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2015 – 2016 Jahresprogramm

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2015 – 2016Jahresprogramm

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Sing God a simple song:Lauda, laude …

Make it up as you go along:Lauda, laude … Sing like you like to sing.God loves all simple things,For God is the simplest of all.

I will sing the Lord a new songto praise Him, to bless

Him, to bless the Lord.I will sing His praises while I liveall of my days.

aus: Mass von Leonard Bernstein

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im Mai 2016 wird unser Chordirektor, Thomas Neuhoff, nach über 30-jähriger höchst erfolgreicher musikalischer Leitung den Philharmonischen Chor verlassen. Er hat den Chor musikalisch nachhaltig geprägt. Dank seiner hohen künstlerischen Kompetenz hat der Chor das Niveau eines semiprofessionellen Ensembles erlangt, dessen Auftritte sich im In- und Ausland großer Beliebtheit erfreuen. Er hat eine Vielfalt von Projekten durchgeführt und so ein breites Repertoire mit uns erarbeitet. Der Philharmonische Chor in seiner heutigen Ausprägung ist sein Verdienst. Dafür danken wir ihm sehr herzlich. Thomas Neuhoff wird mit dem herausragenden Werk Mass von Leonard Bernstein am 10. Mai 2016 in der Kölner Philharmonie sein Abschieds konzert geben.

Großes Glück hat der Philharmonische Chor mit der Wahl seines zukünftigen Chordirektors. Paul Krämer, der bereits seit 2014 an der Probenarbeit des Chores teilnimmt, hat sich durch seine musikalische Kompetenz sowie seine Fähigkeit, ein großes Ensemble zu führen, als bestens qualifizierter Nachfolger erwiesen. Am 5. Dezember 2015 werden Sie erstmals Gelegenheit haben, das WeihnachtsoratoriuM von Johann Sebastian Bach mit dem Philharmonischen Chor unter dem Dirigat von Paul Krämer in St. Marien, Bonn zu hören.

Unser musikalisches Programm für die Saison 2015/2016 enthält wieder eine Reihe kammermusikalischer Aufführungen

von besonderem Reiz. Besonders möchte ich auf die Konzerte in der Kapelle des Alten Friedhofs Bonn zu Ehren von Robert und Clara Schumann sowie Ella Adaïewsky hinweisen. Weitere Highlights sind die gemeinsamen Aufführungen der sinfonie nr. 9 von Ludwig van Beethoven am 9. und 13. September 2015 an der Seite des Philharmonia Orchestra London im Konzerthaus Dortmund und in der Kölner Philharmonie unter der Leitung von Christoph von Dohnányi. Mit zwei weiteren heraus gehobenen Konzerten am 25. März 2016, mit dem requieM von Gabriel Fauré sowie am 8. Juli 2016 mit dem Werk Von deutscher seele, op. 28 von Hans Pfitzner, setzen wir als Philharmonischer Chor der Stadt Bonn unsere erfolgreiche musikalische Zusammenarbeit mit dem Beethoven Orchester Bonn fort.

Näheres bitte ich Sie, den nachfolgenden Programmseiten zu entnehmen.

Ich würde mich freuen, wenn Sie auch in dieser Saison mit dem Philharmonischen Chor der Stadt Bonn die Freude an der Musik teilen würden, und heiße Sie als Gäste bei unseren Konzerten herzlich willkommen.

Ihr

Georg Hilpert,Vorsitzender Philharmonischer Chor Bonn

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde und Förderer des Philharmonischen Chores der Stadt Bonn,

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Sonntag, 16. August 2015, 11 UhrClara Schumann, Ella AdaïewskyZwei verkannte Komponistinnen der Romantik Sonntag, 16. August 2015, 18 UhrRobert SchumannLiebesglück und Requiem

Mittwoch, 9. September & Sonntag, 13. September 2015, 20 UhrLudwig van BeethovenOde an die Freude

Samstag, 19. September 2015, 19 Uhr 11. Kölner MusiknachtSing-in mit dem Netzwerk Kölner Chöre

Mittwoch, 21. Oktober 2015, 20 UhrKomitas VardapetZum 80. Todestag des „Vaters der armenischen Musik“

Samstag 5. Dezember 2015, 19 UhrJohann Sebastian BachWeihnachtsoratorium Teil I–III

Freitag, 25. März 2016, 19 UhrMaurice Ravel, Francis Poulenc, Gabriel Fauré5. Freitagskonzert: Gnadenlicht

Sonntag 17. April 2016, 11 UhrLeonard Bernstein„I hate music, but I like to sing” – Ein Komponistenporträt

Dienstag, 10. Mai 2016, 20 UhrLeonard BernsteinMass – A Theatre Piece for Singers, Players and Dancers

Sonntag, 5. Juni 2016, 11 UhrRobert und Clara SchumannGeburtstagskonzert für Robert Schumann

Freitag, 8. Juli 2016, 20 Uhr Hans Pfitzner Von deutscher Seele

Konzertübersicht 2015/2016

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Notizen, Berichte, Repertoire

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Sagen Sie jetzt nichts Thomas Neuhoff im Interview

Neuer Chorleiter ab 2016Paul Krämer

Der Philharmonische Chor der Stadt BonnVita und Mitglieder des Chores

SchülerprojekteRückblick auf Saint Nicolas-Kantate & Vorschau auf Mass

PressespiegelSaisonrückblick 2014/2015

RepertoireAufführungen während der letzten 25 Jahre

Impressum

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Sonntag, 16. August 2015, 11 Uhr Kapelle des Alten Friedhofs Bonn

Clara Schumann und Ella Adaïewsky Zwei verkannte Komponistinnen der Romantik

Clara SchumannAve Maria (Abendfeier in Venedig) für gemischten Chor

Lieder nach verschiedenen Dichtern für Singstimme und Klavier Variationen für Klavier über ein Thema von Robert Schumann

Romanze für Violine und Klavier

Ella Adaïewsky Vater unser für gemischten Chor

Griechische Sonate für Klarinette und KlavierPräludien für Singstimme und Klavier

Air rococo für KlavierHorazische Ode für Sopran, Bariton und Klavier

Constanze Haubrich, Hannah Kirrinnis, Susanne König Sopran

Frederik Schauhoff Bariton

Luisa Gehlen KlarinetteLeh-Qiao Liao Violine und Klavier

Georg Razumovskij Klavier

Susanne und Ludwig Egener RezitationKammerchor des Philharmonischen Chores der Stadt Bonn

Thomas Neuhoff Leitung

Benefizkonzert zugunsten der Gräber-Restaurierung in Zusammenarbeit mit derGESELLSCHAFT DER FREUNDE UND FÖRDERER

DES ALTEN FRIEDHOFS IN BONN e.V.

Karten zu 15 Euro erhältlich online unter www.philchor.de oder über die Geschäftsstelle

(siehe Seite 47)

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Auch im Jubiläumsjahr 2015, anlässlich des dreihundert jährigen Bestehens des Alten Friedhofs, trägt der Philharmonische Chor mit Benefizkonzerten zum Erhalt der alten Gräber bei.

Kompositionen und Texte erinnern an prominente Verstorbene: an Robert und Clara Schumann sowie an die Virtuosin und Musik-wissenschaftlerin Ella Adaïewsky. Sie alle fanden ihre letzte Ruhestätte auf dem Alten Friedhof.

Clara Schumann war als Klaviervirtuosin ein Star. Doch dass sie auch komponierte, wurde lange kaum wahrgenommen. Clara schrieb Musik zu einer Zeit, als man dies bei einer Frau als ungewöhnlich, ja ungehörig empfand. Robert äußerte sich zwar anerkennend, etwa über ihren liederzyklus op. 13. Doch wenig später meinte er: „Clara hat eine Reihe von kleineren Stücken geschrieben, in der Erfindung so zart und musikreich, wie es ihr früher noch nicht gelungen. Aber Kinder haben und einen immer fantasierenden Mann und komponie-ren, geht nicht zusammen.“

Ella Adaïewsky war einer der Künstlernamen von Elisabeth von Schultz, geboren 1846 in St. Petersburg als Tochter deutsch- baltischer Eltern. Ihr erfolgreiches Konzertieren schon in jungen Jahren erregte Auf sehen in der russischen Hauptstadt. Als sie 1864 nach fast zwei-jähriger Abwesenheit nach St. Petersburg zurückkehrte, gewann das dort soeben gegründete Konservatorium sie als renommierte Schülerin. Dort erhielt sie Klavier- und Kompositionsunterricht.

Nach Abschluss ihrer Ausbildung mit dem Diplom „Freie Künstlerin“ ließ sie sich in Venedig nieder, wo sie musizierte, komponierte und musikwissenschaftliche Forschungen betrieb. In einem Salon in Venedig freundete sie sich mit Freifrau Franziska von Loë an und folgte deren Einladung nach Bonn. Von 1911 an hatte sie ihren Wohnsitz in Neuwied, hofiert von einem Freundeskreis, der sich für die Veröffent-lichung ihrer Werke einsetzte. 1926 starb sie in Bonn und wurde auf dem Alten Friedhof beigesetzt.

Benefizkonzertreihe „Alter Friedhof Bonn“

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Sonntag, 16. August 2015, 18 UhrKapelle des Alten Friedhofs Bonn

Liebesglück und Requiem

Robert SchumannLiederzyklus nach Heinrich Heine, op. 24

Requiem, op. 148

Andreas Post Tenor Kammerchor des

Philharmonischen Chores der Stadt BonnThomas Neuhoff Klavier

Benefizkonzert zugunsten der Gräber-Restaurierung in Zusammenarbeit mit derGESELLSCHAFT DER FREUNDE UND FÖRDERER

DES ALTEN FRIEDHOFS IN BONN e.V.

Karten zu 15 Euro erhältlich online unter www.philchor.de oder über die Geschäftsstelle

(siehe Seite 47)

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Das Jahr 1840 wird häufig als Robert Schumanns „Liederjahr“ bezeichnet, denn mehr als die Hälfte seines gesamten Liedschaffens entstand in dieser Zeit, darunter die herausragenden Zyklen dichterliebe, frauenliebe und -leben sowie der eichendorff-liederkreis, op. 39. Während der Vertonung von neun Heine-Gedichten aus dem buch der lieder schrieb Schumann an seine Verlobte: „Ach, Klara, was das für eine Seligkeit ist, für Gesang zu schreiben.“

Schumanns requieM entstand 1852 während seiner Zeit als Städtischer Musikdirektor in Düsseldorf. Im Vergleich zu Vorbildern wie Mozart oder Berlioz, deren Requiem-Vertonungen er kannte, entschied Schumann sich für eine stark geraffte Anlage. Die Worte „Requiem aeternam“ erklingen nur zu Beginn als Introitus. Wie in Oper und Oratorium vermeidet Schumann die Gliederung des Werkes in einzelne Nummern und bemüht sich um größere Zusammenhänge.

Die Rahmentonart des requieMs, Des-Dur, ist bei Schumann häufig mit der Gedankensphäre von Tod und Religion, aber auch mit Versöhnung und Frieden verknüpft. In dieser Tonart endet Schumanns dichterliebe op. 48, in GenoVeVa op. 81 erklingt sie zu Golos „Frieden, zieh’ in meine Brust“ und in der rose PilGerfahrt op. 112 zu „Tod im Morgenrot“.

Schumanns romantische Deutung der lateinischen Textvorlage fand bei den Zeitgenossen nicht nur Zustimmung. So hieß es 1864 in einem Beitrag der – seinerzeit von Schumann selbst gegründeten – Neuen Zeitschrift für Musik: „Schumanns Melodien wie Harmonien drücken kein Flehen, noch weniger Demut aus, vielmehr eine beseeligende, träumerische Ruhe [...]. Vom dichterischen Standpuncte aus ist eine solche Auffassung wahr, aber dem orthodox katholischen Begriffe – um so mehr, als der lateinische Ritualtext beibehalten – widerspricht sie.“

Benefizkonzertreihe „Alter Friedhof Bonn“

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Mittwoch, 9. September 2015, 20 UhrKonzerthaus Dortmund

Sonntag, 13. September 2015, 20 UhrKölner Philharmonie

Ode an die Freude

Ludwig van BeethovenSinfonie Nr. 9 d-Moll, op. 125 (1822–24)

für vier Solostimmen, Chor und Orchester mit Schlusschor über Schillers „Ode an die Freude“

Charlotta Larsson SopranRuxandra Donose Mezzosopran

Robert Dean Smith TenorJames Rutherford Bass

Philharmonischer Chor der Stadt BonnPhilharmonia Orchestra London

Christoph von Dohnányi Dirigent

Die Kölner Aufführung wird gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V.

Mit der Veranstaltung in Dortmund eröffnet das Konzerthaus Dortmund seine Spielzeit 2015/16.

Kartenverkauf über Konzerthaus DortmundTel. 0231 - 22 696 200, www.konzerthaus-dortmund.de

bzw. über KölnTicket Tel. 0221 - 28 01, www.koelnticket.de

Ludwig van Beethoven, 1820

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2013 war die Premiere: An der Seite des Philharmonia Orchestra London stand der Philharmonische Chor Bonn im September 2013 – sowohl in der Kölner Philharmonie als auch beim Schweizer Lucerne-Festival – auf der Bühne bei den Auf führungen von Hector Berlioz’ roMéo et Juliette unter der Leitung von Esa-Pekka Salonen, dem Chefdirigenten und künstlerischen Berater des welt-berühmten Ensembles. Jetzt wurde der Philharmonische Chor Bonn für 2015 vom London Philharmonia erneut engagiert – diesmal für die Auf führung der neunten sinfonie von Ludwig van Beethoven, unter der Leitung von Christoph von Dohnányi. Beim diesjährigen Beethovenfest Bonn wird das Werk nicht zu hören sein; empfiehlt sich da vielleicht ein Besuch in Köln oder Dortmund?

Wohl zu Recht wurde die neunte sinfonie zu Beethovens populärstem Werk. In jeder seiner neun Symphonien experimen-tierte der Bonner – später Wiener – Meister, lotete er musikalische Aspekte neu aus: Aufbau und Struktur, thematische Arbeit, Rhythmus und Klang. Was ist es hier? Viele Orchesterwerke der damaligen Zeit beginnen – um das Publikum in den Saal zu rufen – mit einem Fortissimo des vollen Orchesters. (In der Bonner Beethovenhalle wird heute ein Thema aus dem Schlusssatz der fünften sinfonie von Beethoven dazu benutzt.)

Der erste Satz der neunten beginnt zögernd, suchend, bis das Thema gefunden ist. Ähnlich im vierten Satz: Er hebt an mit einem Dialog zwischen Bassgruppe und Orchester. Dieses macht „Vorschläge“ aus thematischem Material der anderen Sätze, die rezitativisch von den Bässen „abgelehnt“ werden. Sie finden schließlich selbst das Thema für die Zeilen „Freude, schöner Götterfunken“, das durch die Orchesterstimmen wandert. Durch rhythmisch-motivische Arbeit wird die Musik wilder, bis der Vokalbass Einhalt gebietet und die „Ode an die Freude“ beginnt.

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Samstag, 19. September 2015, 19 Uhr Großer Sendesaal des WDR Köln

11. KÖLNER MUSIKNACHTFirst Night Of The Choral Season

„Sing-in“ mit dem Netzwerk Kölner Chöre

Das Publikum ist eingeladen, Ausschnitte aus Chor-werken mitzusingen, die für die Spielzeit 2015/16 im

Abonnement des Netzwerks Kölner Chöre geplant sind:

Felix Mendelssohn Bartholdy, Paulus Wolfgang Amadeus Mozart, Requiem

Johann Sebastian Bach, Johannes-PassionJoseph Haydn, Nelson-Messe

Leonard Bernstein, Mass

Kartäuserkantorei KölnKölnChor

Rodenkirchener KammerchorChor des Bach-Vereins Köln

Philharmonischer Chor der Stadt BonnNeues Rheinisches Kammerorchester

Paul Krämer, Walter Mik, Thomas Neuhoff, Wolfgang Siegenbrink Dirigenten

Tickets für die gesamte Musiknacht bei KölnTicketTel. 0221 - 2801, www.koelnticket.de

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Im Rahmen der beliebten „Kölner Musiknacht“ wird dem Publikum in diesem Jahr erstmals die Möglichkeit geboten, selbst mitzusingen: Vier bekannte Chorstücke, von Mendelssohn („Allein Gott in der Höh’ sei Ehr“ aus Paulus), Mozart („Dies irae“ aus requieM), Haydn („Dona nobis pacem“ aus nelson-Messe) und Johann Sebastian Bach (Choräle aus Johannes-Passion) sowie ein weithin unbekanntes Chorstück von Bernstein („Agnus Dei“ aus Mass) werden in einer knapp einstündigen Probe um 18 Uhr erarbeitet. Um 19 Uhr werden die gemeinsam einstudierten Stücke dann als Konzert aufgeführt, das auf WDR 3 live übertragen wird.

In der „Kölner Musiknacht“ werden ab 19 Uhr zu jeder vollen Stunde Simultankonzerte von maximal 40 Minuten Dauer angeboten. Dadurch erhält das Publikum die Möglichkeit, im Laufe der Nacht von einer Spielstätte zur nächsten zu wechseln.

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Mittwoch, 21. Oktober 2015, 20 UhrSchumannhaus Bonn-Endenich

HOMMAGE A KOMITASZum 80. Todestag des

„Vaters der armenischen Musik“

Komitas VardapetWeltliche und geistliche Werke, Briefe, Dokumente

Banu Böke Sopran

Sofia von Freydorf VioloncelloMariam Tonoyan Klavier

Vokalsolisten des Philharmonischen Chores der Stadt Bonn und des Bach-Vereins Köln

Susanne und Ludwig Egener Rezitation

Thomas Neuhoff Leitung

Eintritt frei

Komitas, 1902

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Soghomon Soghomonian, 1869 im damaligen Osmanischen Reich als Angehöriger der armenischen Minderheit geboren, wurde mit elf Jahren Vollwaise. Wegen seiner musikalischen Begabung erhielt er eine Ausbildung im Kloster Etchmiadzin (20 Kilometer westlich von Jerewan, der heutigen Hauptstadt Armeniens) und nahm bei seiner Ernennung zum „Vardapet“ (geistlicher Doktortitel) den Namen Komitas an. Nachdem er die traditionelle Musik der Armenischen Kirche – erstmals in der Geschichte – in moderne Notenschrift übertragen hatte, begann er, die bis dahin nur mündlich überlieferten Lieder seines Volkes aufzuschreiben und in Notendruck zu veröffentlichen – ein „armenischer Bartók“. Dabei profitierte er von seiner profunden Kenntnis westlicher klassischer Musik, die er bei Studienaufenthalten in Berlin und Paris erworben hatte. Als Musikwissenschaftler, Chorleiter und Komponist erwarb er sich internationale Anerkennung.

Der Armenier-Genozid im Jahr 1915 brachte eine dramatische Wende in sein Leben: Komitas überlebte zwar die türkischen Todeslager dank einer Intervention westlicher Fürsprecher, blieb jedoch von einer posttraumatischen Belastungsstörung gekennzeichnet, sodass ihm das Komponieren nicht mehr möglich war. Fast zwanzig Jahre, bis zu seinem Tod im Oktober 1935, musste er in psychiatrischen Einrichtungen verbringen. „Hommage à Komitas“ ist ein dreiteiliges Konzertprojekt von Thomas Neuhoff zum 80. Todestag des Komponisten. Es beginnt am 21. Oktober 2015 im Bonner Schumannhaus – vormals eine psychiatrische Anstalt, in der Schumann seine letzten Lebensjahre verbrachte; es wird fortgesetzt am 23. Oktober in Köln mit „Kirchentöne“ (Antoniterkirche, 18:15 Uhr) und endet am 24. Oktober 2015 in Berlin mit „Bach und Komitas“ (Luisenkirche Charlottenburg, 19:15 Uhr).

Im Mittelpunkt des von Thomas Neuhoff dirigierten und moderierten Programms stehen die türkisch-deutsche Sopranistin Banu Böke und die armenische Pianistin und Cembalistin Mariam Tonoyan.

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Samstag 5. Dezember 2015, 19 UhrSt. Marien, Adolfstraße 28, Bonn

Weihnachtsoratorium

Johann Sebastian BachWeihnachtsoratorium

Teil I–III

Annika Boos SopranRuth Volpert Alt

Tobias Hunger TenorErik Sohn Bass

Philharmonischer Chor der Stadt Bonn Concerto con Anima

Ingeborg Scheerer Konzertmeisterin

Paul Krämer Dirigent

Karten zu 25 Euro (ermäßigt 18 Euro) erhältlich online unter www.philchor.de oder über die Geschäftsstelle

(siehe Seite 47)

Gerrit van Honthorst „Anbetung der Hirten“, 1622

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Weihnachten ohne WeihnachtsoratoriuM? Der Philharmonische Chor Bonn setzt das beliebte Werk des Thomaskantors wieder einmal aufs Programm, in diesem Jahr dirigiert von Paul Krämer, der im Sommer 2016 Nachfolger von Chorleiter Thomas Neuhoff werden soll (siehe S. 29 & 30).

Bachs Oratorium umfasst insgesamt sechs Kantaten, in denen die Weihnachtsgeschichte von der Geburt Jesu bis zum Besuch der drei Weisen erzählt wird. Bach hatte sie für die Gottesdienste an den drei Weihnachtstagen, Neujahr, dem Sonntag nach Neujahr und Epiphanias (Dreikönigstag) vorgesehen. In den Teilen I bis III wird das Geschehen in der Christnacht geschildert; sie erscheinen dadurch in sich abgeschlossen, und es bietet sich an, sie zusammen in einem Konzert aufzuführen.

Bachs WeihnachtsoratoriuM wurde vor allem durch die feierlichen Eingangschöre populär. Neben den Arien sind sie zweifelsohne die musikalischen Höhepunkte in dem Werk. Mit reicher instrumentaler Besetzung und vierstimmigem Chor verleihen sie der Freude über die Geburt Christi Ausdruck. Sie sind als repräsentative Festmusik angelegt, stehen alle in Dur-Tonarten und beschwingtem Dreier-Takt. Trompeten und Pauken symbolisieren die göttliche Sphäre, Streicher und Flöten die himmlische der Engel und die Oboen die der Hirten, stellvertretend für alle Menschen.

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Freitag, 25. März 2016, 19 Uhr Beethovenhalle Bonn

5. FREITAGSKONZERTGnadenlicht

Maurice RavelPavane pour une infante défunte (1899/1910)

Francis PoulencStabat Mater (1950)

Gabriel FauréRequiem, op. 48 (1885–87)

Katharina Persicke SopranBjörn Bürger Bariton

Philharmonischer Chor der Stadt Bonn Beethoven Orchester Bonn

Marc Soustrot Dirigent

Konzerteinführung um 18:25 UhrIm Anschluss: NachKlang mit Marc Soustrot

im Nordfoyer der Beethovenhalle

Karten erhältlich über BonnTicketTel. 0228 - 50 20 10, www.bonnticket.de

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Marc Soustrot, 1995 bis 2003 Generalmusikdirektor in Bonn, hatte seinerzeit viele Werke französischer Komponisten im Gepäck. Noch in lebhafter Erinnerung ist die Aufführung von Francis Poulencs dialoGues des carMélites, die der Philharmonische Chor unter seiner Leitung dem Publikum bot. Zum Karfreitagskonzert ist der international gefragte Dirigent wieder einmal in Bonn und dirigiert den Philharmonischen Chor bei Poulencs stabat Mater und dem requieM von Gabriel Fauré.

Francis Poulenc wandte sich nach dem Ersten Weltkrieg mit der „Groupe des Six“ gegen die Tonsprache der Impressionisten, die ihr tonales Zentrum oft verschleiert, sowie gegen die als schwülstig empfundene wagnerische Musik. Ähnlich wie Strawinsky sah er sich in der Tradition des Neoklassizismus, der sich auf Konzertformen des 18. Jahrhunderts berief. Mitte der 1930er Jahre wandte sich Poulenc nach dem Unfalltod eines Freundes dem katholischen Glauben zu. Dies schlug sich in einer Reihe geistlicher Werke nieder, die oft als seine wichtigsten Arbeiten gesehen werden, auch wenn er selbst seinen Schwerpunkt in der Oper sah.

Mit dem stabat Mater von 1950 knüpfte er vor allem an spätromantische Klangwelten an. Das von gespannter Harmonik geprägte Werk ist groß besetzt und weist einen anspruchsvollen A-cappella-Satz auf, der bisweilen an Musiktraditionen der russisch-orthodoxen Kirche erinnert. Typisch für alle Kompositionen Poulencs – in Zeiten zunehmender Abstraktion – ist die Beibehaltung des melodischen Elements.

Dies hat er gemein mit Fauré, der der französischen Komponisten-generation vor ihm angehörte. Auffallend in Faurés requieM: das fehlende „Dies irae“. Von den darin geschilderten Schrecken des Jüngsten Gerichts sahen andere Komponisten sich oft zu klangmächtigen Vertonungen veranlasst. Nicht so Fauré: Sein requieM klingt selig, sanft mit „In paradisum“ aus, das gleichfalls aus dem liturgischen Text stammt, aber nur selten vertont wurde.

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Leonard Bernstein, 1971

Sonntag 17. April 2016, 11 UhrKammermusiksaal Beethoven-Haus Bonn

„I hate music, but I like to sing”Porträt des Komponisten Leonard Bernstein

Mit Musikbeispielen aus West Side Story, Chichester Psalms, Candide, Mass u.a.

Elena Harsányi Sopran Rabih Lahoud Bariton

Erik Sohn Bariton

Sofia von Freydorf VioloncelloLeh-Quiao Liao Klavier

Georg Razumovskij KlavierSchlagzeugensemble Ansgar Buchholz und Schüler

Mitglieder des Philharmonischen Chores der Stadt Bonn und des Bach-Vereins Köln

Thomas Neuhoff Leitung und Moderation

Karten zu 20 Euro (ermäßigt 15 Euro) erhältlich online unter www.philchor.de oder über die Geschäftsstelle

(siehe Seite 47)

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Zur Einstimmung auf Bernsteins Mass am 10. Mai 2016 in Köln veranstaltet der Philharmonische Chor zuvor wieder eine Matinee, bei der in Text und Musik ein Porträt des Komponisten gezeichnet werden soll. Charakteristisch für Mass ist das kunstvolle Ineinander und der ständige Wechsel zwischen klassischer Sinfonik und Elementen von Rock, Blues und Jazz. Um mit seiner Musiksprache vertraut zu machen, erklingen in der Matinee Beispiele aus anderen Vokalwerken Bernsteins.

Weltberühmtheit erlangte Bernstein mit dem Musical West side story, das 1957 uraufgeführt wurde. Titel wie „Maria“, „Tonight“ oder „I feel pretty“ sind Beispiele eher konventioneller melodischer Erfindung. Die gibt es auch in Mass. Doch Stücke wie „I like to be in America“ mit seinem mitreißenden Wechsel von 6/8- und 3/4-Takt oder „Cool“ weisen schon deutlicher auf den Stil von Mass hin, eine Auftragskomposition von 1971.

Auch in den 1965 entstandenen chichester PsalMs, die der Philharmonische Chor schon mehrfach in Bonn aufgeführt hat, herrschen ungewohnte Taktarten und Rhythmen vor, die dem hebräischen Text geschuldet sind. Stark rhythmische Abschnitte kontrastieren mit melodisch-lieblichen. Wie in seinem gesamten Œvre verwendet Bernstein auch in den chichester PsalMs eine gespannte, mit Dissonanzen angereicherte Harmonik, zwischen tonaler und atonaler Tonsprache changierend. Bernstein selbst erklärte seinen Kompositionsstil so: „Sucht man in meiner Musik nach dem Gegensatz von Optimismus und Pessimismus, so wird man ihn am ehesten im Spannungsfeld von Tonalität und Atonalität finden.“

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Dienstag, 10. Mai 2016, 20 UhrKölner Philharmonie

KÖLNER CHORKONZERTENetzwerk Kölner Chöre gemeinsam mit

„Acht Brücken. Musik für Köln“

Leonard BernsteinMass – A Theatre Piece

for Singers, Players and Dancers (1971)

Kölner Erstaufführung der vollständigen Fassung halbszenische Version

Jubilant Sykes Bariton (Celebrant)

Musical-Studierende der Musikhochschulen in NRW (Street Chorus)

Chor des Bach-Vereins KölnPhilharmonischer Chor der Stadt Bonn

Jugendprojektchor mit Schülerinnen und Schülern aus der Region Köln/Bonn

Matt Herskowitz Trio New YorkGürzenich-Orchester Köln

Martin Füg RegieThomas Neuhoff Dirigent

Karten erhältlich über KölnTicket Tel. 0221 - 28 01, www.koelnticket.de

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Mass war ein Auftragswerk für die Eröffnung des „John F. Kennedy-Center for the Performing Arts“ in Washington 1971. Jacqueline Kennedy-Onassis, die Witwe des 1963 ermordeten Präsidenten, hatte Bernstein, der seine Symphonie kaddish dem Andenken Kennedys gewidmet hatte, den Auftrag erteilt.

Das Thema von Mass ist die Frage nach der Bedeutung von Religion und ihren überlieferten Ritualen für den Menschen von heute. Die vor dem Hintergrund des Vietnamkriegs entstandene Komposition, in der verschiedene musikalische Stile des 20. Jahrhunderts wie Jazz, Rock, Blues und Broadway-Musical neben klassisch-expressionistischer Chorsinfonik und Zwölftontechnik stehen, schildert eine katholische Messe, in deren Verlauf den Teilnehmern und schließlich auch dem Priester, der die Feier leitet, starke Glaubenszweifel kommen. Dem jüdischen Komponisten Leonard Bernstein wurde nach der Uraufführung Provokation und Blasphemie vorgeworfen, doch die bezwingende Kraft seiner Crossover-Musik war und ist bis heute unumstritten.

Der vollständige Titel des Werkes – Mass. a theatre Piece for sinGers, Players and dancers – nennt zwei scheinbar unvereinbare Aufführungsorte und Gattungen: Kirche und Theater. Bernstein selbst sagte, er habe weder eine lateinische Messe noch ein streng religiöses Werk schreiben wollen. Mass sei ebenso religiös wie seine kaddish-Symphonie. Beide Stücke seien als religiöse Aussage zu verstehen, doch sollten sie nicht im Zusammenhang mit „organisierter Religion“ aufgeführt werden.

Mass war von Anfang an szenisch konzipiert. Die Partitur enthält genaue Anweisungen zur Choreografie und den Aktionen von Sängern und Schauspielern. In Köln soll das Werk in einer halbszenischen Version zur Aufführung kommen.

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Robert Schumann, 1839

Sonntag, 5. Juni 2016, 11 UhrKammermusiksaal Beethoven-Haus Bonn

Geburtstagskonzert für Robert Schumann

Robert und Clara SchumannZwölf Gedichte aus Friedrich Rückerts

‚Liebesfrühling‘, op. 37

Robert SchumannAusgewählte Duette für Sopran, Tenor und Klavier

Mojca Erdmann SopranAndreas Post Tenor

Thomas Neuhoff Klavier

In Zusammenarbeit mit dem Bonner Schumannfest und dem Bach-Verein Köln

Karten zu 25 Euro (ermäßigt 15 Euro) erhältlich online unter www.philchor.de oder über die Geschäftsstelle

(siehe Seite 47)

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Mit diesem Programm verabschiedet sich Thomas Neuhoff als Leiter des Philharmonischen Chores Bonn – Klavier spielend. Am Klavier begann 1982 bei Mendelssohns elias seine Zusammen-arbeit mit dem Philharmonischen Chor; und die Vokalmusik der Romantik ist immer Neuhoffs heimliche Liebe geblieben – was die beliebte Komponistenporträt-Reihe im Kammermusiksaal belegt: Lieder und Chorwerke von Mendelssohn, Brahms, Mahler oder Wolf standen immer wieder auf dem Spielplan.

Die Musik Robert Schumanns spielte für Neuhoff dabei stets eine herausragende Rolle, nicht nur 2010, als er zum 200. Geburtstag des Komponisten eine sieben Stunden lange „ Schumann-Nacht“ organisierte. Das diesjährige Geburtstagskonzert ist auch ein Hinweis darauf, dass der lang-jährige Chorleiter sich künftig wieder mehr der Liedbegleitung und der Kammermusik zuwenden wird.

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Freitag, 8. Juli 2016, 20 Uhr Beethovenhalle Bonn

8. Freitagskonzert

Hans Pfitzner Von deutscher Seele, op. 28

Maria Bengtsson SopranMichaela Schuster AltThomas Mohr Tenor

Albert Pesendorfer Bass

Philharmonischer Chor der Stadt Bonn Beethoven Orchester Bonn

Stefan Blunier Dirigent

Konzerteinführung mit Stefan Blunier„Abschiedsstimmungen“ um 19:25 Uhr

Karten erhältlich über BonnTicketTel. 0228 - 50 20 10, www.bonnticket.de

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Hans Pfitzner, geboren 1869, widmete sich zu Beginn seiner Tätigkeit als Komponist insbesondere der Vertonung von Gedichten deutscher Romantiker. Es war sein künstlerisches Ziel, das lyrische Ich, das aus diesen Texten sprach, zu seiner entzwei gegangenen Welt in Beziehung zu setzen. Sein berühmtestes Werk, die musikalische Legende Palestrina, entstand während der Jahre des Ersten Weltkriegs.

Pfitzners Opus 28 Von deutscher seele, im Untertitel als „Romantische Kantate“ bezeichnet, datiert von 1921. Die Gedichte, die er dem Werk zugrunde legte, stammen von Josef von Eichendorff. Unter der Überschrift „Mensch und Natur“ versammelt Pfitzner im ersten Teil der Kantate Texte, in denen es um menschliche Unzulänglichkeit, Todesgewissheit und Ziellosigkeit geht. Dem werden im zweiten Teil „Leben und Singen“ die Sphären von Nacht, Traum und Kunst – Begriffe von zentraler Bedeutung im Denken Pfitzners wie auch der deutschen Romantik – gegenübergesetzt.

Pfitzner verstand sich als deutsch-nationaler Romantiker. Seiner spätromantischen Tonsprache treu bleibend, kam er in expressiven Passagen gleichwohl der Neuen Musik von Arnold Schönberg oder Ferruccio Busoni nahe – gegen die er jedoch in seinen musiktheoretischen Schriften heftig polemisierte.

Von deutscher seele erinnert vielfach an Gustav Mahler, der in seinen Symphonien ebenfalls die Grenzen der Musiktradition auslotete. Das groß dimensionierte Werk entzieht sich allen gängigen Mustern: Es vereint Elemente von Kantate, Lied und Symphonie. Die Musik bleibt fast immer verhalten, kammermusikalisch, selbst in den ausgedehnten instrumentalen Zwischensätzen. Nur jeweils gegen Ende wird in den beiden Teilen ein dreifaches Forte erreicht; dann klingen sie im Piano aus.

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SAGEN SIE JETZT NICHTS

Nach über 30 Jahren wirst Du den Taktstock an Paul Krämer weitergeben. Wie werden in Zukunft dann Deine Dienstagabende aussehen?

Thomas Neuhoff über seine Zeit vor, während und nach dem Philharmonischen Chor Bonn

Geboren 12. Januar 1957Beruf Musiker

Ausbildung Wangenheim, Gardiner, Rilling Status Im Bernstein-Fieber

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Was ist Dein Ausgleich zur Musik?

Was tust Du nach einem Konzert?

Wie hat der Philchor Dich geprägt?

Fünf Minuten vor Konzert-beginn: Was sehen wir?

Für jeden falschen Einsatz aus dem Chor forderst Du einen Piccolo. Hast Du noch Platz?

Manchmal klingt der Bass wie ein „Kalker

Gedeck“. Was heißt das?

Thomas Neuhoff stammt aus einer Fami-lie, in der von jeher Kirchenmusik eine große Rolle spielte. Der Enkel des Kirchen-musikdirektors Kurt Freitag, 2005 selbst zum KMD ernannt, hatte bereits als 14-Jähriger eine Organistenstelle inne. Stilistische Vielfalt, Neugier auf Unbekanntes und die Vermittlung von Musik nicht nur an Kenner, sondern vor allem auch an neue, junge Hörerschaften – das sind die Markenzei-chen des Chorleiters Thomas Neuhoff. Seit

1983 ist Neuhoff künstlerischer Leiter des Philharmonischen Chores der Stadt Bonn. Höhepunkt der Konzertsaison 2015/16 wird Leonard Bernsteins Mass. Mit der Auf führung dieses spektakulären Crossover-Werkes geht für Neuhoff ein lang gehegter Traum in Erfüllung. Und zugleich setzt er damit ein Ausrufezeichen zum Ende seiner Tätigkeit als Leiter des Philharmonischen Chores, die im Sommer 2016 der junge Dirigent Paul Krämer übernehmen soll.

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Neuer Chorleiter ab 2016

Paul Krämer, geboren 1990, wuchs in Oberhausen auf und erhielt dort mit sechs Jahren seinen ersten Klavierunterricht. Später folgte Unterricht in Klarinette, Orgel, Gesang und Musiktheorie. Noch während seiner Schulzeit absolvierte er eine kirchen-musikalische Ausbildung (C-Abschluss). Im Rahmen seines anschließenden Studiums der Mathematik und der Schulmusik erhielt er Dirigierunterricht bei Prof. Eberhard Metternich. 2012 nahm Paul Krämer ein Dirigierstudium bei Prof. Marcus Creed an der Hochschule für Musik und Tanz Köln (HfMT) auf. Weitere Anregungen erhielt er auf Musikakademien im In- und Ausland von Dirigenten wie Morten Schuldt-Jensen, Timothy Brown, Neville Creed und Martin Berger sowie in der Zusammenarbeit mit Markus Stenz und Andreas Spering.

2010 gründete Paul Krämer den Kölner Studienstiftungschor, mit dem er unter anderem im Kölner Dom und im Kölner Gürzenich auftrat. Außerdem arbeitet er regelmäßig mit dem Vokalensemble der HfMT Köln und dem Projekt ensemble

„Caleidon“ zusammen, mit dem er neben Neuer Chormusik die schöPfunG von Joseph Haydn und das WeihnachtsoratoriuM von Johann Sebastian Bach aufführte.

Seit Mitte 2013 ist Paul Krämer künstlerischer Leiter der Kartäuser kantorei Köln, mit der er bereits in der Kölner Philharmonie sowie in der Stettiner Philharmonie zu hören war. 2015 erhielt die Kartäuserkantorei Köln unter seiner Leitung die Auszeichnung

„Gold“ beim International Passion Music Festival Szczecin.

Der Philharmonische Chor der Stadt Bonn wählte Paul Krämer zum neuen Chor direktor ab dem Jahr 2016. Bereits jetzt ist er intensiv in die Probenarbeit ein gebunden. Unter seiner Leitung wird der Philharmonische Chor im Dezember 2015 das WeihnachtsoratoriuM von Johann Sebastian Bach aufführen.

Paul Krämer ist Stipendiat der Begabten-förderorganisation „Studienstiftung des deutschen Volkes“ (SddV).

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Beethoven Ode an die Freude Bach Weihnachtsoratorium Fauré Requiem Bernstein Mass

Meine Herren, darf ich bitten?

Wir suchen junge Männer stimmen mit Chor-erfahrung für unsere nächsten Chorprojekte. Unser Chor ist ein semi professionelles Ensem-ble, bestehend aus 120 aktiven Sänger innen und Sängern. Bereits seit unserer Gründung 1852 sind wir ein fester Bestandteil der Bonner Kultur. Neben der Pflege des tradi tionellen Repertoires erarbeiten wir unter der Leitung unseres Chorleiters auch immer wieder selten zu hörende große Chorwerke des 20. Jahr-hunderts.

Wenn du deiner Stimme Gehör verschaffen möchtest und du dabei den guten Ton triffst, freuen wir uns, von dir zu hören. Wir proben jeden Dienstag ab 19:30 Uhr im Gemeindesaal der Lukaskirche Bonn. Bei Interesse melde dich bei unserem Chor leiter Thomas Neuhoff: [email protected]

Auswahl unserer nächsten großen Projekte

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Wir machen StimmungDie Mitglieder des Philharmonischen Chores Bonn

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Erfahren Sie auf den nächsten Seiten mehr über unseren Chor und unsere Sänger innen und Sänger. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Philharmonischer Chorder Stadt Bonn e.V.

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Der Philharmonische Chor der Stadt Bonn ist ein semiprofessionelles Ensemble von rund 120 aktiven Sängerinnen und Sängern. Er ging aus dem 1852 gegründeten „Städ-tischen Gesangsverein“ hervor und gilt heute als Bonns führender weltlicher Orato-rienchor. Die Mitwirkung bei den städti-schen Chorkonzerten, vornehmlich unter Leitung des Bonner Generalmusikdirektors, ist die Hauptaufgabe des Chores. Darüber hinaus wirkt er häufig beim Internationalen Beethovenfest mit und gestaltet – in wech-selnden Besetzungen – auch kammermu-sikalische Konzertreihen. So etwa jeweils im Sommer die Benefizkonzerte auf dem Alten Friedhof in Bonn, durch dessen Flair die Darbietungen einen ganz eigenen Charak-ter entwickeln.

Großer Beliebtheit erfreuen sich die Kammerkonzerte im Kammermusiksaal des Beethoven-Hauses, in denen meist einzelne Komponisten porträtiert oder thematische

Schwerpunkte gesetzt werden. Ein beson-deres Anliegen ist es dem Philharmonischen Chor und seinem künstlerischen Leiter Thomas Neuhoff darüber hinaus, Kinder und Jugendliche durch abwechslungs-reiche Schülerprojekte an Musik außerhalb des gängigen Konsums heranzuführen.

Als musikalischer Botschafter der Beethoven-stadt Bonn wird der Philharmonische Chor gern zu Gastkonzerten im In- und Ausland eingeladen. So führten ihn in den letzten Jahren Konzertreisen nach Japan, England, Frankreich, Schweden, Belgien und in die Schweiz. Beim internationalen Lucerne Festi-val gab der Philharmonische Chor 2013 sein Debüt an der Seite des London Philharmonia Orchestra mit roMéo et Juliette von Hector Berlioz unter der Leitung von Esa-Pekka Salonen. Die Neue Zürcher Zeitung bezeich-nete diese mitreißende und künstlerisch glanzvolle Aufführung als „Sternstunde des vierwöchigen Sommerfestivals“.

Der Philharmonische Chor der Stadt Bonn e.V.

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Seit 1983 ist Kirchenmusikdirektor Thomas Neuhoff künstlerischer Leiter des Chores. Unter seiner Führung konnte die Qualität des Philharmonischen Chores eindrucks-voll gesteigert werden. So wurde der „ Philchor“ zu einem gefragten Ensemble im In- und Ausland. Neben der Pflege des traditionellen Repertoires erarbeitet der Chor unter Leitung von Thomas Neuhoff selten zu hörende große Chorwerke des 20. Jahrhunderts, darunter the dreaM of Gerontius und the kinGdoM von Edward Elgar, a child of our tiMe von Michael Tippett, in terra Pax von Frank Martin oder Franz Schmidts Oratorium das buch Mit sieben sieGeln.

Zu den Höhepunkten der musikalischen Arbeit in der jüngeren Vergangenheit zählen die Aufführungen von William Waltons belshazzar’s feast und Arthur Honeggers une cantate de noël in der Kölner Philharmonie sowie Benjamin

Brittens saint nicolas-kantate als ge lun-gener Ab schluss eines beeindruckenden Schülerprojekts.

Am 10. Mai 2016 wird sich KMD Thomas Neuhoff nach dann 33 sehr erfolgreichen Jahren mit einer Aufführung von Leonard Bernsteins Mass, im Rahmen des Kölner Musikfestivals „Acht Brücken“, als künstle-rischer Leiter des Philharmonischen Chores Bonn verabschieden.

Seinen Nachfolger Paul Krämer kann das Publikum bereits am 5. Dezember 2015 kennenlernen. Dann wird der Philharmo-nische Chor das WeihnachtsoratoriuM von Johann Sebastian Bach, Teil I bis III, unter Leitung seines künftigen Direktors in Bonn aufführen. Paul Krämer leitet seit 2013 die Kartäuserkantorei Köln und unter-stützt schon derzeit die Probenarbeit des Philharmonischen Chores.

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Kerstin BaldaufCatharina BallingChristiane BaronSue BaileyJohanna BemmannSabine BewerungeKarola BlockConstanze CremerGabriele EschBarbara von FaberIrmgard FriedrichsClaudia FügAlina GehlenBrigitte HalfBrigitte Hanisch-ZelleMelanie HeckelsbergHeike HeinenAdrienne HerrmannVerena HilpertSilvia HochStephanie KnoblochSusanne KönigUta LanskeKatharina Lehmann

Elisabeth LilgeUrsula LindenthalBlanca LizarragaErika MagerDr. Margarete Müller-MarsallDr. Ursula NolteAnnett Reischert-BruckmannMarion SassenGisela SchmidtNicole SchmidtDr. Barbara Schmidt-DurdiakJennifer SchönleiterDagmar Schröder-BarionBrigitte SchwadererDr. Birgit von SeggernNina Senger-MertensNeele SpeckDr. Karla Sponar-AsiainAnna SterckenSilke TiggemannJulia VredenSilvia WalkerAike WiegnerDr. Anna Zoporowski

Sopran

Christoph AißlingerDr. Johannes BenderGerold BlasigRobert BernacikDr. Peter BreilLaurens van BusselJoachim FranzDr. Michael GreweDr. Georg HilpertPhilipp HöppnerJohannes Kenkel

Eric LangeDr. Oliver LangeChristian LeberOliver MüllenbachMark PetersMichael SchaefersSven SchlesigerDr. Eberhard SchlickerRaphael SchneiderToralf Schönleiter

Tenor

Die Mitglieder des Philharmonischen Chores der Stadt Bonn

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Dr. Urte Afflerbach-BreuerKarin BaldingenDoris BrinkmannDr. Dagmar BroemmeLisa Jane CoppackLaura de la CruzFrauke DungsDr. Ursula EgyptienMechthild FinkelnburgKristina-K. FrommAndrea GerschStefanie HochheimJo HopperBritta KleinUte KloevekornChristiane KühnAline KurtenackerSusanne LammerzBeate LeberGertrud Liepelt

Karin LindenRenate LubitzUlrike LuciusDr. Annette MünzenbergDr. Monika Neumann-JustenBeate NikorowitschAnnika PaulunDr. Ursula PinsdorfUte PoschenriederDr. Sonja Puttkamer-KrampeCharlotte SchickPia SchievinkCharlotte SchneiderAnnette SiebkeFranziska SchluéSilke SteinkeGabriele TeichmannKarin TkotzDaria Yakovleva

Alt

Dr. Martin AsiainDr. Andreas BaumgärtnerJonas Breull-WierschemFabian DrosteJoachim von EynernDavid FaßbenderWolf-Dieter FinkelnburgJoachim GantzschJoshua GehlenHans-Georg GerschDr. Gerhard HautmannJürgen HeinenChristoph JansenMartin Junghöfer

Bernhard KleinHerbert KrachtWinfrid LangerDr. Mark LenkewitzStefan LihsBenno MenyDr. Iliya NickeltDr. Hans-Dietrich PallmannKlemens RoloffDr. Stephan RussekTobias SengerStefan WaechterBernd Weber

Bass

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Schülerprojekt – Rückblick aufBenjamin Brittens Saint Nicolas-Kantate

Benjamin Britten war zeitlebens daran interessiert, Kinder und Jugendlich e an anspruchsvolle, auch zeitgenössische Musik heranzuführen. Diesem Bemühen entsprang die Kantate vom Leben des Heiligen Nikolaus, in deren Auf führung neben erwachsenen Profis auch Kinder-chöre und ein mit Jugendlichen besetz-tes In strumentalensemble eingebunden werden können.

In den Konzerten des Philharmonischen Chores Bonn und des Kölner Bach-Vereins am 6. und 7. Dezember 2014 standen unter der Leitung von Thomas Neuhoff neben einem jugendlichen Instrumental-ensemble und dem Kinderchor der Lukas-kirche Bonn auch rund einhundert acht- bis zwölfjährige Schülerinnen und Schüler aus dem Raum Köln/Bonn auf der Bühne,

die vorher noch niemals mit derartiger Musik in Berührung gekommen waren. Ein gutes Drittel der jungen Chorsänger waren Kinder mit Migrationshintergrund, die das Lied von der Geburt des Heiligen nicht nur in der englischen Originalversion, sondern auch in ihren Muttersprachen voller Begeisterung intonierten.

Die Klasse 7c der Elisabeth-Selbert-Gesamt-schule Bonn-Bad Godesberg erarbeitete im Deutsch- und Kunstunterricht Materialien, darunter deutsch/türkische Einführungs-texte und Spielszenen zu markanten Episo-den der Heiligenvita, die in die Konzerte eingefügt wurden und außerdem in einer eigenen Schülerpräsentation am 5. Dezember zusammen mit musikalischen Kostproben breiten Raum einnahmen.

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Der Philharmonische Chor wird zu Mass von Leonard Bernstein wieder ein breit gefä-chertes Schülerprojekt in Bonn an bieten. Parallel dazu arbeitet der Bach-Verein Köln, der ebenfalls an der Auf führung beteiligt sein wird, mit Schülerinnen und Schülern der Region Köln zusammen.

Das Spektrum reicht vom aktiven Mitsin-gen im offenen Kinder- und Jugendchor (8 bis 16 Jahre; Anmeldung s. u.) bis zu thematischer Mitarbeit 16- bis 18- Jähriger in den Fächern Englisch, Geschichte, Religion, Latein, Ethik, Kunst und Musik. Partner schule des Philharmonischen Chores ist dabei die Elisabeth-Selbert-Gesamt schule in Bad Godesberg.

Thema des Werkes ist die Frage nach der Bedeutung von Religion und ihren überlieferten Ritualen für den Menschen von heute. Die vor dem Hintergrund des Vietnam- Krieges entstandene Komposition (Uraufführung 1971) schildert die Feier

einer katholischen Messe, in deren Verlauf den Teilnehmern und schließlich auch dem Zelebranten ernsthafte Glaubenszweifel kommen. Dem Juden Bernstein wurde zwar seinerzeit Provokation und Blasphe-mie vorgeworfen, doch die bezwingende Kraft seiner zwischen expressionistisch-moderner Klassik, Musical und Rock chan-gierenden Musik war und ist unumstritten, ein Beispiel für gelungenen „Crossover“.

Für den Kinder- und Jugendchor hat Bernstein eine dankbare, wenn auch anspruchsvolle Partie komponiert. Bei unserer Aufführung ergibt sich für inter-essierte Schulchöre, aber auch für Einzel-personen die Möglichkeit, gemeinsam mit anderen Jugendlichen und mit dem Philharmonischen Chor, dem Bach-Verein und dem Gürzenich-Orchester in der Kölner Philharmonie aufzutreten.

Info und Anmeldung [email protected]

Schülerprojekt – Vorschau auf Leonard Bernsteins Mass

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Beethoven, Ode an die Freude

[…] Es war eine schöne Idee von den Veranstaltern, das Bundesjugendorchester (BSO) einzuladen, das immer noch seinen Verwaltungssitz in der Beethovenstadt hat, wo es von dem kürzlich verstorbenen, früheren Bonner Generalmusikdirek-tor Volker Wangenheim mit gegründet wurde. Dass Markus Stenz, der bis zum Ende der abgelaufenen Saison Gürzenich-Kapellmeister in Köln war, einer der prominentesten Schüler Wangenheims gewesen ist, passte ebenso schön ins Bild wie die Tatsache, dass auch Tabea Zimmermann in ihren frühen Jahren am Brat-schenpult des BSO saß.

General-Anzeiger, 1. August 2014

[…] Als im Schlusssatz der „Neunten“, der zusätzlich zum Tournéeprogramm gespielt wurde, Regen fiel, brach Stenz („Oh, Freunde, nicht diese Tropfen!“) mit Rücksicht auf die Instrumente das Konzert für eine gute halbe Stunde ab. Dann bekamen noch einmal die Solisten […] und Thomas Neuhoffs Philharmonischer Chor Bonn die Chance, ihr Können zu zeigen. Stenz ließ den Schlusssatz von Opus 125 erneut erklingen. Welch ein Jubel im Schiller’schen Text, welch ein Jubel beim Publikum!

Bonner Rundschau, 1. August 2014

Brahms, Ausgewählte Lieder Schumann, Der Rose Pilgerfahrt Brahms, Ein deutsches Requiem

Bereits zum achten Mal engagiert sich der Philharmonische Chor der Stadt Bonn unter Leitung seines Dirigenten Thomas Neuhoff für den Erhalt des Alten Fried-hofs mit einer Reihe von Benefizkonzerten. […] Besonders das erste Lied, „Es tönte ein voller Harfenklang“, ließ die virtuose Begleitung erahnen, die Brahms vorgesehen hatte. Die nur 15 Damen des Chores zeigten sich von ihrer besten Seite.

General-Anzeiger, 4. August 2014

Für die Mitglieder des Kammerchors des Philharmonischen Chores handelt es sich auch um ein wohlvertrautes Stück, mit dem sie vor wenigen Wochen das Schu-mannfest in Zwickau beendet haben. Beeindruckend war vor allem die Besetzung der meisten Rollen durch Chorsolisten, die allesamt eine hervorragende Leistung erbrachten. Besonders gut gelangen auch die Ensemblestücke, in denen die Chormitglieder im Duett oder sogar im Quartett zu hören waren.

General-Anzeiger, 5. August 2014

Saisonrückblick 2014/2015

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Der Kammerchor, der bei den vorigen Konzerten nur in kleinerer Besetzung zu hören war, füllte an diesem Abend den Raum in der kleinen Kapelle gut aus. Der Chor begeisterte durch seinen vollen Klang und seine Souveränität im Zusam-menklang, denn Neuhoff dirigierte vom Klavier aus mit knappen Gesten.

General-Anzeiger, 5. August 2014

Britten, Saint Nicolas-Kantate

Wunderbar, wunderbar, wunderbar. Man kann gar nicht oft genug betonen, wie herausragend ein Projekt wie jenes in der Lukaskirche ist, das Thomas Neuhoff mit Schülern, Mitgliedern seiner Chöre und einem Projektorchester auf die Beine gestellt hat. […] Die lange, expressive Streicherkantilene am Anfang etwa – ein Traum, rhythmische vertrackte Passagen – präzise und knackig. Hier erfüllte das pädagogische Werk in nachgerade vollkommener Weise seinen Zweck und ließ alle Beteiligten über sich hinauswachsen.

General-Anzeiger, 8. Dezember 2014

Eine großartige Idee, dieses Werk auszusuchen, in dem man so viele Kinder und Jugendliche beschäftigen kann; nicht nur als Sänger und Instrumentalisten, sondern etwa in einem Sprecherchor, der sich verschiedene Masken im Kunstun-terricht geschaffen hatte, nicht zu vergessen kleinere Soli, darunter ein anrühren-des Knabensopransolo.

Bonner Rundschau, 9. Dezember 2014

Auch der Schulchor der Elisabeth-Selbert-Gesamtschule, Mitglieder des Kölner Bach-Vereins und des Bonner Philharmonischen Chores sowie der Kinderchor der Lukaskirche zeigten in zum Teil schwierigen Passagen keinerlei Schwächen, Chor-klang und -intonation waren stets vom Feinsten und trotz der im ganzen Raum positionierten Ensembles immer im besten Einvernehmen mit dem Orchester. […] Die Einbindung so vieler verschiedener Ensembles mit explizit pädagogischem Hintergrund, darunter auch weitere Schüler der Godesberger Gesamtschule, die Episoden aus dem Leben des Nicolaus in stilisierten Spielszenen illustrierten, ohne auch nur einmal den pädagogischen Zeigefinder über Gebühr zu strapazieren, war allein schon eine Kunst. Geradezu begeisternd war es jedoch zu erleben und zu hören, mit wie viel Leidenschaft und Begeisterung sich das Engagement aller Beteiligten zu einer überragenden Gesamtleistung verband.

General-Anzeiger, 8. Dezember 2014

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Brahms, Ein deutsches Requiem

Dirigent Christof Prick bleibt der sorgfältig ausgehorchten Partitur keine Nuance schuldig, wobei es ihm großartig gelingt, jene Balance zwischen Wucht und Innig-keit bei Orchester, Chor und Solisten zu schaffen, die den musikalischen Text auf geniale Weise exemplarisch sinnfällig macht. Mit der von Thomas Neuhoff und seinem künftigen Nachfolger Paul Krämer glänzend präparierten Hundertschaft des Philharmonischen Chors der Stadt Bonn stand zudem ein exakt intonierender und exzellent artikulierender Klangkörper zur Verfügung. […] Lang anhaltende, atemlose Stille im Saal nach dem Verklingen des finalen „Selig sind die Toten“.

General-Anzeiger, 7. April 2015

Der Bogen zu Honeggers Werk umfasst Menschheitsuntergänge, Ungeheuer-lichkeiten. Schwer zu fassen sind diese Spannungsbögen, die an einem solchen Konzertabend zu bewältigen sind, ausgehend von Brahms’ Individualität und mündend im Chaos. Prick hat dafür aber sehr Schönes aufs Podium gestellt mit den Brahms’schen Solopartien […] bis hin zum Philharmonischen Chor samt Orchester. Was Prick auch gelingt: Er schließt die beiden Konzertteile fabelhaft zusammen. Es ist kaum zu bestreiten, dass alles, was hier an großen Gefühlen und großer Trauer passiert, zusammengehört.

Bonner Rundschau, 7. April 2015

Fauré/Debussy/Ravel, La Bonne Chanson – Im Salon der Belle Époque

Das Programm vereinte drei der wichtigsten französischen Komponisten ihrer Zeit – Gabriel Fauré, Claude Debussy und Maurice Ravel. Mit einem der populärsten Stücke Faurés, seinem „Cantique de Jean Racine“, eröffnete der Kammerchor das Programm. […] Mit einem sehr gut herausgearbeitetem klanglichen Aufbau in den Chorstimmen gelang dieses erste Werk unter der Leitung Neuhoffs souverän. […] In Debussys „Trois Chansons de Charles d’Orleans“ traf man die Stimmung sehr genau.

General-Anzeiger, 12. Mai 2015

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Bachh-Moll-Messe Johannes-Passion Matthäus-Passion Motetten Weihnachtsoratorium

Beethoven 9. Sinfonie C-Dur-Messe Missa solemnis

Berlioz Grande Messe des Morts L’Enfance du Christ La Damnation de Faust Grande Symphonie funèbre et triomphaleRoméo et Juliette

Bernstein Chichester Psalms

Brahms Altrhapsodie Ein deutsches Requiem Gesang der Parzen Nänie Warum ist das Licht gegeben

Britten A Ceremony of Carols Noah und die FlutSt. Nikolaus-KantateWar Requiem

Debussy Pelléas et Mélisande Nocturnes

Delius Eine Messe des Lebens

Denhoff Traumbuch eines Gefangenen

Duruflé RequiemDvořákRequiem Stabat Mater

Eisler Deutsche Sinfonie

Elgar The Dream of Gerontius The Apostles The Kingdom

Fauré Messe basse Requiem

Glass CIVIL warS: Römische Section Three Songs

Händel Israel in Egypt Messiah The ways of Zion do mourn Judas MaccabaeusBelshazzar

Haydn Die Jahreszeiten

Honegger Le roi David TotentanzUne Cantate de Noël

Aus dem Repertoire des Philharmonischen Chores

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Liszt Dante-Sinfonie Faust-Sinfonie

Looten Bonner Messe

Mahler 2. Sinfonie 3. Sinfonie 8. SinfonieDas klagende Lied Chortranskriptionen von Clytus Gottwald

Martin In Terra Pax

Massenet Marie-Magdeleine

Mendelssohn Paulus Elias Erste Walpurgisnacht Sinfonie Nr. 2 Lobgesang Wie der Hirsch schreit Hör mein Bitten

Monteverdi Marienvesper

Mozart c-Moll-Messe Requiem

Orff Carmina Burana

Penderecki Psalmen Davids

Poulenc Dialogues des Carmélites

Schmidt Das Buch mit sieben Siegeln

Schönberg Ein Überlebender aus WarschauGurre-Lieder

Schubert Rosamunde Messe Es-Dur

Schumann Das Paradies und die Peri Der Rose Pilgerfahrt Szenen aus Goethes Faust Requiem

Strawinsky Oedipus Rex Psalmensymphonie

Tippett A Child of Our Time

Verdi Requiem

Wangenheim Te Deum

Wolf Christnacht Chorlieder und -balladen

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Philharmonischer Chor der Stadt Bonn e.V.Registergericht: Amtsgericht BonnRegisternummer: Vereinsregister Nr. 5942

Verantwortlich für den Inhalt Dr. Georg Hilpert

Redaktion Nina Senger-Mertens

TexteAnnett Reischert-BruckmannFrauke DungsEric Lange Thomas NeuhoffKlemens RoloffDr. Eva de Voss

LayoutTobias Senger

BildnachweiseSteve Corey (Seite 39)Uta Konopka (Seite 30)Alexander Reischert (Seite 32 f., 43)Tobias Senger (Seite 1, 6, 12, 18, 22, 26, 48)Nina Senger-Mertens (Seite 8, 28 f., 34 f.)Elisabeth-Selbert-Gesamtschule (Seite 38)

Foto-Interview (Seite 28 f.) inspiriert durch das SZ-Magazin.

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Informationen im Internet www.philharmonischer-chor-bonn.de

Chordirektor Thomas NeuhoffNordstraße 353111 BonnTel.: 0228 - 619 47 86E-Mail: [email protected]

Schatzmeisterin Irmgard FriedrichsSaarbrückener Straße 10353117 BonnTel.: 0228 - 67 26 41E-Mail: [email protected]

Schriftführerin und

Geschäftsstelle

Dr. Anna ZoporowskiSiebengebirgsstraße 2053229 BonnTel.: 0228 - 286 284 66E-Mail: [email protected]

Vorsitzender Dr. Georg HilpertPhilosophenring 8053117 BonnE-Mail: [email protected]

Kontoverbindung Volksbank Bonn Rhein-Sieg IBAN: DE29 3806 0186 1505 6780 16BIC: GENODED1BRS

Koordination Schülerprojekte Dr. Eva de Voss

VolksbankBonn Rhein-Sieg

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