Grundmodul zur Schulung von Seniorenbeiräten in Schleswig ... · Grundmodul zur Schulung von...

Post on 21-Jun-2020

4 views 0 download

Transcript of Grundmodul zur Schulung von Seniorenbeiräten in Schleswig ... · Grundmodul zur Schulung von...

Grundmodul zur Schulung von Seniorenbeiräten in Schleswig-Holstein

Norderstedt, 18. Juni 2015

2

Ältere Menschen und wie man sie nennt.

UHU‘s ÜFÜ`s

50 plus Senioren

Kukidents Best Ager

Grey Market Silver Sexer Silver Surfer Omas / Opas

Golden Generation Selpies (second life people)

Woopies (well off older people) Grumpies (Grown up mature people)

Winning Generation ...

Guten Morgen liebe

3

Wir weisen daraufhin, dass im Rahmen der Sitzungen und Veranstaltungen

des Landesseniorenrats Schleswig-Holstein e.V., als Veranstalter fotografiert

und gefilmt wird. Wir ziehen in Betracht, dass für eigene Zwecke Filme und

Fotos anwesender Personen (Teilnehmer, Besucher, Gäste etc.) genutzt oder

veröffentlicht werden. Dazu werden Filme und Fotos, auch für Zwecke der

Berichterstattung und der Werbung in den Medien, des Landesseniorenrats

Schleswig-Holstein e.V. (z.B. Pressemitteilungen, Website, Social Media etc.)

verwendet. Der Teilnehmer an diesen Veranstaltungen erklärt sich, mit der für

ihn unentgeltlichen Veröffentlichung, der von ihm gemachten Fotos und

Filmaufnahmen, einverstanden, soweit uns nicht zugleich seine

Nichteinwilligung vorliegt.

4

1. Warum? Sinn der Seniorenbeiräte

2. Was? Aufgaben und Zuständigkeit der Seniorenbeiräte

3. Wie überzeugen? Argumente und Fakten

4. Struktur der Seniorenvertretung, Rechtliches

5. Trends und Hintergrundinformationen: Demografischer

Wandel

Themenübersicht – Grundmodul

Grundlagen für die Seniorenbeiratsarbeit:

5

Referentin:

Iris Guhl-Lengeling

Aufbaumodul – Grundlagen der Pressearbeit:

6

1. Warum? Sinn der Seniorenbeiräte.

7

• Mitbestimmung: Die Interessen der älteren Generation vertreten.

• Lebenserfahrung und Sachkenntnisse der älteren Generation einbringen.

• Die Gesellschaft und ihre Zukunft mitgestalten.

• Akzeptanz und Unterstützung durch Öffentlichkeit, Medien und Politik für die ältere Generation gewinnen.

Sinn der Seniorenbeiräte

8

2. Was? Aufgaben und Zuständigkeit der Seniorenbeiräte.

9

Der Landesseniorenrat Schleswig-Holstein e.V.

10

• Ist der Zusammenschluss der kommunalen Seniorenbeiräte.

• Vertritt die Interessen der älteren Generation, unabhängig, parteipolitisch neutral und konfessionell nicht gebunden.

• Ist ein Organ der Meinungsbildung und des Erfahrungsaustausches.

• Will den Landtag, die Landesregierung und die gesamte Öffentlichkeit für die Belange der älteren Menschen sensibilisieren.

• Wird gefördert vom Ministerium für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein.

Der Landesseniorenrat Schleswig-Holstein e.V.

11

• Die Gesellschaft für die berechtigten Bedürfnisse und Interessen der Älteren sensibilisieren.

• Die Politiker auffordern und ermuntern, das Wissen und die Erfahrungen der älteren Menschen für die Aufgaben und Herausforderungen der Gegenwart, aber auch der Zukunft verstärkt zu nutzen.

• Die Politiker und die Gesellschaft überzeugen, dass Altenpolitik nicht heißt, Politik für, sondern mit der älteren Generation.

• Die Solidarität zwischen der älteren und jüngeren Generation fördern.

• Sich für eine Inklusive Gesellschaft auf allen Ebenen einsetzen.

• Initiativen zur Stärkung der Bürgergesellschaft unterstützen und sich gegen Politikverdrossenheit einsetzen.

Die Aufgaben der Seniorenvertretung – Allgemein

12

• Beteiligung von Senioren nach §47d GO.

• Vertretung der Interessen und Anliegen der älteren Einwohnerinnen und Einwohner (Senioren) in den verschiedenen Bereichen der Kommunalpolitik.

• Beratung und Information der Seniorinnen und Senioren, Anregen von Initiativen zur Selbsthilfe.

• Beratende Stellungnahmen, Empfehlungen für die Stadt- / Gemeindevertretung und deren Ausschüsse in allen Angelegenheiten, die Senioren betreffen.

• Öffentlichkeitsarbeit.

• Sprachrohr sein: Berechtigte Beschwerden entgegennehmen und an die zuständigen Stellen weiterleiten

Die Aufgaben der Seniorenvertretung – Konkret

13

(siehe auch Mustersatzung, §1, Abs. 3: „[…] Der Seniorenbeirat vertritt die Interessen und Anliegen der älteren Einwohnerinnen und Einwohner (Senioren) in den verschiedenen Bereichen

der Kommunalpolitik)

• Sicherheit (z.B. Verbraucherschutz, Verkehrssicherheit, Polizeischutz, Gewalt gegen ältere Menschen)

• Wohnen (z.B. Bezahlbarer Wohnraum (Miethöhe), Angebot und Qualität von barrierefreien Wohnungen, Angebot und Qualität von betreutem Wohnen)

• Soziales (z.B. Sozialberatung / Altenhilfe nach Sozialgesetzbuch (SGB), Religiöse Angebote / Einrichtungen, Integration von Migranten, Zusammenarbeit / Unterstützung von Vereinen, Selbsthilfegruppen)

• Inklusion (z.B. in der Kommune oder in Kooperation von Einrichtungen, Organisationen und Akteuren vor Ort)

Die Themenbereiche der Seniorenvertretung

14

• Bildung, Kultur und Sport (z.B. Sportangebote, Bildungseinrichtungen, Volkshochschulen)

• Kulturelle Angebote (z.B. Museen, Konzerte, Zusammenarbeit/Unterstützung von kulturellen Vereinen)

• Pflege (z.B. Pflegeberatung, „Pflegestützpunkte“, Angebot und Qualität von Pflegeheimen, Service-Angebote zur Unterstützung der Haushaltsführung / ambulante Dienste, Zusammenarbeit / Unterstützung von Vereinen, Selbsthilfegruppen etc. für pflegende Angehörige, Kurzzeitpflege, gerontopsychiatrische Tagespflege)

• Gesundheit (z.B. Dienstleistungen zur medizinischen Versorgung (Ärzte, Apotheken), Krankenhäuser / medizinische Versorgung, Gesundheitsförderung und Prävention, Zusammenarbeit / Unterstützung von Vereinen, Selbsthilfegruppen etc., Zusammenarbeit / Unterstützung von freien Trägern)

Die Themenbereiche der Seniorenvertretung

15

• Öffentlicher Raum und Verkehr (z.B. Erreichbarkeit der öffentlichen Verkehrsmittel; Angebote und Taktzeiten der öffentlichen Verkehrsmittel; Angebot an Parkplätzen; Verkehrsleitsysteme; Beschilderung; Erholungs- und Entspannungsmöglichkeiten wie öffentliche Spazierwege; Grünflächen; Sitzgelegenheiten; Angebot an öffentlichen Toiletten; Barrierefreier Zugang zu öffentlichen Gebäuden; Sicherheit der Gehwege und Straßenüberquerung)

• Wirtschaft und Konsum (z.B. Beratungsmöglichkeiten für Senioren / Verbraucherzentrale; Erreichbarkeit von Geldautomaten und Briefkästen; Angebote zur Erholung und Unterhaltung; Einkaufsmöglichkeiten für Gebrauchsgüter und Güter des täglichen Bedarfs)

Die Themenbereiche der Seniorenvertretung

16

• Stadtentwicklung und Umwelt (z.B. Natur- und Umweltschutz; Bauliche Gestaltung Wohngebiete; Planung von Gewerbe- und Industrie; Planung von Wohngebieten)

• Übergreifendes (z.B. Haushalt und Finanzen; Seniorenpolitische Planung; Image als generationenfreundliche Kommune; Förderung der Freiwilligenarbeit; Freizeitangebote für alle Altersgruppen; Auswirkungen des demographischen Wandels; Zusammenleben der Generationen; generationsübergreifende Begegnungsstätten)

• Öffentlichkeitsarbeit für Senioren (z.B. Seniorenzeitung; Beratung und Information in sozialen Fragen für ältere Bürgerinnen und Bürger)

Die Themenbereiche der Seniorenvertretung

17

3. Wie überzeugen? Argumente und Fakten.

18

Zum Beispiel:

• Herausstellen, dass Senioren Bürger und Wähler sind.

• Gemeinsames Interesse und gemeinsame Bedrohung betonen: Alle wollen ein würdevolles Alter, aber die Realität sieht anders aus.

• Hervorheben der wirtschaftlichen Bedeutung der Senioren bei Pflege und Hilfe (Arbeitsplätze).

Allgemeines

19

Zum Beispiel:

• Gutes Wohnen im Alter.

• Erschwingliche Altersversorgung für alle.

• Bessere Angebote im Öffentlichen Personen-Verkehr.

• Verständliche Arznei-Information.

• Umfassende Informationen für die älteren Verbraucher.

• Politische Beteiligung in ganz Schleswig-Holstein: „Das Ziel ist natürlich, dass es flächendeckend Seniorenbeiräte gibt, auch im ländlichen Raum.“

Ziele der Arbeit der Seniorenvertretung

20

4. Struktur der Seniorenvertretung, Rechtliches.

21

Kommunalverfassung für Schleswig-Holstein:

§ 42a der Kreisordnung: Beiräte.

§ 42b der Kreisordnung: Stellung der Beiräte.

§ 47d der Gemeindeordnung: Sonstige Beiräte.

§ 47e der Gemeindeordnung: Stellung der sonstigen Beiräte

(Wortlaut siehe Broschüre „Älter werden in Schleswig-Holstein“, S. 22)

Rechtliche Grundlage

22

23

Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesseniorenvertretungen (BAG LSV)

Vorstand des Landesseniorenrates S-H

• Aktives Leben im Alter • Altenparlament – Überregionale

Angelegenheiten • Generationenforum • Gesundheit und Pflege

Mitgliederversammlung

Kommunale Seniorenbeiräte (-räte) auf Kreis- und Gemeindeebene, eingeteilt in fünf Regionen des Landes

Administration und Geschäftsführung

Qualifikation und Fortbildungen

Kontakt zur Landespolitik

Kontakt zur Bundespolitik

Entsenden Delegierte (Mitglieder im LSR sind die

Kommunen)

Vorstand ist Mitglied

Wählt Vorstand, trifft Beschlüsse

• Kriminalitätsprävention • Senioren im öffentlichen

Verkehrsraum • Wohnen im Alter

Richtet Fachgruppen ein (derzeit 7):

24

5. Trends und Hintergrundinformationen:

Demographischer Wandel

25

• Die Bevölkerung in Deutschland schrumpft kontinuierlich und wird zunehmend älter.

• Diese Trends sind nicht umkehrbar, sie werden sich auch künftig dauerhaft fortsetzen.

• Dafür sind insbesondere zwei als irreversibel geltende Megatrends verantwortlich:

1. konstant niedrige Geburtenraten

2. steigende Lebenserwartung

Demographischer Wandel.

26

Eckpunkte des demographischen Wandels.

sinkende Geburtenzahlen und

weniger junge Menschen

„Weniger“

steigende Lebenserwartung und

mehr ältere Menschen

„Älter“

Wanderungs- bewegungen

„Bunter“

Demografischer Wandel

individuellere Lebenswelten und

mehr Singles

„Individueller“

Quelle: Deutsches Institut für Sozialwirtschaft 2015

27 Quelle: http://www.zes.uni-bremen.de/lib/download.php?file=0307a7cde6.pdf &filename=121119_BertelsmannTagung_Rothgang_Mueller_Unger.pdf (2012)

Folgen des demographischen Wandels.

28

Folgen des demographischen Wandels:

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

50

65-69 70-74 75-79 80-84 85-89 90 und älter

Mit

tler

e P

räva

len

zrat

e in

Pro

zen

t

Alter

Mittlere Prävalenzrate nachEuroCoDe (%) Männer

Mittlere Prävalenzrate nachEuroCoDe (%) Frauen

Mittlere Prävalenzrate nachEuroCoDe (%) Insgesamt

Das Alter gilt als der entscheidende Risikofaktor für eine Demenzerkrankung.

Durch die Demografischen Veränderungen wächst auch der Anteil der Menschen mit Demenz.

29

Demografische Entwicklung in Schleswig-Holstein.

Die Bevölkerung wird von 2010 bis 2025 um 1,5 % zurückgehen

(das entspricht einem Rückgang um rund 43.000 Menschen).

2030 wird jeder Zweite älter als 50 Jahre sein

(zum Vergleich: 2009 lag das sogenannte Medianalter bei 44 Jahren).

30

31 Quelle: Statistikamt Nord, Bevölkerungsvorausberechnung 2010 bis 2025 für die Kreise und kreisfreien Städte in Schleswig-Holstein

32 Quelle: Innenministerium Schleswig-Holstein, Landesplanung (2011)

33

Demografische Entwicklung in Schleswig-Holstein. Nicht alle Kommunen schrumpfen, aber alle altern.

34

Informationsquelle: www.wegweiser-kommune.de

35

Informationsquelle: www.destatis.de

36

Informationsquelle:

www.seniorenpolitik-aktuell.de

Aufbaumodul zur Schulung von Seniorenbeiräten in Schleswig-Holstein

Grundlagen der Pressearbeit – Referentin: Iris Guhl-Lengeling

Erfolgreiche Pressearbeit

Was bringt Pressearbeit?

• Information der Öffentlichkeit

• Organisation bekannter machen

• Glaubwürdigkeit und Image verbessern

• Einfluss auf die öffentliche Meinung nehmen

• Akquise finanzieller Mittel

Iris Guhl-Lengeling Juni 2015

Gute Anlässe für Pressearbeit

• Planung oder Einweihung von Neu- oder Umbauten

• Größere und für die Arbeit wertvolle Investitionen

• Personelle Veränderungen auf wichtigen Positionen

• Jahresberichte (allerdings nur, wenn sie spätestens im Februar vorliegen!)

• Neue Konzeptionen

• Eindeutige Positionen zu sozialpolitischen Entwicklungen (aber bitte aktuell!)

• Veranstaltungen

Iris Guhl-Lengeling Juni 2015

Presseverteiler

• Ansprechpartner findet man z.B. im Impressum der Zeitungen

• Man darf auch in der Redaktion anrufen und nachfragen, wer zuständig ist.

• Pflegen Sie Ihren Presseverteiler!

• Versenden Sie Informationen gezielt!

• Kontakte, Kontakte, Kontakte!!!

Iris Guhl-Lengeling Juni 2015

Die 6 Ws

• Wer?

• Was?

• Wann?

• Wo?

• Wie?

• Warum?

[Woher?]

Iris Guhl-Lengeling Juni 2015

?

Informationspyramide

Iris Guhl-Lengeling Juni 2015

Einzelheiten, Ggf. Zitat

Kern

Hintergrundinfos

Ansprechpartner

Pressemitteilungen

• Kurz! Max. eine DIN-A4-Seite • Wichtiges zuerst, Hintergrundinformationen am Schluss • „Wa , was, wo, wer, wie, aru “ sollte am Anfang stehen • Keine Ich-Form, keine direkten Anreden • Personen mit Vor- und Nachname und ggf. Funktion

e e e . Weder „Herr“ noch „Frau“ er e de • Journalisten lieben Fakten, aber die müssen stimmen. • Ort, Zeit und Datum vor dem Versenden nochmals genau

prüfen. • Rechtschreibung und Interpunktion prüfen

Iris Guhl-Lengeling Juni 2015

Layout

• Briefbogen nutzen • Eine Pressemitteilung immer kennzeichnen:

PRESSEMITTEILUNG oder PRESSENOTIZ • Logo der Institution, Ansprechpartner, Adresse, Telefon und

Faxnummer, E-Mailadresse, Webseite • Korrektur- und Bemerkungsrand • Handschriftliches wird nicht mehr gelesen • Keine Abkürzungen benutzen • Keine VERSALIEN verwenden • Empfehlenswert ist der Versand per E-Mail • Beim Verschicken mit E-Mail den Text in die Mail kopieren.

(Anhänge insgesamt nicht größer als 2 Mb)

Iris Guhl-Lengeling Juni 2015

Das Pressegespräch

1. Guter persönlicher Kontakt zu Journalisten

2. Informationen aus erster Hand

3. Erleben vor Ort

4. Möglichkeit, Hintergrundinformationen zu platzieren

5. Gute Voraussetzung für die optische Präsentation vor Ort

Iris Guhl-Lengeling Juni 2015

Ein Pressegespräch vorbereiten

1. Medienvertreter/innen einladen 2. Raum vorbereiten (inkl. Getränke) 3. Klären, wer spricht 4. Fotomotiv überlegen 5. „Was hzettel“ it Na e u d Fu ktio e

vorbereiten 6. Ggf. Pressemappe mit Pressemitteilung und

Broschüren etc. vorbereiten (aber keine Materialschlacht)

7. Begrüßung, Zeitrahmen benennen, nach spätestens 20 Min. Raum für Fragen lassen

Iris Guhl-Lengeling Juni 2015

Fehler, die man vermeiden kann

• Falsche Rechtschreibung, Zeichensetzung

• Ansprechpartner vergessen

• Ansprechpartner sind nicht erreichbar

• Wir-Aussagen

• Ausschmückende, bewertende Formulierungen

• Redaktionen mit Nachfragen nerven

Iris Guhl-Lengeling Juni 2015