Dao De Ging

7/21/2019 Dao De Ging

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Dao De Ging


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2015 Peter Fritz Walter.Some rights reserved.

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Dao De

GingLaotsebersetzt und illustriertvon Peter Fritz Walter


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1Das Dao, das man lehren kann,ist nicht das wahre Dao.

Der Name, den man nennen kann,ist nicht der wahre Name.

Ohne Anhaftung ist das Leben lebenswert,Weil Wunschdenken nur ins uere denkt.

Doch sind Inneres und ueresvon der selben Quelle.

Diese Quelle ist Dunkelheit genannt.

Mysterium der Dunkelheit,Der Weg, der zu Verstndnis fhrt.


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2Wenn man bestimmte Dinge schn findet,Werden andere Dinge hsslich.

Wenn man bestimmte Dinge gut findet,Werden andere Dinge schlecht.

Sein und Nichtsein erschaffen sich gegenseitig.Schwer und Leicht geben einander Untersttzung.

Lang und Kurz definieren sich beidseitig.Hoch und Niedrig hngen von einander ab.Davor und Danach folgen aufeinander.

Daher handelt der Weise, ohne etwas zu tunUnd lehrt, ohne etwas zu sagen.

Dinge entstehen und er lsst sie geschehen,Dinge verschwinden und er lsst sie gehen.

Er hat Dinge, ohne sie zu besitzen,

Er handelt, ohne etwas zu erwarten.

Und was er vollendet, vergisst er.Darum besteht es fort.


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3Die Anbetung von Helden fhrt dazu,Dass Menschen sich machtlos fhlen.Die Anbetung von Besitz fhr dazu,Dass Menschen zu stehlen beginnen.

Der Weise fhrt, indem erden Geist der Menschenentleert und ihre Buche fllt,indem er ihre Ambitionen schwchtund ihre Entscheidungskraft strkt.

Er hilft ihnen, alles, was sie wissenund was sie begehren, gehen zu lassen

und schafft Konfusion in denen,die glauben, alles zu wissen.

Halte einund alles wirdins rechte Lot kommen.


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4Das Dao ist wie ein Brunnen,aus dem man schpft,whrend er unerschpflich ist.

Es ist wie ewige Leere,die schwanger ist mit unendlichen Mglichkeiten.

Es ist versteckt, aber immer gegenwrtig.

Ich wei nicht, wer es gebar.Es ist lter als alle Gtter.

5Das Dao ist unparteiisch.Es bringt Gutes und Schlechtes hervor.

Der Weise ist unparteiisch.Ihm sind Heilige und Snder gleich.

Das Dao ist wie eine Luftpumpe.Es ist leer aber unglaublich effizient.

Je mehr man es nutzt, umso mehr bringt es hervor.Je mehr man redet, umso weniger versteht man.

Bleib auf dem Mittelweg.


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6Das Dao wird Groe Mutter genannt:leer aber unerschpflich,Gebrt es unendliche Welten.

Es ist immer prsent in unsUnd wir knnen es nutzen auf jedwede Art.


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7Das Dao unendlich, ewig,Warum ist es auerhalb der Zeit?

Es wurde niemals geboren,also kann es niemals sterben.

Warum ist es unendlich?Es verlangt nach nichts,und ist daher allen verfgbar.

Der Weise bleibt zurck,daher ist er anderen voraus.

Er haftet sich nicht an,daher gehrt ihm alles.

Weil Gelassenheit seine Tugend ist,ist er wahrhaft in Frieden.


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8Das hchste Gut ist wie Wasser,welches alle nhrt, ohne sich dessen bewusst zu sein,und welches niedere Orte nicht verschmht.Daher ist Wasser wie das Dao.

Wohnt mglichst nahe der Erde,Denkt mglichst nahe der Einfachheit,Lst Konflikte mglichst fair und grosszgig,Regiert, ohne dominieren zu wollen,Tut beruflich das, was Euch Freude bringt,Praktiziert Geistesgegenwart im Familienleben.

Wenn Ihr Euch zufrieden gebt im bloen Sein

und Euch weder mit anderen vergleicht,noch mit anderen wetteifert,werden alle Euch respektieren.


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9Fllt Euren Napf bis zum Rande,und er wird berlaufen.

Schrft Eure Messer ohne Unterhalt,und sie werden stumpf sein.

Rennt hinter Geld und Sicherheit her,Und Angst wird nie aus Euren Herzen weichen.

Seid Euch sicher, dass andere Euch zustimmen,Und Ihr werdet ihre Gefangene sein.

Vollendet das Werk, doch dann tretet zurck.

Das ist der einzige Weg zur Gelassenheit.


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10Knnt Ihr den rastlosen Geist stillenund mit der ursprnglichen Ganzheit bleiben?

Knnt Ihr Euren Krper so biegsam erhalten,wie der eines neugeborenen Kindes?

Knnt Ihr Eure inneren Bilder reinigen,bis sie nur noch Licht sehen?

Knnt Ihr die Menschen lieben und sie fhren,Ohne ihnen Euren Willen aufzuzwingen?

Knnt Ihr die lebenswichtigsten Angelegenheiten

so leiten, dass sie sich selbst regulieren?

Knnt Ihr Abstand nehmen von Eurem Geistund dahin gelangen, alles zu verstehen?

Gebren und ernhren,Haben ohne zu besitzen,

Handeln ohne Erwartungen,Fhren ohne Kontrolle auszuben:das ist wahre Tugend.


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11Wir fgen Speichen zusammen fr ein Rad,aber es ist die Leere in der Mitte,die dem Nutzen des Wagens dient.

Wir fgen Knet zusammen fr einen Krug,aber es ist die Leere in der Mitte,die dem Nutzen des Kruges dient.

Wir hmmern Holz zusammen fr ein Haus,aber es ist die Leere in der Mitte,die dem Nutzen der Bewohner dient.

Wir arbeiten mit Sein,

aber es ist Nichtsein, das uns Nutzen bringt.


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12Zuviel Farbe blendet das Auge,Zuviel Gerusch betubt das Ohr,Zuviel Geschmack ermattet die Sinne,Zuviel Denken schwcht den Geist,Zuviel Verlangen bricht das Herz.

Der Weise kontempliert die Welt ohne Urteil,Denn er vertraut seiner eigenen Wahrheit.Er erlaubt es den Dingen, zu kommen und zu gehen.Sein Herz ist offen wie der Himmel.


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13Erfolg ist so gefhrlich wie Versagen,Hoffnung ist so hohl wie Angst.

Was meine ich damit?Ob Ihr die Leiter hoch steigt oder hinab,Seid Ihr doch niemals sicher.

Wenn Ihr hingegenmit zwei Fssen auf dem Boden steht,Knnt Ihr Euch im Gleichgewicht halten.

Warum ist Hoffnung so hohl wie Angst?Hoffnung und Angst sind Phantome,

Die Euer egozentrisches Denken gebrt.Wenn Ihr ohne Ego denkt, was habt Ihr zu frchten?

Euer wahres Ego ist die Welt.Akzeptiert sie so, wie sie ist.Liebt die Welt wie Euer Ego;dann nhrt Ihr Alles-Was-Ist.


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14Schaut aus, doch nichts ist zu sehen.Hret hin, doch nichts ist zu hren.Reicht aus, doch nichts ist zu fassen.

Oben, kein Licht.Unten, kein Dunkel.Nahtlos und ohne Namengeht es Heim ins Nichtsein.

Alle Formen sind Form,Alle Bilder sind Bild,Alle Konzepte sind Konzept.

Da ist kein Anfang und kein Ende,und alles Wissen nicht wissend genug;aber ohne zu wissen, knnt Ihr mit ihm sein,wenn Ihr mit Gelassenheit lebt.

Seid immer mit den Anfngen,Bleibt treu dem Anfngergeist:

das ist der Urgrund von Weisheit.


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15Die alten Weisen waren tief und feinsinnig.Ihre Weisheit war ein Fass ohne Boden.Sie kann mit Worten nicht beschrieben werden;wir knnen nur ber ihre uere Erscheinung reden.

Sie waren behutsam wie jemand, der einengerade berfrorenen Fluss berquert,mit dem wachen Sinn eines Kriegers im Feindesland.Hflich als Gast waren sie, und fein im Umgang wieschmelzendes Eis, skulptierbar wie ein groberHolzklotz, empfnglich wie ein Tal, und klarwie ein Glas Wasser.

Habt Ihr die Geduld zu warten, bis der Flugsandin Euch sich gesetzt hat und Eure Wasser klar sind?Knnt Ihr stillehalten, bis richtiges Handeln sichspontan ergibt?

Dem Weisen kommt es nicht auf Erfllung an,Er verlangt nach nichts und erwartet nichts,

Er lebt im Jetzt, und alle Dingesind ihm willkommen.


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16Leeret Euren Geist von allen Gedanken.Lasst Euer Herz in Frieden sein.Seid gewahr der Verwirrung aller Wesen,Aber kontempliert ihre Rckkehr zur Klarheit.

Jedes einzelne Wesen im UniversumKehrt zu seinem Ursprung zurck.Rckkehr zur Quelle ist wahre Gelassenheit.

Wenn Ihr nicht zur Quelle zurck gelangt,Werdet Ihr in Konfusion und Sorge verweilen.Wenn Ihr einseht, von wo ihr kommt,

Werdet Ihr ganz von selbst tolerant werden,Teilnahmslos und amsiert,Gtig wie eine Gromutter,und wrdig wie ein Knig.

Wenn Ihr am Wunder des Dao teilhabt,Knnt Ihr mit allem, was das Leben bringt,

zurecht kommen, und wenn der Tod kommt,seid Ihr bereit!


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17Wenn der Weise regiert, sind die Menschen kaumgewahr, dass er existiert.Nachgerade so gut ist ein Fhrer, der geliebt wird,weniger gut einer, der gefrchtet wird.Am schlimmsten einer, der verachtet wird.

Wenn Ihr den Leuten nicht vertraut,Macht Ihr sie weniger vertrauenswrdig.

Der Weise redet nicht, er handelt.Wenn sein Werk getan ist,sagen die Menschen, Erstaunlich: wir habenes alles allein vollbracht!

18Als das groe Dao in Vergessenheit geriet,Kamen Gutheit und Frommheit hervor,

Als die Intelligenz des Krpers ertaubt war,Traten Scharfsinn und Wissen hervor.Als es umhin war mit Frieden in der Familie,Redeten alle gro daher von wegen Familienliebe,Und als das Land schlielich ins Chaos strzte,Wurden Patrioten die Herrscher.


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19Hinweg mit Heiligkeit und Weisheit,und die Menschen werden hundert Malglcklicher sein;

Hinweg mit Moral und Gerechtigkeit,und die Menschen werden richtig handeln;

Hinweg mit Fleiss und Profit,und es wird keine Diebe mehr geben.

Wenn diese drei nicht genug sind,Bleibt einfach im Zentrum des KreisesUnd lasst alles von selbst geschehen.


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20Haltet das Denken an, und Eure Problemeverschwinden; welcher Unterschied zwischen Ja undNein, zwischen Erfolg und Versagen?

Heit Ihr etwas gut, nur weil andere es richtig finden?Meidet Ihr etwas, nur weil andere es meiden?

Ihr seid einfach lcherlich!

Da sind sie alle so festlich erwartungsvoll,Whrend mich das alles nichts angeht,Teilnahmslos schaue ich drein,Wie ein Baby, das noch nicht lcheln gelernt hat.

Alle haben sie das, was sie brauchen,Whrend ich nichts besitze.Ich einzig wandere umher wie ein Nomade.Wie ein Idiot bin ich, mit leerem Kopf.

Alle sind sie so hell erwacht,

Whrend mein Geist dunkel ist;

Alle sind sie so scharfsinnig,Whrend ich stumpfsinnig bin;

Alle haben sie einen Zweck im Leben,Whrend ich den meinen nicht kenne.

Ich bin eine Welle auf dem Ozean,Wie Wind blase ich umher, ziellos.


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Ich bin nicht wie sie, gewhnliche Butter,Ich trinke von der Brust der Groen Mutter.


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21Der Weise hlt seinen Geist eingestimmt auf das Dao.Das gibt ihm sein Charisma.

Das Dao ist unermesslich, wie kann sein Geist imEinen sein damit? Weil er frei ist von Konzepten undSchablonen.

Das Dao ist dunkel und bodenlos.Wie kann es ihm Charisma geben?Weil er es zulsst.

Das Dao war vor der Zeit und vor dem Raum,Es isteinfach, weder im Sein, noch im Nichtsein.

Wie kann ich wissen, dass das so ist?Ich schaue in mich selbst, und erkenne es.


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22Wenn Ihr ganz und heil werden wollt,Bleibt mit Eurer Zersplitterung;

Wenn Ihr aufrecht gehen wollt,Bleibt mit Eurem Buckel;

Wenn Ihr Flle sucht,Bleibt mit Eurer Leere;

Wenn Ihr Wiedergeburt wnscht,Bleibt mit Eurem Tode.

Wenn Ihr alles besitzen wollt,

Gebt allen Besitz auf.

Der Weise residiert im Daound ist daher Vorbild fr alle Wesen.Da er sich nicht aufspielt,sehen alle sein Licht.Da er sich nichts zu beweisen hat,

vertrauen die Menschen seinen Worten.Da er sich selbst kennt,erkennen sich die Menschen in ihm.Da er keine Ziele hat,ist er in allem erfolgreich.

Als die alten Weisen sagten, Wenn Ihr alles besitzen

wollt, gebt allen Besitz auf, so haben sie das nichteinfach so daher gesagt. Denn nur wenn das Daodurch Euch wirkt, knnt Ihr wirklich Ihr selbst sein.


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23Sagt alles frei heraus, aber dann schweigt.Seid wie die Krfte der Natur:Wenns blst, ist da nur Wind,wenns regnet, ist da nur Regen,wenn die Wolken verschwinden,ist die Sonne wieder da.

Wenn Ihr Euch dem Dao ffnet,seid Ihr eins mit dem Daound es kann durch Euch wirken.

Wenn Ihr Euch der Einsicht ffnet,seid Ihr eins mit der Einsicht,

und sie kann Euch zu Nutzen sein.

Wenn Ihr Euch dem Verlust ffnet,seid Ihr eins mit dem Verlust,und knnt ihn akzeptieren.

ffnet Euch dem Dao,

traut Euren natrlichen Reflexen,und alles wird gut sein.


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24Wer auf den Zehenspitzen steht,hat keinen guten Stand.

Wer nach vorn strmt,kommt nicht weit.

Wer vor Erfolg strahlt,beschattet sein eigenes Licht.

Wer sich selbst definiert,wei nicht wirklich, wer er ist.

Wer Macht ber andere ausbt,

ist selbst machtlos.

Wer mit seiner Arbeit verhaftet ist,wird nichts Bleibendes zustande bringen.

Wenn Ihr im Einen sein wollt mit dem Dao,Tut, was Ihr zu tun habt, aber dann last los!


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25Etwas Formloses und Perfektes existiertevor der Geburt des Universums.Es ist erleuchtet. Leer. Unendlich.Ewig prsent.Es ist die Mutter des Universums.Da ich keinen besseren Namen wei,Nenne ich es das Dao.

Es fliet durch alle Dinge,ist inwendig und auswendig, undbringt alle Dinge zu ihrem Ursprung zurck.

Das Dao ist gro.

Das Universum ist gro.Die Erde ist gro.Der Mensch ist gro.Diese sind die vier groen Mchte.

Der Mensch folgt der Erde.Die Erde folgt dem Universum.

Das Universum folgt dem Dao.Das Dao folgt sich selbst.


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26Das Schwere ist die Wurzel des Leichten.Das Unbewegliche ist die Wurzel des Beweglichen.

So reist der Weise den ganzen Tag lang,ohne berhaupt sein Haus zu verlassen.

Was auch immer Wundervolles er sieht,So bleibt er doch gegrndet in sich selbst.

Warum sollte der Herrscher des Landesherumlaufen, wie ein Narr?

Wenn Ihr Euch umherblasen lasst,

verliert Ihr die Verbindung mit Euren Wurzeln.

Wenn Ihr rastlos seid,Verliert Ihr die Verbindung mit Eurem Selbst.


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27Ein guter Reisender fixiert keine Plne im vorausund es kommt ihm nicht darauf an, anzukommen.

Ein guter Knstler lsst sich durch seine Intuitionleiten, wo immer sie ihn auch hinfhrt.

Ein guter Wissenschaftler hat sich von Konzeptenbefreit und hlt seinen Geist offen fr das, was da ist.

So ist der Weise allen verfgbar und weist keinenzurck. Er ist bereit, alle Situationen zu nutzen undwird nichts verschwenden.

Dies nennt man, das Licht verkrpern.

Was ist ein guter Mensch anders, als der Lehrer frden schlechten Menschen?

Was ist ein schlechter Mensch anders, als die Arbeiteines guten Menschen?

Wenn Ihr das nicht versteht, werdet Ihr fehl gehen,wie intelligent Ihr auch immer seid.Das ist das grosse Geheimnis.


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28Kennet das Mnnliche, aber haltet zumWeiblichen: wiegt die Welt in Euren Armen.Wenn Ihr die Welt wahrhaft in Euch aufnehmt,Wird das Dao immer mit Euch seinUnd Ihr werdet wie kleine Kinder sein.

Kennet das Weie, aber haltet zumSchwarzen: seid ein Muster fr die Welt.Wenn Ihr ein Muster seid fr die Welt,wird das Dao in Euch stark seinund es wird nichts geben, dass Ihr nicht tun knnt.

Kennet das Persnliche, aber haltet zum

Unpersnlichen: akzeptiert die Welt, wie sie ist.Wenn Ihr die Welt so nehmt, wie sie ist,wird das Dao in Euch leuchten und Ihr werdetzu Eurem wahren, primren Selbst zurckkehren.

Die Welt geht aus der Leere hervor,wie Teller und Schalen aus einem Holzblock.

Der Weise kennt die Teller und Schalen,Aber er verbleibt mit dem Holzblock:so kann er alle Dinge gebrauchen.


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29Wollt Ihr die Welt verbessern?Ich denke, es ist nicht mglich.

Die Welt ist heilig,Sie kann nicht verbessert werden.

Wenn Ihr es versucht,werdet Ihr sie ruinieren.

Wenn Ihr sie wie ein Objekt behandelt,werdet Ihr sie verlieren.

Es gibt eine Zeit, um voraus zu sein,

eine Zeit, hintan zu sein,eine Zeit, in Bewegung zu sein,eine Zeit, in Ruhe zu sein,eine Zeit, stark zu sein,eine Zeit, erschpft zu sein,eine Zeit, sicher zu sein,eine Zeit, in Gefahr zu sein.

Der Weise sieht die Dinge, wie sie sind,ohne sie kontrollieren zu wollen.Er lsst sie ihren eigenen Weg gehen,und bleibt im Zentrum des Kreises.


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30Wer sich bei der Menschenfhrung auf das Daoverlsst, wird nichts erzwingen wollen,noch auch seine Feinde mit Waffengewaltniederzwingen.

Denn jeder Kraft steht eine Gegenkraft gegenber.Gewalt, auch wenn sie gut intentioniert ist,Schlgt immer auf sich selbst zurck.

Der Weise tut seine Tagwerk, dann hlt er inne.Er versteht, dass das Universum sich selbst regeltund dass, Dinge erzwingen zu wollen, gegen denStrom des Dao geht.

Da er an sich selbst glaubt,braucht er andere nicht zu berzeugen.

Da er zufrieden in sich schwingt,braucht er die Anerkennung anderer nicht.

Weil er sich selbst akzeptiert,Akzeptiert ihn die ganze Welt.


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31Waffen sind die Werkzeuge der Gewalt:alle rechtschaffenen Mnner verabscheuen sie.

Waffen sind die Werkzeuge der Angst:ein rechtschaffener Mann kommt ohne sie aus,ausgenommen bei direkter Notwendigkeit,weil er angegriffen wird; aber auch dann wird er sienur mit der grssten Zurckhaltung einsetzen.

Frieden ist sein hchster Wert.Wenn der Frieden erschttert wurde,wie kann er sich zufrieden geben?

Seine Feinde sind keine Ungeheuer,sondern Menschen wie er selbst.Er wnscht ihnen kein Leid,noch macht es ihm Freude,den Sieg zu erlangen.

Wie knnte er in Freude siegen

und Spass haben am Hinschlachten von Menschen?

Er geht sehr gefasst in den Kampf,mit Sorge und wahrem Mitgefhl,als ob er zu einem Begrbnis ginge.


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32Das Dao ist unvorstellbar.Kleiner als ein Elektron,birgt es in sich unzhlbare Galaxien.

Wenn starke Mnner und Frauensich im Tao zentrieren knnten,wren alle Dinge in Harmonie;die Welt wrde zum Paradies,alle Menschen wren in Frieden,weil das Gesetz in ihren Herzenverankert sein wrde.

Namen, Formen und Konzepte

sind transitorisch. Seid Euch im Klaren,dass Eure Institutionen ihre Grenzen haben.Wenn Ihr einzuhalten wisst im rechten Momentknnte Ihr jede Gefahr bannen.

Alle Dinge haben im Dao ihre Erfllung,so wie alle Flsse ins Meer fliessen.


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33Es ist intelligent, andere zu kennen.Es ist weise, sich selbst zu kennen.Andere zu meistern ist Errungenschaft,sich selbst zu meistern ist wahre Strke.

Wenn Ihr einshet, wieviel Ihr habt,wret Ihr wahrhaft reich.

Wenn Ihr zentriert bleibtund den Tod mit ganzem Herzen umfangt,werdet Ihr Unsterblichkeit erlangen.


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34Das grosse Dao ist berall in seinem Fluss.Alle Dinge gehen aus ihm hervor,obwohl es sie nicht erschafft.Es ist voll am Werk, um Nutzen zu tun,aber es fragt nicht um Lohn und Dank.Es nhrt unendliche Welten,aber es haftet sich nicht an sie an.

Da es mit allen ist, versteckt in ihren Herzen,mssen wir es als bescheiden ansehen.Da alle Dinge in ihm verschwindenund es allein fortdauert in allem Tod,knnen wir es grossartig nennen.

Es ist sich seiner Grsse jedoch nicht bewusst,und das ist seine wahre Grsse!


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35Wer im Dao sein Zentrum hat,kann sich ohne Gefahr bewegen.Sogar im Schmerz wird er sich derUniversalharmonie klar bewusst sein,weil sein Herz in Frieden ist.

Musik oder der Geruch von guter Kchesind Labsal und Freude fr die Menschen,aber ber das Dao zu reden ist monotonund riecht nach nichts.

Wenn Ihr Euch nach ihm umschaut,ist nichts zu sehen.

Wenn Ihr Eure Ohren nach ihm spitzt,ist nichts zu hren.Wenn Ihr es nutzt,ist es unerschpflich.


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36Wenn Ihr etwas zusammenpressen wollt,msst Ihr es erst sich ausdehnen lassen.Wenn Ihr etwas loswerden wollt,msst Ihr es sich in Flle entfalten lassen.Wenn Ihr etwas haben wollt,msst Ihr erst erlauben, es zu geben.Dies nennt man die subtile Erfahrungder Natur der Dinge.

Das Weiche berkommt das Harte.Das Langsame berkommt das Schnelle.Lasst Eure Arbeitsweisen im Dunkeln.Zeigt den Menschen nur die Resultate.


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37Das Dao selbst handelt nicht,Aber durch es vollendet sich alles.

Wenn kraftvolle Mnner und Frauenim Dao ihr Zentrum fnden,wrde sich die Welt wie von selbst verndern,in ihrem natrlichen Herzschlag.Die Menschen wren zufriedenmit ihrem tglichen Leben, ihrem Alltag,in Harmonie, und frei von Anhaftung.

Wo keine Anhaftung ist,sind alle Dinge in Frieden.


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38Der Weise hat keinen Durst nach Macht,daher ist er wahrhaft mchtig.Gewhnlichen Menschen geht es um Macht,und daher haben sie nie genug davon.

Der Weise tut nichts,doch lsst er nichts unvollendet.Gewhnlichen Menschen geht es um Geschftigkeit,und daher lassen sie viele Geschfte unvollendet.

Der liebenswerte Mensch tut etwas,aber etwas anderes bleibt unvollendet.Der gerechte Mensch tut etwas,

aber vieles andere bleibt unvollendet.Der moralische Mensch tut etwas,aber wenn keiner darauf reagiert,rollt er die rmel hoch und gebraucht Gewalt.

Wenn das Dao verloren ist, bleibt die Gte.Wenn die Gte verloren ist, bleibt die Moral.

Wenn die Moral verloren ist, bleibt Ritual brig.Ritual ist die Hlle wahren Glaubens,der Anfang vom Chaos.

Darum ist der Weise an Tiefe, nicht anOberflchlichkeit interessiert,an der Frucht, nicht an der Blume.

Er hat keinen eigenen Willen.Er ist im Jetzt verhaftetund frei von aller Illusion.


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39In Harmonie mit dem Dao,ist der Himmel wolkenlos und gerumig,die Erde kraftvoll und reich,und alle Kreaturen koevolvieren,zufrieden jedes in seiner Art,sich selbst endlos wiederholend,sich endlos neu gebrend.

Wenn der Mensch ins Dao eingreift,wird der Himmel verfilzt,die Erde ausgebeutet,das Gleichgewicht fllt in sich zusammen,und Spezies werden ausgerottet.

Der Weise hat Einsicht in Teilwahrheiten,weil er die ganze Wahrheit versteht.Er ist konstant in Bescheidenheit.Er schimmert nicht wie ein Juwel,und lsst sie formen vom Dao,roh und gewhnlich wie ein Stein.


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40Rckkehr ist die Bewegungsrichtung des Dao,Nachgeben ist der Weg des Dao.

Alle Dinge gehen aus dem Sein hervor.Das Sein geht aus dem Nichtsein hervor.


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41Wenn ein nobler Mensch vom Dao hrt,wird er sich sogleich davon formen lassen.

Wenn ein gewohner Mensch vom Dao hrt,wird er es halbwegs glauben, halbwegs zweifeln.

Wenn ein dummer Mensch vom Dao hrt,wird er laut darber lachen..

Wenn er nicht lachte darber,wre es nicht das wahre Dao.

So ist denn gesagt:

Der Weg zum Licht erscheint im Dunkel,der Weg nach vorn erscheint als Rckkehr,der direkte Weg erscheint lang,wahre Macht erscheint schwach,wahre Unschuld erscheint befleckt,wahre Charakterfestigkeit erscheint schwankend,wahre Klarheit erscheint als Zwielicht,

grosse Kunst erscheint geknstelt,die grsste Liebe erscheint gleichgltig,die grsste Weisheit erscheint infantil.

Das Dao ist nirgends zu finden,doch es nhrt und vollendet alle Dinge.


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42Das Dao gebrt Eines.Eines gebrt Zwei.Zwei gebren Drei.Drei gebren alle Dinge.

Alle Dinge stehen mit dem Rcken zum Weiblichengewandt, dem Mnnlichen gegenber.Wenn das Mnnliche und das Weibliche sichergnzen, sind alle Dinge in Harmonie.

Gewhnliche Menschen hassen die Einsamkeit,aber der Weise nutzt sie,indem er sein Alleinsein voll akzeptiert,

denn er wei, dass er eins ist mit dem ganzenUniversum.


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43Das liebenswerteste Element in der Weltberkommt das barschste Element in der Welt.Das, was ohne Substanz ist, vermag in Dingeeinzudringen, die keine ffnungen haben.Das zeigt den Wert von Nichthandeln.

Unterrichten, ohne Worte zu gebrauchen,Unternehmen, ohne zu handeln,das ist der Weg des Weisen.


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44Ruhm oder Integritt: was ist wichtiger?Reichtum oder Glcklichsein: was hat mehr Wert?Erfolg oder Versagen: was ist destruktiver?

Wenn Ihr bei anderen Eure Erfllung sucht,werdet Ihr niemals erfllt sein.Wenn Euer Glcklichsein vom Geld abhngt,werdet Ihr niemals glcklich mit Euch selbst sein.

Begnget Euch, mit was Ihr habt;findet Gefallen an der Art, wie Dinge sind.Wenn Ihr einseht, dass es an nichts fehlt,wird Euch die ganze Welt gehren.


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45Wahre Perfektion erscheint unvollkommen,aber sie ist ganz und gar sich selbst.Wahre Flle erscheint leer,doch ist sie vllig im Jetzt.

Wahre Charakterfestigkeit erscheint verfehlt,Wahre Weisheit erscheint als Narrheit,Wahre Kunst erscheint ungeknstelt.

Der Weise erlaubt den Dingen, einfach zu sein.Er formt Situationen, wie sie sich ergeben.Er geht aus dem Wegund lsst das Dao fr sich selbst sprechen.


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46Wenn ein Land im Einklang ist mit dem Dao,produzieren die Fabriken Lastwagen und Traktoren.Wenn ein Land gegen des Strom des Dao geht,wird Kriegsmunition vor den Stdten gehortet.

Es gibt keine grere Illusion als Angst,keine grere Snde, als defensiv zu reagieren,keine grere Malaise, als einen Feind zu haben.

Wer jedoch die Angst durchschaut ist,geht sicher durchs Leben.

47Ohne Eure Tr zu ffnen,knnt Ihr Euer Herz ffnen der Welt.Ohne aus dem Fenster zu schauen,knnt Ihr das Wesen des Dao erblicken.

Je mehr Ihr wisst,umso weniger versteht Ihr.

Der Weise kommt an, ohne zu verlassen,sieht das Licht, ohne hinzuschauen,und vollendet, ohne etwas zu tun.


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48Im Streben nach Wissen,wird jeden Tag etwas hinzugefgt.Im Streben nach dem Dao,wird jeden Tag etwas weggelassen.

Weniger und weniger werdet Ihr Dingenach Eurem Willen gestalten,bis Ihr schlielich im Nichthandeln endet.

Wenn nichts getan wird,Bleibt nichts unvollendet.

Wahre Meisterschaft wird erreicht,

indem man den Dingen ihren Lauf lsst.Sie kann nicht erreicht werden durch Einflussnahme.


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49Der Weise hat keinen eigenen Geist.Er arbeitet mit dem Geist aller Menschen.

Er ist gut zu denen, die gut sind.Er ist gut auch zu denen, die nicht gut sind.Das ist wahre Gte.

Er vertraut denen, die vertrauenswrdig sind,Er vertraut auch denen, die vertrauensunwrdig sind.Das ist wahres Vertrauen.

Der Geist des Weisen ist wie Raum,doch das verstehen die Menschen nicht.

Sie schauen zu ihm auf und warten.Er behandelt sie wie seine eigenen Kinder.


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50Der Weise berlsst sich dem,was jeder Moment bringt.

Er wei, dass er sterben wird,und er hat nichts, an dem er festhlt:keine Illusionen im Geiste,keine Widerstnde im Krper.

Er denkt nicht ber sein Handeln nach;es fliet aus dem Inneren seines Wesens.

Er hlt mit nichts zurck im Leben:darum ist er bereit fr den Tod,

wie jemand, der bereit ist fr den Schlafnach einem guten Arbeitstag.


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51Jedes Wesen im Universumist Ausdruck des Dao.

Es kommt spontan ins Sein;unbewusst, perfekt, frei,nimmt es einen Krper an,und lsst Umstnde ihn vollenden.Darum ehrt jedes Wesen spontan das Dao.

Das Dao gebrt alle Dinge,nhrt sie, unterhlt sie,sorgt fr sie, trstet sie, schtzt sie,fhrt sie an ihren Ursprung zurck.

Erschaffen ohne zu besitzen,Handeln ohne zu erwarten,Fhren ohne sich einzumischen,das ist es, warum die Liebe zum Daoin der Natur aller Dinge liegt.


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52Am Anfang war das Dao.Alle Dinge springen aus ihm hervor,Alle Dinge kehren zu ihm zurck.

Um den Ursprung zu finden,findet die Spur der Erscheinungen.Wenn Ihr die Kinder erkennt,und die Mutter findet,werdet Ihr ohne Sorge sein.

Wenn Ihr Euren Geist verschliet durch Urteilenund mit Euren Anhaftungen im Geschft steht,werden Eure Herzen in Sorge verweilen.

Wenn Ihr Euren Geist frei haltet von Urteilen,Und Euch nicht durch Eure Sinne verfhren lsst,werden Eure Herzen Frieden finden.

In die Dunkelheit zu schauen ist Klarheit,Nachzugeben ist Strke.

Nutzt Euer Licht und kehrt zumUrsprung des Lichtes zurck.Das nennt man die Praxis der Ewigkeit.


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53Der groe Weg ist leicht,doch ziehen die Menschen die Seitenwege vor.Seid gewahr, wenn Dinge aus dem Gleichgewichtgeraten, bleibt fest im Zentrum des Dao.

Wenn reiche Spekulanten prosperieren,whrend Bauern ihr Land verlieren,wenn Regierungsbeamte Geld fr Kanonenausgeben, statt fr Kuren,wenn die Oberschicht extravagant undunverantwortlich lebt, whrend die Armen das letzteHemd am Leib verlierenall das ist Raub und Chaos

und nicht im Einklang mit dem Dao.


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54Wer seine Wurzeln im Dao hat,wird nicht entwurzelt werden.Wer im Dao verankert ist,wird nicht davon getragen.Sein Name wird in Ehren gehaltenvon Generation zu Generation.

Lasst das Dao prsent sein in Eurem Lebenund Ihr werdet authentisch sein.Lasst es prsent sein in Euren Familienund Eure Familien werden in Blte stehen.Lasst es prsent sein in Euren Lndernund Eure Lndern werden Beispiel sein

fr alle anderen Lnder.Lasst es prsent sein im Universum,und das Universum wird singen.

Wie kommt es, dass ich das wei?Indem ich nach innen schaue.


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55Wer in Harmonie mit dem Dao ist,ist wie ein neugeborenes Baby.Seine Knochen sind weich, seine Muskeln schwach,aber doch ist sein Griff stark.Es weiss noch nichts von der Unionzwischen Mann und Frau,doch kann sein Penis aufrecht stehen,so jung und frisch ist seine Vitalitt.Es kann sich die Lungen aus dem Leib schreienden ganzen Tag ber, und doch wird eskeine kratzende Stimme haben,so sehr ist es in Harmonie.

Die Macht des Weisen ist die eines Babys.Er lsst alle Dinge kommen und gehen,ohne Anstrengung, ohne Anhaftung.Er erwartet keine Resultate:daher ist er niemals enttuscht.Da er niemals enttuscht ist,wird sein Geist ewig jung bleiben.


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56Wer wei, redet nicht.Wer redet, wei nichts.

Schliet Euren Mund,betubt Eure Sinne,stumpft Eure Schrfe ab,macht Eure Knoten auf,erweicht Euren Blick,lasst Euren Flugsand sich setzen.Das ist der Urgrund der Dinge.

Seid wie das Dao!Man kann ihm nicht nahe kommen,

noch kann man von ihm weg streben,begnstigt oder verletzt werden,geehrt oder in Schande gebracht werden.Es gibt sich stndig selbst auf,und das ist genau der Grund,warum es fort besteht.


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57Wenn Ihr groe Fhrer sein wollt,Msst Ihr lernen, dem Dao zu folgen.Gebt Eure Versuche auf, Kontrolle zu erlangen.Gebt detaillierte Plne und Konzepte auf,und die Welt wird sich selbst regieren.

Je mehr Verbote es gibt,umso mehr verlieren die Menschen ihre Tugend.Je mehr Waffen es gibt,umso mehr verlieren die Menschen ihre Sicherheit.Je mehr staatliche Untersttzung es gibt,umso mehr verlieren die Menschen ihre Autonomie.

Darum sagt der Weise:Ich lasse Gesetze dahingehen,und die Menschen werden wieder ehrlich.Ich lasse Wirtschaftstheorien dahingehen,und die Menschen werden wieder reich.Ich lasse Religion dahingehen,und die Menschen werden wieder heiter.

Ich lasse alles ffentliche Gut dahingehen,und das Gute wird wieder zum Imperativ.


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58Wenn ein Land mit Toleranz geleitet wird,fhlen sich die Menschen gut und sind ehrlich.Wenn ein Land mit Oppression geleitet wird,fhlen sich die Menschen unterdrckt undsie werden schlau und hinterhltig.

Wenn der Wille zur Macht an der Tagesordnung ist,und hohe Ideale herrschen, geht alles den Bachhinunter und die Resultate sind armselig.Macht die Menschen bequem,und Ihr legt den Grundstein fr Elend.Macht die Menschen moralisch,und Ihr legt den Grundstein fr Laster.

Daher ist der Weise zufrieden,den Menschen als Beispiel zu dienenund wird ihnen nicht seinen Willen aufzwingen.Er ist wie ein gespitzter Bleistift, aber er sticht nicht,er ist rund heraus, aber biegsam und mild,er ist strahlend, aber ohne zu blenden.


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59Um ein Land gut zu leiten,Ist nichts besser als Migung.

Das Wasserzeichen eines migen Mannesist die Freiheit von seinen eigenen Vorstellungen.Tolerant wie der Himmel,allgegenwrtig wie die Sonne,gewichtig wie ein Berg,biegsam wie ein Baum im Windehat er kein Ziel in Sichtund nutzt alles, was seines Weges kommt.

Nichts ist ihm unmglich.

Weil er sich an nichts klammert,kann er fr die Wohlfahrt der Menschen sorgenwie eine Mutter fr ihr Kind sorgt.


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60Ein groes Land zu fhrenist wie einen kleinen Fisch zu braten.Wenn man ihn zuviel herumsttin der Pfanne, wird er total zerzaust.

Zentriert Euer Land im Daound das Bse wird keine Macht haben.Nicht, dass es nicht da wre,aber Ihr knnt ihm aus dem Weg gehen.

Setzt dem Bsen nichts entgegenund es wird von selbst verschwinden.


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61Wenn ein Land groe Macht erlangt,wird es wie das Meer: alle Flsse ergiessen sich darin.Je mehr Macht es erlangt, umso bescheidener musses sein.

Bescheidenheit heit, ins Dao zu vertrauen,also darauf zu verzichten, defensiv zu reagieren.

Eine grosse Nation ist wie ein groer Mann:Wenn er einen Fehler macht, sieht er ihn ein.Wenn er ihn einsieht, gibt er ihn zu.Nachdem er ihn zugegeben hat, korrigiert er ihn.

Er sieht die, die ihm Fehler nachsagen, alswohlttige Lehrer an. Seinen Feind hlt er fr seineneigenen Schatten.

Wenn eine Nation im Dao verankert ist,wird sie ihr Volk gut nhren, ohne sich in seineAngelegenheiten zu mischen.

So wird sie ein Licht fr alle Nationen der Welt sein.


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62Das Dao ist das Zentrum des Universums,Schatztruhe fr den guten Menschen,Fluchtort fr den schlechten Menschen.

Durch gut gewhlte Worte mag man Ehre erhalten,Durch gute Taten mag man Respekt gewinnen,aber das Dao steht ber jeder Wertvorstellungund niemand kann es vollenden.

Wenn ein neuer Fhrer gewhlt wurde,steht ihm nicht zur Verfgungmit Eurem Reichtum und Euren Kenntnissen.Stattdessen lehrt ihn, das Dao kennen zu lernen.

Warum haben die alten Weisen das Dao so hochgeachtet? Weil, wenn Ihr eins seid mit dem Dao,Ihr finden werdet, was Ihr sucht.Und wenn Ihr einen Fehler macht, ist es Euchvergeben.

Das ist der Grund, warum jeder das Dao liebt.


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63Handelt, ohne etwas zu tun:arbeitet ohne Anstrengung.

Stellt Euch das Kleine als gro vorund das Wenige als viel.

Geht Probleme an, so lange sie frisch sind,und vollendet die groe Aufgabedurch eine Serie von kleinen Aktionen.

Der Weise masst sich nicht das Groe an,so erzielt er wahre Gre.

Wenn er auf ein Problem stsst,lsst er nach und gibt sich ganz hin.

Es ist ihm nicht am Wohlbefinden gelegen,darum haben Probleme keine Macht ber ihn.


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64Das Verwurzelte ist leicht zu nhren.Das Prsente ist leicht zu korrigieren.Das Fragile ist leicht zu brechen,das Kleine ist leicht zu zerstreuen.

Verhindert Schwierigkeiten, bevor sie sich auftun,bringt Dinge in Ordnung, bevor sie existieren.Die riesenhafte Pinie wuchs aus einer winzigen Saat.Die weite Reise wird mit dem Boden unter den Fenangetreten.

Wenn Ihr hastig nach vorn strebt, versagt ihr.Wenn Ihr Dinge besitzen wollt, verliert Ihr sie.

Ein Projekt zur Vollendung zu zwingen, heit,Dass Ihr das ruiniert, was fast reif war.

Darum handelt der Weise in der Weise,dass er allen Dingen ihren Lauf lsst.

Er ist am Anfang so ruhig und gefasst, wie am Ende.

Er besitzt nichts, und hat deshalb nichts zu verlieren.Was er erstrebt ist Nicht-Anhaftung,was er lernt ist, das Gelernte zu verlernen.Er erinnert die Menschen an das, was sie immer schonwaren.Er liegt auf nichts wert, als das Dao.Daher kann er fr alle Dinge sorgen.


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65Den alten Weisen kam es nicht darauf an,die Menschen zu erziehen; sie sagten ihnenmit liebenswrdiger Geste, nichts zu wissen.

Es ist schwer, Menschen zu fhren,die glauben, alle Antworten zu haben.Wenn Menschen wissen, was sie nicht wissen,Knnen sie ihren eigenen Weg finden.

Wenn Ihr lernen wollt, zu fhren,vermeidet es, schlau oder reich zu erscheinen.Die einfachste Haltung ist die klarste.Wenn Ihr Euch mit einem einfachen

Leben zufrieden gebt, knnt Ihr alle Menschenzu ihrer wahren Natur hinfhren.


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66Alle Flsse flieen ins Meer,weil es niedriger ist als sie.Bescheidenheit gibt ihm die Macht.

Wenn Ihr die Menschen fhren wollt,Msst Ihr Euch unter sie begeben.Wenn Ihr ein Leitstern sein wollt,Msst Ihr lernen, den Menschen zu folgen.

Der Weise ist ber den Menschen,aber keiner fhlt sich bedrckt.Er geht vor den Menschen her,aber keiner fhlt sich herumgeschubst.

Die ganze Welt ist ihm dankbar.Da er mit niemandem im Wettstreit steht,kann keiner mit ihm wetteifern.


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67Manche sagen, dass meine Lehre Unsinn ist.Andere finden sie unrealistisch und unpraktisch.Aber fr die, die in sich selbst geschaut haben,ist dieser Unsinn vollkommen sinnvoll.

Und die, die meine Lehre in die Tat umgesetzt haben,werden feststellen, dass meine Philosophie tiefeWurzeln im tglichen Leben hat.

Es sind eigentlich nur drei Dinge, die ich unterrichte:Einfachheit, Geduld und Mitgefhl.Diese drei sind Eure grten Schtze!

Mit Einfachheit im Denken und Handeln,kehrt Ihr zum Urgrund Eures Seins zurck.

Geduldig mit Euren Freunden und Feinden,stimmt Ihr Eurer Wesen mit dem Wesenaller Dinge ab.

Mitgefhl empfindend mit Euch selbst,vershnt Ihr alle Wesen miteinander.


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68Der beste Athlet hat das Wohl des Gegners im Auge.Der beste General denkt im Geist seines Feindes.Der beste Geschftsmann dient der Gemeinschaft.Der beste Frst folgt dem Willen des Volkes.

Alle handeln sie im Geist des Miteifers, nicht desWetteifers; nicht dass sie nicht wissen, was Wetteiferist, sondern ihr Eifer ist spielerisch.

Darin sind sie wie Kinder, die in Harmonie sindmit dem Dao.


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69Generle haben ein Motto:Statt einen Erstschlag zu wagen, ist es besserabzuwarten und zu sehen, was vor sich geht.Statt auch nur einen Meter vorwrts zu strmen,ist es besser einen Kilometer zurck zu weichen.

Das nennt man auch vorangehen, ohne voran zukommen, zurckschlagen, ohne Waffen zugebrauchen.

Die grte Niederlage im Kampf ist die, die aufder Geringschtzung des Feindes beruht.Das ist so, weil Geringschtzung des Feindes gleich

ist mit der Unterschtzung seiner Macht.Wenn Ihr das tut, zerstrt Ihr Eure drei Schtze*und werdet damit selbst ein Feind.

Wenn zwei groe Mchte sich konfrontieren,wird der Sieg der Seite zufallen, der es gelingtnachzugeben.

*Siehe 67


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70Meine Lehre ist einfach zu verstehenund einfach in die Tat umzusetzen.

Aber Eurer Verstand allein kann sie nicht fassen,und wenn Ihr sie nur intellektuell anzuwenden sucht,werdet Ihr fehlschlagen.

Meine Lehre ist lter als die Welt.Wie knnt Ihr sie verstehen lernen?

Wenn Ihr mich verstehen wollt,schaut in Eure eigenen Herzen!


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71Nichtwissen ist wahres Wissen.Der Glaube zu wissen ist eine Krankheit.Erst stellt fest, dass Ihr krank seid:dann knnt Ihr zur Heilung gelangen.

Der Weise ist sein eigener Arzt.Er hat sich von allem Wissen geheilt.Daher ist er wirklich heil und ganz.

72Wenn die Menschen sich nicht mehr wundern,

wenden sie sich Religionen zu.Wenn sie ihr Selbstvertrauen verloren haben,fangen sie an, nach Fhrung zu fragen.

Daher tritt der Weise zurck,um die Menschen nicht zu verwirren,und unterrichtet, ohne zu lehren,

denn dann braucht niemandetwas zu lernen.


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73Das Dao kennt keinen Stress.Es siegt ohne zu wetteifern.Es antwortet, ohne ein Wort zu sagen.Es kommt an, ohne gerufen zu sein.Es vollendet, ohne einen Plan zu haben.

Sein Netz umspannt die ganze Welt.Obwohl seine Maschen gross sind,Lassen sie doch nichts durchschlpfen.

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Wenn Ihr einseht, dass alle Dinge im Wandel sind,werdet Ihr Euch an nichts anhaften wollen.Wenn Ihr einseht, dass der Tod nicht Ende ist,werdet Ihr alles zu Ende bringen knnen.

Die Zukunft bestimmen zu wollen, bedeutet,den Platz des Groen Weltschreiners einzunehmen.

Wenn Ihr die Werkzeuge des Weltschreiners stehlt,Riskiert Ihr, Euch die Hand abzuschneiden.


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75Wenn die Steuern zu hoch sind,verhungern die Leute.

Wenn die Regierung sich in alles einmischt,verlieren die Menschen ihre Initiative..

Handelt zum Wohle der Menschen!Vertraut ihnen; lasst sie ihre Geschfte tun.


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76Wir wurden alle weich und biegsam geboren;und im Tode sind wir alle hart und steif.

Pflanzen sind grn und zart geboren,und im Tode sind sie braun und zerbrechlich.

Wer steif und inflexibel ist,geht beim Tod in die Schule.

Wer weich und nachgiebig ist,geht beim Leben in die Schule.

Das Harte und Steife wird zerbrochen werden.

Das Weiche und Nachgiebige wird berleben.


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77Wenn wir schauen, wie das Dao in der Welt agiert,sehen wir, dass es wie das Spannen eines Bogens ist.Das obere Ende ist nach unten gebogen;das untere Ende spannt sich nach oben hin.

Es gleicht berfluss und Mangel einander an,sodass perfektes Gleichma die Folge ist.Es nimmt hinweg von dem, was zuviel istund gibt zu dem, das mangelt.

Wer in Kontrolle sein will,und seine Macht zu schtzen sucht,geht gegen das Dao, denn solche Menschen

nehmen von denen, die in der Not sind,und geben denen mehr, die viel zu viel haben.

Der Weise gibt und hrt nicht auf zu geben,denn seines Reichtums ist kein Ende.

Er handelt, ohne etwas zu erwarten,

ist erfolgreich, ohne Verdienst zu haben,und wei, dass er gewhnlich ist wie alle.


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78Nichts in der Welt ist so weich und schmiegsamwie Wasser, und doch gibt es nichts, das besser ist,das Harte und Unbeugsame nieder zu zwingen.

Das Weiche berkommt das Harte,das Nachgiebige berkommt das Starre.Jeder wei, dass das so ist,aber wenige haben ihr Handelndanach ausgerichtet.

Daher bleibt der Weise gelassenwhrend alle anderen in Sorge sind.Das Bse kann nicht in sein Herz dringen.

Weil er zu helfen aufgab,ist er der Menschen grte Hilfe.

Wahre Worte erscheinen paradox.


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79Versagen ist Gelegenheit.Wenn Ihr andere anklagt,ist kein Ende der Klage.

Daher erfllt der Weise seine Pflichtund kmmert sich um seine eigenen Fehler.Er tut das, was getan werden muss,und verlangt nichts von anderen.


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80Wenn ein Land weise regiert wird,sind seine Bewohner zufrieden.Sie haben Lust am Tagwerk ihrer Hndeund verlieren keine Zeit damit,arbeitssparende Maschinen zu erfinden.

Da sie ihre Heimsttten lieben,haben sie an Reisen kein Interesse.Da mgen einige Wagen und Boote sein,aber sie gehen nirgendwo hin.Da mgen Waffenarsenale sein,aber niemand gebraucht sie.

Die Menschen essen mit Vergngen,lieben es, mit ihren Familien zu sein,und verbringen die Wochenenden in ihren Grten,Anteil nehmend an dem, was in der Nachbarschaftvor sich geht.

Und obwohl das Nachbarland so nahe ist,

dass man die Hhne krhen und die Hunde bellenhrt, bleiben sie doch zuhause und werdensehr alt, ohne es jemals bereist zu haben.


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81Wahre Rede ist niemals eloquent,eloquentes Gerede ist niemals wahr.

Weise Menschen haben nichts zu beweisen,solche, die argumentieren, sind nicht weise.

Der Weise hat keinen Besitz.Je mehr er fr andere tut,umso glcklicher ist er, je mehr eranderen gibt, umso reicher ist er.

Das Dao nhrt, ohne aufzuzwingen,indem er nicht dominiert, regiert der Weise.


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ber dieses

BuchDas Dao De Gingauch Tao TeKing oder Daodejing geschriebenist eines der meist-bersetztenBcher der Weltliteratur. Es ist hierdargeboten in einer Fassung, dieauf jeden philosophischenKommentar bewusst verzichtet undden Text so einfach und prgnantwie mglich hlt.

Es war wohl ein Glck, dass ichselbst das Dao De Ging niemals indeutscher bersetzung las, und mirdaher meinen Geist frisch erhaltenkonnte.

Erst nach Verffentlichung dieses

Bandes entdeckte ich die bekanntedeutsche bersetzung von Richard

Wilhelm, und es fiel mir auf, dass die Sprache, in derer das Buch darbietet, doch recht geschraubt klingtfr den modernen Leser.

Es ist eine typisch philosophische Sprache, mit viel

Wortklauberei, aber es ist meines Erachtens nicht dieSprache, die den Geist von Laotse wiedergibt. Denndieser Geist ist knapp und prgnant, er weiss genau,


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was er sagen will, und er sagt das, was er denkt, in derbestmglichen konomischen Weise.

Alles, was Zierrat ist in der Diktion muss dahergnadenlos weggestrichen werden, sodass sozusagendas Skelett der Gedanken durchscheint. Ich wrdedaher meinen, dass die bersetzung von RichardWilhelm zuviel philosophischen (und philologischen)Ballast in den Text bringt.

Ob man nun mit neuerer philologischer Forschungannimmt, das Dao De Ging sei nicht nur von Laotse,sondern ist von einer Reihe von daoistischen Weisenverfasst worden, lag es nicht in der Natur derDaoisten, lange Rede zu machen. Eines ihrer

bekannten Mottos war denn auch Langer Rede,kurzer Sinn. Das habe ich hier bercksichtigt, und eswird auffallen, dass meine bersetzung erheblichkrzer ist, als die der meisten deutschen Sinologen.

Der Begriff des Daoist grundlegend fr dasVerstndnis der altchinesischen Philosophie. Wie der

Autor es selbst sagt in der ersten Strophe ist esnutzlos, das Dao mit Worten definieren zu wollen. Eskann nur umschrieben werden. Meist spricht man voneinem Pfad oder Weg, einem Prinzip, einer Methode,einer Doktrin, einer Ordnung. Es mag auch Matrixoder Struktur nahelegen, und wird gewhnlich mit derRealitt des Universums gleich gesetzt.

Die Natur in der Philosophie von Laotse und andererDaoisten hat nichts, aber auch garnichts mit dem zu


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tun, was westliche Philosophie unter Natur verstand.Der Ansatz Mensch zu Natur war von Anfang an ein

integrativer, nicht ein subordinativer: die Natur istnach altchinesischem Denken dem Menschengleichgeordnet, nicht untergeordnet. ManchePassagen im Dao De Ging legen gar die Vermutungnahe, dass fr die Daoisten die Natur dem Menschenbergeordnet war.

Bezeichnend fr daoistische Schriften allgemein ist,dass sie die Natur gleichsam als Metapher sehen frdas Dao. Es werden oft Vergleiche angestellt, dienahelegen, wie sehr die Natur doch im Einklang istmit dem Dao. Das wird beispielhaft deutlich an derArt und Weise, wie Laotse die Natur des Wassers

beschreibt. In einer Strophe heisst es, dass dieTatsache, dass Flsse ins Meer fliessen seinen Grunddarin habe, dass das Meer niedriger liege als sieselbst.

Die Niedrigkeit von Wasser, seine Tendenz, immerden niedrigsten Punkt zu finden und zu fllen, fhrt

also zu Vermehrung. Damit wird symbolischausgedrckt, dass das Dao die frdert, die sich voranderen erniedrigenohne sich dabei zu demtigenund die benachteiligt, die sich vor anderen erhhenohne sich damit zu bescheiden, auf gleicher Hhezu sein mit ihnen.

Im Gegensatz zur hellenischen Philosophie warDaoismus keinesfalls dialektisch-spekulativ. Auchwrden die alten Weisen das Buch keineswegs als


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heilig bezeichnet haben, obwohl der Geist, der ausihm strahlt, durchaus ein natrlich erhabener,

religiser Geist ist.

Trotz der Wahrscheinlichkeit, dass das Buchverschiedene Autoren hat, wird es heute als eineinheitliches philosophisches Gedankengebudeangesehen.

Dafr spricht neben dem Wortmaterial diedurchgehaltene Thematik, welche alle Bereiche destglichen Lebens umfasst, und der nichtsMenschliches fremd ist.

Ganz besonderer Schwerpunkt wird gelegt auf

Fhrung, Menschenfhrung und Staatsfhrung, alsoManagement und Politik.

Die einzelnen Paragraphen erscheinen vor diesemHintergrund als Ausarbeitungen bestimmterEinzelthemen, doch wird schnell klar, dass es sich hierum Variationen eines einzigen Themas handelt.

Das Wertsystem, das hier durchschimmert, isterfrischend kontrr zu dem der heute fhrendengrossen Nationen. Es ist ein Wertsystem, das dasWeibliche ganz und gar umfasst und integriert, dasdie Natur respektiert, und das den Menschen sonimmt, wie er nun einmal ist. Es ist ein Wertsystem,

das dem des Moralismus und der Heuchelei einevolle und deftige Absage erteilt.


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Der Stil ist geprgt von Gegensatzpaaren, undWidersprche sind nicht wegdenkbar, denn

manchmal erreicht die philosophische Konzentrationdes Textes seine Grenzen.

Das haben frhere Interpretationen oft verschwiegen,fr mich war es jedoch ein Punkt, der klar offen zulegen war. Philosophie und tgliches Leben knnennicht voll und ganz vereinbart werden, denn wennman das erstrebt, wrde man dem subtilen Zweck desDao entgegenwirken.


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ber den AutorParallel zu einer Karriere im internationalen Recht inDeutschland, der Schweiz und den VereinigtenStaaten, richtete Dr. Peter Fritz Walter (Pierre) sein

Interesse auf Kunst, Kochkunst, Astrologie,Klavierspiel und Komposition, Kinderpsychologie,Psychoanalyse, Philosophie und Sozialwissenschaften.

Schon als Schler schrieb Pierre Essays und wurdeSchulbester im Essayschreiben, sowie anerkanntwegen seiner Ttigkeit als Begrnder und

Herausgeber des Schulmagazins.

Er war auch Klassenbester im Zeichnen und in derMusik, und whlte zwei Jahre vor dem Abitur Religionab und entschied sich fr Philosophie. Zu dieser Zeit,im Alter von 16 Jahren, las er Plato, Aristoteles, Hegel,Sartre, Heidegger und Nietzsche, und whlte

Hermann Hesse als seinen Abiturschriftsteller. Er lasalle seine Werke und sein Referat ber Hesse frsAbitur bekam besondere Auszeichnung.


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Nach Abschluss seiner beiden Staatsexamen inJurisprudenz an der Universitt des Saarlandes und

einem Masterstudiengang (LL.M.) in EuropischerIntegration am Europa Institut derselben Universitt,1982, wurde Pierre an der Rechtsfakultt derUniversitt Genf fr ein Doktorat im internationalenRecht zugelassen.

Die Doktorarbeit ber die kritische Frage einerBeweislastverteilung bei der Immunitt von Staaten,legte er im Dezember 1987 erfolgreich ab. Sowohl dieumfangreiche Schrift selbst, als auch die Soutenancede thse waren in franzsischer Sprache.

Daraufhin setzte Pierre seine Psychologiestudien an

der Universitt Genf fort und interviewte eine Anzahlvon Psychotherapeuten in Lausanne und Genf imHinblick auf eine beabsichtigte Psychoanalyse, die erschliesslich in Lausanne mit einem amerikanischenHypnotherapeuten, einem direkten Schler vonMilton H. Erickson, absolvierte.

Parallel zur Therapie arbeitete Pierre an derErweckung seines inneren Kindes und schrieb darberein Buch in englischer Sprache, ein Essay in deutscherSprache, und produzierte ein Audiobuch.

Im Jahre 2012 kooperierte er fr einen Artikel berdas Thema Inneres Kind im Geschftsleben fr das

israelische Frauenmagazin Globes, der in derHebrischen Ausgabe des Magazins verffentlichtwurde.


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Bereits 1990 fand Pierre die Methode deswissenschaftlichen Gebets, die von Dr. Joseph

Murphy entwickelt worden war, und die Murphy inseinem Buch Die Macht Ihres Unterbewusstseins(1962)dargestellt und erklrt hatte, und die seinPsychiater als kompatibel mit der Therapiegutgeheien hatte.

Im Jahre 1986 traf Pierre in Paris mit der franzsischenKindertherapeutin Franoise Dolto (19081988)zusammen und interviewte sie in ihrer Wohnung inder Rue Saint-Jacques.

Eine lange Korrespondenz folgte auf ihr Treffen,welches die Hauptthemen ihres Dialoges zum Inhalt

hatte: Autonomie des Kindes, Ursachen derPdophilie, und Doltos vehemente Befrwortungeiner neuen Strafgesetzgebung, die einverstndlichesexuelle Beziehungen zwischen Erwachsenen undKindern ausser Strafe stellt.

Im Jahre 2002 wurde Pierre von den ditions

Gallimard in Paris kontaktiert und um Zustimmung derVerffentlichung des Briefwechsels gebeten. Pierregab seine Zustimmung und der Band erschien 2005bei Gallimard in Paris.

Ebenfalls im Jahre 1986 unterhielt Pierre einenBriefwechsel mit dem amerikanischen Psychiater Dr.

Alexander Lowen (19102008) ber Fragen seinesErziehungsprojekts. Die lapidare Antwort Lowens wargewesen, dass jedes Erziehungsprojekt und jede


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Schule nur so gut sein knnen, wie die Erzieher, diedarin arbeiten. Der Austausch mit einer Anzahl von

Kinderpsychologen und Psychiatern und war fr Pierrezu dieser Zeit ein wichtiger Stimulus fr seinengrundlegenden Berufswechsel.

Er vertiefte daraufhin denn auch seine Kenntnisse derPsychoanalyse von Sigmund Freud, von WilhelmReich, von Carl Gustav Jung, und der TransaktionellenAnalyse (TA). Pierre wurde Mitglied der AssociationSuisse dAnalyse Transactionnelle.

Von 2005 bis 2010 las Pierre mehr als 200 Fachbcherin englischer Sprache, und rezensierte mehr als 100davon. Sie sind auf auf Amazon.com frei publiziert,

und diese Publikationen sind nicht abgeschlossen,sondern wachsen weiter.

Im Jahre 2015 realisierte Pierre seine ersteGesamtproduktion. Es ist dipus Suite, in deutscherSprache und war Pierres erster Versuch, ein Thema inliterarischer und radiophoner Weise in einer einzigen

Publikationen zu prsentieren.

Pierre ist zweisprachig Deutsch-Franzsisch undbezeichnet sich selbst als ein Francoallemandsowohlsprachlich als von der kulturellen Ausrichtung.

Pierre spricht, schreibt und unterrichtet in Englisch als

seine vierte Sprache nach Deutsch, Latein undFranzsisch.


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Er liest Originaltexte fr seine Forschung auch inSpanisch, Italienisch, Portugiesisch und Hollndisch.

Durch seinen fast zwanzigjhrigen Asienaufenthalt inSdostasien hat er darber hinaus Kenntnisse desIndonesischen, des Thai, des Kambodschanischen,des Chinesischen und des Japanischen.

Pierres Bcher, Publikationen und Medien sind allevon ihm selbst produziert worden, einschlielichAudio- und Videoproduktion, und Produkt Design.

Pierre nutzt das Apple Mac OS, mit einem Mac Pround einem Macbook Pro fr seine Arbeit.

Pierre ist geschieden und lebt seit 2004 als freierSchriftsteller in Phnom Penh, Kambodscha.


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Persnliche

Anmerkungen


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Dao De Ging

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