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Seite 4 Stadtblatt 17 – 24. April 2014 Stadtblatt 17 – 24. April 2014 Seite 5 Drei Bereiche wichtig Hermann Wagner (AWV) zu Quartier- und Wohnbauentwicklung sowie Bildung DIE GEMEINDERATSFRAKTIONEN ZUM THEMA: STADTENTWICKLUNG Bürger wie Gemeinderat haben sich im Rahmen des Stadtentwicklungsplanes ausführlich mit allem beschäftigt, was die Stadt braucht. Immer wieder ernüchternd wirkt die finanzielle Situation der Stadt. Mit der Konversion, der Innenstadtsanierung und nicht zuletzt dem Crailsheimer Weg wurde aber auch vieles vorangetrieben. Abgeschlossen ist eine Stadtentwicklung freilich nie. Planungen vorantreiben Dr. Thomas Knöppler (CDU) sieht viele Potentiale Vor allem zum Thema Stadt- halle, zur Neugestaltung der Jagstauen und zur Auf- nahme von Asylanten be- zieht CDU-Stadtrat Dr. Tho- mas Knöppler Stellung. Nach Ende des letzten Krie- ges hat unsere Stadt eine ganz beachtliche Entwicklung ge- nommen. Das zerstörte Crails- heim wurde zügig wieder auf- gebaut. Als ich Mitte der acht- ziger Jahre öfters in die Stadt kam, bestimmten häufig noch Nachkriegsbauten das Bild. An ihrer Stelle stehen heute viel- fach moderne Gebäude. Dieser Aufschwung setzte sich in den letzten Jahren mit erfreulichen Ergebnissen fort. Die Aufgaben der Konversion sind weitgehend erledigt. Das Baugebiet Hirtenwiesen strebt seiner Vollendung entgegen. Der Rathauskomplex ist fertig- gestellt. Jagstheim erhält eine neue Halle. Und das Goldbad wird renoviert. Neben diesen äußerlich sichtbaren Wahrzeichen einer erfolgreichen Stadt ent wick- lung stehen die sozialen und kulturellen Errungenschaf- ten: etwa der Stadtseniorenrat und das Kulturfestival. Nicht zuletzt schafft der von der Stadt und den beiden großen christlichen Kirchen geförder- te Reformationsweg Möglich- keiten der Besinnung und Be- gegnung. Vor knapp zwei Jahren hat der Gemeinderat den Stadtent- wicklungsplan (STEP) be- schlossen. In Ideenwerkstät- ten konnten interessierte Bür- gerinnen und Bürger zuvor An- regungen geben. Daraus ist ein umfangreiches Werk entstan- den: eine Sammlung von Ent- würfen für mehr Lebensqua- lität in unserer Stadt. Die Umsetzung der in die- sem Plan vorgeschlagenen Maßnahmen ist freilich von verschiedenen Bedingungen abhängig: von finanziellen Möglichkeiten, in Aussicht ge- stellten Zuschüssen sowie rechtlichen und technischen Voraussetzungen. Die Wün- sche der am STEP beteiligten Bürgerinnen und Bürger haben daher einige Veränderungen erfahren. Der Gemeinderat hat dann eine Prioritätenliste für die weitere Entwicklung unse- rer Stadt beschlossen. Auch diese bleibt von den genannten Bedingungen abhängig. Auf drei Momente der Stadt- entwicklung will ich im Fol- genden besonders eingehen: Unsere Stadt wird nach län- gerer Pause wieder Menschen beherbergen, die um Asyl nachsuchen. Die größte Grup- pe wird, so hieß es, aus syri- schen Flüchtlingen bestehen. Die Zuständigkeit liegt zwar beim Landkreis. Aber viele Crailsheimer Bürger sehen hier eine Aufgabe: Die oft trauma- tisierten Menschen sollen gut betreut werden. Dieses Enga- gement ist höchst erfreulich. Gerade auch dadurch ent- wickelt sich unsere Stadt. Anfang des Monats war ich in Öhringen, der alten Haupt- stadt Hohenlohes. Dort wird gegenwärtig der Hofgarten umgestaltet. Dieser schöne Stadtpark wird durch Maßnah- men für die Landesgarten- schau 2016 weiter aufgewertet. Die Stadt Öhringen wendet dafür 18 Mio. Euro auf. Das können wir uns nicht leisten. Aber realisierbar wäre eine Neugestaltung der Jagstauen: von der Kuppelesmühle bis zur Heldenmühle. Pläne dafür lie- gen bereits vor. Auch bei den öffentlichen Gebäuden sind wir noch nicht bei „Alles, was Stadt braucht“. Zwar wird der Wie- deraufbau des alten prächti- gen Crailsheimer Bahnhofs wohl Wunschtraum bleiben müssen. Aber eine Vergröße- rung des Hallenbads wäre schon längst fällig. Und für die Errichtung einer Stadthal- le fehlen uns schlicht die fi- nanziellen Mittel. Gleich- wohl können wir die Planun- gen vorantreiben. Dabei soll- ten wir freilich an denjenigen Festhallen Maß nehmen, auf die die Crailsheimer Bevölke- rung bei größeren Veranstal- tungen bislang ausweicht. Gedeihliches Wachstum ist davon abhängig, dass sich die finanzielle Situation beruhigt. Und vor allem: dass sich Bür- gerinnen und Bürger mit ihrer Zeit und Kraft einbringen zum Wohl unserer Stadt. kn Die Stadt Crailsheim, die Bürger, der Gemeinderat und die Verwaltung haben sich am Prozess der Erstel- lung eines Stadtentwick- lungsplanes (STEP) betei- ligt, das war und bleibt ein bedeutender Fortschritt. Erstmals wurden alle Ent- wicklungsfelder in der Stadt systematisch erfasst, mögli- che Entwicklungen beschrie- ben und damit die Grundlage für die weitere Stadtentwick- lung erarbeitet. Um Entwick- lungsperspektiven werden sich die Verwaltung und der Gemeinderat weiterhin be- ständig bemühen müssen. Zwei Schwächen des bisheri- gen Prozesses sollten dabei vermieden werden: 1. Die Entwicklungspla- nungen wurden in der Öffent- lichkeit häufig als Realisie- rungsplanungen verstanden, die zeitnah umgesetzt wer- den. Dieses Missverständnis hat bei den beteiligten Bür- gern und Stadträten zu Ent- täuschungen geführt. Es wäre deutlich zu machen, dass zwi- schen Plan und Realisierung eine politische Entscheidung und die Finanzierung stehen. 2. Der Zusammenhang zwi- schen dem STEP und der finan- ziellen Situation der Stadt und den sich daraus ergebenden Grenzen wurde zu wenig the- matisiert. Neben den Entwick- lungsplanungen hätte von An- fang an gesagt werden müssen, dass aufgrund der finanziellen Situation die Planungen nur schrittweise umgesetzt wer- den können und dass in jedem Einzelfall entschieden werden muss, welches Projekt zuerst realisiert wird und welche an- deren warten müssen. Nun zur zukünftigen Stadt- entwicklung. Drei Entwick- lungsbereiche stehen für die nächsten fünf Jahre im Vorder- grund: Quartierentwicklung, Wohnbauentwicklung und Bil- dungsstandort Crailsheim. Quartierentwicklung: Zu entwickeln gilt es den Volks- festplatz und die Bebauung um ihn herum, auch weil mit diesem Quartier das Crails- heimer Dauerthema des Neu- baus von Hallen verbunden ist. Die Ausgangssituation sieht so aus, dass zwei ma- rode Sporthallen (Jahn- und Kistenwiesen) zu ersetzen sind, die Kulturhalle ihren vom Gemeinderat beschlos- sen Standort dort hat und die Basketballer (Merlins) aus ih- rer Arena herauswachsen. Diese drei Planungsansätze gilt es unter einen Hut zu bringen und darüber zu ent- scheiden, was wann und wie realisiert werden kann. Die Wohnbauentwick- lungsplanung in Crailsheim ist bisher vom Grundsatz „In- nen vor Außen“ geprägt. Die Idee ist gut, die Umsetzung aber lässt zu wünschen übrig. Das Gezerre um den Bebau- ungsplan Schießberg-/Berg- werkstraße zeigt, wie schwie- rig Interessen von Stadtpla- nung, Anliegern und Investo- ren unter einen Hut zu brin- gen sind. In vielen Teilorten ist die Bauentwicklung völlig zum Stillstand gekommen, weil innerörtliche Flächen nicht verfügbar sind. Es muss über Alternativen nachge- dacht werden, die sicherstel- len, dass im Stadtbereich und in den Teilorten kontinuier- lich Bauflächen zur Verfü- gung stehen. Der Bildungsstandort Crailsheim mit zwei neuen Ge- meinschaftsschulen ist in Be- wegung. Regionale Schulpla- nung bedeutet in dieser Situa- tion, die Weiterentwicklung bestehender Standorte über Schulträgergrenzen hinweg zu ermöglichen. Für die Crailshei- mer Realschulen und die beruf- lichen Schulen bietet sich an, im Rahmen des bewährten Verbundschulkonzepts einen Verbund zu entwickeln, der ei- ne gesicherte Perspektive zur Fachhochschulreife und zum Abitur(G9) für alle Realschüler anbietet. Abschließend noch einmal zum Thema Stadtentwicklung und Geld. Für eine Realisie- rung der skizzierten Ansätze brauchen wir eine Finanzie- rungsplanung. Aus Sicht der AWV heißt das, dass wir von 2015-17 jeweils einen ausgegli- chenen Haushalt brauchen, der die Verschuldungsent- wicklung stoppt und im Rah- men der jährlichen Tilgung die Verschuldung zurückführt. Nur auf diesem Weg entstehen Finanzierungsspielräume für die Zukunft. hw Für die AWV: Stadtrat Her- mann Wagner. Fotos: privat Mehr Bürger beteiligen Die UGL fordert neue Formen der Mitsprache Stadtentwicklung heißt, ge- meinsam mit und für die Bürger einer Stadt heraus- zufinden, was zum guten Zusammenleben und zur besten Entfaltung aller Bür- ger einer Stadt wichtig ist und dieses mit den zur Ver- fügung stehenden Mitteln umzusetzen. Crailsheim ist in den letzten 40 Jahren stetig gewachsen und gehört zu den wenigen Städten in Deutschland, die noch zunehmende Ein- wohner zahlen aufweisen. Dennoch werden ab ca. 2020 auch hier sinkende Einwohn- erzahlen prognostiziert. Der Anteil der Jüngeren nimmt schon jetzt stetig ab. Es wird mit Sicherheit zu einem Ar- beitskräftemangel kommen, besonders bei gut ausgebilde- ten Menschen. Der Wettbe- werb der Kommunen um Men- schen, der Betriebe um Mitar- beiter und der Schulen um Schüler wird auch in Crails- heim an Schärfe zunehmen. Wir müssen die Lebensbe- dingungen für Familien mit Kindern so gestalten, dass diese gerne nach Crailsheim kommen, um hier zu leben und zu arbeiten. Dazu gehört das Angebot einer guten Kin- derbetreuung ebenso wie ein breit aufgestelltes Vereinsle- ben und ein exzellentes kom- munales schulisches Bil- dungsangebot, das die Förde- rung aller Kinder in den Fo- kus rückt. Der Crailsheimer Weg schafft für die Stadt die Grundlage für ein qualitativ gutes Angebot. Gleichzeitig gilt es schon jetzt, die kommunalen Pla- nungen auf zurückgehende Bedarfe abzustimmen, so- dass Fehlinvestitionen nicht zu langfristigen Kostenfres- sern ohne bedeutsamen Nut- zen werden. Der Wohnbau- flächenbedarfsplan und die Hilfen bei der Neuaktivie- rung innerörtlicher Flächen sind richtige Ansätze. Letzte- res müsste jedoch unter Führung der Stadtverwaltung noch wesentlich aktiver mit den Bürgern zusammen an- gegangen werden. Bauleit- planung ist eine städtische Pflichtaufgabe und muss voll- kommen transparent durch den Gemeinderat gestaltet werden. Ohne abgestimmte Bebauungspläne ist Willkür vorprogrammiert. Eine weitere große Aufgabe unserer Stadt ergibt sich im Hinblick auf den stetig wach- senden Anteil von Senioren. Hier gilt es, den Lebensraum so zu gestalten, dass ein mög- lichst langes selbstbestimm- tes Leben möglich ist. Das fängt beim Einkauf an und hört beim Besuch von kultu- rellen Veranstaltungen nicht auf. Stadtentwicklung heißt in diesem Zusammenhang auch, neue Wege zu beschrei- ten, kreative Beteiligungsfor- men zu entdecken und dabei das gesammelte Wissen der älteren Generation für andere freizusetzen. Die bewährten Einrichtun- gen wie die Volkshochschule, das Jugendbüro oder die Bücherei gilt es in ihrer Arbeit zu unterstützen. Sie bilden mit dem Museum und der Musikschule oder dem Ar- chiv und den anderen, freien kulturellen Anbietern einen Großteil der weichen Stan- dortfaktoren ab, die zur Iden- tifikation von Bürgern mit ih- rer Stadt positiv beitragen. Um Identität zu stiften, muss Stadtentwicklung auch den Anspruch haben, Bürger, junge wie alte, durch adäqua- te Formen für ihre Stadt zu in- teressieren und am kommu- nalen Geschehen zu beteili- gen. Hierzu schlagen wir schon seit längerem vor, auch in den großen Stadtteilen wie Alten- münster, Kreuzberg oder dem Roten Buck ähnlich den Ort- schaftsräten, verfasste Beteili- gungsorgane zu wählen. Bei gut gelebter Beteiligung lassen sich dann auch die dringlichen Notwendigkeiten, die aus dem Verkehrswegeplan, dem Rad- wegeplan, dem Lärmgutach- ten und anderen Planungs- grundlagen immer wieder ähnlich beschrieben werden, im Konsens umsetzen. Dazu gehört ein erweiterter ÖPNV, mit einem eingebundenen neuen Bahnhof ebenso wie der weitere Ausbau erneuerbarer Energien. wk Für die UGL: Wilfried Kraft, Fraktionsvorsitzender. Nicht nur auf Sicht! Helga Hartleitner (SPD) will bei der Stadtentwicklung alle Potentiale nutzen „Was soll in Crailsheim wo- hin gesteuert werden?“ –eine strategische Aufgabe für die künftigen Kommunalpoliti- ker, meint die stellvertreten- de Fraktionsvorsitzende der SPD, Helga Hartleitner. Die Familienpolitik hat das Image eines weichen Standort- faktors längst abgelegt. Für Kommunen ist es extrem be- deutsam, dieses Themenfeld kompetent zu besetzen. Eine Stadt kann mit Familienfreund- lichkeit wirksam für sich wer- ben. Die Vereinbarkeit von Fa- milie und Beruf muss ermög- licht werden. Ein flexibles, kompetentes Angebot für die Kinderbetreuung muss daher gegeben sein. Mit dem „Crails- heimer Weg“ ist die Stadt gut aufgestellt. Dieses Konzept wurde von der SPD immer en- gagiert unterstützt. Auch freuen wir uns, dass die Stadt zwei Gemeinschafts- schulen bekommt. Mit unse- rem Bildungsangebot auf allen schulischen Ebenen können wir uns sehen lassen. Eine Fachhochschule wäre wün- schenswert. Die stetige Fort- entwicklung auf verschiedene Bedürfnisse bleibt unumgäng- lich. Bezahlbarer Wohnraum muss vorhanden sein. Auch das generationsübergreifende Wohnmodell wollen wir vor- anbringen. Wirtschaftskraft stärken Selbstverständlich für uns ist, die hier angesiedelten Be- triebe zu unterstützen, wo auch immer es möglich ist. Crailsheim soll Einkaufsstadt bleiben. Das Ohr der Verwal- tung – insbesondere der Wirt- schaftsförderin – muss immer offen sein für alle Anliegen! Verkehr schrittweise verbessern 95 Prozent (!) des Verkehrs- aufkommens sind Ziel- und Quellverkehr. Bei einem derar- tigen Mammutanteil bringen Umgehungsstraßen kaum Nut- zen. Es gibt allerdings eine Aus- nahme: die Umfahrung Roß- felds. Fazit: Schritt für Schritt müssen wir den ÖPNV noch at- traktiver machen. Ein 15-Minu- ten-Takt ist anzustreben. Zudem soll Radfahrern das Leben leichter gemacht wer- den. 2014 stehen dafür durch unseren Antrag 350.000 Euro im Haushalt zur Verfügung. Peu à peu muss es ermöglicht werden, das Auto stehen zu lassen und andere Verkehrs- mittel zu nutzen – das hilft auch dem Klimaschutz! Stadtteile, Sport, STEP Was wäre die Stadt CR ohne ihre Stadtteile? Auch hier muss mit Sensibilität weiterent- wickelt werden. Beispielswei- se freuen wir uns mit den Gold- bachern, dass ab 2015 dort wie- der ein „Freibädle“ mit beson- derem Charme entsteht. Für den größten aller Stadtteile, den Kreuzberg, wird der Ruf nach einer Halle zu Recht stär- ker. Hier berühren wir Punkte, die sich auch mit dem STEP, al- so Ergebnissen der Bürgerbe- teiligung, decken. Von hier kommen die Impulse zur Fort- entwicklung des Gemeinwe- sens. Deshalb wollen wir für Beteiligungsverfahren stärker werben und somit sichern, dass die Interessen aller nicht aus den Augen verloren wer- den. Was werden wir beispiels- weise für das Schlossareal rea- lisieren können? In den Fokus rücken soll auch die Neugestaltung des Bahnhofs- und ZOB-Areals. Welch ein Glück für Crails- heim, dass sich die Jagst hin- durch schlängelt – ein großes Pfund, das wir herausarbeiten wollen – warum nicht durch ei- ne Landesgartenschau? Bürgerfreundlichkeit Der Neubau des Klinikums hat für unser Mittelzentrum enorme Bedeutung. Integrati- on ist eine Selbstverständlich- keit für Sozialdemokraten. Ein seniorenfreundliches Crails- heim wird die Ressourcen älte- rer Menschen verstärkt für die Gemeinschaft nutzen. Die Entwicklung als Sport- stadt soll weitergehen. Und zu guter Letzt soll jede(r) die Mög- lichkeit bzw. Freiheit haben, sich so bestatten zu lassen, wie sie (er) möchte. hh q Nachhaltigkeit ist entschei- dend: Wir können es uns nicht leisten, nur auf Sicht zu fahren! Die vorhandenen Potentiale wol- len wir voll ausschöpfen. Dadurch dienen wir den Bedürfnissen der jetzigen Generation, ohne Mög- lichkeiten künftiger Generatio- nen zu gefährden. Helga Hartleitner, stellvertre- tende Fraktionsvorsitzende Für die CDU: Dr. Thomas Knöppler. Foto: Butz m Januar hatten die vier Gemeinderatsfraktionen im Stadtblatt zum Thema Kul- tur, im Februar zu den städ- tischen Finanzen und im März zu den Themen Ver- kehr und Klimaschutz Posi- tion bezogen. Heute schließt sich der Kreis mit fraktionel- len Ansichten zur Stadtent- wicklung. Der große Komplex der Stadtentwicklung zeigt, dass sich städtische Arbeitsfelder kaum isoliert betrachten lassen und alles, was notwendig und wünschenswert ist, letztend- lich von den zu Verfügung ste- henden Ressourcen abhängt. Damit sind aber nicht nur fi- nanzielle Mittel gemeint! Am 25. Mai stehen nun wieder Kommunalwahlen an. Bis auf drei Kandidatin- nen und Kandidaten stehen alle Stadträtinnen und Stadt- räte wieder zur Wahl. Diese Tatsache darf wohl so gewer- tet werden, dass die Rätinnen und Räte Sinn in ihrem Ehren- amt sehen. Auch wenn man- cher Entscheidungsprozess vielleicht mühsam gefällt, die Stellschrauben teilweise we- niger Spiel hergeben als ge- wünscht, und Stadtentwick- lung manchmal erst über Jah- re gesehen sichtbare Erfolge zeigt. Ob die Fraktionen auch künftig Stellung im Stadtblatt beziehen, wird sich nach der Wahl entscheiden. In der Stadtblattausgabe vom 15. Mai werden die Kan- didatinnen und Kandidaten so- wie das Wahlprogramm aller sechs Listen vorgestellt. Gute Voraussetzungen für eine hohe Wahlbeteiligung, oder? mbu I Alles sehr komplex Fraktionen äußerten sich zu vier verschiedenen Themenfeldern

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Seite 4 Stadtblatt 17 – 24. April 2014 Stadtblatt 17 – 24. April 2014 Seite 5

Drei Bereiche wichtigHermann Wagner (AWV) zu Quartier- und Wohnbauentwicklung sowie Bildung

DIE GEMEINDERATSFRAKTIONEN ZUM THEMA: STADTENTWICKLUNG

Bürger wie Gemeinderat haben sich im Rahmen des Stadtentwicklungsplanes ausführlich mitallem beschäftigt, was die Stadt braucht. Immer wieder ernüchternd wirkt die finanzielle Situationder Stadt. Mit der Konversion, der Innenstadtsanierung und nicht zuletzt dem Crailsheimer Wegwurde aber auch vieles vorangetrieben. Abgeschlossen ist eine Stadtentwicklung freilich nie.

Planungen vorantreiben

Dr. Thomas Knöppler (CDU) sieht viele PotentialeVor allem zum Thema Stadt-halle, zur Neugestaltungder Jagstauen und zur Auf-nahme von Asylanten be-zieht CDU-Stadtrat Dr. Tho-mas Knöppler Stellung.Nach Ende des letzten Krie-

ges hat unsere Stadt eine ganzbeachtliche Entwicklung ge-nommen. Das zerstörte Crails-heim wurde zügig wieder auf-gebaut. Als ich Mitte der acht-ziger Jahre öfters in die Stadtkam, bestimmten häufig nochNachkriegsbauten das Bild. Anihrer Stelle stehen heute viel-fach moderne Gebäude.Dieser Aufschwung setzte

sich in den letzten Jahren miterfreulichen Ergebnissen fort.Die Aufgaben der Konversionsind weitgehend erledigt. DasBaugebiet Hirtenwiesen strebtseiner Vollendung entgegen.Der Rathauskomplex ist fertig-gestellt. Jagstheim erhält eineneue Halle. Und das Goldbadwird renoviert.Neben diesen äußerlich

sichtbaren Wahrzeichen einererfolgreichen Stadt ent wick -lung stehen die sozialen undkulturellen Errungenschaf-ten: etwa der Stadtseniorenratund das Kulturfestival. Nichtzuletzt schafft der von derStadt und den beiden großenchristlichen Kirchen geförder-te Reformationsweg Möglich-keiten der Besinnung und Be-gegnung.Vor knapp zwei Jahren hat

der Gemeinderat den Stadtent-wicklungsplan (STEP) be-schlossen. In Ideenwerkstät-ten konnten interessierte Bür-gerinnen und Bürger zuvor An-regungen geben. Daraus ist einumfangreiches Werk entstan-den: eine Sammlung von Ent-würfen für mehr Lebensqua-lität in unserer Stadt.Die Umsetzung der in die-

sem Plan vorgeschlagenenMaßnahmen ist freilich vonverschiedenen Bedingungenabhängig: von finanziellenMöglichkeiten, in Aussicht ge-stellten Zuschüssen sowierechtlichen und technischenVoraussetzungen. Die Wün-sche der am STEP beteiligtenBürgerinnen und Bürger habendaher einige Veränderungenerfahren. Der Gemeinderat hatdann eine Prioritätenliste fürdie weitere Entwicklung unse-rer Stadt beschlossen. Auchdiese bleibt von den genanntenBedingungen abhängig.Auf drei Momente der Stadt-

entwicklung will ich im Fol-genden besonders eingehen:Unsere Stadt wird nach län-

gerer Pause wieder Menschen

beherbergen, die um Asylnachsuchen. Die größte Grup-pe wird, so hieß es, aus syri-schen Flüchtlingen bestehen.Die Zuständigkeit liegt zwarbeim Landkreis. Aber vieleCrailsheimer Bürger sehen hiereine Aufgabe: Die oft trauma-tisierten Menschen sollen gutbetreut werden. Dieses Enga-gement ist höchst erfreulich.Gerade auch dadurch ent-wickelt sich unsere Stadt.Anfang des Monats war ich

in Öhringen, der alten Haupt-stadt Hohenlohes. Dort wirdgegenwärtig der Hofgartenumgestaltet. Dieser schöneStadtpark wird durch Maßnah-men für die Landesgarten-schau 2016 weiter aufgewertet.Die Stadt Öhringen wendetdafür 18 Mio. Euro auf. Daskönnen wir uns nicht leisten.Aber realisierbar wäre eineNeugestaltung der Jagstauen:von der Kuppelesmühle bis zurHeldenmühle. Pläne dafür lie-gen bereits vor.Auch bei den öffentlichen

Gebäuden sind wir nochnicht bei „Alles, was Stadtbraucht“. Zwar wird der Wie-deraufbau des alten prächti-gen Crailsheimer Bahnhofswohl Wunschtraum bleibenmüssen. Aber eine Vergröße-rung des Hallenbads wäreschon längst fällig. Und fürdie Errichtung einer Stadthal-le fehlen uns schlicht die fi-nanziellen Mittel. Gleich-wohl können wir die Planun-gen vorantreiben. Dabei soll-ten wir freilich an denjenigenFesthallen Maß nehmen, aufdie die Crailsheimer Bevölke-rung bei größeren Veranstal-tungen bislang ausweicht.Gedeihliches Wachstum ist

davon abhängig, dass sich diefinanzielle Situation beruhigt.Und vor allem: dass sich Bür-gerinnen und Bürger mit ihrerZeit und Kraft einbringen zumWohl unserer Stadt. kn

Die Stadt Crailsheim, dieBürger, der Gemeinderatund die Verwaltung habensich am Prozess der Erstel-lung eines Stadtentwick-lungsplanes (STEP) betei-ligt, das war und bleibt einbedeutender Fortschritt. Erstmals wurden alle Ent-

wicklungsfelder in der Stadtsystematisch erfasst, mögli-che Entwicklungen beschrie-ben und damit die Grundlagefür die weitere Stadtentwick-lung erarbeitet. Um Entwick-lungsperspektiven werdensich die Verwaltung und derGemeinderat weiterhin be-ständig bemühen müssen.Zwei Schwächen des bisheri-gen Prozesses sollten dabeivermieden werden: 1. Die Entwicklungspla-

nungen wurden in der Öffent-lichkeit häufig als Realisie-rungsplanungen verstanden,die zeitnah umgesetzt wer-den. Dieses Missverständnishat bei den beteiligten Bür-gern und Stadträten zu Ent-täuschungen geführt. Es wäredeutlich zu machen, dass zwi-schen Plan und Realisierungeine politische Entscheidungund die Finanzierung stehen. 2. Der Zusammenhang zwi-

schen dem STEP und der finan-ziellen Situation der Stadt undden sich daraus ergebendenGrenzen wurde zu wenig the-matisiert. Neben den Entwick-lungsplanungen hätte von An-fang an gesagt werden müssen,dass aufgrund der finanziellenSituation die Planungen nurschrittweise umgesetzt wer-den können und dass in jedemEinzelfall entschieden werdenmuss, welches Projekt zuerstrealisiert wird und welche an-deren warten müssen.

Nun zur zukünftigen Stadt-entwicklung. Drei Entwick-lungsbereiche stehen für dienächsten fünf Jahre im Vorder-grund: Quartierentwicklung,Wohnbauentwicklung und Bil-dungsstandort Crailsheim.– Quartierentwicklung: Zuentwickeln gilt es den Volks-festplatz und die Bebauungum ihn herum, auch weil mitdiesem Quartier das Crails-heimer Dauerthema des Neu-baus von Hallen verbundenist. Die Ausgangssituationsieht so aus, dass zwei ma -rode Sporthallen (Jahn- undKistenwiesen) zu ersetzensind, die Kulturhalle ihrenvom Gemeinderat beschlos-sen Standort dort hat und dieBasketballer (Merlins) aus ih-rer Arena herauswachsen.Diese drei Planungsansätzegilt es unter einen Hut zubringen und darüber zu ent-scheiden, was wann und wierealisiert werden kann.– Die Wohnbauentwick-lungsplanung in Crailsheimist bisher vom Grundsatz „In-nen vor Außen“ geprägt. DieIdee ist gut, die Umsetzung

aber lässt zu wünschen übrig.Das Gezerre um den Bebau-ungsplan Schießberg-/Berg-werkstraße zeigt, wie schwie-rig Interessen von Stadtpla-nung, Anliegern und Investo-ren unter einen Hut zu brin-gen sind. In vielen Teilortenist die Bauentwicklung völligzum Stillstand gekommen,weil innerörtliche Flächennicht verfügbar sind. Es mussüber Alternativen nachge-dacht werden, die sicherstel-len, dass im Stadtbereich undin den Teilorten kontinuier-lich Bauflächen zur Verfü-gung stehen. – Der BildungsstandortCrailsheim mit zwei neuen Ge-meinschaftsschulen ist in Be-wegung. Regionale Schulpla-nung bedeutet in dieser Situa-tion, die Weiterentwicklungbestehender Standorte überSchulträgergrenzen hinweg zuermöglichen. Für die Crailshei-mer Realschulen und die beruf-lichen Schulen bietet sich an,im Rahmen des bewährtenVerbundschulkonzepts einenVerbund zu entwickeln, der ei-ne gesicherte Perspektive zurFachhochschulreife und zumAbitur(G9) für alle Realschüleranbietet.Abschließend noch einmal

zum Thema Stadtentwicklungund Geld. Für eine Realisie-rung der skizzierten Ansätzebrauchen wir eine Finanzie-rungsplanung. Aus Sicht derAWV heißt das, dass wir von2015-17 jeweils einen ausgegli-chenen Haushalt brauchen,der die Verschuldungsent-wicklung stoppt und im Rah-men der jährlichen Tilgung dieVerschuldung zurückführt.Nur auf diesem Weg entstehenFinanzierungsspielräume fürdie Zukunft. hw

Für die AWV: Stadtrat Her-mann Wagner. Fotos: privat

Mehr Bürgerbeteiligen

Die UGL fordert neue Formen der MitspracheStadtentwicklung heißt, ge-meinsam mit und für dieBürger einer Stadt heraus-zufinden, was zum gutenZusammenleben und zurbesten Entfaltung aller Bür-ger einer Stadt wichtig istund dieses mit den zur Ver-fügung stehenden Mittelnumzusetzen.Crailsheim ist in den letzten

40 Jahren stetig gewachsenund gehört zu den wenigenStädten in Deutschland, dienoch zunehmende Ein -wohner zahlen aufweisen.Dennoch werden ab ca. 2020auch hier sinkende Einwohn-erzahlen prognostiziert. DerAnteil der Jüngeren nimmtschon jetzt stetig ab. Es wirdmit Sicherheit zu einem Ar-beitskräftemangel kommen,besonders bei gut ausgebilde-ten Menschen. Der Wettbe-werb der Kommunen um Men-schen, der Betriebe um Mitar-beiter und der Schulen umSchüler wird auch in Crails-heim an Schärfe zunehmen. Wir müssen die Lebensbe-

dingungen für Familien mitKindern so gestalten, dassdiese gerne nach Crailsheimkommen, um hier zu lebenund zu arbeiten. Dazu gehörtdas Angebot einer guten Kin-derbetreuung ebenso wie einbreit aufgestelltes Vereinsle-ben und ein exzellentes kom-munales schulisches Bil-dungsangebot, das die Förde-rung aller Kinder in den Fo-kus rückt. Der CrailsheimerWeg schafft für die Stadt dieGrundlage für ein qualitativgutes Angebot. Gleichzeitig gilt es schon

jetzt, die kommunalen Pla-nungen auf zurückgehendeBedarfe abzustimmen, so-dass Fehlinvestitionen nichtzu langfristigen Kostenfres-sern ohne bedeutsamen Nut-zen werden. Der Wohnbau -flächenbedarfsplan und dieHilfen bei der Neuaktivie-rung innerörtlicher Flächensind richtige Ansätze. Letzte-res müsste jedoch unterFührung der Stadtverwaltungnoch wesentlich aktiver mitden Bürgern zusammen an-gegangen werden. Bauleit-planung ist eine städtischePflichtaufgabe und muss voll-kommen transparent durchden Gemeinderat gestaltetwerden. Ohne abgestimmteBebauungspläne ist Willkürvorprogrammiert.Eine weitere große Aufgabe

unserer Stadt ergibt sich imHinblick auf den stetig wach-senden Anteil von Senioren.

Hier gilt es, den Lebensraumso zu gestalten, dass ein mög-lichst langes selbstbestimm-tes Leben möglich ist. Dasfängt beim Einkauf an undhört beim Besuch von kultu-rellen Veranstaltungen nichtauf. Stadtentwicklung heißtin diesem Zusammenhangauch, neue Wege zu beschrei-ten, kreative Beteiligungsfor-men zu entdecken und dabeidas gesammelte Wissen derälteren Generation für anderefreizusetzen.Die bewährten Einrichtun-

gen wie die Volkshochschule,das Jugendbüro oder dieBücherei gilt es in ihrer Arbeitzu unterstützen. Sie bildenmit dem Museum und derMusikschule oder dem Ar-chiv und den anderen, freienkulturellen Anbietern einenGroßteil der weichen Stan-dortfaktoren ab, die zur Iden-tifikation von Bürgern mit ih-rer Stadt positiv beitragen.Um Identität zu stiften,

muss Stadtentwicklung auchden Anspruch haben, Bürger,junge wie alte, durch adäqua-te Formen für ihre Stadt zu in-teressieren und am kommu-nalen Geschehen zu beteili-gen.Hierzu schlagen wir schon

seit längerem vor, auch in dengroßen Stadtteilen wie Alten-münster, Kreuzberg oder demRoten Buck ähnlich den Ort-schaftsräten, verfasste Beteili-gungsorgane zu wählen. Beigut gelebter Beteiligung lassensich dann auch die dringlichenNotwendigkeiten, die aus demVerkehrswegeplan, dem Rad-wegeplan, dem Lärmgutach-ten und anderen Planungs-grundlagen immer wiederähnlich beschrieben werden,im Konsens umsetzen. Dazugehört ein erweiterter ÖPNV,mit einem eingebundenenneuen Bahnhof ebenso wie derweitere Ausbau erneuerbarerEnergien. wk

Für die UGL: Wilfried Kraft,Fraktionsvorsitzender.

Nicht nur auf Sicht!Helga Hartleitner (SPD) will bei der Stadtentwicklung alle Potentiale nutzen

„Was soll in Crailsheim wo-hin gesteuert werden?“ –einestrategische Aufgabe für diekünftigen Kommunalpoliti-ker, meint die stellvertreten-de Fraktionsvorsitzende derSPD, Helga Hartleitner.Die Familienpolitik hat das

Image eines weichen Standort-faktors längst abgelegt. FürKommunen ist es extrem be-deutsam, dieses Themenfeldkompetent zu besetzen. EineStadt kann mit Familienfreund-lichkeit wirksam für sich wer-ben. Die Vereinbarkeit von Fa-milie und Beruf muss ermög-licht werden. Ein flexibles,kompetentes Angebot für dieKinderbetreuung muss dahergegeben sein. Mit dem „Crails-heimer Weg“ ist die Stadt gutaufgestellt. Dieses Konzeptwurde von der SPD immer en-gagiert unterstützt. Auch freuen wir uns, dass

die Stadt zwei Gemeinschafts-schulen bekommt. Mit unse-rem Bildungsangebot auf allenschulischen Ebenen könnenwir uns sehen lassen. EineFachhochschule wäre wün-schenswert. Die stetige Fort-entwicklung auf verschiedeneBedürfnisse bleibt unumgäng-lich. Bezahlbarer Wohnraummuss vorhanden sein. Auchdas generationsübergreifendeWohnmodell wollen wir vor-anbringen.

Wirtschaftskraft stärkenSelbstverständlich für uns

ist, die hier angesiedelten Be-triebe zu unterstützen, woauch immer es möglich ist.Crailsheim soll Einkaufsstadtbleiben. Das Ohr der Verwal-tung – insbesondere der Wirt-schaftsförderin – muss immeroffen sein für alle Anliegen!

Verkehr schrittweise verbessern95 Prozent (!) des Verkehrs-

aufkommens sind Ziel- undQuellverkehr. Bei einem derar-tigen Mammutanteil bringenUmgehungsstraßen kaum Nut-zen. Es gibt allerdings eine Aus-nahme: die Umfahrung Roß-felds. Fazit: Schritt für Schrittmüssen wir den ÖPNV noch at-traktiver machen. Ein 15-Minu-ten-Takt ist anzustreben.Zudem soll Radfahrern das

Leben leichter gemacht wer-den. 2014 stehen dafür durchunseren Antrag 350.000 Euroim Haushalt zur Verfügung.Peu à peu muss es ermöglichtwerden, das Auto stehen zulassen und andere Verkehrs-mittel zu nutzen – das hilftauch dem Klimaschutz!

Stadtteile, Sport, STEP Was wäre die Stadt CR ohne

ihre Stadtteile? Auch hier mussmit Sensibilität weiterent-wickelt werden. Beispielswei-se freuen wir uns mit den Gold-bachern, dass ab 2015 dort wie-der ein „Freibädle“ mit beson-derem Charme entsteht. Für

den größten aller Stadtteile,den Kreuzberg, wird der Rufnach einer Halle zu Recht stär-ker. Hier berühren wir Punkte,die sich auch mit dem STEP, al-so Ergebnissen der Bürgerbe-teiligung, decken. Von hierkommen die Impulse zur Fort-entwicklung des Gemeinwe-sens. Deshalb wollen wir fürBeteiligungsverfahren stärkerwerben und somit sichern,dass die Interessen aller nichtaus den Augen verloren wer-den. Was werden wir beispiels-weise für das Schlossareal rea-lisieren können?In den Fokus rücken soll

auch die Neugestaltung desBahnhofs- und ZOB-Areals.Welch ein Glück für Crails-heim, dass sich die Jagst hin-durch schlängelt – ein großesPfund, das wir herausarbeitenwollen – warum nicht durch ei-ne Landesgartenschau?

Bürgerfreundlichkeit Der Neubau des Klinikums

hat für unser Mittelzentrumenorme Bedeutung. Integrati-on ist eine Selbstverständlich-keit für Sozialdemokraten. Einseniorenfreundliches Crails-heim wird die Ressourcen älte-rer Menschen verstärkt für dieGemeinschaft nutzen. Die Entwicklung als Sport-

stadt soll weitergehen. Und zuguter Letzt soll jede(r) die Mög-lichkeit bzw. Freiheit haben,sich so bestatten zu lassen, wiesie (er) möchte. hh q Nachhaltigkeit ist entschei-dend: Wir können es uns nichtleisten, nur auf Sicht zu fahren!Die vorhandenen Potentiale wol-len wir voll ausschöpfen. Dadurchdienen wir den Bedürfnissen derjetzigen Generation, ohne Mög-lichkeiten künftiger Generatio-nen zu gefährden.

Helga Hartleitner, stellvertre-tende Fraktionsvorsitzende

Für die CDU: Dr. ThomasKnöppler. Foto: Butz

m Januar hatten die vierGemeinderatsfraktionen imStadtblatt zum Thema Kul-tur, im Februar zu den städ-tischen Finanzen und imMärz zu den Themen Ver-kehr und Klimaschutz Posi-tion bezogen. Heute schließtsich der Kreis mit fraktionel-len Ansichten zur Stadtent-wicklung. Der große Komplex der

Stadtentwicklung zeigt, dasssich städtische Arbeitsfelderkaum isoliert betrachten lassenund alles, was notwendig und

wünschenswert ist, letztend-lich von den zu Verfügung ste-henden Ressourcen abhängt.Damit sind aber nicht nur fi-nanzielle Mittel gemeint! Am 25. Mai stehen nun

wieder Kommunalwahlenan. Bis auf drei Kandidatin-nen und Kandidaten stehenalle Stadträtinnen und Stadt-räte wieder zur Wahl. DieseTatsache darf wohl so gewer-tet werden, dass die Rätinnenund Räte Sinn in ihrem Ehren-amt sehen. Auch wenn man-cher Entscheidungsprozessvielleicht mühsam gefällt, die

Stellschrauben teilweise we-niger Spiel hergeben als ge-wünscht, und Stadtentwick-lung manchmal erst über Jah-re gesehen sichtbare Erfolgezeigt.Ob die Fraktionen auch

künftig Stellung im Stadtblattbeziehen, wird sich nach derWahl entscheiden. In der Stadtblattausgabe

vom 15. Mai werden die Kan-didatinnen und Kandidaten so-wie das Wahlprogramm allersechs Listen vorgestellt. GuteVoraussetzungen für eine hoheWahlbeteiligung, oder? mbu

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Alles sehr komplexFraktionen äußerten sich zu vier verschiedenen Themenfeldern