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1 TIT10AIK @ WS 2012 Software-Engineering II Objektorientiertes Testen.
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1 TIT10AIK @ WS 2012
Software-Engineering II
Objektorientiertes Testen
2 TIT10AIK @ WS 2012
Themenübersicht» Objektorientierung» Aspektorientierung» Vorgehensmodelle» UML» Analyse- & Entwurfsmuster» Objektorientiertes Testen» Versionsverwaltung» Refactoring» Labor (Praktischer Teil)
3 TIT10AIK @ WS 2012
Unit-Testing mit JUnit
Pragmatic Unit Testing in Java with JUnit
Andrew Hunt,David Thomas
176 Seiten
ISBN: 0-974-5140-12 (Englisch)
4 TIT10AIK @ WS 2012
Objektorientiertes Testen
» Testen ist ein wichtiger Bestandteil des Software-Lifecycles
» Testen objektorienter Software bringt verglichen mit funktionaler Programmierung einige Erschwernisse mit sich
5 TIT10AIK @ WS 2012
Probleme bei der Objektorientierung I
» Nachdem die objektorientierte Software-Entwicklung begann, sich durchzusetzen, blieb objektorientiertes Testen zunächst unbeachtet
» Es gab sogar Meinungen, dass Objektorientierung das Testen von Software vereinfacht:
„... the use of object-oriented design doesn’t change any basic testing principles; what does change is the granularity of the units tested.“ (Grady Booch)
„Both testing and maintenance are simplified by an object-oriented approach...“ (James Rumbaugh)
6 TIT10AIK @ WS 2012
Probleme bei der Objektorientierung II
» Im Allgemeinen die selben Anforderungen wie bei funktionaler Programmierung» Generierung von authentischen Testdaten
» Validierung der Testergebnisse» Das Programm gilt als korrekt, wenn der Ist-Zustand dem spezifizierten Soll-Zustand entspricht
7 TIT10AIK @ WS 2012
Unzählige Zustände
» Methoden können in objektorientierten Programmen abhängig vom Zustand der Klasse sein, welcher durch ihre Attribute geprägt wird» Ein Aufruf einer Methode kann je nach Vorgeschichte der Klasse ein beliebig differenziertes Ergebnis liefern
» Eine Klasse zu 100% zu testen führt zu einer exponentiellen Steigerung der Testfälle
» Es würde bei den meisten komplexen Programm-Strukturen den finanziellen Rahmen des Projekts sprengen
8 TIT10AIK @ WS 2012
Generik und Vererbung
» Klassen sollten generisch und für eine große Anzahl von Anwendungsfällen geschrieben sein» Beim Testen nicht vorhersehbar, wie eine Klasse benutzt wird
» Prognose der Fälle erforderlich» Durch Vererbung entstehen neue Abhängigkeiten die wiederum getestet werden müssen» Werden Fehler in Basisklassen nicht erkennt, erben alle Subklassen die Fehler von der Basisklasse
9 TIT10AIK @ WS 2012
Automatisierte Tests» Nach dem Definieren von Testfällen kann automatisiert die ganze Testsuite getestet werden
» Vorteile:» Fehler, die durch Abhängigkeiten unbemerkt entstanden sind, können einfach gefunden werden
» Schnelle Möglichkeit um ein System komplett auf Funktionalität zu prüfen
» Verringert die Zeit für das Debuggen» Gibt Vertrauen in den Quellcode» Verbessert das Design, da schon zu Beginn Gedanken über die Verwendung (Testbarkeit) des Codes gemacht werden müssen
» Voraussetzung:» Gute Code-Abdeckung der Tests
10 TIT10AIK @ WS 2012
Generelle Grundsätze
» Teste alles, was schief gehen kann» Teste alles, was schief ging (Bugs)» Neuer Quellcode ist solange fehlerhaft bis man das Gegenteil bewiesen hat
» Schreibe mindestens so viel Testcode wie Programmcode
» Führe Tests lokal bei jedem Compilieren aus
» Führe alle Tests vor dem Check-In in das Repository aus
11 TIT10AIK @ WS 2012
Was soll getestet werden?
» Regel: „Use your Right-Bicep“» R ight» B oundary» I nverse» C ross-Check» E rror-Conditions» P erformance
12 TIT10AIK @ WS 2012
R-BICEP - Right
» Die einfachste Kondition» Teste, ob das Ergebnis richtig ist
int[] numbers = { 3, 1, 4, 2 };Assert.assertEquals( 4, MaxValue( numbers ) );
13 TIT10AIK @ WS 2012
R-BICEP - Boundary
» Mit Grenzwerten testen» Sonderzeichen, Umlaute» Leere oder fehlende Werte, bspw. null, Leerstring, 0
» Unerwartete Werte, bspw. 10,000 als Alter
» Duplikate in Listen, die keine haben dürften
» Sortierte und unsortierte Werte, bpsw. für Sortieralgorithmen
» Befehle nicht in erwarteter Reihenfolge ausführen
14 TIT10AIK @ WS 2012
R-BICEP – Inverse Relationship
» Einige Methoden können durch die Invers-Methode verifiziert werden
» Definitionsbereiche beachten
double x = MyMath.Sqrt( 4.0 );Assert.assertTrue( Math.abs( 4.0 - x*x ) < 0.0001 );
15 TIT10AIK @ WS 2012
R-BICEP - Cross-Check
» Manche Ergebnisse können mit alternativen Implementierungen geprüft werden
double x = MyMath.Sqrt( 100 );
double y = Math.Sqrt( 100 );
Assert.assertTrue( Math.abs( x – y ) < 0.0001);
16 TIT10AIK @ WS 2012
R-BICEP – Error-Conditions
» Mit ungültigen Eingaben testen» Exceptions provizieren und erwarten
» Umgebungsprobleme testen» Speicherüberlauf» Festplatte voll» Systemuhrzeit inkonsistent (manipuliert)
» Dauerhafter oder temporärer Netzwerk-Abbruch
» Unzureichende Benutzer-Rechte» Systemauslastung» Eingeschränkte oder sehr hohe Bildschirmauflösung
17 TIT10AIK @ WS 2012
R-BICEP - Performance
» Bei manchen Methoden sind Performance-Analysen möglich
long start = System.currentTimeMillis();
this.sortList();
long end = System.currentTimeMillis();
Assert.assertTrue( ( end - start ) < 1.0 );
18 TIT10AIK @ WS 2012
Gute Tests
» A utomatic
» T horough» R epeatable» I ndependant» P rofessional
19 TIT10AIK @ WS 2012
A TRIP - Automatic
» Unit-Tests müssen automatisch ablaufen können» Starten der Tests» Prüfen der Ergebnisse
» Es darf kein manueller Schritt notwendig sein» Datenbank-Zeilen einfügen» Dateien erstellen» …
20 TIT10AIK @ WS 2012
A TRIP - Thorough
» Teste alles, bei dem es wahrscheinlich ist, dass es schief geht
» Teste zumindest die wichtigsten Eigenschaften» Grenzwerte» Fehlende und ungültige Werte
» Die Konsequenz, mit der getestet wird, muss für jedes Projekt neu entschieden werden
21 TIT10AIK @ WS 2012
A TRIP - Repeatable
» Tests sollten» immer wieder ausführbar sein» in jeder Reihenfolge ausführbar sein
» immer die gleichen Ergebnisse liefern
22 TIT10AIK @ WS 2012
A TRIP - Independant
» Tests sollten» Klein und sauber sein» Unabhängig von der Umgebung sein» Unabhängig von einander sein
» Teste immer nur eine Sache zu einer Zeit
23 TIT10AIK @ WS 2012
A TRIP - Professional
» Tests sind richtiger Quellcode» Sie müssen deshalb nach den selben professionellen Standards wie der Programmcode» geschrieben sein» gewartet werden
24 TIT10AIK @ WS 2012
Dependency Injection 1
» Klassen mit direkten Abhängigkeiten sind schwer testbar
» Sie können nicht einzeln, sondern nur als System getestet werden
Zu testende Klasse
25 TIT10AIK @ WS 2012
Dependency Injection 2
» Die abhängige Klasse bekommt eine Referenz auf ihre Delegate-Klasse gesetzt
» Der Typ der Referenz ist dabei nicht die Klasse selbst sondern ein Interface*
Zu testende Klasse
26 TIT10AIK @ WS 2012
Dependency Injection 3
» Im Test-Code kann nun der Klasse ein Delegate gesetzt werden, welches dasselbe Interface implementiert, sich jedoch nach von der Test-Klasse vorgegebenen Regeln verhält
» Diese Alternativ-Klassen nennt man Mock-Klassen (Mock = Attrappe)
27 TIT10AIK @ WS 2012
[Frameworks] Mockito» Mocking-Framework» Stellt Mocks zur VerfügungClass2 delegate = Mockito.mock(Class2.class);Mockito.when(delegate.foo(10)).thenReturn(“String“);new Class1().setDependancy(delegate);
Mit verify kann später geprüft werden, ob ein Aufruf stattfand:
Mockito.verify(delegate).foo(10);
28 TIT10AIK @ WS 2012
[Frameworks] Spring (I)» Dependancy Injection Framework
@Resource-Annotation
class Class1{ @Resource private iClass2 dependancy;}
... <bean id="dependancy" class="Class2“ />...
» Dependancies sind konfigurierbar
29 TIT10AIK @ WS 2012
[Frameworks] Spring (II)» Komplexe Instanziierungen möglich... <bean id="class1" class="Class1"> <property name="dependancy" ref=“iClass2" /></bean><bean id=“iClass2" class="Class2"> <constructor-arg value="Hallo Welt" /></bean>...
Entspricht:
iClass2 class2 = new Class2("Hallo Welt");Class1 class1 = new Class1();Class1.setDependancy(class2);
Vorteil: Variable Parameter und Abhängigkeiten sind konfigurierbar!
(=austauschbar)
30 TIT10AIK @ WS 2012
Dependency Injection 4
» OOP Design Pattern» Einsatzgebiete nicht nur auf OOP Testing beschränkt
» Immer dann ideal, wenn direkte Abhängigkeiten vermieden werden sollen
31 TIT10AIK @ WS 2012
Werkzeug JUnit
» In Eclipse und NetBeans» Ohne Eclipse:
» http://www.junit.org/» In Eclipse das JUnit-Library einbinden» Projekt-Properties» Java Build Path» Libraries
32 TIT10AIK @ WS 2012
Testfall erstellen
» Neue (Test-)Klasse erstellen » vorzugsweise in einem separaten Package für unit-tests
» Neue Methode erstellen, die einen Test durchführt
» Methode mit der Annotation @org.junit.Test versehen
» Package Explorer:» Rechtsklick auf Klasse» Run as» JUnit test
33 TIT10AIK @ WS 2012
Aufbau eines Tests
package unittest.test;
public class SimpleTest {
@org.junit.Test public void testcase() { // … }
}
Testklasse
Test-Methode
Test-Code
34 TIT10AIK @ WS 2012
Assertions
» Die Klasse org.junit.Assert bietet statische Funktionen, um Tests durchzuführen» Assert.assertTrue( boolean )
» Test bestanden, wenn der übergebene Wert true ist» Assert.assertFalse( boolean )
» Test bestanden, wenn der übergebene Wert false ist» Assert.assertEquals( Object, Object )
» Test bestanden, wenn beide übergebene Objekte „gleich“ sind (Bsp.: Strings mit gleichem Inhalt)
» Assert.assertSame( Object, Object )» Test bestanden, wenn es sich bei den übergebenen Objekten und die selbe Instanz handelt
» Assert.assertNotNull( Object )» Test bestanden, wenn das übergebene Objekt nicht null ist
35 TIT10AIK @ WS 2012
Beispiel-Testfallpackage unittest.test;
import org.junit.Assert;
public class SimpleTest {
@org.junit.Test public void testcase() { Assert.assertTrue( Math.PI > 3 ); // will succeed }
@org.junit.Test public void badTestcase() { Assert.assertTrue( Math.PI < 3 ); // bound to fail }
}
36 TIT10AIK @ WS 2012
Ausführen des Tests
Start des Testvorgangs
37 TIT10AIK @ WS 2012
Test-Ergebnisse
Indiziert, dass alle Testfälle erfolgreich waren
Ein Testfall ist fehlgeschlagen
38 TIT10AIK @ WS 2012
setUp & tearDown
» Benötigen alle Tests einer Testklasse gemeinsame Ressourcen, können diese in einer setUp-Methode alloziert werden» Dazu wird die Methode mit der Annotation @org.junit.Before versehen
» Ressourcen, die in der setUp-Methode alloziert werden, können in der tearDown-Methode wieder freigegeben werden» Die Methode wird mit der Annotation @org.junit.After versehen
» Die beiden Methoden werden vor und nach jedem Test ausgeführt
@org.junit.Before public void setUp(){ this.dbconnection.open();}
@org.junit.After public void tearDown() { this.dbconnection.close();}
@org.junit.Test public void testcase1(){ this.dbconnection.…; }
@org.junit.Test public void testcase2(){ this.dbconnection.…; }
39 TIT10AIK @ WS 2012
Einfachere Annotations
» Durch den Import von org.junit.* bzw. den benötigten Elementen kann man auf die Paketnamen verzichten
import org.junit.*;
class MyTest{
@Before public void setUp(){ … }
@Test public void testcase1() { … }
}
40 TIT10AIK @ WS 2012
Exceptions
» Exceptions, die während des Tests auftreten werden von JUnit abgefangen und bei der Auswertung als Fehler ausgewiesen
» Möchte man explizit testen, ob eine spezielle Exception geworfen wird, kann man das durch die Erweiterung der Annotation erreichen:
@Test(expected= [Exception-Name].class)
@Test(expected= IndexOutOfBoundsException.class) public void testException(){ new ArrayList<Object>().get(0); // wirft Exception}
Beispiel:
41 TIT10AIK @ WS 2012
[Tools] Code-Coverage
» Analysieren, welche Code-Stellen durch Unit-Tests bereits abgedeckt sind
» Einfaches Auffinden von ungetestetem Code» „Nur getesteter Code kann als funktionsfähig angesehen werden!“
» Beispiel: Clover