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Corporate Governance - ruhr-uni-bochum.de. … · „Corporate governance [… is] the design of...
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Corporate Governance Einführung
2 © Prof. Dr. Jürgen Ernstberger, Ruhr-Universität Bochum
Dozent und Betreuer
Dozent
Prof. Dr. Jürgen Ernstberger
Sprechstunde nach Vereinbarung
[Wichtige Fragen am besten gleich im Kurs
oder nach der Veranstaltung stellen.]
3 © Prof. Dr. Jürgen Ernstberger, Ruhr-Universität Bochum
Beispiele für Fragen
Was darf ein Vorstand verdienen … ?
Darf bei der Hauptversammlung jeder eine Frage stellen … ?
Können Arbeitsplätze einfach so gestrichen werden … ?
Welche Schutzinstrumente gibt es für Kleinaktionäre … ?
Wann liegt insider trading vor und warum ist es verboten … ?
Was ist ein squeeze-out … ?
Inhalte des Moduls
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Grobgliederung des Moduls
Kapitel 1: Bedeutung und Begriff der CG
Kapitel 2: Theorien der CG
Kapitel 3: Mechanismen und Prinzipien
Kapitel 4: CG-Systeme
Kapitel 5: Regelungen
Kapitel 6: Organe und Instrumente der internen CG in Deutschland
Kapitel 7: Organe und Instrumente der externen CG in Deutschland
Kapitel 8: Schutzregelungen für Investoren
Kapitel 9: Verknüpfung von CG und Organisation
Kapitel 10: Verknüpfung von CG und Unternehmensethik
Inhalte des Moduls
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Organisatorische Hinweise
Bestandteile des Moduls „Grundlagen der Corporate Governance“
Vorlesung: Einführung in Themen und Diskussionsfragen
Übung: Besprechung der Online-Selbsttestfragen, Besprechung
ehemaliger Klausuraufgaben und Fallstudien zu aktuellen Themen
Selbststudium von Artikeln
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Organisatorische Hinweise
Termine
Vorlesung: donnerstags 12-14 Uhr
Übung: freitags 8.30-10.00 Uhr
Klausur: Samstag, 01.02.2014, von 10-12 Uhr
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Organisatorische Hinweise
Übung des Moduls „Grundlagen der Corporate Governance“
1. Online Multiple Choice Tests
5 Tests im Semester, insgesamt 5 Bonuspunkte möglich
Ein Bonuspunkt pro Test, wenn alle Fragen korrekt beatwortet wurden
Jeweils 10 Fragen mit je vier Antwortmöglichkeiten (eine korrekte Antwort)
Der Test kann nur einmal gestartet werden und hat ein Zeitlimit von 10 Minuten
2. Übung:
Erste Übung am Freitag, 08.11.2013, 8.30 Uhr im HZO 50
Besprechung der MC Aufgaben und weiterer Übungsaufgaben (=ehemalige
Klausuraufgaben)
Musterlösungen zu MC Aufgaben und Übungsaufgaben stehen einen Tag vor
der Übung im BB bereit
Corporate Governance Kapitel 1: Begriff und Bedeutung der CG
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Bedeutung der Corporate Governance für Anlageentscheidungen (1)
Bedeutung der Corporate Governance
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Bedeutung der Corporate Governance für Anlageentscheidungen (2)
Bedeutung der Corporate Governance
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Aktuelles Beispiel (1): ThyssenKrupp
Bedeutung der Corporate Governance
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Aktuelles Beispiel (2): Balda
Bedeutung der Corporate Governance
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Aktuelles Beispiel (3): CSR
Bedeutung der Corporate Governance
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Anzahl der wissenschaftlichen Publikationen zu „Corporate Governance“
Quelle: Jann (2007), Social Citation Index
Bedeutung der Corporate Governance
0
200
400
600
800
1000
1200
1400
2007 2001 1995 1997 1996 2003 2005 1999
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Definitionen in der Literatur
„the system by which companies are directed and controlled“ (Cadbury, 1992)
„the ways, in which suppliers of finance to corporations assure themselves of
getting a return on their investment.“ (Vishny und Shleifer, 1997)
„the way companies are run“ (Charkham, 1994)
„Corporate governance [… is] the design of institutions that induce or force
management to internalize the welfare of stakeholders.” (Triole, 2001)
„The role of a corporate governance system is to ensure that the power to make
decisions is allocated to the people with the best opportunities.“ (Zingales, 2000)
„The systems of laws, rules, and factors that control operations at a company […]
set of structures, which include participants, such as managers, workers, suppliers
of capital” (Sillian und Starks, 1998)
Begriff der Corporate Governance
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Begriff der Corporate Governance
Diskutieren Sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede der verschiedenen
Corporate Governance-Definitionen.
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Shareholder versus Stakeholder Konzeption
Begriff der Corporate Governance
Fokussierung der Unternehmenspolitik auf die Interessen der …
Eigentümer
(shareholder) Arbeitnehmer
Alle Interessengruppen
(stakeholder)
Shareholder Value-
Konzept
Stakeholder Value-
Konzept
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Shareholder und Shareholder Value
Definition Shareholder: alle natürlichen oder juristischen Personen, die
Eigenkapitaltitel eines Unternehmens halten (Unternehmenseigentümer)
Definition Shareholder Value: Unternehmenswert aus Eigentümer-Sicht
Zielsetzung ist die Maximierung des Unternehmenswerts aus Eigentümer-
sicht, der sich als Barwert einer risikoadäquat diskontierte Reihe von Zahlungen
an die Eigentümer ergibt
Begriff und Bedeutung der Corporate Governance
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Stakeholder
Definition: alle natürlichen oder juristischen Personen (inkl. der
Shareholder), die ein Interesse am Bestand, der Entwicklung und dem
Erfolg eines Unternehmens haben
Begriff und Bedeutung der Corporate Governance
Stakeholder des Unternehmens
Interne Stakeholder (Bsp.) Externe Stakeholder (Bsp.)
Unternehmen
Unternehmensleitung
Mitarbeiter
Eigentümer
Fremdkapitalgeber
Staat Allgemeinheit
Lieferanten
Kunden
20 © Prof. Dr. Jürgen Ernstberger, Ruhr-Universität Bochum
Begriff und Bedeutung der Corporate Governance
Welche typischen Interessen haben die Stakeholder-Gruppen und mit welchen
Instrumenten können Sie die Corporate Governance beeinflussen?
Corporate Governance Kapitel 2: Theorien der CG
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Klassisches mikroökonomisches Marktmodell (market model)
Unternehmen wird als black box betrachtet
Preismechanismus am Markt führt unter bestimmten Voraussetzung zu
Marktgleichgewicht, das gleichzeitig optimale Ressourcenallokation sicherstellt
Erweiterung um andere Institutionen (z.B. Staat, Unternehmen, Eigentum,
Anreizsysteme, Informationssysteme) im Rahmen der Institutionenökonomik
Theorien der Corporate Governance
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Agency Theory: Annahmen
Abweichende Nutzenfunktionen (verschiedene Ziele von P und A)
P und A handeln rational/egoistisch und nutzenmaximierend
Informationsasymmetrien (A hat mehr Informationen als P)
Unsicherheit/Risiko
Risikoaversion
Theorien der Corporate Governance
Rechenschaft
Principal(s) P
Eigentümer des
Unternehmens
Agent(s) A
Manager des
Unternehmens
Vertrag
Delegation von Aufgaben
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Agency Theory: Erläuterung und Folgen
Asymmetrische Informationsbeziehungen zwischen P und A
A hat die Befugnis bestimmte Handlungen durchführen (Recht des A)
A verfügt über mehr Informationen bzgl. der Nützlichkeit bestimmter
Handlungen als P (Informationsvorsprung von A)
Ökonomische Folgen
A hat zunächst die Möglichkeit seine Interessen (u.U. unbemerkt und wider den
Interessen des P) durchzusetzen (z.B. Empire Building, Betrug, Faulheit)
Es muss durch bestimmte („kostenpflichtige“) Mechanismen sichergestellt
werden, dass A seine Befugnisse im Sinne des P nutzt (z.B. Anreize,
Überwachung, Gesetze, ethische Regeln, Informationsbereitstellung)
(Gesamt-)Wohlfahrtsminderung
Theorien der Corporate Governance
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Agency Theory: Arten von P-A-Beziehungen
Eigentümer vs. Unternehmensleitung (=P/A-Beziehung Typ 1)
Mehrheitseigentümer vs. Minderheitseigentümer (=P/A-Beziehung Typ 2)
Shareholders vs. Stakeholders (=Corporate Social Responsibility), z.B.
Eigentümer vs. Fremdkapitalgeber
Eigentümer vs. Mitarbeiter
Eigentümer vs. Staat
Eigentümer vs. Lieferanten
Theorien der Corporate Governance
26 © Prof. Dr. Jürgen Ernstberger, Ruhr-Universität Bochum
Agency Theory: Informationsprobleme
Theorien der Corporate Governance
Adverse selection
(„hidden information“)
Moral hazard
(„hidden action“)
Entscheidung des
Prinzipals
Anstellung
Investment
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Ergänzungen bzw. Probleme der Agency Theory
Unterschiedliche Prinzipale
Investmentfonds, die wiederum Agenten für andere sind
Verschiedene Interessen
Reputationseffekte können Agency-Probleme verringern
Unvollständige Verträge (incomplete contracts): es lassen sich nicht alle
Eventualitäten in Verträgen regeln
Transaktionskosten bzw. psychologische Effekte spielen oftmals eine Rolle
(z.B. bei vertikalen Integrationen, bei irrationalem Verhalten)
Theorien der Corporate Governance
28 © Prof. Dr. Jürgen Ernstberger, Ruhr-Universität Bochum
Verhaltenswissenschaftliche Theorien (behavioral economics)
Berücksichtigung von nicht-rationalem Verhalten (biases)
Confirmation bias: Suchen nach Bestätigungen für einmal gewählte (aber ggf.
falsche) Strategien und Aversion gegen Eingeständnis von Fehlern
Small sample bias: Argumentation auf Basis von sehr wenig Beobachtungen
Fundamental attribution error: eigene Fehler werden auf Pech, Erfolg auf
eigenes Können zurückgeführt (umgekehrt bei anderen Personen)
Framing bias: Entscheidungen sind abhängig von der Situation (z.B. Über-
bewerten von äußeren Umständen, Abhängigkeit von Referenzpunkten)
Emotional stress: irrationales Verhalten/Aggressivität bei Krisensituationen
Hindsight bias: „hinterher hat es jeder gewusst“
Persönliche Charakteristika: Intelligenz, Charaktereigenschaften
Gruppenpsychologie: Interaktionen, Group Think
Theorien der Corporate Governance
29 © Prof. Dr. Jürgen Ernstberger, Ruhr-Universität Bochum
Theorien der Corporate Governance
Suchen Sie Beispiele nicht-rationalen Verhaltens von Ihnen selbst oder von
Managern.
Mit welchen Mechanismen könnten man diesem Verhalten entgegen wirken?
Corporate Governance Kapitel 3: Mechanismen und Prinzipien der CG
31 © Prof. Dr. Jürgen Ernstberger, Ruhr-Universität Bochum
Mechanismen und Prinzipien
Normen
Gesetze
Kodizes
Unternehmensregeln
Soziale Normen
Reputation und Vertrauen
Anreiz und Kontrolle
Anreizsysteme
Marktkontrolle
Druck von Stakeholdern
Überblick
Akteure
Unternehmensintern
Vorstand
Aufsichtsrat
Hauptversammlung
Arbeitnehmermitbestimmung
Unternehmensextern
Abschlussprüfer
Enforcement
Kapitalmarkt
Finanzanalysten
Ratingagenturen
Werden im Folgenden für Deutschland erläutert
32 © Prof. Dr. Jürgen Ernstberger, Ruhr-Universität Bochum
Soziale Normen
Grds. wären alleine soziale Normen in Form von Respekt, Rücksichtnahme,
Verantwortung usw. ausreichend für gute Corporate Governance
Probleme:
Ethische Normen funktionieren nur in kleinen Gemeinschaften, aber evtl.
nicht bei sehr vielen Akteuren
Unterschiede in der ethischen Ausrichtung von Menschen, in verschiedenen
Ländern und im Zeitablauf
Externe Schocks können Vertrauen zerstören
Verhältnis zwischen Ethik und Gewinnstreben ist unklar
(mehr in Kapitel 10)
Mechanismen und Prinzipien der CG
33 © Prof. Dr. Jürgen Ernstberger, Ruhr-Universität Bochum
Reputation und Vertrauen
Reputation von Managern auf dem Arbeitsmarkt als wichtiger Einflussfaktor für
Entscheidungen (wg. Karrieremöglichkeiten, alternative Tätigkeiten nach dem
Ausscheiden, Status und Ansehen)
Unternehmensreputation v.a. in den Medien wirkt sich auch auf die Manager aus
Reputation und Vertrauen haben ökonomische Folgen (z.B. Markenimage als
Kaufargument für Kunden, gute Reputation führt zu niedrigeren
Kapitalkosten)
Mechanismen und Prinzipien der CG
34 © Prof. Dr. Jürgen Ernstberger, Ruhr-Universität Bochum
Anreizsysteme
Anreize für Manager im Sinne der Shareholder/Stakeholder zu arbeiten
V.a. anreizbasierte Entlohnung (z.B. Bonus, Stock Options usw.)
Ggf. positive Wirkungen auf moral hazard und adverse selection
Ggf. aber auch negative Wirkungen (z.B. Fehlanreize zu kurzfristigen Verhalten,
hochriskantem Verhalten, Bilanzpolitik, Betrug)
Flankierende gesetzliche Vorschriften und kritische Auseinandersetzung mit der
Ausgestaltung notwendig
Mechanismen und Prinzipien der CG
35 © Prof. Dr. Jürgen Ernstberger, Ruhr-Universität Bochum
Marktkontrolle
Gefahr von feindlichen Übernahmen als wichtiges Instrument der CG
Definition: Übernahmeangebot an die Eigentümer (Aktionäre) eines Unternehmens
ohne vorherige Abstimmung mit dessen Vorstand (und ggf. gegen dessen Willen)
Häufigste Folge für das Management: Verlust des Arbeitsplatzes
Übernahmeangebote sind aber nur wahrscheinlich, wenn das Unternehmen
unterbewertet ist, insb. wegen schlechtem Management
Gefahr einer feindlichen Übernahme ist deshalb externes Kontrollinstrument für das
Management
Mechanismen und Prinzipien der CG
36 © Prof. Dr. Jürgen Ernstberger, Ruhr-Universität Bochum
Druck von Stakeholdern
Einzelne Shareholder: kleine (v.a. Verkauf von Aktien) und große wie z.B. Familien
(v.a. Ausübung der Stimmrechte)
Institutionelle Anleger: Investmentfonds, Pensionsfonds, Banken/Versicherungen
Fremdkapitalgeber: Banken, Kapitalmarkt, Lieferanten
Finanzanalysten
Ratingagenturen
Öffentlichkeit, Medien
Wettbewerber
Mechanismen und Prinzipien der CG
Corporate Governance Kapitel 4: CG-Systeme
38 © Prof. Dr. Jürgen Ernstberger, Ruhr-Universität Bochum
CG als System
CG-System: Konfiguration bestimmter CG-Mechanismen, -Praktiken, -Institutionen,
-Regeln
International unterschiedliche CG-Systeme
Komplementaritätseffekte (=gegenseitige Verstärkung) und Substitutionseffekte
(= gegenseitige Ersetzung) von Mechanismen und Regeln
Pfadabhängigkeit (= Fortführen einmal gewählter Systeme) und Lobbytätigkeit
von Institutionen behindern Veränderungen
CG-Systeme
39 © Prof. Dr. Jürgen Ernstberger, Ruhr-Universität Bochum
Komplementaritäten und Substitutionen zwischen Mechanismen
CG-Systeme
Reputation Gesetze Große
Eigentümer
Board Anreize
Reputation
Gesetze -
Große
Eigentümer + -
Board - - -
Anreize - + - -
Quelle: Thomsen/Conyon, Corporate Governance – Mechanisms and Systems, 2012, S. 70
40 © Prof. Dr. Jürgen Ernstberger, Ruhr-Universität Bochum
Unterschiede zwischen CG-Systemen
Eigentum: Privateigentum vs. Staatseigentum
Rechtssystem: Common law (=präzedenzfallorientiert) vs. Civil/Code law
(=prinzipienorientiert)
Aktionärsschutz: starke Aktionärsrechte vs. schwache Aktionärsrechte
Eigentümerstruktur: breit gestreut vs. konzentriert
Finanzierung: Aktienmarktorientierung vs. Bankenorientierung
Fokussierung: Shareholderorientierung vs. Stakeholderorientierung
Leitungssystem: monistisch (ein Board mit Leitungs- und Kontrollfunktion) vs.
dualistisch (=ein Gremium mit Leitungs- und ein Gremium mit Kontrollfunktion)
CG-Systeme
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Rechtssysteme
CG-Systeme
Civil law Common law Civil und Common law Islamisches Recht
42 © Prof. Dr. Jürgen Ernstberger, Ruhr-Universität Bochum
Leitungssysteme: Monistisches Modell
Geschäftsführungs- und der Kontrollfunktion in einem Gremium zusammengefasst
Keine Interessenvertretung von Arbeitnehmern
CG-Systeme
Shareholder meeting
(Versammlung der Anteilseigener) Gesellschafterversammlung
Board of directors Geschäftsführung
Inside directors Outside directors
Wahl Wahl
US public company limited Deutsche nicht-große GmbH
43 © Prof. Dr. Jürgen Ernstberger, Ruhr-Universität Bochum
Leitungssysteme: Dualistisches Modell
Strikte Trennung der Geschäftsführungs- und der Kontrollfunktion
Institutionell verankerte Interessenvertretung und Mitbestimmung von
Anteilseignern und Arbeitnehmern
CG-Systeme
Vorstand
Bestellung
Deutsche Aktiengesellschaft
- Vorstandsvorsitzender
- Arbeitsdirektor
- weitere Vorstände
Aufsichtsrat
- Vorsitzender
- Kapitalvertreter
- Arbeitnehmervertreter
Hauptversammlung
Arbeitnehmer
Kontrolle Wahl
Wahl
44 © Prof. Dr. Jürgen Ernstberger, Ruhr-Universität Bochum
Qualitative Beschreibung verschiedener CG-Systeme
CG-Systeme
USA UK Japan Frankreich Deutsch-
land
Skandi-
navien
Rechtssystem Common Common Civil Civil Civil Civil
Aktionärsschutz Hoch Hoch Niedrig Mittel Mittel Mittel
Typische Eigentümer Einzelne
u. Institu-
tionelle
Einzelne
u. Institu-
tionelle
Gegensei-
tige Beteili-
gungen
Gegensei-
tige Beteili-
gungen
Familien Familien
Einfluss von Banken Niedrig Niedrig Hoch Hoch Hoch Niedrig
Arbeitnehmer-
mitbestimmung Nein Nein Nein Nein Ja Ja
Board-System monis-
tisch
monis-
tisch
monis-
tisch
Wahlrecht,
v.a. monis-
tisch
dualis-
tisch
dualis-
tisch
Quelle: Thomsen/Conyon, Corporate Governance – Mechanisms and Systems, 2012, S. 72)
45 © Prof. Dr. Jürgen Ernstberger, Ruhr-Universität Bochum
Konvergenzbestrebungen
Annäherung von CG-Systemen
Ursachen:
Globalisierung
Internationalisierung von anderen Institutionen (z.B. Rechungslegung,
Europäische Aktiengesellschaft/SE, Börsenzusammenschlüsse)
Internet
Zunehmende Bedeutung von institutionellen Investoren, die weltweit
investieren
CG-Systeme
46 © Prof. Dr. Jürgen Ernstberger, Ruhr-Universität Bochum
CG-Systeme
Erläutern Sie Ursachen für die Unterschiede in den CG-Systemen und
Ursachen für Veränderungen über die Zeit.
Welche Stärken und Schwächen weisen das monistische bzw. das
dualistische Modell auf?