4Flamingos pHakten, 2. Quartal 2006

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    Themen dieser Ausgabe:

    pHaktenNewsletter des 4Flamingos Verlages, Rheine - ohne Nebenwirkungen, Arzt oder Apotheker

    2. Quartal 2006

    April 2006

    Medikamententests die dunkle Seite der Medizin 2Das Gelbe vom Ei 4Das Rezept des Monats: Karottenkuchen mit Zitronen - Cashew - Guss 6

    Mai 2006

    Moderne Medizin: So tun, als ob 8Tgliche Talkshows und Seifenopern lassen das Gehirn verkmmern 10Statt Vogelgrippe nun Masern und Zecken 10Die deutsche Frau ist etwas einzigartiges 11Gluten- und laktosefreies, kohlenhydratarmes Haselnussbrot 11Was macht Ryan Wilson (bzw. wer ist das berhaupt) 11

    Juni 2006

    Haribo und das Gehirn 12Die Krankheitskrmer: wie die Pharmaindustrie zu Steigerung ihres UmsatzesKrankheiten erfindet 13Unser Freund, die Sonne 15Big Brother und die Pizza 15

    So trainiert man Krper und Geist ganz ohne Muckibude 16Sardinen eines der gesndesten Nahrungsmittel berhaupt 16Fuballschuhe eine giftige Angelegenheit 17

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    April 2006Liebe Leser

    wie Sie sicher auch schon gelesen haben, tobt in denUSA derzeit eine erbitterte Debatte ber den Ursprungdes Menschen, die inzwischen auch ber den GroenTeich in das Alte Europa sickert: Ist der Mensch das(nicht perfekte) Produkt einer Millionen Jahre andau-ernden zuflligen Evolution - oder haben die Brustwar-zen des Mannes doch einen Sinn, da wir alle das Er-gebnis von Intelligent Design, also intelligenter Pla-nung und Ausfhrung durch eine wie auch immer gear-tete hhere Instanz sind? Noch suchen die Befrworter dieser Hypothese nach einer Erklrung fr das mensch-liche Steibein (das bei 1 % der Neugeborenen tatsch-lich noch als ein richtiger Schwanz ausgebildet ist), fr Krperbehaarung an unpraktischen Orten und natr-

    lich fr den vollkommen berflssigen kleinen Zeh.Interessant ist in diesem Kontext auch die Frage, war-um ein intelligent designter Krper nach wie vor eineeinzige ffnung hat, durch die wir Nahrung, Wasser und Luft aufnehmen mssen. Nun gut zumindest dieNahrung verlsst den Krper auf anderem Wege. Aber verbrauchte Luft? Wie wenig effizient ist das denn?Selbst Insekten haben da eine deutlich bessere Lsunggefunden, als wir Menschen. Vielleicht aber liegt dasganze Problem ja auch darin begrndet, dass der in-telligente Designer seine ersten Erfahrungen bei der Deutschen Bahn AG oder der frheren Telekom ge-

    macht hat.Mit diesem Denkansto mchte ich sie in die kommen-den Feiertage entlassen, die auch der Grund dafr sind,dass Sie diese Ausgabe der pHakten schon etwas fr-her, als sonst erhalten. Dieses Mal informieren wir sieneben einem recht sterlichen Thema Vorteile undGefahren des Verzehrs von Eiern noch ausfhrlichber die wenige bekannten Umstnde, unter denenweltweit neue Medikamente an Menschen getestetwerden. Und mit dem Rezept eines Mhrenkuchensschliet sich der Kreis dann thematisch wieder.

    Mit den besten Wnschen fr ein geruhsames Oster-fest,

    Axel Berendes

    Medikamententests die dunkle Seite der Medizin

    Es mssen recht beunruhigende Szenen gewesen sein,die sich da im Mrz 2006 in einem Londoner Kranken-haus abgespielt haben. Zeugen des Vorgangs whntesich vorbergehend in eine Art medizinischer Hlle ver-setzt. Nachdem man sechs Testpersonen im Rahmeneiner sogenannten klinischen Phase I Studie einevorgeblich entzndungshemmende pharmazeutischeSubstanz mit dem Namen TGN 1412 injiziert hatte (wei-tere 2 Versuchskarnickel erhielten nur ein Placebo),

    rissen die Patienten sich ihre Kleidung vom Krper, undbrllten dabei, ihre Kpfe wrden explodieren, Und tat-schlich schwollen Kopf und Hals eines Betroffene auf das Dreifache des normalen Umfangs an, er und fnf seiner Leidensgenossen wurden ohnmchtig, musstensich bergeben oder konnten vor Schrecken nur nochschreien.

    Innerhalb krzester Zeit nach den Injektionen klagtenalle Beteiligten ber massive Atembeschwerden, Mus-kelkrmpfe und strkste Schmerzen. Und noch heute,etwa einen Monat nach dem Vorfall kmpft zumindesteiner der Betroffenen um ihr Leben, da seine Organeirreversibel geschdigt sind. Nur die zwei Studien-teilnehmer, denen man ein Placebo verabreicht hatte,konnten dem Horror entfliehen ein weiteres Argumentfr naturheilkundliche Behandlungsmethoden, die jaangeblich nur auf einem Placeboeffekt beruhen, oder?Wer das Placebo erhalten hat, berlebt!

    Alle acht Patienten waren Teilnehmer einer klinischenStudie zur Erprobung von Medikamenten, die von der amerikanischen Firma Parexel International durchge-fhrt wurde. Der erprobte Wirkstoff TGN 1412 solltezur Behandlung von Arthritis, Leukmie und multipler Sklerose erprobt und zugelassen werden. Noch ist nichtsicher, ob die Pharmakontrollbehrden das Medikamentweiter erproben lassen, aber ausgeschlossen ist dasnicht Vermutlich wird das TGN 1412 es sogar bis auf den Markt schaffen mit einer entsprechenden War-nung im Beipackzettel, wie ein Beispiel aus der Ver-gangenheit zeigt.

    Tdliche Zwischenflle an der Tagesordnung?

    Obwohl bei der Erprobung des CholesterinsenkersCrestor nachweislich zwei Testpersonen starben und50 weitere potentiell tdliche Nebenwirkungen erlitten,wird dieses Medikament heute in den USA als letzter Schrei in der Behandlung von Geferkrankungen be-trachtet. Ja, ginge es nach einigen Experten, sollte je-der, der ber 40 Jahre alt ist, tglich 40 mg Crestoreinnehmen das ist die hchste Dosis, bei der bisher keine Probleme beobachtet wurden. Wen strt es daschon, dass dieses Medikament ursprnglich berhauptnicht fr diesen Zweck vorgesehen und zugelassenwurde.

    Und so sind es auch nicht etwa die katastrophalenNebenwirkungen, die dazu gefhrt haben, dass der Zwischenfall im Londoner Northwick Park Hospital inden Mittelpunkt des Medieninteresses gerckt wurde,sondern die Geschwindigkeit mit der diese Komplika-tionen nach Verabreichung der Medikamente eingetre-ten sind. Denn in aller Regel treten solche Ereignisseoftmals Monate, wenn nicht sogar erst Jahre ein, nach-dem die Testpersonen das zu erprobende Medikamentgeschluckt haben. Aus diesem Grunde blieb der f-fentlichkeit zum Beispiel auch verborgen, dass bei ei-ner hnlichen Studie in Japan elf Versuchspersonenstarben, die ein in Erprobung befindliches Medikamentgegen Alzheimer erhalten hatten ihr Tod war weder spektakulr noch schnell genug.

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    Mich persnlich hat bei den ersten Meldungen ber dieVorgnge in London durch die Zeitungen und Fernse-hen noch etwas ganz anderes irritiert: Nmlich die Tat-sache, dass an der Aktion offensichtlich (neben denarmen menschlichen Versuchskarnickeln) vier Partei-en aus drei Lndern beteiligt waren: Die FirmaTeGenero aus Wrzburg als Hersteller des zu testen-

    den Medikaments, der Pharmakonzern Boehringer,Ingelheim, die US Firma Parexel International ausden USA und das bereits genannte Northwick ParkHospital in London, in dem Parexel International zur Durchfhrung derartiger Experimente einen Komplexmit 36 Betten angemietet hat. (All das erinnert dochein wenig an den legendren Internationalen Frh-schoppen im Ersten Deutschen Fernsehen: Sechs Jour-nalisten aus acht Lndern oder so hnlich)

    Irgendwie war ich bis zu diesem Zeitpunkt immer da-von ausgegangen, dass die nach allgemeinem Kon-sens unverzichtbaren - Tests zur Erprobung neuer Arz-

    neimittel von Angehrigen des herstellenden Pharma-konzerns und von Kliniken durchgefhrt wird, die in er-ster Linie daran interessiert sind, dass die erprobteSubstanz zum einen gegen eine bestimmte Erkrankungwirkt und dass daneben das Verhltnis von Nutzen undRisiko fr den Patienten eindeutig positiv ausfllt. Mitdieser Einstellung allerdings war ich ganz offensicht-lich recht blauugig.

    Denn die Durchfhrung aller Studien, die zur Zulassungeines neuen Arzneimittels erforderlich sind, werden in-zwischen outgescourct, d. h. an eine sogenannteContract Research Organisation (CRO) wie Parexel

    International delegiert, deren Unternehmenszweck darinbesteht, mit der Ausrichtung solcher UntersuchungenGeld zu verdienen.

    Klinische Studien von der Idee zum Medikament

    Bis ein neues Medikament von den nationalenKontrollorganisationen in Deutschland ist das dasBundesinstitut fr Arzneimittel und Medizinprodukte(BfArM) zum Verkauf in Apotheken zugelassen wird,vergeht eine lange Zeit, die nach Angaben der ameri-kanischen Pharmakontrollbehrde FDA (Federal Drug

    Agency) nur 8 von 100 Wirkstoffen berstehen. In die-ser Zeit muss das zuknftige Medikament zuerst eineReihe von Tierversuchen durchlaufen, bevor es ber-haupt fr die Erprobung am Menschen zugelassen wird.Je nach Entwicklungsfortschritt werden diese klinischenStudien in mehrere Phasen unterteilt. Um in die je-weils nchst hhere Phase gelangen zu knnen, mussdie vorangegangene Studienphase mit Erfolg abge-schlossen werden.

    Dass Erprobungen eines neuen Medikaments am Men-schen notwendig sind, wird von niemandem wirklichund ernsthaft bestritten. (Zumindest habe ich noch nievon einem Fall gehrt, wo Teilnehmer einer solchen kli-nischen Studie nchtens vom maskierten PETA - Sym-pathisanten befreit und im nchsten Einkaufszentrumfreigelassen worden sind. Aber vielleicht ist das ja eineOption fr die Zukunft.

    Generell besteht eine solche klinische Erprobung amMenschen aus v ier unterschiedlichen Phasen:

    - In der ersten Phase, an der ca. 632 Testpersonenteilnehmen und die mehrere Wochen dauert, wirddie Vertrglichkeit und Sicherheit des Medikamentsberprft. (Es war in dieser Phase I, dass die an-fangs beschrieben Probleme bei der Erprobung vonTNG 1412 aufgetreten sind.)

    - An der (nchsten) Phase II nehmen 200 Personenteil, sie dauert mehrere Wochen bis Monate unddient der berprfung des Therapiekonzepts undder Bestimmung einer geeigneten Dosis. Dabeisollten positive Effekte der Therapie zu beobachtensein

    - In der Phase III mit 20010.000 Teilnehmern, dieMonate bis Jahre dauern kann, soll der signifikanteWirkungsnachweis und die Marktzulassung der Therapie gesichert sein.

    - Schlielich gibt es dann noch die Phase IV, bei der ber mehrere Jahre die nun bereits zugelassenenMedikamenten an mehr als 1000 Patienten beob-achtet werden (Post-Marketing-Study. Mit dieser letzten Untersuchung will man die Sicherheit des

    Arzneimittels gewhrleisten und noch eventuellsehr seltene Nebenwirkungen erkennen. Es istdiese Phase, die von einer Reihe von Experten sehr skeptisch bewertet wird, bei der es dann zu einempltzlichen Rckruf des Medikaments kommt, weil- wie im Falle Vioxx und Co.- pltzlich offensichtlichwird, dass das Mittel eben doch nicht so unge-

    fhrlich war, wie behauptet oder angenommen.- Diese klinische Erprobung neuer Medikamente wird

    heute immer hufiger vom Hersteller des Medika-ments an Firmen delegiert, die sich auf die Durch-fhrung dieser Verfahren spezialisiert haben.Wie das New England Journal of Medicine berich-tet, wurden diese Untersuchungen frher von denmedizinischen Fakultten der Universitten durch-gefhrt. Beteiligt daran waren Personen, die finan-ziell nicht vom Ergebnis ihrer Studien profitierten,denen also recht egal sein konnte, wie sich dasuntersuchte Medikament bei der Untersuchung

    schlug. Die Finanzierung der Untersuchung erfolgein aller Regel durch die Regierung.

    Und wer kontrolliert die Kontrolleure?

    Heute aber so das New England Journal of Medicine- werden 75 % dieser Untersuchungen von privaten undprofitorientierten CROs wie z. B. Parexel oder auch demweltweiten Marktfhrer SFBC durchgefhrt, die ihrer-seits in bestimmten Krankenhusern wie dem Lon-doner Northwick Park Hospital eigene Stationen be-sitzen, in denen diese Untersuchungen durchgefhrtwerden.

    Diese Firmen machen allein in den USA heute bereitseinen Jahresumsatz von mehr als 14 Milliarden Dol-lars. Sie erhalten ihre Auftrge und Mittel unmittelbar

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    von der Pharmaindustrie und werden zudem von kei-ner bergeordneten Stelle,sondern ausschlielich vonanderen Privatfirmen, den sogenannten InstitutionalReview Boards (IRBs) kontrolliert: Zwar bestimmt die

    jeweilige Pharmakontrollbehrde welches IRB welcheUntersuchung kontrolliert, aber die Firmen stehen eben-falls auf der Gehaltsliste der Pharmaindustrie erschei-

    nen. Anders gesagt: die ausfhrenden und die kontrol-lierenden Organe dieser Studien sind nichts anderes,als Sldner der Pharmaindustrie.

    Der Naturwissenschaftler Dr. Art Caplan, Leiter desZentrums fr Bioethik an der Universitt von Penn-sylvanien, ist besonders darber besorgt, dass dieCROs offensichtlich immer seltener den Schutz ihrer Versuchspersonen an die erste Stelle setzen. Hufigerhalten sie von ihren zahlenden Kunden den Auftrag,die zur Zulassung erforderlichen Daten bis zu einembestimmten Termin vorzulegen, ohne das man sie fragt,wie sie diese Daten gewonnen haben. Der Dachver-

    band der CROs prahlt sogar damit, dass seine Mitglie-der eine klinische Studie 30 % schneller durchfhrenknnen,als die Pharmafirmen, fr die se arbeiten.

    Vermutlich liegt an diese Stelle der Hase im Pfeffer:Diese erhhte Effizienz knnte dadurch erkauftwerden,dass weniger Wert auf die Sicherheit der Test-personen gelegt wird. Wie sich bereits gezeigt hat, gabes es bereits mehrfach Kritik an der Art und Weise,wie diesen Firmen Objekte fr ihre Menschenversucherekrutieren.

    Unser dsteres Erbe

    Wer bei dem Begriff Menschenversuche einen seltsa-men Beigeschmack versprt, der denkt vermutlichebenso wie ich auch zuerst an die unmenschlichenVersuche, denen sich die Hftlinge deutscher Konzen-trationslager unterziehen mussten, und hinter denen alstreibende Kraft die IG Farben stand, ein Zusam-menschluss der deutschen chemischen Industrie. Zwar ging es bei diesen Versuchen nicht nur um die Erpro-bung von Medikamenten, sondern man nutzte die Tau-senden von KZ Hftlingen auch, um z,.B. zu untersu-chen, wie der Mensch unter extremen Umweltbedin-gungen Klte, Sauerstoffmangel, extreme Hitze usw.- reagiert. Auch wenn deutsche Wissenschaftler da-mals nicht die einzigen waren, die auf grausamsteWeise an und mit menschlichen Wesen herum-experimentierten, sind es besonders ihre Taten gewe-sen, die 1947 zur Schaffung des Nrnberger Codexgefhrt haben, in dem erstmalig verbindliche Regelnfr lssige medizinische Versuche" erstellt wurden.

    Ein zentraler Punkt des Nrnberger Codex war der so-genannte informed consent, d. h. die ausdrcklicheund schriftlich abgefasste Einwilligung der Testperso-nen nach einer ausfhrlichen Aufklrung ber mgli-che Risiken des Versuchs. Und besonders hier scheintes bei den CROs doch erhebliche Defizite zu geben

    Weil nmlich kaum anzunehmen ist, dass ein geistiggesunder und gut aufgeklrter Mensch sich bereit er-

    klren wird, an einem Versuch teilzunehmen, der auchbei bester Bezahlung immer noch ein reelles Risiko fr Gesundheit und Leben mit sich bringt, muss man daein wenig tricksen. Und dass das besonders Firmengerne machen, die im Endeffekt dafr bezahlt werden,einen Wirkstoff schnell und mit wenig Aufwand durchdie erforderlichen Studien zu jagen, ist in der Vergan-

    genheit, aber auch im Falle der Firmen TeGenero undParexel immer wieder bemngelt worden.

    Missbrauch, Interessenkonflikte und gefhrlicheNachlssigkeit

    In einer Aufsehen erregenden Reportage hat der Fern-sehsender Bloomberg TV am 6, November 2005 beimehreren Firmen, die in den USA derartige Menschen-versuche durchfhren, einen wahren Sumpf von Miss-brauch, Interessenkonflikten und gefhrlicher Nachls-sigkeit ausgemacht:

    - So wurden in einem Forschungsinstitut in Houston,

    Texas mehr als 20 Jahre Medikamententests vonnicht qualifizierten Mitarbeitern durchgefhrt. Inmindestens einem Fall starb eine Mensch als Folgeeines solchen Versuches

    - In mindestens einem Fall lie sich eindeutignachweisen, dass das kontrollierende IRB dengleichen Personen gehrte, wie das Institut, in demdie Tests durchgefhrt wurden

    - Der Leiter und Vorstandsvorsitzende eines der grten privaten Instituts fr Medikamententestswird in mehreren Dokumenten der Regierungwiederholt als Doktor tituliert, obwohl er niemalsals Mediziner praktiziert hat und nur den Doktorgradeiner ominsen medizinischen Hochschule ausder Karibik besitzt.

    - Und das ist noch nicht alles: Zustzlich berichtetBloomberg TV ber unvollstndige Berichte, denEinsatz von Klinikmitarbeitern und deren Angeh-rigen als Testobjekte, ungengende fachliche Kom-petenz der wissenschaftlichen Mitarbeiter und diemangelhafte Beteiligung von rzten am gesamtenTestverfahren.

    Zudem bemerkte man eine interessante Vernderung

    in der demographischen Zusammensetzung der Test-personen. Statt wie frher Studenten, Angehrige vonMinderheiten oder junge Menschen, die zustzlich et-was Geld bentigten, nehmen an diesen Tests heutefast ausschlielich arme Einwanderer aus Sdamerikateil, die zum Teil nicht lesen knnen oder de Spracheso schlecht verstehen, dass sie bei Unterzeichnen der Einverstndniserklrung oftmals gar nicht wissen, wassie da unterschreiben.

    Zudem stellt fr viele der Testpersonen die Teilnahmean einer solchen Studie die einzige Mglichkeit dar, le-gal an Geld zu kommen, da ihnen in aller Regel von

    den Einwanderungsbehrden keine Arbeitserlaubniserteilt wird. So ist es kaum ein Wunder, dass SFBC,die grte CRO in Nordamerika, ihr erstes Institut in

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    Miami, Florida erffnet, wo Immigranten aus Mittel- undSdamerika nahezu 30 % der Bevlkerung ausmachen.Und auerdem geben viele dieser Personen zu, dasssie gleichzeitig an mehreren Studie teilgenommen ha-ben (was ihnen eigentlich nicht gestattet war).

    Videospiele statt Risikoaufklrung?

    Selbst wenn wir einmal annehmen, dass bei der TGN1412 Erprobung im Northwick Park Hospital in Lon-don alles mit rechten Dingen zugegangen ist auchwenn das vermutlich recht blauugig ist gibt es den-noch einige Hinweise, dass auch in diesem Fall ausethischer Sicht einige Wnsche offen geblieben sind.So soll die Webseite, auf der man gesunde Freiwilligefr die Teilnahme an der Studie suchte, fast keine Infor-mationen ber die Gefahren einer solchen Untersu-chung enthalten haben Um so ausfhrlicher berichteteman hingegen ber die gute Bezahlung ( pro Kopf 2.300Pfund Sterling ) kostenlose medizinische Versorgung,freie Kost und Logis sowie reichlich Zeit fr Bcher oder Digitalfernsehen, Videospiele, DVD Spieler undkostenlose Benutzung des Internets (wo man sich dannggf. gleich fr die nchste Studie anmelden kann). Das,so Dr. Kaplan,. ist nicht die Sprache, mit der man Men-schen, die auf der Such nach dem raschen Geld sind,Klar macht, dass sie sich in die risikoreiche Welt der medizinischen Forschung begeben. brigens: Dass dieKatastrophe in Grobritannien stattgefunden hat, war wirklich eine reiner Zufall. Der Antrag zur Genehmigungfr diese Studie wurde zeitgleich in Deutschland undGrobritannien eingereicht die Briten waren nur schneller bei der Genehmigung.

    Und wie man inzwischen erfahren konnte, war einesder beiden besonders stark betroffenen Opfer des Lon-doner Debakels, ein echter Profi auf dem Gebiet. Inden vergangenen vier Jahren soll er nur mit Teilnahmean hnliche Tests ungefhr 90.000 Euro verdient undnach Aussage eines Freundes auch schon mal gleich-zeitig an zwei Medizintests teilgenommen haben. Wol-len wir hoffen, dass dieser Test nicht sein letzter war.

    Wer allerdings glaubt die Affre TeGenero haben auchnur annhernd eine abschreckende Wirkung auf zu-knftige Freiwillige gehabt, der irrt. Wie die britische

    Autorin Lynne McTaggart (Was rzte Ihnen nicht er-zhlen - Die Wahrheit ber die Gefahren der modernenMedizin, 2003, Sensei Verlag) in ihrem Newsletter berichtet, hat die Zahl diese Freiwilligen ist dem Berichtnoch zugenommen da sind 2.300 britische Pfund of-fensichtlich attraktiver, als Leben oder Gesundheit.

    Nun ja wie sagte schon der griechische Dramatiker Sophokles Ungeheuer ist viel aber nichts ungeheu-rer als der Mensch.

    Das Gelbe vom Ei

    Wer hat Angst vorm bsen Ei?

    Seit vor 20 Jahren irgendwelche selbst ernanntenErnhrungsppste entschieden haben, dass Choleste-rin aus Eiern sich in unserem Krper in Gef verstop-

    fende Plaques verwandelt, sind Eier allenthalben auf die Liste der zu meidenden, weil ungesunden, Nah-rungsmittel gerutscht und das, wie sich heute zeigt,vollkommen zu Unrecht. Wissenschaftler der HarvardUniversitt, die eine Gruppe von 117.000 Kranken-schwestern ber 8 bis 14 Jahre beobachtet haben,konnten keine Unterschiede zwischen dem Herzinfarkt-

    risiko der Frauen erkennen, die wchentlich ein oder tglich mehrere Eier verzehrt hatten. Und wie eine wei-tere Untersuchung ergeben hat, die im Journal des

    American College of Nutrition abgedruckt ist, sttigenEier mehr, als ein Brtchen mit der gleichen Kalorien-zahl. Also knnen Eier sogar die idealen Nahrungsmit-tel fr eine Gewichtsreduktionsdit sein!

    Ich persnlich halte von Eiern sehr viel, uert sichdann auch die Leiterin des American Council onScience and Health, Frau Dr. Ruth Kava. Eier habeneines sehr hohen Nhrwert, enthalten Eiwei von ho-her Qualitt, bringen jedes nur 70 80 Kalorien mit sich

    und sind nicht an Fetten.Und auch andere Ernhrungsmediziner sind nicht der Meinung, das man Eier nur wegen ihres Cholesterin-gehalts verteufeln sollte. Sogar die American Heart

    Association hlt ein Ei pro Tag fr unproblematisch, solange man es im Rahmen einer ausgewogenen undvollwertigen Kost verzehrt. Und selbst wenn man unter einem erhhten Wert fr das bse LDL Cholesterinleiden sollte, isst man eben ein mittelgroes oder klei-nes Ei , das deutlich weniger Cholesterin liefert.

    Jedem ein Ei und manchmal auch zwei

    Nach einem Bericht von Reuters Health vom Frhjahr 2005 ergab eine sechswchige Untersuchung an 49Erwachsenen, dass sich sogar zwei Eier pro Tag nichtauf die Cholesterinspiegel auswirken (die Frage nachder Aussagekraft dieser Laborwerte steht ohnehin auf einem anderen Blatt) und darber hinaus auch nichtdie Funktion des Endothels beeintrchtigen. Als Endo-thel (oder Endothelium) bezeichnet man das einschich-tige Plattenepithel, das die Herzkammern bzw. Blut- undLymphgefe auskleidet. Eine gestrte Funktion die-ses Gewebes gilt als ein verlsslicher Indikator einer Geferkrankung und weist auf ein mglichesHerzinfarktrisiko hin. Diese Untersuchung ist insofernvon Interesse, da es die Ein-Ei-Empfehlung der Ame-rican Heart Association verdoppelt.

    Aber nicht nur diese Untersuchung befreit die Eier vomMakel des ungesunden Nahrungsmittels:

    - Wie eine Studie der Universitt von Washingtonzeigte, erhht der tgliche Verzehr von 2 Eiern imRahmen einer cholesterinarmen Kost nicht dasbse LDL Cholesterin noch nicht einmal beiTeilnehmern, deren LDL Werte vor Beginn der Beobachtung schon erhht gewesen waren.

    - Eine Untersuchung von 21.000 europischen Mn-nern ergab, dass die Cholesterinzufuhr mit der Ernhrung keinen Einfluss auf das Herzinfarktrisikohat

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    Epidemiologische Forschungen mit mehr als117.000 Teilnehmern zeigten, dass das Herzin-farktrisiko von Teilnehmern, die keine Eier aen,sich durch nichts vom Risiko der Personen un-terscheidet, die wchentlich sieben oder mehr Eier gegessen haben.

    - Ein groes Ei macht nur etwa 4 % der durch-

    schnittlich tglich aufgenommenen 2.000 Kalorienaus und liefert zugleich 10 % des bentigten Eiwei-es sowie wertvolles Eisen, B Vitamine, Mineral-stoffe und die wertvolle Folsure, die besondersfr Schwangere empfohlen wird.

    Eierkpfe

    Der Begriff des Eierkopfs wird umgangssprachlichabfllig fr Personen verwendet, die ber eine ber-durchschnittlich hohe Intelligenz verfgen.. Und offen-sichtlich ist auch hier der Volksmund einmal mehr der Wahrheit nher, als gedacht. Denn wie man an der Universitt von Boston erst vor kurzem herausgefun-den hat, kann ein ZUWENIG an Cholesterin in der Er-nhrung ein deutliches Defizit der intellektuellen Lei-stung bedeuten. Wie Forscher dieser Universitt er-kannten, steht der Cholesterinspiegel in direktem Zu-sammenhang zum Intellekt: Personen mit niedrigenCholesterin- und Blutfettspiegel schnitten bei entspre-chenden Intelligenztests deutlich schlechter ab, alsPersonen mit (teilweise sehr) hohen Cholesterinspie-geln (240 380 mg/dl)

    Sichere Eier

    Wie sich gezeigt hat, scheinen sich gewohnheitsmi-

    ge Eieresser allgemein besser zu ernhren, vermut-lich, so spekulieren die Wissenschaftler, weil sie fter frhstcken und dabei eben auch ein Ei essen. Eier liefern Fette und Eiwei, so die Ernhrungswissen-schaftlerin Frau Professor Patricia Kendall von der Co-lorado State University. Das erhht das Gefhl der Sttigung.

    Natrlich bergen Eier auch die potentielle Gefahr einer Nahrungsmittelvergiftung. Eines von 20.000 Eiern kanndurch Salmonellen versucht sein, Erreger die gefhrli-che Darminfektionen hervorrufen knnen. Dabei ist esganz einfach, hier vorzubeugen: Man muss die Eier

    nur grndlich kochen oder braten. Eier gehren in denKhlschrank und sollten nach der Zubereitung raschverzehrt werden.

    Besser ist es in jedem Fall, wenn das Eidotter fest undnicht flssig ist. Und sehr alte Menschen und Personenmit einem gestrten Immunsystem sollten sicherheits-halber vollstndig auf Eier verzichten. Und fr alle, diedieses Jahr wegen der Vogelgrippe auf ihr Osterei ver-zichten wollen mit diesen Manahmen kann man auchdiese potentielle Gefahr vollstndig beseitigen

    Die Vorteile von Eiern

    Es berwiegen eindeutig die Vorteile: Ein Ei kann einfach und auf viele verschiedene

    Arten zubereitet werden

    - Im Khlschrank aufbewahrt sind Eier sehr langehaltbar.

    - Eier sind relativ preiswerte Lebensmittel

    - und schlielich schmecken sie einfach kstlich.

    Frau Dr. Kava auf jeden Fall ist entsetzt darber, inwelchem Umfang Eier heute dmonisiert werden: Alsman bei meiner Mutter einen Cholesterinwert von 202feststellte, wurde ihr geraten, Eier nur noch im Ausnah-mefall zu essen. So etwas macht mich einfach wtend,stellte sie fest. Fr gesunde ltere Menschen sind Eier einfach ideal, reich an Eiwei und einfach zu kauen.

    Das Rezept des Monats:

    Karottenkuchen mit Zitronen - Cashew - Guss

    Dieses Rezept fr eine saftigen Karottenkuchen istlaktose- und glutenfrei und kommt zudem auch nochvollkommen ohne Backen aus -eine gesnderen und

    vollwertigeren Kuchen werden Sie wohl kaum finde auch wenn bei seiner Zubereitung auf Eier verzichtetwird

    Karottenkuchen

    1 Tasse eingeweichte Mandeln

    1,5 Tassen eingeweichter Rosinen (das Einweichwasser aufbewahren)

    1 Tasse eingeweichte Datteln

    6 Tassen fein geriebene Karotten

    1 - 2 Tl. Zimt

    Zesten einer Zitrone und Orange

    Zitronen - Cashew - Guss

    2 Tassen eingeweichte Cashews (Einweichwasser ebenfalls aufbewahren)

    1 Tasse eingeweichter Rosinen

    1 Tasse eingeweichte Datteln (Einweichwasser eben-falls aufbewahren)

    Saft einer Zitrone

    Zubereitung

    Mandeln, Rosinen, Datteln, und das Einweichwasser der Rosinen in einen Mixer geben und vermengen. Al-les in eine Schssel geben und die Karotten sowie dieGewrze hinzufgen

    Fr den Guss die Cashews mit Einweichwasser, Dat-teln mit Einweichwasser und dem Zitronensaft in einenMixer (Moulinette oder hnliches) geben und mixen, ,bis eine glatte Masse entstanden ist.

    Eine Springform (etwa 25 cm) mit Plastikfolie auslegenund mit etwa der Hlfte der Kuchenmasse fllen. DieMasse krftig andrcken, auf eine Kuchenplatte str-zen und mit dem Guss bestreichen. In der gleichen Artund Weise eine zweite Kuchenschicht herstellen, str-zen und ebenfalls mit dem restliche Guss bestreichen

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    Mai 2006Quellen

    This is intelligent Design?, http://www.newstarget.com

    Studie (Medizin) aus Wikipedia , die freie Enzyklop-die: http://de.wikipedia.org/wiki/Studie_%28Medizin%29

    Drug Trials: Its not so unusual, WDDTY E-newsbroadcast. 242 - 16 Mrz 2006

    Arthur Kaplan, Risky Business: Human Testing for aProfit, MSNBC.com. 20 Mrz 2006

    Eines der Londoner Medizinopfer verdiente ca. 90.000Euro als Medikamententester, stern shortnews, http://wwwshortnews.stern.de/shortnews.cfm?id=615227

    Human medical Experiments go terribly wrong inNightmare TGB1412 Drug Trial, NewsTarget.com, 15.Mrz 2006

    William Campbell Douglass II, MD, Trial und TerrorDailyDose vom 5. April 2006

    Star Lawrence, Eggs: Dietary Friend or Foe?, Web MDFeature Mrz 2006

    William Campbell Douglass II, MD, Eggs' EnormousHealth Benefits Daily Dose, 27. Mai 2005

    Chet Day, The Health Circus, http://chetday.com/blog/2005/10/healthy-carrot-cake.htm

    Lieber Leser ,

    zu Beginn dieser Ausgabe der pHakten mchten wir Ihnen ein Paar Zahlen prsentieren:

    5 Euro, das ist nach Vorstellung des Arbeit-gebervertreters Hundt die Summe, die demnchstals Praxisgebhr von uns allen gefordert werdensollte nicht pro Quartal, nein bei JEDEM Arztbesuch.Vorsorgemanahmen sind von diesem Handgeldausgeschlossen, denn sie sind hufig so eine ArtTrffner fr weitreichendere profitable Therapie-verfahren.

    13.000 US Dollar, das ist die Summe die jeder amerikanische Arzt nach Informationen aus demJournal of the American Medical Association (JAMA)

    alljhrlich von Pharmareferenten im Rahmen vonDirektmarketingmanahmen der Pharmaindustrieerhlt. Insgesamt 7,3 Milliarden Dollars lsst es sichdie Pharmaindustrie im Jahr kosten, rzte mit Hilfekostenloser Abendessen und sogenannter Fortbil-dungsveranstaltungen davon zu berzeugen, dieneusten (und meistens auch teuersten) Medika-mente zu verschreiben.

    Wie nicht zuletzt die Recherchen des stern ber dieMachenschaften von ratiopharm (Gute Preise guteProfite oder so hnlich) und anderen gezeigt haben,kann guten Gewissens angenommen werden, dass die

    Situation in Deutschland hnlich ist. Ach, brigens: Freie rztemuster sind in dieser Rechnung noch nicht ent-halten. Diese Geschenke ... verndern das Verord-nungsverhalten der rzte und widersprechen dem Hip-pokratischen Eid und Ethik, nur im Interesse der Pati-enten zu handeln, heit es in dem Beitrag des JAMA

    Rechen wir einmal nach Fr 13.000 Euro muss der sobeschenkte Arzt also entweder mit zehn bis zwlf Phar-mareferenten oder mit 2.600 Patienten reden (2600 x 5Euro = 13.000 Euro). Da kann man sich gut vorstellen,welches Gesprch profitabler ist. Und dann wird manauch ahnen, wer (einmal mehr) den Lwenanteil der

    Kosten einer drohenden Gesundheitsreform tragen wird.Die Pharmaindustrie ist es sicher nicht.

    Eine der Ursachen fr das bisher so grandiose Schei-tern unseres bestehenden Gesundheitssystems samtallen Reformen, habe ich in einem Artikel des HealthRangers Mark Adams gefunden, den ich Ihnen hier nicht vorenthalten mchte.

    Auerdem lesen Sie in diesen pHakten etwas darber...

    - wie tgliche Talkshows und Seifenopern das Gehirnverkmmern lassen,

    - wie die Vogelgrippe nun durch Masern und Zeckenabgelst wird

    - warum die deutsche Frau etwas einzigartiges ist,

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    - wie man ein gluten- und laktosefreies, kohlen-hydratarmes Haselnussbrot backen kann und

    - was Ryan Wilson macht (bzw. wer das berhauptist)

    Moderne Medizin: So tun, als ob

    Die moderne konventionelle Medizin, wie wir sie heutekennen, basiert in Wirklichkeit auf Vortuschung. rzteund Pharmaindustrie tun so, als ob sie Patienten ge-snder machten, indem sie ihnen Medikamente verab-reichen. Die Kontrollorgane (FDA, BfArM und EMEA )geben vor, die Sicherheit der ffentlichkeit zu scht-zen. Medizinische Fachzeitschriften tun so, als verf-fentlichten sie ausschlielich wissenschaftlich makel-lose Arbeiten. Die Pharmaindustrie gibt vor, sich nur um Sicherheit und das Leben von Patienten zu sorgen.Und Selbsthilfegruppen tuschen nur vor, eine Heilme-thode zu finden, whrend man in Wirklichkeit nicht sel-ten nur nach neuen Wegen sucht, um Patienten fr neuekonventionelle Therapieverfahren wie Medikamente,Operationen, Chemotherapie und Bestrahlung zu re-krutieren.

    Wie knnen wir erkennen, dass das ganze System nur auf Vortuschung und Heuchelei basiert? Angesichtsder Masse an schlampiger Wissenschaft, der Korrupti-on, des Betruges, der Interessenkonflikten und intel-lektuellen Unehrlichkeit, die das Bild der neuen Medi-zin prgen, gibt es nur einen einzigen Punkt der wirk-lich zhlt: die Resultate! Wrde die moderne Medizinwirklich funktionieren und nicht nur so tun - msstenwir dann nicht zu den gesndesten Menschen der Weltgehren?

    Wir zahlen immer mehr und mehr fr das Gesundheits-system, nehmen mehr Medikamente, lassen uns fter operieren und besuchen fter rzte und Krankenhu-ser, als je zuvor. Wenn diese Medizin aus operativenEingriffen und Medikamenten tatschlich funktionierenwrde, dann mssten wir die gesndeste Gruppe vonMenschen sein, die diese Erde je bevlkert hat!

    Wie aber sieht es denn wirklich aus? Wir werden im-mer krnker. Mit Ausnahme der groen Seuchen (Pest,Cholera usw.) hat es noch nie so viele Kranke oder Personen mit gesundheitlichen Beschwerden gegeben,wie heute. Und der Grund dafr? Ganz einfach: Medi-zin, wie sie heute praktiziert wird, besteht nur darin, sozu tun als ob.

    Und doch erscheint es auf den ersten Blick unwahr-scheinlich: Versucht uns wirklich jeder, etwas vorzuma-chen? Sehen wir uns die Sache doch mal etwas ge-nauer an:

    Die konventionell geprgten medizinischen (Hoch)Schulen und Universitten vermitteln angeblich Gesund-heit: In Wirklichkeit aber sind Krankheit, Diagnose und

    Therapieverfahren, die als Kombination aus Medika-menten und Operationen jede andere Behandlungsformausschlieen, alles, was auf dem Lehrplan steht. Wenschert es da, dass zu den ausgeklammerten medizini-

    schen Alternativverfahren immer auch jene gehren,die wirklich helfen?

    Die Kontrollorgane - das sind das Bundesinstitut fr Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und die eu-ropischen Arzneimittelbehrde EMEA mit Sitz in Lon-don - geben vor, die Pharmaindustrie zu regulieren ,whrend sie Sicherheit und Unversehrtheit der Brger schtzen. In Wirklichkeit aber vertreten sie eindeutigdie Belange der Pharmahersteller (und ihrer Profite) zuUngunsten der ffentlichen Sicherheit.

    Die gesetzlichen und privaten Krankenversicherungenbieten angeblich die Erstattung krankheitsbedingter Kosten, beschftigen sich aber in der Realitt eher da-mit, die bernahme solcher Kosten abzulehnen, wh-rend sie aber die Krankenhuser gleichzeitig durch eineverzgerte Abrechnung von Leistungen und sogenannteFallpauschalen an den Rand des Ruins bringen.

    Die medizinischen Fachzeitschriften stellen sich als die

    Hter der medizinischen Wahrheit dar, sind aber in der Mehrzahl nichts anderes als bezahlte Organe, die ber-wiegend Artikel ber die Vorteile von Medikamentenverbreiten. Rein zufllig werden diese Zeitschriften auchdurch die Pharmaindustrie finanziert (indem diese nm-lich ihre Werbeanzeigen vierfarbig und glnzend indiesen Journalen platzieren)

    Die Selbsthilfegruppen: sind angeblich (unter anderem)damit beschftigt, Geld zu sammeln und damit die Ent-wicklung eines Heilmittels gegen ihre spezielle Erkran-kung (wie z. B Brustkrebs) zu finden In Wirklichkeitbesteht ihr Interesse aber eher daran, ihre Krankheit

    als eine Mglichkeit zu nutzen, um Screening, Diagno-se und Behandlung eben dieses Leidens mit teurenMedikamenten oder medizinischen Verfahren zu pro-pagieren. Seltsamer Weise werden diese Heilmittelzufllig von denselben Firmen hergestellt, die dieseGruppen finanziell frdern.

    Die Chemotherapie: Diese hchst giftige Form der Krebstherapie eine Vergiftung des Patienten, die jedeForm von Heilung a priori erschweren drfte scheintder Heilung von Krebspatienten zu dienen. In der Rea-litt beseitigt es nur die Artefakte der Erkrankung, wh-rend es die inneren Organe des Krpers irreversibel

    schdigt und so eine endgltige Heilung der Betroffe-nen immer unwahrscheinlicher macht.

    Die Pharmaindustrie eine Vereinigung hufig dubio-ser Unternehmen - geben vor, fr das Wohl der ffent-lichkeit zu wirken, wie eine aktuelle Werbekampagneder forschenden Pharmaunternehmen uns Abend fr

    Abend im Fernsehen wei machen will, und verlangtvon uns abstrus hohe Preise fr Medikamente, um an-geblich Forschungsprojekte finanzieren knnen, mitdenen man Heilmittel fr die gesundheitlichen Proble-me von morgen findet (die brigens hufig genug vondiesen Firmen selber erfunden worden sind, um nochmehr Geld zu verdienen). Tatschlich betreibt die Phar-maindustrie lediglich das Geschft des DiseaseMongering, durch das man die Definitionen dessen,

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    was eine Krankheit ist, ins Unermessliche ausdehnenkann. Wenn man gesundheitliche Bagatellerkrankungenbzw. vollkommen normale biologische Prozessen (wiez. B. den Wechseljahren) zu einer richtigen Krankheithochstilisiert, kann man natrlich mehr Medikamentefr (bzw. gegen) diese Zustnde verkaufen.

    Die Betreiber klinischer Studien (s. dazu die pHakten04/2006), sogenannte Wissenschaftler, tun so, alsfhrten sie ehrliche und objektive klinische Untersu-chungen durch. Sie wissen allerdings sehr genau, waspassieren wird, wenn ihre wissenschaftlich belegtenErgebnisse nicht die sind, die von ihren Auftraggebern

    meistens der Pharmaindustrie erwartet werden: Mansetzt sie auf eine schwarze Liste und nabelt sie sovon Tropf der Forschungsmittel ab. Also tuschen sierichtige Wissenschaft vor, um ihre eigene Karriere zuschtzen. Ist es nicht wunderbar, dass bei klinischenStudien fast immer das herauskommt, was die Auftrag-geber erwartet haben?

    Die Publikumspresse: Egal ob Spiegel, Stern, Focusoder die unzhligen Organe der Regenbogenpresse -alle nehmen fr sich in Anspruch, ehrliche, objektiveund gut recherchierte Berichte ber Gesundheitsthemenzu liefern. Tatschlich plappern sie alle aber nur diePropaganda nach, die von den groen Werbekunden(unter ihnen natrliche auch mal wieder auch der Phar-maindustrie) verbreitet werden, ohne sich damit zu pla-gen, die Informationen kritisch oder skeptisch zu hin-terfragen. Und auch die federfhrenden Journalistengeben vor, Experten auf dem Sachgebiet zu sein, wh-rend sie in Wirklichkeit oft genug bei Themen wie Er-

    nhrung, menschliche Physiologie oder die Wahrheitber das Geschft mit der Gesundheit Analphabetensind .

    Die Psychiater: Auch diese Gruppe professioneller Krankbeter tut so, als wrde man Kindern mit Verhal-tensstrungen helfen, indem man sie mit wirksamen

    Amphetaminen wie Ritalin vollstopft und das alles auchnoch als Therapie verkauft. Nachdem sie ihre Seele andie Pharmaindustrie verkauft hat ist auch die Fachrich-tung der Psychiatrie nicht mehr, als eine Drogendealende Gruppe von Medizinern , die an Miss-handlungen von Kindern und Erwachsenen beteiligt ist.

    Ihre beste Leistung? Kinder mit einer fiktiven Erkran-kung zu diagnostizieren, fr die es weder eine physio-logische noch eine pathologische Basis gibt.

    Die Schul - Mediziner: Sie geben vor, Patienten zubehandeln, die unter einer chronischen Erkrankung lei-den, wobei diese so genannte Behandlung oft nicht mehr ist, als eine Belastung des Patienten mit gefhrlichensynthetischen Chemikalien (apothekenpflichtigen Me-dikamenten). Ihre eifrige Verordnungspraxis bei einer nicht enden wollenden Reihe Beschwerden ist nichtwirklich als Medizin und erst recht nicht als Heilkun-de, sondern nur als legalisierter Handel mit Drogen zubezeichnen. Wirklich gute rzte helfen dem Patienten,seine Gesundheit in die eigene Hnde zu nehmen undverordnen Medikamente nur als allerletzten Ausweg

    Die Patienten: Ja auch wir sind ein Teil des So tun alsob Spiels. Zu viele von uns tun so, als wre der Ver-zehr einer Schssel Salat in der Woche gesunde Er-nhrung oder der Spaziergang durch das nchste Ein-kaufszentrum Sport und dass die Einnahme einesMultivitamin und Mineralstoffprparates von Aldi oder Lidl unsern Bedarf an Nhrstoffen deckt: Offensichtlich

    ist es sehr viel einfacher, nur vorzugeben, dass manetwas fr seine Gesundheit mache, als es wirklich auchzu tun.

    Die Wirtschaftsexperten tun auch hin und wieder so,als ob. Sie tun so, als ob die ganze wirtschaftliche Akti-vitt auf dem Gebiet der Gesundheitsindustrie dieVerkaufszahlen fr Medikamente, die Krankenhaus-besuche, operative Eingriffe und Arztrechnungen zur Wirtschaft beitragen, weil sie das Bruttosozialprodukterhhen. Alle Jahre wieder tun die Wirtschaftsexpertenso, als wren steigende Gewinne der Pharmaindustrieoder die Zunahme von privaten Fachkliniken und Arzt-

    praxen Anzeichen eines wirtschaftlichen Wachstums.Wenn wir alle durch Krankheit reich wrden, dann ge-hrten wir vermutlich zu den reichsten Nationen der Welt.

    Daher erscheint es nur logisch, wenn auch unserePolitiker jetzt so tun, als wren sie ernsthaft mit einer Reform des Gesundheitswesens beschftigt. DieseReform soll angeblich die Gesundheitskosten mit Hilfedes altbekannten Taschenspielertricks senken, bei demdie Kosten an jene Gruppe weitergereicht werden, dieber die wenigsten Lobbyisten verfgt. (Eine Frage amRande. Wer das wohl sein drfte?) Und wenn das alles

    erledigt ist, werden die Politiker sich hinstellen und sotun, als htten sie dem Mann von der Strae geholfen. Auch die Medien werden dann ihre angeblich objekti-ven Berichte ber die Krise des Gesundheitssystemsliefern, verfasst von den Journalisten, die so tun, alswssten sie etwas davon.

    Die konventionelle Medizin lebt in einer Fantasiewelt.Whrend Krebsgruppen, Forscher und die Pharmain-dustrie mehr Gesundheit und Lebensqualitt verspre-chen, sieht die Realitt vollkommen anders aus. Schonheute haben in den USA die zunehmende Zahl chroni-scher Erkrankungen und steigende Gesundheitskosten

    groe Industriefirmen wie z. B. General Motors an denRand des Ruins getrieben, whrend im gleichen LandeHunderttausende US Brger an den Nebenwirkun-gen von Medikamenten sterben. In den USA ist die kon-ventionelle Medizin Todesursache Nummer 1, der je-des Jahr mehr als 750.000 Amerikaner zum Opfer fal-len: Tod durch Medikamente, durch Krankenhuser,durch iatrogene (vom Arzt bewirkte) Zwischenflle!

    Das ist die bittere Realitt auch fr den Rest der zivi-lisierten westlichen Gesellschaft. Vielleicht ist es end-lich Zeit, damit aufzuhren, uns selber etwas vorzuma-chen. Vielleicht ist es auch an der Zeit, dass die kon-ventionelle Medizin endlich damit aufhrt, Arzt zu spie-len und ihren Patienten mit natrlichen, sicheren undeffektiven Therapien hilft, die wirklich funktionieren.

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    Denn wenn erst alle Patienten mit Hilfe der Medikamen-te gettet sind, wird es schwer fallen, so zu tun, alsknnte wir sie zurckbringen.

    Schlielich und endlich: Gesundheit ist zwar wertvoll,aber selten teuer. Die Medizin hingegen, die wir zur Rettung unseres Gesundheit einsetzen, ist teuer aber selten wertvoll!

    TV- Talkshows und Soaps lassen das Gehirnverkmmern

    Hin und wieder verfge ich ber die Zeit, einen Blick indie tglichen Talkshows und Seifenopern im deutschenFernsehen zu werfen. Immer wieder bin ich berwltigtdavon, wie wenig Hirn, wie wenig Talent man heutehaben muss, um sich zum Narren fr Andere machenzu drfen sei es mit einer tragenden Rolle in einer Herz-Schmerz-Schnulze oder als Gast eines Nach-mittagstalks zum Thema Hilfe die Schwester mei-ner Mutter ist meine Tante! Und immer schon war ichder Meinung, dass eine permanente Berieselung mitdieser Art Unterhaltung auf die Dauer weder fr denGeist noch fr die Seele gut sein kann.

    Nun sind meine Befrchtungen endlich besttigt wor-den: Der gewohnheitsmige Konsum von derartigenmedialen GAUs (grter anzunehmende Unsinn) lsstwirklich das Gehirn verkmmern. Eine Untersuchungmit 289 lteren Frauen ergab, dass Seniorinnen, dienach eigener Angabe am liebsten Talkshows und Seifen-opern sahen, bei Tests ihrer Denkfhigkeit deutlichschlechter abschnitten (Southern Medical Journal, 2006;

    99: 226-33)Bleibt nur noch eine Frage: Lassen diese Fernsehsen-dungen wirklich unser graue Masse eintrocknen, oder sind die Fans dieser Sendungen a priori schon mit we-niger leistungsfhigen Gehirnen ausgestattet worden?

    Nach Vogelgrippe und Masern nun wieder dieZecken

    Das Geschft mit den saisonalen (jahreszeitlichbedingsten) Impfungen scheint immer attraktiver zu wer-den. Nachdem die bisherigen Bedrohungen Grippe undVogelgrippe mangels Masse erst einmal bis in denHerbst vertagt wurden, um sptestens mit der erstenSchwalbe, die nach Afrika zurckkehrt, wieder aus der Schublade gezogen zu werden, konzentrieren sich dieMedien nun auf neue Bedrohungen: einer Masern-epidemie in Nordrhein-Westfalen sowie einer (erneu-ten) Ausweitung der gefhrlichen Zecken FSME Ge-biete in Bayern und Baden - Wrttemberg.

    Die Warnung vor einer Masernepidemie im Ruhrge-biet ist nach Auffassung von Hans Tolzin in seinemimpf-report Newsletter vom 1. Mai 2006 ... in erster Linie das Ergebnis einer PR-Kampagne des Berufsver-bandes der Kinder- und Jugendrzte. Dieser Verbandfllt seit Jahren durch eine vllig einseitige und industrie-nahe Impfpropaganda auf. Da die Influenza-Impfungsich fr diese Saison erledigt hat und die Vogelgrippe-

    Panikmache abzuflauen droht, besteht aus PR-Sicht dieGefahr einer Saure-Gurken-Zeit des Impfens. Da dieFSME-Aktion erst langsam im Anrollen ist, muss ebenschnell eine angebliche Masern-Epidemie her.

    "Masernwellen" treten immer wieder auf, sind eine Er-scheinung der Natur und auch durch Massenimpfun-gen offensichtlich nicht zu verhindern. Bei denKomplikationsfllen sollten wir etwas genauer darauf achten, ob sie nicht eher das Ergebnis von Sympto-men unterdrckenden Medikamenten als der Infektionsind. Auch sonstige Faktoren, die zu einer Komplikati-on beitragen knnen, sind durchaus untersuchenswert(wenn auch nicht fr die "Masernvirenjger").

    Und die Zeckenfrage nun dieses Thema haben wir inden pHakten 06/05 bereits ausfhrlicher behandelt. Undan der dort geschilderten Situation hat sich auch seit-dem nicht wirklich etwas gendert : Nach wie vor gehtvon der ebenfalls durch die Zecken bertragenen Lyme- Borreliose eine weitaus grere Gefahr aus, als vonder seltener auftretenden Frh-Sommer-Meningo-En-zephalitis (FSME). Pech nur, dass gegen die Lyme-Krankheit kein Impfstoff hilft, der man den zuvor ver-ngstigten Menschen als medizinische Vollkaskoversi-cherung verkaufen kann.

    A apropos Vogelgrippe: Die folgenden Links knntenauch fr die Leser der pHakten von Interesse sein.Klicken Sie doch einfach mal rein!

    Unter http://www.neue-impulse-treff.de/projekte.php gibtes die Mglichkeit, gratis oder wenn gewnscht ge-gen eine kleine Spende eine etwa einstndige Repor-

    tage mit dem Titel Vogelgrippe H5N1 antwortet nicht auf DVD zu bestellen. Die Reportage unterscheidetsich denn auch deutlich von der blichen oberflchli-chen Abhandlung des Themas in den bekannten Medi-en. Sie gibt einen guten berblick ber zahlreiche Wi-dersprche der offiziellen These, dass das Vogel-grippevirus fr Mensch und Tier gefhrlich sei und dar-ber hinaus zu einem tdlichen Supervirus mutieren undMillionen von Menschen tten knne und beleuchtetedie mglichen Hintergrnde fr die Pandemie-Panik-mache. (Hans Tolzin)

    Wer ber einen Breitband Internetnetanschluss (DSL)

    und eine Flatrate verfgt, kann den gesamten Film (er dauert etwa 60 Minuten) unter der URL http://www.zentrum-der-gesundheit.de/zentrum/petition.htmlauch online betrachten.

    Bei dem folgenden Link knnen alle Menschen ausDeutschland eine Online-Petition an den DeutschenBundestag unterschreiben, welche sich gegen einegeplante "Zwangsimpfung gegen Vogelgrippe" richtet.Um diese Petition hat es schon einigen Wirbel gege-ben, der dazu fhrte, dass das zugehrende Diskus-sionsforum geschlossen wurde. Es ist aber weiterhinmglich, die Petition zu unterzeichnen:ht tp: / / i tc .napier.ac.uk/e-Pet i t ion/bundestag/view_petition.asp?PetitionID=106/

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    Deutsche Frau, Du bist anders

    Nun endlich kann beweisen werden, was eigentlichkeiner wirklich beweisen wollte: Die deutsche Frau ticktnicht nur vollkommen anders, als der deutsche Mann,ihre Physiologie scheint auch grundverschieden von der anderer Frauen auf der Welt. Das zumindest ergibt eine

    interne Mitteilung, die ein Hersteller von strogen-prparaten an mehre Tausend deutsche Gynkologenversendet hat. Tenor der Mitteilung: Die Ergebnisse der Womens Health Initiative - Studie wren fr die deut-sche Frauen nur von sehr begrenzter Relevanz

    (Zur Erinnerung:; Die Womens Health Initiative - Stu-die hatte 2003 weltweit erhebliche Einbrchen auf demGebiet der Hormonersatztherapie ausgelst, nachdemman erkannte, dass die Gabe von strogen undProgestin das Risiko fr eine Schlaganfall nach Wech-seljahren deutlich erhhte und Wahrscheinlichkeit ei-ner Demenzerkrakung nahezu verdoppelte. Vom erhh-

    ten Brust- und Gebrmutterkrebsrisiko wollen wir hier gar nicht reden)

    Quelle dieser seltsamen Information war ein Fax desChefarzts der Frauenklinik am Klinikum Aschaffenburg,Prof. Dr. Alexander T. Teichmann. Das Fax enthielt auchein Handout das rzte kopieren und an ihre Patien-ten weitergeben sollten. Anfangs hatte Professor Teich-mann noch bestritten, Urheber der Mitteilung gewesenzu sein und den Schwarzen Peter an die Firma Scheringweitergereicht, die zugab, die Botschaft ohne Wissendes Professors verbreitet zu haben. Offensichtlich hat-te der Gynkologe und Mitglied des Bundesverbandes

    der Frauenrzte Deutschlands pltzlich Angst vor der eigenen Meinung bekommen. Und damit hatte er ganzoffensichtlich Erfolg: Denn wie ein Kollege, der Bremer Gesundheitswissenschaftler Professor NorbertSchmacke im Mrz 2006 beklagte, verordnen deutscheGynkologen jhrlich immer noch 34 Millionen Tages-dosen der umstrittene Arzneimittel. Immer noch befr-wortet ein Drittel der rzte die Hormonersatztherapie,und sogar 80 % halten deren Risiken fr total berbe-wertet. Risiken? Welche Risiken? Deutsch Frauen sinddoch anders!

    Das Rezept des Monats:

    Haselnuss - Brot

    von Chef Oscar Umahro Cadogan

    Das nun folgende Rezept erfllt die Anforderungen ei-ner laktose- und glutenfreien, surearmen, veganen,vegetarischen und entzndungshemmenden Kost mitniedrigen glykmischen Index.

    Das Brot ist Scheibe fr Scheibe so nahrhaft und wohl-schmeckend wie ein Vollkornbrot, aber es enthlt keinGetreide, wodurch es auch fr Personen essbar ist, dieunter einer Glutenunvertrglichkeit leiden oder die einekohlenhydratarme Dit einhalten wollen. Der hohe An-teil an Leinsamen liefert groe Mengen an Omega 3-Fettsuren und Phytostrogenen (pflanzlichen Hormo-

    nen)

    Versuchen Sie ruhig einmal, das Brot mit geraffeltemGemse, grnen Krutern oder auch einem Spritzer (thailndischer) Fischsauce zu verbessern.

    Das Brot sollte in einem geschlossene Plastikbeutel imKhlschrank aufbewahrt werden, wo es sich 3 4 Tage

    hlt, damit es nicht schal wird.Zutaten

    125 Gram fein gemahlener Leinsamen

    3.5 dl kaltes Wasser

    3 El. Olivenl extra virgine

    1 TL. (mit jodhaltigen Algen angereichertes) Meersalz2 El. Braunen Reisessig

    1 El. Tamari

    1 El. Honig

    1 TL Kuminsamen, gerstet und fein gemahlen1 TL Fenchelsamen, gerstet und fein gemahlen

    1 TL Koreandersamen, gerstet und fein gemahlen

    500 Gramm fein gemahlene Haselnsse

    Zubereitung

    Leinsamen, Wasser, Olivenl, Salz, Reisessig, Tamari,Honig, Kumin-, Fenchel- und Koreandersamen in eineSchale geben und gut vermischen

    Unter stndigen Rhren die Haselnsse zugeben. DenTeig zwei bis drei Minuten durchkneten, bis sich dieHaselnsse gleichmig verteilt haben

    Den Teig in eine mit Backpapier ausgelegte Kasten-form von etwa 1 Liter geben und alles bei 200 GradCelsius fr etwa 1 Std. backen

    Das Brot bei Raumtemperatur auskhlen lassen

    Was macht eigentlich ... Ryan Wilson?

    Ryan Wilson, werden Sie fragen, wer ist den RyanWilson berhaupt?

    Sehen Sie, so schnell vergeht irdischer Ruhm.

    Ryan Wilson ist der Mann, der nach einer klinischenMedikamentenstudie im Mrz 2006 ins Koma gefallenwar und als letzter Geschdigter noch m Krankenhausbleiben muss. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird er dortauch ein Paar Finger und Zehen zurcklassen, da sichseine Hnde und Fe als Folge der Studie (oder viel-leicht auch der Versuche zur Schadensbegrenzung nachdem Debakel) schwarz verfrbt hatten. Teile der Glied-maen sind irreversibel abgestorben und mssen nunvermutlich amputiert werden Wilson war die Testper-son, die nach der Gaben eines experimentellen Medi-kaments am schwersten in Mitleidenschaft gezogenworden war, seine 5 Leidensgenossen haben den Ortdes Geschehens schon lange (und offensichtlich voll-stndig) verlassen.

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    Wie die behandelnden rzte angeben, wird sich der Aufenthalt ihres Patienten, der mit dem Honorar fr seine Ttigkeit eine Reise und eine Fhrerschein be-zahlen wollte, wohl noch bis zu 6 weitere Monate imKrankenhaus bleiben mssen. Wie das Inform-ationsdienstleistungs-, Nachrichten- und Medienunter-nehmen Bloomberg.com vor kurzem berichtete, knn-

    ten auch die restlichen 5 Testpersonen, die das Medi-kament erhalten hatten, fr den Rest ihres Lebens unter den Folgen der Studie leiden. Denn offensichtlich hatdie Substanz mit dem Namen TGN 1412 das Immun-system der Betroffenen geschdigt, und sie somit lang-fristig anfllig fr Erkrankungen wie rheumatoide Arthritisund Lupus erythematodes gemacht. Vier der Betroffe-ne sind immer noch arbeitsunfhig und man hat ihnengeraten, sich wegen ihres angegriffenen Abwehrsy-stems nur wenig in der ffentlichkeit zu bewegen. Pi-kant ist in diesem Zusammenhang sicher die Tatsache,dass man beabsichtigt hatte, TGN 1412 auch als Medi-kament GEGEN rheumatoide Arthritis und Lupuserythematodes auf den Markt zu bringenNach wie vor ist nicht endgltig geklrt, was genau zudiesem offensichtlichen Debakel gefhrt hat. Aber nur fr den Fall, dass Sie sich wundern: Wahr ist, dass dieSubstanz mit Namen TGN 1412 auch zur Behandlungder rheumatoiden Arthritis eingesetzt werden soll. Falschhingegen ist die Annahme, dass TGN 1412 wirkt, in-dem es dafr sorgt, dass die rheumabefallenen Gelen-ke einfach schwarz werden und abfallen!

    Und damit wird es wieder einmal Zeit fr eines meiner Lieblingszitate: rzte schtten Medikamente, von de-

    nen sie wenig wissen in menschliche Krper, von de-nen sie noch weniger wissen, um damit Krankheiten zubehandeln, von denen sie gar nichts wissen Voltaire,franzsischer Autor der Aufklrung, 1694 1778.

    Quellen

    American Student Medical Association & Journal of the American Medical Association (JAMA)

    Pretend Medicine. Lets play doctor, NewsTarget.comvom 21. April 21006

    Hans Tolzin, Nur keine Sauregurkenzeit: Masern wie-der auf Vormarsch?, impf-report Newsletter AusgabeNr. 15/2006 vom 1. Mai 2006, http://www.impf-report.de/

    jahrgang/2006/15.htm

    TV SOAPS: Its brainwashing stuff WDDTY- E-newsbroadcast.252 -27. April 2006

    HRT: It kills you, but first it makes you mad, WDDTY -E-NEWS BROADCAST No.45 - 25 Juli 03

    Frauenrzte ignorieren Risiken von Hormonprparaten,VITAL 21.03.2006

    UK Drug Trial Victim May Lose His Fingers, Toes; BBCNews April 16, 2006

    London Drug Trial Victims May Be Ill for Life, LawyersSay.", Bloomberg.com. April 21, 2006.h t t p : / / w w w . b l o o m b e r g . c o m / a p p s /news?pid=10000102&sid=aA5_wHbUgT2g&refer=uk

    Juni 2006

    Lieber Leser

    Zwei Meldungen haben in den letzten Tagen meine Aufmerksamkeit erregt . Diese Meldungen stammenaus unterschiedlichen Quellen in den USA und Deutsch-land

    Zwischen 1993 und 2002, so berichtet die New YorkTimes in ihrer Ausgabe vom 5, Juni 2006, ist in denUSA die Zahl der Verordnungen von antipsychotischenMedikamenten bei Kindern und Jugendlichen um500 % gestiegen und das trotz der groen Anzahlmglicher gefhrlicher Nebenwirkungen dieser Medi-kamente, die neben physischen Problemen wie einemerhhte Risiko fr Diabetes, Gewichtszunahme undHerzproblemen auch Verhaltensstrungen und ein er-hhtes Selbstmordrisiko beinhalten knnen.

    Wie der Informationsdienst Dr. Watson (http://food-detektiv.de) in seinem Food News vom 8. Juni - alsonur drei Tage spter - berichtet, hat der Kieler Toxikolo-ge Hermann Kruse Warnhinweise auf bunten Bonbonsgefordert. Er reagierte damit auf Analysen im Auftragdes Informationsdienstes Dr. Watson Food News, dieteilweise hohe Gehalte an Aluminium erbracht haben.Das Leichtmetall steht im Verdacht, Aufmerksamkeits-strungen und Lernschwchen zu frdern und langfri-stig das Risiko fr die Alzheimerschen Krankheit zu er-hhen.

    Nun muss man schon ein rechter Schelm sein, um ei-nen Zusammenhang zwischen diesen beiden Nachrich-ten herzustellen. Allerdings: Wie ich selber anlsslichverschiedener USA Besuche herausgefunden habe,sind die Swarenregale in den USA genau so bestckt,wie in Deutschland, auch amerikanische Kinder essenheute schon Produkte von Storck und Haribo. Und auchin Deutschland nimmt die Zahl der Kinder zu, denenwegen Aufmerksamkeits- und VerhaltensstrungenMedikamente verordnet werden.

    Und wenn man dann schon einen Tag spter erfhrt,dass der Swarenhersteller Haribo die Produktions-

    verfahren seines Uralt Klassikers Stafetten (einemeiner bevorzugten Sorten dieses Herstellers) vern-dern will, um den Aluminiumgehalt drastisch senken zuknnen, dann knnte auch dem gutglubigsten Zeitge-nossen das eine oder andere Licht aufgehen. Dennselbst, wenn Haribo nicht fr den galoppierenden Ver-fall der Psyche unserer Kinder verantwortlich sein soll-te zumindest erklrt der Sachverhalt das immer fter etwas planlose Verhalten eines beliebten deutschen TV-Moderatoren, der tagtglich mit Gummibrchen,Lakritzschnecken und anderem Getier verkehrt. (Ir-gendwo glaube ich auch schon gelesen zu haben, dass

    eine Aluminiumbelastung den Verlust des Haupthaaresbeschleunigen kann). Und vielleicht schlgt ja dem-nchst auch ein deutscher Comedian der Firma ein-mal vor, angesichts dieser Neuigkeiten ihren Werbe-spot zu modifizieren

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    Haribo macht Kinder froh und Big Pharma eben-so

    Wer nun glaubt, dass mit diesem Beitrag unser allmo-natlicher Angriff auf die Pharmaindustrie erledigt ist, der hat sich zu frh gefreut auch in dieser Ausgaben der pHakten wollen wir wieder frisch fromm frhlich frei auf unsere Lieblingsgegner eindreschen vielleicht nimmtman uns ja endlich einmal zur Kenntnis! Und nebendem Beitrag zu Thema Disease Mongering - was da-mit gemeint ist, erfahren Sie in wenigen Minuten ent-hlt diese Ausgabe der pHakten die folgenden Themen

    - Die Krankheitskrmer: wie die Pharmaindustrie zuSteigerung ihres Umsatzes Krankheiten erfindet

    - Unser Freund, die Sonne

    - So trainiert man Krper und Geist ganz ohneMuckibude

    - Sardinen eines der gesndesten Nahrungsmittel

    berhaupt- Pizzabestellung im Jahre 2015

    - Fuballschuhe eine giftige Angelegenheit

    Die Krankheitskrmer: wie die Pharmaindustriezu Steigerung ihres Umsatzes Krankheitenerfindet

    Pharmazeutische Firmen erfinden systematisch Erkran-kungen um mehr von ihren Produkten verkaufen zuknnen und verwandeln auf diese Art und Weise ge-sunde Menschen in Patienten, was fr viele Betroffenemit zustzliche Gefahren verbunden ist - das ist dieBotschaft, die in einer Spezialausgaben der frei imInternet zugnglichen Fachzeitschrift, dem PublicLibrary of Science Medicine (PLoS) verbreitet wurde.

    Wie die Sonderausgabe der PLoS, herausgegeben vonDavid Henry von der Newcastle Universitt in Austra-lien und Ray Moynihan, einem australischen Journali-sten berichtet, sind Erkrankungen wie die sexuelleDysfunktion der Frau, die Aufmerksamkeitsstrung

    ADHD und das Restless Leg Syndrome von den Phar-maherstellern in der (wohl berechtigten) Hoffnunggepuscht worden, grere Mengen ihrer Medikamenteabzusetzen.

    Auch andere banale Beschwerden, die wie Beschwer-den der Wechseljahre eine normale Folge des Lebenssind, werden vermehrt medikalisiert, whrend Risiko-faktoren wie erhhte Cholesterinwerte oder dieOsteoporose nach Aussagen der Autoren als eigenstn-dige Erkrankungen dargestellt werden.

    Disease Mongering - so wird dieses Procedere ge-nannt - macht gesunde Menschen zu Patienten, ver-schwendet kostbare Ressourcen und bewirkt iatrogene(medizinisch induzierte) Schden, sagen sie. Genau

    so, wie die dahinter stehenden Marketingstrategien stelltauch das Disease Mongering eine weltweite Heraus-forderung fr alle dar, die an Gesundheit interessiertsind und bedrfen ebenso einer weltweiten Gegen-reaktion.

    rzte, Patienten und Selbsthilfegruppen mssen mehr darauf achten, dass die Pharmaindustrie derartigeSchritte unternimmt und es wird mehr Forschung dar-ber bentigt, wie die Erkrankungen dargestellt wer-den, so die Autoren.

    Denn oft genug sind Kampagnen, die ber eine Er-krankung informieren, von den Herstellern jener Medi-kamenten finanziert worden, die zufllig gegen dieseErkrankung helfen und dienen daher hufig mehr dazu,Medikamente zu verkaufen, als ber Krankheitsvor-beugung und Gesundheitsfrsorge zu informieren,schreiben sie.

    Besonders stark hervorgehoben werden in der Publi-kation der Public Library of Science Medicinedie so-genannten sexuellen Funktionsstrungen von Mnnernund Frauen. Die Hufigkeit dieser Probleme bei Frau-en ist stark bertrieben dargestellt worden, um einenneuen Markt fr viagrahnliche Medikamente fr Frau-en zu schaffen. Zugleich versuchen es die Hersteller von bereits erhltlichen potenzsteigernden Mitteln wieViagra und Cialis, den Kreis der Personen, die ursprng-lich als Nutznieer der Medikamente gedacht waren -Patienten mit krankheitsbedingten Erektionsstrungen

    auf alle Mnner auszudehnen, die ihre Leistungsf-higkeit auf diesem Gebiet als nicht gengend befin-den.

    Schon hat die aggressive Vermarktung von Viagra undCo. auch Deutschland erreicht und es sollte mich nichtwundern, wenn der Viagra Werbetrger in den Fern-sehspots, der Fuballer Pele, nicht im Kielwasser der Fifa WM bald wieder in unserem Wohnzimmer zusehen sein drfte.Eine der frhesten, umfangreichsten und profitabelsten

    Aktionen des Disease Mongering stellt ohne Zweifeldie Erfindung der weiblichen Menopause und derenBefrderung von einem normalen Erscheinungsbild des

    Alterungsprozesses zu einer Strung mit Krankheits-wert dar. Wie bse Zungen vermutlich nicht ganz zuUnrecht behaupten, begann alles damit, dass es der Pharmaindustrie 1957 gelungen war, das weiblicheGeschlechtshormon strogen zu synthetisieren . Auf der Suche nach einem Verwendungszweck fr diesesProdukt kam man dann rasch auf die Idee, die Meno-pause zu einem behandlungsbedrftigen Zustand zumachen und verkaufte mit diese Dreh 50 Jahre langUnmengen an Hormonspritzen, -pillen und -pflastern.Inzwischen haben sich alle Beteiligte offensichtlich sosehr an diese Aktion gewhnt, dass sie auch nicht mitdem Hinweis auf mgliche und schwere gesundheitli-che Gefhrdung der Frauen zu stoppen sind (siehe dazuauch die pHakten vom Mai 2006).

    Zum Glck ist es der Pharmaindustrie in Deutschlandnoch nicht gestattet, direkt beim Verbraucher fr rezept-pflichtige Medikamente zu werben wie das in den USAbereits der Fall ist. So sind wir zumindest im Momentnoch - vor dem Grbsten geschtzt, auch wenn manbei uns ebenfalls schon in einigen Fllen vom DiseaseMongering reden kann

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    Zu den beliebtesten Leiden der Krankheitskrmer so knnte man den Begriff Disease Mongering sinnge-m bersetzen gehren die folgenden Beschwer-den/Symptome/Zustnde:

    1. die Menopause

    Symptome: Hitzewallungen, nchtliche Schweiaus-

    brche und Verlust der Libido.Kritik: Zu hufig als Teil einer Strung medikalisiert,obwohl es sich um einen ganz natrlichen Prozess han-delt.

    Wie bereits erwhnt, die bisher erfolgreichste - undvermutlich auch gefhrlichste Aktion von DiseaseMongering, da die zur Heilung haufenweise verord-neten Medikamente synthetische Hormonprparate

    deutlich und nachweislich das Risiko fr Krebserkran-kungen, Herzinfarkt und Schlaganfall erhht haben. Eineausfhrliche Darstellung der Affre Hormonersatz-therapie finden Sie in dem Buch Osteoporose My-then, Manahmen, Medikamente (4Flamingos Verlag,Rheine)

    2. das Reizdarmsyndrom (IBS)

    Symptome: Verstopfung, Krmpfe und Durchflle

    Kritik: Von den Medikamentenherstellern als ernste undbehandlungsbedrftige Erkrankung hochstilisiert, ob-wohl es sich eher um ein banales Problem handelt. Auchhier soll in der Vergangenheit nicht alles ohneKollateralschden abgegangen sein: Wie in dem BuchSelling Sickness" von Ray Moynihan und Alan Cassels(2005, Allen & Unwin) beschrieben wird, fhrte die Ein-nahme der Medikamente gegen diese Erkrankung ineinigen Fllen dazu, dass der Stuhl der Betroffenen sohart wurde dass er den Darm platzen lie. 2000 erregteeines dieser Medikamente, das Prparat Lotronex der Firma GlaxoSmith Kline, die Aufmerksamkeit der ame-rikanischen Food and Drug Administration, da es in denneun Monaten seit Einfhrung des Prparats unter Pa-tienten mit einem IBS zu einer deutlichen Zunahmevon Krankenhauseinweisungen und Todesfllen gekom-men war.

    3. Sexuelle Funktionsstrungen

    Symptome: Impotenz des Mannes, Mangel an Libidobzw. Schwierigkeiten bei der Erregung von Frauen

    Kritik: Medikamente wie Viagra werden nicht aus-schlielich zur Behandlung der Impotenz als Folge ei-nes medizinischen Grundleidens, sondern als potenz-frderndes Produkt fr alle verwendet, die ihre Virili-tt steigern wollen.

    Pfizer, der Hersteller von Viagra, gab in den Jahren 1999 2001 mehr als 303 Millionen Dollars fr die Viagra Werbung aus, in der hufig junge Sportler eingesetztwurden und erreichte so, dass besonders die Alters-gruppe von 18 45 Jahren zu den treuesten Abneh-mern von Big Blue gehrte. So gelang es, die Alters-grenze des Prparats zu berwinden, aber leider er-reichte man auch mit dieser Werbung nicht die 50 %

    der Bevlkerung, die weniger Interesse an der Erektionsfhigkeit hatten die Frauen. Der Versuch vonPfizer, fr diesen bisher unerschlossenen Markt eine

    Art rosa Viagra zu entwickeln, scheiterte: Man hattezwar mit der femininen sexuellen Dysfunktion (FSD)das passende Krankheitsbild gefunden, aber das pas-sende Medikament wollte einfach nicht funktionieren.

    4. Osteoporose

    Symptome: Verlust von Knochenmasse, besondershufig ausgeprgt bei Frauen nach der Menopause

    Kritik: Wird als eine eigenstndige Erkrankung darge-stellt, obwohl es sich eigentlich nur um einen Risikofak-tor fr Knochenbrche handelt. Auch hier muss man inDeutschland einen Trend dahin beobachten, vermehrtKufer fr Osteoporosemedikamente, aber auchNahrungsergnzungsmittel wie Kalziumprparate zugewinnen. Der Einstieg in dieses Karussell ist oft ge-nug eine Bestimmung der Knochendichte die vom

    freundlichen Apotheker vorgenommen wird (und denBegriff Knochendichtemessung nicht ansatzweiseverdient), und fhrt, so der Verbraucher Glck hat nur dazu, dass er sein Geld fr ein wirkungsloses Kalzium-prparat ausgibt. Schlimmstenfalls hingegen kann espassieren, dass dem Betroffene kostspielige und weit-gehend wirkungslose Medikamente verordnet werden,die sogar zum Teil die Festigkeit der Knochen negativbeeinflussen.

    5. Restless Leg Syndrom

    Symptome: Zwang, vor allem Nachts wegen Miss-empfindungen seine Beine bewegen zu mssen

    Kritik: Die Hufigkeit eines relativ selten vorkommen-den Zustandes ist von den Medien zusammen mit der Notwendigkeit einer Behandlung bertrieben dargestelltworden. Vermutlich liegt die Zahl der Patienten, die un-ter einer schweren und behandlungsbedrftigen Formdes Restless Leg Syndroms leiden weit unter den 10 %Betroffener, von denen die Hersteller von Medikamen-ten gegen dieses Symptom ausgehen. Allerdings bie-tet das Restless Leg Syndrom eine Reihe von Fakto-ren, die sich hervorragend fr eine Verffentlichung inder Regenbogenpresse eignen: Eine Geschichte voller Dramatik, eine schwere, aber von der Umwelt nichtgewrdigte gesundheitliche Krise, eine beeindrucken-de (Leidens-)Geschichte, unwissende oder ignorante

    rzte und eine wundersame Heilung.

    Wie sieht die Zukunft des Disease Mongering aus?

    Welche Art medizinischer Strungen werden in denkommenden Monaten und Jahren bei Millionen neuer Patienten diagnostiziert werden? Diese Frage beant-wortet der Arzt und Mitbegrnder des GesundheitsblogsCritical Condition, Dr. Richard Lippin wie so:

    Ich denke, alles was mit Schmerzen, Erschpfung undStress zu tun hat. Die ersten beiden stehen im engenZusammenhang mit der medikamentsen Behandlungder Altersbeschwerden von Baby-Boomern und dasdritte Symptom - Stress beruht auf der recht realen

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    Angst, die Menschen wegen einer Reihe weltweiter undnationaler Megatrends empfinden und die Anlass zuDepressionen und Angst geben knnen globale Er-wrmung, Kriege, wirtschaftliche Zusammenbrche,politische Korruption usw. Aber Pillen sind nicht die rich-tige Antwort auf diese Probleme. Die richtige Reaktionbesteht darin, vernnftige politische Fhrer zu whlen.

    Fr die Untiefen, die vor uns liegen, gibt es keine Medi-zin.

    Unser Freund, die Sonne

    Mit diesem Beitrag aus der Ausgabe des Journal of the National Cancer Institute vom 7, Februar 2006mchte ich noch einmal ein Thema aufgreifen, das wir bereits in den pHakten vom Januar 2005 behandelthatten die angeblichen gesundheitlichen Gefahrendurch Sonnenlicht.

    Dass Sonnenlicht fr unsere Gesundheit und beson-ders fr unser Haut schlecht sein soll, gehrt zum All-gemeinwissen. Und sicher ist es auch wahr, dass zuviel Sonne uns schaden kann - schlielich kann mansich auch mit zu viel Wasser umbringen. Dennoch istes auch eine Tatsache, dass Sonnenlicht in Maengenossen gesundheitliche Vorteile bringt. Und - das istdie eigentliche Sensation dieses Artikels das gilt auchund besonders fr Patienten mit einem sogenanntenmalignem Melanom, der tdlichsten Form von Haut-krebs. Diese Patienten zeigen hhere berlebensratenan, wenn sie Sonnenlicht ausgesetzt werden.

    Diese Information steht im krassen Widerspruch zu demGebot, uns mit Sonnenschutzcreme zu bestreichen und

    jeden Zoll unserer Haut zu bedecken. Aber so ist esnun einmal. Die Sonne ist unser Freund. Vermutlich sinddie Hersteller von Sonnenmilch darber weniger erfreutund vielleicht ist das auch der Grund dafr, dass wir bisher nichts darber in der Presse gelesen haben. Wir sollten unsere Furcht vor der Sonne durch einen ge-sunden Respekt ersetzen das wre vermutlich einegute Sache.

    Bei der erwhnte Untersuchung beobachteten Forscher 528 Personen mit einem Melanom der Haut ber einendurchschnittlichen Zeitraum von 5 Jahren. In diesemZeitraum wurden im Rahmen von Interviews von denPatienten Informationen wie durchschnittliche Verweil-dauer in der Sonne, Bewusstsein fr die Haut, Selbst-untersuchungen und Untersuchungen durch ihre rzteerfragt, parallel dazu wurden die Befunde histologischer und pathologischer Untersuchungen der Hautschdenherangezogen. Da Ergebnis: Verglichen mit einem sta-tistischen Risikomodell fr Melanompatienten fhrtendie Anzeichen einer erhhten Sonnenexposition (Son-nenbrand, regelmige Belastung durch Sonnenlichtund die sogenannte Solar Elastose (ein histologischer Marker fr Sonnenschden an der Haut) zu einer VER-LNGERTEN berlebenszeit der Hautkrebspatienten.

    Wie es aussieht, ist das Sonnenlicht zu Unrecht in Ver-ruf geraten. Sogar im Fernsehen rt man uns stndig,uns mit dem neuesten Sonnenblocker zu bestreichen.

    Dabei kann man vor dem Einsatz dieser Produkte gar nicht genug warnen. Zum einen knnen sie durchausein Teil des Problems (=Melanoms) sein. Zweitens ge-ben sie uns eine falsches Gefhl von Sicherheit. DieWerbung redet uns ein, wir wren SICHER, sobald wir uns eingecremt htten. Diese falsche Sicherheit kannschnell dazu fhren, dass wir unseren Krper zu stark

    oder zu lange der Sonne aussetzen. Und das scheintdie wirkliche Ursache von UV Strahlen und Haut-problemen zu sein.

    Wre es nicht komisch, wenn echtes Sonnenlicht bes-ser wirkten, als alle Antidepressiva und angstlsendenMedikamente, mit den uns Arzt und Apotheker ber-hufen? Denn wenn die Sonne wirklich so gesund ist,wer kauft dann die Medikamente, wer die Sonnen-schutz-cremes?

    Big Brother und die Pizza

    Sptestens seit Lektre des Buches 1984 von GeorgeOrwell ist uns allen das Schreckgespenst Big Brotherein Begriff, und der eine oder andere von uns hat sichim Jahr 1984 mit einer gewissen Befriedigung zurckgelehnt, dass nun doch alle etwas anders gekommenist, als von Orwell prophezeit.

    Ist der Kelch der kompletten berwachung wirklich anuns vorbergegangen? Ich habe da so meine Zweifel.Wie schnell auch unsere Privatsphre mittels Kredit-karte, Patientenausweis und der Vernetzung innerhalbder Verwaltung vor die Hunde gehen kann, zeigt dienachfolgende Satire, wie die Bestellung einer Pizza 30Jahre nach 1984 aussehen knnte.

    brigens die sterreichische INITIATIVE Information- Natur Gesellschaft, von deren Seite dieser Textstammt, kann ich nur allen wrmstens empfehlen, diean einer etwas anderen Perspektive der Dinge interes-siert sind und auch angesichts eine kleinen Verschw-rungstheorie hier und da nicht gleich paranoid werden.

    Also, so knnte sie aussehen, eine Pizzabestellung imJahr 2014 :

    Pizzamann: "Danke, dass Sie Pizza Hut angerufen ha-ben. Kann ich Ihre ..."

    Kunde: "Hi, ich mchte etwas bestellen."P: "Kann ich bitte erst Ihre NIDN haben?"

    K: "Meine Nationale ID Nummer, ja, warten Sie, die ist6102049998-45-54610."

    P: "Vielen Dank, Herr Schwardt. Sie wohnen in der Rosenstrae 25 und Ihre Telefonnummer lautet 89 568345. Ihre Firmennummer bei der Allianz ist 74 523 032und Ihre Durchwahl ist -56. Von welchem Anschlussaus rufen Sie an?"

    K: "H? Ich bin zu Hause. Wo haben Sie alle diese In-formationen her?"

    P: "Wir sind an das System angeschlossen."

    K: (seufzt) "Oh, natrlich. Ich mchte zwei von Ihren

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    Spezial-Pizzen mit besonders viel Fleisch bestellen."

    P: "Ich glaube nicht, dass das gut fr Sie ist."

    K: "Wie bitte??!!"

    P: "Laut Ihrer Krankenakte haben Sie einen zu hohenBlutdruck und extrem hohe Cholesterinwerte. Ihre Kran-kenkasse wrde eine solche ungesunde Auswahl nichtgestatten."K: "Verdammt! Was empfehlen Sie denn?"

    P: "Sie knnten unsere Soja-Joghurt-Pizza mit ganzwenig Fett probieren. Sie wird Ihnen bestimmt schmek-ken."

    K: "Wie kommen Sie darauf, dass ich das mgen knn-te?"

    P: "Nun, Sie haben letzte Woche das Buch 'Sojarezeptefr Feinschmecker' aus der Bcherei ausgeliehen. Des-wegen habe ich Ihnen diese Pizza empfohlen."

    K: "Ok, ok. Geben Sie mir zwei davon in Familiengre.Was kostet der Spa?"

    P: "Das sollte fr Sie, Ihre Frau und Ihre vier Kinder reichen. Der Spa, wie Sie es nennen, kostet 45 Euro."

    K: "Ich gebe Ihnen meine Kreditkartennummer."

    P: "Es tut mir leid, aber Sie werden bar zahlen mssen.Der Kreditrahmen Ihrer Karte ist bereits berzogen."

    K: "Ich laufe runter zum Geldautomaten und hole Bar-geld, bevor Ihr Fahrer hier ist."

    P: "Das wird wohl auch nichts. Ihr Girokonto ist auchberzogen."K: "Egal. Schicken Sie einfach die Pizza los. Ich werdedas Geld da haben. Wie lange wird es dauern?"

    P: "Wir hngen ein wenig hinterher. Es wird etwa 45Minuten dauern. Wenn Sie es eilig haben, knnen Siesie selbst abholen, wenn Sie das Geld besorgen, ob-wohl der Transport von Pizza auf

    dem Motorrad immer etwas schwierig ist."

    K: "Woher wissen Sie, dass ich Motorrad fahre?"

    P: "Hier steht, dass Sie mit den Ratenzahlungen fr Ihren Wagen im Rckstand sind und ihn zurckgebenmussten. Aber Ihre Harley ist bezahlt, also nehme ichan, dass Sie die benutzen."

    K: "@#%/$@&?#!"

    P: "Achten Sie lieber darauf, was Sie sagen. Sie habensich bereits im Juli 2006 eine Verurteilung wegen Be-amtenbeleidigung eingefangen."

    K: (sprachlos)

    P: "Mchten Sie noch etwas?"

    K: "Nein, danke. Oh doch, bitte vergessen Sie nicht,die beiden kostenlosen Liter Cola einzupacken, die eslaut Ihrer Werbung zu den Pizzen gibt."

    P: "Es tut mir leid, aber die Ausschlussklausel unserer

    Werbung verbietet es uns, kostenlose Softdrinks anDiabetiker auszugeben."

    So trainiert man Krper und Geist ohneMuckibude

    Es gibt eine ganz einfache Form von krperlicher Akti-vitt, die zugleich Geist UND Krper trainiert, Ihre so-zialen Fhigkeiten frdert und dazu noch entspannt. Unddazu brauchen Sie noch nicht einmal teure Gerte oder eine Mitgliedschaft in der Muckibude. Sie mssenvermutlich noch nicht einmal weit aus dem Hause ge-hen denn bei dieser fast schon sagenhaft erschei-nenden Aktivitt handelt es sich um ... Gartenarbeit.

    Auf physischer Ebene bieten Ihnen die Gartenarbeit einTraining vom mittlerer Intensitt mit niedriger Belastung.Harken, Graben, Unkraut jten., Mulch verteilen dasbringt Sie ins Schwitzen, regt Ihren Herzschlag an, krf-tigt die Knochen, verbessert die Flexibilitt und verbrenntgleichzeitig noch Hunderte von Kalorien (oder Joule,wenn Sie wollen).

    Und whrend Ihr Krper profitiert trainieren Sie zugleichGeist und Seele. Verbunden mit dem Gefhl von Zweck-bestimmung und Errungenschaft, den Ihnen ein Tag imGarten liefert, haben Sie auch Ihr Gehirn auf Vorder-mann gebracht indem Sie z. B. die Entfernung . zwi-schen zwei Setzlingen oder die Menge Wasser ge-schtzt haben, die der Boden bentigt. Und was denGeist betrifft: Studien haben eindeutig gezeigt, dass Zeit,die Sie in der Natur verbringen, entspannend wirkt undsogar Ihren Blutdruck sinken lassen kann.

    Und dann die soziale Komponente. Mit Beginn der er-sten Sonnenstrahlen treibt es alle Nachbarn, die Sie imWinter vielleicht nur beim Schneerumen gesehen ha-ben, auch wieder ins Freie. Man gibt Tipps zum Grt-nern weiter, hilft sich bei der einen oder anderen schwe-reren Ttigkeit und so weiter du so fort.

    Aber wie bei allen andren guten Dingen auch solltenSie sich vor bertreibungen schtzen. Vor allem imFrhjahr kann Ihnen ein allzu forscher Einstieg rechtschnell klar machen, dass Sie im Winter etwas an Kon-dition verloren haben. Also machen Sie es wie die Sport-profis: Bevor Sie zum Spaten greifen, nehmen Sie sichdie Zeit, Ihre Muskeln mit etwa Stretching und einemkurzen raschen Gang um die Beete aufzuwrmen- Undauch am Ende eines erfolgreichen Gartentages helfenIhnen kleine Streckbungen dabei, ihre Muskeln wie-der abzukhlen.

    Sardinen eines der gesndesten Nahrungs-mittel berhaupt

    Nur wenigen drfte bekannt sein, dass die gemeinelsardine mit zu den gesndesten Nahrungsmittelngehrt. Sie liefert eine ganze Reihe von Nhrstoffen,die sich besonders positiv auf Ihr Herz aber auch denrestlichen Krper auswirken knnen. Sie verbessernElastizitt und Zustand der Haut und helfen Ihnen beimSchutz von Herz und Knochen

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    Zu diesen Nhrstoffen gehre unter anderem:

    1.Coenzym Q 10 (CoQ 10), das ein gesundes Im-munsystem frdert, Sie mit jugendlicher Energieversorgt und sogar vor Parodontose schtzt

    2.Omega 3 Fettsuren, die Herz und Kreislauf un-tersttzen. Zudem besitzen diese essentiellen

    (lebensnotwendigen) Fettsuren auch entzn-dungshemmende Eigenschaften und helfen bei der Gesunderhaltung der Haut

    3.Vitamin D, das wir fr Knochenwachstum undImmunfunktion bentigen. Zudem hat sich gezeigt,dass das Vitamin Zellstoffwechsel und Energie-produktion frdert

    Wie sich gezeigt hat, enthalten besonders die Sardi-nen, die an der Kste Portugals gefangen wurden, we-gen ihrer Gre und Ernhrung sehr wenig Quecksil-ber. Selbstverstndlich sollten Sie bei der Wahl der Sardinen immer darauf achten, Fische zu kaufen, diein Olivenl eingelegt sind. Dann mssen sie die Fischenicht umstndlich vom l befreien und profitieren zu-dem von den Vorteilen dieses gesunden ls

    Man kann Sardinen unmittelbar aus der Dose essen eine Scheibe Brot und schon hat man eine vollkomme-ne und gesunde (Zwischen)mahlzeit. Noch raffinierter sind diese einfach und schnell herzustellenden Rezep-te:

    Nudel Salat mit Sardinen

    Pro Person etwa 100 g gekochte und abgekhlte(glutenfreie) Nudeln (Penne) mit einigen Sardinen undetwas Gemse vermischen. Mit Parmesan und frischgemahlenem Pfeffer bestreut servieren

    Gefllte Kartoffeln

    Eine groe Kartoffel im Ofen backen und in noch war-mem Zustand aushhlen. Die Kartoffelmasse mit einer Dose Sardinen, gehackten roten Zwiebeln, Petersilieund etwas geriebenem Schnittkse mit Peperoni oder Paprika vermengen. Die Mischung wieder in die aus-gehhlte Kartoffel geben und nochmals fr etwa 15min. im Ofen backen.

    Zitronensardinen

    In einer Schssel eine Dose Sardinen (mit l), den Safteiner Zitrone und Salz sowie Pfeffer nach Geschmackvermengen. Vor dem Servieren gut khlen

    Teriaki - Sardinen

    3 Dosen Sardinen abtropfen und in einer Teriaki Ing-wer Marinade ziehen lassen. Auf ein mit Backpapier bedecktes Backblech legen und mit einigen Sesams-amen bestreuen. Bei mittlerer Hitze (unter 160 GradCelsius) im Ofen backen, bis die Sesamsamen leichtbraun geworden sind. Mit Reis servieren.

    (Eine Teriaki - Marinade erhlt man, indem man 4 ELOrangensaft, 1 EL flssigen Honig, 4 EL Teriaki Ge-wrz, 1/2 TL Cayennepfeffer, Salz und etwas geriebe-nen Ingwer vermischt)

    Sardinen - Salat Toskana

    Obwohl dieser Salat eigentlich mit Thunfisch hergestelltwird, kann man den auch eben so gut durch lsardi-nen ersetzen.

    Eine Dose lsardinen (oder eben Thunfisch) abtropfenlassen, die Fisch mit einer Gabel in mundgerechte Stk-

    ke zerteilen. Mit einem Teelffel altem Balsamico Es-sig und einem Esslffel besten Olivenls (extra vergine)betrufeln.

    Eine Handvoll Kirschtomaten, eine gewrfelte Schalot-te, etwas zerriebenen Oregano und einige entkernteOliven zu dem Fisch geben.

    Eine Teller mit ein Paar Salatblttern belegen, den Fisch-salat darauf anrichten und mit einem Stck Voll-kornbaguette servieren

    Unser Special zur WM

    Da die Weltmeisterschaft zur Zeit die Weltbevlkerung(oder zumindest Teile davon) in Atem hlt, wollen auchwir diese pHakten nicht ohne eine Fuballs Geschichtebeenden. Bei uns geht es weniger um Tore, als um dieFuballschuhe.

    Wie rzte aus dem Mutterland des Fuballs, vom Bir-mingham Childrens Hospital berichten, droht Fuballer nicht nur Gefahr von ihren rden Mitspielern, sondernauch von neuen Fuballschuhen. Denn die knnen hinund wieder einen toxischen Schock auslsen, wie manim Fall zweier Jugendlicher gesehen hat.

    Der erste, ein dreizehnjhriges Mdchen, hatte sichnach einem Fuballspiel mit neuen Schuhen Blasen anden Fen zugezogen. Am nchsten Tag litt sie unter Fieber, Lethargie und Erbrechen, am Krper entwickel-te sich mit rasantem Tempo ein Hautausschlag. ZumZeitpunkt der Einweisung in das Krankenhaus klagtesie ber Durchflle und Bauchschmerzen.

    hnliche Symptome zeigte ein elfjhriger Junge, der ebenfalls in einem neuen Paar Schuhen Fuball ge-spielt hatte, wodurch sich auch bei ihm am rechtenHacken eine Blase gebildet hatte.

    Beide Kinder erholten sich nach ca. 7 Tagen vollstn-

    dig Also denken Sie immer daran krmmt sich demnchsteiner unserer Fuballgtter auf dem grnen Rasen,dann muss das nicht unbedingt durch einen Bodycheckeines Mit- bzw. Gegenspielers bedingt sein.

    Quellen

    NY Times, June 5, 2006 (Antipsychotic Drug Use IsClimbing, Study Finds by Benedict Carey)

    Mark Henderson, Drugs companies 'inventing diseasesto boost their profits, The Times, 11. 04. 2006

    Are You Sure Youre Feeling OK?, Stan Cox; Alternet,16. Mai 2006, http://www.alternet.org/story/36147/

    The Fight against Disease Mongering: Generating

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    Knowledge for Action, PloS Medicine, Volume 3 | Issue4 | April 2006http://medicine.plosjournals.org/perlserv/?request=get-document&doi=10.1371/journal.pmed.0030191

    Marianne Berwick, Bruce K. Armstrong, Leah Ben-Porat,Judith Fine, Anne Kricker, Carey Eberle, RaymondBarnhill, Sun Exposure associated with increasedSurvival from Melanoma, Journal of the National Cancer Institute, Vol. 97, No. 3, 195-199, Februar 2, 2005, zi-tiert i, The Compounder Newsletter vom 7. Juni 2006

    INITIATIVE Information - Natur - Gesellschaft - A-4882Oberwang - Oberaschau 27 - Tel. 06233/840022 - Fax.06233/84009 - ZVR-Nr. 155526263 - [email protected] - Homepage: www.initiative.cc, Pizza-bestellung im Jahre 2015

    Gardening: The Everything Workout Health eLivingtoday, 8. 05. 2006

    FOOTBALL: New boots that cause toxic shock, BritishMedical Journal, 2006; 332: 1376-8