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Aus dem Amerikanischen übersetzt von Cornelius Brand

1. AuflageCopyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2010Deutsche Verlags-Anstalt, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH

Titel der amerikanischen Originalausgabe: Tiny Houses© 2009 Rizzoli International Publications, Inc.Texte © Mimi Zeigerwww.rizzoliusa.comAlle Rechte vorbehalten

Grafische Gestaltung: over,under

Satz der deutschen Ausgabe: Boer Verlagsservice, GrafrathProduktion der deutschen Ausgabe: Monika Pitterle/DVAPrinted and bound in ChinaISBN 978-3-421-03782-4

www.dva.de

inHALTEinführung Mimi zeiger 6BILD Design Lowerline Residence/Domestic Shed 11Zero Plus Architects Snee-Oosh Cabin 17UNI Architects XS House 23Ronan und Erwan Bouroullec La Maison Flottante 29noroof architects Slot House 37Olson Sundberg Kundig Allen Architects Delta Shelter 41Korteknie Stuhlmacher Architecten Parasite Las Palmas 47Steven Holl Architects Turbulence House 53Tezuka Architects Engawa House 57Bauart Architekten (für WeberHaus) Haus Option 61BAK Arquitectos Casa Mar Azul 67Counson Architectes POB 62 73Atelier Tekuto Lucky Drops 79Scape Architects Front to Back House 85sculp(IT) sculp(iT) Headquarters 91Gerold Peham und hobby a. nomadhome 95Michael Jantzen M-House 101Todd Saunders Blue Sky Mod Prototype Cabin 105Neeson Murcutt Architects Box House 109Alchemy Architects Arado weeHouse 113Travis Price und »Spirit of Place – Spirit of Design« Floating Eco Lodge 117Eva Prats und Ricardo Flores mit Frank Stahl Ein Haus im Koffer 121Robbrecht en Daem architecten woodland Cabine 127Sustain Design Studio miniHome Solo 131FNP Architekten S(ch)austall 137Recetas Urbanas Puzzle-Haus 143Ivan Kroupa Architects Snowboarder-Berghütte 147Sami Rintala, Dagur Eggertson, John Roger Holte und Julian Fors Boxhome 153Todd Saunders und Tommie Wilhelmsen Summer House 161BaumRaum – Andreas Wenning zwischen Magnolien und Tannen 165Tumbleweed Tiny House Company weebee House 171Float architectural research and design, Erin Moore watershed 177Nils Holger Moormann walden 183Horden Cherry Lee Architects, Haack + Höpfner Architekten Micro Compact Home 189Parsons, Konstfack University, Ecole St.-Etienne Little Houses on the Black River 193Marcel Krings und Sebastian Mühlhäuser Casulo 199

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Als Schüler in Berkeley hatten wir ständig das Mantra »reduce, reuse, re -cycle« auf den Lippen – reduzieren, wiederverwenden, wiederverwerten. Wir taten etwas für Mutter Erde, indem wir Zeitungen und Coladosen recycelten und Glas von Aluminium trennten. Auch während meines Studiums waren Experimente in umweltbewusster Lebensweise wie Kompostieren (kurzfristig), Wiederverwenden von Plastiktüten (hin und wieder) und Second-Hand-Käufe (ich habe ein Faible für alte Sachen) an der Tagesordnung. Und heute gehe ich mit meinem Einkaufsbeutel über der Schulter zum Fort-Greene-Bauernmarkt in Brooklyn, um lokale Bioprodukte und Frischmilch zu kaufen. Manchmal nehme ich auch gebrauchte Plastiktüten mit.

Ich bin keine Heilige, was einen umweltfreundlichen Lebensstil betrifft. Ich mache wie viele andere halbwegs engagiert beim Wiederverwenden und Wiederverwerten mit, aber wie steht es um den dritten Teil unseres »Schüler-Mantras«, das Reduzieren?

Der Slogan mit den drei Rs wurde geprägt, um Abfälle zu vermeiden und das Überquellen von Müllkippen zu bekämpfen. Inzwischen haben zahlreiche weitere und differenzierte Begriffe Einzug in unsere Sprache gefunden, die von einem zunehmenden Umweltbewusstsein zeugen; Worte wie CO2-Ausstoß, nachhaltiges Design und umweltfreundlich, die überwiegend mit den beiden Rs »reuse und recycle« zu tun haben, gehen uns leicht von der Zunge und lassen sich relativ gut umsetzen. Doch das dritte R, »reduce«, ist den meisten von uns weniger vertraut.

Was bedeutet dieses Wort überhaupt? Weniger ist mehr? Bei einem Wirt-schaftssystem, das auf Konsum basiert, auch auf dem Konsum von Ökoproduk-ten, erscheint es beinahe kleinlich und zudem gegen den »American Dream«, unseren Verbrauch – und dazu zählt auch der von uns beanspruchte Platz – zu reduzieren. Nach Angaben der National Homebuilders Association stieg die Durchschnittswohnfläche in den Vereinigten Staaten von 130 m2 im Jahr 1970 auf 217 m2 im Jahr 2004. Das ist ein Zuwachs von fast 100 m2, eine Fläche, in die jedes der kleinen Häuser in diesem Buch bequem »hineinpassen« würde. Die hier vorgestellten Entwürfe sind Beispiele für den Versuch, mit weniger zu leben, aber mehr aus dem Wohnerlebnis zu machen, denn die Zersiedelung der Landschaft stellt angesichts der immer knapper werdenden Ressourcen eine gravierende Belastung für die Umwelt dar. Die aktuelle Hypothekenkrise zeigt uns die Kehrseite unserer »Vier-Zimmer-plus-Doppelgaragen-Mentalität«. Eine im Mai 2008 von den Chefredakteuren der Zeitschrift »Cities« veröffent-lichte Reportage des Ökonomen Joseph Cortright lässt darauf schließen, dass

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insbesondere die gestiegenen Benzinpreise und die langen Anfahrtswege der Berufspendler für das Platzen des Eigenheim-Booms verantwortlich sind. »Obwohl die Preise für Wohnimmobilien fast überall sinken, ist der Preisver-fall in weit abgelegenen Vorstädten und schlecht eingebundenen Stadtvierteln besonders dramatisch. Der Grund dafür liegt in den seit fünf Jahren drastisch gestiegenen Treibstoffpreisen. Häuser in Städten und Gemeinden, die lange Anfahrtswege zu den Arbeitsstätten erfordern und keine Alternativen zum pri-vaten Automobil bieten, verlieren schneller an Wert als solche in zentraleren und besser erreichbaren Lagen.« Der ökologische Fußabdruck unseres Lebens »auf großem Fuß« geht weit über die Grenzen eines Hauses oder einer ein-zelnen Siedlung hinaus; er hinterlässt gigantische Spuren überall. Als Reak-tion auf diese »Super-Size«-Mentalität bildeten sich Gegenbewegungen wie die Small House Society, die 2002 von Jay Shafer, Shay Solomon, Nigel Valdez und Gregory Paul Johnson gegründet wurde. Shafers Tumbleweed Tiny House Company produziert das in diesem Buch enthaltene Weebee House mit einer Wohnfläche von nur 9,5 m2. Die Vorteile eines solchen Wohnstils sind nach Aussagen der Small House Society ein gesünderes, kostengünstigeres Leben und eine Schonung der Umwelt. Menschen, die wenig Raum beanspruchen, haben weniger Eigentum und niedrigere Lebenshaltungskosten; die Errich-tung ihrer Häuser erfordert weniger Baumaterialien und weniger Land, und daher sind sie effizienter und nachhaltiger.

Zwar belegen die Zahlen im Bericht des Brooking Institute über »Die Ver-ringerung des CO2-Ausstoßes in Amerikas Städten«, dass Gemeinden in den gesamten Vereinigten Staaten ihre Kohlendioxid-Emmissionen aktiv verrin-gern, doch viele der hier gezeigten »winzig kleinen Häuser« liegen noch weit unter dem Durchschnitt. Das für einen Schriftsteller entworfene, komplett recycelbare Studio »Watershed« des Architekten Erin Moore fügt sich sensi-bel in das Ökosystem ein. Mit seinen 10 m2 Grundfläche im Willamette Valley in Oregon bietet es ein Design, das auch der lokalen Tierwelt dient. Das Box House im australischen New South Wales von Nick Murcutt stellt eine moderne Version einer aus lokalen Baumaterialien errichteten Holzhütte im Outback dar. Um dort zu leben, muss man es etwas rauer mögen. Ein 3000-Liter-Tank speichert das Regenwasser zum Geschirrspülen, Waschen und Baden, und das »Badezimmer« besteht aus einer Badewanne im Freien und einem Toiletten-häuschen. Die Besitzer wollen noch Fotovoltaik-Paneele installieren, um elek-trisches Licht und einen Wasserboiler anschließen zu können. Das von Tom Kundig entworfene »Delta Shelter« steht im Osten des Staates Washington

in einem Überschwemmungsgebiet des Methow River und wurde auf Stelzen gesetzt, um das Risiko von Flutschäden zu minimieren. Zudem verwendete Kundig vorfabrizierte Bauteile – eine Konstruktionsweise, die bei vielen der kleinen Häuser auf dem Lande eingesetzt wurde, um die Belastung des Öko-systems möglichst gering zu halten.

Städte sind aufgrund ihrer höheren Bevölkerungsdichte, ihrer Anbindung an Gemeinschaftssysteme und den öffentlichen Verkehr schon von sich aus recht ökologisch. Kleine Häuser auf zuvor ungenutzten Teilen der Stadtland-schaft verkörpern einen sehr progressiven, nachhaltigen Ansatz. Einer dieser neuen architektonischen Umweltakti visten, Santiago Cirugeda, macht mit seinen temporären Interventionen auf ungenutzte Bauplätze in der Altstadt von Sevilla aufmerksam. Er nutzte Schlupfl öcher im Bebauungsplan der Stadt, um sein Puzzle-Haus zu errichten, ein Wohn- und Kunstprojekt, das auf die Notwendigkeit zur Verdichtung der Innenstadt hinweist.

Bei dem ebenfalls in diesem Buch vorgestellten »Front to Back House« des Büros Scape Architects im angesagten Londoner Stadtteil Islington handelt es sich um ein renoviertes Kutscherhäuschen mit Ziegelfassade. Sein geschickt durchgeführter Umbau, der allerdings eher ein Resultat des Londoner Immo-bilienmarkts war als einer grünen Politik, ergab ein von Licht durchflutetes Wohnhaus, das deutlich größer wirkt als seine 60 m2.

Mit nur 1 m2 Liefergröße ist Casulo das kleinste hier vorgestellte Projekt. Marcel Krings und Sebastian Mühlhäusers Bausatz zur Möblierung einer Woh-nung ist so konzipiert, dass Studenten und Großstadtnomaden sich den Weg zu Ikea sparen können. Schließlich verkörpern alle Projekte in diesem Buch innovative Ansätze in der Ausgestaltung winziger Raumpläne. Die Räume sind klein, aber nicht beengt. Zwar wurde hier materialmäßig reduziert und recycelt, aber Licht, Luft und Natur werden bestmöglich genutzt. Fenster und Terrassen schaffen einen Ausgleich für die minimalistischen Wohnräume – und im Fall von sculp(IT) auch für das Bad: Die Badewanne befindet sich auf dem Dach. Es erfordert schon gewisse Kompromisse, in einem dieser Häuser zu leben – man muss sich in seinen Besitztümern einschränken oder auf einem Holzofen kochen – aber in Bezug auf die Qualität der Architektur wurden kei-nerlei Kompromisse gemacht. Die Entwürfe illustrieren verschiedene Möglich-keiten, Häuser von eingeschränkter Größe, aber durchaus nicht eingeschränk-ter gestalterischer Bandbreite zu bauen. Und letztlich realisiert jedes dieser kleinen Häuser einen großen Traum – den der Umweltverträglichkeit.

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New Orleans, Louisiana, USA 2005

BILD Design

Die dreigeschossige Lowerline Resi dence ragt aus dem Uptown-Stadt-bezirk von New Orleans deutlich heraus. Ihre Höhe und die Metall fassade lassen sie zwischen den Shotgun-Häusern und den Creole Cottages fremd erscheinen, sie erwächst jedoch eindeutig aus dem vorhandenen Kontext. Das Ober geschoss reckt sich periskopartig empor, um einen Blick auf den Mississippi zu ermöglichen, während das Erdgeschoss den Maßstab und die Form der benachbarten Gebäude aufnimmt. Das Zweifamilienhaus war gerade fertiggestellt, als der Hurrikan Katrina die Stadt verwüstete. Glück-licherweise hatte BILD Design das Gebäude aufgeständert, da die Gefahr von Feuchtigkeit und Überschwem-mungen bekannt ist.

Mit seinen zwei aufeinandergestapelten Wohneinheiten liefert der Entwurf einen neuen Ansatz zur Schaffung erschwing-lichen Wohnraums durch eine höhere Bebauungsdichte. Die Wohnungen sind bescheiden, mit einfacher Ausstattung und Möblierung, jedoch hohen Decken und einer interessanten Aussicht auf den Fluss. Die hohen Räume ermögli-chen eine umweltfreundliche Kühlung im schwülen Klima, wobei die warme, nach oben steigende Luft durch hoch liegende Lüftungsfenster abgeführt wird. Die Räume und Mate rialien wie die Aluminiumfassade vermitteln eine loftartige Anmutung als eine Refe renz an die Industriearchitektur am nahe gelegenen Flussufer.

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Deception Pass, Washington, USA 2007

Zero Plus Architects

Einheimische Stammesarchitektur und die Naturschönheiten des Ortes lieferten die Inspiration für den Entwurf der Snee-Oosh Cabin auf dem Reservat der Swinomish-Indianer. Um den Geist des Ortes zu ehren, entwickelten die Architekten von Zero Plus eine Art Win-tergarten auf einer hölzernen Plattform. Die Fassade besteht nahezu vollständig aus Glas, was die Grenzen von innen und außen verschwinden lässt. Das Ge bäude ist von Wald umgeben, wobei die Bäume, und nicht die Glaswände, ein Gefühl von Räumlichkeit vermitteln. Die Architekten hielten den Eingriff in die Natur so gering wie möglich, indem sie auf die ältesten Bäume auf dem Grundstück Rücksicht nah men. Mit seinen acht Fundamentstützen berührt das Haus den empfindlichen Wald-boden nur minimal. Die Bodenplatte schwebt über dem Unterholz und lässt die Natur unter sich hindurch wachsen.

Das Innere der Snee-Oosh-Hütte ist recht aufgeräumt: ein großer Raum mit offener Küche und kompakten Schlaf-räumen. Ein Industrie-Deckenventilator sorgt im Verbund mit entsprechenden Dachöffnungen für die Raumlüftung. Ein Sheddach überspannt den Wohn - raum, wobei außen liegende Stahlstüt-zen die Decke und das Dach aus überdimensionierten Schaumstoffplat-ten tragen. Vorfabrizierte Träger und Dachschalungen ermöglichten einen schnellen Aufbau und reduzierten die Störung des sensiblen Ökosystems.

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XS HOUSE

Cambridge, Massachusetts, USA 2006

UNI Architects

Die Clifton Street liegt in einem ruhigen Wohngebiet von Cambridge mit vielen Bäumen und freistehenden Einfami-lienhäusern. In dieser vorstädtischen Umgebung bebauten UNI-Architekten vier Grundstücke mit Wohnhäusern in unterschiedlichen Größen: XS, S, M, und L. Als letzter Teil der Komposition sticht das dreigeschossige XS-Haus zwischen den Nachbarn hervor, deren Nähe die Herausforderung mit sich brachte, Licht in die Räume zu bringen und dabei doch die Privatheit zu gewährleisten. Die Lösung waren drei Boxen von 4,8 × 6,6 Metern Grund fläche, die leicht verdreht aufei-nandergestapelt sind, um Skylights an den Ecken der einzelnen Dachflächen zu ermöglichen. Die Innenräume sind dadurch mit Tageslicht erhellt, ohne Einblicke zu gewähren.

Im Gegensatz zu den größeren Häusern auf dem Gelände, die mit Zedernholz-schindeln, Nut-und-Feder-Schalung und Metallplatten verkleidet sind, hat das XS-Haus eine Außenhaut aus Bootsbausperrholz. Die sichtbare Holz-maserung fasst die gedrehten Fassaden optisch zusammen. Innen werden die Räume nur durch die Treppen unterteilt. Die Architekten verwendeten beson-dere Materialien, um in den einzelnen Etagen eine individuelle Atmosphäre zu erzeugen: In der Küche und im Esszimmer im ersten Stock wirkt weißer Marmor kühl und leuchtend, während im zweiten Stock warmes Eichensperrholz einen gemütlichen Wohnraum schafft.

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Paris, Frankreich 2006

Ronan und Erwan Bouroullec

mit den Architekten

Jean Marie Finot und Denis Daversin

Das Centre National de l’Estampe et de l’Art Imprimé (CNEAI), das Zentrum für Druckkunst, liegt am Ufer der Seine. Das Institut beauftragte die Pariser Designer Ronan und Erwan Bouroullec, ein Hausboot zum Wohnen und Arbeiten für einen Künstler ihres Stipendiatenprogramms zu entwerfen. In An lehnung an die kunsthistorische Geschichte der Stadt Chatou liegt das Hausboot am Ufer der »Insel der Impressionisten«, die für das Gemälde Das Frühstück der Ruderer von Renoir bekannt ist. In Zusammenarbeit mit dem Architekten Jean-Marie Finot und dem Schiffsdesigner Denis Daversin ließen die Designer das schwimmende Haus in Le Havre bauen und mehr als 100 Kilometer flussaufwärts schleppen.

Eine stromlinienförmige Aluminiumhaut umgibt den Wohn- und Atelierraum. Um das 23 Meter lange Boot in die Insellandschaft einzufügen, bauten die Designer Rankgerüste mit Pflanztrögen um die Aluminiumschale herum, damit kletternde Weinranken eine begrünte Fassade bilden können – eine Methode, die zudem die Innenräume kühl hält. Fenster, die fast bis zur Wasserlinie reichen, gibt es nur zur Flussseite hin, die Landseite ist geschlossen, um die Privatsphäre zu schützen. Lichtreflexe von der Wasseroberfläche spiegeln sich malerisch auf den Zedernholzwänden.

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SLOT HOUSE

Brooklyn, New York, USA 2005

noroof architects

Der Umbau eines über 200 Jahre alten Reihenhauses begann für die Brookly-ner Architekten Margarita McGrath und Scott Oliver mit einem Baum. Das mit Kunststoffplatten verkleidete Ziegelge-bäude steht etwas zurückgesetzt auf dem Grundstück im dicht bebauten Stadtviertel Fort Greene, mit einem 18 Meter großen Ahornbaum im Vor garten. Um den Baum zu erhalten, entschlossen sich die Architekten, nicht nach vorn hin anzubauen und somit die Fläche als Außenraum zu erhalten. Stattdessen schufen sie eine hohe Fensteröffnung in der Fassade, um den Baum von innen ins Bild zu setzen. Dieser Eingriff setzt sich konzeptionell durch das ganze Haus fort, die Metall-treppe führt in diesem Bereich vom Keller bis zum Obergeschoss. Die hohe Fensteröffnung und Oberlichter fangen die Sonnenwärme in den Win-termonaten ein; im Sommer spendet der Baum kühlenden Schatten.

Das Slot-Haus ist teils modern renoviert und teils werkgetreu konserviert. Als die Architekten mit dem Umbau begannen, fanden sie Zedernholzbalken und hand - geformte Ziegel aus der Zeit um 1800. In dem loftartigen Raum werden diese Funde sichtbar erhalten. Mit handels-üblichen Sperrholzplatten und den zum Hummerfang verwendeten filigranen Drahtgittern schufen sie eine Archi-tektur, die auf das schmale Gebäude ad äquat reagiert. Die Hauptwohnfläche beträgt gerade einmal 56 Quadratmeter, die Einliegerwohnung im hinteren Teil des Erdgeschosses hat 37 Quadratme-ter. Ein zweiter Schlafplatz ist zwischen den Schrankwänden der Küche ein ge - baut. Der Entwurf nutzt jeden ver füg-baren Quadratzentimeter und lässt durch offene Räume das Haus größer wirken, als es ist.

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DELTA SHELTER

Mazama, Washington, USA 2005

Olson Sundberg Kundig Allen Architects

Das Methow-River-Tal im Osten des Staates Washington ist ein Gebiet, das alle 100 Jahre einmal überflutet wird. Dies hätte ein Hindernis für die Er richtung dieses Wochenenddomizils bedeuten können. Architekt Tom Kundig stellte das Haus daher auf Stützen, um eventuelle Flutschäden zu vermeiden. Die vorgefertigte Stahl-konstruktion wurde an der Baustelle in kurzer Zeit zusammengeschraubt, damit der Eingriff in die Natur so gering wie möglich bleibt. Große Fenster auf jeder Seite des 6 × 6 Meter großen Hauses nutzen den Ausblick wie aus einem Baumhaus auf die umgebenden Berge und Wälder. Die Glasfassade wird durch Schiebe läden vor extremer Witterung und Vandalismus geschützt. Vier 3 × 5,4 Meter große Cortenstahl-paneele lassen sich mit einem Seil-system per Hand vor die Glasflächen ziehen, wenn es Zeit ist, das Haus winterfest zu machen.

Die Funktionsbereiche sind auf zwei Ebenen aufgeteilt: zwei Schlafräume, ein Bad und ein WC im ersten, der Wohnraum mit offener Küche im zweiten Obergeschoss. Passend zum industriellen Erscheinungsbild mit den rostigen Stahlplatten außen, sind innen Sperrholzplatten für Wände, Decken und Treppen eingesetzt, akzentuiert durch die sichtbar gelas-sene Stahlkonstruktion. Das Handrad zur Betätigung der Schiebepaneele ist wie ein Readymade-Kunstobjekt im Wohnraum installiert.

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UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE

Mimi Zeiger

Winzig kleine Häuser voll großer Ideen

Gebundenes Buch mit Schutzumschlag, 240 Seiten, 17,1 x 17,1 cmISBN: 978-3-421-03782-4

DVA Architektur

Erscheinungstermin: August 2010

Weniger kann so viel mehr sein Die neue Bescheidenheit ist ein weltweites Muss, um unseren ökologischen Fußabdruckmöglichst unauffällig und schonend zu hinterlassen. Fast 40 Bauherren und ihre Architekten sindneue Wege gegangen. Das Buch präsentiert winzige Häuser und Innenräume, die der Reduktionverpflichtet sind und dabei ästhetisch und gleichermaßen praktisch voller Ideen stecken. Obals kleines »Vollhaus« oder als improvisiertes Refugium, das ohne die Landschaft zu störendiese erst erlebbar macht: Man kann all jene Kleinbauwerke nur bewundern und möglichst vielenBauherren zur Nachahmung empfehlen. Ein kleines, ebenso schönes wie wichtiges Buch.

Black - bücher.de · Steven Holl Architects Turbulence House 53 Tezuka Architects Engawa House 57...

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