L L F F Y F B B F F F B B 32
ME -1 +3 -1 +3 +3 +1 -3 +3 +1 +3 +3 +3 +1 +1 +1 -1 +1 +3 +3 +1 +1 +1 +1 +1 24 1.3Frau F BCC B L L B L A B B L L L L L L F F F B A F F F B B 26
ME +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +3 +1 +1 +1 +1 +1 24 1.1Herr G BCC C C C N N N F C C N C B N N N B P F C B B F F F 2
ME -1 -1 -1 -1 -1 +1 -1 -1 -1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 18 0.1Herr H BCC P P F L L L L L A P P L B P P P P 21
ME +1 +1 +1 +1 +3 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +3 +1 +1 +1 +1 17 1.2Frau I BCC B B L L B B A N N N A L Y Y B A A B B F F F F F 29
ME +3 +1 +1 +1 +1 +1 +3 +3 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +1 +3 21 1.4
Beispiel Datensammlungsblatt
Sandra Zingg – Pflegeexpertin
0102030405060708090
100
+5 +3 +1 -1 -3 -5
+5
+3
+1
-1
-3-5
%
ME-Werte
Gruppen WIB Profil
14
29
0 0 0
19
0 0 0 04
11
0 2 0 0 1 2 0 0 0 3 005
101520253035
A B C D E F G I J K L N O P R S T U V W X Y Z
Anz
ahl
Kategorien
Verhaltenskategorien
WIB ProfilAnzahl ME Wertein %
BCC A B C D E F G I J K L N O P R S T U V W X Y ZFrau C 13 22 0 0 0 13 0 0 0 2 4 0 0 0 0 0 1 0 9 0 0 0 00 20 34 20 3 6 2 14
BCCin %
D E G U H I O R S V X Y Z
Hoch-gradige Aufwertung
000
Nicht verwendete Kategorien mit hohem Potential
1.5
Die fünf häufigsten Verhaltenskategorien
+ 523
5.00 S. Zingg9
- 5
Beobachtungszeitraum8.00 Uhr bis 12.10 Uhr13.50 Uhr bis 16.35 UhrIndividuellerWIB Durchschnitt
Datum25.10.201025.10.2010
Beobachter
EinrichtungTERTIANUM Friedau
Anzahl der Teilnehmer
NameFrau C0Anzahl desPersonals
- 3 - 1 + 1 + 30 0 0 11
80
A20
B34
1751
L6
F20
V14
Psychisches Bedürfnis Hoch-gradige Detraktion
Geborgenheit & Wohlbehagen 0 0 0
Detraktion Aufwertung
Bindung 0 0 0Identität 0 0 0
00Inklusion 0 0 0
Betätigung 0 0 0
Beispiele DCM-Statistik
Sandra Zingg – Pflegeexpertin
Rückmeldung – ein praktisches Beispiel Teil 1
Zu einem Drittel der Zeit ist Frau Müller mit Beobachten (B) beschäftigt, zu 22% isst und trinkt sie und zu 16% ist sie mit Gesprächen (A) beschäftigt.
Die meiste Zeit geht es ihr gut (86%, +1), zu 9% sogar anhaltend gut (+3). Während 3 Zeit-einheiten, also 4%, gibt es keine Anzeichen positiver Befindlichkeit. Sie schläft ohne An-sprachen ab und zu am Tisch ein. Singt spon-tan ein ganz kurzes Liedchen.
Wirkt teilweise verwirrt, was von der Tischnachbarin mit Schweigen quittiert wird.
Sie erfährt eine PA; 08.00 Uhr, 7a, „Bestätigen“, durch ein Kompliment über ihre schöne Kleidung an diesem Morgen. Keine PD.
Sandra Zingg – Pflegeexpertin
Rückmeldung – ein praktisches Beispiel Teil 2
Hinweise zur Diskussion:- spricht ihre Tischnachbarin zeitweise als ihre
Tochter an (diese reagiert mit Schweigen)
- wirkt andauern gesprächig
- reagiert auf Ansprachen wach und interessiert
- kann sich an Bildern von jungen Tieren/Kindern freuen
- singt spontan
- kann sich bei Gruppenaktivität kurz beteiligen
- versteht was von ihr erwartet wird, wenn es deutlich gesagt und wiederholt oder vorgezeigt wird
Sandra Zingg – Pflegeexpertin
Handlungsplan • Team entwickelt Handlungsplan – gemeinsam
• Integration der festgelegten Pflege- und Betreuungsmassnahmen in Pflegeprozess
• Nächstes Mapping nach 2-3 Monaten
Sandra Zingg – Pflegeexpertin
Rahmenbedingungen
• DCM muss von der Unternehmensebene aktiv unterstützt werden
• Die Rolle der Beobachterin bedarf im Vorfeld einer sorgfältigen Klärung
• Die Teilnahme von Mitarbeitenden an einem DCM-Anwender-Seminar, erhöhen die Wahr-scheinlichkeit erfolgreicher Implementierung
• Nachtreffen und Reflexionsrunden nach der Schulung tragen zum erfolgreichen Einsatz erheblich bei
Sandra Zingg – Pflegeexpertin
• Verbesserung der Qualität person-zentrierter Pflege
• Schafft Lernsituationen für die Pflegenden• Stärkung von Fähigkeiten der Menschen mit
Demenz• Zunahme positiver Kontakte und gelingender
Pflegesituationen• Reduktion von Unwohlsein• Hat positiver Einfluss auf die Gruppendynamik
des Pflegeteams - Teambildung
Zusammenfassung
Sandra Zingg – Pflegeexpertin
Danke für Ihre Aufmerksamkeit
DCM Basic User-Seminar unter www.zfp.tertianum.chTERTIANUM AG, ZfP, Seestrasse 110, 8267 BerlingenAutorisiertes DCM-Zentrum Schweiz